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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 18.05.1889
Descrizione fisica: 6
und Deputirten der Rechten in Folge Parteibeschluß der Einladung zur Theilnahme an der Feier zu Versailles nicht Folge geleistet haben. Am 6. d. ist der Centennariumsfeier die feier liche Eröffnung der Weltausstellung gefolgt. Auch dieser Akt ist in würdiger und ruhiger Weise ver laufen. Der Präsident und die Regierung sind eifrig bemüht, eine Richtung einzuhalten, welches das Miß trauen entwaffnen soll, mit dem man nicht ganz ohne guten Grund im gesammten Europa der Verherr lichung der Revolution

ein ganz besonders lebhafter und heftiger, was seinen Grund hauptsächlich im Auftreten neue r Elemente — der Deutsch-Nationalen und der Antisemiten oder vereinigten Christen — hatte. Der von letzterer Partei mit den Konservativen abgeschlossene Kompromiß und eine von den „Ver einigten Christen" mit seltener Rührigkeit entfaltete Wahlagitation förderte das allgemein überraschende Resultat zu Tage, daß am Montag im 3. Wahl körper sämmtliche Kandidaten der liberalen Partei trotz ebenfalls eifriger

Thätigkeit derselben durchfielen und dafür die Kandidaten der Konservativen und jener der Deutschnationalen und vereinigten Christen in den Gemeinderath gewählt wurden. Dieses Er gebnis über welches die Freude der einen Partei ebenso groß ist, als der Aerger der anderen, lieferte den Beweis, daß die vereinigten Christen auch hier in Innsbruck ein nicht zu unterschätzender Faktor sind, der im öffentlichen Leben wirklich mitzuspielen weiß, namentlich wenn derselbe unter der Zahl

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 6
Data: 28.06.1888
Descrizione fisica: 6
Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. — Bei dem Delegationsdiner am Montag soll der Kaiser zum Delegirten Demel gesagt haben: „Es war jetzt lange eine anstrengende Zeit, aber ich hoffe» es wird jetzt ruhiger werden." Als Demel bemerkte, ob nicht viel leicht der Thronwechsel in Deutschland den Eintritt ruhiger Zeiten verzögern könnte, antwortete der Kaiser, er sei überzeugt, daß die Friedenssicherheit dadurch nur gewinnen werde und daß es ein allgemeines Interesse sei, wenn endlich

sich gestützt auf die eigene Macht, aber auch im innigen Anschluß an das deutsche Bündniß, den Frieden zu sichern, und daß in Folge dieser An strengungen eine Garantie sür den Verzicht auf weitere finan zielle Opfer für die Kriegsmacht nicht gegeben werden kann. Bezüglich Bosniens wurden vom Reichsfinanzminister Kallay als dem Minister für Bosnien Aufklärungen gegeben, die sich dahin zusammenfasten lasten, daß die Verwaltung in diesen Län dern das Bild ruhiger und steter Entwicklung in jeder Richtung gebe

stalt. Aus den Verhandlungen ist das Eintreten auf Revision der Statuten er- wähnenswerth, wobei ein Antrag auf Ausschluß der Nicht schweizer von der Theilnahme am Verein verworfen wurde. Ferner, daß das Zentralfest nur alle vier Jahre gefeiert, daß das Vereinsorgan, außer in deutscher, auch in französischer und italienischer Sprache gedruckt werden und St. Gallen Vorort sein soll. — Auf nächsten 8. Juli ist vom Partei-Ausschuß der schweizerisch-sozialdemokratischen Partei in Winterthur ein Partei

tag nach Aarau ausgeschrieben worden, zu welchem auch das Aktionskomitö des schweizerischen Arbeitervereins und das Konnt« des Gewerkschaftsbundes Einladungen erhalten haben. Es soll sich um die Reorganisation der Partei handeln. England. — Limerick war am Sonntag Abend der Schauplatz ernster Ruhestörungen. Ein Pöbelhaufen griff die Schutzmannschaft, welche einige wegen Vergehen gegen das Zwangsgesetz zu Gesängnißstrafe verurtheilte Personen nach dem Gefängniß abführte, mit Steinwürfen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 12.09.1885
Descrizione fisica: 8
; darum wurde ein Ausschuss von 25 allen Schattierungen der Partei ungehörigen Mit- Die Töchter des Obersten. Ein Familien-Romon von Amely Bölte. (35. Fortsetzung.) „Sie müssen aber ruhiger zu werden suchen, denn sonst reiben Sie sich auf," fuhr Toni fort. „Die Laufbahn einer jungen Künstlerin ist ohnedies an Auf legungen überreich. Ähr erstes Bemühen muss daher j sein, Herrschaft über Ähr Temperament zu gewinnen und die Wallungen meistern zu lernen." „Wenn Sie mich lehren

