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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 11 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
ein Bischof (St. Vigilius oder . . . Bischos von Trient als Gebieter der Stadt und wahrscheinlich Verleiher des Siegels), in der Rechten einen Topf mit einer Blume (?), in der Linken den Hirtenstab führend. (Fischnaler, Wappenbuch der Städte u. s. w., stellt den Bischof richtiger segnend bar.) Bon der ringsum laufenden Inschrift find noch theilweise die Worte zu lesen: „SISII^NN IZ0NI LVIìlZI LVI^AI.' — Stadt wird Bozen erst 1339 genannt. Das heutige Siegel: „Ein silberner Schild mit rothem Querbalken

, darauf ein goldener sechsstrahliger Stern erscheint', erhielt Bozen erst 1381; am 25. August diesesJahres befahl Herzog Leopold (aus unbekannten Gründen), dass dem neuerwählten Stadtrathe ein neues Siegel (das gegenwärtige) ohne Verzug gemacht werde. (Stadt.-Arch. nach Arch. f. Gsch. und Alth. 7. IV. 395.) — Nach A. Huber, Mitth. für oft. Gsch B. 367 ff, war einige Zeit die südliche Grenze der bojuarischen Grafschaft Bozen nichtbei Deutschmetz, sondern ziemlich nahe bei Bozen, nämlich vor Leifers

Das Decanat Bozen. 5 Hauptthor im Osten am Dreifaltigkeitsplatze und im Westen am Obstmarkt (Obstplatz) stand, während dem Graben die heutige Silbergasse und die Dr. Streiter- (Karnergasse) entsprachen. Vozen nach der Völkerwanderung und unter den Vojuaren (Vaiern). Hatte der hl. Vigilius auch noch Heiden zu bekehren, so handelte es sich bekanntlich nur mehr um deren Überreste in den von den Berkehrsstraßen abgelegenen Gegenden. In unmittelbarer Nähe von Bozen begegnen wir ihm am rechten

Etschufer, wo er aus seinem wahrscheinlich nördlichsten Bekehrungszuge nach der Tradition die Kirche ' von Kaltern gründete, worüber bei Beschreibung derselben eingehender gehandelt werden wird. Wahrscheinlich erhielten um diese Zeit alle älteren Psarreien der Etsch bis Bozen ihre erste feste Gestaltung. Das hier wie anderwärts durch die Völkerwanderung, wenn nicht ganz, doch theilweise zertretene Christenthum dürfte nachher mehr von Norden her als wie srüher von Süden aus wiederum allgemein

ausgerichtet worden sein. Auch der hl. Valentin, Bischof von Passau, welcher die Gegend von Mais bekehrte, dort um 470 starb und beigefetzt wurde, dürfte nicht ohne Einfluss aus das nahe Bozen gewesen sein. Die Volkssage lässt nach B. Weber (Bozen und Umgebung, S. 13) selbst den hl. Rupert, Bischof von Salzburg, in Bozen thätig gewesen sein; dieser soll nach 702 einen bojuarischen Herzog in Bozen bekehrt und getauft haben. Der hl. Jngenuin, Bischos aus Gäben 605?), war ebenfalls eisrig bemüht

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 8 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
nebst Gummer dazu kamen, da selbe Trient am 29. November gen. Jahres laut Bulle Pius VII. von der Diöcefe Brixen übernommen Hat.^) Die Propstei und Ziadipsarre Vozm') zu Maria Himmelfahrt. . Die Grün dun g d er Pfarre Bozen ist gewiss sehr alt, näheres darüber ist aber gänzlich unbekannt. Heute umfasst ste nebst der feit letzten Jahren bedeutend erweiterten Stadt mit 16.OW Einwohnern auch die ringsherum zerstreut liegenden Villen, Gehöfte und kleinen Ortschaften, welche nördlich, östlich und südlich

Bozen zuerst im Jahre 373 n. Chr., wo nämlich der römische Kaisdr Gratian am 29. August sich aushielt, auf seiner Reise nach Gallien. (In voäiy« Ikevàisvo, cks lexibuZ àatis, I. 3; Resch, ànàl. «vel. gabion. sac>e. IV x. 16t.) Der Name komme, meint ?. Just. Ladurner. (Die Stadt Bozen, herausg. von Prof. Simeoner), vonàixarw oder àie-m« her, d.h. Schlucht, weil die Stadt nahe am engen Ausgange des Sarnthales und zwischen den

2 Das Decanat Bozen. Hunderts über einzelne Theile der Diöcefe Vi care sich finden, den foranei^ in anderen Bisthümern vergleichbar.^) Das Bestehen des Decanats Bozen wird zuerst in den Be schlüssen der Diöcesansynode v. I. 1593 erwähnt, wo es oap. XII. heißt, „dass' (aus dem Decanat Bozen) „zwei Priester die Ver pflichtung haben, bei der Weihe des Chrisma am Gründonnerstag zu erscheinen'.') Nach einem Verzeichnis der Präbendare, welche für das zu errichtende Priester-Seminar in Trient Beiträge

leisten mussten^) umfasste damals das Decanat Bozen die heutigen Decanate Sarnthein und Lana, die Pfarren Mais und Schönna, den Rittnerberg, Barbian und Villanders. - , Im Kloster-Archiv von Gries liegt eine Authentik von Reliquien der hl. Kosmas und Damian des Jahres 1751, 15. Jänner von dem „Subdeccm des Ruralcapitels an der Etsch zu Bozen, namens Johann Joses Baroni' vor, (nach ?. Martin Mem). In der bischöflichen Bestätigung der Errichtung des Collegiata stistes zu Bozen (là- October 1715) befreit

der Bischof „die ganze Pfarre Bozen von aller Gewalt der Dsog-m ldrstnei' und setzt den jeweiligen Propst mit der ganzen Gewalt über seine Pfarre ein. (Pfarr- Arch.) Bis dahin gehörte Bozen zum „Rural- oder Land-Decanat an der Etsch', welches nach dem Verlust von Bozen, seinen Sitz bald in Auer bald in Salurn hatte. Bald hernach dürsten seine heutigen Grenzen festgestellt worden fein. Bestimmt wissen wir, dafs im Jahre 1818 bei der neuen Abgrenzung der Bisthümer Tirols die Pfarren Steinegg und Welschnoven

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 18 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
es sich bei einer größeren Stadtpsarre, wie jene von Bozen war, voraus setzen lässt, dass dem jeweiligen Seelsorger „ein paar Hilsspriester' seit srüher Zeit zur Seite standen, so ist urkundlich und namentlich ein solcher nicht srüher bekannt als vom Jahre 1277, mit Namen Thadäns, welcher seinen Psarrer Li ban ori us am 10. Sep tember zu einer Versammlung vieler Edler und Ritter der Stadt und Umgebung begleitete, um beim Fürstbischof und dem Reiche selbst Hilse zu erbitten gegen den Grasen Meinhard

