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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 154 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
Staat mochten sich damals bei den Deutschen in Folgendem zusammen fassen. Charakteristisch vor Allem war bei ihnen dasLehenwesen, und die Lchensmonarchie in ihrer fortlaufenden Skala vom Kaiser bis zum einzelnen Privaten. Ich hatte schon früher einmal erwähnt, daß das Streben der deutschen Stämme bei ihren Angriffen gegen den römischen Kaiser dahin ging, Land zu erhalten gegen Leistung von Kriegsdien sten. Nach dem Sturze des römischen Reiches trat in diesem Verhält nis die Wendung

gegen über dem Kaiser ist allerdings urdeutsch und originell. Nunmehr aber handelte es sich um etwas Anderes, es handelte sich darum, ein neugeschaffenes ^Wßcs Reich äußerlich zu konstltuiren, und ihm eine dem deutschen Wesen Grade zu widersprechende Form, die der Centrali sation, zu geben. Diese konnte man doch nicht von dort her holen, wo sie nicht war, nämlich aus dem bisherigen deutschen Staatsleben; sondern man mußte sie irgendwo suchen, wo man eine solche fand. Der neugeschaffene Kaiser

war als solcher der Nachfolger der römischen Imperatoren und das Seitenstück des noch bestehenden byzantinischen Kaisers. Es war daher schon a priori nahe liegend, daß die gesuchte Centralisationsform aus dem, in paralleler Linie liegenden, byzanti nischen Reiche entnommen werden würde. — Und in der That, obgleich Hormayr Bedenken dagegen erhoben hat, schienen mir bei einem Ver gleiche der innern Einrichtungen dieser beiden Reiche die historischen Daten selbst mit stringirender Gewalt aus folgenden Satz hinzudrän gen

: „Die Formen für die innere Administration des karolingischen Reiches sind aus oströmischen Einrichtungen entlehnt, dem deutschen Leben adaptirt, und erst später ist von diesem die fremdartige Hülle durchbrochen und durch eine originelle eigenthümliche ersetzt worden. Der Prozeß aber, in welchem dieses geschah, tritt zu Tage in dem Wi derstreben, welches alle deutschen Stämme gegen die Staatseinrichtung Karls d. Gr. äußerten, indem sie sie sogleich nach seinem Tode stürz-

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Books
Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 155 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
Staat mochten sich damals bei den Deutschen in Folgendem zusammen- fassen. Charakteristisch vor Allem War bei ihnen das Lehcnwesen, und die Lehensmonarchie in ihrer fortlaufenden Skala vom Kaiser bis zum einzelnen Privaten. Ach hatte schon früher einmal ermähnt, daß das Streben der deutschen Stämme bei ihren Angriffen gegen den römischen Kaiser dahin ging, Land Zu erhalten gegen Leistung von Kriegsdien sten. Rach dem Sturze des römischen Reiches trat in diesem .Verhält nisse die Wendung

gegen über dem Kaiser ist allerdings mdeutsch und originell. Nunmehr aber handelte es sich um etwas Anderes, es handelte sich darum, ein neugeschaffenes großes Reich äußerlich zu konstituiren, und ihm eine dem deutschen Wesen gerade zu widersprechende Form, die der Centrali- sation, Zu geben. Diese konnte man doch nicht von dort her holen, wo sie nicht war, nämlich aus dem bisherigen deutschen Staatsleben; sondern man mußte sie irgendwo suchen, wo man eine solche fand. Der nmgeschaffem Kaiser

war als solcher der Nachfolger der römischen Imperatoren und das Seitenstück des noch bestehenden byzantinischen Kaisers. Es war daher schon « pài nahe liegend, daß die gesuchte CentralisationSform aus dem , in paralleler Linie liegenden, byzanti nischen Reiche entnommen werden würde. — Und in der That, obgleich Hormayr Bedenken dagegen erhoben hat, schienen mir bei einem Ver gleiche der innern Einrichtungen dieser beiden Reiche die historischen Daten selbst mit stringirender Gewalt auf folgende,i Satz hinzudrän gen

