Bilder aus dem Volksleben zur Belehrung und Unterhaltung : zwei Theile
könnten fie in kurzer Zeit reich werden; in Tirol sind mehr-Schatze vergraben als-in andern Ländern, auf der -und der Art und Weise könnte man sie >auffinden und graben. So sprach das Männlein'und der Bauer horchte zu; die letzten Worte waren ihm wie aus der Seele ge- sprochen, und was er sonst Niemanden anvertraut hatte, offenbarte er diesen altfremden Menschen, nämlich daß er wohl-auch'einen Schatz wisse, und diesen Schatz gern gra ben möchte,'und daß er dazu ein Gertraudenbüchlein brauchte
, er habe schon-oft darnach Umfrage gehalten, aber noch nie eines erfragt. Das Mannlein entgegnete, während ein unheimliches Feuer, fast als kam' es von Schadenfreude her,^ gleich Nordlichtschein sich über die verschmitzten Züge des Männleins ergoß, es gehe in vierzehn Tagen wieder vorbei und da Werde es ihm/ eines bringen. Der Bauer, um sich dankbar zu zeigen, ging und brachte einen alten Kirschenschnapps und Hausbrod dazu -und schenkte dem Männlein ein tüchtiges Kelchglas voll ein; das-Mann- lein
verschmähte das Brod und an dem Kelchglas nippte es nur , daß kaum die aschgrauen Lippen 'feucht wurden, — Ware der Bauer nicht ' zu Hilfe gekommen, so wäre das Kelchglas in zwei Tagen nicht leer geworden. Kaum' konnte das Msnnlein noch seine erstarrten Glieder einge- wärmt haben, da sagte es, es müsse fort, und ließ, nach dem der Bauer ihm. auch Nachtquartier anbot und in ihn drang zu bleiben, nicht aufhalten. Es vergingen seitdem vierzehn Tage, in vierzehn Tagen wieder gerade um die nämliche Zeit
, als die Uebrigen schlafen gegangen und der Bauer allein nur mehr in der Stube war, klopfte es an Ne Hausthür und als der Bauer zu öffnen ging, trat das Mann lein mit dem Gertraudenbüchlein ein. Wieder