II., welcher zur Handhabung seiner wirklichen und vorgeblichen Rechte in Bozen einen gewaltigen Kamps gegen die Bischöfe in Trient von den Jahren 1273—1276 führte, und nachdem er die Stadtmauern und kostspieligen Wasserbauten um die Stadt niedergeworfen, Bozen geradezu „zu ersäufen' drohte, wie in der Klageschrift vorzugs weise betont ist. König Rudols I. schns endlich Hilse (Wien, 3. November 1277), indem er genau bestimmte, welche Befugnisse dem Grasen, welche dem Fürstbischos zustehend) „Bemerkenswert ist, dass

den strengen Maßregeln des Stadt- ratbes zu besserer Gemeindeordnung im Jahre Ì3W auch der Stadtpfarrer unterlag und in äußeren Kirchenfragen Befehl und l) Spornberger, Pfarrkirche, S. 77, Anhang. — Schnitzer I. i. 112 sf. Just. Ladurner, Chronik von Bozen 126 ff. — Bozen war dmnats schon „ziemlich erweitert woiden', denn die Chronisten reden „von einer oberen und unteren, vom einer Alt- und Reustadt', von denen auch letztere befestiget war und Mauern mit Thvrthürmen hatte. Uber der Stadt ragte

12 Das Decanat Bozen. ziehenden ersten „Franciscaner' auch hier das Verlangen nach einer Niederlassung erweckten. Diese nahm an der bereits bestehen den S'. Ehrhardskapelle ihren Ansang und wenige Jahrzehnte nachher wurden die „Dominicaner' mit derselben Begeisterung ausgenommen; siehe unter: „Klöster'. Im Jahre 1266, im Mai, macht Werinprecht de Foreis ein Testament zu Gunsten der Pfarre. (Arch. Ber. v. Ottenthàl.) 1279 begegnen wir der ersten urkundlichen Ölstiftung.^) Obgleich

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 12 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Rückreise von Kaiser Karl dem Großen die Stadt Bozen mit einem Besuche, aber über das kirchliche Leben in derselben wird bei. Erwähnung dieser Durchreise nichts gemeldet/'') Dasselbe gilt, als der hl. Bischof Ulrich von Angsbnrg 971 feinen Einzug in Bozen hielt und nach Italien reiste, um dem Kaiser Otto I. einen Besuch in Ravenna zu machen. Sein Äbsteig- Herzog Alachis von Tr-.eni den bojuarischen Grenzgrafen, welcher Bozen und die dortigen Castelle regierte, um 630 bekriegt und uberwunden habe, jedoch

6 Das Decanat Bozen. „Die Herzoge dieses neuen Herrschervolkes theilten Grund und Boden mit ihren Getreuen.' Viele von diesen traten aber ihren Antheil ganz oder theilweise durch Verkauf oder als Geschenk den Kirchen von Augsburg, Freising und Regensburg ab oder bedachten damit bairische Klosters) Daher begegnen wir sehr frühe so vielen Gütern, welche einzelnen Klöstern gehörten. In Gries findet sich schon im 9. Jahrhundert ein von Freising bestellter Pfarrers) „Bezüglich des eigentlichen

Bozens fehlen um diese Zeit die Nachrichten über kirchliche Angelegenheiten gänzlich.' In der Alt stadt selbst dürfen wir unter anderem kein religiöses Gebäude suchen, weil ein solches in einer befestigten Stadt, unmittelbar hervorgegangen aus einem römischen Standlager, nicht bestehen durfte und schon der höchst beengte Raum dazu selbst später noch fehltet) Wir finden daher alle ältesten Kirchengebäude außerhalb der Stadtmauern, rings um die Stadt Herum, in der Thalsohle, auf den Anhöhen. Wurde

ja die bischöfliche Kapelle, die noch stehende alte und neue Pfarrkirche, wie der Dom in Trient, außerhalb der Stadtmauern aufgeführt. . Die früheste urkundliche Nachricht vom Bestehen einer Kirche besitzen wir nach der Legende von der ehemaligen Filiale der Pfarre Bozen, Sanct Quirin, heute in der Pfarre Gries, ungefähr aus dem 9. Jahrhundert, worüber bei der Pfarre Gries Näheres vorkommen wird.^) Vozen, theilweise unter der weNichm Herrschaft des Bischofs. Im Jahre 805 beglückte Papst Leo III. auf feiner

hätten die Bojuaren bald wieder ihre Grenzen zurückgenommen. - i) Albert Jäger, Gesch. d. lcmdp Verfassg. Tirols, I, 310 ff. — Z) Nicht weniger als 95 auswärtige Klöster und Stifte besaßen bald mehr oder minder ansehnliche Güter in der Gegend von Bozen, als: St. Afra (Augsburg), An de ch s, A lt omünst e r, A u, B a u m b u r g, Bened i t t b e u e r n, B e r n r i ed, B ib u r g, Ch i emse e, Dressen, St. Emeran (Regensburg), F r e isin g, Ne ustis t, Niederalt ai ch, P oll in gen, Rott, Schef

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 53 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Reihenfolge der Pfarrer von Bozen. 47 Trient benediciert, am 30. desselben Monats als Pfarrer von Bozen investiert. Im Jahre 1808 bot er alles ans, das Collegiatstift zu erhalten, aber alle seine Mühe war vergebens. Während des Franzosenkrieges leistete er der Stadt wesentliche Dienste. Sein thatenreiches Leben befchloss er am 15. September 1813. Nach Zweijähriger Verwaisung der Stadtpfarre wurde Anton Adelrich Maria von Jäger, Chorherr von Witten, pkil. st tàsol. Dr., viele Jahre Professor

. Nur durch be sonderen Gnadenact durste er später als Verbannter im Bozner Franciscanerkloster und nach dessen Aufhebung in einem Privat hause der Stadt leben, bis er nach Lienz zurückkehren konnte. Der Kaiser ernannte ihn dann wegen seiner für Österreich ausgestan denen Leiden zum Stadtpfarrer von Bozen, welches sich durch seine Wahl sehr geehrt suhlte und den ausgezeichneten Seelenhirten auch zu schätzen wusste. Leider waren die letzten Kräfte des 70jährigen vielgeprüften Greises bald aufgezehrt; er starb

zu Trient 1832 einzunehmen im Begriffe stand, auf verschiedene, edle Weise zum Ausdruck brachten. Johann Peter Eberle, aus einer angesehenen Familie der Stadt, zuvor Decan in Kaltern. wurde am 23. April 1834 auf die Stadpfarre Bozen übersetzt. Er nahm sich nicht nur allein des Schulwesens, sondern jeder zeitgemäßen Einrichtung für die Volksbildung kräftigst an. Er starb am 19. August 1850, tief betrauert auch von allen Armen und Kranken, denen er in dec That ein wahrer Bater war. Benedikt von Ricca bona

der Dogmatik an ^ der Innsbrucks Universität, dann Decan in Lienz, wurde am 2. Februar 1815 als Pfarrer und Propst in Bozen investiert. Durch seine Klugheit hat er bereits sowohl in der Seelsorge als auch in seinem Amte als wirklicher Consistorialrath von Brixen und Salzburg Großes geleistet. Wegen seiner Vorliebe und seines Patriotismus für Österreich wurde er bei der napoleonischen Regierung verklagt, musste schon 1810 seine Pfarre Lienz verlaffen und in die Gefangenschast nach Trient wandern

