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Title A - Z
Title Z - A
Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Das¬ dritte Licht : Roman
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Page 42 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Berlin
Publisher: Fleischel
Physical description: 400 S.. - 9. Aufl.
Language: Deutsch
Location mark: 249
Intern ID: 72528
Mommst nicht?' bettelte sie bescheidea und sah neu gierig in sein Gesicht. Mein/ Es klang trotzig, abwehrend,, ganz hart. Sie löste einen Arm von seinem Hals und führ sich Ms Haar. Dann Zog sie die andere Hand cm sich. Sie war ganz verlegen geworden, hätte wahrscheinlich einem andere« Gaste gegenüber eine billige Versühnmgölnnst versucht, konnte aber diesem Acmche, der ihr von Ansang an so ungewöhnlich, so gar nicht wie die anderen vorge kommen war. keines ihrer einfachen ^derredungeivorle

sagen. Sie sah ihn immerzu gros; an. Dann war es plötz lich, ganz unvermittelt, das; ihre .(linderangen, die Augen dieser Cocotteelevin sich mit Tränen füllten. Und sie schlug beide Hände vor ihr kleines, vordem so glückliches Gesicht. Und dann erst, da er erstaunt, ernüchtert, zu sehr sich und sie beobachtend, nm noch eine Spur von Begierde Zu haben, gimg, von Mitleid ersaßt, eine ihrer Hände vom Gesicht zog. sagte sie weinend: ,Da bin ich min, und gehe mit jàm, der mich »U vnd jeder ist zufrieden

. Aber onsgelachi hat mich noch kemer.' Sie weinte heftiger. ,?!der es haben mir schon andere Mädchen gesagt, M gibt so Herren, die kommen nur und sehen einen an, vnd dann sagen sie nichts und gehen so, ohne daß st? «»ms anderes wollen — Und gerade Sie — —^ Sie wollte mehr sagen, weinte aber so heftig, daß sie Vichts hermisdrachte. Da wurde er ganz wach und rüttelte sich vollends «WZ dem Taumel, der ihn hierhergesührt,. Zuerst war er M ganz verwirrt gewesen. DaS nackte Geschöpf vor chm, de« er zitternd, bebend

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Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Das¬ dritte Licht : Roman
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Page 96 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Berlin
Publisher: Fleischel
Physical description: 400 S.. - 9. Aufl.
Language: Deutsch
Location mark: 249
Intern ID: 72528
getan, sah sie vor sich, wie sie sich über den Nähtisch Zeigte, wie sie sich setzte, wie sie ihm zum Abschied die Hand gab, sah, wie sie lächelte. Und jetzt war es, daß àie Hyazinthen im Zimmer gar nicht mehr so heftig duf teten, nein, nur ganz leise, so als käme ihr Duft gegen öen starken Geruch der Pelzjacke nicht mehr auf. Wie hatte ihre Stimme geklungen? Der Klang war verhallt, er fand den Ton nicht mehr, er war so eigentümlich, zuerst ganz frisch, wie viele andere Mädchenstimmen

, ohne besonderen Klang, aber dann, als Ile ging, so zitterig, als sänge die Saite einer Geige. Wie hieß sie wohl? Wenn er den Namen wüßte, er spräche ihn hundert mal aus. ,Leben Sie wohl/ hatte sie gesagt. Wie hieß sie? Welcher Name paßte zu ihr? »Leben Sie wohl/ hatte sie gesagt. Wie war sie schön! Er bückte sich über eine helle Hyazinthe; so zart, so kein wie eine dieser Blüten mußte ihre Haut sein, nicht ganz Weiß, nein, auch mit der Farbe dieser Haut war es wie mit dem Klang in ihrer Stimme. Da klang

noch eme Farbe mit, ein weicher, warmer Ton — was war ja, ganz plötzlich fiel es ihm ein, solche Farbe haben Hhazinthen nicht, nur dann und wann eine jener elfenbein- Weißen Nelken . Und ihr Haar? Wie es unter dem dunklen Sealskin hervorsah, im Schein der Lampe Bündel buchtend blonder schwerer Haare. Dürfte er diese weiche, schmiegsame Flut ein einziges Mal berühren, mit der Hand ^eise berühren, ein wenig streicheln. Was sie dann sagen Wide — wie ihre Stimme dann klingen würde? Er fuhr

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Books
Category:
Fiction
Year:
1921
¬Das¬ dritte Licht : Roman
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Page 393 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Berlin
Publisher: Fleischel
Physical description: 400 S.. - 9. Aufl.
Language: Deutsch
Location mark: 249
Intern ID: 72528
Wieder ergriff ihn das Mitleid mit ihr, die so un wandelbar treu M ihm hing, und er nahm ganz behut sam ihre Hand und hielt sie. Wie ein kranker Vogel lag diese blasse, schlanke Hand in der seinen, schmiegte sich an sie; sie war ganz heiß, eine Fieberhitze ging von ihr aus. Maria erzählte nicht mehr. Sie lehnte sich leise vor, sah mit großen, wartenden Augen ihn an, zog dann Mt einem Male ihre Hand ans der seinen und begann nun, damit seine Hand zu streicheln, erregt, eilender, heftiger

