215 items found
Sort by:
Relevance
Relevance
Publication year ascending
Publication year descending
Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_38_object_5820376.png
Page 38 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
keine endgültige Antwort geben. Doch wurde im Provinzhaus in Graz inzwischen beraten. Am 10. Februar 1906 kam dann die offi zielle Bitte des Landesverbandes Barmherzigkeit in Innsbruck an das Zentralhaus der Barmherzigen Schwestern in Graz um Schwes tern für das Jesuheim in Girlan. Vier Tage später beschloss der Rat, wenn irgend möglich, das Haus in Girlan anzunehmen unter der Be dingung, dass es den Schwestern Oberinnen immer frei stehen soll, erholungsbedürftige Schwestern dahin zu geben

. 28 Da die Visitatorin, Sr. Maria Immaculata von Brandis, gerade im Kneippsanatorium Guggenberg in Brixen auf Kur weilte, wurde sie beauftragt, das Haus in Girlan zu besichtigen. Eigenartiger Weise erfuhren die Grazer Schwestern erst Anfang März, dass das Jesuheim in Girlan bisher eine Waisenanstalt gewe sen und von den Tiroler Barmherzigen Schwestern geleitet worden war. Sie schrieben deshalb der Generaloberin in Innsbruck, ob es ihr wohl recht ist, wenn unsere Schwestern dorthin kommen. Mutter Makrina Meraner

antwortete postwendend, es sei den Innsbrucker Barmherzigen Schwestern nicht gekündigt worden; im Gegenteil, man habe noch um sechs Schwestern mehr verlangt. Sie glaube auch nicht, dass der Fürstbischof von Brixen über den geplanten Wechsel der Schwestern informiert sei. Sie machte dann in schwesterlicher Liebe darauf aufmerksam, dass, falls H. H. Benefiziat Brigl im Hau se bleibe, die Schwestern nicht existieren können. Hätten die Grazer dieser Bemerkung größere Aufmerksamkeit geschenkt, dann wären

sie wohl kaum nach Girlan gekommen. Denn der Benefiziat machte den Schwestern das Leben im Jesuheim - gelinde gesagt - nicht leicht. 29 Immerhin fragten sie Msgr. Waitz, der seine Bitte um baldige Ent sendung der Schwestern ins Jesuheim wiederholt hatte, ob die Bi schöfe auch wirklich einverstanden seien und ob das Haus, das als Schule gebaut worden war, sich für Unheilbare überhaupt eigne. Da zu fügten sie Gedanken, den H. H. Brigl betreffend, hinzu. Doch der Monsignore beruhigte: der zuständige

1
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_230_object_5820568.png
Page 230 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Einst wurden alle Patienten im Friedhof des Jesuheims begraben, heute werden die meisten in ihre Heimatgemeinde überführt. Dafür werden seit Mitte der sechziger Jahre alle Barmherzigen Schwestern der Südtiroler Provinz in Girlan begraben. Die Chronik vermerkt 1948: Schon 14 unserer Schwestern liegen dort begraben, die alle gottselig, ja manche fast heiligmäßig, starben. Tagesablauf der Schwestern im Jesuheim einst Einst sind die Schwestern um 4.30 Uhr aufgestanden. Nach der Be trachtung

und Laudes 600 war die hl. Messe für die Schwestern, (die der blinde Kapuziner, P. Cyrill, der im Haus wohnte, zelebrierte) und gegen 7 Uhr das Frühstück. Dann gingen sie auf die Abteilungen, um die Patienten für den Kirchengang herzurichten. Viele von den Be hinderten haben schon selber etwas getan und einander geholfen. Um 7.30 Uhr feierte der Kaplan die Messe für Patienten. Anschlie ßend wurde den Bettlägerigen die hl. Kommunion gebracht, wobei die anderen weiter in der Kirche gebetet

haben, bis der Priester mit dem Allerheiligsten zurück war. Dann gingen sie zum Frühstück. Wer nicht zur Kommunion ging, hat schon vorher etwas bekommen, auch die Bettlägerigen. Für die Schwestern folgte die Arbeit im Stock. Einst gab es kein Radio und kein Fernsehen, stattdessen wurde viel gebetet, oft hat je mand auch etwas vorgelesen. Tagsüber wurde Rosenkranz gebetet. Einige Patienten, die geistig gut sind, halten daran fest und die Schwestern auch. 601 Um 10.45 Uhr gingen die Schwestern beten und essen

