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Title A - Z
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Books
Year:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Page 353 of 567
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 559 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/3
Intern ID: 124976
Studien und SkiMli. 347 Glück für den Verfasser, daß er sich gegen den Zorn der „Archi- tekturphilosophen' durch unwiderlegbare Stein-Argumente schir men kann. Der vor nicht langem in der Gizeh-Pyramide aufgefundene Sarkophag des frommen Pharao Meniere war in dorischein Style gemeißelt. Am reinsten ausgedrückt ist der Styl des alten Reiches in den Grottensaeaden zu Beni Hassan in Mittelägypten, wo Säulenschaft, Architrav, Triglyphenfries und Giebelfeld völlig dorisch sind und woselbst

die „dorischen Tropfen' nicht fehlen. Da mit zum Argumente aber auch gar nichts mangle, hat man im südlichen Säulentempel zu Kama? selbst das rein dowche, dem Lotoskelche nachgebildete Capital gefunden. Der Umstand, daß der urdorische Styl über die Periode der Thebe - Monumente hinaus in die Zeiten des alten Reiches zurückfallt und diese noch heute angestaunten Wunderwerke von Karnak erst nach dein Ausscheiden der griechischen Religion und der griechischen Kunst von der ägyptischen Religion und ägypti schen

Kunst in einem ganz neuen Styl errichtet sind, bringt den scharfsinnigen Verfasser in keine Verlegenheit, weil erwiesener maßen zahlreiche Trümmer jener Älteren Periode in die Anlagen des neuen Reiches herübergenommen worden sind. Wie der Verfasser scharf und lichtvoll die acht-, sechzehn- und zweiunddreißigseitigen hohlgestreisien dorischen Säulenschafte in den Trümmern des Thotmes-Palastes in Karnak nachweist und mit mathematischer Precision auf den viereckigen ägyptischen Pfeiler zurückführt

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Books
Year:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Page 292 of 503
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 503 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/2
Intern ID: 124975
292 Deutschland. sollen, ob sie als ein freies, von fremdem Machtgebot unabhän giges Gemeinwesen auch in Zukunft noch bestehen, oder ob sie, wie die Gegner sagen, als verzagte und unverbesserliche Thoren die Beute klügerer' Nachbarn sein und ans den Listen der sich selbst maßgebenden Völker verschwinden sollen. Wie es sich nach den Märztagen durch die deutschen Gauen regte und hob und kräftig zu gestalten schien, traten dem neuen Schöpfungsproceß von außen überall Besorgniß für eigene Sicher

- heit, Zorn und Mißgunst über unser kühnes Beginnen und über unser Glück, am Ende Tücke und Hinterlist entgegen, bis endlich höhnisches Lächeln und spöttelnde Katechesen von der Themse und von der Seine her den deutschen Freiheits-Abortus aller Welt verriethen. Seit Jahresfrist sind wir noch tiefer herab gesunken, der Fremde hält die Deutschen bereits für ungefährlich und die Stelle der schlechten Leidenschaften, der Tücken und des Hohnes hat meistentheils fröstelndes Mitleid eingenommen

. Der gallische Rachbar meint sogar, es sei Pflicht der Nächstenliebe. Deutschland vor dem russischen Protectorat Zu warnen. Die Dàts, scheint es, wittern endlich für das von Parteien zer rissene Frankreich selbst Gefahr, wenn einmal die schirmende Czarenhand über die Köpfe der Deutschen hinweg bis an den Rheinherüber reicht. War einst Napoleon Protector eines deutschen Rhein bundes, so ist jetzt Czar Nikolaus in der öffentlichen Meinung Emopa'K Protector eines andern deutschen Bundes, der seinen Namen

