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Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 329 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
leon in der Völkerschlacht von Leipzig schwer geschlagen worden war, ergriff Österreich am 26. Juni 1814 wieder Besitz von Tirol. Eine wichtige soziale Einrichtung für Arme und Kranke wurde in Toblach im Jahr 1824 durch die Errichtung einer eigenen Ar menanstalt geschaffen. Die Anstalt sorgte für arme und verlassene Kinder, indem sie diese entweder gegen geringe Bezahlung bei guten Leuten unterbrachte oder den Eltern Beträge für den Unterhalt und die Erziehung der Kin der zuwies, aber auch alte

und arbeitsunfähige Leute, die mit Lebensmitteln, Kleidung und Geld unterstützt wurden. Im Jahr 1835 ver sorgte die Armenanstalt in Toblach 26 Kinder, 7 arbeitslose und 13 unterstützungsbedürftige Personen. Von großer Bedeutung für das ganze Land war das Jahr 1848, als das österreichi sche Volkshaus die vollständige Ablösung der grundherrlichen Lasten von den Bauern gütern beschloss; Erbleihgüter waren dadurch jeglicher Grundherrschaft und aller ihrer Ab gaben enthoben und die Güter zum vollen Ei gentum

der sie bisher besitzenden Eigentümer erklärt. Im 19. Jahrhundert wurde Toblach von gewaltigen Unwetterkatastrophen heimge sucht. 1823 brach über das ganze Gebiet ein ungeheures Unwetter herein. Der Silvester bach trat über die Ufer und überschwemmte große Teile von Toblach. Glücklicherweise war kein Menschenleben zu beklagen, jedoch wurden 14 Häuser in Wahlen und an die 40 Häuser in Toblach teils ganz, teils zur Hälf te vermurt. Am 25. Juli 1857 wurden neuer dings große Gebiete Alt-Toblachs vermurt

. Das größte Katastrophenjahr war jedoch das Jahr 1882. Infolge tagelangen Regens wurde der Boden aufgeweicht und am 16. Septem ber brach die erste Überschwemmung über Toblach herein, bei der Alt-Toblach zum Teil geräumt werden musste. Am 28. Oktober folg te eine zweite Überschwemmung; 22 Häuser wurden dabei zerstört oder so beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnt werden konn ten, 21 wurden ebenerdig vermurt und 13 verschlammt. Alle Brücken über den Silvester bach waren weggerissen worden, viel Kultur

grund war vermurt, an der Ernte entstanden derartige Schäden, dass sogar die Lebensmittel knapp wurden. Bereits im nächsten Jahr ging man an die Verbauung des Silvesterbachs, im September 1884 erfolgte die Einweihung der neuen Schutzbauten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann sich Toblach als Fremdenverkehrsort zu etablieren. Mit dem Aufschwung des Frem denverkehrs stieg auch die Zahl der Häuser und der Einwohner abrupt an, was wiederum die Entstehung mehrerer gemeinnütziger

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 326 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
rodung an den sanft geneigten Hängen des Mittelgebirges. Das Gebiet von Wahlen und das hinterste Silvestertal wurden im 9. und 10. Jahrhundert als Almen genutzt, bis die Rodungstätigkeit auch in dieses Seitental vor drang. An der Kolonisation in der Gegend waren neben den Benediktinermönchen auch Adelige und die Vögte des Klosters Innichen beteiligt. Die Rodungstätigkeit im Gemein degebiet von Toblach war am Ende des 13. Jahrhundert schon so weit durchgeführt, dass in einem Urbar von 1299 neben

der eigent lichen Ortschaft Toblach auch schon die Zu orte Ligöde, Pfarrich, Wegscheide, Stalpoun, Aufkirchen, Wahlen und Frondeigen genannt wurden. Im Freisinger Urbar von 1305 sind bereits 21 Höfe erwähnt, die an das Hofstift Freising Abgaben und Zinsen zu leisten hat ten. Der Altschluderbachhof jenseits der Rienz wird 1318 zum ersten Mal erwähnt, ein freisingischer Hof in Neunhäusern und die Schönhube bereits im genannten Urbar von 1305, ebendort zwei Höfe auf dem Ratsberg. Aufkirchen wird im Jahr