, ist durch die in diesem Frühjahre dorgenommenen Abgeordnetenwahlen eine gewisse Verschiebung des Partciverhältnisscö auf Seite der deutschen Liberalen vorgekommen. Nicht alle Mit glieder der bisherigen „Vereinigten Linken" des Ab geordnetenhauses sind wieder gewählt worden. . An die Stelle der Nichtgewählten sind theils Parteigeg ner, theils Männer der Partei getreten, welche eine von der gesammten „Vereinigten Linken" etwas ab weichende Farbenschattierung tragen, mehr nach Links neigen und die nationale Seite des Deutschthums

in allererster Linie betonen. Auch schon bisher hul digten manche Mitglieder der „Vereinigten Linken" dieser Richtung, und die Vorkommnisse in Böhmen, wo der Deutsche schon noch kaum vor den Stein würfen der Tschechen sicher ist, haben die nationale Stimmung der Deutschen gestärkt und verschärft. So ist gewissermaßen in der großen deutschliberalen Partei der „Vereinigten Linken" eine speziell natio nale Fraktion entstanden, welche einstweilen nicht damit zufrieden ist, dass die Partei lediglich

unter dem alten Namen und in der bisher gewohnten Weise fortarbeite, sondern eine stärkere Betonung des nationalen Bewusstseins der Deutschen und in der Opposition überhaupt eine „schärfere Tonart" verlangt. Bekanntlich hat eine große Parteiversammlung, welche am 21. Juni in Wien tagte, die Neu-Or- ganisierung der Partei, welche durch die angeführten Veränderungen nothwendig geworden ist, zum Ge genstände ihrer Besprechungen und Unterhandlungen gemacht. Die letzteren gelangten jedoch zu keinem Abschlüsse

auf Einladung des Dr. Herbst zusammen treten,' um zu erörtern und zu beschließen, welche Vorschläge einer auf 21. d. ciuberufeuen großen Parteivcrsammlung gemacht werden können und müssen. Es soll nun also Ernte gehalten, die Frucht jener Saat bekannt werden. Man ist auf die Anträge des Komittz sowol als auf die Beschlüsse der Vollversammlung der Partei genossen außerordentlich gespannt, nicht nur in den Kreisen der Partei selbst, sondern weit darüber hin aus. Die Gegner der Liberalen setzen ihre ganze

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Der Burggräfler
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Pagina 2 di 10
Data: 07.04.1886
Descrizione fisica: 10
der Regierung zu zurufen, daß „die Flecken der schmutzigen Kor- ruptionsafiaire — er sprach von der Dux-Bo- dcnbacher Angelegenheit — auf dem Gesammt- ministcrium verblieben sind', und wird deswegen wieder zur Ordnung gerufen und seine Partei nahm den Ordnungsruf des Präsidenten mit lautem Gelächter auf! Unter dieser Ermun terung seiner Gesinnungsgenossen steigert er seine Angriffe bis zu dem Ausspruche, daß das Mi nisterium in den Augen seiner Wähler jeden Anspruch auf Achtung verwirkt hat. Dafür

. Endlich legt sich der Sturm, der der Windsbraut gleich schon oft durch diese der ern sten Arbeit geweihten Räume zog, um das An sehen des Parlaments zu knicken. Wie viel ist davon noch übrig? Der Präsident ruft noch den Abg. Gregr zur Ordnung und die Linke be gleitet den Ordnungsruf mit lautem ostentati vem Beifall, es entsteht neuer Lärm, der aber, da Gregr seinen Ordnungsruf ruhig akzeptirt, bald sich legt und eL konnte die Debatte fortgesetzt werden. Der nächste Redner, Dr. Kaizl, ein ruhiger

, stiller Mann, spricht vor fast leeren Bänken, es schien, als suchten die Abgeordneten aus der unerquicklichen Atmosphäre des Hause» so schnell als möglich hinauszukommen und draußen auf den Gängen bildeten sich verschie dene Gruppen, welche die eben erlebten und mit angesehenen Vorfälle besprechen — und beklagen. Die jungdeutsche Partei scheint in der That den modernen Parlamentarismus ad absurdam füh ren zu wollen! Wir weinen diesem Parlamen tarismus keine Thränen nach! Die aufregenden Szenen

hatten leider ihr Ende an diesem Tage nicht erreicht. Es sprach auch der Abg. Heinrich, der den Liberalen auf der ganzen Linken verhaßteste Mann im Abge- geordnetenhause, weil er der einzige sonst übe® liberale Deutsche aus Böhmen ist, der nicht der deutschliberalen Partei, rücksichtlich ihres natio nalen und staatsrechtlichen Programms, nament lich deu Czechen gegenüber, sich anschloß und dieselbe bekämpft. Er will, daß den Czechen in Böhmen ihr Recht werde und steht zudem auch in wirthschaftlichen Fragen

in Opposition gegen die deutschliberale Partei. Auf Grund die ses seines Programmes wurde er auch in einem deutschen Bezirke Böhmens in den Reichsrath gewählt. Daher der Haß der Deutschliberalen gegen ihn. Heinrich war schon früher im Jahre 1873 unter der liberalen Aera im Parlamente und gehörte zur damaligen sog. liberalen Partei. Weil er aber ihr terroristisches System, insbe sondere der legalen czechischen Verwaltung in Böhmen gegenüber, nicht billigen konnte, trat er aus. Er gründete