, vorher Decan in Rovereto, wurde am 16. Februar 1851 Propst von Bozen. Nachdem er auf die leutseligste Weise, besonders durch seine Christenlehren als

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 13 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Das Decanat Bozen. 7 quartier nahm er damals, wie später immer, im bischöflichen Schlosse Formigar (dem heutigen Sigmundskron). „Seitdem Bozen durch den Verduner-Vertrag (843) noch zu Italien gekommen war, gewann der Einfluss des Bischofs von Trient allerdings doch einigermaßen aus die Stadt Bozen und Umgebung,' wie wir gleich sehen werden. Derselbe zeigte sich zuerst in Formigar, der Grenzveste des am rechten Ufer der Etsch bis an die Falsauer (Lana) sich erstreckenden italienischen

Herzogthums Trient gegenüber der am linken Ufer der Etsch sich ausdehnenden noch bairischen Grafschaft Bozen. Als Bischof Manasfes II. (933 bis 957) auch Markgraf von Trient geworden war, hatte er die Bewachung der Burg Formigar dem „Cleriker Adelard' anvertraut, welcher sie wie ein kriegserfahrener Held sehr tapfer vertheidigte, als Berengar II. über Vinschgau kommend, sie erstürmen wollte, um frei nach Italien zu ziehen. Nur auf glänzende Versprechungen hin wurden die Thore eröffnet, denn Waffengewalt

vermochte nichts.^) „Am 1. Juni 1027 erhielt Bischof Udalrich von Kaiser Conrad II. die ganze Grafschaft Bozen und Vinschgau, diefes als Lehen, sodass er gleichsam ein größeres weltliches Gebiet besaß als sein Sprengel war.' Von nun an begann Bozens Blütezeit, vor anderem dadurch, dass es zum Forum erhoben wurde um die Mitte des 12. Jahrhunderts. Später, seit dem 14. Jahrhundert, entwickel ten sich die bekannten Märkte in großartigem Maßstab. Des Bischofs Mächt war anfänglich eine große, eine förmlich

herzog liche, wodurch er auch seinen beliebigen Einfluss in geistlicher Beziehung geltend machen konnte. Sein'Ansehen zu behaupten gelang ihm aber nur schwer. „Im Etschthale reichte die Grafschaft Bozen bis zum Aschler- oder Gargazonerbach, im Eisakthale am rechten Ufer des Flusses bis zum Tinnebach bei Klausen, so dass Villanders noch dazu gehörte; am linken Ufer schloss sie der ?Invius Là (Brcibach im Tierser-Thale) ab.' Dieser Abgrenzung dürfte in ältester Zeit auch die Pfarre Bozen gefolgt fein

. Von letzterer Grenze ist eine Berichtigung bekannt; nämlich um 1100 wird auf einmal der „Cardaunerbach' und als weitere Grenze der Bach „Flamadnr' (wahrscheinlich der Wälschnoverbach, ein Zufluss des ersteren) als Grenze des Bisthums Brixen angegeben, sodass infolgedessen die die Orte „Steinegg, Gummer und Wälschnoven' abgetrennt wnrden und bis in die neueste Zeit zu Brixen kamen. Karneid zwischen beiden ersteren Orten scheint immer bei der Pfarre Bozen geblieben zu sein.2) Später, im Anfang

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 114 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
on er von St. Ulrich in Groden 1889, 29. August. Anton Rinner von Latsch, 1900, 1. December. 41. Maria Hils aus dem Militär-Friedhof, eben falls in der St. Jakobs-Expositur gelegen, aber etwas näher der Pfarre, hart an der Srraße. Für die, während des Franzosen- krieges und später in den Spitälern der Stadt Bozen verstorbenen Soldaten, grenzte man dreiviertel Stunden weit unterhalb der Stadt einen Platz als eigenen Friedhof ab. Diese stille Ruhestätte derjenigen, die sich für das Vaterland haben opfern müssen, Zog

108 Das Decanat Bozen. Später muss sich der Pfarrer von Bozen um diese Filiale weniger bekümmert haben, denn Hans Jakob voll Khun zu Belasi und Lichtenberg klagt unterm 19. October 1599 als Collator (Patron) im Namen seiner Frau Margareth von Niederthor, dasS die Kirche baufällig und ganz vernachlässigt sei. Laut Notiz vom 14. December 1600 ist dann Abhilfe getroffen worden. (Lad., Gand. Arch.) Außen wurde Christus am Kreuze gemalt und trägt die Zahl 160!. Wahrscheinlich demselben Jahre gehört

allmählich immer mehr fromme Beter an. Ja es bildete sich bald ein förmlicher Wallfahrtsort „zu den armen Seelen' in allen An liegen, was die vielen Vmivtafà wegen Gebetserhörungen an der erbauten hölzernen Kapelle bewiesen. Da diese baufällig ge worden war, bot der „Veteranen-Verein' in Bozen alles auf, um die nöthigen Beiträge zu einem Steinbau zu sammeln. Nun er hebt sich ein nach außen ganz mit Porphyrquàrn überkleideter schöner Bau in schwungvoller Gothik mit einem schmucken Dachreiter am Giebel

der Fassade, ausgesührt durch Baurath Bittner in Bozen. Die beiden Glöcklein zum Wallsahrtskirchlein spendete Herr I. Ascher, Privat in Kardaun und Obmann des Veteranenvereines in Bozen. Am 6. November 1898 wurde die erste hl. Messe darin gelesen. Den Altar im Zopfstil bekam man geschenkt und weil dieser ein Maria Hils-Bild zufällig enthielt, wurde auch dieser Titel fürs Kirchlein gewühlt. Am 31. Mai 1900 hat Fürstbischof Eugen Karl eine feierliche Benediction vorgenommen.

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 9 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Eingang gefunden haben. Der Dominicaner Bartholomäus Von Trient lässt in seinen in Asà 8g.nàrum p. 96 in dem von Bozen nicht gar fernen Trient bereits durch den Apostel- jünger Hermagoras, Bischof von Aquileja, den ersten Seelenhirten einsetzen, da in dieser Stadt einzelne Beamte und Soldaten die christliche Religion gekannt und geübt haben mögen. So kann man dasselbe auch von dem mit Trient in engster Verbindung stehenden Bozen annehmen, indem es ja ebenfalls römischen Urspungs ist; ja es galt serner

Das Decanat Bozen. 3 in der Thalsohle und auf den Berglehnen liegen, bekannt unter dem Namen „Zwölfmalgreien' und eine eigene Gemeinde bildend) Der neueste Divcesan-Schematismus führt folgende Filialen und kleine Unterabtheilungen der Stadtpfarre auf: 1. St. Peter in Carnol; 2. St. Johann im Dorf; 3. Zollstange; 4. St. Magdalena in Prazöll; 5. Rent s ch; 6. St. Iustin a in Prazöll; 7. Laitach; 8. Campill od^rEisack; 9. Campenn; 10. Virgl; 11. Haslach; 12. St. Jakob (Oberau). Beinahe

in jedem dieser Gemeinde-Viertel findet sich ein Kirchlein und darunter begegnen wir meistens sehr alten Filialen der Pfarre. Rentsch, Campenn und St. Jakob sind in neuester Zeit eigene ExPosituren geworden, die anderen wie die Gegend „Sill' bereits zur Pfarre Wangen gehörig, werden noch immer unmittelbar von der Mutterpfarre aus versehen. Hinsichtlich der Geschichte des „Patronats' der Pfarre Bozen ist zu bemerken, dass i.n ältester Zeit die sogenannten „Bogteirechte' die Herren von Haselburg ausübten, als Nachfolger

