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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 325 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
rief Mohr, ein Stück Tuch in die Höhe haltend, „morgen schon will ich es mir anmessen lassen!' „Seht!' sprach der dürre Peter, „da sind prächtige Zinnschüsseln für den Meister; feines Zinn, so glänzend und glatt wie Silber!' „Horcht!' sprach endlich Langhanns mit gedämpfter Stimme, „Ich höre Tritte den Wald herausdringen, es wird der Meister sein. Kommt, gehen wir ihm entgegen!' Die Gesellen traten aus der Zechstube. Kaum waren sie vor dem Hause, da sahen sie schon den Meister am Waldesrand

stehen. Meister Hanns war heute von Hall mit den besten Vorsätzen heraufgewandert. Der Kaplan hatte mit seinen Erzählungen von Martha und den Kindern aus das Herz des Räuberhauptmannes gar mächtig eingewirkt. Hanns wollte fürderhin auf dem Glockenhofe nur mehr redlicher Arbeit nachgehen und seine Gesellen bis auf das Triefaug entlassen. Als er nun den Wagen mit den Toten vor dein Glockenhofe erblickte, und somit all? seine guten Pläne mit einem Schlage als vernichtet betrachten mußte, geriet

er in helle Wut. „Ihr Galgenvögel!' schrie er den Mördern zu, „Welche Schurkentat habt ihr da bei Hellem Tage verübt, gegen mein Wissen und Willen!' „Oho, Meister!' rief ihm Langhanns höhnisch entgegen, „Hat Euch der braune Kuttenmann heute früh etwa beauf tragt, hier den Sonnenburger Landrichter zu spielen. ' Ihr tut ja, als wenn Ihr die Haller Stadtschergen gleich mit heraufgenommen hättet, um uns in Eisen zu schlagen. Ei, ei! Wie prächtig Ihr doch die Rollen von einem Tag aus den andern zu wechseln

versteht. Ich rate Euch aber, den Spaß auf gelegenere Zeiten zu sparen.' Meister Hanns (hitzig ausfahrend): „Langhanns! Wenn dir dein Leben lieb ist, schweige! Sonst vergreise ich

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 288 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
deine Hand zu werben?' fragte der Meister, ., würdest du. dann noch zweifeln?' ,Ist's möglich?^ rief rasch Martha, .Der Hanns hätte Euch geschickt?' Und ein Strahl der Freude goß sich einen Augenblick über ihr Antlitz aus, dann aber- wurde sie wieder- traurig, und fuhr fort: ,Zhr scherzt nur, Göth? Ich kann Euch aber sagen, das ist ein grausamer Scherz, Ihr stört meiner Seele den Frieden/ ,Kennst du den alten Glockengießer, deinen Göthen, so wenig?' sprach nun ernst der Meister, ,Ich scherze

in solchen Dingen nicht, deine Mutter wird es mir bezeugen!' Als der Meister dies sagte, da glaubte es Martha endlich, sie blickte bald die Mutter, bald den Göth' unter Tränen lächelnd an. Sie drückte ihre Hände zusammen. Man sah es ihren glänzenden Augen an, ' daß der innigste Wunsch ihrer Seele dadurch erfüllt würde. ,Also ist es dir recht, Martha?' fragte der Meister weiter. .Ja/ lispelte Martha, ,Wenn es meiner Mutter und Euch Göth recht ist! Ohne Euch tu ich nichts.'' ,Du bist ein braves Kind.'' sagte

der Glockengießer, »Der Herr wolle dir einst Glück uud Segen und fröhliche Tage schenken, ich gönne sie dir? Nun, Gevatterin, haben wir'S in Ordnung, nicht wahr? Die Hand her?' ,Ia, Meistert sprach die Mutter, ihm die Hand reichend, ,Ihr habt immer väterlich für meine Martha - gesorgt, ich lege das zeitliche und ewige Glück meines einzigen Kindes in Eure Hände/ Mm null ich dem Hanns die Botschaft bringen!' fuhr der Meister fort, ,Er wartet mit Sehnsucht auf mich. Welche Freude wird er haben. Martha, der gute

