, daß unser V Irland ein so trauriges Schauspiel der Uneinigkeit und des Haders noch niemals geboten hat wie jetzt. Die „Tiroler Land-Zeitung" will kein politisches Kampsblatt werden, wie sie es auch nie gewesen ill, sondern in ruhiger und sachlicher Weise die katholisch-konservativen Grundsätze vertreten und insbesondere jetzt in den stürmischen Zeiten der Wahlen, wo so viel Verwirrung gestiftet wird, ihren Lesern ein ver läßlicher Freund sein. Ihre größte Aufmerksamkeit wird sie, wie bisher, den wirtschaftlichen
. Als Programm wurde dem Kandidaten ein langer, politischer und wirthschaftlicher Wunschzettel, wie er eben bei der gemischten Zusammensetzung der Versammlung sich denken läßt, auf die Seele gebunden; darüber aber, in wie weit der neue Vertrauensmann, Herr Arnold, wenn er gewählt würde, demselben zu entsprechen im Stande sein könnte, scheint nicht viel nachgedacht worden zu sein. Derselbe versprach, im Falle seiner Wahl, der christlichsozialen Partei im Reichsrath bei zutreten, allem Anscheine
nach etwas voreilig gegen über der bekannten, die Tiroler Christlichsozialen keineswegs bewillkommnenden Erklärung eines Haupt organs der Wiener Partei. Das Innsbrucker Blatt unserer Christlichsozialen, „die Post", begrüßt diese Kandidatur natürlich mit Freude. Seltsam nimmt sich daneben aus, wie überrascht das Blatt thut über die Nachricht aus Salzburg, daß der gut katholische Eisenbahnkondukteur Tusel, der bisher das Land in der 5. Kurie vertreten hat, seinen Gegnern unterlegen ist und sein Mandat
wahrscheinlich einem deutschnationalen Bauernbündler zufallen wird. Wer den Vorgängen während der letzten Jahre im Salzburgischen einige Aufmerksam keit geschenkt hat, wird nicht so überrascht sein. Wir haben schon neulich an dieser Stelle auf die zer setzende Wirkung hingewiesen, welche die sogenannte Lienbacherpartei in den katholischen Bevölkerungs kreisen des Landes Salzburg geübt hat. Lienbacher gründete die Partei als katholische mit deutsch zentralistischer Tendenz, unabhängig vom klerikalen
Gänglbande. Daraus ist nun die heutige Bauern- bündlerei entstanden, die sich deutschkonservativ nennt und mit der Rokitansky'schen Bauernbundpartei in Steiermark verschwisterst ist. Dieser Partei fällt der gut katholische Tusel, oer übrigens im Reichsrath nicht der katholischen Volkspartci, sondern dem christ lichsozialen Verbände angehörte zum Opfer. Das Programm des Dr. Schöpfer und überhaupt unserer Tiroler Christlichsozialen ist in seinem Wesen das Lienbacher'sche und bedroht daher