(?) der Herren von Weineck; erftere hält eben ?. Just. Ladurner gleichen Geschlechtes mit letzteren. Urkundlich ist nur: „Von Conrad Von Haselburg kauste dessen Antheil i. I. 1259 Gras Meinhard von Tirol um 369 Pf. B. und im nämlichen Jahre brachte er auch von den anderen Herren yon Haselburg ihren Antheil an der Vogtei für 72 M. B. an sich.'') Von da bis zur Stunde verblieb dieses Recht bei dem jeweiligen Landesfürsten. Vozen in ältester Zeit. Das Christenthum dürfte in Bozen und Umgebung wohl fehr frühe

als eine ansehnliche Niederlassung der Römer, nachdem sie unter Anführung des Drusus 15 Jahre v. Chr. das Bergen des Eisackthales liegt, also „Schluchtenstadt', ähnlich wie „Füssen von aà kàuoss (alxàn)', d. i. am Engpass der Alpen, benannt wurde. Bereits 670 hieß die Stadt: IZmiskmum (Paul Macon, N: 6. II. Zoriptoros L,«zr. I^an- godsrä. 156) und 68V hatte in ihr ein bojuarischer (Zairische) Gaugraf seinen Sitz (unter Theodo II.) aufgeschlagen (Kink, Gsch. v. Tirol 159). ^ Das Wort „Malgrei' hängt i nzweifelhaft

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 106 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Benesicium niemals übertragen, wie oben S. 19, Z. 6 von unten, fälschlich bemerkt wurde, sondern der damalige Beneficiai dieser Stiftung, Amort, wurde ersucht, einstwetten dahin zu über siedeln; zog aber nach kurzer Zeit wieder in die Stadt zurück, weil man sein Verbleiben nicht für dringend nothwenbig hielt. Auch das Loreto-Benefici um kam nach zwei Jahren wiederum nach Bozen zurück. — s) Virgel um 1351 nach Spornberger l. o. 91. — Den Namen „Birgl' wollen einige Von einer Wegkapelle herleiten

100 Das Decanat Bozen. scheint früher eine im Schlosse bestanden zu haben, deren Spuren bei der neuesten Restaurierung der Burg sich verfolgen ließen. Die alte Kapelle weihte nach Zobls Chronik von Bozen der Weihbischof „Michael Jorba sxs.ààssusis i.J. 1530' (?) ein.^) — 2. Das St. Jsidorkirchlein mit den Nebenpatron „St. Nothburga', ungefähr eine halbe Stunde höher in einer freien freundlichen Lage, wo wie 3. in der hl. Kreuzkapelle in dem nicht ferne liegen den sogenannten „BoznerBadl

.^) Reihenfolge der Expositi in Campenn. Der erste Expositus war Johann Völser von Bozen. Ihm folgte 1832, am 5. Februar, Johann Bauer von Wangen. Dann 1856, am 22. August, Josef Gass er von Bozen; 1880, am 14. Juli, Anton Amonn von Bozen; 1884 Stesan Laged er von Lajen; 1885, 22. Jänner, Camil Schmid von St. Michael in Eppan. 36. Über einen Fußweg von der Bergeshöhe herabwandelnd, gelangen wir in einer Stunde aus den Virglberg^), ebenfalls einer Filiale der Pfarre Bozen und einem bekannten schönen

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Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 22 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
16 DaK Decanal Bozen. nimmt sie Herzog Albrecht 1387 in Schutz und gibt zu Hilf und Steuer „dem pau derselben kirchen, durch daz das Werk dester paz gesürdert und mit gots hilffe volbracht werde', dieses Recht und Gnade, dass der Kirchpropst den Wein ausschenken darf, den die Kirche aus den Urbaren bezieht oder der für sie gesammelt wird. Alle Privilegien ließ er dann in der Kirche immer wieder bestätigend) Gegen die Mitte des 15. Jahrhunderts muss die Stadt bevölkerung Ziemlich gewachsen

Handeltreibenden. Ja selbst der umsichtige Stadtrath riech um die Zeit öfter davon ganz Umgang zu nehmen, nm die ohnehin !) Spvrnberger I. n. — Simeon», Stadt Bozen, S. SW. — a) B. Weber l. «. S. 248.

sein, weil der damalige Magistrat eine Vermehrung des Seelsorgsclerus beim Stadtpfarrer befür wortete und demselben eine „Ordnung und ein Statut der Capläne' im Jahre 1447 unterbreitete, welche auch der Erzherzog Sigmund unterfertigtes) Wahrscheinlich deswegen, weil die Stadt durch Überschwemmungen arg heimgesucht wurde — am 24. October 1494 traten'Msack und Talfer weit über ihre Ufer hinaus — entstand 1495 eine pest artige Krankheit, so dass eigene „Pestilenzhäuser' errichtet werden mussten, worin die vielen armen

Kranken untergebracht werden konnten. Ein solches ist unter anderem jenseits des Eisacks am Fuße des Birglberges errichtet worden und gehörte der Pfarre,^) weiche es erst 1718 dem Spitale abtrat. Wahrscheinlich war es dasselbe, welches unter dem Namen „Siechenhaus' erst beim Bau der Eisenbahn 1864 abgetragen wurde. Das 16. Jahrhundert begann auch für Bozen mit den An zeichen einer sittlich fnulen, leidenschaftlich ausgelegten Zeit. Die Religionswirren Deutschlands machten sich infolge der Verbindung

der Stadi durch die großen Jahrmärkte recht bald bemerkbar. Der Stadtrath lag mit dem Pfarrer öfter im Streite. Bereits 1522 wurden von Luthers Anhängern Predigten und Schriften verbreitet, welche Irrung im Glauben und Misshcllung der Gemüther im Leben zu wecken suchten, wie aus einer Zuschrift Karls V. an. Ferdinand I. und den Stadtrath in Bozen zu entnehmen ist. Im Mai deS Jahres 1524 wurde von aufrührerischen Bauern das deutsche Ordenshaus Weggenstein erstürmt und gänzlich geplündert

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 73 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
vergrößertem Kloster bei der allmählich bedeutend vermehrten Schulerzahl der. 6 Classen zu klein erwies, so wurden die Schulen in das frühere Knabenschulhaus auf dem Waltherplatz verlegt und die alten Räume zu anderen Zwecken verwendet. Heute versieht dieses Kloster nicht bloß die Stadt Bozen mit staatlich geprüften Lehrerinnen, sondern hat nun bereits mehrere Filialen in der Nähe und weiterer Ferne errichtet, wo sich die Schwestern auch dem Krankendienst widmen. Das Kloster besitzt -eine geräumige