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Books
Year:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Page 356 of 503
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 503 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/2
Intern ID: 124975
Ludwig Simon: Aus dem Exil. 357 meine geistige Existenz davon trennen. Nachdem ich schon so viel entbehren gelernt hatte, lernte ich auch die Revolution entbehren.' Was einem aber an Hm. L. Simon besonders wohlgefällt, ist der Anstand und die Mäßigung, mit welchen er überall von den Deutschen und ihren Gewaltigen spricht, da wir doch alle wissen, daß ihn die einen in der Noth verlassen, die anderen aber ihn auch weder schmeichelhaft noch besonders glimpflich be handelt

haben. Daß er die Katastrophe von 1849 betrauert, kann ihm Niemand übel nehmen- seiner politischen Intelligenz aber gereicht es zur Ehre, wenn er den Ansgangspunct der schiefen Wendung dort findet, wo ihn nicht Jedermann suchen will. Das erste bedenkliche und unheilvolle Vorzeichen des heran nahenden Ruins war bekanntlich die Theilnahmlvsigkeit Englands an der deutschen Sache. Wer hat nnn aber diese Theilnahm- losigkeit verschuldet? Zur Vervollständigung der Charakteristik des Simon'schen Buches erlauben

wir uns, den Lesern nur noch die Antwort vorzulegen, die der Verfasser auf diese Frage gibt. „Die Demokraten', heißt es dort, „mögen sich erinnern, daß die Theilnahmlvsigkeit der englischen Politik an der deutschen Ein heitsbewegung von dem Waffenstillstände von Malmö an datirt. Die Engländer sind eben ein praktisches Volk und gewohnt mit Kräften zu rechnen. Für sie genügte schon der Waffenstillstand von Malmö zu der Erkenntnis;, daß unserer Einheitsbewegung die zu ihrer Durchführung erforderliche Kraft fehle

. Vorher, so Zange man noch an das Vorhandensein dieser Kraft geglaubt, waren sämmtliche englische Gesandte bei den auswärtigen Höfen in einem der deutschen Sache günstigen Sinn instrnirt worden. Auch hatte ja Lord Palmerston einen für Deutfthland ganz annehmbaren und gerechten Vorschlag zur Ziehung einer Demar- cationslinie zwischen der deutschen und dänischen Nationalität in Schleswig gemacht. Aber dies genügte damals den meerumschlun-

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Books
Year:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Page 39 of 567
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 559 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/3
Intern ID: 124976
Kussie su 18Z9. 33 Herren dulden will, und daß wir namentlich dm Slaven ent schieden verhaßt und zuwider sind, so nimmt man es übel und glaubt es nicht. Sicherlich wird von diesem patriotischen Un willen der Deutschen ein guter Theil Hrn. v. Cristine treffen. Denn Hr. v. C usti ne sagt (Brief 14) ganz unverholen: trotz der hundertjährigen Germanisirungswuth der Czaren und der Großen, sei der Stock des Ruzsenvoikes unverwandelt und ori ginal geblieben; die Slavenrace sei Zu geistvoll

, um sich mit deutschem Elemente Zu mengen, deutsches Spießbürgerthum sei dem Russen heute noch weit fremder als die Sitte der Moza raber; gegen das langsame, unbehülfliche, ungeschlachte, verlegene And linkische Wesen der Deutschen fühle der Genius der Slaven entschiedene Antipathie, er dulde sogar die Rache und die Ty rannei der eigenen Dynasten noch lieber als unser mildes Regi ment; ja selbst die Tugenden der Deutschen seien den Russen verhaßt, was man deutlich in Warschau sehe, wo die Russen, trotz

ihrer Politischen und religiösen Rachehandlungen, in der öffentlichen Geltung.jetzt schon weit höher stehen, als weiland die Preußen nut all ihrer ehrensesten Conduite. „Die Brüder', meint Hr. v. Cüstine, „lieben sich zwar nicht allezeit, verstehen sich aber doch.' Schmeichelhaft ist das Bild eben nicht. Ob es ge troffen sei, ist hier nicht der Ort zu untersuchen. Jedenfalls wird Hr. v. Cüstine mit seiner Malerkuust den Russen weit willkom mener als den Deutschen sein. Schon im Bade Ems, am kleinen Hofstaate