Bursche dauerte mich? — Nun lebt wohl, gute Nacht.' Morgen bin ich mit Hanns bei euch, er soll euch dann selbst mehr sagen!' Der' Meister ging, und in dem einsamen Häuschen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1919
Aus den Flegeljahren in die Mannesjahre : eine Erzählung aus dem Tiroler-Volksleben, wahrheitsgetreu geschildert
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Page 280 of 390
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck [u.a.]
Publisher: Tyrolia
Physical description: 382 S. - 13. - 17. Tsd.
Language: Deutsch
Location mark: I A-36.571
Intern ID: 549471
Joseph ein Glücksvogel 275 fo würde es mit dem bisher so guten Geschäfte rückwärts gegangen sein. Joseph kam also zum Schneider, um sein Konto zu bezahlen, bevor er nach Wien abreise. Pepi war auf dem Grünmarkt, um einzukaufen; denn sie hatten zwölf Gesellen, die damals bei dem Meister auch die kost hatten. Unsere Zeit arbeitet, wie man sagt, nach Stuck, und der Geselle hat beim Meister weder Wohnung noch Kost. Schein- bar verdient sich der Geselle jetzt mehr, und den- noch Kommt dabei weder

Meister noch Geselle auf einen grünen Zweig. Man lebt vornehmer, aber von Ersparnis ist keine Rede. Doch die Neuzeit liebt die Freiheit und verachtet das alte Zunft- wesen und macht dadurch recht viele Bettler, und die Kleider sind deswegen doch nicht im Preise gesunken, ja für einen Rock, für den man früher 16 Gulden bezahlte, zahlt man jetzt schon in die Dreißig. Der Meister konnte im ganzen Buche des Josephs Konto nicht herausfinden, seit einem halben Jahre hat sich der nichts mehr aufgeschrieben

. — Das wollte derselbe vor Joseph nicht merken lassen, er fabrizierte daher aus dem Gedächtnisse ein Beiläufig-Konto. Sie haben, sagte er, einen grünen Rock, das Tuch macht 12 Gulden, Macherlohn — Joseph: Herr Meister, Sie irren sich, grünen Rock habe ich bei Ihnen keinen angeschafft. Meister: Habe ich ja doch ihn bei Ihnen neulich gesehen!

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 285 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
.Ich will sie in die Tasche stecken und mitnehmen/ sagte der Meister. Mein Altgeselle Hanns soll auch ein paar be kommen; nicht wahr, du hast nichts dagegen ^ Ills der Meister mich nannte, da war es, als ob er dem Mädel eine Hand voll Blut ins Gesicht gegossen hätte. Martha schlug scheu ihren Blick aus den Boden, gerade so, als ob der Göth sie über einem Verbrechen ertappt hätte. ,Warum wirst du denn so rot/ fragte der Meister, .da ich von Hanns spreche, kennst du ihn vielleicht von An gesicht

, und er war so schüch tern, so bescheiden; nun steckte er erst recht in Marthas Herzen, obwohl sie sich bestrebte, sein Bild sich aus dem Kopfe zu schlagen. ,Geh' nur, Martha!/ sprach der Meister, ,Hole die Äpfel, ich werde inzwischen zur Mutter in die Küche gehen/ Jedoch diese trat eben in die Stube. Martha war froh, aus der Klemme herauszukommen. Sie ging in den Keller und hatte dort lange zu suchen und zu schaffen. Sie wollte sich von ihrer Verwirrung erholen und vor dem Göth gleich mütig erscheinen. ,Gevatter

, kommt Ihr endlich wieder einmal nach so langer Zeit?' sagte die Mutter, „dies freut mich.'' .Gott zum Gruß' !' Und der Meister streckte ihr die Hand zum Grnße hin. ,Setz' dich her zu mirsagte der

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 300 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Du noch unser Meister würdest! Nichts für ungut, Meister!' „O nein!' fuhr der Meister fort, „Übrigens wäre es auch »nicht so leicht gewesen, mich abzntun; ich hätte gewiß meine Haut und die Goldstücke nicht ums oust hergelassen. Nun, wie es weiter gekommen ist, wißt ihr wohl selbst. Anfangs war ich im Glockenhofe ohne Gesellen, aber nach und nach kamt ihr aus dem Gebüsche herausgekrochen; denn Gleich und Gleich findet sich.' L a n g h a n n s: „Unser Nest stob, als der vorige Mei- ' ster starb