: „Die Formen für die innere Administration des karolingischen Reiches find aus oströmischen Einrichtungen entlehnt, dem deutschen Leben adaptirt, und erst spater ist von diesem die fremdartige Hülle durchbrochen und durch eine originelle eigenthümliche ersetzt worden. Der Prozeß aber, in welchem diesis geschah, tritt Zu Tage in dem Wi derstreben, welches alle deutschen Stämme gegen die Staatseinrichtung Karls d. Gr. äußerten, indem sie sie sogleich nach seinem Tode stürz-

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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 25 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
und befandsich auf dem Haupte des feindlichen Churfürsten Karl Albert von Baiern. Zum erstenmale stand da mals Oesterreich dem deutschen Kaiser und dem deutschen Reiche als solchem feindlich gegenüber. Damals zum erstenmale mußte daher das Wiener àbinet auch auf den Gedanken kommen, das ganze Nixwm cowxvàun des österreichischen Staa tenkomp leres zu einem für sich bestehende« Ganze» enger zu verbinden und den so konglcmerirte» Staat, wenn auch nicht geradezu feindlich, so doch seitwärts von Deutschland

der europäischen Diplomatie erhalten hat. Damit war die Selbständigkeit der österreichischen Politik, und eine Art Sonderstellung gegenüber von Deutsch land gegeben. Es wäre ganz Verfehlt, der-österreichische« Negierung daraus einen Vorwurf zu mache»; diese Politik war vielmehr durch die Verhältnisse selbst gefordert ; mart konnte sagen, sie war eine natürliche, ja nàrnoth- wendige. Denn die Verhältnisse in Deutschland selbst hatten sich wesentlich ge ändert. Während stüher die kleiner« deutschen Fürsten

, sondern im eigenen Reiche zu suchen. In der That gab es von da an nur mehr eine österreichische und eine preußische Politik; das übrige Deutschland bildete um die Masse, den Ballast, für das Gleichge wicht beider Staaten. Es war nur mehr Objekt für die Kabinete, aber nicht mehr ihr Centrum. Offen ausgesprochen wurde dieser Satz in der Zusammen kunst zu Reisse, wo Kaiser Joseph II. z» Friedrich II. unumwunden sagte: „Nehmen Sie den Norden von Deutschland, Sire, ich nehme den Süden.' — Gleichen Schritt

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Books
Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 26 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
und -efandsich auf dem Hauvte des feindlichen, Churfürsten Karl Albert von Baicrn. Zum er ne nm ale stand da mals Oesterreich dem deutsche» Kaiser und dem deutschen Reiche als selche« feindlich gegenüber. Damals zum erstesmale mußte daher das Wiener Ksiinet such s»f fet« Gedanken kommen, das ganze Milium Compositum de- österreichischen Maar tenkompleres zu einem für sich -«flehende« Ganzen enger zu verbinden und den so konglomerirten Staat, wenn auch nicht geradezu feindlich, so doch seitwärts

der ««ropLtschen Dtplematie erhalten hat. Damit war die Selbständigkeit der österreichische« Politik, und eine Art Sonderßcllnng gegenüber von Dmisch- la»d gegeben. Äs wäre ganz verfehlt, der österreichischen Regierung daraus einen Vorwurf zn mache» ; diese Politik war vielmehr durch die Verhältnisse selbst gefordert; man konnte sagen, sie war eine natürliche. ja matnruetb- wendige. Denn die Verhältnisse in Deutschland selbst hatte« sich wesentlich ge- ändert. Während früher die kleinern deutschen Fürste

t« eigenen Reiche zu suchen. In der Thst gab ti vo« da an nur mehr eilte österreichische und ein« preujische Psl«k; da» übrig« D«tschland bildete nur dir Rasse, de, fWJfltl, sur da« GleGß«- wicht beider Staaten. Cf# war nur mehr Objekt für die Kabinette. à nicht mehr ihr «entrum. Off«, ausgesprochen wurde dieser Satz in der Zusammen kunft za Reiff«, wo Kaiser Joseph II, p Medrich II. anairiiüBlf« sagte: „Rchmea Sie tun Norden von Deutschland. Eir«. ich ntbme den Süden.' — Gleiche» Schritt

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Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 55 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
zu heißen, ohne deßhalb vo« dm Cimbern herzurühren. Die Sache aber erklärt sich ans folgende Weise. Bor Alle« muß man dem Jrnhume entsagen, als wen« diese deutschen An siedelungen immer so isclirt dagestanden wären, weil sie jetzt so erscheinen. Das deutsche Element und deutsche Sitte war vielmehr in den Thälern von Lem- drs,?erZws s«d kalMà das ganze Mittelalter hindurch zuerst das herrschende, spater das gleichberechtigte. So kamen im Jahre 1307 Abgesandte von Vnlso- GMvs W« Bischöfe Bartholomäus vow