, dann ka men die Patienten dran. Im Stock wurde das Essen bis 13.30 Uhr ausgeteilt. Hierauf hatten die Schwestern eine halbe Stunde Ruhe pause. Es folgte die gemeinsame Vesper und um 15 Uhr die Märende für alle. Um 17 Uhr wurde in der Kapelle der Rosenkranz gebetet, dann war das Abendessen; zuerst für die Schwestern, dann für die Patien ten. Heute ist es umgekehrt. Um 20 Uhr wurde zum Schlafen herge-

3
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_92_object_5820430.png
Page 92 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
ren. Das hat den Schwestern wohl den Abschied vom Jesuheim in Girlan etwas erleichtert. 139 Hauptgrund waren jedoch die Angliederung des Landes Tirol süd lich des Brenners an Italien, und die zunehmenden Schwierigkeiten, die das faschistische Regime dem Jesuheim bereitete. Vor allem be lastete die Sorge, das Heim könne ganz unter italienische Leitung kommen, wie das andere Institutionen in Südtirol erfahren sollten. 140 Jablonka schreibt in seiner Biographie über Bischof Waitz, dass

, und die Spenden spärlicher flössen, mussten die Schwestern Schulden machen und ein Weingut verkaufen. Das Kuratorium (Dr. Lutterotti, Pfarrer Knottner, Kanonikus Gamper und Herr Nikolussi) war des halb der Ansicht, dass einheimische Schwestern bei der Bevölke rung leichter Hilfe fänden. 142 Nachdem sich das Mutterhaus der Barmherzigen Schwestern in Zams bereit erklärt hatte, das Jesuheim in Girlan zu übernehmen, kün digte man den Grazer Schwestern. Diese zogen sich nach und nach von Girlan zurück

, bis am 21. Dezember die Oberin Sr. Amanda in Be gleitung der letzten Grazer Schwester das Haus verließ. Die Heimbe wohner trauerten sehr um die Schwestern mit den Flügelhauben, wie sie wegen ihrer Tracht oft genannt wurden. 143 Baronin Apör, begleitete sie persönlich zum Bahnhof. Was sie persönlich von den Leuten ge schenkt bekamen, durften sie mitnehmen , 144 Die Baronin blieb auch bis Mitte Jänner im Haus, um die Zamser Schwestern in ihre Aufgabe ein zuführen. Die neue Oberin, Sr. Feliziana, ordnete an, dass

für die Gra zer Schwestern jeden Tag nach der hl. Messe zum Dank für ihre Diens te ein Vaterunser und ein Ave-Maria gebetet werde. 145

5
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_234_object_5820572.png
Page 234 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
der auch die Patienten teilnehmen können. Dann folgt für alle das Frühstück. Anschließend werden die Schwerbehinderten im Bett betreut, zwischendurch bekommen alle etwas zu trinken. Um 11.15 Uhr ist Mittagessen für die Patienten. Schwestern und Personal teilen zusammen aus und schöpfen ein; manche brauchen viel Hilfe, andere weniger. Um 12.30 Uhr gehen die Schwestern essen. Vom Personal essen nur wenige im Haus. Wer um 6 Uhr kam, geht um 12 Uhr heim. Die anderen kommen um 13 Uhr. Die Schwestern

haben von 12.30 bis 14 bzw. 15 Uhr frei, auch fürs Gebet. Um 14.30 Uhr ist Jause, um 16.30 Uhr Rosenkranz in der Kapelle und um 17.15 Uhr Abendessen für die Patienten. Die Schwestern es sen um 18.30 Uhr. Die Patienten werden von den Angestellten zu Bett gebracht. Zwischen 18 und 20 Uhr geht das Personal heim. Je doch steht rund um die Uhr ein Dienst bereit. Die Schwestern gehen nach dem Essen noch in die Abteilungen nachsehen, ob alles in Ordnung ist, und nach 20 Uhr sind auch sie frei. Das Gebet

wird im Jesuheim immer noch sehr gepflegt, wenn auch nicht mehr so intensiv wie in der Vergangenheit, als nur Schwestern dort arbeiteten. Täglich wird im Jesuheim nach der hl. Messe zur göttlichen Vorsehung gebetet, zum Herzen Jesu, zum hl. Florian, zum Schutzengel, für den Bischof, die Priester und für Wohltäter. Wer will, kann aber Weggehen, doch bleiben immer alle. Die Angestellten Einst waren alle Angestellten im Jesuheim geistliche Schwestern. Nur in der Landwirtschaft gab es weltliches Personal

