Schon früher wurde die Burg, wenigstens nach der ErZählung des Weingarten'scheu Mönches, einmal verbrannt. Otto III. Graf von Wolfratshausen, schloß sich in einer Fehde, welche Friedrich von Hohenbogen, der Abkömmling eines reichen alten Geschlechtes, welcher von Regensburg bis Paffan hinunter herrschte, gegen Heinrich den Groß- müthigen von Baiern führte, dem Hohenbogner an. Dazu hatte er allerdings einen persönlichen Grund. Denn sein Sohn Heinrich war zum Bischof von Regensburg erwählt worden
, und wurde wegen dieses Ausfalls der Wahl und auch wegen eines anderen Borfalls vom Herzog Hein rich, der dein ganzen Geschlecht wegen seines Uebermuthes abgeneigt war, angefeindet. Es war nämlich, wie der Abt Colesti» von St. Em- meran in seinem Mausoleum berichtet, der Fall vorgekommen, daß die Abtei St. Emmeran wegen nuterlaffeuer Zahlung an Rom vom Papst auf kurze Zeit in den Bann gethan wurde. Bischof Heinrich, des WolfratShausner Otto Sohn, empfing die Exekution des Bannes gegen das Kloster
und führte sie auf das rücksichtloscste durch. Er behandelte die Mönche rauh, verbrannte die alten Freiheitsbriefe und zerbrach die goldenen .Kelche nnd Gefäße. Heinrich, ein mächtiger Herr, dem sogar Mantua, Parma, Modena, Reggio und ganz Toscana gehörten, wollte dies; Gebühren eines Bischofs nicht dulden. Nachdem er fruchtlos bei Papst und Kaiser wider die Bischofswahl reclamirt hatte, belagerte er Regens burg. Die Stadt konnte cr nicht einnehmen, doch ver brannte er die Borstädte - und verheerte