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Notations: In: Tiroler Heimat ; [N.F.], Bd. 1/2. 1928/29 ; S. 127 - 143.

Subject heading: g.Tirol ; z.Geschichte ; f.Zeitschrift g.Tirol ; s.Volkskunde ; f.Zeitschrift

Schuh weit entfernt liegt. Jedes zehnte Ei ist rot gefärbt. Mitten auf dem Platze steht ein Korb. Die Spieler, oft bis zu So Leuten, teilen sich in zwei Parteien, von denen sich die eine zwei Läufer und die andere den Eierklauber wählt. Die übrigen Spieler sind vielfach vermummt, als wilde Män ner, Hexen, Mohren, Türken und dergleichen verkleidet, während die Läufer und der Eierklauber leicht gekleidet und mit farbigen Bändern geschmückt sind. Auf ein gegebenes Zeichen des „Heroldes' beginnen

nun die Läufer und der Eierklauber ihre anstrengenden Ämter. Der eine Läufer will über die Zaudien- Innbrücke nach Lötz, der andere über die Purschierbrücke nach Landeck, natür lich werden beide von Zeugen der Gegenpartei scharf beobachtet, während der Eierklauber jedes Ei einzeln aus der Erdschichte klauben und sorgfältig in den Korb legen muß, wobei er nicht mehr^ als drei Eier zerbrechen darf. ^ Mit großer Spannung verfolgen die Spieler und das zuschauende Volk seine zeitraubende Arbeit

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History , Cultural history, Ethnology, Music, Theatre

Year:

1928

¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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: „Schau nit um, der Fuchs geht um!' In einfachem Kreise stellen sich die Spieler auf, und einer geht mit einem Tuch, in das er einen starken Knoten geknüpft hat, herum. Schaut jemand um, so bekommt er einen Schlag auf seinen Rücken. Der Fuchs läßt hinter einem Spieler das Tuch fallen und lauft so schnell als möglich auf seinen Platz. Hat der, hinter dem das Tuch liegt, es rasch aufge hoben und den alten Fuchs noch eingeholt, so bleibt dieser der Fuchs; holt er ihn nicht ein, so muß er der Fudis

werden die Tagesereignisse^ besprochen, dann geht man zu Gesell schaftsspielen über, an denen sich klein und groß beteiligt. Gar oft sind die Kinder bei diesen Spielen geschickter als die Erwachsenen. Eines der beliebtesten ist das „Watschelen'. Jeder Spieler hat eine Kugel. Einer wirft eine kleine Kugel, den „Piz' oder „'s Hasl' aus, und nun handelt es sich darum, seine Kugel möglichst in die Nähe des „Piz' zu bringen. Wessen Kugel am nächsten ist, der darf nun den „Piz' auswerfen. Das „Blatt aus werfen

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1928

¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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. und zieht auch Yigil Raber, der Maler, Textbearbeiter und Spieler in den großen Passionsaufführungen zu Sterzing, Bozen usw., mit seinen Leuten umher. Mitte des 16. Jahrhunderts spielt schon eine Tiroler Truppe vor dem Hof und dem hohen Adel in 'Wien (s. Ferd. Lentner, Deutsche Volkskomödie und Salzburgisches Hanswurstspiel, Innsbruck 1893, 2). 'Wandernde Schauspie lertruppen sorgten für Verbindungen und die Fortführung solcher Komödien über den Dreißigjährigen Krieg hinaus. Die dörflichen Legenden

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¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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ihrer Führer und Spieler mit der Verkehrssteigerung einen gesicherten Stand, so daß sie nun schon seit Jahren des Sommers dreimal in der Woche und audi des Winters öfters spielt. Es lag nahe, daß die Fulpmer Spielgemeinde sich mit den steigenden Er folgen Exls enger an seine realistisch-kräftige Bauerngestaltung und an die künst lerische Wandlung seines Spielplans anschloß. Dieser ist bei Exl nicht ganz un abhängig von seinen Wiener Wintern und hier von dem Geschmacke des sich wandelnden Sommerpublikums

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¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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und diese durch die kirchliche Gegen reform benützt und verdrängt wurden, sehen wir noch nicht klar. Mosers Über sicht geht auf diese verwickeltste Frage nicht ein. Er begründet auch nidit die soziale Umwälzung im Volksspielwesen, die in Tirol durch wirtschaftliche und relig iöse Erschütterungen, durch das Auftreten der Hofbühne mit ihrer festange stellten Spieler schar und durch die fahrenden Komödianten, die Jesuitenspiele und Kapuzinerprozessionen und durch die sonstigen Klosterbühnen und schau- 52 Das Volksschauspiel

