wünschen. Alle jene Volksschichten aber, die ihr ma terielles Interesse, und nur dieses, der christlichsozia- len Partei anvertraut haben, rücken langsam ab von den sonderbaren Rettern und Helfern. Tiefe zunehmende Fahnenflucht, der wachsende Zweifel in die Ehrlichkeit und die redlicher! Absichten, d:r christlichsozialen Partei bereitet ihren Führern nicht geringe Verlegenheit, insbesondere, weil das sinkende Vertrauen ganz ungekünstelt in Versamm lungen zum Ausdruck kommt, die dorr Sgzialdemo
lichsozialen Partei im allgemeinen, mit Rücksicht auf ihre skandalöse Geldvergeudung im Tiroler Landtag im besondern, kam ziemlich unverblümt zunr Ausdruck. So wurde unter anderrn auch die Erhöhung der Landesumlagen von 40 auf 63 Pro zent bekrittelt. Was entgegnete Schrassl darauf? Er sagte: „Die Mehrbelastung der Bevölkerung durch dre Erhöhung der Landesumlagen trifft die Bauern nur um ein Drittel, die anderen zwei Drittel müssen die Innsbrucker und die anderen Städter bezahlen; die Bauern sollen
also aus dieser Steuererhöhung der chjristlichsozialen Partei leinen Borwurs machen, denn diese käme ja größ- tenteils den Bauern zu gute." Diese Worte sprechen Bände. Um das unzufrie dene Landvolk wieder zu beruhigen, wollen die Christlichsozialen die Städter plündern,^ die dank denr bestehenden 'Wahlrecht sich nicht einmal zur Wehr setzen können. Fürwahr eine Perspektive, vor welcher uns Städter grauen must. Zudem ist es aber ganz falsch, dast die Gelder, tvelche den Städtern aus oer Tasche gezogen werden, den Bauern
als Stand zu gute kommen. Die bewilligte Subven tion für die Plosebahn und verschiedene Ent sumpfungsanlagen, an welchen nur einzelne, viel leicht eifrige Agitatoren für die christlichsoziale Paiter ein Interesse haben, beweist, daß, die Land tagsherren schon noch andere Verwendung für die Geloer der Städter haben, als firr den Bauern stand Aus der alle Stände umfassenden christlich- sozialen Reichspartei ist alsö eine Partei geworden, oie sich nicht scheut, die Brandschatzung der Städter offen
auf ihre Fahne zu schreiben. Der Königs- geoanke ist zerstoben, und anstatt allen Ständen zu dienen, schreibt die christlichsoziale Partei eine Klassen'herrfchaft brutalster Form auf ihre Fahne. Inland, * Lügner, Verleumder, falscher Kerl und mit anderen Kosenamen mehr bedenkt der christlich soziale Abgeordnete Kemetter den Chefredakteur der christlichsozialen „Neuen Zeitung". Kemetter war bis vor kurzem bekanntlich Herausgeber dieses illu strierten, von einigen Aristokraten ausgehaltenen Naubmörderblattes