1262 zum ersten Mal genannt, Wahlen bereits vier Jahre früher. Im Silvestertal gab es um diese Zeit auch schon Höfe in Frondeigen, das 1299 erwähnt wird, und in Kandellen, 1317 zum ersten Mal ge nannt. Am Haselsberg stammen der Steiner hof, der Feichterhof (Mitterfeichter) sowie der Viertier- und der Eckhof aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Mönche von Innichen waren es auch, die die erste Kirche in Toblach erbauten und die Bewohner seelsorglich betreuten; der ers te Pfarrer in Toblach

wird allerdings erst um 1225 in einer Innichner Schenkungsurkunde genannt. Zum Gebiet der Pfarrei Toblach ge hörte damals auch das linksseitige Gebiet des Gsieser Tales. Seit 783, als Abt Atto Bischof von Freising wurde, war das gesamte Hochpustertal im Be sitz des Hochstifts Freising. 965 erhob Kaiser Otto I. Innichen zu einer Herrschaft (der letzte Rest dieser Herrschaft hielt sich bis 1803) und verlieh dieser das Recht der Immunität, das heißt, er befreite es von jeder Gewalt des Gra fen

das Kreuz auf dem Toblacher Feld (von der Bevölkerung „Fuchser Kreuzl" genannt). Toblach gehörte also zum Gericht Welsberg. Der Sitz des Gerichts Welsberg war länge re Zeit in Welsberg, um 1400 wurde er jedoch nach Toblach verlegt. Dem Hochstift Freising gelang es nur mit Mühe, ein kleines Gebiet mit Innichen als Zentrum, die „Hofmark In nichen", zu behaupten. Im Jahr 1271, bei der Aufteilung der ti- rolisch-görzischen Güter, war das Pustertal an die Görzer Linie gefallen, 1500, nach dem Aussterben

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 333 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Ansitze zum Großteil heute noch erhalten sind. Das älteste der Adelsgeschlechter, das schon im 13. Jahrhundert nachweisbar ist, ist jenes der Herren von Ligöde. Der Ansitz „Ligöde" kam um 1400 an die Herren von Arnold. Diese waren Dienstleute der Grafen von Görz und hatten den Ansitz „Englös" in ihrem Besitz. Das Geschlecht der Arnold starb 1563 aus, der größte Teil ihres Besitzes kam in das Ei gentum der Familie von Winkelhofen. Ein weiteres bedeutendes Geschlecht in Toblach war das der Herbst

. Die Brüder Christoph und Kaspar Herbst gelangten nach dem An schluss des Pustertals an Tirol unter Kaiser Maximilian I. zu besonderen Ehren. Die Brü der Herbst erwarben um 1500 das ehemalige görzische Schloss in Toblach, erweiterten es und nannten es nach ihrem Namen Herbsten- burg. Kaiser Maximilian hielt sich persönlich 1508 und 1511 einige Zeit in der Herbsten- burg auf; von Bedeutung war sein Aufenthalt hier während des Feldzugs zur Eroberung von Peutelstein im Rahmen des Krieges gegen die Republik

der Herbst lässt die Brüder Christoph und Kaspar Herbst und des Letzteren Gemahlin Helene Frangipani als Errichter derselben aufscheinen. Entstanden sind die Werke 1519, wie die Jahreszahl an der zweiten Kapelle angibt. Eine weitere edle Familie in Toblach wa ren die Hornberger. Georg Hornberger kam um 1430 aus Kärnten nach Toblach und er baute sich als Wohnsitz den Hornberger Turm, der wegen seines roten Anstrichs später allgemein „Roter Turm" genannt wurde. Der Rote Turm kam 1559 in den Besitz

treter der Familie scheinen als Richter in den Gerichten des Überetsch, in Täufers, in Rasen und auch im Gericht Welsberg auf, dessen Sitz zu jener Zeit in Toblach war. Als Wohnsitz der Leyß in Toblach diente der Ansitz „Bieden- egg", der von den Edlen von Heidenreich an die Leyß übergegangen war. Das Geschlecht der Leyß ist in Toblach 1842 ausgestorben. Das bedeutendste Adelsgeschlecht, das je in Toblach lebte, war sicherlich das Ge schlecht der Herren von Kurz, das sich seit dem Erwerb des Roten

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 85 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Die Pfarre Toblach Im Jahr 827 schenkte Quartinus, ein vorneh mer Mann aus dem Wipptal, dem Bischof Hitto von Freising für das Kloster Innichen mehrere Güter im Raum Sterzing und Bozen. Dafür bekam er im Dorfe Toblach („in vico Duplago") ein Lehensgut. Damit wird Toblach erstmals genannt. Die seelsorgliche Entwick lung in diesem Gebiet ging wie in Niederdorf von Innichen aus. Im Jahr 1225 wird urkund lich erstmals ein Pfarrer Altmann in Toblach erwähnt. Die Pfarre Toblach umfasste auch St. Martin

von Spaur weihte die Kirche 1782 ein. Sie gilt als eine der schönsten Barockkirchen Südtirols. Den Innenraum, der durch seine harmoni schen Proportionen besticht, schmücken vor zügliche Deckengemälde von Franz Anton Zeiller. Die Skulpturen am Hochaltar sind ein Meisterwerk von Johann Perger. Im Jahr 1982 feierte ganz Toblach den Abschluss der an der Pfarrkirche durchgeführten Restaurierungs arbeiten, und 1985 wurde der älteste Kreuz weg Tirols von Toblach zur Lerschacherkapelle für weitere Jahre