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 21.05.1890
Descrizione fisica: 8
. Für die Gewählten aus der Fortschrittspartei, 11 an der Zahl, ist die Lage nach der Wahl eine sehr kritische. Sie mußten sich als Candidaten gegenüber ihrer Partei verpflichten, die vollzogene Wahl nur dann anzunehmen, respektive das Mandat auszuüben, wenn die Fortschrittspartei siegreich aus dem Wahlkampfe hervorgeht, d. h. mit Majorität, im andern Falle hätten sie die Mandate niederzulegen. Dieser letztere Fall ist nun eingetreten; die Fortschritts partei blieb in der Minorität, folglich hätten die ge wählten

Fortschrittsmänner ihre Mandate nicht anzu nehmen. Das wird nun den meisten von diesen einen harten Kampf kosten, da sie sich so lange Zeit auf den kurulischen Stühlen glücklich fühlten, und gerade bei der diesjährigen Wahl persönlich Alles einsetzten, um doch wieder m die Gemeindestube hineinzukommen. Hoffentlich entbindet die Partei die Gewählten von diesem Gelöbniß, das sie ja ohnehin nur ablegen mußten, um die Gegenpartei einzuschüchtern, weil die Fortschritts partei wirklich in ihrer Verblendung glaubt

, daß ohne die langjährigen Räthe ihrer Partei, die Gemeinde wirthschaft gar nicht geführt werden könnte. Die andere wichtige Situation ist für die vereinigte Bürgerpartei geschaffen. Dieselbe ist nun nach heißem Wahlkampfe, in welchem sie von Seite der Gegenpartei so viele Ver unglimpfungen Verdächtigungen Einschüchterungen zu erleiden hatte, als Siegerin hervorgegangen ; die Er wählten verfügen über die Majorität, und die Partei erwartet, daß ihre Vertrauensmänner voll und ganz die Consequenzen ziehen

, sie will, daß die Mehrzahl der Magistratsräthe ihrer Partei angehören, und daß auch der zukünftige Bürgermeister ihrer Partei ent nommen werde ; die Bürgerpartei nennt ganz offen Dr. Weinberger als künftigen Bürgermeister. Ein paar Vertreter der vereinigten Bürgerpartei verrathen nun so ziemlich offen die Neigung, auf dieses Uebergewicht im neuen Gemeiuderath zu verzichten um die Gegenpartei nicht gar zu sehr zu verstimmen obwohl dieselbe schonungs- und rücksichtslos gegen die Bürgerpartei vor gegangen ist. Dringt

, dieses Compromißbestreben weniger Herren bei der Wahl der Magistratsräthe und des Bürgermeisters durch, dann dürfte in der Partei selbst eine große Erbitterung ^intretech welche schon während des Wahlkampfes bei dem Durchfalle einzelner conser- vativer Candidaten, darunter dtzS Führers der Conser- Vativen, Verrath im eigenen Lager witterten ; eS würde ein solcher Verzicht der Fiihrtr von der heiß erkämpften Majorität eine große Demoralisation in der Partei auflisten, darum rufett wir in ehrlichster Absicht: zCäveaüt

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 09.11.1887
Descrizione fisica: 4
Politische Uebersicht. Innsbruck, 9. November. D'r Abg. Dr. Weeber erstattete am 6. ds. in «iner -stark besuchten Wählerversammlung zu O l m ü tz einen Rechenschaftsbericht und sagte: Im Allgemeinen ivar der Verlaus der Wintersession des Abgeordneten hauses weit ruhiger, als dies in früheren Jahren der Fall gewesen ist. Dieser Sessionsabschnitt glich der Ruhe vor einem bevorstehenden Sturm. Der Sturm ist auch.thatsächlich in den Sommermonaten während der Vertagung des Reichsraths in zahl reichen Tabors

und Wählerversammlungen der tschechischen Partei zum Ausbruch gelangt und hat gezeigt, dass, so groß auch die Zugeständnisse waren, welche von der Regierung den slavischen Parteien und insbesondere den Tschechen gemacht worden sind, dieselben doch nicht zufriedengestcllt wurden. Alles wurde nur als Abschlagszahlung cntgegengenommen und hat den Reiz zu weiteren Forderungen geweckt. Dies führte endlich zum Konflikt mit dem Unter richtsminister wegen des vielfach besprochenen Er lasses über die Mittelschulen

. An diesen Konflikt wurden von der Majorität große Hoffnungen ge knüpft. Die Führer der tschechischen Partei glaubten, das Ministerium werde ihrem, von der Majorität und insbesondere von der klerikalen Partei unter- .stützten Ansturm nicht widerstehen können. Ander seits aber hat dieser Konflikt auch in einzelnen Kreisen unserer Partei sanguinische Hoffnungen erweckt, indem die Meinung ausgesprochen wurde, dass die Ueberzeugung von der Unvereinbarkeit der tschechischen Zukunftspläne sich endlich Bahn brechen

und zu einem Umschwung in der RegierungsPolitik führen werde. Beide Hoffnungen blieben unerfüllt. Es ist nun wol zu erwarten, dass die Majorität nach dem letzten Mise: folg sich in Besckeidenheit hüllen und dass insbesondere die tschechische Partei sich durch einige Zeit mit der „Brosamen"-Politik zufriedenstellen werde; allein die Nachtheile, welche durch die bisher gewährten Zugeständnisse und ins besondere durch das Zurückorängen der deutschen Sprache in Amt und Schule berbeigeführt wurden, treten bereits

so deutlich zu Tage, dass sie nicht mehr weggeleugnet werden können. Ueberdies wurden von den Führern der klerikalen und der tschechischen Partei die Ziele ihrer Bestrebungen so offen ausgesprochen, dass über dieselben ein Zweifel Niederfinden. «Roman frei nach dem Italienischen von £ouis Hackenbroich. (62. Fortsetzung.) (Nachdruck unterlagt.; Das Blut schoss ihr glutheiß in die Stirn, als sie dies dachte, und obgleich es noch früh war, kleidete sie sich flüchtig an und eilte zur Wohnung hinaus