Trient, komìnos tvnìoiiici (d. h. deutsche, wohlgemerkt: nicht Llwkrj), welche nicht italienisch verstanden, und in Folge dessen der Bischof, der nicht Deutsch verstand, sich durch einen Dolmetsch mit ih- »M bespreche» mußte. Roch um das I. 15W bestanden im den grcßern Orten Valsogana's zweierlei Pfarrer, für die Deutschen und für die Italiener. Die jetzt noch bestehenden deutschen Gemeinden sind daher nur die Ueberreste einer vordem durchgängig oder fast durchgängig deutschen Bevölkerung, die später

ttalimißrt wurde. «ach meiner Anficht also würde es keine Verlegenheit bereiten, wenn man sà die genannten sporadischen Gemeinde» Südtirols keine besondere Ansie delung ausfindig zu machen im Stande wäre; weil dieselben nur Neberreste aus je«r Zeit sind, wo jene Gegenden überhaup t von Deutschen Bevölkert wor den sind. ' Außerdem lasse« sich aber auch aus späterer Zeit einzelne Rachsendmgen sveciell »achweisen. und datiren urkundlich aus dem Ende des 12. und dem An sauge des 13. JahrhvvdeM

, aus jener Zeit, in der unbebaute Flächen und Ge birge z» SrkziNs, hie u»d da arch zu Erbpacht von Bischöfen verliehen wurden, um sie zur Kultur zu bringe«. Hiczu wurden häufig Deutsche genommen. Zahl reiche Urkunden bezeuge« dieß ; keine aber schlagender, als jene, welche der Lo- à MAoUlsN« (ein Buch, in welches die wichtigern Urkunden des Hochstiftcs Trient so« lt. bis l4. Jahrhundert eingezeichnet find) «'>> Ar. K5, fai. 54, enthält, mck auf die ich vor 2 Jahren zufällig stieß, ohne daß ich wüßte, daß sie

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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 163 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
unter seinen Söhnen Karlmann, Ludwig IH. und Karl dem Dicken mehrfältige Thàngen vorfielen, daß Karlmann schon im I. 880, Ludwig III. im I. 882 starb, und Karl der Dicke Von 882— 883 wieder Alleinherrscher im ganzen karolmgischen Reiche war. Räch seinem Tode, 888, erhoben die Deutschen Arnulph, Karl manns Bastarden von der schönen LiutSwinda von Friaul, auf ihren Thron- Im I. 896 ließ er sich zum Kaiser krönen und starb im I. 899 mit Hinterlassung seines Kindes Ludwig IV., der am 18. Juni 907 bei Theben

Bruderkriegen, mit welchen die Karo- lingische Dynastie ihre Schuld an den Merowingern reichlich wieder heimzahlte, die aber unsere Geschichte nicht näher berühren, wurde im August 870 eine neue Theilung vorgenommen, in Folge deren Ludwig L., Lothars Sohn, auf Italien beschränkt wurde, während Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche sich in das Uebrig^so ziem lich nach den Grenzen der romanischen und germanischen Zunge theil ten. Es ist bekannt, daß nach Ludwigs des Deutschen Tode im I. 875

die Schlacht gegen Arpad verlor und im I. 911 starb. Die römische Kaiserwürde ruhte ; sie war den Völkern wieder beinahe abhanden gekommen. Das Band zwischen Deutschen, Fran ken und Italienern war völlig gelöst. Da wählten die Deutschen den Herzog von Franken, Konrad I., zum Könige. Räch dessen Tode (23. Dez. 918) folgte ihm Heinrich I., der Vogelsteller, der Städte erbauer, Herzog von Sachsen und Thüringen, welcher die Slawen an der Elbe und in Böhmen besiegte, gegen die Dänen die Mark Schleswig

errichtete, die Ungarn bei Merseburg schlug und am Z. Juli 936 sein glorreiches Leben endete. Ihm folgten die drei Otto ne«. Otto I. zwang den böhmischen Herzog BoleSlaw, sich als deutschen Lehensherzog zu bekennen, trennte die Mark Verona und von Italien los und schlug sie zn Deutschland, gewann ganz Italien wieder im I. 951, schlug die Ungarn im I. 955