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 325 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Alt-Toblach mit Pfarrkirche (I.), dahinter Neu-Toblach mit „Grand Hotel" den, begann der eigentliche Siedlungsausbau durch die vom Kloster Innichen organisierte Rodungsarbeit. In fast allen heutigen Ort schaften kam es zur Errichtung von Meier höfen, von denen aus in großartiger, mehrere Jahrhunderte anhaltender Kolonisationstätig keit das umliegende Gelände systematisch mit Hofsiedlungen überzogen wurde. Allmählich griffen die Siedlungen - vor allem in Form von Schwaighofen, deren Abgaben

nur in Na turalien, insbesondere von Käse, bestanden - auch in die Seitentäler hinein. Als erstes Ergebnis dieser Rodungsarbeit wurde schon bald nach der Gründung des Klosters Innichen ein Meierhof des Klosters, „gelegen zu Toblach auf dem Felde", errichtet, dem bald mehrere Höfe folgten. In der Quarti- nusurkunde vom 31. Dezember 827, in der Tob lach ( Duplago ) zum ersten Mal genannt wird, wird es bereits als vicus (Dorf) bezeichnet. Über die Herkunft des Namens „Toblach" gibt es verschiedene

Ableitungsversuche: Kranzmayr leitet ihn aus vorrömisch Dubla- kom über die romanische Umformung Dupla- gum ab; Resch erklärt den Namen aus duplex- lacus, Staffier und Beda Weber glauben an ei ne Ableitung von „Doppel-Ache" und werden dabei auch von Wiedemayr unterstützt. Bat- tisti bringt den Namen „Toblach" mit „Tobel" (= Schlucht) in Verbindung. Den neuesten Deutungsversuch unternimmt Karl Finster- walder; nach ihm enthält der Name Toblach die besonders in keltischen Namen häufige Endung -acu, die später

in romanisch -ago oder -ag umgeformt wurde und schließlich in Deutsch auf ,,-ach" angeglichen wurde. Diese Endung scheint in Duplago mit dem slawi schen Wortstamm dübln (Kot/Morast) verbun den zu sein. „Toblach" würde demnach bedeu ten: der am Sumpf, am Moor gelegene Ort. Die Höfe, die im Gefolge des Meierhofs entstanden, waren zum größten Teil Eigen tum des Klosters und wurden den Siedlern in einem Leih- und Pachtverhältnis überlassen. Manche dieser Höfe gingen entweder durch Schenkung oder als Entlohnung

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 330 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Schäden an Altären, Wän den und Kirchenbänken an. Die Glasfenster der Kirche wurden fast vollständig zertrüm mert. Durch Sprengstücke von Granaten, die im Friedhof einschlugen und auch die Friedhofsanlage schwer beschädigten, erlitt das Dach der Pfarrkirche weiteren Schaden. Die Erbauung des „Südbahnhotels" in Neu-Toblach in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bedeutete einen wesentlichen Aufschwung für den Fremdenverkehr im Oberpustertal. Die ehemalige Friedhofskapelle

besonders in Neu-Toblach schwere Schäden verursacht. Besonders schmerzlich für die Toblacher war es, dass im Zuge der Glockenabnahme, um angeblich Kriegsmaterial zu gewinnen, vier Glocken ihre Heimstätte im Pfarrkirch- turm verlassen mussten. Am 8. Dezember 1916 wurde die „Dritte" abgenommen, am 10. Dezember die „Große" und bald folgten auch die „Vierte" und die „Sechste". Im Turm blieben wegen ihres Alters nur noch drei Glo cken, die von Petrus Laminger 1497 und die von Gregor Löffler 1545 gegossenen

, sowie das Sterbeglöcklein aus dem Jahr 1694. Vom Turm von Aufkirchen wurden vier Glocken abgenommen; das gleiche Schicksal traf die Glocken der Kapellen in Ratsberg, Stadlern, Frondeigen, Kandellen, Schönhube und Mel- laten und die vom Leitenstöckl. Als die Pustertaler Front im Oktober 1917 geräumt wurde, konnte die Bevölkerung, die zum Teil ihre Behausungen hatte verlassen müssen, wieder nach Toblach zurückkehren, und bald ging man an die Wiederinstandset zung und den Wiederaufbau der beschädigten