, der auch sein Handwerk prächtig verstand, aus einander. Man murmelte in Hall drunten schon lange von dem Glockenhofe, als ob es da droben nicht so ganz in Ordnung wäre, uud so hin machten wir uns fremd. Wir wußten auch nicht, wer etwa die Gießerei übernähme und ob der neue Meister auch wieder ein kleines Nebenhandwerk betreibe. Als wir hörten, daß ein Meister ans Büchsenhausen komme, hatten wir höllischen Respekt. Wir mußten zuerst sondieren, wessen Kalibers er sei, und als wir das erste Mal hieherkamen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 279 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
schon an, verstehst dich ja auch auf das Ministrieren und etliche lateinische Brocken hast du als Studios auch erschnappt.' Triefauge schwieg, weil er wußte, daß mit Langhanns nichts anzufangen war, und daß. wenn er etwas erwidere, es noch immer dicker käme. Meister Hanns: „Zankt euch nicht immer, ihr Bur schen, und unterbrecht mich nicht stets mit euren abgedroschenen Witzen, sonst erzähle ich euch nicht mehr weiter, ihr-mögt dann schlafen gehen!' Wolf: „Der Langhanns kann aber niemand unge

schoren lassen! Meister, fahrt nur weiter, wir horchen!' Meist er Hanns: „Als ich im Freien war, da, fiel mir so Vieles ein, was ich hätte sagen können und sollen, ich schalt mich selbst den größten Einfaltspinsel, aber ich batte nicht das Herz nochmals umzukehren; ich wanderte gedanken voll hinauf zum alten Nußbaume nach Weiherburg. Wie lange ich dort gesessen, weiß ich nicht; nur das weiß ich, daß ich zürn erstenmale, seit ich beim Büchseuhausner Meister im Dienste stand, das Nachtessen versäumt

habe. Der Meister machte ein unwilliges Gesicht. ,Draußen in der Küche/ sagte er etwas barsch, Hast du dein Essen, mich würde es sehr verdrießen, wenn auch du, Hanns, anfangen würdest, nur einen Ausreißer zu machen, du weißt schon, daß ich meine Leute abends gerne bei mir sehe/ — Ich wurde über und über rot. ,Zch war nicht im Wirtshause, Meister/ sagte ich. ,Ich war beim alten Nußbaume in Weiherburg droben und habe mich versäumt; der Abend war so schön/ ,Nun, weun du nicht so lange beim Zechtische

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Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 284 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Mie das junge Volk töricht ist, wenn es sich etwas . in den Kopf jetzt.' sagte der Meister, .Doch frisch jetzt an die Arbeit! Abends wirst du dem Schicksal erfahren!' Das Arbeiten an jenein Tage ging mir gar nicht von statten und der Meister lächelte oft, wenn er mir zusah, wie ich manches verkehrt angriff; die Stunden krochen, wie nur schien, den Schneckengang. Endlich war Feierabend, es ging zum Essen. Mein Appetit war gering, es wollte nichts den -Hals hinab. Nach Tische wusch

sich der Meister das Gesicht und die Hände, legte sein Wams an, setzte den Hut auf und ging, noch einen bedeutsamen Blick auf mich werfend, zur Türe hinaus. Wohin er ging, wußte nur ich allein, ein ,Za.^ und ein .Nein/ von Martha, das er bringen würde, war für mich gleich verhängnisvoll. Als der Meister in Marthas Häuschen trat, sprang das Mädchen vom Tische auf und rief der Mutter, die eben in der Küche war, zu: Mutter, der Göth' ist da? Mutter- — der Göth' und dabei ergriff sie dessen Hand und nötigte