Klöster in Bozen. 67 Die Zahl der Schwestern mehrte sich von Jahr zu Jahr und die Bürger gewannen das gut geleitete Institut immer mehr lieb, so dass sie, wie heute gern ihre Töchter in die Schule gehen ließen. Auch dieses Kloster traf am 15. Juli 1788 die Aufhebung und die Mitglieder mussten weltliche Kleider anziehen. Wiederhergestellt, brannte es im Jahre 1816 ab, wurde aber durch milde Beiträge gleich wieder erneuert. Da sich das eigentliche Schulgebäude neben dem in späterer Zeit

Haus, welches ihnen Propst Joses Wieser kaufte und darin das bereits gemeldete „St. Josessinstitut' zu leiten übergab. Nebstdem versehen diese Schwestern den Privat-Krankendienst in der Stadt und in der Umgebung, wozu sie wegen ihren ausgezeichneten Leistungen immer mehr verlangt werden. In ihrem Klösterlein, findet sich eine hübsche Kapelle „zum hl. Josef', wo oft Messe gelesen wird. A. Die barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz v. Paula oder das Stadtspital. Im Jahre 1838

hatte dieser weibliche Orden zur Krankenpflege und später auch zum Unterricht der Jugend u. dgl. verwandte Bestimmungen in Innsbruck bei der Kettenbrücke ein eigenes Kloster bezogen und bereits 1840 eine Filiale am Stadtspitale zu Bozen gegründet. Hier bietet sich eine günstige Gelegenheit, die Geschichte des alten Spitals in Bozen einzuschaltend) Vermöge eines alten geschriebenen Katalogs der Bischöse von Trient hat Konrad II. das Hospital, wie oben bemerkt, zunächst zur Aufnahme der Armen (überhaupt

, also auch der Stadt (?) gebilligt; Jnnocenz de Prato versichert, er habe diese Nachricht aus ') Die Anfänge dieser menschenfreundlichen Anstalt reichen bis auf das ^Hospital des Deutschen Ordens' am Virglberg zurück (stehe oben S. 10).

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 14 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
von keiner anderen Kirche so nahe an der Stadt vor Ende des 12. Jahrhunderts die Rede ist.2) Gründung der Pfarrkirche von Vozen und ihrer Filialen. Nach dem Diöcesan-Schematismus v. I. 1842 wird endlich 1180 ein „Pfarrer von Bozen' (?Iedg,nuK äs VulZWv) ohne >,) Schnitzer I. v. I, 64. — 2) Urkundlich erscheint diese Kapelle zum hl. Andreas Ap. allerdings erst 1192, indem am 11. September Bischof Conrad mehrere Männer mit dieser Kapelle bereits gehörigem Ackergrunde gegen Ent richtung eines ewigen jährlichen Zinses

8 Das Decanat Bozen. „Beinahe alle Filialkirchen der Stadtpfarre reichen nahezu in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurück,' sodass man berechtigt ist zu glauben, ihr so frühes Bestehen bezeichnet sie uns auch als die ersten gottesdienstlichen Versammlungsorte, welche an Sonn-- und Festtagen von der Pfarre aus mit Priestern versehen worden sind. Bekanntlich wurde das Zusammenwohnen der einzelnen Priester während der Woche sehr bevorzugt und das Ausziehen am Vorabend von Sonn- und Festtagen

(und in Nothsällen) seit ältester Zeit fast zur Regel gemacht. Bereits 1170 haben die Bischöfe die Grafschaft Bozen nach dem Aussterben der alten Grafen von Bozen an jene von Tirol nur mehr zu einem Theile verliehen. Seit Meinhard II. beginnen dann die Übergriffe der Titoler Grafen in die Rechte des Bischofs. Wer der Graf Albert war, ist zweifelhaft; von Eppan aber kaum, eher ein Tiroler oder Flavoner. Die bischöfliche Macht hatte nur bis 1363 eine Bedeutung, dann war sie sehr schwach, bis sie im 16. Jahrhundert

aufgegeben wurde. Im Jahre 11V6 sah Bozen eine ansehnliche Zahl deutscher Bischöfe in seinen Mauern; so die Bischöfe von Trier und Magdeburg, von Bamberg, Constanz, Eichstätt und Chur. Sie begaben sich nach Rom, um den Papst zu einer Reise nach Deutschland zu bewegen und die dortigen Streitigkeiten persönlich zu schlichten. Ihre schmähliche Gefangennahme bei Salurn durch einen tirolischen Grafen, wahrscheinlich aus dem Hause Eppan, ist bekannt. Indes trotz aller der vielen Zwistigkeiten, die damals

aller Orten auch vorwalteten, entfaltete sich das kirchliche Leben in Bozen und Umgebung Zusehends immer mehr. Auf dem heute sogenannten „alten Kornplatz', hart an der Südseite der uralten Stadtmauer, erhob sich an der Stelle des gegenwärtigen Handelshauses „Kraut schneider' ein festes Gebäude als bischöflicher Palast und dann das Amtshaus, an der Stelle der heutigen Mädchenschule. Viel leicht bedienten sich die Einwohner von Bozen zuerst dieser Kapelle zu ihrem Gottesdienste, da sonderbarer Weise

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 10 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
in der kleinen Gummer-- gasse, nun in die Wohnung Nr. 14 umgewandelt. Jede Seite von außen misst 810 m. In der Nähe des Schlosses Maretsch (Muretsch — n.à innros?) führte eii befestigte .yaupnager ttauxara zwischen den Gewässern der Talfer und des Eisaks vollendet hatten. — An diese wichtigen Brücken scheint auch das älteste Siegel der Stadt Bozen zu erinnern. Es ist erhalten an einer Urkunde vom Jahre 1M9, wo über eine Zusammenkunft in der St. Nicolauskirche die Rede ist. Nach nebenstehender Abbildung zeigt

4 Das Decanat Bozen. Land erobert und gerade zwischen Trient und Bozen (näher bei letzterem) einen entscheidenden Sieg über die Ureinwohner der Gegend errungen hatten. Gleich hernach errichteten sie bei der Mündung mehrerer Thäler und zwischen dem Zusammenflusse des Eisaks und der Talser an der Stelle des heutigen Bozen, an diesem von der Natur so begünstigten Platze, ein beseitigtes Lager, das sie bald wie gewöhnlich mit Ringmauern, Thoren und Thürmen werden umgeben habend) Dieser römische

Ansang vom heutigen Bozen^nahm ungefähr die Stelle der gegenwärtigen Laubengasse ein, sodass das l) Funde von römischen Gegenständen, Münzen u.dgl., wurden im heutigen Stadtgebiet trotz , der Anlage von so vielen Canälen behufs Wasser- und Beleuchmnqsleiwngen allerdings wenige gemacht, wohl infolge der vielen mächtigen Überflutungen durch die nahen wilden Gewässer des Eisaks und!'.der Talfer. Von Münzen, gefunden im Garten des gegenwär tigen Gebäudes der Bezirkshauptmannschaft, ehemals Fugger'fche