. Die Patienten haben auch auf dem Feld geholfen, zum Beispiel die Taubstummen. Das war für sie eine befriedigende Beschäftigung. So konnten sie zeigen, dass sie auch für etwas nützlich waren. Heute dürfen sie nicht mehr mit den Schwestern mitarbeiten, obwohl sie es gerne täten . 604

6
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_201_object_5820539.png
Page 201 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
heims sollte neu gefasst werden. Ein Bagger hat die schwere Marien statue vom Sockel gehievt. Die Vergoldung der Krone bezahlte Mar tha Innerhofer aus Voran. 556 Sechs ihrer leiblichen Schwestern waren Barmherzige Schwestern von Zams, zwei davon im Jesuheim tätig. Martha arbeitete nach dem Tod des Benefiziaten Josef Gorfer in Kas telruth (1975), dem sie den Haushalt geführt hatte, im Provinzhaus in Bozen-Gries und starb 1997 im Jesuheim, wo sie auch begraben liegt. 557 Am 27. Juni 1997 wurde

im Provinzhaus der Barmherzigen Schwestern Sr. Anna Theresia Maurberger zur neuen Provinz oberin gewählt. Sie stammt aus Gais im Tauferer Tal, trat 1961 bei den Barmherzigen Schwes tern in Gries ein, studierte Ger manistik und Geschichte in Innsbruck, wo sie 1975 zum Dr. phil. promovierte. Anschlie ßend unterrichtete sie 22 Jahre (bis 1997) im Knabenseminar Johanneum in Dorf Tirol, bis die Schule 1997 aufgelassen werden musste. 558 Im September vermittelte der Chefredakteur der Zett, Franz Sinn

, für Schwestern und Personal des Jesuheims eine Einladung in den Felsenkeller der Laimburg. Der Hausherr, Landeshauptmann Luis Durnwalder, besprach dabei mit den Oberinnen Probleme des Jesu heims, dem radikale Änderungen bevorstanden. Es gab auch eine Weinverkostung. Besonders interessierte die Gäste eine Führung durch die landwirtschaftliche Versuchsanstalt Laimburg. 559 Kurz vor Weihnachten servierte der Köcheverband Unterland un ter Leitung von Franz Mayer-Dipauli den Heimbewohnern wieder herrliche

7
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_332_object_5820670.png
Page 332 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Barmherzigen Schwestern ist nur eine im Jesu heim gestorben und im Friedhof dort begraben: Sr. Gabriela Leopol dina Baronin von Call, geb. in Graz 1861, t 22. September 1917. Innsbrucker Barmherzige Schwestern 1905-1906 Sr. Lydia Thurner, Oberin Sr. Venustia Fähnle, Köchin

Die Auflistung von Seite 322 bis Seite 327 ist unvollständig. Vor allem von den ersten Jah ren fehlen sichere Daten. In den Chroniken erwähnt ist noch Johanna Gauterleite, ehe malige Tertiarschwester, die vor dem Ersten Weltkrieg als Lehrerin tätig war. Sr. Cölina kam unter den ersten Zamser Schwestern am 17. Dezember 1925 ins Jesuheim. Sr. Gotthar- da bereitete die Kinder im Heim auf die hl. Kommunion vor (24. April 1927). Am 2. Mai 1930 starb Sr. Pachomia Nairz, 49 Jahre, an Lungen

- und Rippenfellentzündung. Die Provinzoberin Sr. Anna Theresia 1930 war Sr. Rudolfa Küchen- Maurberger mit dem Hausarzt des Jesu- chefin und Sr. Romerika ihre heims Dr. Georg Untersulzner _ , ..... Gehilfin. In der Auflistung des Pflege personals im Jesuheim am 16. September 1957 wird auch Sr. Fer- dinanda erwähnt, Taufname Margarete Martha geb. Waidbruck (1935) - Krankenschwester (20. September 1959). Viele Schwestern waren nur kurze Zeit, einige Monate, im Jesu heim und sind hier nicht angeführt. Von den Grazer

