des zuschanzte, lachte er umso vergnügter, als er selbst keinen Finger zu rühren und sein Haupt mit keinerlei geschäftlichen Sorgen zu strapazieren brauchte. Wurden aber die Pläne der Frau gar zu abenteuerlich und ihr Tatendurst gar zu maßlos, so schob Herr Urban Schanzer, der Rößlwirt, ihren Unternehmungen einen dicken Riegel vor, nämlich seinen unbeugsamen Willen oder richtiger den zuge knöpften Geldbeutel. Doch setzte er dabei keine strenge Miene auf und noch weniger ließ
er sich je ein grobes Wort entschlüpfen, sondern er kleidete seinen Widerstand in die freundlichsten Manieren der Welt. Frau Gusti äußerte z. B. häufig ihre Mflchien, ein großes Hotel zu bauen, Straßen an zulegen in die Berge hinauf, das ganze Dorf zu verschönern, worauf er jedesmal zustimmend er klärte, ja, das wäre sehr gut und sehr schön und sehr löblich, aber in seiner Kasse herrsche zur Zeit ein Überfluß an Geldmangel, und wo nichts vorhanden sei, könne selbst der Kaiser keine Sprünge machen. Wenn die Frau
ihn dann einen Kleinkrämer schimpfte, einen Faulpelz, eine blinde Schermaus, einen rückständigen Menschen ohne jeglichen Funken von Unternehmungsgeist, so brückte er verschmitzt ein Auge zu und sagte mit dem süßesten Lächeln: „Gusti, du bist die gescheiteste, die netteste, die bravste Frau in ganz Österreich-Ungarn und ich ver mag nicht genug zu danken, daß ich einen solchen Edelstein gefunden habe.' Was konnte die Frau dann anders tun, als ihn einen Narren, einen Spitzbuben nennen und auf ihre hochfliegenden Pläne
, vorläufig wenigstens, ver zichten. Ins Rößlwirtshaus nach Fallbach hatte Johann, den Buckel-Muckel, ein günstiger Wind vertragen, und es gefiel ihm dort umso besser, als Frau Gusti ihn mit jener Entschiedenheit in ihre Obhut nahm, mit der sie alles anzufassen pflegte. Sie war nach Elmstadt gefahren, um für die kommende Fremden-