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 09.06.1889
Descrizione fisica: 8
wohl glatt und ohne große Veränderungen der Partei-Verhältnisse abspielen. Dasselbe, das Hecht bezüglich der hauptsächlich in Betracht kommenden Parteioerhältmsse, wird auch in Böhmen der Fall sein, doch befehden sich dort die liberalen Jnngtschechen und die kon- seroativ-feudalen Alttschechen ans das heftigste, wobei als Resultat eine Vermehrung der jungtschechischen Abgeordneten im Landtage sicher vorauszusehen ist. Hinsichtlich des Ver hältnisses der Deutschen zu den Tschechen in Böhmen bleibt

, indem der Fürfterzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Trient und Brixen sowie der Rektor der Universität Innsbruck Birilftimmen und lveiter auch die Stifte und Probsteien 4 Mitglieder in den Landtag zu entsenden haben, so daß also noch 60 Abgeordnete zu wählen sind. Bisher saßen im Tiroler Landtag 50 deutsche Abgeordnete, und zwar 33 konservative und 17 liberale; die anderen 18 Abgeordneten gehörten der italienischen Nationalität an und hievon zählten 7 zur konservativen und 11 zur liberalen Partei

. Die bevorstehenden Landtagswahlen vollziehen sich bei einer starken Bewegnag. In Dentsch- tirol stehen sich die deutschkonservative und die liberale Partei scharf gegenüber. Inner halb des deutschkonservativen Lagers besteht im besonderen wieder die Richtung der Zal- linger-Partei als schärfere Tonart, mit welchen Erfolgen, bleibt abznwarten. Den schwersten Schlag jedoch wird die liberale Partei durch den Verlust ihrer sämmtlichen bisherigen Mandate aus dem Großgrundbesitz erleiden, indem diese 10 Landtagssitze

zwischen den Deutschklerikalelt und nationalen Trentinern anfgetheilt werden, wornach der deutschlibe ralen Partei nur sieben, möglicher Weise auch gar blos sechs Mandate im Landtag ver bleiben, deren Träger ans den Handelskammern, dann ans den Städtewahlkreiseil Innsbruck und Bozen und des Unterinnthals gewählt werden, wozu noch der Rektor der Universität Innsbruck zu rechiien ist. Im ganzen werden die Tiroler Landtagswahlen, wie die Ver hältnisse stehen, der heutigen Strömung ent sprechend einen weiteren Verlust

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 6
Data: 17.05.1890
Descrizione fisica: 6
. Solche taktische Fragen gehören in Partei-Konferenzen, wo die berufenen Männer darüber entscheiden, nicht aber in die Zeitungen. Die deutsche Zentrumspreffe ist diesbezüglich mustergiltig mit wenigen Ausnahmen. Ein Korrespondent macht uns aufmerksam auf einen Artikel des „Grazer Volksblattes", worin bezüglich des „Kultur kampfes" der jetzigen Regierung zu lesen steht: „Mag auf dem Papiere was immer stehen, in der gegenwär tigen Aera kann sich die Seelsorge mit allen ihren Adnexen (Missions-, Ordens

-, Vereinswesen u.«dgl.) unver- kümmert entfalten. Wir hören nichts davon, daß der Episkopat bei der Anstellung des Klerus beirrt werde, und daß ihm bei der Erziehung desselben Hindernisse in den Weg gelegt werden. Auch die schärfsten Augen werden in den Bischofs-Ernennungen in Cisleithanien kein Haar finden. — In der Aera Giskra war vieles von dem, was wir eben sagten, schrecklich anders, und das hat die katholische Partei geschaffen; aber sollen wir jetzt aus eigener Schuld wieder jene Zustände hervorrufen

. Ganz im Gegentheil. Aber nur in beharrlicher, ruhiger Arbeit können wir das Ziel erreichen. Die Bähn ist frei, die Konkurrenz steht uns Katholiken offen und das war früher nicht so. Wir haben ganz merkwürdige Geschichten erlebt. Wenn wir jetzt anstatt zu arbeiten, lamentiren und in den Schmollwinkel gehen, dann sind wir selbst Schuld, daß man mit uns nicht rechnet. Und wenn wir statt den Liberalismus aus seinen Positionen zu vertreiben, die eigenen Leute angreifen, dann verdienen wir wahrlich

nichts besseres, als daß dieses Joch der liberalen Partei herrschaft, das wir erst theilweise abgeschüttelt haben, uns wieder ganz auferlegt werde. Silz, 16. Mai. Die Sektion Silz des Oberinn thaler Lehrer- und Katechetenvereins hält am künftigen Donnerstag den 22. ds. um 1 Uhr Nachmittags im Gasthause „zum Löwen" (Ludwig Zangerl) eine Kon ferenz ab, wozu hiemit von Seite des Obmanns an alle Vereinsmitglieder dieser und auch auswärtiger Sektionen die ergebenste Einladung ergeht. G Mera«, 16. Mai

