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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
[1884]
Zum Guten : eine Geschichte aus Südtirol
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Page 282 of 418
Author: Hopfen, Hans / Hans Hopfen
Place: Dresden [u.a.]
Publisher: Minden
Physical description: 409 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.565
Intern ID: 274974
Bauer erwiderte gereizter im Ton, er wüßte recht gut, wo Montanagn liege. Er sei selber einmal in jüngeren Jahren dorthin gelvallfahrtet. Aber im Arai! Jawohl, im Mai! 9lm vicrundzwanzigsten Mai sei die große Wallfahrt zur Madonna di Pino! Der Pfarrer lobte des Bauern frommes G educhi- niß. Was aber die Magdalen Zeiger anlange, so sei ihr Herz so zerknirscht und ihre Seele so inbrünstig einer sichtbaren Gnadenwirknng bedürftig, daß sie sich keines Aufschubs versehe, und der Bauer dürfe

sich um so weniger der Sünde schuldig machen, dies gottwohl- gesallige Gesuch abschlägig zu bescheiden, als er in dieser Jahreszeit seine Häuserin leichter entbehren könne denn je, imb ihr frommer Eifer auch ihm lind seinem Hanse einen Strahl der Gnade und der Fürsprach unserer lieben Frau vom Sonneltberg eintragen werde. Da stellten sie den Bauer schon wieder vor die Wahl zwischen seiner Nachgiebigkeit und eitler schweren Sünde! Gantivler schüttelte den Kopf mit kratzte hinter den Ohren. Genauer betrachtet

, er wünschte ja nichts besseres, als dem blassen Gesichte der Zelgerin nicht weiter im Hanse zu begegnen. Mag sie wall fahrten! Wohin sie will! Er. gab' seine Eimvillignng. Und der Pfarrer bedankte sich im Namen seines lieben Beichtkindes. Da machte der Bauer aber noch einen Nachtrag, Es habe sich nachgerade hernusgestellt, daß er

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Books
Category:
Fiction
Year:
[1884]
Zum Guten : eine Geschichte aus Südtirol
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Page 273 of 418
Author: Hopfen, Hans / Hans Hopfen
Place: Dresden [u.a.]
Publisher: Minden
Physical description: 409 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.565
Intern ID: 274974
als daß er sich sagte: du darfst der Ringenden nicht weh Ih un, obwohl sie's nicht besser verdient. So drängte er sie sanft ab, bis sie in ihrer über mäßigen Kraftanstrengung selbst ermüdete und die hoch auftoderndc Leidenschaft einmal in sich znsnnunenbrach. Da nahm er den Augenblick der Erschöpfung wahr und schüttelte sie mit etwas rascher Derbheit ab. In der nächsten Sekunde war er vor der Thür und stieg die Treppe hinauf nach seiner Kammer. „Bauer! . . . Bauer!' hörte er die Verzweifelnde

leise hinter sich rufen und ihm Nacheilen. „Bauer! nur das nicht! . . . Nur noch ein Wort, ein ein ziges Wort!' Sie war dicht hinter ihm her. Aber da sie sich in der Hast beim Treppensteigen auf den eigenen Rock trat, versäumte sie sich ein Paar Mal, und Nicolaus Gantioler hatte Zeit, die Kammerthüre hinter sich ab zuschließen, ehe die heftigen Hände Magdalenens sich mit allem Ungestüm auf den Drücker preßten. Das rüttelte und schüttelte denn in Wuth noch eine Weile an der Thür herum

, hinter welcher der er bitterte Bauer sich zum Schlafengehen anschickte. Er wünschte heute zum ersten Mal ganz auf richtig, daß seine Häuserin mit allen ihren guten Eigen schaften und sonstigen Bortheilen dort wäre, wo der Pfeffer wächst. Es machte ihm ordentlich Freude, wie

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Category:
Fiction
Year:
[1884]
Zum Guten : eine Geschichte aus Südtirol
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Page 283 of 418
Author: Hopfen, Hans / Hans Hopfen
Place: Dresden [u.a.]
Publisher: Minden
Physical description: 409 S.
Language: Deutsch
Subject heading: g.Südtirol ; f.Belletristische Darstellung
Location mark: I 3.565
Intern ID: 274974
seine Häuserin nicht inehr recht mit einander harmo- nirten. Er wolle gerade heute derselben das nicht mit theilen, denn am Tage, wo einer das heilige Altar- sakrament genossen, solle man ihm alles Verdrießliche fernhalten. Aber der Herr Pfarrer würde ihn sehr zu Danke verpflichten, wenn er der Mngdalcn, ohne sie zu erregen, beibrächte, daß der Bauer ihr den Ab schied gäbe und es am liebsten sehen wurde, wenn sie schon zum ersten Udventsonntag den Hof verließe. Der Pfarrer Pitscheider sah

den ärgerlichen Bauer lächelnd an, als wollt' er sagen: es ward doch nichts so heiß gegessen, wie gekocht! und du wirst dich auch wieder besänftigen lassen! Lallt aber sprach er nur sein Bedenken gegen den allzufrühen Termin aus. Advent sei vor der Thür. Das brauche die Häuserin gar nicht anzunehmen. Wohl, wohl! Also zu Neujahr! Pitscheider schüttelte den Kopf. Der Herr Ge- meiudevorstand hatte das ja gar eilig, seine langjährige getreue Dienerin los zu werden. Wer weiß, wenn auch Nicolaus Gautiolcr

wieder einmal zur Beichte gehen wollte, dann würde sich auch sein Herz erweichen und den Groll abthun und verzeihen und vergessen. Der Bauer gab das zu. Sie einigten sich aber nichtsdestoweniger auf den Neujahrstermin, und Pfar rer Pitscheider übernahm es, der Magdalen Zelger die

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