ihn hinter den Tisch hinein. ,Jetzt könnt Ihr mit uns halten, ist zwar nichts Seltenes, was wir haben, eine Milchsuppe. Ich aber esse sie sehr gern, Ihr seid freilich etwas besseres gewöhnt, aber ein paar Löffel voll verschmäht Ihr doch nicht, nicht wahr, lieber Göth?^ Mergelt es dir Gott, Kind!' sagte der Meister, ,Ich komme soeben vom Nachtmahle/ /Aber ein paar Äpfel von Eurem Göthenkinde werdet Ihr nicht zurückweisen, Väterchenfragte Martha, ,Ich will - gleich in den Keller hinab, sie zu holen. Sie schauen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 329 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Fingerhut voll Kurasche. Laßt uns nun zählen, was ihr an klingender Münze erobert habt!' Meister und Gesellen machten sich insgesamt über die Geldbeutel her, nachden sie die Fensterbalken verschlossen hatten, um. bei ihrem Geschäfte keine ungebetenen Zuschauer zu bekommen. Zuerst wurden jene Geldsäcke hergenommen, die in der Eisenkiste lagen, einer nach dem andern, und aus den Tisch geschüttet. Der ganze Tisch ward mit Silber und Gold bedeckt, man türmte die Münzeil in Häufchen aus. Alles half

sollte., Meister Hanns, das Verhängnis naht! Deine Vorsätze und der Rat deiner Ge sellen kamen zu spät. Der Racheengel der Todesopfer schreitet ' schnell. » --- Der Meister hatte wirklich die Greche in Hall aufge sucht und sie erst nach vielem Hin- und Herreden bewogen, zu ihm hinauf zu kommen, um aufzunähen und aufzuflicken. Grethe wußte, daß die Meisterin nicht mehr droben war, und darum war es ihr schwer, sich allein zu den frechen und rohen Gesellen hinaus zu begeben. Sie hatte .schon mehreremale bemerkt

, daß die schwarzen Burschen, wenn die Meisterin gerade nicht um die Wege war, sich so manches an ihr erlauben wollten. Doch dachte sie wieder: „Zst ja der Meister da und ein armes Mädchen muß sich etwas

8
Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 286 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Meister, sich habe heute ein sehr wichtiges Geschäft mit dir abzumachen/ Mas wäre das sprach die Alte, ,Zch bin neugierig, womit ich Euch gefällig sein könnte/ siehst du / sprach der Meister, /Du hast eine Tochter, ste Hai jetzt so ihre Jahre, wo man daran denken kann, sie- zu verheiraten. Wenn du eines Tages dein Haupt zur Ruhe niederlegen würdest, so wäre sie allein, und für ein junges Mädel bei der jetzigen Welt allein zu sein, ist ziemlich ge fährlich. Hast du noch nie daran gedacht

, habe ich ihn früher schon oft. Sein eingezogenes Wesen gefällt mir/ ,Nun denn/ sprach der Meister, Menu der Hanns, deine Martha zum Weibe nähme, hättest du etwas dagegen'?'' ,Der Hanns meine Marthas fragte überrascht die Mutter, Mill der geschickte Glockengießergeselle, der ja bald einmal ein wackerer Meister sein wird, wohl ein Bauern- madl sich auàrwahlen ? Und dann weiß ich auch nicht, ob etwa Martha geneigt ist, so lange. ich lebe, zu heiraten ' Zwar kommt sie nur seit einiger Zeit etwas sonderbar

9
Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 348 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Da winkte der Meister den Gefängniswärter zu sich und sagte ihm etwas ins Ohr. Es dauerte nicht lange, so . wurde er aus der Armensünderstube abgeholt. „Wie, Meister!' sprach Langhanns wieder, „Verläßt Du uns? Das ist gar nicht schön von Dir. Ich möchte Dich gerne vor mir am Messer sehen, wäre ein Vergnügen, an zuschauen, welche Gesichter Dein vom Rumpfe getrennter Kopf schneidet! Möchte wissen, ob Deine Lippen dann auch noch den Rosenkranz herschnattern !' Der Meister hatte sich zum Richter

melden lassen, er hatte noch etwas vorzubringen. Bald stand er vor demselben. „Nun, was willst du noch?' sprach dieser. „Hast du noch etwas auf deinem Gewissen? Sage es, es ändert deine Strafe nicht mehr!' „Nein!' antwortete der Meister, „Das ist es nicht, warum ich vor Euch zu erscheinen begehrte und auch nicht, um Gnade zu erflehen, kam ich. Aber es fiel mir ein, daß ich zu Hause im Glockenhofe noch einiges Metall habe. Von Mils herauf horte ich schon lange eine übelklingende Glocke tönen. Sie paßt