Ordnungsliebe, sowohl in seiner Familie als in seinem Berufe. Viele danken ihm noch ins Grab nach und beten, daß der Herr alle seine Mühen belohne. * (Interessantes zur Wahlbewegung.) Wie aus den „Innsbrucker Nachrichten" hervorgeht, hat die hiesige liberale Partei vergebliche Anstrengungen gemacht, mit den deutschnationalen Antisemiten eine Allianz zu Stande zu bringen. Wenn man bedenkt, wie im vorigen Jahre diese Richtung in der liberalen Presse beschimpft worden ist, wie insbesondere der Vertreter

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 21.08.1887
Descrizione fisica: 8
- beizusühren. Diese Partei sagt: Weg mit den verschiedenen Sprachen, trachten wir eine gemeinsame Schriftsprache zu finden, in der wir uns geistig verständigen können; hinweg mit der Verschiedenheit der Glaub- enslehren, hinweg mit den zwei Päpsten, schließen wir uns der russisch-orthodoxen Kirche an und verehren wir den Czar als unseren Papst; dann werden wir mächtig, stark und gefürchtet sein. Diese Partei nennt man nun die panslavi- stische. Dieselbe ist ebenso alt, als wert verbreitet und rührig

Protektorat stehen würden. Man sieht daraus, daß der Panslavismus seine gefährliche Spitze augenscheinlich gegen Oesterreich-Ungarn kehrt, wo jedoch die deut schen Fortschrittsmänner im Jntereffe der Selbsterhaltung und des österreichischen Staates sich mannhaft gegen den anstür menden Slavismus wehren. Wichtig für die Tagesgeschichte ist der malen der in Rußland geführte Kampf zwischen der sogenannten europäischen und der panslavistischen Partei. Wie schon ihr Name andeutet, sucht die erstere Anschluß

an das zivilisirte Europa, sie wünscht für Rußland europäische Bildung, sie verlangt Frieden mit Europa und dringt insbesondere darauf, daß die orientalische Frage im Einverständ- niß mü den europäischen Mächten einer all- mäligen sriedlicheu Lösung zugeführt werde. Zur europäischen Partei gehörendieruhigeren besonneneren Russen; zu ihr gehören auch die vielen Männer deutscher Abstammung, welche m Rußland hervorragende Stellungen im Staatsdienst, im großen Grundbesitz, in der Geschäftswelt inne

haben. Die panslavistische Partei hingegen predigt die vollständige Ab- schließung von Europa; sie begehrt ferner, daß in Rußland nur eingeborne Nationalruffen zuRang und Ansehen gelangen und bekämpft den Einfluß der deutschen, der europäischen Bildung überhaupt, indem sie behauptet, Ruß land könne nur gedeihen, wenn das Volk sich aufstrengslavischerGrundlage weiterentwickle Sie istes,welchebeijenen slavischen Stämmen, die nicht unter russischer Herrschaft stehen, die panslavische Agitation -betreibt. Nach außen

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 02.09.1888
Descrizione fisica: 8
, die bulgarische nämlich, scheint neuerdings in eine völlige Regungs losigkeit eintreten zu wollen, deren Ende Niemand abzusehen vermag. Es ist wahr, daß man sich einen Augenblick lang mit der Hoffnung geschmeichelt hatte, die Peter- Hofer Kaiser-Begegnung werde baldigen und unmittelbaren Einfluß im Sinne einer Lös ung dieser Frage ausüben. Man hatte auf eine Art Auflösung der sogenannten anti russischen Partei in Bulgarien gerechnet und erwartet, daß die gegnerische Diplo matie die Waffen strecken

ist Aussicht vor handen, daß die Erwartungen sich in naher Zeit erfüllen. Die aus Bulgarien eintreffen den Berichte sind so reich an Widersprüchen, daß nur ein übertriebener Optimismus auf eine baldige Lösung des Knotens rechnen könnte. Wäre die dortige russenfreundliche Partei dem Siege nahe, so würden ihre Führer sicher in der Lage sein, bestimmte Mittheilungen nach answärts gelangen zu lassen. Die in allen bulgarischen Nachrich ten herrschende Verworrenheit zeigt jedoch, daß die russenfreundliche Partei

in Bulga rien, wenn sie auch nicht gailz ohnmächtig ist, doch zum mindesten noch in einen schwierigen Kampf verwickelt bleibt, dessen Ausgang sich im vorhinein noch immer nicht bestimmen läßt. Jene Mitglieder die ser Partei, welche augenblicklich in Peters burg weilen — Zankoff selbst ist darunter — scheinen nur wenig greifbare Hoffnun gen zu hegen und gar iiichts Bestimmtes über die Änssichten der von ihrer Partei gegen den Prinzen Ferdinand und Stam- buloff geführten Wühlarbeit zu wissen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 23.12.1882
Descrizione fisica: 8
, welche den ganzen Sommer betrieben worden ist, hätte man sollen annehmen können, daß mit dem Wiederzujammentritt des Abgeordneten hauses die Partei der „vereinigten Linken" uneinig, rathlos, dezimiert dastehen müßte, daß hingegen die national farblose deutsche Volkspartci — im grellsten Widerspruch mit ihrem Nameu — mächtig ihr Haupt erheben und als eine Macht, mit der man rechnen muß, austreten würde. Doch nichts von alle« dem. Die deutsch - liberale Partei hat nichts von ihrer Macht