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Books
Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 164 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
unter seinen Söhnen Karlmann, Ludwig HI. und Karl dem Dicken mchrfMige Theilungen vorfielen, daß Karlmann schon im I. 880, Ludwig lll. im 2.-882 starb, und Karl der Dicke von 882— 888 wieder Alleinherrscher im ganzen karolingischen Reiche war. Rach seinem Tode, 888, erhoben die Deutschen Armrlph, Karl- «annS Bastarden von der schönen Liutswinda von Friaul, auf ihren Thron- Im I. 896 ließ er sich zum Kaiser krönen und starb im I. 899 mit Hinterlassung seines KkndeS Ludwig IV., der am 18. Juni 907 bei Theben

Bruderkriegen, mit welchen die Karo lingische Dynastie ihre Schuld an den Merowingern reichlich wieder heimzahlte, die aber unsere Geschichte nicht naherberühren, wurde im August 870 eine neue Theilung vorgenommen, in Folge deren Ludwig ll., Lothars Sohn, auf Italien beschränkt wurd^, während Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche sich in das Uebrig« so ziem lich nach den Grenzen der romanischen und germanischen Zunge Heil ten. Es ist bekannt, daß nach Ludwigs des Deutschen Tode im I. 875

die Schlacht gegen Arpad verlor und im I. 911 starb. Die römische Kaiserwürde ruhte ; sie war den Völkern wieder beinahe abhanden gekommen. Das Band zwischen Deutschen, Fran ken und Italienern war völlig gelöst. Da wählten die Deutschen den Herzog von Franken, Konrad I., zum Könige. Rach dessen Tode (23. Dez. 918) folgte ihm Heinrich I., der Vogelsteller, der Städte erbauer, Herzog von Sachsen und Thüringen, welcher die Slawen an der, Elbe und in Böhmen besiegte, gegmMe Danen die'Mark Schleswig

- errichtete , die Ungarn - bei ■ Merseomg schlug und am 2. Juli 936 sein glorreiches Leben endete. Ihm folgten die drei Otto ne». Otto I. zwang den böhmischen Herzog BoleSlaw, sich als deutschen Lehensherzog zu bekennen, trennte die Mark Verona und Aquileja von Italien los und schlug sic zn Deutschland, gewann ganz Italien wieder im I. 951, schlug die Ungarn im I. 955

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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 155 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
d. h. als ein Beamtenstand des Kaisers , war nicht deutsche Sitte, und war es nie gewesen. Sie war oströmische Ein richtung. Wie ich schon an dem betreffenden Orte erwähnt hatte, hatte auch Narses nach Wikdereroberung Italiens das Land nach ver schiedenen Bezirken unter Grafen und Herzoge zur Verwaltung ge- cheilt. Diese Einrichtung schrieb sich aber schon von Kaiser Konstantin her. Er war der erste gewesen, der die Civil - und Militärverwal tung im römischen Reiche trennte, nach streng mathematischem Zu schnitte

mit seiner echt römischen Schematisimngsgabe ein wohlgeord netes, strenge diszipttmrtes und strenge unterabgetheilteS Beamtenthum einführte und es mit geziemenden Titeln ausstattete. Die Beamten zerfielen dem Range nach in drei Kategorien ; die der ersten Kategorie führten den Titel: ,Muàs', die der zweiten: „8x>eewlàà', die der dritten: ..Ojaààii.'- Wir werden diese Titel mit ziemlich strenger Unterscheidung im deutschen Mittelalter wieder finden, und die Erfahrung hat gezeigt, daß die Deutschen in der That

eine gründliche Kenntniß und ein kolos sales Talent für diese wichtige Schöpfung oströmischer Titulatur ent wickelt haben und hierin vielleicht nur einem einzigen Volke der Erde nachstehen, welches wir Anstandshalber nicht näher nennen wollen, obgleich es ebenfalls, gleich dm Deutschen, ein „Reich der Mitte' bewohnt. 2) Sich Gibbon. So z.B. werbe« die Herzoge nnv Fürsten in den alten Urkunden gewöhn lich: „lààes' genannt, die Graft» in der Regel nur „Lpevtsiàs' (so auch Graf Meinhard von Tirol-Gcrz, bevor

