- 1^6. gelegenen Rentsch im Jahre 1180 von Bischof Salomo in Trient geweiht (Lonelli, Nonnill. 33.) Unmöglich wäre um diese Zeit die Anwendung des Spitzbogens nicht, kommt er ja in Deutschland um drei Jahrzehnte früher vor. Im Allgemeinen griff man in Tirol wie anderwärts frühe schon zu dem in jeder Weise, in ästhetischer wie praktischer Hinsicht, besser sich empfehlenden Kreuzgewölbe. Die einfachste Anlage dieser neuen Eindeckuug präsentiert uns Fig. 45, wo einfach ein Kreuz gewölbe mit Gräten erscheint
und das eine Gewölbejoch an das andere gereiht ist, ohne irgend ein dazwischen eingesetztes Verbindungsglied oder eine Gurte. Dasselbe läßt sich im Hauptschiff von St. Lorenzo in Trient (Fig. 82) und zwischen beiden Schiffen von St. Martin zu Schönna beobachten, nur der Läuge nach find die Arkadenbogen mit Länge gurten besetzt; in den Seiteuschiffen von St. Lorenzo zu Trient erscheinen bereits wie in Marienberg (Fig. 72) auch der Quere uach Bänder als Abteilung der einzelnen Joche oder die sogenannten Quergurten
. Zu Trient (Dom), Bozen (Pfarrkirche) und zu Jnnichen finden wir auch die Kreuzgurten anstatt der Gräte und somit das romaniche Kreuzgewölbe vollkommen ausgebildet, Fig. 79, 81, 85. Zu Brixen scheinen uach ^ig. 4l) die Kreuzgurtcu noch gefehlt zu haben. Die Kreuzgurten sind selbstverständlich, weil sie eine geringere Last zu tragen haben, immer schmäler und zarter gebaut, als die Länge- und Breitegurten. Ansangs bildeten letztere nur eine etwas vorstehende viereckige Platte, wie zu St. Martin und Georg
in Schöuna, im Dome zu Brixen (Fig-143), hingegen zu Trient (im Dome) nnd zu Jnnichen sind sie rechtwinkelig ausgekantet, Fig. 145, zu Bozen aber ausgekehlt, Fig. 146. Jene von Sankt Apollinar in Trient haben einen Rund stab in Form einer stark gedrehten Schnur auf gelegt und machen sich dadurch sehr hübsch (Fig. 59). Ein reiches Profil nehmen die Kreuz gurten des Trientner Doms an und treten infolgedessen weit vor, so daß sie von einigen Schriftstellern sogar Rippen genannt werden, vgl. Fig