, nichts von ihrer Einigkeit, fast nichts an ihrer Zahl verloren; sie steht aufrecht und ist — nach wie vor eine Minorität, aber wie im vorausgegangenen SesstonsabsLnitt, eine nach ihrer Zahl imponierende, nach ihrem intellektuellen Werth gefürchtete Minori tät. Die Partei der Rechten hat gar nichts an Festigkeit ge wonnen, keinen festeren Boden in der Bevölkerung zu fasten ver mocht, ja ste begegnet mehr und mehr einem weit in alle Kreise ausgreifenden Mißtrauen. Wenn man auch die Sezession der Herren Lienbacher

ihnen aber auch nicht zu, mit d«r „Vereinigten Linken" zu gehen, weil diese vorwiegend deutsche nationale Gesinnung hervorzukehren genöthtgt wurde. Diese, im Grundton liberalen aber für deutsch-nationale Ansprüche nicht zu gewinnenden Elemente, bestehend aus Südländern, Mährern und Ruthenen, hat Graf Coronini unter seiner Fahne zu sammeln versucht, und der Wurf ist ihm soweit gelungen, daß er eS wagen konnte, mit feiner einstweilen noch kleinen Partei an die Oeffentlichkeit zu treten. Für uns Deutsch-Liberale ist dies nun nicht schlechtweg

ein erfreuliches Vorkommniß. Aufrichtig und voll freuen könnte uns nur eine Verstärkung unserer eigentlichen, der deutschen, Partei. Allem einen Grund, der Partei Coronini feindselig entgegen zutreten, können wir unter den gegebenen Verhältniffen gleichwol nicht finden. Eine rasche und ergiebige Verstärkung der deutschen Partei läßt stch für den Augenblick ohne vorausgegangene Neu wahlen nicht hoffen. Wie sollte dies auch zugehen l Und selbst sür den Fall einer Auflösung des Parlaments wären die Aus sichten

dermalen noch nur schwache. Das Versöhnungssystem muß sich, damit wir ein solches Resultat hoffen, und derlei Hoffnungen mit Grund nähren dürfen, noch mehr abnützen und in seiner Undurchführbarkeit auch den breiten Volksmoffen erkennbar machen. Einstweilen können wir nur davon profitieren, daß die herr schende Partei sich mehr und mehr unmöglich macht — und dafür sorgt ste ja selbst in bester Weise — während die noch Kein Irauerkleid. Humoreske von G. John. „O, mein armer Liebling!" rief Frau Möller

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 04.12.1887
Descrizione fisica: 8
, so bilden auch ganze Körperschaften den Zielpunkt der heftigsten Angriffe von klerikaler Seite, sobald diese Vereine u. s. w. nicht den Stempel der bedingniigslosen Unterordnung unter die äußerst weltlich gemeinte klerikale Partei herrschast sich an die Stirne setzen. Wie wurde seinerzeit der „Alpe n verein", wie wird heute noch der „deutsche Sch ul verein" bei jeder Gelegenheit mit den schivärzesten Farben gemalt, sogar die F e u e r w e h r e n, diese schöne Einrichtung gegenseitig werk- thätiger

letztere, nämlich seinen durchaus nicht religionsfeindlichen Stand- Punkt hat z. B. der oberösterr. Bauernver ein erst kürzlich bewiesen, indem er sich ge genüber den gröblichen Verlästerungen Seitens der klerikalen Partei geradewegs mit einer Beschwerde an den oberöfter- reichischen Bischof Dr. Müller in Linz wendete, worauf denn auch von diesem höchsten geistlichen Würdenträger des Landes folgende den Stempel echten Priesterthums tragende Rückantwort bei der Vereinsvorstehung einlies: „Ich befasse

mich nicht mit Politik und werde mich nie in politische Parteikämpfe entmischen. Ich bin Bischof vom heiligen Geist gesetzt, die Kirche Oberösterreichs zu regieren. Ich bin Bischof allerKatholiken die ses schönen Landes, sie mögen welcher Partei immer angehören, undumfasse alle ohne Ausnahme mit der aufrich tigsten Liebe und dem innigen Wohl- wollen. So ist es und so wird es auch blei ben. Was die Zeitungsblätter betrifft, so erscheint keines unter meiner Autorität, und ich übe auf keines irgend einen Einfluß

, sondern um solchergestalt aus unwider legliche Weise das Volk von der religiösen Ungesährlichkeit zu überzeugen und sich vor ullgerechtfertigten Angriffen Ruhe zu schaffen oder denselben die Spitze abzu brechen. Die katholische Kirche ist doch allüberall dieselbe, in dem einen Lande wie iin andern, der Bischof von Linz er klärt sich als Bischof aller Katholiken, welcher Partei sie auch angehören, er segnet auch seine von der klerikalen Presse be leidigten Seelsorgebefohlenen, sollte also unter gleichen Voraussetzungen