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Books
Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 156 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
d. Gr. sie aufstellte d. h. als ein Beamtenstand des Kaisers, war nicht I deutsche Sitte, und war- es nie gewesen. Sie war oströmische Ein- k richtung. Wie ich schon an dem betreffenden Orte erwähnt hatte, S hatte auch NarseS nach Wiedereroberung Italiens das Land nach ver schiedenen Bezirken unter Grafen und Herzoge zur Verwaltung ge- à Heilt. Diese Einrichtung schrieb sich aber schon von Kaiser Konstantin her. Er war der erste gewesen, der die Civil - und Militärverwal tung im römischen Reiche trennte

, nach streng mathematischem Zu schnitte mit seiner echt römischen Schematisirungsgabe ein wohlgeord- > neteS, strenge diszipiinirteS und strenge unterabgetheilteS Beamtenthum ! einführte und eS mit geziemenden Titeln auSstattete. Die Beamten Zerfielen dem Range nach in drei Kategorien; die der ersten Kategorie flirt» ben Staat: -„Illustres“, die der zweiten: „SpeetLlÄks', die -der dritten: „Clarissimi.“ ®) Wir werden diese Titel mit ziemlich strenger Unterscheidung im deutschen Mittelalter wieder finden

, und die Erfahrung hat gezeigt, daß die Deutschen in der That eine gründliche Kemrtmß und ein kolos- fales Talent für diese wichtige Schöpfung oströmischer Titulatur ent wickelt haben und hierin vielleicht nur einem einzigen Volke der Erde nachftehen, welches wir Anstandshalber nicht näher nennen wollen, obgleich eS ebenfalls, gleich dm Deutschen, ein „Reich der Mitte' bewohnt. 3 X 3 ) Sich Gibbon. «) So z.V. werten die Herzoge und Fürsten in den Me» Urkunden gewöhn lich : „Lustres' genannt,- die Graft

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Books
Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 56 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
, ohne deßhalb vo« d« Kimbern herzumhren. Die Sache aber erklärt sich auf folgende Weise. Bor Allem »aß man dem Jrrthume entsagen, alt wenn diese deutschen An siedelungen immer so isolirt dagesta»den wären, weil sie jetzt so erscheinen. Da» deutsche Element und dewtsche Ettte war vielmehr in de» Thüle» von Cem- iftt} FwfIn® «M FilfftPift da» ganze Mittelalter hindurch z«r- das herrschende, später da» gleichberechtigte. So käme« 1« Jahre 1307 Abgesandte von VaJsw- pma gota vffchose Bartholomäus »« Trient

, domine» teu,tanket (v. h. dentsche, wohlg«»srU' nicht Cimbri), welche nicht italienisch verstand«, und 1» Folge deff« de« Bischof. der »icht Deutsch verstand, sich durch eine» Dolmetsch mit ih- «» besprechen mußte. Noch um das I. 1500 -«stande» in de« größer» Orte, BalstWva's zweierlei Pfarrer , für die Deutschen und für die Italiener. Die jetzt noch bestehenden deutschen Gemeinden sind daher mit die IcItrtePe einer »«dem durchgängig oder fast durchgängig deutsche« BeoölkeruNg, die später

f»■#«« und Hi* iit|i p SÄzinH, hie itti da ai ch p Erbpacht von Dischösen verliehen Wurde«, w» sie z«A«làr z« bringe«. Hiezu wurde» häufig Deutsche genommen. Zahl reiche Uriunde« beztri-e» ließ ; feine aber schlagender, -l« jene, welche tz« Ca lle» (ein Büch, in welches die wtchti-er» Urkunden de- H«ch-llà< Tàt'MM'lt. bis 14. Jahrhundert àgezcichnet sind) »vlr Nt, 15, *1.64, inipil, i*l -fflif «i ich vor 2 Jahren zufällig stieß, ohne da- ich w«-tß, daß sie