10
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Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 297 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
laßt uns den Bund mit Wem besiegeln. Trinkt, trinkt wacker, kein Tröpfchen soll mehr im Fasse bleiben!' — Und nun ging der alte Tanz von neuem an, nur mit dem Unterschiede, daß jetzt der Meister auch dabei war. Da waren die Gesellen, besonders der Langhanns> wieder in ihrem Elemente. „Nur eines fehlt noch!' rief Langhanns, „Eine kleine Schlächterei wäre heute noch so zum Schlüsse am rechten Platze, wie herrlich wäre ich dazu aufgelegt; es würde mir als ein kleiner Hochzeitstag erscheinen

, schüre das Feuer, ich treffe ja kaum mehr die Pipe des Weinfasses an. Und Dil, Meister, erzähle uno doch einmal Deine Lebensgeschichte zu Ende. Das Faß geht auch bald zur Neige. Aber daß ihr andern nur das Maul haltet, sonst schlage ich euch die Zähne alle in den Schlund hinunter!'' Wolf: „Ja, ja, Meister! Erzähle endlich, was Du uns so lange schuldig geblieben bist.' Alle stimmten dein Wunsche der beiden Genossen freudig zu. „Das Ende meiner Geschichte wollt ihr?' sprach der Meister. „Wohlan

11
Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 327 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
stark verdächtig bei den Hallern, wie ich im Geheimen neu lich ausgeforscht habe.' Wolf: „Peter, du hast recht! Ich wüßte auch nichts Gescheiteres für unsern Meister, mag er nun Mönch werden oder seine Schäfchen ruhig in einem stillen Winkel der Welt verzehren. Es ist wahr, wir müssen doch bald den Glocken hof verlassen. Wollt ihr heute zum letztenmal hier die Beute teilen, so bin ich nicht dagegen. (Zum Meister gewendet): Meister, seid vernünftig und nehmt Euch jetzt Eueren Anteil

als unser Hauptmann und befolgt den Rat des Peter. Wir' werden Euch nichts nachtragen, wenn Ihr später ' in eine Kutte schlüpfen und für Euere Sünden Buße tun wollt. Vom Glockenhofe lassen- wir uns aber durch Euch nicht Ver treiben, und solange wir noch da bleiben, wollen wir hier nach altem Brauche leben!' Meister Hanns hatte mit verschränkten Armen und düsterer Miene den Worten seiner Gesellen zugehört. Die Rede des Langhanns reizte sehr seinen Zorn. Hätten der dürre Peter und der Wolf nicht mildere Saiten

12
Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 296 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
„Nein, nein!' sprach der Meister, „Fürchtet euch nicht und fahrt nur fort: Wie soll ich euch in eurer Fröhlichkeit stören, wir haben schon noch andere Fässer im Keller; bis der Purlepatts geleert ist, können wir schon noch etliche Mal kirchtagen; im Etschlande haben sie des Weines noch genug, Geld haben wir auch.' „Aber Meister,' fragte nun der Langhanns, „Wie kommt es denn, daß Du auch wieder ein christenmenschliches. Gesicht herzeigst. Jetzt sind es schon mehrere Wochen her, baß Du immer

da hineingeschaut, bis meine alten Lebensgeister wieder erwachten. Als ich von der Schenke hinausging, kam mir die ganze Welt wie ein großes Narren haus vor, wo alles leichtsinnig herumtanzte, es drehte auch mich im Kreise, ich ließ es gehen und tanzte auch mit. Ihr werdet sehen, daß ich von nun an wieder der alte Meister bin, das war nur wieder so ein zeitweiliger Anfall einer alten Iugendkrankheitl' „Das heiß ich' einmal ein gescheites Wort reden'' sprach das Breitmaul, „Dein düsteres Wesen hätte

uns das Hiersein bald verleidet. Du kannst uns aufs Wort , glauben, nur Gesellen redeten schon von der Wanderung.' „Dan« kommt es wohl nicht mehr!' sprach der Meister, „Ahr bleibt und ich werde wieder sein, wie ich war, nun