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¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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auf dem Kirchplatz zu Sarnthein. Die durch einen Vorhang verdeckbare Mittelszene gab der Schweizer 'Wirtsplatz ab, die rechte der Schweizer Höflausgang, die linke der Braunwirtshaus-Brunnen. Für die Spieler waren fünf Zugänge. Zuerst wurde nur an Kartagen, spater jeden Donnerstag in der Fasten überhaupt Passion gespielt. Ein alter Platz mannbauer stellte die letzten Jahre den Christus dar, er trug die vorausgehende Nacht jedesmal das schwere Kreuz auf Schloß Raineck und zurück, um sich für die Darstellung

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¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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Wappeln ist ein Spiel, das Geschicklichkeit und Übung der Spieler erfordert, aber hat er die, so erfüllt Stolz seine Brust, und er wird alle aneifern, es ihm nachzutun. Man nimmt eine Menge kleiner Steindien in die hohle Hand und wirft sie in die Höhe, fängt sie mit dem Handrücken auf, und je mehr Steine man auffängt, um so geschickter ist man *. Eine andere Art dieses Spieles ist so: Man nimmt zuerst einen Stein in die Hand, wirft ihn in die Höhe und fängt ihn wieder auf. Das zweitemal nimmt

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¬Das¬ ältere Bozner Feuerlöschwesen bis zur Einführung der Feuerspritze

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Ernte aus dem Inntal, so weit sie nicht schon in Passionsbüchern und früheren Zeitschriftenaufsätzen be kannt wurde, gering. Es ist dies um so auffallender, als das Oberinntal (und der Vtntsdigau) als die Heimat der meisten fahrenden Spieler aus Tirol anzu sehen sind, von denen noch in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts reiche Spuren vorhanden waren. Diese Komödianten pflegten freilich mehr das biblisch- religiöse Spiel, das historische Kostümstück, die bäuerliche Gegenwarts- und All

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Ausprägung des Talcharakters in mehreren dieser Bau- ernspiele. Die verschiedenartigen Klöster und auswärtigen Herrschaften im Tale vermittelten größere Vielseitigkeit gegenüber der Einheitsform der Figuralpro- zessionen im Kapuzinerbereich an Eisack und Etsch. Die offene Grenze hinderte die Spieler nicht, auch im Nachbarland fortzuwirken. Die Landbevölkerung ver krampfte sich mit bäuerlicher Beharrlichkeit im Spielbrauch, als Knappen und Handwerker mehr oder minder ihre Hauptrollen ausgespielt

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noch überall in Tirol, in Innsbruck, Telfs, Kaltem usf. als Kassastück erwiesen hatte. Arno Franz Binna gab dem Werk dichterischen Ausdruck und zur neuen Petrusrolle ein eigenes Vorspiel. Atzl wußte als Hauptspieler (Markus) die Wir kung des Zugstückes vorteilhaft zu nützen. Gerade weil ihm das Volk beifälligst zuklatschte, dürfen wir nicht verhehlen, daß er für eine Volksbühne bis an die Grenze des Schauspielernden gegangen ist. Ein richtiger Bauern spieler, der mit Leib und Seele

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es alle daneben, so darf es noch einmal werfen. Das nennt man auftun. Dreimal darf es auftun, trifft es immer noch nichts, so gehören die „Schaggerln' dem anderen. Dies geht oft bis zu hundert Stück, manchmal werfen die Kinder zwei hundert Kugeln auf einmal. — Ein Geschwisterpaar, das mit hundert Kugeln angefangen hatte, brachte es bald auf zehntausend „Schaggerln'. Dieses Spiel ist eines der beliebtesten. Wird es einmal gespielt, so ergreift die Spieler eine wahre Sucht danach, und wochenlang

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niciit fangen zu lassen. Franzi ist sehr flink und bald wird er durch ein anderes Kind abgelöst. Das geht nun so lange weiter, bis die kleinen Spieler müde sind und es ihnen einfallt, daß die Mutter den Salat zum Mittagessen braudit. Dieses „Derwischeies' oder „Letztla', wie es audi genannt wird, ist das Fan genspiel, das ja in allen Landern und bei allen Kindern bekannt und beliebt ist. Von wesentlicher Bedeutung sind dabei die vielen, sehr beliebten Auszählsprüch- lein *. Zum Beispiel: Zuerst

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