¬Der¬ Tuifelemaler : eine Erzählung.- (Erzählungen vom Reimmichl)
muß Mich eine? Schuld anklagen, Sie um etwas bitten, Herr Falser.' Herr Falser! Das klang so merkwürdig, so förm lich. Sonst sagte der Wiener immer nur: „Her? Wirt.' — Einen Augenblick musterte der Sonnen- Wirt scharf dm Gast, dann versicherte er dienerisch: „Herr von Aßberg, Herr Mmisterialsekretär, sich .selbst anklagen, das laß ich nicht gelten, weils keinen Grund hat, keine Ursach, absolut keine; aber es macht mir das größte Vergnügen, wenn ich Ihnen mit irgend etwas zu Diensten
sein-kann.' „Hat Ihn« Fräulein Martina nichts verraten?' fragte der Wiener. „Kein, ich weiß nichts.' . - „Gut, dann Will ich reden,' erklarte der- Gast mit «stallendem Ernst. „Horm Sie. Es ist meine Ab ficht, Ihnen Ihr Töchterchen zu entführen, und' zwar für immer, Hab auch schon Schritte getan, diesen Plan ins Werk zu setzen. Sie würden mir eine große Freude bereiten, wenn Sie sich meinem Borhaben nicht entgegen stellen, und ich verspreche Ihnen, daß ich Ihr Fräulein Tochter fürs Leben glücklich machen werde, soweit
es in meinen Kräften liegt.' Des Wirtes bartloses Antlitz schimmerte wie der Vollmond, und er drückte fest das rechte Auge zu, wahrend er das linke freundlich auf den. Gast richtete. Und das hatte eine eigene Bewandtnis. Für gewöhnlich drückte er das linke Auge zu, was die Taserner dahin auslegten, daß er immer eifer- 62