— mo — Fast jedes Jahr um diese Zeit kam Frau Luis! mit Bine für acht Tage nach Maria Himmelfahrt, um aus ihrem Haus Ne Winterluft zu jagen, mit der alte« Anglerbmgl den Garten zu bestellen und sich am ersten grünen Bergfrühling zu freuen. Als sie dies Jahr, der langen Bennenfahrt müde dem Hause zugehend, sich schon sorgte, ob wohl die ver geßliche Burgl so ein bißchen Vorordnung gemacht, die Fenster geöffnet, die Bänke umgestellt, den Ofen im Wohnzimmer geheizt hätte, — da kamen
ihr mit einem Strauß Heller Schlüsselblumen schon Heinz Flora und Marion entgegen und lachten beide und sagten, so ein bißchen Ordnung sei im Haus jetzt schon bereit. Und wirklich, alles und jedes war wohnlich hergerichtet, die Zimmer waren mit Blumen geschmückt, und sogar in ihres Sohnes Zimmer sah Frau Luisl den Boden ge scheuert, die Vorhänge blendend hell und blank und Blu mensträuße in den Gläsern — als käme heute auch noch er. Doch nicht einmal Nachricht von ihm war in de« letzten Tagen eingetroffen
, so sehr sich Frau Luisl wiàr danach sehnte. Erst zwei Tage darauf, als sie und Bine gerade mit den Freunden im ZurglhäuSl beim Abendessen saßen, brachte der Bote den erwarteten Brief. „Sagte ich es nicht,' triumphierte Heinz Mora, der sich auf die Postverbindungen von drüben verstand, „vor heute war es ja nicht möglich. Dienstag die Isis in Brindisi, heute Donnerstag, famsS, wie es stimmt. Aber nun, verzeih, ich halte dich auf. Offne und lies. Komm, Marion, wir treten indes vors Haus.'