8
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_66_object_5820404.png
Page 66 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
8. Juli: Liebste Schwester war wohl noch sehr schwach, wollte aber den Ausflug nach Lana nicht noch einmal verschieben und den Schwestern die Freude nicht verderben. Sie stand um 4 Uhr auf. Nach den Morgenakten und dem Betrachtunglesen Frühstück, dann ging ein Teil der Schwestern zu Fuß; Liebste Schwester mit zwei Schwestern in einem kleinen Wägelchen. Es war schön und nicht zu heiß. In Lana erwartete uns der Wagen. Wir kamen noch zur hl. Messe um /z 8 Uhr in der Schlosskapelle

. Sonst war alles wie bei der ersten Partie, nur dass Liebste Schwester an dem Nachmittag- Spaziergang nicht teilnahm, sondern etwas ausruhte. Es geht aber besser - Gott Lob! Die Schwestern waren hochbeglückt und auch zu Hause war nichts Besonderes vorgefallen. 10. Juli: Liebste Schwester hatte um /z 3 Uhr früh wieder einen kleinen Anfall von Herzschwäche. 11. Juli: Liebste Schwester ist um 4 Uhr aufgestanden, trotz ihrer großen Schwäche, und hat verschiedene Tinkturen und Medikamen te für unsere Hausapotheke angesetzt

. Wir sind so in Sorge, weil sie fast gar nicht isst. Die Schwestern kamen mit Benefiziat Brigl nicht zurecht und sa hen sich deshalb nach einem neuen Kaplan um. Am 21. Juli stellte Brigl einen vor. Doch scheint daraus nichts geworden zu sein. Zwi schendurch hat der lungenkranke Möltner Priester Alois Unterhofer (t 1912), der im Hause wohnte, die Kranken betreut. 70 Einige Mona te später starb auch Kaplan Brigl an Kräfteverfall am 31. Jänner 1913 um ein Uhr früh. 71 Feiern Die Heimbewohner arbeiteten - soweit

möglich - unter Anleitung der Schwestern im Hause mit. Sie leisteten viel Kleinarbeit und sparten dadurch auch Auslagen. Aber den Schwestern lag auch viel daran, sie die großen kirchlichen Feste und Gedenktage möglichst eindrucksvoll erleben zu lassen - wenn auch mit bescheidensten Mitteln.

9
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_41_object_5820379.png
Page 41 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
. Denn der Landesverband besaß mit dem Jesuheim ein großes Haus, sonst nichts. 38 Schon am 2. April 1906 hielt Waitz in Meran einen Vortrag über das neue Haus der Barmher zigkeit. Einige Hörer waren davon so beeindruckt, dass sie zu stän digen Wohltätern des Jesuheims wurden. 39 Die Grazer Schwestern kommen Am 5. April besichtigen die Grazer Schwestern, Sr. Chantal 40 und Sr. Justina, in Begleitung von Msgr. Waitz und Baronin Apör 41 das Haus in Girlan. Die Waisenhaus-Belegschaft war inzwischen auf zwei Innsbrucker

Schwestern mit zwei Buben, zwei Mädchen und dem Kaplan Alois Brigl geschrumpft. Aus dem Bericht der Chronik klingt Sorge und spannende Erwartung durch: Wir fuhren bis Bozen, wo wir in der Stadtpfarre die hl. Messe hör ten und nach derselben bei der wundertätigen Muttergottes beteten, welcher wir alle Anliegen empfahlen. Nach dem Frühstück in der Restauration fuhren wir um 8.40 Uhr durch das gesegnete Etschland nach Eppan. Von dort gingen wir zu Fuß nach Girlan hinauf. Das Jesuheim ist ein großes

, stattliches Gebäude vom H. H. Brigl erbaut. Die Schwestern empfingen uns recht freundlich, der Hochw. Herr auch, doch scheint er etwas sonderbar. Monsignore sagte, er sei verbittert. Es sind nur zwei Schwestern, zwei Knaben und zwei Mäd chen in dem ganzen Riesengebäude, welches nach unserer Schätzung etwas mehr als 100, vielleicht sogar 150 Kranke fassen könnte, wenn man die notwendigen Räumlichkeiten für die Schwestern und das Personal, ferner Badzimmer, Teeküchen und was sonst noch fehlt,

