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Title A - Z
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Books
Year:
1906
Erlebtes und Vernommenes
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Page 246 of 341
Author: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 333 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II 102.714 ; II 63.028
Intern ID: 139929
Noch in Schönna. 239 sie lautet: Beim Sakramente der Buße muß die Reue vorausgehen; beim Sakrament der Ehe folgt sie häufig nach. Ganz richtig ist die Anzahl der Ehestands-Märtyrer und -Märtyrinnen riesig groß. Während sie in der Küche an der Arbeit war, kam der Großknecht auch erst heim. Überhaupt waren die Dienst boten fast ebenso liederlich, wie der Bauer und die Dienst mägde leichtsinnige Geschöpfe ersten Ranges. Brave Leute der dienenden Klasse nehmen eben bei einem Trunkenbolde

, wo keine Ordnung im Hauswesen herrscht, nicht gerne Dienste. Nun schildere ich Dir einen Werktag, wie er nicht sein soll. Es war schon Heller Tag, viele Arbeit auf den Feldern, die Witterung unbeständig. Aus allen Feldern waren die Dienstboten in rührigster Arbeit, nur auf den Feldern des nassen Bauern im Winkel arbeitete man noch nicht. Der Bauer lag noch tief in den Federn; der Groß knecht, ebenfalls spät heimgekommen, hatte es auch nicht eilig, zur Arbeit zu kommen. Die Bäuerin brauchte die Dienstboten

nicht von den Feldern weg zu dem Frühstück zu rufen, wie man anderswo tuu muß, denn sie waren noch nicht Zur Arbeit gegangen. Erst uach dem Frühstück ging es an; doch wußte keiner, welche Arbeit er eigentlich an greifen müsse. Der Bauer war noch nicht wach und die Bäuerin nicht darüber verständigt, wozu die Dienstboten zu kommandieren wären. So ging es häufig Zum Beginn der Woche; aber auch unter der Woche saß der Bauer oft lange Zeit daheim und schüttete den „Leps' (Haustrunk) in erklecklicher Menge in den Schlund

, der ihn zwar uicht betrunken, wohl aber zur Arbeit unausgelegt machte. Wenn ber Bauer aber nicht um die Wege war, wurde die Arbeit saumselig und schlecht verrichtet. Gar oft, wenn die Ar beit anderswo schon getan war, fing man sie beim Bauer im nassen Winkel erst an. So geschah es bei der Heumahd, so mitunter bei der Getreideernte. Die Viehmagd war

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Books
Year:
1859
Bilder aus dem Volksleben zur Belehrung und Unterhaltung : zwei Theile
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Page 158 of 297
Author: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 287 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1133
Intern ID: 184273
könnten fie in kurzer Zeit reich werden; in Tirol sind mehr-Schatze vergraben als-in andern Ländern, auf der -und der Art und Weise könnte man sie >auffinden und graben. So sprach das Männlein'und der Bauer horchte zu; die letzten Worte waren ihm wie aus der Seele ge- sprochen, und was er sonst Niemanden anvertraut hatte, offenbarte er diesen altfremden Menschen, nämlich daß er wohl-auch'einen Schatz wisse, und diesen Schatz gern gra ben möchte,'und daß er dazu ein Gertraudenbüchlein brauchte

, er habe schon-oft darnach Umfrage gehalten, aber noch nie eines erfragt. Das Mannlein entgegnete, während ein unheimliches Feuer, fast als kam' es von Schadenfreude her,^ gleich Nordlichtschein sich über die verschmitzten Züge des Männleins ergoß, es gehe in vierzehn Tagen wieder vorbei und da Werde es ihm/ eines bringen. Der Bauer, um sich dankbar zu zeigen, ging und brachte einen alten Kirschenschnapps und Hausbrod dazu -und schenkte dem Männlein ein tüchtiges Kelchglas voll ein; das-Mann- lein

verschmähte das Brod und an dem Kelchglas nippte es nur , daß kaum die aschgrauen Lippen 'feucht wurden, — Ware der Bauer nicht ' zu Hilfe gekommen, so wäre das Kelchglas in zwei Tagen nicht leer geworden. Kaum' konnte das Msnnlein noch seine erstarrten Glieder einge- wärmt haben, da sagte es, es müsse fort, und ließ, nach dem der Bauer ihm. auch Nachtquartier anbot und in ihn drang zu bleiben, nicht aufhalten. Es vergingen seitdem vierzehn Tage, in vierzehn Tagen wieder gerade um die nämliche Zeit

, als die Uebrigen schlafen gegangen und der Bauer allein nur mehr in der Stube war, klopfte es an Ne Hausthür und als der Bauer zu öffnen ging, trat das Mann lein mit dem Gertraudenbüchlein ein. Wieder

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Books
Year:
1859
Bilder aus dem Volksleben zur Belehrung und Unterhaltung : zwei Theile
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Page 159 of 297
Author: Oberkofler, Anton / von Anton Oberkofler
Place: Innsbruck
Publisher: Rauch
Physical description: 287 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: 1133
Intern ID: 184273
brachte ihm der Bauer Schnapps und Hausbrod, wieder verschmähte es Hausbrod und nippte an dem Schnaps glas nur, daß der Bauer es leeren mußte, und wieder ließ es sich nicht 'aufhalten, sondern ging noch in dersel ben Nacht sort, nachdem es den Bauer in'den wohllöb lichen Vorsatz, wie es sagte, den Schatz zu heben bestärkt und Vorsicht mit'dem Büchlein anbefohlen hatte, denn es werde über àrz oder lang es abholen» Schon am andern Tage ging der Bauer mit dem Büchlein in der Hand zum Bot

ausgestochener Kopf sein.' Der Bauer ging den Borschlag ein, blieb beim Bötl über Nacht und ging srühmorgens zum N. Priester hinunter. N. nahm das Büchlein in die Hand, blätterte darein und als er's durchgeblättert hatte, gab er es dem Bauern zurück mit den Worten, während er ihm einen scharfen Blick zuwarf, als wollte er ihn durchschauen; „Ich verstehe es nicht, geh zum Pater Vàri in's Kapuziner-Kloster, der kann Dir Aufschluß geben.' Er nahm das Büchlein und ging zum Pater Mài in's Kapuziner-Kloster

hin , gab ihm das Büchlein und ersuchte ihn um Aufschluß. Der Pater Uahm das Büchlein in die Hand, ließ sich vom Bauer vorläufig erzählen,- wie er's bekommen habe, vernahm auch

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