13
Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 47 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
M Meister: „O, das könnt Ihr bald erfahren. Schaut hinauf dort auf den Gekreuzigten. Wir haben ihm eine Narrenkappe aufgesetzt, um so anzuzeigen, wofür wir ihn und seine Religion halten. Ist das nicht deutlich genug?' Rotbart: „Q ja! Seht, Meister, ,wir sind so recht eigentlich Eure Brüder ! Wir verachten auch Christus und seine Lehre. Freilich haben wir viel mehr Grund dazu als Ihr; denn der gekreuzigte Zimmermannssohn hat unser Volk verflucht und die Anhänger feiner Religion verfolgten unsere

Gesichter schneiden, wie noch kein Gefolterter unter den Händen des Henkers es tat. Sein Blut würde ich ihm Tropfen für Tropfen abzapfen. O, welch liebliche Musik wäre dann sein Gewi nun er meinen Ohren! Meister Glockengießer, erweist - mir den Gefallen und spielt mir so einen Pfaffen aus Eurer Rachbarschaft in die Arme! Es ist Euch ein Leichtes, meinen Wunsch zu erfüllen und ein nettes Sümmchen wartet Euer als Lohn.' Meister: „Nicht zu hitzig, mein Freund! Ihr wascht ja da Eure Glaubensgenossen gar

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 328 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
von meinem Weib und meinen Kindern und dies hat mich so angegriffen, daß ich etwas die Überlegung verlor. Nun, ^ich zürne euch nicht mehr! Euer Rat ist gut! Laßt uns jetzt sehen, was ench heute in die Hände gefallen ist; dann wollen wir unsere Abreise vorbereiten. Martha, du mußt noch eine Zeitlang gedulden. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben!' Die Gesellen: „Bravo, Meister! Das läßt sich hören!' Langhanns: „Jetzt frisch an die Arbeit! Wir müssen uns sputen; denn heute gibt es noch viel zu tun. Meister, geht

mit uns ins Haus, darin liegt schon alles bereit, was Ihr sehen wollt!' Meister Hanns betrat voll Neugier mit den Gesellen Ine Zechstube. Er fand seine Erwartungen weit übertroffen. „Fürwahr !' rief er verwundert aus, „Da ist ja mehr Geld und Geldeswert als wir in unserm Schatzkeller haben. Ich glaube, dies ist wohl seit Langem der reichste Fang, der euch geglückt ist!' Der dürre Peter: „Und doch kostete es nur sechs armen Tröpfen das Leben, ' uns aber wurde dabei nicht einmal die Hand geritzt. So leichten

Kaufs sind wir noch nie zu einer so guten Prise gekommen.' „Die Kaufleute sind unsere besten Kunden!' sprach der Meister. „Sie haben gewöhnlich volle Sacke und keinen

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 260 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
und zur Türe lnnausgeschmifsen zu werden. Seht, Gesellen, was Geistesgegenwart und kaltes Blut vermag? Wenn der elende Tropf seineu Aufsitzer Hintennach er fährt, so rauft er sich noch alle Haare aus! So nahe an dein Braten zu sein und ihn den Händen entfahren zu lassen, ba, ha, ha! Man sieht schon, er war gegen uns nicht einmal ein Anfänger. Noch lange hatte der Meister dein Fremdlinge nachzu- kläffen. ,Wenn ich/ sprach er Zu mir, ,an deiner Stelle ge wesen wäre, ich hatte diesem Turenklopfer

mit dem großen Hammer den Schädel weich geschlagen. Ich wollte wetten, es bat ihn irgend, ein Augsburger Meister ans Neid Hieher- geschickt, inn mich zu ärgern; diese Pfuscher da draußen ver stehen nicht einmal eine Kuhglocke zu gießen und wollen unsereinen verhöhnen? Der soll meine Schwelle nicht mehr betreten, ich habe mir sein Gesicht gemerkt.' - Die gefährliche Geschichte war gut abgelaufen ; sie trug mir die Lobfprnche des Meisters und abends einen Ertra- krug Wein ein und zwar noch dazu vom bessern