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Books
Year:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Page 263 of 503
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 503 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/2
Intern ID: 124975
Aus Frankfurt III. 263 hat ein beneidenswerthes Loos; flink, nachhaltig, reich und be weglich wie wenige in seiner Composition, glaubt er noch an politische Tugend und biegsame Lenksamkeit des deutschen Volkes und aller öffentlichen Gewalt. Dieser hochbegabte Mann ist Führer und Orakel aller derjenigen die noch hoffen können, aller derjenigen die eine friedliche Lösung der großen Frage auf Wegen menschlicher Weisheit für möglich halten, und niemals gezweifelt haben, daß Natur und erösündiger

Typus der großen deutschen Ration durch einen Beschluß des Parlaments umzuge stalten und Zu curiren sei. Gewinns ist etwa nicht schwärme rischer Optimist; im Gegentheil, er ist schneidend, rasch, klar und sieht auch das Hinderniß, wodurch die Wirkung seines politischen Heilmittels noch unsicher und gefährdet wird. „Deutschland wäre in kurzem ein wahrer Einheitscolvß, Deutschland wäre in wenig Wochen gerettet, und zu Frankfurt säße mit Scepter und Diadem ein mächtiger Imperator — wenn es nur erst

in Bayern besser . bestellt und an der Isar weniger Ueberfluß an w elfi schein Son- ' dergelüste wäre.' Dieses wenigstens ist der Grundgedanke in einer Reihe glänzender und fließendwarm geschriebener Artikel, die während des verwichenen Maimonats in der Heidelberger Deutschen Zeitung erschienen sind. Besonders ätzend und gefähr lich für unsere politische Reputation war die Nummer vom 2g. Mai, und man könnte es den Deutschen nicht einmal übel neh men, wenn sie aus diese Philippica hin mit Gram

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Books
Year:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Page 294 of 503
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 503 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/2
Intern ID: 124975
294 Deutschland. mehr gewagt, und wenn Philspömen der letzte Grieche war. so ist der finstere Wallenstein des dreißigjährigen Krieges der letzte deutsche Mann. Die Wahl Zwischen Revolution und moskowi- tischem Protectory (denn eine dritte Macht gibt es heute nicht mehr für die.schwachen Gebieter des Continents) war im Ge- müthe der deutschen Machthaber nicht einen Augenblick zweifel haft, und ,,t?MSàs àità8, wie Justin sagt, àm imperare àZmlàs oupwm, impsàm omnes peräiäsrunt^). Wer nur Ruhe

liebt und nach weichlichem Genüsse dürstet, hat kein Recht und meistens auch nicht einmal den Wunsch und das Bedürsniß , frei zu sein. Unter allen Thorheitm die größte aber Ware es, ein abgelebtes, in der Mehrzahl faules, für Joch und Gehorsam gebornes, langsam athmendes und stumpfsinniges Volk Zu freiem Denken und zu thatkraftigem Handeln anzutrei ben. Wir sagen nicht, daß dieses traurige Sittenbild geradezu den Deutschen unserer Tage gleiche- wohl aber soll man wissen, daß es in Rußland

und auch anderswo als ein zum Sprechen Ahnliches Conterfei des „großen' Volkes zwischen Belt und Alpen gilt. Nicht bloß altersschwach und ausgeartet nennen uns die Russen, sie beschuldigen uns laut und unverschämt, wir hatten für Freiheit und Nationalehre sogar den Sinn verloren. Als Symbol dieses Glaubens ist eine russische Flotte im Sund er schienen, um zum Hohn des deutschen Freiheitsschwindels nicht weniger als zur Berlachung eines patriotischen Fürstenworts die schreiendste Rechtsverletzung der neuesten

Zeit — die Lostrennung Schleswig-Holsteins vom deutschen Bundesstaat und seine Ver schmelzung mit der dänischen Monarchie — Zu fördern und zu unterstützen. Preußen, welches der Ungenannte „Vom andern Ufer' ohne allzugroßen Respect geradezu für ein russisches Paschalik *) àà. VIII. 1.

