¬Die¬ Verbrecher der Hochstraße und Zwei Märtyrer aus Tirol : eine Erzählung aus Tirols Vergangenheit
deine Hand zu werben?' fragte der Meister, ., würdest du. dann noch zweifeln?' ,Ist's möglich?^ rief rasch Martha, .Der Hanns hätte Euch geschickt?' Und ein Strahl der Freude goß sich einen Augenblick über ihr Antlitz aus, dann aber- wurde sie wieder- traurig, und fuhr fort: ,Zhr scherzt nur, Göth? Ich kann Euch aber sagen, das ist ein grausamer Scherz, Ihr stört meiner Seele den Frieden/ ,Kennst du den alten Glockengießer, deinen Göthen, so wenig?' sprach nun ernst der Meister, ,Ich scherze
in solchen Dingen nicht, deine Mutter wird es mir bezeugen!' Als der Meister dies sagte, da glaubte es Martha endlich, sie blickte bald die Mutter, bald den Göth' unter Tränen lächelnd an. Sie drückte ihre Hände zusammen. Man sah es ihren glänzenden Augen an, ' daß der innigste Wunsch ihrer Seele dadurch erfüllt würde. ,Also ist es dir recht, Martha?' fragte der Meister weiter. .Ja/ lispelte Martha, ,Wenn es meiner Mutter und Euch Göth recht ist! Ohne Euch tu ich nichts.'' ,Du bist ein braves Kind.'' sagte
der Glockengießer, »Der Herr wolle dir einst Glück uud Segen und fröhliche Tage schenken, ich gönne sie dir? Nun, Gevatterin, haben wir'S in Ordnung, nicht wahr? Die Hand her?' ,Ia, Meistert sprach die Mutter, ihm die Hand reichend, ,Ihr habt immer väterlich für meine Martha - gesorgt, ich lege das zeitliche und ewige Glück meines einzigen Kindes in Eure Hände/ Mm null ich dem Hanns die Botschaft bringen!' fuhr der Meister fort, ,Er wartet mit Sehnsucht auf mich. Welche Freude wird er haben. Martha, der gute
Bursche dauerte mich? — Nun lebt wohl, gute Nacht.' Morgen bin ich mit Hanns bei euch, er soll euch dann selbst mehr sagen!' Der' Meister ging, und in dem einsamen Häuschen