10
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_96_object_5820434.png
Page 96 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Mit Erlaubnis des fb. Ordinariates in Trient durfte das Noviziat der jungen Ordensprovinz ins Jesuheim verlegt werden. So kamen im Dezember 1925 sieben Novizinnen mit ihrer Meisterin dorthin und blieben bis zur Profess im nächsten Frühjahr. 159 Eine dieser ers ten Novizinnen war die oben erwähnte Sr. Sidonia Kaser. 160 Die Baronin Apör blieb bis Mitte Jänner im Haus, um die Zamser Schwestern in ihre neue Aufgabe einzuführen. Gemeinsam bemüh ten sie sich, den Kranken den Wechsel möglichst leicht

zu machen, auch indem sie die anstehenden Feste, Nikolaus und Weihnachten, besonders schön gestalteten. 161 Erste Erfahrungen der Südtiroler Schwestern Auch der Start der Zamser Schwestern im Jesuheim war bitter und hart. Die ersten bekamen nicht einmal genug zum Essen; sie muss ten um Almosen bitten, damit sie leben konnten. 162 Neben den zwei Schwestern, die im Frühjahr und Herbst landauf, landab für das Je suheim betteln gingen, gab es in vielen Gemeinden Südtirols so ge nannte Mandatarinnen, die auch dafür sammelten. 163

Doch gelang es den Zamser Schwestern, das Interesse der Südti roler Bevölkerung für das Jesuheim zu wecken. Mitglieder des Lehr lingsheims von Bozen kamen am 5. April mit Präses Alois Aufder- klamm und spielten ein lustiges Stück. Am 11. April luden die Zisterzienserinnen vom Mariengarten in St. Pauls zum Theater »Sankt Lioba« ein. Ein Pferdewagen brachte zwanzig Gehbehinderte nach St. Pauls; der Kaplan mit mehreren Schwestern und Patienten folgte zu Fuß. Tage später besuchten die Marienkinder der Terti

11
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_52_object_5820390.png
Page 52 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Friedhof. Zum Jahresabschluss (30. Dezember) musste es noch arge Proble me mit Kaplan Brigl gegeben haben. Denn die Schwestern schickten ein Telegramm an Msgr. Waitz. Er kam auch gleich und teilte den Schwestern die Beschwerden Brigls mit. Doch inzwischen war auch der Monsignore ernüchtert. Man müsse leider verzichten, ihn jemals zufrieden zu stellen, meint er zu den Schwestern. Diesen bleibt also nur noch die Zuflucht zum Himmel. Vormittag haben wir H. H. Brigl gewünscht, ins Gesicht war er ganz

liebenswürdig - aber! Wir fangen heute eine Andacht zu hl. Pfarrer von Ars an ... Aber es gab auch Lichtblicke zum Jahresende: Ein arm aussehen der Mann brachte 100 Kr. für unsere Kranken. Das Jahr 1907 und erster Rechenschaftsbericht Geld- und Sachspenden kamen aus der ganzen Monarchie, wie die Schwestern in ihrer Chronik vermerken: 8. Jänner 1907.: Vom Kaufmann Demetz von Bozen heute 200 Kr. erhalten. Abends kam ein schönes amerikanisches Harmonium von unseren lieben Schwestern aus Pilis-Csaba. 16. Jänner

: Abends kam eine Kiste Kleider etc., Geschenk der ma- rianischen Kongregation von Brixen. 18. Jänner: Von unseren Schwestern in Laibach eine Nähmaschi ne erhalten. 26. Jänner: Weihbischof Winkler von Großwardein sandte unserer guten Mutter in alter Freundschaft 100 Kr. Von einem Salesianerklos ter in Wien erhielten wir ein schönes Bahrtuch.

12
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_22_object_5820360.png
Page 22 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Jesuheim - Ort der Lebensfreude trotz Gebrechen Im sozial-karitativen Einsatz, den die Barmherzigen Schwestern des hl. Vinzenz von Paul in zahlreichen Niederlassungen in Südtirol seit der Mitte des 19.Jahrhunderts geleistet haben, hat das Jesuheim in Girlan stets eine Vorrangstellung eingenommen. In der nun 100-jährigen Geschichte dieses Heimes für Menschen mit Behinderung haben Genera tionen von Schwestern gearbeitet, getreu dem Auftrag ihres Ordensgrün ders: »Lieben wir Gott, aber auf Kosten

unserer Arme und im Schweiße un seres Angesichtes.« In den ersten Monaten seines Bestehens (das Jesuheim war damals als Waisenhaus konzipiert, aber nicht ausgelastet) leisteten die Barmherzigen Schwestern des Mutterhauses Innsbruck-Kettenbrücke Dienst. Dann folgten in der Behindertenbetreuung die Barmherzigen Schwestern des Mutterhauses Graz, die das Jesuheim bis 1925 führten. Nach ihrem Abzug übernahmen es die Barmherzigen Schwestern des Mut terhauses Zams, die es 1947 vom Ente delle Tre Venezie