, wie der Meister ihn immer selbst trank. . Der Meister war eine gute Seele, ein rechter Gradaus, wie es drinnen im Herzen stand, so mußte es heraus ; diesem Manne hätte ich nichts zu leid tun können, und wenn er selbst mit- allen Schätzen Indiens hier vorübergezogen wäre; er war wie ein Stück voll meinem Vater. Die Hausordnung Proxmarkr Tie Räuber am GlMenhofe. A. Auflage. ^

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 277 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Mütterchen s sprach ich. Mit dem Kirchengehen ist es bei mir just nicht gar so arg, ich habe bei meinem Hand werk dazu wenig Zeit, jedoch was christlicher Brauch ist, weiß und halte ich schon; das haben mir meine guten Eltern gar oft ans Herz gelegt.' Wolf: „Schaut man nur das fromme Lämmlein an, daß unser Meister sich einmal so bekehrt hatte, hätte ich nicht gedacht, doch weiter!' Meister Hanns: „Der Martha war ich, wie sie mir später bekannte, nicht gar so fremd, wie sie tat

, ,Bist du der Hanns, von dem der Meister mir schon oft erzählt hat' ich wußte das nicht. Du hast es gut bei ihm ; er kommt manchmal zu uns herüber, besonders wenn die Apfel reif sind, er sagt, es gäbe im ganzen Imitale keine besseren Äpfel als die unsrigen; die Bäumchen hat noch mein seliger Mann gepflanzt. Oft saßen der Meister und mein Mann bis spät in die Nacht, in dem Schatten unserer Obstbäume und plauschten vom Kriege und sonst allerhand Zeug, was ich nicht recht verstand. Die Martha hat er auch recht lieb

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Books
Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 46 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Räuber seit dem Morde nicht die Mühe genommen hatten, die verräterischen Spuren ihrer Freveltat abzuwaschen. „Nicht gar so knauserig!' sprach der Meister, indem er die Goldfüchse und Silbermünzen über den Tisch in seine Geldsäckchen hineinstrich, „gebt doch meinen schwarzen Gesellen den gebührenden Freitrunk! Haben es wohl redlich verdient, die kecken Burscheu, sie sollen auf euer Wohl ein wenig die Gurgel netzen, damit in ihnen das Blut wieder frischer rollt und es in ihren Fingern nach neuen

Taten juckt.' „Wer kann so trockene Kehlen waschen?' erwiderte lachend ein Rotbärtiger unter den Inden, „ein paar Humpen Wein sind bei diesen Leuten wie einige Tröpflein auf glühendes Eisen. Doch — damit sie uns nicht gram werden, sollen sie sich ganz nach Wunsch gütlich tun. Wir werden dich, Meister Glockengießer, schon schadlos halten. „Hurrah, hurrah!' brüllten nun die wilden Gesellen, „Meister, Humpm herauf!' Und nun wurde wacker darauf losgezecht, bis einer nach dein andern mit schwerem Kopfe

viel über die erlebten Abenteuer und verübten Schurkenstreiche. „Was hält Ihr, Meister Gurgelabschneider,' begann plötzlich der Rotbart, „von Eurer Religion? Daß Eure Taten gerade keinen Betbruder verraten, weiß ich wohl> aber ich möchte doch gerne ein offenes Glaubensbekenntnis von Euch hören!'