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 29.01.1888
Descrizione fisica: 8
können. Nicht so der aus dem deutschen Bundesgebiete aus- getviesene Deutsche. Er wird hinausgedrängt in die Fremde, wo Noth und Elend seiner harren; kehrt er, vom Heimweh oder Hunger getrieben, in's Vaterland zurück, so wird ec dann mit Grfängniß bis zu 3 Jahren bestraft. Und wie leicht Einer der Ver bannung anheimfallen kann! Es genügt, wenn Jemand wegen Betheiligung an „verbotenen Vereinen" vernrtheilt wird. Schon die Annahme, daß Jemand Mit glied der sozialdemokratischen Partei sei, führt zur Verurtheilung des Betreffenden

wegen Betheiligung an einem „verbotenen Verein". Nimmt ein Deutscher an Ver sammlungen im Auslande zur Förderung der Bestrebungen der Sozialdemokratie theil, so kann, abgesehen von einer Frei heitsstrafe, ebenfalls auf Zulässigkeit der Entziehung der Staatsangehörigkeit erkannt werden. In der That, ein solches Gesetz hat noch nicht bestanden. Es unterließt keinem Zweifel, daß nicht nur die sozialdemokra tischen Abgeordneten, sondern alle thätigen Mitglieder der Partei auf Grund dieses Gesetzes

in die Fremde, „in's Elend", wie man früher treffend zu sagen pflegte, Hin ausgetrieben werden können. Das Gesetz be deutet eineWegnahmedesallgemeinenStimm- rechtes, es eröffnet eine neue Zeit — die Zeit der revolutionären Bewegung. Schon haben die Führer der reichsdeutschen Sozialdemo kratie beschlossen, falls das Gesetz iu Kraft treten sollte, der Partei Wahlenthaltung anzuempfehlen, dem Reichstag und den Landtagen den Rücken zu kehren und sich bedingungslos auf revolutionären Boden zu stellen

. Der Stimmzettel hat bisher die gewaltthätige Richtung niedergehalten und einen Theil der Partei mit ber Hoffnung erfüllt, es werde sich trotz Alledem auf parlamentarischem Wege etwas erreichen lassen. Es gab radlkale Elememte genug, die sich über die „Reichstags-Harmonie- meier" lustig machten und zum Kampf mit allen Mitteln riethen. Der Stimm zettel, den in Deutschland auch der Aermste bis jetzt besitzt, erhielt die Arbeitermassen auf dem Boden der Ruhe und des Friedens. Jetzt falls man ihn den Händen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 18.08.1881
Descrizione fisica: 4
derselben dem Umstände zuschreiben, daß die Verfas sung-Partei mehr oder weniger das Vertrauen der Be völkerung verwirkt hat. Einige Leute mögen diese Be hauptung geglaubt haben, aber es gehört dazu die ganze Unbegreiflichleit unserer Verhältnisse; denn in Wahrheit Hot sich ja in der Natur der Volksvertretung nichts geändert, in der Vertretung der Landbevölkerung Böhmens war nur eine einzige Stimme verloren ge- gangen und dies in einem Bez'rkc, dessen Wahlmänner fast zur Hälfte Czechen

Großgrundbesitze zu annulliren und durch Bestätigung der Neuwahlen aus dieser Curie, welche das Reichsgericht als ungesetzlich zu Stande ge kommen erklärt hatte. Diese Majorität ist vorhanden und nach allen constitutionellen Grundsätzen Hot das Ministerium sich auf diese Majorität gestützt und ihre Anschauungen und Interessen zur Geltung zu bringen gesucht. Darin liegt nichis Abnormales; das Bedenk- liche aber an unseren Verhältnissen ist, daß nicht eine Partei im Abgeordnetenhaus! die Majorität repräsen- tirt

, sondern daß drei verschiedene, in ihrer Zusammen setzung, in ihren Tendenzen und Zielen divergirende Parteien sich vereinigt haben, um eine Majorität zu bilden. Da ist zunächst die Partei eines Landes, der in nationaler Beziehung nichts mehr zu wünschen übrig bleibt, die jedoch trotzigem ausschließlich das materielle Interesse ihres Landes wahrnimmt. Die zweite Partei!, umfaßt ebenfalls eine bestimmte Anzahl von Ange-5 hörigen einer Nationalität und eines Landes. 'Diese' Partei hat zunächst bestimmte nationale

Zwecke. Hiezu kommt eine dritte Partei, welche in ihrem Grundstock leider aus Deutschen besteht, welche Rechtspartei heißt, und clericale genannt werden müßte,, wenn sie nicht in sich schließen würde eine namhafte Anzahl von Personen, die gar nicht der katholischen Kirche angehören, sondern der griechisch-orthodoxen. Diesen Fractionen ist xcinein» sam nur der Haß gegen die Bestrebungen der liberalen Partei; ein anderes Bindemittel ist nicht vorhanden. Die Regierung stützt sich also auf drei Parteien

und mvß bei jeder Maßregel nicht mit einer Partei, son- dern mit dreien verhandeln, und darin liegt die Erllä' rung für den außerordentlich schleppenden Gang in unseren parlamentarischen Verhandlungen: die Par- teien müssen sich zuerst über das Maß der Concessionen, welche sie sich gegenseitig zugestehen, verständigen und dann beginnen die Verhandlungen mit dem Ministerium. Das Ministerium muß drei Parteien Concessionen machen, um eine Concession sür eine Partei durchzu setzen. Am schlagendsten zeigte