der jeweiligen Zeit und hilft uns, ihnen zu begegnen. Im Laufe der Jahrzehnte ist das ehemalige einfache Pflegeheim an gewachsen zu einem großen sozio-sanitären Zentrum mit mehreren Ge bäuden. Hier betreuen die geistlichen Schwestern gemeinsam mit vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern heute rund 130 Menschen mit Behinde rung. Einst waren es fast doppelt so viele. Dank der soeben abgeschlosse nen mehrjährigen Bau- und Sanierungsarbeiten ist es nun möglich, den

13
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_331_object_5820669.png
Page 331 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Name geboren in Zeit im Jesuheim Tätigkeit Todesdatum Sr. Reveriana Pezzei LaValle 1912 1986-1987 Ruhestand 29.8.1987 Sr. M. Agatha Mair a. Tinkhof Sand i. Täufers 1925 1988-1992 Kranken schwester Sr. Raimunda Kasseroler Teis 1912 1989-1991 Ruhestand 5.6.1991 Sr. Leopolda Niederkofler St. Lorenzen 1931 ab 1990 Pflegeschwester Sr.AlfonsinaTammerle Voran 1925 1991-1998 Pflege der Schwestern 5.7.1998 Sr. Anna Gottfrieda Ursch Mölten 1935 ab 1992 Krankenschwester Sr. Gregoriana Lantschner Steinegg

1930 ab 1992 Pflegeschwester Sr. Alexandrina Lechner Teis 1912 1992/93 Krankenstand 15.6.1993 Sr. Flavia Frena Colle S. Lucia 1902 1992-1994 Ruhestand 13.6.1994 Sr. M. Martina Raich St. Martin 1930 1993-1998 Krankenstand 22.5.1998 Sr. Bernadette Innerhofer Voran 1925 1993-2001 Krankenschwes ter i. Schwestern abteilung 25.2.2002 Sr. Vinzentia Paula Maurer Täufers 1929 1994-2002 Köchin Sr. Johanna Elisabeth Weiss Schlanders 1944 1996-2004 Kranken schwester Sr. Martina Bacher Feldthurns 1925 1999-2002

Pförtnerin 2.8.2002 Sr. Godeberta Hofer Feldthurns 1911 1996-1999 Ruhestand 7.8.1999 Sr. M. Julia Karbon Kastelruth 1929 ab 2000 Näherin Sr. Helene Maria Pircher Voran 1942 ab 2001 Wäscherei Sr. M. Richarda Sullmann Eppan 1930 ab 2000 verantwortlich für die Schwestern Sr. Theresia Martina Thane Schluderns 1935 ab 2000 Pflegeschwester Sr. M. Ruth Gogl Schwaz 1939 ab 2004 Krankenschwester NB: Hausschwestern arbeiten im Haushalt, Pflegeschwestern bei den Behinderten, Krankenschwestern sind diplomiert

. Die Schwestern im Ruhestand haben im Rahmen ihrer Möglichkeit auch mitgeholfen. Zurzeit arbeiten auch zwei Schwestern anderer Gemeinschaften im Jesuheim: Die Tertiarschwester Dr. Maria Pia Angerer aus Stilfs im Vinschgau und die Kreuzschwester Fiorenza Lampe aus Visne/Slovenia betreuen die Pforte und die Hausbar.

14
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_107_object_5820445.png
Page 107 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
Am 28. Mai Nachmittag kam Fürsterzbischof Endrici zur Visita tion und Firmung. Er besuchte auch alle Kranken. Auch Herr und Frau von Strobel waren hier. Sie führte die kleine Elda Ciresa zur Fir mung und teilte - wie gewohnt - Mehlspeisen und Wursteln aus. 197 Am Morgen des 4. Juni 1930 gab es große Aufregung im Jesu- heim. Gegen 8 Uhr kamen 12 Autos, um 56 Behinderte mit fünf be gleitenden Schwestern in die Kapuzinerkirche nach Bozen zu fah ren. Organisiert haben diese Wallfahrt