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Books
Year:
1861
Politische und culturhistorische Aufsätze.- (Gesammelte Werke ; 2)
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Page 129 of 503
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 503 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/2
Intern ID: 124975
Deutschland und die orientalische Frage 1. 127 einmal in dem zwar mehr mit Instinct als mit klarem Bewußt sein aus der -großen Masse des deutschen Volkes hervorbrechen den Drang nach größerer Einigung, und dann in dem Bande, welches die materiellen Interessen des gemeinsamen Vaterlan des aufs engste umschlinge und durch Hervorrufung neuer Be dürfnisse täglich an Innigkeit gewinne. Der Einfluß dieser beiden Nationalmomente, des Einheitsdranges und der mate riellen Interessen Deutschlands

, auf politische Ordnung im All gemeinen und auf die orientalische Frage insbesondere, sei schon jetzt bemerklich, und würde auch das schlendrianhaste und sussi- sante Nichtbeachten derselben Wohl nicht länger gestatten. Nicht etwa selbständiges und klugberechnetes Hinneigen zu den Westmächten, sondern geduldiges Zusehen von Seite der deutschen Staatsgewalt, wie das siegreiche Rußland die deut schen Handelsstraßen im Pontus unterbindet und deutschen Ge werbfleiß erstickt, könnte nach der Meinung des Verfassers

„die unangenehmsten Erschütterungen unseres staatlichen Lebens zur Folge haben.' Denn Herr V. S. glaubt nicht, „daß die große Masse des deutschen Volkes solche ökonomische Rückschläge aus die Dauer ertragen würde.' Innere Ruhe und materielle Glückseligkeit Deutschlands stehen mit der Russenherrschaft am Bosporus, an der Donau und im Pontus in flagrantem Wi derspruch. Wollt Ihr, daß Deutschland friedlich sei und ge deihe, so verlegt den Russen den Weg nach Konstantinopel und werfet ihre Flotten und ihre Heere

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Books
Year:
1861
Kritische Versuche.- (Gesammelte Werke ; 3)
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Page 318 of 567
Author: Fallmerayer, Jakob Philipp ;
Physical description: VI, 559 S.
Notations: In Fraktur
Location mark: II 39.856/3
Intern ID: 124976
312 Leorxe : Erklärungen ungeachtet das Geplänkel nicht enden will und mir in der Roth kein ritterlicher „ààeeà- à axravios', wie dem Tenor Andres im Cervantes'Hen Roman, zu Hülfe eilt, so will ich mich im Vertrauen auf eigene Kraft selbst vertheidigen und vorerst nur die deutschen Gegner freundlich, aber Zum letzten Mal, ersuchen, ja nicht leichtfertig und ohne alle Kunde slavischer Grammatik und byzantinischer Literatur über das Mehr oder Weniger einer Frage zu entscheiden

, in welcher nur Gelehrte wie (weiland) Kopitar und Schafarik. wie Miklosich eine Meinung Zu haben und ein Wort mitzureden berechtigt sind. In anständiger Entfernung von diesen berühmten Wamsten nehmen demüthig und bescheiden wir unfern Platz, wahrend die deutschen Wider sacher im slavischen Inventar meistens als Hausrath „ohne Tax' vorüberziehn. Daß die Britten vom Russischen nichts wissen wollen ist begreiflich. Mehr Ursache, sich auf diesem Gebiete näher umzusehen, hätten vielleicht die Deutschen; und wer weiß

, ob sich die göttliche Vorsehung nicht über kurz oder lang eines eigenthümlichen Mittels bedient, unsere Unwissenheit im Slavi schen zu beschämen und nebenher auch die insolente „ZwMorness' der deutschen Literaten wirksamst zu corrigiren? Wir Haben, wie der Leser sieht, aus dem Buche des Hrn. Finlay zuerst die negative Seite mit allem, was unseren An sichten über das byzantinische Reich im Allgemeinen und über das griechische Mittelalter insbesondere kritisch entgegentritt, redlich und gewissenhast herausgehoben

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