Besitzung, sind erwähnenswert ein Commodus, Caligula u. s. w., Maximian beim Gescheibten Thurm in Gries u. s. w. (Fsrd. Ztsch. 1878, 64.) — 2) Utz^ Kunst- gesch. v. Tirol. Vom „Graben' sowie vom „unteren und oberen Platz' ist im Gandegger Arch., i. Urk. der Herren v. Niederthor, noch im 14. Jahrhundert öfter die Rede, z. B. 1336, 1341 nach Reg. d. ?. Just. Ladurner I. S. 40 - 4tt (Manuscript). — Bon einer der ältesten Befestigungen der Stadt erhielt sich noch ein Thurm mit Buckelquadern und Randbeschlag

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 23 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Jnnocenz XI. nach Österreich gesendet ward, um durch seine glühende Beredsamkeit zum Kampfe gegen die Türken aufzufordern und dann nach Wien reiste, wo er bei der Befreiung der Stadt bekanntlich alles begeisterte. Das Jahr 1531 war für Bozen insofern« wichtig, dass der alles klug berechnende Fürstbischof Bernhard von Cles die Ansprüche der Bischöse von Trient aus Bozen ausgab, weil diese bisher immer Reibungen verursacht hatten. Er behielt sich nur die Jurisdiction auf die Stadt, den bischöflichen

Einrichtung eines Collegiatstiftes in Bozen. 17 durch die Unbild der Zeit gedrückten Märkte nicht noch mehr zu schädigen. Diese Stimmung theilte sich einigermaßen selbst der Stadtgeistlichkeit mit, die nach damaliger Übung fast ganz vom Stadtrathe abhängig war. So finden wir um das Jahr 1568, dass der Pfarrer Fe ci us zu Bozen selbst aus die Ausforderung des Landesfürsten sich weigerte, gegen irrgläubige Personen vorzugehen und stützte sich in seiner Weigerung ausdrücklich auf den Befehl

angetreten hatte und die bischöflichen Bemühungen allseitig unterstütztes) In Bozen gieng die neue Ordnung der Dinge leichter vor sich als man anfangs hätte vermuthen sollen, da man gegen weitere Ver breitung lutherischer Bücher und dgl. mit Ernst vorgieng, .sodass bei Beginn des 17. Jahrhunderts keine Versuche mehr gemacht wurden und die kirchliche Ruhe unter den Bürgern wieder eintrat. Hiezu trug wohl auch die Predigt des berühmten Kapuziners „Markus von Aviano ' bei, der im Jahre 1680 eigens vom Papst

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 54 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
T'heilnehmsr eingefunden hatten. Alles aufgeboten hatte Bozen, um das „Priester-Jubiläum Leos XIII.' würdig zu feiern. Nebst glänzender Bergbeleuchtung ist der Festabend in der Kaiserkrone erwähnenswert, in einem Tableau die dem heiligen Bater dargebrachte Huldigung der Stadt und Um gebung darstellend. Daran betheiligten sich meistens nur Mitglieder der vor nehmsten Familien, Baronin v. Waideck an der Spitze. — Höchst prachtvoll entfaltete sich auch die Säcula rfeier im Jahre 1896, um den von den Bätern

48 Das Decanat Bozen. allbeliebter Seelenhirt gewirkt hatte, ist er 1854 zum Bischof von Verona und 1861 zum Fürstbischof von Trient ernannt worden.^) Joses Maria Thal er, ein geboruer Bozner, früher Pfarrer von Tramm und dann Decan in Kaltern, erhielt am 29. October 1854 die Stadtpfarre Bozen. Er hatte bald eine sehr schwierige Stellung; unter ihm begannen bereits große Streitigkeiten mit den liberalen Bürgermeistern. Zu seiner Freude gelang es, dass das 1808 auf gehobene CollegiaMft

wieder hergestellt wurde, vgl. oben S. 29. Er verschied am 15. Jänner 1872. Josef Wies er von Völlan lehrte mehrere Jahre neutesta-- mentliche Exegese am Clerical-Seminar zu Trient und wurde am 19. März 1873 auf die Propstei-Pfarre Bozen installiert. Wieser zeichnete sich durch entschiedenes Auftreten gegen alle Angriffe auf die Rechte der Psarre von Seite des Stadtmagistrats aus. Er erblindete, leitete aber noch in diesem leidenden Zustand mit unverdrossenem Eifer sein Amt mehrere Jahre bis zu seinem Tode

am 8. Februar 1899. Er stiftete das Jos es in um für kleine arme Knaben der Stadt, siehe unten Klöster (Kreuzfchwestern), und setzte dasselbe als Universalerben ein. Die Filialkirchen St. Martin in Campi! und alt St. Vigil auf dem Kalvarienberg verdanken ihm ihre Erhaltung.^) AM 25. October 1899 folgte Josef Trenkwalder von Meran, früher Pfarrer in Lajen. MLster in Vozen. -à. Das Franciscanerkloster, im nördlichen Stadtgebiete mit der Kirche ..zu den Wundmalen des hl. Franciscus'. Nach der Zeit

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 7 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Vas Decanat Bozen. Allgemeines. einahe in Form eines Dreiviertelkreises zieht sich das Gebiet dieses Decanates um seinen Hauptort, die Stadt Bozen, rings herum und begreift einen der schönsten Landestheile in sich, aus gezeichnet sowohl durch romantisch gelegene als auch sehr frucht bare Gegenden und Punkte. Überdies hat sich gerade in diesem Umkreise eine viel bewegte Geschichte Tirols seit ältester Zeit bis heute abgewickelt. Die Grenzen bilden nun nördlich die Decanate Meran, Saru- thal

, Klausen und Kastelruth; östlich Fassa und Cavalese; südlich Neumarkt; westlich Kaltern und Lana. Das Flächenmaß beträgt 23.629 Hektare,, aus welchen nach dem Diöcesan-Schematismus vom Jahre 1901 35.267 Einwohner gezählt werden. Diese vertheilen sich auf 12 Pfarreien, 1 Localkaplanei, 8 Curatien und 9 Exposituren. In Beziehung aus die politische Eiutheilung des Landes fallen die Grenzen des Decanates Bozen mit denen des Bezirksamtes gl. N., bestehend aus dem Stadtgericht und den alten^Patrimonial

- gerichten: Neuhaus, Mölten, Ritten und Karneid, genau zusammen, abgesehen davon, dass die Curatie Vilpian zum Deranat Lana und die Pfarre Tiers aus dem Decanate Kastelruth zum politischen Bezirk Bozen gehört. Voran, eine Curatie der Pfarre Mölten, gehört zum Decanat und Bezirksamt Meran. Die Entstehung des Decanats Bozen konnte bis znr Stunde noch nicht näher erforscht und bestimmt werden. Selbst Dr. v. Voltelini bringt in seinen „Beiträgen zur Geschichte Tirols'^) keine Notiz darüber, obgleich

er bemerkt, dass gegen Ende des 13. Jahr- 2) I. Die Stab tpfarre Bozen mit der Hilfspfarre der Franciscaner den Exposituren Rentsch, Kampenn, Seit und St. Jakob in der Au, sowie den Curatien Lei fers.und Karneid, zu welch letzterer das Curat-Benesicium Kardaun gehört. — II. Die Pfarre Deuts chnoven mit den Curatien EggentHal und Petersberg. — III. Die Pfarre Wäl schnoben. - IV. Die Pfarre St ein egg. — V. Die Localkaplanei, Gümmer. — VI. Die Pfarre Unterinn mit den Exposituren Signat «nd Oberbozen. — VII

