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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Page 140 of 206
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.438
Intern ID: 64996
Herr trug lange schwaM Haare, einen ebensolchen, aber fein gepflegten Vollbart; sein Gesicht war etwas dunkel gefärbt und bläh. Der dicke Wirt geleitete den Fremden unter melen Bücklingen in die Gaststube, Daselbst ließ er das Herrentlschlem in der Fensternische weiß decken und nötigte den Gast, dort Platz zu nehmen. Der Herr mietete für einige Tage ein Zimmer, befahl, auch seine Koffer dorthin zu schassen, uà verlangte ein gutes Nachtessen. Im Hintergrund der Stube saßen an einem breiten

Eichentische etliche Bauern. Ihre laute Unterhaltung war beim Eintritt des fremden Herrn verstummt, und nun ergingen sie sich flüsternd in allerlei Vermutungen über den Ankömmling. — Der. Wirt brachte eine Flasche Terlaner und stellte sie vor den fremden Gast; dann setzte er sich ihm gegenüber und suchte in geschwätziger Weise eine Unterhaltung anzuknüpfen. Er gab sich alle Mühe, aus dem noblen Gast über das Wer und Woher etwas herauszubringen; aber der Fremde war sehr einsilbig und verschlossen; er gab

nur kurze Andeutungen, daß er von Hamburg komme und seiner angegriffenen Nerven wegen sich einige Zeit in den Bergen aufhalten müsse. Als der Wirt nicht aufhörLe, ihm lästig zu fallen, holte er eine Zeitung aus der Tasche und vertiefte sich darin. Der Wirt merkte endlich, daß seme Gesellschast dem fremden Gast nicht behage, und entfernte sich. — Die Unterhaltung der Bauern am Zechrische wurde allmählich wieder lauter. — Der fremde Herr steckte sich eine Zigarre in Brand; deren Aroma ließ eine sehr feine

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Books
Category:
Fiction
Year:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 63 of 322
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.406 ; 1.909
Intern ID: 64853
muß Mich eine? Schuld anklagen, Sie um etwas bitten, Herr Falser.' Herr Falser! Das klang so merkwürdig, so förm lich. Sonst sagte der Wiener immer nur: „Her? Wirt.' — Einen Augenblick musterte der Sonnen- Wirt scharf dm Gast, dann versicherte er dienerisch: „Herr von Aßberg, Herr Mmisterialsekretär, sich .selbst anklagen, das laß ich nicht gelten, weils keinen Grund hat, keine Ursach, absolut keine; aber es macht mir das größte Vergnügen, wenn ich Ihnen mit irgend etwas zu Diensten

sein-kann.' „Hat Ihn« Fräulein Martina nichts verraten?' fragte der Wiener. „Kein, ich weiß nichts.' . - „Gut, dann Will ich reden,' erklarte der- Gast mit «stallendem Ernst. „Horm Sie. Es ist meine Ab ficht, Ihnen Ihr Töchterchen zu entführen, und' zwar für immer, Hab auch schon Schritte getan, diesen Plan ins Werk zu setzen. Sie würden mir eine große Freude bereiten, wenn Sie sich meinem Borhaben nicht entgegen stellen, und ich verspreche Ihnen, daß ich Ihr Fräulein Tochter fürs Leben glücklich machen werde, soweit

es in meinen Kräften liegt.' Des Wirtes bartloses Antlitz schimmerte wie der Vollmond, und er drückte fest das rechte Auge zu, wahrend er das linke freundlich auf den. Gast richtete. Und das hatte eine eigene Bewandtnis. Für gewöhnlich drückte er das linke Auge zu, was die Taserner dahin auslegten, daß er immer eifer- 62

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Books
Category:
Fiction
Year:
[ca. 1920]
¬Das¬ Heimwehe : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 18 of 257
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 256 S. : Ill.. - 1.- 10. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.407
Intern ID: 64944
Leider Hab ich öem Hannes gefolgt. Als um Kirchweih herum das Geißhüten aus war, warf ich mein verlumptes Hirtengewandl in die Ecke, zog das Gonntagsgewandl an und ging, mich als Hütbub oder Dienstknecht ausbieten. Da machte ich aber kein gutes Geschäft. Im ersten Haus hatS geheißen, sie hätten selbst Kin- Her genug und brauchten nicht noch so einen Rangen, im zweiten Haus, jetzt im Winter gäb es nichts zu Hilten, als höchstens das Klein- Vieh auf meinem Scheitel, im dritten Haus