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Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 53 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
Nachdem der cinàische Sturm, mahnend gleich einem:. No- neu MSN, an dem Horizonte des römischen Reiches vorübergezogen Fersinathal mit der Darensritze; im Nebenthale kiorosM sind die deutschen Gc- Mxivdev und S. Urftila (die Mckenj), deutsche Raiten vielfältig durch gar.; VànKsns und Vsl 'sekina, besonders Höhen, Alpen nndGeschlechtS- «amev, welche« letzteren vielfältig mit Gewalt eine italienische Endung aufge drungen wrrrìe. — Bei vorbei und lüalosrkinje» (von süd lich), ws voch

im stchszchntm Jahch»devte deutsch geprediget wurde, gelangt man über die Höhen von Linte zu einer Kette deutscher Dörfer: Lavaron, No- sei«, Laserna, Folgreit, S. Sebastian, Schlagenauf, Stengele :c., im Ganzes 1V Ortschaften, nebst vielen einzelnen deutschen Benennungen für Wälder, Berge »vd Thöler, sls: Ràltanz. der Eler, der Ruen, Hohenlcit, Orkenthal, Gä- terke, Freudcrizins, Tschowald, Jungholz zc.^ Bei S. Sebastian ist ein Nebergang zu den ? Gemeinden. Diese find nörd lich son vssssiM gelegen, bilden

jene der ? Gemeinden; beide aber haben deutschen Stamm. Die Bewohner dieser deutschen Distrikte «ber sind nicht und waren nie Cim be«. — Die Gründe, welche man M Gunsten dieser Abkunft aufgestellt hatte beruh« auf der Kombination, daß nach der Schlacht bei Verona nicht sämmt- Uche Cimbe» umgekommen sind -, vielmehr habe sich ein Rest davon geflüchtet, und diese Flüchtlinge seien eben die Stammväter der Deutschen. um die es sich hier handelt. Ich will »ich, um diese Ansicht z« widerlegen, nicht daraus berufen

jener fraglichen deutschen Gemeinden aus Ueber- resten der Venneserschlacht ableiten, auch hie oonMto às qua non dieser An nahme gehörig beweist« möchten. Diese Kombination, ohnedieß ein Werk der Gelehrten, und in die Verhält nisse hineingelegt, nicht ans ihnen entnommen, hat ein positives Zmgniß gc- g« sich. VàMs?awrcuiu5 nämlich sagt ausdrücklich, daß die Uàrreiìe der Cimbern « die norischen Gebirge flohen (dorthin beiläufig, wo.fi« zuerst a«f

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Category:
History
Year:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 54 of 583
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 105.274
Intern ID: 87457
Nachdem der cimbrische Sturm, mahnend gleich einem: Ne- msnio an dem Horizonte deö rsmffchm Reiches vorübergezogen Nerßmathal mit der Bärenspitze; im Neben ih ale Florcwia find bic deutschen Ge meinden Frassilongo und S. Ursula (die Uoebent), deutsche Rame» vielfältig durch ganz Valangaiia und Val Tesino, besonders Hohen, Alpe» und Geschlechts- Lame»» welchen letzten» vielfältig mit Gewalt ein« italienische Endung aiifge- dNNge» wurde. — Bei Calclomir/.o vorbei und Calceranicn (von Perglne süd

lich), wo »och im sechszeh»ten Jahrhunderte deutsch gepreviget wurde, gelangt maa Ä« die Höhen von Pinte zu einer Kette deutsch« Dörfer : Lavare», Ro- ftl«, Lastrua, Folgrelt, S. Sebastian. Schlagenauf, Stengele im Ganze» 10 Ortschaftea, »eist vielen einzelvea deutschen Benennungen fur Mälder, Berge n«d TMler, als: Rudeltanz, der El«, der Rue«, Hohenleit, Orlenthal, GL- terlè, UnudWzins, Tschowald, Jungholz ». Bei S. Sebastian ist ein Uebergang zu den 7 Gemeinden. Diese sind nörd lich von Bassi

, ^ wie ' ich «ich ■ selbst, überzeugte; unverständlicher jene d« 7 Gemeinden; beide ab« haben deutschen Stamm. Die Bewohner dieser deutschen Distrikte aber find nicht und waren nie (Sfai* ieti, — Die Gründe, welche man zu Gunsten dies« Abkunft anfgefiellt hatte beruhen auf der Kombination, daß nach der Schlacht bei Verona nicht fammi; lkche itat«« ««gekommen sind; vielmehr habe sich ein Rest davon gesiüchtel, und diese Müchtlinge seien eben die Stammväter der Deutschen, um die es sich hi« handelt. Ich will »ich. Am diese Ansicht