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 76 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
70 Das Decanat Bozen. des in Bozen seit 1848 wohnenden Erzherzogs Rainer wurde sie für ihn, als großen Wohlthkter der Stadt, zu dessen Beisetzung im Jahre 1853, am 16. Jänner, hergerichtet, nachdem die Gebeine der bis dahin begrabenen Pröpste aus den Friedhos übertragen und das ganze Innere mit Stucco-Marmor ausgestattet worden war. (Fürst bischof Johannes von Tschiderer selbst nahm am 2. Jänner 1858 die Beisetzung vor). Im Jahre darauf folgte ihm seine Gemahlin Elisabeth und 1891 der Sohn

Erzherzog Heinrich fammt Gemahlin, Baronin v. Waideck, alle sehr große Wohlthäter der Stadt Bozen. An ihren Todestagen werden mehrere hl. Messen in dieser Kapelle gelesen. Neben dem Eingang ist eine vom Erstgenannten selbst versasste interessante Grabesschrist. Die Kapelle bildet ein Rechteck, dessen Flachgewölbe auf zwei massive Biereckspfeiler in der Mitte zusammenlaufen. Aus der Mensa steht ein einfaches Metallkreuz. 3. Die St. Nikolauskirche, auf der Südseite der Pfarr kirche und geostet

wie diese. Wie oben S. 9 bemerkt wurde, von Bischos Salomon am 4., nach Bonelli Non. am 5. Mai 1180 ein geweiht und gilt als die älteste Kirche von Bozen. Das Volk nannte sie stets und heute noch die „alte Pfarrkirche' ; als solche erscheint sie aber erst in einer Kirchenrechnung von 1513^), sonst heißt sie immer nur die „St. Nikolauskirche', so z.B. urkundlich das erste mal i. I. 1237, wegen eines ErbpachtSvertrageS.^) Den heiligen Nikolaus B., den Patron gegen Wassergefahr, wäylte man wohl wegen

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 115 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
Die Filialkirchen und Kapellen. 109 42. Leisers, Curatie zu den Heiligen Anton Abt und Nikolaus B., mit 1711 Seelen. Das Patronat übt der hochwürdigste Propst von Bozen abwechselnd mit der Gemeinde aus. Leifers liegt in der Thalsohle 2 Stunden von Bozen am linken Ufer der Etsch. Diese bildet im Westen die Grenze gegen Pfatten, im Süden der Bach aus dem Brantenthale gegen Branzoll; im Osten der Kamm des Gebirges gegen Deutschnoven, im Norden der Cisabach gegen die Pfarre Bozens) Die Curatie

„Breitenberg' bezeugt der Um stand, daß man auch hier nach I. o. auf solche Münzen stieß?) Nach den ältesten Bauresten an der gegenwärtigen Kirche erfährt der Leser weiter unten, dass hier schon mit Beginn des Mittel alters eine Filiale der Pfarre Bozen gegründet wurde und diese nach einem Urbar v. I. 1600 in Leifers zehentberechtigt war, selbst bis zu dessen Ablösung im Jahre 1848. Spricht ja auch bezüglich der Gerichtsbarkeit von Bozen noch 1383 Herzog Leopold bei deren Eintheilung vom „Leiferer-Viertl

, eben nach der Lage auf der ab gestürzten, angeschütteten, bedeutenden Erdnblagerung so benannt. Laut der Bolkssage lag hier einmal eine Stadt des Namens: „Rißlburg', welche nach dem Ausbrechen eines Sees im Brantenthale überschüttet wurde. Unter den ältesten Hofnamen nach dem Urbar Meinhards II. (1286) erscheinen: „Der Hof bei der Aicha (Aichner), Coi (besser Chobe wie in Salurn), heute Gob; Prun, nun Brunner; Ekke, heute Hocheck oder Hegger.' — Sie hatten nach Einigen hier sogar ihr Stammschloss

, welches früher denen von Weineck in Bozen gehörte, indem 1189, 18. April, die Eheleute Adelhaid von Kastellrutt und Otto von Weineck und deren ersterer Sohn Heinrich vom Bischof Konrad mit der Warte und Obhut dieser Burg belohnt wurden. (Ooà. 'UanZ. p. 82). Die Lichtensteiner Burg hat dann 1278 oder 1278 von Meinhart II. erstürmt und verheert (Arch. f. Gsch. u. Alt. v. Tirol II., 260); sie wurde aber wahr scheinlich wieder aufgebaut und erst später nochmals, vielleicht für immer zerstürt .(Ferd. Ztsch

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Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Page 154 of 343
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
von Trient nicht weniger als 41 Höfe auf dem Ritten, welche durch das Vermächtnis der Gräfin Sophia, geb. v. Wcmga, noch vermehrt wurden. (Alberti, und Lidi, tirol. D. n. 613.) Verwandte Notizen folgen bei Besprechung der einzelnen Ortschaften. Am St. Martinstag 1349 erttetz.der Landesherr, Graf Ludwig von Brandenburg, den Befehl, den „alten Weg am Ritten' auszu bessern, wozu eine Landessteuer^ ausgeschrieben werden sollte. (Timeoner, Stadt Bozen S. 182.) Dieser Verbindungsweg behielt lange seine große

148 Das Decanat Bozen. um 1018 „Ntsna', heute Ritten. Es gibt aus demselben zwei Gemeinden: Ritten und Wangen mit Oberinn. Die Gemeinde Ritten wurde zuerst nach Zmgerle, Weisthümer. in 14 Malgreien, später in 16 Viertel eingetheilt, als: „Oberstraß, Unterstraß (das heutige Lengmoos), Gebrak, Mittelberg, Lengstein, Rothwand, Antlas, Siffianer-Leitach; dann Unterinn, Eschenbach, Gasters, Wolfsgruben, Unterplatten, Signat, Oberbozen, Gismann.' Diese bildete ein eigenes Gericht, „Stein

viel der Umstand bei, dass einstens die Straße von Bozen nach Brixen über diesen Berg führte. Wie im Mittelalter (vergl. Tirolische Weisthümer von I. v. Zingerle) so scheint es schon im Alterthum zwei Wege über den Ritten gegeben zu haben. Der eine stieg wohl bei Rentsch aus das Rittenplateau, während det zweite erst bei Steg in der Nähe von Blumau das Eisakthal ver lassen haben dürfte. Für das Bestehen des letzteren und das hohe Alter desselben spricht der Fund eines Meilensteines in Blumau. 8054

.) Die Thalspalte zwischen Steg-> und Waidbruck scheint dagegen von den Römern stets umgangen worden zu sein. (Ver gleiche von Wanka, Präger Studien, Hest VII, S. 51 und 126.2) Am 15. Jänner 1828 wurde das Patrimonial-Gericht Wangen mit dem Gerichte Stein ins „Gericht Ritten' umgeschaffen, welches nach dessen Aufhebung mit dem Gerichte Bozen vereinigt worden ist. Staffier, S. Z 055. — 2) Hon dem regen Berkehre auf dieser Straße während des Mittelalters sprechen die vielen Heerfahrten deutscher Kaiser, Könige