und zerstörten Häuser. Seit dem Ende des Ersten Weltkriegs ist Toblach mit dem übrigen Südtirol Teil des ita lienischen Staatsgebietes. Im Höhlensteintal wurde nach dem Ers ten Weltkrieg im Schatten der Nasswand ein Soldatenfriedhof errichtet, in dem Krieger nicht deutscher Nationalität des österreichi schen Vielvölkerstaats beerdigt wurden. Der Friedhof wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Teil neu angelegt und befindet sich in einem gepflegten Zustand. Um die Erhaltung und Pflege

hat sich die Hotelierfamilie Fuchs aus Toblach verdient gemacht. Wenn auch die wirtschaftliche Lage in Toblach nach Beendigung des Krieges bald besser wurde und auch der Fremdenverkehr wieder einen bedeutenden Aufschwung ver zeichnen konnte, so wurde unsere Heimat bald schon von neuer Drangsal, vom Faschis mus, heimgesucht. Es war dies eine Zeit, in der die alteingesessenen deutsch- und ladi-

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 327 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
um den Angriff auf Venedig vorzubereiten. Nach wechselhaftem Kriegsglück weilte Maxi milian im Jahr 1511 ein zweites Mal in Tob lach und begann im Oktober mit aller Kraft die Belagerung von Peutelstein, einer wehr haften Burg in der Schlucht zwischen Toblach und Cortina. Nach längerer Belagerung wurde Peutelstein, das den nördlichsten Stützpunkt der Republik Venedig darstellte, gestürmt. Kaiser Maximilian zog höchstpersönlich auf Peutelstein ein und hielt sich mehrere Tage

dort auf. Mit der Eroberung Peutelsteins kam das ganze Ampezzo in den Besitz Maximi lians, das Amt des Hauptmanns auf Schloss Peutelstein erhielt Christoph Herbst; dieser hatte um 1500 mit seinem Bruder Kaspar das ehemals görzische Schloss in Toblach erwor ben und erweitert. Auch von den Einflüssen der Reforma tion blieb das Pustertal nicht verschont. Vor allem die Bauernunruhen, die um 1525 auch auf Tirol Übergriffen, wirkten sich auch im Pustertal aus. Die Ursachen, die zu diesen Unruhen führten

, waren nicht nur religiöser, sondern auch sozialer und wirtschaftlicher Natur. Missstimmung herrschte im ganzen Land gegen die Landesregierung, da durch die Kriege Maximilians dem Land hohe Steu ern und Lasten aufgebürdet worden waren, aber auch gegen Adel und Klerus und gegen Kirchen und Klöster wegen ihres Reichtums und ihrer Privilegien. Im Gebiet von Toblach wurden hauptsächlich gegen Toblachs Pfleger Christoph Herbst Klagen laut, der willkürlich neue Zölle forderte und die Bauern belastete. Auch die Gsieser Bauern

weigerten sich, an die Pfarrkirche von Toblach den schuldigen Ze hent abzuliefern. Als 1526 die Bauernscharen durch das Pustertal gegen die Bischofsstadt Brixen vordrangen, wurden das Stift Innichen und die umliegenden Pfarrhäuser teilweise ge plündert. Die Bauernaufstände wurden vom Landesfürsten mit Gewalt unterdrückt. Auch Anhänger der Wiedertäufer, einer radikalen Partei, die sich unter den Anhän gern der lutherischen Reformation gebildet hatte, fanden im Pustertal fruchtbaren Boden. Hauptführer

der Wiedertäufer im Pustertal war Jakob Hüter aus St. Lorenzen; er vertrat vornehmlich die Lorderung der Gütergemein schaft, lehnte kirchliche und weltliche Obrig keit ab und war gegen Zins und Zehent. Ob wohl die Landesregierung in schärfster Weise gegen die Anhänger dieser Sekte vorging, war es schwierig, ihrer habhaft zu werden, denn sie hielten ihre Zusammenkünfte geheim in Wäldern, Hütten und Bauernstuben ab. Wiedertäufer werden 1529 auch in Toblach erwähnt. Am 26. Mai 1529 gelang es Chris toph Herbst

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 334 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Die barocke Pfarrkirche von Toblach Kurz zu Thurn hatten in früheren Jahrhun derten meist einflussreiche Stellen in Staats und Kirchendiensten inne und gehörten zu den angesehensten Adelsfamilien in Tirol. Im Jahr 1638 erhielten die Kurz von Kaiser Fer dinand III. den Adelsbrief und nannten sich fortab „Von Kurz zu Thurn". Die große Kur zische Familie verzweigte sich von Toblach aus in mehrere Linien: vorerst nach Nieder dorf, wovon die Salzburger Linie abstammt, weiters nach Lienz und Bruneck

