¬Die¬ Rose von Altspaur : eine Tiroler Geschichte aus dem 15. Jahrhundert
sich mitteilt, oft von ganz neben sächlichen, äußeren Umständen abhängig, und oft einfach spontan entstehend, durch irgendeinen oder irgendetwas angefacht, dessen man sich im Gange der steigenden Entwickelung nur schwer noch entsinnen kann. Bei Pichler verhält es sich ganz ähnlich. Erst seit kurzer Zeit eigentlich geht sein Name volltönend und klingend wie der eines raschen Eroberers durch alle deutschen Lande und wirbt Bewunderung und eine zahlreiche Anhängerschaft. Und erst jetzt beginnt man allmählich
, daß wir an einem, wie es Pichler ist, mit leichten Blicken vorübergehen könnten — und im Lauf der Jahre, seitdem unser Dichter begonnen hatte, sein Werk, das ihm die Unsterblichkeit sichern sollte, in die Höhe zu bauen, bildete sich ganz im stillen eine „Pichler-Gemeinde" — da einer, dort einer — lauter Menschen mit einem seinen, empfänglichen Sinne für das Tiefe und Ewige, das in jeder Kunstschöpfung liegt, solche Menschen eben, die der höchste Wunsch eines jeden Dichters sind. Aber man weiß ja, une es mit solchen Gemeinden
steht. In ihnen wird wohl ein Dichter am liebevollsten und zugleich auch ° am gerechtesten gewürdigt — das wohl — aber es sind vereinzelte Gruppen, zumeist ganz Einsame, die von ihrer Schwärmerei und ihrer innigen Hin gabe nicht viel an die Außenwelt dringen lassen. Sie haben nicht die Gabe, den Namen ihres Lieblings stets wieder und wieder hinauszurufen, von dessen Werken zu reden und andere herbeizulocken; in ihren Seelen liegt diese Liebe wie ein glänzender Schatz, den an das Tageslicht
