auf dich in Paris marten würden, wenn du dort deine Thätigkeit entfalten wolltest. Nicht nur die bedeutendsten Rechtsstreite würde man . dir anvertrauen, auch in den Gerichtshöfen würde man dich bewundern und achten und eine Stelle im Parlamente '. „Henri, du kommst in deinem Gedankenfluge hoch hinauf ! unterbrach lächelnd der Notaire, meinst du nicht, ich könnte zuletzt noch. Staatsrath und vortragender Minister oder gar Vicekönig in einer französischen Colonie werden. Das Letztere wäre kostbar und besonders
für meine Gattin entzückend, wenn sie etwa in Afrika Beherr scherin der Wilden würde und einen Hofstaat von Damen um sich hätte mit kupfer braunen Gesichtern, Ringen in der Nase und phantastischen Kleidern ; das ginge noch über Paris und dessen Herrlichkeiten. Meinst du nicht, mein liebes Kind?' „Ich würde es vorziehen, in Paris zu wohnen, entgegnete Madame, sich zu einem freundlichen Lächeln Zwingend. Paris ist nicht nnr Frankreich, es ist die Welt, denn was der menschliche Geist Schönes erdenkt, in Paris
findet es seine höchste Vollendung.' „Das gilt besonders von euern schönen Kleidern, neckte Henri; wen das glücklich machen kann, der muß in Paris überglücklich werden!' „Henri, du kannst deine Bosheit nicht lassen, sagte mit einem bedeutungsvollen Blicke die Dame; aber fuhr sie zu ihrem Gemahle gewendet fort, wie meinst du, . wenn ich mit Jerome und dem Fräulein nach Paris vorausginge? Der Carneval ist im vollstem Glänze, Henri's Triumph steht vor der Thüre, und meine Freundin, die Ministerin
, würde sich sehr geschmeichelt fühlen, wenn ich ihr sagen dürfte, mein Gatte wünsche als Notaire von Paris ihr die Hand zu küssen.' Joiefine erbleichte, als sie von dem Plane einer Üebersiedlung nach Paris hörte. Der Notaire aber lächelte still vor sich hin und schien das Interesse, das seine . Gemahlin an seiner Laufbahn und seinem Ruhme nahm, ein wenig verdächtig zu finden; allein im Grunde war er einer Uebersiedlung nach PariS um so weniger abgeneigt, M er dort mehr liebe Freunde und Genüsse zu finden hoffen durfte
, als in Arras. „Ich hatte, antwortete er seiner Gattin, bisher in der Wahl meines Wohnsitzes zunächst auf dich und deinen Vater Rücksicht genommen; ich habe nichts emzuwendeu, wenn du vorläufig nach Paris gehst, und findet sich dort eine mir zusagende Stelle und kannst du dich von deinem Vater trennen oder ihn bewegen, mit uns überzusiedeln, so bin ich bereit, Arras zu verlassen.' Madame war ganz glückselig, so leicht zum gewünschten Ziele gelangt zu sein; sie umarmte und küßlc ihren Gemahl