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Pagina 1 di 8
Data: 01.03.1891
Descrizione fisica: 8
, als an dem damaligen Abgeordneten G. N. v. Schönerer von Innsbrucker Bürgern die Einladung erging, hierher zu kommen und sein politisches und wirth sch östliches Programm zu entwickeln. In dem auch voll mehreren Gemeinderüthen ge fertigten Einladungsschreiben war das sieche Partei leben Innsbrucks geschildert, das hierorts übliche Leisctreten in nationalen Fragen itnb Angelegen heiten getadelt, der Wunsch nach Besserung dieser Verhältnisse ausgesprochen und solche durch die Ent wicklung des Schönerer'scheu

wir ja doch, daß in letztgenanntem Kreise ein guter Kern liegt, der weder liberal noch klerikal sich mit den Vorgängen dieser beiden Parteien nicht einverstanden erklärt, dem hellte die Entwicklung des nationalen Programms sehr erwünscht ist und aus dem sich sicher ein guter Theil der nationalen Partei anschließcn wird. In der gesammten tirolischen liberalen oder klerikalen Presse wurde Schönerer bis jetzt entweder verschwiegen oder nur dasjenige gegen ihn gebracht, was in den Judenblättern stand. Der 8. Mürz

des Rückgangs der alten verrosteten und judensreundlichen liberalen Partei abermals feststellen können. Die deutschnatiouale Partei wird das Erbe der liberalen antreten, welche aus einer Partei der Bil dung, die sie ursprünglich war, zu einer Partei des bloßen Bildungsdünkels, aus einer Partei mit un leugbaren Verdiensten um die politische Freiheit zu einer Vertreterin rückschrittlicher Maßregeln entartet ist, Letzteres in dem Wahne, durch solche ihren siechen Leib noch eine Spanne Zeit auf der politischen

Bühne zu erhalten. National ist die liberale Partei nie gewesen, sie hat sich stets baar gezeigt jeden Verständnisses für die Erfordernisse einer kräftigen Entwicklung des deutschösterreichischen Volkssllumes, sie hat in dem Streben, ihre politischen Ziele zu erreichen, bei Schöpfung der Dezember-Verfassung darauf vergessen, diese mit den nötigen Cautelen für den ungeschmäler ten Bestand und die berechtigte Vorherrschaft unseres Stammes auszustatten, sie war es, welche im Artikel

19 des Staatsgrundgesetzes über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger den Slaven in diesem Staate den Weg zur Bedrüngnng des deutschen Volksthums geebnet hat, sie endlich hat durch ihre Verquickung mit dem Judeuthume und durch Außerachtlassung der wirthschaftlichen Bedürfnisse unseres Volkes sich schwer au dessen Reinheit, Wohlfahrt und Wider standskraft versündigt und ihm unberechenbaren Schaden zugefügt. Gerade aber weil die liberale Partei auf diese Weise selbst den eigenen Untergang herbeiführen

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 15.03.1891
Descrizione fisica: 8
ich vor Allem aus das jüngste und wichtigste politische Ereigniß hin, auf das vollständige Scheitern des sogenannten deutsch-böhmischen Ausgleiches. Dieser Ausgleich, von der Negierung des Grafen Taaffe und dem ge- sammten Ministerium mit den Führern der deutsch- liberalen und Altsichechen-Partei vereinbart, dieser ist vollständig gescheitert. Zuerst haben die Jungtschechen dagegen Stellung genommen, dann haben auch die Alttschechen, obwohl sie ihre Unterschriften unter den Vergleich gesetzt hatten, denselben im Stiche

gelassen, indem sie sagten, die weitern AusFeichs-Verhandlungen erst dann in Berathung zu ziehen, wenn gleichzeitig eine Aende- rnng der böhm. Landeswahlordnnng damit vergesell schaftet oder vergnickt würde und das ist gleichbe deutend mit der Stellungnahme gegen den Ausgleich. Die nächste Folge dieses Scheiterns des Ans- gleichswerkes war die Auflösung der Alttschechen- Partei, dieser Kerntruppe der bisherigen Regierungs- Majorität. Rach all' dem sollte man meinen, daß eine Re gierung Taaffe abtreten

werden kann. Nun, auch da kann man sagen, der Kork schwimmt oben! Denn es ist so gut als ansgemacht, daß im künftigen Abgeord^- netenhanse die Majorität der gegenwärtigen Negierung aus einem Theile oder vielleicht aus der Gesammt- heit der deutschliberalen Partei mit dem Polen-Club, dem Coronini-Club und verschiedenen anderen schwan kenden, labilen Elementen des Abgeordneten-Hauses zusammengesetzt werden wird. Durch mehr als 10 Jahre hat die deutschliberale Partei dem Regierungs- System, welches gegenwärtig