für Kaspar Herbst, Kämmerer und Hauptmann Kaiser Maximilians I., und dessen Frau Helena Gräfin Frangipani sowie für Christoph Herbst von Herbstenburg und Regina Gineber (1530). Alois Trenkwalder be zeichnet die Pfarrkirche von Toblach in seiner Geschichte der Pfarrei Toblach als „den Stolz der pustertalischen kirchlichen Kunst und als stattlichste Barockkirche des Pustertals". Die Wallfahrtskirche von Aufkirchen wird im Jahr 1344 urkundlich erwähnt. Da die ur sprüngliche Kirche durch das Anwachsen

der Bevölkerung und durch das Aufblühen der Marienwallfahrt zu klein geworden war, wur de um 1470 ein Neubau im gotischen Stil hin zugefügt. Die angebrachten Wappen (Malerei en von Friedrich Pacher oder Simon von Tais- ten) weisen darauf hin, dass Graf Leonhard von Görz sowie die Herbst und Arnold von Toblach, die Engelmoor von Aufkirchen, die Heufier von Rasen und andere Adelsfamilien zum Bau der Wallfahrtskirche in Aufkirchen bedeutend beigetragen haben. In der Folge zeit wurden mehrmals

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 225 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Luigi Pirandello, ging am 2. Mai 2008 im Hör saal des italienischen Schulzentrums Bruneck über die Bühne, weitere Aufführungen folgten in Toblach, Brixen und St. Martin in Thurn. Die dem Verein angehörenden Laienspieler stammen aus den verschiedenen Ortschaften des Puster- und des Gadertals. Drei weitere Pustertaler Vereine haben es sich zur Aufgabe gemacht, in den verschie denen Ortschaften kulturelle Veranstaltun gen anzubieten: der Kulturverein „II Telaio" in Bruneck, der Kulturverein „Alta

Pusteria" in Toblach und „La Sorgente" in Innichen. Selbstverständlich gab es auch vorher schon Vereinigungen mit dieser Zielsetzung; so war in Bruneck Ende der 1950er-, Anfang der 60er-Jahre eine Sektion des „Centro di Cultu- ra delPAlto Adige" Bozen aktiv. Initiator die ser Sektion war Giuseppe Puerari, unterstützt von Luigi Folgheraiter, Camillo Pellizzari und Hochw. Franz Kühebacher. Die Sektion orga nisierte verschiedene kulturelle Veranstaltun gen, einer der Höhepunkte war in den 1960er- Jahren

mit einbezogen und Zeichen- und Malwettbewerbe veranstaltet. Gelegentlich ar beitet sie auch bei Kongressen mit, die vom Kulturzentrum „Grand Hotel" in Toblach organisiert werden, und veranstaltet in Zu sammenarbeit mit der italienischen Landesbe rufsschule „Enrico Mattei" Brixen Informatik kurse für Erwachsene. Zu den anspruchsvolls ten und gelungensten Projekten des „Circolo Culturale Alta Pusteria" gehören die Mitarbeit am Foto-Bildband Una presenza operosa - Im- magini della comunitä italiana a Dobbiaco

dal pritno dopoguerra agli anni '60, der 1983 er schien, und die historische Untersuchung über die vorübergehende Verlegung des Is- tituto Geografico Militare di Firenze nach Toblach in der Zeit der deutschen Besetzung. Die Ergebnisse letzterer Arbeit wurden 2003 in der interessanten Publikation L'IGM a Dobbia co tra il 1943 e il 1952 von Rosanna Pruccoli und Tiziana Rosani dokumentiert. Neben der kulturellen Tätigkeit betreut der Verein auch Freizeitaktivitäten und nimmt an zahlreichen lokalen

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 324 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
ten, Grätsch, Schluderbach, Neunhäusern, Ratsberg, Schönhube, Mellaten, Haselsberg, Stadlern, Kandellen und Frondeigen. Im Nordosten grenzt Toblach an Osttirol, im Nordwesten an die Gemeinde Gsies, im Wes ten an Niederdorf und Prags, im Süden an die Gemeinden Auronzo und Cortina d'Ampezzo und im Osten an Innichen und Sexten. Geschichte Die erste Besiedlung auf Toblacher Boden er folgte in der Hallstattzeit (um 700 v.Chr.), wie sich aus Siedlungs- und Gräberfunden in Auf kirchen sowie

aus Streufunden von Bronzebei len im Toblacher Raum und am sogenannten Scheibenegg nordöstlich von Toblach ergibt. Unter den vermutbaren Vorzeitstationen wird von der lokalen Forschung auch die sogenann te Platte genannt. In spätvorgeschichtlicher Zeit (2.-1. Jh. v.Chr.) scheinen die rätischen Bevölkerungsgruppen des Pustertals unter kel tische Oberherrschaft gelangt zu sein, und im Jahr 15 v.Chr. wurde schließlich das gesamte Ostalpengebiet dem Römischen Reich einver leibt. Aufgrund von römischen

