Platz (Nr. 293, 337, 353, 359, 454, 569), auf dem Rigel Platz (Nr. 601), auf dem Platz (Nr. 63, 157, 225, 287, 298, 333, 373, 399, 405, 437, 478, 482, 595) ausgedrückt, einmal steht auf dem Blaz, Vill (Nr. 586); weitere Anfügungen: bei der Etsch (Nr. 399, 437). Auf die Form der Rigelstücke weisen die Namen der lange Platz (Nr. 155, 173, 229, 317), der kurze Blatz (Nr. 172) und Wiese, Weingart auf dem kleinen Platz (Nr. 156). Nach einstigen Besitzern bzw. Nutznießern benannt sind der Cazan-Plaz
(Nr. 64), der Pichlerische Platz (Nr. 186) und der Tenzen Platz (Nr. 224). Ein Ambrosj de Cazcinis scheint 1618 als Kirchpropst der Neumarkter Pfarrkirche auf, ebenso 1620. Der Name ist eine Ableitung von venezianisch, trentinisch gazza, das als ggäze (Verkleinerung ggazl) schon früh ins Tirolische entlehnt wurde; Caz(z)ani, Caz(z)anelli ist das trentini- sche Gegenstück zum deutschen Familiennamen Löffler, mit dem ursprünglich ein Löf felmacher bezeichnet wurde. Der in Tirol häufige Name Pichler ist seit alters
auch in Neumarkt anzutreffen, so finden wir in einem notariellen Akt von 1631 einen Franci- scus Pichler als Bürgermeister von Neumarkt (Novifori burgi magister). Auch ein 07- stofferus Tenntz scheint 1467 in Neumarkt urkundlich auf; der im Flurnamen Tenzen Platz überlieferte Familienname stellt eine Kurzform von Gaudentius dar. Zwei Grundstücke (Äcker, Wiesen, Weingärten) des Rigels werden mit den Namen der Steig Blaz (Nr. 112) und der Brüggl Plaz (Nr. 113) angeführt. Jener wurde bereits be sprochen
, dieser verdankt seinen Namen einer kleinen Brücke. Der Rigelname Platz (mundartlich Pläz, Mehrzahl die Plaz) erinnert an die ursprüng liche Grundbedeutung dieses Wortes. Das romanische Feminin platea »offener, baum freier Platz« (die Bedeutung von »Stadt-, Dorfplatz« ist jünger) war schon vor dem 8. Jahrhundert ins Althochdeutsche entlehnt worden und hatte im deutschen Munde durch die 2. Lautverschiebung die Form Platze bekommen. Altmundartlich kann man die Pläze »waldfreier Grund« gebietsweise
, z. B. im Pustertal, noch finden; das Masku lin der Pläz hingegen ist der Dorfplatz. Im Unterland gibt es nur mehr das Maskulin. Gleichzeitig erinnert der Rigelname an die Rodungsarbeit, durch die freie Gelände zur Anlage neuer landwirtschaftlicher Kulturen geschaffen wurden. Daß sich Platz als Mas kulin schon um 1400 durchgesetzt hatte, ergibt auch das im Schrifttum vorhandene Ne beneinander der verschiedenen Latinisierungen. Ein Notariatsinstrument von 1408 nennt Ackerland retro burguni supra placium