. So klagte einst eine dasige Wetterherc: Ach, hinter mir die heilige Maria von Sennal, vor mir der heilige Ritter Hippolitus auf Naraun, zur Seite der heilige Blutzeuge Pancrazius! Da soll der Teufel sein Wetter selber machen, wir Vermögens nicht! 15. Die Trude zu Unterholz. Auf einem Hofe zu Unterholz im Psitschthale diente eine brave fleißige Magd bei einem reichen Bauern; sie hatte aber die Gewohnheit, zur Nachtzeit gar zu gern fort zu gehen. Das gefiel dem Bauer nicht und er wollte sie vom Dienst
entlassen. Und die Dirn bekannte ihm, daß sie das Unglück habe, eine Tru d zu sein; sie verabscheue aber diese dämonische Gewalt, daher gehe sie Nachts in den Wald und drücke die Bäume. Dà erkundigte sich der Bauer, weil er Mitleid fühlte, bei einem Vieh- doctor im Maruiterthale, der als Hexenmeister bekannt war, und bei einem Knappen auf dem Schneeberg, der mancherlei Bann verstand, und beide riethen ihm, er solle der Dirn seine beste Kuh opfern, d. h. ihr erlauben, daß sie in der Nacht dieselbe tod
drücken dürfe, jedoch dürfe er nicht daö geringste Leid darum verspüren. Der Bauer, um die Seele der braven Magd zu retten, erlaubte es, und als die Trude hie Kuh um die Mitte nahm und so heftig und so lange zusammendrückie, bis dieselbe tod niederfiel, war sie für immer geheilt. 16. .Harrst und Frarrzl. Wie der Franz Salzburger (s. oben die Pfuipfui-Nanni, S. 289), der jetzt ein Wirthshauspächter ist, erst 10 Jahre alt war, diente er im Radlhof im Dorfe Ried bei Sterzing, und schlief mit dem ledigen
Radl- bauer in einer Stube. Und sein Herr erzählte dem Buben oft, daß ihn eine Trud drücke. Er sehe sie als junges starkes Weibsbild mit starrem kaltem Blick in die Stube treten, sie springe auf ihn los, und drücke ihn so auf die Brust, daß er sich nicht regen und auch nicht schreien, mur „gihna' (stöhnen) könne. Dann bat er auch, wenn er rufe: Jetzt kommt sie! so solle der Franzl rufen: Hansel! denn der Bauer hieß !