Schriftquellen wird angenommen, dass das westliche Puster tal von den Saevaten (mit dem Hauport Seba- tum) bewohnt wurde, während Osttirol (mit dem Zentrum Aguntum bei Lienz) zum Stam mesgebiet der Laianken gehörte. Die Römer bauten im Lauf der ersten Jahr hunderte n. Chr. eine Handels- und Heerstra ße durch das Pustertal aus, die Teil der wich tigsten Verbindungsstraße zwischen Aquileia und Augsburg, der Hauptstadt der Provinz Rätien, war. Im Gemeindegebiet von Toblach führ te die Römerstraße von Innichen

Mönche in Toblach einzelne Hofsiedlungen bestan-

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 328 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
an der Ampezza- ner Grenze gegen die Truppen Napoleons. Im Tiroler Heldenjahr 1809 waren die Toblacher hauptsächlich zum Grenzschutz am Kreuz bergpass und in Ampezzo eingesetzt. Obwohl am 14. Oktober der Friede von Schönbrunn geschlossen worden war, erhoben sich, ne ben vielen anderen, auch die Schützen des Hochpustertals unter der Führung des Gsieser Hauptmanns Nikolaus Amhof, des Nieder- dorfer Hauptmanns Johann Jaeger und später unter Bartholomäus Durnwalder aus Toblach (vulgo Schnegger-Bartl) und rückten

gegen die Lienzer Klause vor. Nach anfänglichen Erfol gen mussten sie jedoch die Stellung räumen - und nun folgte die Rache der Franzosen. Fast in jeder Ortschaft zwischen Lienz und Brun eck wurden einzelne Hauptverantwortliche erschossen und ihre Leichen zur Abschre ckung der Bevölkerung öffentlich aufgehängt. Insgesamt wurden im Oberpustertal 19 Män ner hingerichtet, in Toblach war es der Schüt zenoberleutnant Bartholomäus Durnwalder, der am 5. Jänner 1810 erschossen wurde. Die Rache Napoleons spürten

die Tiroler insbe sondere dadurch, dass ihr Land, die „Gefürs tete Grafschaft Tirol", zerrissen wurde. Das Drautal mit den Gerichten Heunfels-Sillian und Lienz kam zu den Illyrischen Provinzen, das Rienztal von Niederdorf westwärts zum Königreich Bayern, das Gebiet von Toblach zum Königreich Italien. Toblach hing nun - allerdings nur für kurze Zeit - vom Gericht Belluno ab, kirchlich wurde es zur Diözese Udine geschlagen. Ermutigt durch den Aus gang des Russlandfeldzugs Napoleons im Jahr 1812 unternahmen

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 323 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Haunold- und Neuner gruppe und im Süden Nasswand, Birken kofel, Dürrenstein und Sarlkofel. Auch die weltberühmte Nordseite der Drei Zinnen erhebt sich auf Toblacher Gemeindegebiet. Verkehrstechnisch bildet Toblach einen wich tigen Knotenpunkt im Pustertal, das mit der Brenner- und Tauernlinie die zwei bedeu tendsten europäischen Nord-Süd-Achsen ver bindet. Die Gemeinde Toblach breitet sich auf einem Gebiet von 126,33 km 2 aus. Der histo rische Ortskern von Alt-Toblach (1243 m) im Topografie

Das Gemeindegebiet von Toblach liegt in der Mitte des rund 100 km langen Pustertals, das im Westen von der Mühlbacher Klause, im Os ten von der Lienzer Klause begrenzt wird. Das Toblacher Feld ist bekannt als Wasserscheide zwischen Adriatischem und Schwarzem Meer. Die am Fuß der Drei Zinnen entspringende Ri- enz fließt zunächst nach Westen, mündet bei Brixen in den Eisack, dann in die Etsch und schließlich in das Adriatische Meer. Die Drau hingegen hat ihr Quellgebiet im Rohrwald

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 331 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
nischsprachigen Bewohner des Landes - die Tiroler - wehrlos einem Regime ausgeliefert waren, das mit Gewalt, Verfolgung und Un terdrückung ihre Entnationalisierung anstreb te, und zwar zu dem Zweck, die gegen ihren Willen im Friedensvertrag von St. Germain Italien überantwortete nationale Minderheit so rasch wie möglich ins italienische Staats volk zu integrieren (Gruber). Nach dem Zweiten Weltkrieg, der auch in Toblach manches Opfer gefordert hat, nahm die Gemeinde, vor allem bedingt

durch das Einsetzen des Fremdenverkehrs, bald wieder einen beträchtlichen Aufschwung und ent wickelte sich zu einem der beliebtesten Frem denverkehrsorte Südtirols. Zum Gemeindegebiet von Toblach gehören auch die Dörfer Aufkirchen und Wahlen. Rechts: „Gustav Mahler Stube" in Toblach Geschichte der Pfarrei, Seelsorge Sakralbauten / Pfarrkirche zum hl. Johannes dem Täufer / Wallfahrtskirche zur Schmerzhaften Muttergottes in Aufkirchen / St. Peter am Kofi / Kirche zum hl. Nikolaus in Wahlen mit Friedhofskapelle