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 24.09.1885
Descrizione fisica: 4
eu kranco. - - — ' ' ' Monats Abounement für Bozen st. 1.^ I Mit Postsendung in Oesterreich st. 130. n. Schweiz: uppeur tn Wien Sswoenoastet 2. G. L. Baude und Eomp. tn Wien >, Stn» aerstraße ll», u.Frantturt a^M. Rudolf Mosse in Wen, Berlin u. München. H. Schal« Wien l. Wsllzeile12. Moriz Stera. Wien ^1. Schulerstr. 18, M. DuleS. Wien l. Schulerstr. 8« ,55 217 Donnerstag, den 24. September Die Partei Versammlung der Opposition. Nachdem wir gestern den Erfolg der am Montag stattgehabten Partei

finden, welche alle Elemente der groben Partei zusammenfassen kann. Diese Partei hat, wie jede große politische Par tei, verschiedene Richtungen und manigfache Ziele: sie war immer die deutsch-liberale centralistifche Partei. Je nach verschiedenen politischen Situa tionen und Bedürfnissen ließ sie begreiflicher Weise bald die eine Seite stärker hervortreten, als die andere, ohne diese darum aus ihrem Programme auszuscheiden. So war die Partei zu Zeiten mehr liberal oder mehr centraltstisch

, je nach den Nächstliegenden politischen Aufgaben. In den jetzigen Kämpfen hat naturgemäß das nationale Element eine stärkere Stelle eingenom men und die Partei ist iu den letzten Jahren bei jeder Gelegenheit mit allem Nachdruck sür die Interessen des deutschen Stammes eingetreten. Daß sie ihren Standpunkt nicht durchsetzen konnte, liegt in der Thatsache ihrer Minorität und an- gestchts ihrer darum fruchtlosen Kämpfe ist in manchen Wählerkreisen der Gedanke einer verän derten Taktik entstanden. Man glaubt, man würde mehr

Erfolg erringen, wenn mau, wie das Wort heißt, eine nur nationale Partei bilde, d. h., das staatliche Element, das bisher wesentlich den Character der Partei mitbestimmt hatte, mit Be wußtsein aus dem Programme der Partei aus scheidet. Diese Controverse ist die denkbar un glücklichste. Einmal ist es für eine große Natio nalität, wie die Deutschen in Oesterreich sind, gar nicht möglich, sich als rein nationale Partei zu constituiren, wie etwa die Italiener, welche vermöge ihrer geringen Zahl

verzichten müssen, bestimmend auf den Staatswillen zu wirken. Die Deutschen haben eine so bestimmte Meinung von ihrer Stellung im Staate und damit vom Staate selbst, daß es widersinnig ist, sie als rein natio nale Partei constituiren zu wollen. Dabei wird von mancher Seite der bisherigen Partei der Vorwurf gemacht, daß ste häufig ihre nationalen Interessen den staatlichen aufgeopfert habe. Zu nächst wäre es nicht einmal ein Vorwurf, wenn eine Partei, welche die führende Stellung im Staate besaß, hie

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 2 di 8
Data: 26.02.1888
Descrizione fisica: 8
solche Damen in dankbarer Weise, sobald aber diesel ben in politische Partei-Angelegenheiten thätig eingreifen, müssen sie nothwendig die eine oder die andere Seite zu sich in Gegensatz bringen und dürfen sich dann allerdings auch nicht dar über wundern, wenn unsere überwiegelld fort schrittlich gesinnte Bürgerschaft für die Partei nahme zu Gunsten der klerikalen Schulbestreb- ullgen nur bic entschiedenste Verurtheilung hat und dieß umso mehr, wenn die eigentlichen Agentinnen für die Frauen-Unterschriften

, im Gasthause hört man allgemein die heftigste Erbitterung in oft maßlosen Wor ten sich äußern gegen die Unterschrift-Werberin- nen und die von ihnen vorgeschobenen Damen ohne Rücksicht auf Stand und Person! Die klerikale Partei kämpft für die Liechtenstein- Schule, das findet man erklärlich, aber mit ehr lichen Mitteln soll dies geschehen und ein ehrliches Mittel ist dies entschieden nicht, wenn man ahnungslosen Bürgersfrauen in's Haus stürmt und ihnen vorlügt, sie sollen nur unter schreiben

ist, daß er aber nach seiner deutschfortschrittlichen Abstimmung anläßlich der Schmerling-Adresse auch in klerikalen Kreisen nicht zu deren Partei gerechnet wurde; wir wollen aber hier überhaupt nur mit bestimmten Faktoren rechnen und da heißt es: Zweimal zwei ist vier, und drei von vier bleibt — Herr von Zallinger! (Raubmordversnch.) Vorgestern, den 24. ds. Mts. Abends ungefähr um 5 Uhr, also noch bei hellem Tage, drang ein Italiener hier in dem Hause des Sattlermeisters Staffier in der Dominikanergasse nach Erbrechung des Schlosses am Gitterthor

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