19
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Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 283 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
,Du bist krank oder nicht recht bei KopfZ^ sprach er. ,Bleib' hier!^ Der Würfel war nun für mich vom Verhängnisse geworfen. Die Sache war entschieden, ich mußte bleiben, es wäre das ganze Haus in Alarm gekommen. ,Sei nur unbesorgt!^ sprach ich zu dem Gesellen, Meck' den Meister nicht; ich werde ruhig sein, ich werde mich wieder niederlegen, laß michUnd ich legte mich wieder nieder, ich kämpfte gegen meine Bedenken an, ich drückte sie gewaltsam nieder, wie unter einen schweren Stein, und ließ

sie nie mehr herauf. Ich hatte beschlossen, auf der betretenen Bahn fortznwandeln. Mein Unstern wollte es so, ich wollte es anfangs nicht, ich hatte mich dagegen gesträubt, aber wer A gesagt hat, muß auch B sagen.' Als der Meister dies erzählte, da war es in der Glockenhoferzechstube mäuschenstill geworden, sogar der kalte, steinharte Langhanns schwieg still und schaute ernst auf die Glut, das Triefauge hatte vergessen Holz zuzulegen; selbst den steinernen Räuberherzen entstiegen Seufzer

, welche an deuteten, daß auch sie die Geschichte ergriffen hatte. Alle hatten ihre Köpfe gesenkt oder machten es wie Langharms, sie starrten lautlos in den Kamin hinein. Es war ein sonder bares Spiel, das hier in der Räuberhöhle die Macht des ewigen göttlichen Rechtes mit von Grund aus verdorbenen Seelen trieb. Das Halbdunkel erhöhte noch den Ernst des Augenblicks. Auch der Meister schien von feiner Erzählung ange griffen; erst nach einer längeren Pause fuhr er in seiner Rede fort: „Am andern Tage stand ich schon

, an der Arbeit, als der Meister, der auch immer einer der ersten war, daherkam. ,Hast du rote Augeu!' sprach er zu mir. ,Hast gewiß wenig geschlafen oder gar geweint? —' ,Das eben nicht!' sagte ich, ,Aber schlafen konnte ich nichts, gar nichts!'

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Category:
Fiction
Year:
1909-1915
¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
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Page 340 of 456
Author: Praxmarer, Josef / von Josef Praxmarer
Place: Innsbruck
Publisher: Vereinsbuchhandl.
Physical description: 197, 153, 90 S.. - 3., erw. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: Enth.: 1. Die Marter am Judenstein. Das sel. Märtyrlein Andreas von Rinn. 2. Die Räuber am Glockenhofe. Gertraud Angerer, das Heldenmädchen vom Tulferberg. Anhang: Der Glückstraum des Mehrerbauern . - In Fraktur
Subject heading: p.Angerer, Gertraud ; f.Belletristische Darstellung ; <br />p.Andreas von Rinn; f.Belletristische Darstellung
Location mark: 2.012
Intern ID: 167293
Er wurde zum Manne. Da sah er nun am Rande des Sumpfes ein anderes schönes Paradiesgärtchen voll der herrlichsten Blumen und Früchte hervorgezaubert. Er wollte aus dem Moraste herauskommen und arbeitete und mühte sich ab, sich an dem Zaune des Kärtchens anzuklammern und gerettet zu werden; doch er konnte nicht festen Fuß fassen, riß den Zaun weg und zog auch das Kärtchen mit hinab in den Sumpf. — Es war das Bild Marthas, das dem Meister vorschwebte. — Er kam hierauf in eine gar entsetzliche

Gegend, wo überall Denkzeichen an greuliche Mordtaten standen; hier und an diesem Tage, in diesem Jahre wurde ein Wanderer schlafend im Bette erdolcht, ein anderer im Walde erschossen. So viele waren es, sie hatten nicht Zeit, sich für den Schritt in die Ewigkeit vorzubereiten! Nun steht endlich der Meister am letzten Schauerbilde des Glockenhofes. — Nochmals durchläuft er sein ganzes Leben; die dritte Nacht seiner Einsamkeit ist zu Ende. Der Meister verlangt nun den Pater und kniend, seufzend

und weinend wiederholt er vor demselben das Bekenntnis seines Lebens. Nichts, nichts verschweigt er! Es hatte ihm einen schweren Kampf gekostet, alles über seine Zunge zu bringen. Jetzt ist's heraus! Alles? — Nein, noch nicht alles! Das auch noch und das. — Aber jetzt endlich weiß er nichts mehr. Der Pater war bis Mittag bei dem Meister im Kerker. Freudig geht er hinaus. Konnte er doch getrost sagen: „Ich spreche dich von deinen Sünden los im Namen des Baters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen

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