, nahe am Zusammenfluß des Eisacks und der Etsch, um die Zeit von 1160. Nach ?. Inst. Ladurners Chronik von Bozen ward das Kloster bereits nach fünf Jahren vollendet und die Kirche wurde 1179 durch einen Verwandten der Stifterin, den Patriarchen Ulrich von Aquileja eingeweiht. Die Lage war eine unglückliche, besonders wegen der Über schwemmungen des Eisacks. Im Jahre 1417 mußte deshalb das Kloster ganz verlassen werdeil. Die Mönche zogen in die ihnen bereits 1406 von Herzog Leopold zugesagte
l. f. Burg in Gries. Daselbst sieht man heute noch im unteren Kreuzgang Säulen, woran ein „schmuckloser' Kämpfer nach Fig. 90, d die Stelle der Kapitelle vertritt und somit an das Ende des 12. Jahrhunderts oder an das alte Kloster in der Au erinnert. Es scheint nämlich, daß die Mönche einzelne Hausteinarbeiten übertragen haben. Von solchen Eiuzelarbeiteu läßt sich teilweise auch auf die Anlage des dortigen Kreuzganges und der Klosterkirche schließen. Dies dürfte somit im einfachen Basilikastil erbaut
Stellen in Fig. 195 ergibt, wurde dem Franziskaner kloster eine großartigere Anlage zugrunde gelegt und es dehnte sich von der St. Erhards kapelle (Fig. 195 t) immer mehr aus. An der Ostseite dieses Heiligtums, wo St. Franziskus selbst als junger Kaufmannssohn der hl. Messe gedient haben soll, sehen wir das Refek torium (g) mit der Küche (v) und den Vorratskammern (p y); südlich zieht sich ein gedeckter Gaug (u) zu einem geräumigen Kreuzgang hin. Diesen begrenzte gegen Osten eine Reihe von Kapeilen
(wie am Kloster Maulbronn in Württemberg) und gegen Süden die Kloster kirche zu Ehren des hl. Ordensstifters, welche einen ansehnlichen Umfang gehabt haben dürfte, wie er dem Zwecke eines Predigerordens entsprach. Es ist eine uralte Überlieferung, daß ehemals im Kloster der „Barfüßler', wie man die Franziskaner anfänglich nannte, sieben Kirchen oder Kapellen bestanden haben, die vom Volke zur Gewinnung der bekannten Ablässe in den Hauptkirchen Roms fleißig besucht wurden. Diese waren nach Fig. 195
: die Klosterkirche (g, d), St. Jodo'ck, heute St. Maria (0), Allerheiligenkapelle, nun Sakristei (i), St. Johannes (k), dann der Raum (1) (heutiges Resektormm in seiner ersten Hälfte), (n) u. St. Erhard (t). Am Schiffe 0) hat die ursprüngliche Apsis später wie an der Stadtpfarrkirche ein langgestreckter Chor (d) verdrängt. Vor dem Haupteingange breitet sich ein Vorhof (s) aus, wie an fast allen unseren Klosterkirchen und links bei war der Haupteingang ins Kloster wie heute. Nach vermauerten Fenstern im Unterbaue