, mit so einem Knecht, der den ganzen Winter in der Schule sitzen müsse, wäre ihnen wenig geholfen, im vierten Haus, ich soll noch etliche Zährlein Mus essen, dann könne man sehen, ob ich über den Tisch hinauf wachse, und so istS weiter gegangen durch die halbe Gemeinde aus. Kein einziges gutes Wörtlein Hab ich be- kommen, hundertmal wurde mir gesagt, ich sei eine schlechte Gattung, aus der nichts Rechtes wird. Den ganzen Tag bin ich umsonst herum- gelaufen und spät am Abend mußte ich wie- der zum Kratzer

zurückkehren. Der hat mich zwei Stunden lang nicht ins Haus gelassen und dann hat er mir eine Viertelstunde lang mit dem „Birkenen' aufgespielt, so arg, wie ich es nie erlebt habe. Än der ganzen Gemeinde ist aber ein großes Gerede über den Kratzer

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Books
Category:
Fiction
Year:
1935
Lirum, larum Löffelstiel - zum Weinen, zum Lachen, zum Lernen nicht viel : ein Jugendbuch
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Page 31 of 126
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 113 S. : Ill.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.384
Intern ID: 64905
, daß er wie der ein gutes Stück aus der anderen Seite «ber die sStelle hinaus war, am der sein Häuschen liegen mußte. Er konnte sich nicht denken, daß sie keinen Weg durch den Schnee zum Häuschen geschaufelt hätten. Er ging hin und her, alles um sonst. Endlich watete er herzhast in den Schnee hinein. Er kam sehr langsam vorwärts. Das war sein Anger, aus dem er jetzt stand, und drunten lag der Bühel mit dem Häuschen. Schritt für Schritt näherte er sich dem Platze, aber er sah kein Haus. Fa, war denn heute

alles verschoben und verdreht? Er ging aus den Platz zu; das waren die zwei Kirschbäume, die neben dem Haufe standen, aber sie hatten nicht mehr die langen Zweige wie früher, nur kurze Stumpfen reckten sie in die Lust. Der Peter kannte sich nicht aus. Dort wo er sich das Haus dachte, lag ein weißer Hügel, fast wie ein Grad sah er aus. Etwas weiter drüben ging der Zaun herunter, dort plätscherte der Brunnen, dort stand auch die große Fichte, er kannte sie genau — er war am richtigen Platz

. Aber was war mit dem Haus? War es im Schnee versunken? Es sing ihm an in den Schläfen zu sieden. Er warf seine Kraxe sort, stürzte aus das Schnee grad hin und begann mit den Händen im Schnee zu wühlen. Ein brenzliger Geruch stieg ihm in die Nase, der Schnee wurde kohlschwarz, auch seine Hände wurden schwarz- in furchtbarer Erregung strich er ein Zündhölzchen an und jetzt sah er's — Asche und Koh le. Da tat er einen lauten Schrei, lies im Schnee herum, und konnte das Schreckliche nicht glauben. Er suchte nnd suchte

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1924]
Bergschwalben : Geschichten
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Page 11 of 206
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 198 S.. - 18.- 23. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.438
Intern ID: 64996
heute MO verschoben und verdreht? Er ging auf den Platz Zu; das waren die zwei Kirschbäume, die neben dem Hause standen, aber sie hatten nicht mehr die langen Zweige wie früher, nur kurze Stumpfen reckten sie in die Luft; der Peter kannte sich nicht aus. Dort, wo er sich das Haus dachte, lag ein weißer Hausen, fast wie ein Grab sah er aus. Etwas weiter drüben ging der Zaun herunter, dort plätscherte der Bmnnen, dort stand auch die große Fichte, er kannte sie genau — er war am richtigen Platze

— aber das Haus? War es im Schnee versunken? — Es fing ihm an in den Schläfen zu sieden, er warf seine Kraxe fort, er stürzte auf das Schneegrab hin und begann mit den Händen im Schnee Zu wühlen. — Ein brenzlicher Geruch stieg ihm in die Nase, der Schnee wurde kohlschwarz, auch seine Hände wurden schwarz; in furchtbarer Erregung riß er ein Zündhölz chen aus, und jetzt sah er's — Asche und Kohle. Er tat einen lauten Schrei, er lief im Schnee hemm, er konnte das Schreckliche nicht glauben. — Er suchte

ihn ins nächste Haus — zum Talguter. Erst am folgenden Morgen kam der ungWMche Bildschnitzer zum Bewußtsein. Er schaute fremd in der Stube hemm, rollte wild seine Augen und schrie: „Wo ist die Thresl? Wo ist das Kind?'