», welche Mi Abkunft jener fraglichen deutschen Gemeind-« au» Retir* feflct der Veroneserschlacht Metten, auch die eonrfitlo flit® qua ti«n dieser An- «ita« geh«riß beweisen »öchten. ^ Dtest Kombination, »hmdieß ein Werk der Gelehrt», und in die Vechatt- »iffehineingelegt, nicht ans ihnen entnommen, hat eia positives Zengntß ge- sich. V«n,jW, Paterculus nämlich sagt ausdrücklich, daß die Nebeneste der GtmbrM in die nor!scheu Gebirge sichen (dorthin beiläufig, woflezmrKa»f

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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 82 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
aus Eifersucht gegen sein Ansehen von Keiser Valentinian eigenhändig erstochen. Die Geschicke Roms eilten rasch ihrer Erfüllung entgegen. So lange Attila lebte, waren nicht nur die tatarischen Horden, sondern auch die deutschen Stämme mit eiserner Gewalt an ihn gebun den; er allein, sein Wille war das einzige Machtgebot für die nörd liche Hälfte Kuropa's und Asiens. Er hielt mit dämonischer Macht die verschiedenartigsten Volksstämme an seine Fersen gebannt, bei allen seinen kometenartigen Irrfahrten bildeten

sie den gehorsamen Schweif, gegen seinen Willen wagten sie nicht, sich zu regen. Mit seinem Tode löste sich dieser unnatürliche Verband. Die Hunnen zogen nach Osten, wo sie gegen die Geougen, d. i. Avaren, unterlagen. Die deutschen Stämme aber, ihrer tatarischen Fesseln entledigt, begannen ihre frühere Wirksamkeit. Ich muß letztere, um einem Jrrthume vorzubeugen, kurz charak- terisiren. — Indem die germanischen Stämme gegen das römische Reich vor drangen, war es nicht ihre Absicht, den römischen Kaiser

zu stürzen, und ihre Könige an dessen Statt zu Herren zu machen. Sie konnten sich nie auf den Standpunkt erheben , aus dem römischen Reiche ein germanisches Reich machen zu wollen. Der Name des römischen Kaisers übte vielmehr eine zauberische Gewalt über die barbarischen Völker, und um seinen Purpur und sein Diadem floß ein Nimbus, von dessen moralischem Eindrucke sie sich nie losmachen konnten. Als die gothischen Abgesandten zuerst nach Byzanz kamen, und zum Kai ser geführt wurden, der in voller Pracht

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Books
Category:
History
Year:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Page 167 of 584
Author: Kink, Rudolf / von R. Kink
Place: Innsbruck
Publisher: Witting
Physical description: XV, 565 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Location mark: II 102.282
Intern ID: 96837
IS» Deutschland ab, und zu welchem dieser beiden Reiche wurde der Bezirk von Tnent in jener Zeit gezählt? Als Karl d. Gr. sein Reich gegründet hatte, schied er dessen ein-- zelne Bezirke nach neuen und zwar größtentheils, (wie es ausdrücklich heißt) nach natürlichen Gränzen, nach Bergen oder Flüssen. So be stimmte er z. B. die Drau als Gräm,e der zwei Metropolitankirchen von Salzburg und und schlug das Bisthum Säben zu erste- rer. So bestimmte er auch die Gletscher, welche Bormio und VoZàvo

von Cläven ((Wsvcnoa), Bergell und Engadein scheiden, als Schei delinie der Lombardei von dem alemannischen, d. i. deutschen Chur- Rhätien. Das tridentinische Gebiet hatte, so wie alle Bezirke des karolin- gischen Reiches, eigene Grafen, die später auch mit dem Herzogstitel erscheinen. Zur Zeit als Lothar I., Ludwigs des Frommen Sohn, Kaiser, und Herr von Italien war (durch den bekannten Vertrag von VercZuu. im I. 846), wird Luitfried als Herzog von Trident bezeich net und Gariwald als königlicher

und Trient, wo er zweifelsohne auch weltliche Macht ausübte und durch seinen Ehrgeiz und Habsucht eine Hauptveranlassung wurde, daß alle Stände endlich mit Freuden der Fremdherrschaft deS deutschen Königs Otto I. sich fügten. Otto Z. erkannte sogleich mit scharfem Blicke die Wichtigkeit des

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