/ Wallfahrtskirche St. Silvester auf der Alpe (1912 m) / Fünf Passionskapellen und die Rundkapelle zum hl. Joseph in Lerschach / Peststöckl von Frondeigen / Soldatenfriedhof (Nasswand) Profanbauten und andere Sehenswürdigkeiten / Herbstenburg / Roter Turm / Die alten Ansitze „Englös", „Biedenegg" / Gustav Mahlers Komponierhäuschen im Wildpark von Altschluderbach / „Grand Hotel" Der Wallfahrtsort Aufkirchen Im Nordwesten von Toblach liegt in ausge sprochen sonniger und anmutiger Lage der neben Maria Saalen

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 86 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
bald nach der Gründung des Klosters entstanden sein. Als erster Pfarrer wird urkundlich 1212 Egolin genannt, der zugleich Dekan des Klos ters war. Zur besseren Dotierung der Stiftskir che hat Bischof Konrad IV. (1324-1337) von Freising auf Betreiben des Brixner Bischofs 1328 die Pfarre Innichen dem Kollegiatkapitel Innichen inkorporiert und zugesagt, die drei Pfarreien Sillian, Toblach und Niederdorf an die Innichner Chorherren zu verleihen. Bi schof Berthold (1381-1410) von Freising hat 1392

die Pfarren Sillian, Toblach und Nie derdorf dem Stift einverleibt. Diese Entschei dungen wurden auch von den Bischöfen von Brixen bestätigt. Die Pfarre Innichen umfasste zunächst die Ortschaften Toblach, Niederdorf und Sillian. Nachdem diese Siedlungen selbst ständig geworden waren, gehörte zu Innichen noch Sexten, wo 1651 eine Kuratie errichtet wurde. Seit 1791 war der Propst gleichzeitig auch Pfarrer der Pfarre Innichen. Als Pfarr kirche dürfte ursprünglich die Kirche zum hl. Mauritius gedient

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 31 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
des Bodens gebildet werden) und der B-Horizont (Übergangshorizont zwischen dem humosen A-Horizont und dem minerali schen C-Horizont). Folgende Gebiete weisen silikatische Schwemmböden auf: das Unterpustertal von der Gadermündung bis zum Mühlbacher Stausee, der mittlere Abschnitt des Pfunderer Tals, der West-Ost-gerichtete Teil des Mühl walder Tales, das Ahrntal von Steinhaus bis zur „Klamme“ von St. Peter sowie das Ober pustertal von Welsberg bis Toblach. Die Talsohle im Tauferer Tal von den „Michlmösern

“ hinter Gais bis in den Taufe rer Boden und entlang der Drau von Toblach bis zur Staatsgrenze sowie im Antholzer Tal von Oberrasen bis Niedertal weist moorige und vergleyte Auböden auf. Sie haben einen dauernd hohen Grundwasserstand und eig nen sich besonders als Grasland. Braunerden auf Schutt- und Schwemm kegeln treten im Mündungsgebiet des Pfun derer Baches in Niedervintl, im Brunecker Becken, auf der orographisch linken Seite des Tauferer Tales, im oberen Antholzer Tal, am Sylvesterbach in Toblach

16
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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 135 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
„K. Meusburger", Mittelschule der Ursulinen, italienische Mittelschule (alle in Bruneck), Mittelschule Innichen, Mittelschule Toblach, italienische Mittelschule Toblach, Mittelschu le Welsberg, Mittelschule Olang, Mittelschule Sand in Täufers, Mittelschule St.Johann, Mit telschule Vintl. Abschließend darf nicht unerwähnt blei ben, dass im Jahr 2001 durch Landesgesetz (erneuert und ergänzt im Jahr 2007) wich tige Neuerungen durchgeführt wurden: 1. Zuerkennung der Rechtspersönlichkeit und Autonomie

an die Schulen, Erwerb der didak tischen und organisatorischen Autonomie, Autonomie der Forschung, der Schulentwick lung, der Schulversuche sowie Verwaltungs und finanzielle Autonomie. 2. Die Errichtung von Schulsprengeln, das heißt schulstufen- übergreifenden Schulen (Grundschule und Mittelschule). Im Pustertal sind neun Schul sprengel entstanden: Innichen, Toblach, Welsberg, Olang, Bruneck I, Bruneck II, Sand in Täufers, Ahrntal, Vintl. Die Grundschule „J. Bachlechner" in Bruneck verblieb mit ihren vier