, umschloß mit einem jähen Griffe sein Gelenk, ihr Atem ging mühsamer, und ein flüchtiges Lächeln wie ein Schimmer von Glück flog über ihre Züge. Da machte er vorsichtig seine Hand frei und erhob sich. „Komm jetzt, Maria, ich begleite dich zum Jäger.' Sie bat nicht, daß sie bleiben dürste. Da wurde er selbst ganz unschlüssig, ob er denn das müde Mädchen »och in der Nacht sortschicke» sollte — und nur der Ge danke, wie unendlich schwer es ihm gefallen war, auszu stehen, statt sie an sich zu ziehen, gab

ihm die Überwin dung, bei seinem Entschlüsse zu bleiben. Er löschte die Lampe. Zn einer Stunde würde «x zurück sein. Er verschloß die Hütte und ging mit Maria dem Jägerhause zu. Es war ganz totenstill im Walde und Schnee fiel. Große Flocken taumelte« m der Dunkelheit gegen ihre Gesichter, an ihre Hände. Maria lehnte sich an ihn, der sie führte, ging müde vn. langsam. Nach wenig« hundert Schritten blieb si«

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Marion Flora : Roman
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Page 352 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. Verl.- Anst.
Physical description: 397 S.. - 15. und 16. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-16.821
Intern ID: 72521
rühren, sondern rief nur mit ihrer guten, herzlichen Stimme: „Marion, ich bin drüben im Eßzimmer.' Da kam beinahe hastig Marions Schritt an die Tür, die öffnete sich, und Marion sagte: „Du, Bine, komm nur herein.' Und ganz zart, weich nahm sie die Freundin bei der Hand und führte sie ins Zimmer. „Weißt du, Bine,' fing sie an, „ich habe mich bis heute noch nie hierher getraut; es war etwas in mir, das mir sagte, er liegt noch da. Ich habe auch vorhin den Pfarrer hier nicht eingelassen

, ich meinte, — ich darf es nicht tun, wenn wir hereingingen, und er, er liegt da.' „Marion.' „Nein, laß mich nur, ich bin ganz ruhig —aber mit dir muß ich darüber reden« Sieh, ich hätte es dem guten Pfarrer nicht verbieten sollen, denn er —' sie blickte auf das verdeckte Bett — „er ist gar nicht mehr da, er ist überhaupt nicht mehr da, in dem Zimmer nicht, in keinem.' „Nur mehr in der Erinnerung.' „Nein — auch da nicht mehr — nirgends.' „Marion.' Sie blickte mit ganz großen Augen die Freundin

an, als staunte sie. „Ich weiß ganz gut, was ich sage. In der Erin nerung meinst du — nein, da ist er jetzt auch nicht mehr. Er ist tot, das ist alles. Damit ist alles Zu Ende.' „Du kommst noch immer nicht zu dir, oh Gott.'

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Books
Category:
Fiction
Year:
1925
Marion Flora : Roman
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Page 382 of 406
Author: Hoffensthal, Hans ¬von¬ / von Hans von Hoffensthal
Place: Stuttgart
Publisher: Dt. Verl.- Anst.
Physical description: 397 S.. - 15. und 16. Aufl.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Location mark: II A-16.821
Intern ID: 72521
und treu bleiben werden Sie. Und wollen nur von einer Freundin ein freundliches Wort, wie man treu bleibt und w i e man ein Herz, das ungeduldig ist, zur Ruhe bringt. Das kann ich Ihnen sagen. ,Lieber Freund, glauben Sie denn, daß von hundert deutschen Mädchen auch nur fünf dem die Hand reichen, den sie lieben? Daß von hundert auch nur fünfen das Glück wird, dem ganz Zu gehören, den sie gewählt hät ten — wenn es einmal auf dieser Welt das gäbe, daß wir wählen dürften. Ich war zweiundzwanzig

Jahre alt, als ich den sah, für den ich bestimmt gewesen wäre, — wenn es ein wirkliches Glück gäbe. Und ich wurde siebenundzwanzig Jahre alt, als ich den fand, der mich heiratete. Sie haben es ja selbst gesehen, es ist eine gute, brave Ehe geworden. Ich habe den anderen nie ganz vergessen, nicht so, daß ich an ihn etwa auch nur die Woche einmal gedacht hätte. Dazu war ich zu ge sund, ich kann wohl sagen, zu tapfer. Ich lernte meinen Mann achten, liebhaben. Ich hatte viel mit ihm und dann — Gott Lob

— mit dem Kinde zu tun, ja ganz gewiß, es werden auch Monate vergangen sein, daß ich nicht einmal an den anderen gedacht hatte. Und war gut so. Aber, Herr von Jsser, ganz vergessen Hab ich ihn darum nicht. Und dann und wann einmal in einer Stunde, die über den stärksten und tapfersten Menschen kommt, ging ich mit meinen Gedanken zu ihm, so wie ein Beter zu einem Heiligtum schleicht, und habe da Kerzen angezündet und geträumt und bin da froh ge wesen. Das war nicht Sünde, das ist gewiß nicht Sünde, das darf

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