, der bei so vielen Behinderten eine wahre Wohltat war. Durch den Mangel an technischen Voraussetzungen im ersten Jahrzehnt die ses 200 Jahrhunderts waren die Schwestern in ihrer Arbeit enorm beansprucht. So mussten sie, da die Kapelle unter Dach war, die Pa tienten in den vierten Stock tragen. 201 Der Artikel Ein Sonntagmor gen im Jesuheim in der Tageszeitung Dolomiten aus dem Jahre 1927 macht deutlich, was ein Aufzug im Jesuheim für Schwestern und Patienten bedeutete: Schon um 4 Uhr früh läutet die Hausglocke

die Schwestern aus dem Bett. Es folgt das gemeinsame Morgengebet in der Kapelle und um 5 Uhr läutete die Glocke der Friedhofskapelle zum »Engel des Herrn«. Ein schriller Wecker gilt den noch schlafenden Patienten. Die Schwestern verteilen sich auf die Zimmer, um den Behinderten, Kindern und Erwachsenen, beim Auf stehen, Waschen und Anklei den zu helfen. Auch die Schwerkranken, die ans Bett gefesselt sind, werden gewaschen, ihre Wunden verbunden und frisch gebettet.

15
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_156_object_5820494.png
Page 156 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
des alten Hauses werden die Schwestern allein tragen müssen. Aber es gehe nicht an, die Belastung für eine solche soziale Einrichtung ausschließlich den Barmherzigen Schwestern aufzuhalsen. Man sollte doch einmal die ungeheure Opferbereitschaft der Schwestern für diese Tätigkeit anerkennen und froh sein, dass dadurch dem Lande eine große Sorge abgenommen ist. Sollte es keine einschlägigen Gesetze ge ben, dürfte es nicht allzu schwer sein, solche zu schaffen. 365 Doch auch dieses Schreiben

muss ohne Echo geblieben sein, denn am 17. Oktober 1973 erhielt Magnago aus dem Jesuheim einen neuen Brief, in dem es heißt: Ich weiß nicht, ob mein Bettelbrief für das Jesuheim Girlan vor genau elf Monaten in Ihre Hände gekom men ist. Der Bittsteller ersucht dann ganz bescheiden um die Finan zierung von vier Speisewägen für die einzelnen Abteilungen, was die Arbeit der Schwestern sehr erleichtern würde. Diese wüssten aber nichts von diesem Ansuchen. Der Schreiber berichtet auch kurz über die Bautätigkeit

im Jesu heim. Das alte Gebäude habe man vollständig umgebaut und zum größten Teil schon besetzt. Die einzelnen Gebäude seien nun durch einen gedeckten Gang miteinander verbunden. Es fehle der letzte Schliff beim Haupteingang und die Gestaltung des Parks. Im Lauf des Monats sei man auch damit fertig. Was die Barmherzigen Schwestern für dieses soziale Werk geleistet haben, ist fast unglaublich. 366 Einige Monate später kamen die von Magnago gestifteten Speise wägen, die aber - weil zu groß - später

16
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_95_object_5820433.png
Page 95 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
wuchs auch die Zahl der Pflegeschwestern allmählich auf 20 an. 151 Sr. M. Ludwiga berichtete am 17. Dezember 1925 der Mutter Gene raloberin in Zams auf einer Karte in Stenographie: Die letzten Schwestern (aus Graz, d. A.) gehen erst am Montag fort. Es ist viel Arbeit auf Weihnachten und wir sind noch immer nicht ganz einge richtet. 152 Das Kuratorium, bestehend aus dem Ortspfarrer und drei Män nern aus Girlan, 153 hatte die Leitung in Vertretung des Innsbrucker Landesverbandes inne und traf

Verfügungen über Grund und Boden, Veränderungen im Haus und größere Veränderungen im Inventar . 154 In dieser schwierigen Zeit war der Girlaner Pfarrer, Florian Knottner (1922-1944), die eigentliche Stütze des Jesuheims. 155 Sr. Ancilla Grünberger, die als Novizin 1949 ins Jesuheim kam und heute noch dort arbeitet, 156 kann manches aus dieser Zeit be richten. Sie war jahrelang Gehilfin von Sr. Sidonia Kaser aus Brixen, die nach dem Weggang der Grazer Schwestern als Stockschwester die Frauenabteilung