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 151 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
oder sein ergreifendes Weihnachtsgedicht: Hailiga Nächt Dei Krippile hän i do firagituun Unt do sain nou tännina Taasn latz, Puibile, zint la di Körzlan uim Unt gea di aan inna zi haasn. (...) Die Schtube ganz wärm unt älls isch gituun Unt Gott sai Dank ämmo nou Schaabe. Jä, Puibile, zint la frei Körzlan uun, Die Welt isch a aiskälta Laabe. Wolfgang Sebastian Baur (*1950) 1950 in Toblach geboren, absolviert Baur eine Schauspielausbildung in Wien, Paris und New York und wendet sich dann dem Studium der Linguistik

der Sprache/n hinweg und schafft damit ei nen neuen Code, eine lingua franca, der Ly rik in der heimischen Mundart. Sein seffe song besticht und bewegt zugleich durch diese Ur gewalt der Töne und Bilder: seffe du meerolts ggittschile du saido klaando fogiss i de nie du osch mo ollwa fan himbl dozeilt uune zi reiden unt la i wass wie (...) Claus Catterer (1924-1984) Was ist naheliegender, als von Toblach aus ei nen Abstecher nach Sexten zu machen, zum weit über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannten

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Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 110 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
Aufbruch in die Moderne Mit dem beginnenden Tourismus entwickel te sich der Hotelbau. Otto Schmied aus Wien plante in den Jahren von 1897 bis 1899 das Hotel „Pragser Wildsee". Clemens Holzmeister entwarf 1926 das Hotel „Drei Zinnen" in Sex ten. Die großen Hotelbauten in Toblach mit ihren Holzbalkonen und Veranden waren zu vor im Zuge der Errichtung der Südbahnstre cke entstanden. In formaler Übereinstimmung sind auch die Bahnhöfe mit verkleideten Gra nitfassaden gestaltet. Mehrere Eisenbahner

in Niederolang, ebenso die Malereien in der Kapelle in der Säge in Toblach. Er begründete die lange währende Tradition der Restauratorenwerkstätte. In der Malerei kommt den Gebrüdern Stolz eine be sondere Bedeutung zu. Rudolf Stolz bemalte den von den Architekten Amonn und Finger- le geplanten Stiegenaufgang zum Friedhof in Sexten mit Totentanzszenen, zudem mehrere Friedhofsarkaden und schuf Szenen in St. Josef in Moos bei Sexten. Auf dem religiösen Sektor arbeitete Johann Baptist Oberkofler aus St.Jo hann

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Books
Category:
Geography, Travel guides , History , Südtiroler Dorfbücher
Year:
2009
Unser Pustertal : in Vergangenheit und Gegenwart
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Page 118 of 632
Author: Bezirksgemeinschaft Pustertal / Bezirksgemeinschaft Pustertal (Hg.)
Place: Bozen
Publisher: Verl.-Anst. Athesia
Physical description: 623 S. : zahlr. Ill., graph. Darst.
Language: Deutsch
Notations: Ital. Ausg. u.d.T.: Val Pusteria ; Lad. Ausg. u.d.T.: La valada de Puster ; Literaturangaben
Subject heading: g.Pustertal ; z.Geschichte ; f.Aufsatzsammlung<br>g.Pustertal ; s.Heimatkunde ; f.Aufsatzsammlung
Location mark: III A-32.499
Intern ID: 525775
werden. Dem langen mhd. fl-Laut entspricht von einschließlich Toblach westwärts der Zwielaut ou, östlich davon hin gegen ein langes ö, z.B. loudn/lödn ,Laden', poudn/pödn ,baden', houfh/höfn ,. Hafen'. Auf dem Gebiet des Konsonantismus sei nur auf die Entwicklung des r vor t und z hingewiesen. Das Zungen-r geht in dieser Stellung von Niederdorf westwärts bis in das Gemeindegebiet von Natz-Schabs zu einem rscht über, z. B. kärschte ,Karte', hörscht ,hart' (mhd. herte), herschz ,Herz', körschze ,Kerze'; im Ahrntal

hört man dafür nur mehr ein sch: käschte , heschz. In Niederdorf und Welsberg ist diese Lautung veraltet, ursprünglich galt sie bis Toblach. Von Innichen ostwärts ist das Zäpfchen-r vorherrschend, was zur Folge hat, dass dieses r in der genannten Stellung zu ch übergeht, z.B. kärchte ,Karte', pärcht ,Bart', körchze ,Kerze'; altmundartlich hört man orts weise nur noch kächte ,Karte', köchze ,Kerze'; nur Kartitsch bildet eine Ausnahme, da dort inselartig das Zungen-r gilt, das sich wie im Gebiet

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