Und Fürsten. Daran schließen sich uralte „Gütererwerbungen' durch geistliche Genossenschaften, so unter anderem ein Act Bischofs Heinrich I. von Trient i. I. 1075 oder 1078, womit er dem Abte Willram von Ebersberg außer Weingärten bei Bozen in àà mia „Rànkiisi' viiàràs ss.n«ti Zobasti-ini Lt o-issurmn liZnvrum -ìà agäiüesnäas g,rsaZ et àsas eààu übergibt. Monelli,'Not, iàr. I, 160.) Hier sei bemerkt, dass die Besitzungen der Bischöfe von Trient auf dem Ritten bedeutende waren; um 1300 besaß der Bischof

19
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Category:
Religion, Theology
Year:
1907
¬Das¬ Dekanat Lana und Meran : (mit beachtenswerten Nachträgen).- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; Bd. 4)
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Page 220 of 399
Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 395 S.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Lana <Dekanat> ; <br />g.Meran <Dekanat>
Location mark: II 5.562/4
Intern ID: 105517
Die Pfarre Meran. 217 der Person des Marx Nobis begegnen wir um 1579./) Nach dem das alte Schulhaus im Jahre 1600 abgebrannt war, erwarb die Stadt ein anderes Gebäude. Von diesem sagt das Visitations protokoll des Jahres 1638 sollendes: es sei zwar geräumig, habe 2 Stockwerke, im unteren die Stube für die Schüler, nebst Küche, Schlafkammer und Weinkeller, im oberen drei kleine Schlafzimmer und eine bequeme Stube, doch sei das Dach und das ganze Haus schadhaft und sollte von der Stadt repariert

werden. Im Jahre 1678 wurde dem Georg Posch auf sein Ansuchen die Bewilli gung erteilt, „eine Rait-(Rechnungs-)schule' mit wenigstens 12 Knaben errichten zu dürfend) Gegen das Jahr 1740 nahmen die unentgeltlichen Stadt schulen den ersten Anfang, während bisher nur im Lohn gelehrt wurde. Zwei Brüder Braun, beide Priester, S.öhne eines Bäckers der Stadt, widmeten sich besonders denselben. Einer davon, Franz Laver Braun, Direktor der neugegründeten Anstalt, welche Schul- lehrer-Seminar hieß, verfaßte

einen Katechismus mit Lebensregeln sür einen christlichen Lebenswandels) Der Gesang wurde als ein „Hauptbildungsmittel' der Jugend benützt und die öffentlichen Aus züge der Schulkinder mit Gesang gehörten zu den interessantesten Erscheinungen der Zeit. Pfarrer Vitus v. Tschiderer trug alle Jahre namhafte Geldsummen bei, um den Bestand der schönen Anstalt zu erhalten. Im Jahre 1754 kaufte die Stadt das deutsche Schul haus (jetzt Prinoth'sche Handlung); 1775 wurde es mit großen Un kosten von der Stadt umgebaut

und Schuldistrikts-Jnspektor selbst. >) Arch. f. Gesch. u. Alt. II, S. Zö7. — Cöl. Stampfer, 45. — 2) Wohl von demselben ist auch das interessante Büchlein: „Öffentliches Stadt-- und Schul-Semincnium der uralt Tyrolerischen Haubt-Stadt Meran ?c,' Kempten, Stadler, 1756.

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Books
Category:
Religion, Theology
Year:
1903
¬Das¬ Decanat Bozen.- (¬Der¬ deutsche Antheil des Bisthums Trient ; [Bd. 1])
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Author: Atz, Karl ; Schatz, Adelgott ; Thaler, Joseph (Schriftsteller) [Vorredner] / topographisch ; historisch ; statistisch und archäologisch beschrieben und hrsg. von Karl Atz und Adelgott Schatz. [Vorw.: Josef Thaler]
Place: Bozen
Publisher: Auer
Physical description: 331 S. : Ill.
Language: Deutsch
Notations: In Fraktur
Subject heading: g.Bozen <Dekanat>
Location mark: II 5.562/1
Intern ID: 105512
10 Das Demnat Bozen. dem Bischof von Trient, und Herrn Wasengerin von Gardolo am 28. Juni abgeschlossen. ^) „Der urkundlichen Erwähnung einer Pfarrkirche in Bozen' begegnen wir im Jahre 1190, wo am 24. Juni „ants eeolesMm plsbis às VàuWno' eine Versammlung der VerKreter der Gemeinden Bozen und Gries stattfand, um ihre streitigen Rechte über Weide, Wald, Straßen u. dgl. in Ordnung zu bringen. Das Gemeinde statut setzte dannn Bischof Conrad in fünf Punkten zusammen (voä. x. 100). Vielleicht galt

diese Abgrenzung einiger maßen auch in seelsorglicher Beziehung, denn der obige Act geschah in Gegenwart vieler geistlicher und weltlicher Herren. Die ersten Pfarrer vsn Vszen und ihre Rechte. Bereits am 9. April des Jahres 1202 wurden „die pfarr lichen Rechte von Bozen' mit aller Strenge geltend gemacht. Dies geschah bei Gelegenheit der Bestätigung der Stiftung „des Hospitals » für den deutschen Orden' jenseits der Eisackbrücke, hart unter der „Stadtburg Weineck'. Die Durchzüge der Theilnehmer

an den Kreuzzügen und die sich mehrenden Pilgerfahrten Einzelner nach den heiligen Orten brachten für Südtirol und namentlich für Bozen große Lasten mit sich, da viele der Pilger arme Leute waren. Dieser Umstand fährte zu dem schönen Gedanken: „recht viele Hospitäler (Pilgerherbergen) in der Thalsohle wie auf den Berg übergängen, Häuser der freien Gastfreundschaft zu errichten'. 'Ja, es entstand hiezu ein eigener Orden, nämlich „der Orden der Hospitäler', ausgegangen von mehreren „deutschen Kreuzfahrern

zu Jerusalem ', daher er den Namen: Deutscher O r d en bekam. Zu Bozen erbaute schon- elf Jahre nach Bestätigung des Ordens genanntes Hospital ein frommgesinnter Bürger namens Giroldus mit seiner gleichgestimmten Gemahlin zu Ehren des heiligen Johannes Ev. und für die Bruderschaft des deutschen Ordens zur Erguickung der Armen. Bischos Conrad bestätigte diese fromme Stiftung und setzte am oben genannten Jahr und Tag den deutschen Ordensbruder Frater Konrad im Namen des ganzen Ordens in den Besitz

der Johanniskirche und des dabei liegenden Spitals ein, frei von jeder Person oder Kirche. Wie groß aber die Freiheiten dieser Stiftung waren, so kommen gerade dem Pfarrer von Bozen gegenüber manche Beschränkungen vor. So z. B. durfte das Hospital keinen eigenen Friedhof haben, nicht einmal für die verstorbenen Ordensbrüder; auch die Taufe durste nicht gespendet oder die Pfarrgemeinde Bozen in geistlichen Dingen versehen werden. Die Ordensbrüder durften es nicht wagen, die Pfarrgeistlichkeit

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