übernommen hatte. Sr. Ancilla hat von Sr. Sido nia erfahren, dass das Heim beim Weggang der Grazer Schwestern wirtschaftlich am Nullpunkt war. Die Grazer Schwestern hatten ganz arm gelebt, und es ging ihnen in Graz viel besser als in der Südtiroler Anstalt, wo die Not Hausrecht hatte. 157 Erste Oberin der Zamser Schwestern im Jesuheim war die Vinsch- gauerin Sr. Feliziana Frick (1925-1931). Sie kam am 9. Dezember 1925 in Begleitung der Generaloberin und einer weiteren Schwester. Baronin Apör führte

17
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_116_object_5820454.png
Page 116 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
. In ihrer Not schrieben die Schwestern in den Zeitungen, die Jesuheimer wünschten sich auf Weihnachten eine warme Stube und bäten um Heizmaterial. Am 8. Dezember kam dann vom Pustertal das erste Holz. 231 Die Armut des Jesuheims wirkte sich auch auf die steigende Zahl der Sterbefälle aus. Das Totenbuch der Pfarre Girlan 232 verzeichnet 1939 acht Tote aus dem Jesuheim, 1940 15, 1941 18, 1942 26, 1943 20. 1944 gab es dann die höchste Sterberate in der 100-jährigen Ge schichte des Hauses, nämlich 37. 1945

waren es noch 34 und 1946 35. Dann lag die Zahl stets weit darunter: 1947 20, 1948 18. Im Jahr 1953 waren es gar nur vier; lediglich 1956 und 1957 zählte man 22 bzw. 21 Tote. In der Folge belief sich die Zahl der Todesfälle auf zirka ein Dutzend, wobei jene der Schwestern nun stetig zu nahm. 233 Zu den jährlichen Exerzitien im Provinzhaus nach Gries wurden die Schwestern in einem Heuwagen gebracht. Der Fuhrmann war ganz stolz, wenn die Leute am Straßenrand neugierig auf seine un gewohnte Fuhre voller Schwestern

schauten: das Pferd schön ge putzt und die Schwestern mit ihren Koffern auf Brettern im Wa- Trauriges Schicksal der Unheilbaren Während des Krieges war es ganz schwierig, berichtete später Sr. Sidonia ihrer Mitarbeiterin, Sr. Ancilla. Nach der deutschen Besetzung im Herbst 1943 wurden die ausländischen Patienten und Patientinnen eines Tages abgeholt. Eine einzige haben die Ange rn

19
Books
Category:
History , Medicine
Year:
2006
Sonne im Schatten : 100 Jahre Jesuheim in Girlan
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/411944/411944_246_object_5820584.png
Page 246 of 416
Author: Innerhofer, Josef / Josef Innerhofer
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 407 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: Literaturverz. S. 391 - 393
Subject heading: c.Girlan / Jesuheim Girlan ; z.Geschichte 1906-2006
Location mark: II 238.474
Intern ID: 411944
würden? Das Jesuheim ist immer noch ein privat geführtes Haus, das - ohne Landesgelder in Anspruch zu nehmen - auch sein Recht auf ein eigenes Leben hat. Was hier geschehen ist, ist mehr als nur ein vorschnelles Ausplappern einiger unbedeutender Meinungen und Gedanken; es ist das untergra bene und verletzte Vertrauen, das von den Schwestern wirklich bereit willigst geschenkt wurde und immer noch wird, diese Vertrauensbrü che sind es, die schmerzen, diese den Schwestern entgegengebrachte zutiefst demütigende

und wirklich menschenunwürdige Behandlung ist es, die enttäuscht. Darüber hinaus - stellen diese Vertrauensbrüche nicht noch eine Verletzung des Berufsgeheimnisses dar? Ebenso unsanft wird sowohl im Buche als auch im Zeitungsarti kel mit der religiösen Einstellung der Schwestern, des Hauses über haupt, umgegangen. »So wias der Herrgott gwellt hat« lautet schon der Titel des Buches, und wie ich vermute, nicht deshalb, weil ver sucht wird, die Aussage zu verstehen. Von der ersten Tagebuchein tragung (Peter

Koler, S. 12) an, in der der Autor sich von seiner Kli scheevorstellung, die er von Schwestern hat, leiten lässt, über seine leicht ins Lächerliche abgleitenden Äußerungen über Messfeier und tägliches Gebet bis hin zum Unverständnis und Spott, den er den über Lautsprecher in alle Zimmer übertragenen Gebeten entgegen bringt (Peter Koler, S. 60/S. 72/S. 86), wird an der Einstellung der Schwestern, dem religiösen Hintergrund des Hauses gekrittelt, ge kratzt. Wenn das Unverständnis doch Unverständnis

20