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Books
Category:
Fiction
Year:
1924
¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
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Page 77 of 322
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 317 S.. - 4.- 6. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I 61.406 ; 1.909
Intern ID: 64853
aller Nuhe überlegen. Heute ist Mittwoch. Am Samstag abends bringen Sie mir eine klare, ent schiedene Antwort. Sind Sie einverstanden damit? Bitte recht sehr.' „Ja/ flüsterte sie, machte eine Verbeugung und ging langsam ins Haus. Im Hausgang wartete schon der Vater auf sie. Als sie ihm mitteilte, daß die Entscheidung bis zum 'Samstag verschoben sei, blinzelte er fürchterlich mit den Augen, erhob die Hand zum Schlage, ließ sie aber doch wieder sinken und kehrte mit einem grim migen Fluch

der Tochter den Rücken. Die nächsten Tage waren mehr als unerquicklich für die WirMochter. Ununterbrochen setzten ihr Vaà «nd Stiefmutter zu. Der Bater polterte, schimpfte und drohte, die Stiefmutter weinte und schmeichelte. Immer wieder hielt man der Tochter vor, sie bringe Haus und Familie in Schande, da bereits die ganze Gemeinde von der Heirat spreche. Der Wirt kapitelte auch seine Frau grob herunter, nannte sie eine Drehorgel, die nichts anderes zu tun wisse, als die Familiengeheimnisse in die Welt

hinauszutrompeten. Da begann die Frau so fürchter lich zu h«len und zu lamentieren, daß sie das halbe Haus in AufrUhr brachte. Sie redete sich schließlich a«f Hmzkrämpfe hinaus, und man mutzte den Doktor kommen lassen, der aver nichts von Bedeutung her ausfand. Unter den fremden Gästen wurden aller hand Vermutungen laut und wo Fräulein Martina sich blick« ließ, stellte man an sie peinliche, unzarte M

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Books
Category:
Fiction
Year:
1951
¬Der¬ Pfarrer von Hohental : Erzählung.- (Tirolia-Volksromane)
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Page 63 of 289
Author: Reimmichl / vom Reimmichl
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia-Verl.
Physical description: 287 S.
Language: Deutsch
Location mark: II 61.394
Intern ID: 64895
heillose Unordnung. Der Vater hatte als einzige Dienst kraft nur ein armes, schwaches, am rechten Fuß stark hinkendes Mädchen, Kathrin mit Namen, das für alle Arbeit im Haus und größtenteils auch am Feld auf kommen mußte. Im Hause lag alles wirr und unauf geräumt durcheinander, die Felder warm teils gar nicht, teils äußerst nachlässig bearbeitet. Da gab es nun Arbeit über Hals und Kopf, und die Mandl konnte froh sein, daß sie keine Zeit hatte, sich in Heimweh nach dem Zandl- hof zu verzehren

. Auch bildete es für ihren Ehrgeiz eine Genugtuung, alles, was sie bei den Verwand ten gelernt hatte, nun selbständig in Ausführung Zu bringen. Mit der Kathrin, die sehr willig, doch etwas beschränkt war, kam sie bald in ein freundschaftliches Verhältnis. Mit samen schufen die zwei Mädchen Ordnung im Haus, räumten auf, machten rein, stellten jedes Ding an den Platz, wohin es gehörte, besserten Kleider und Wäsche aus, und die Mandl brachte selbst ihre erlernte Kochkunst zur Geltung, was dem Bater besonders

in den Armen, hundertmal zündete er die Pfeife an, nach kürzester Arbeit setzte er sich zur Rast nieder und machte großrÄmr'ische Sprüche, dann ging er wieder ins Haus, tändelte an seinen Llebhabeveien oder schlich unbemerkt

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