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Title A - Z
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Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Das¬ dritte Licht : Roman
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Page 374 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Berlin
Publisher: Fleischel
Physical description: 400 S.. - 9. Aufl.
Language: Deutsch
Location mark: 249
Intern ID: 72528
„Danke, Herr,' sagte sie ganz leise, „ich mag heute nicht mehr ich habe es mir auch überlegt, ich kann doch nicht kommen, ich gehe lieber nach Hause.' » » » Das Wetter änderte sich. Nun kam der Sturm fast jede lange Nacht, kam des Abends von den Sarnerbergen, brauste über den Ritten her in die Höhen von Karersee und drängte mit einer blinden Wut in den Wald. Die Bäume wehklagten, da und dort siel ein Ast, Wipfel knickten, und alte Föhren schrieen, ehe sie brachen. Unrast war in der Höhe

, Stöhnen war in der Lust, Stöhnen war im Walde, dem die bange Not ins Gesicht geschrieben war. Kamps und Widerstand, Angriff und Gegenwehr und noch so viele Wunden und Verzweiflung, Frost, Kummer rmd Tod. An manchem Morgen war aller Sturm verweht. Aber an anderen Tagen krochen Nebel und Vorwinter- ahnung den Berg herauf, und Nebel legten sich in den fröstelnden Wald, betteten sich in Mulden und Taler und hielten ein totes, wehes Schweigen über Wipfel und Geäst, bis der Sturm wiederkam. So manche Nacht

saß Vintler wach. Der Sturm toste über bie Hütte hin, schlug mit blinden Fäusten in den Wald, splitterte Bäume, — und da konnte es sein, daß für ein paar kurze Augenblicke aller Lärm aussetzte und eine Todesstille war, voll Angst, Ent setzen, voll eines fürchterlichen beengenden Schweigens. Da war es wie eine Befreiung, wenn das Brausen wie der einsetzte. Wie eine Last wich es vom Herzen, wenn diese Stille vorüber war, wenn der Sturm wieder seine Stimme erhob und sein Getöse wieder durch den Wald

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