noch dasselbe ist, auf das heftigste Opposition gemacht, das Ministerium Taaffe wurde gleich anfangs als ein entschieden deutschfeindliches erklärt und bekämpft und die Deutsch- liberalen haben gelobt, in der Opposition gegen dieses Ministerium nuszuharren bis aufs Aeußerste, im Interesse des deutschen Volkes. Und was sehen wir ! jetzt! Rechtfertigt dies nicht das Wort, daß Oester reich das Reich der Unwahrscheinlichkeiten ist, wenn wir sehen, daß die dentschliberale Partei sich geradezu glücklich fühlt, daß sie würdig befunden

wird, nun in den künftigen eisernen Ring der Regierungspartei als wichtigstes Glied desselben eingefügt zu werden. Nicht die Regierung hat sich geändert, die Ministcr- bünke sind fast von denselben Männern besetzt wie im Vorjahre, das System Taaffe ist dasselbe ge blieben, Finanzminister wurde nicht ein Mitglied der liberalen Partei, sondern ein farbloser Beaniter. Das tschechische Volk habe erkannt, daß die Brosamenpolitik seines Rieger den nationalen Inter essen abträglich gewesen ist und ich glaube

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Pagina 2 di 8
Data: 15.03.1891
Descrizione fisica: 8
. Die Liberalen sagten zwar, eine Beschränkung der Freiheit verstoße gegen die Vernunft, aber darin liege eben das Ver fehlte des Liberalismus, daß er einer verrot teten Doctrin wegen, welche durch langjährige Er fahrung als schädlich erkannt und verurtheilt worden sei, die wahren wirthschaftlichen Interessen der weitesten Volkskreise ganz scrupcl- und gewissenslos zum Opfer gebe. (Lebhafter Beifall.) Die deutschliberale Partei rühme sich, daß sie Oesterreich aus einem absolutistischen Staate

.) Die Liberalen seien es doch gewesen, die die zügellose Gewerbefreiheit, die laxen und dehnbaren Wuchergesetze einführten. Unter dieser Partei ist der sogenannte „Wirthschaftliche Aufschwung" zustande gekommen. Unter dem liberalen Ministerium Lasser- Auersperg habe dieser falsche und schwindelhafte wirthschaftliche Aufschwung seinen Fortgang genom men und schließlich im Krach des Jahres 1873 sein Ende gefunden. Ter Bauschwindel, der Banken-, Eisenbahn-, Gründungs-, Aktien- und Börseuschwindel

habe thatsächlich unter der Wirksamkeit der deutsch liberalen Partei seine ärgsten Orgien gefeiert. (Leb hafte Zustimmung unb Beifall.) Redner erwähnt nun den Prozeß Offenheim, der auf manche deutschliberale Größe einen sehr verdüch-, tigen und bedenklichen Schein geworfen habe und fragt dann, was denn eigentlich die nationalen Erfolge des Liberalismus seien. Die liberale Partei Hütte sich immer für die pateutirten Vertreter der deutschen Nationalität in Oesterreich ansgegeben und den deutschnationalen Gedanken

mit den liberalen Ideen verquickt und dadurch sei eine bedeutende Schwächung desselben und des deutschen Volksthums in Oesterreich eingetreten. Liberal und nicht judenfreundlich zu sein, führt Redner fort, das gilt ja hellte sozusagen als ein Absurdum, als ein ganz und gar unmögliches Ding, weil eben die liberale Partei auch mit dem Juden- thum sich indentifizirt hat (lebhafter Beifall). Weil sic sich so zlim Schützer und Vertheidiger des Juden thums aufgeworfen hat, daß, wenn jemand ein wahres Wort

gegen dasselbe spricht und sich die Juden nicht selbst vertheidigen, sich sofort dienstbereit zehn, zwanzig oder hundert Deutsche erheben, welche es sich zur Ehre anrechnen, die augegrfffene Stammes ehre ihrer „deutschen Stammesgeuossen" jüdischer Konfession zu vertheidigen. Der Liberalismus ist den guten Traditionen untreu geworden und der Egoismus einzelner und zwar besonders der oberen, privilegirten Klassen ist das einzige Ziel und der einzige Hebel, der diese Partei bewegt. Mit Recht lvird von allen Deutschen

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Pagina 1 di 8
Data: 12.04.1891
Descrizione fisica: 8
zur Judenfrage sein. Da nun diese Partei seit einer Reihe von Jahren die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich lenkt, ist eine Untersuchung dieses Gegenstandes wohl von Interesse. Wenn wir uns an dieselbe machen, so haben wir folgende Fragen zu erörtern: Wie müßte sich die Sozialdemokratie zur Judenfrage stellen? Wie stellt sie sich thatsächlich? Wie ist dies zu erklären? tmd Welches sind die Folgen? Die Beantwortung dieser Fragen soll Aufgabe der folgenden Ausführungen sein. Die Sozialdemokratie wendet

, den die deutsche Sozialdemokratie seit 1875 auf ihr Banner schreibt. Bis dahin gab es in ihr zwei Richtungen: Die nationale, hervorgegangen aus dem von Lassalle gegründeten allgemeinen deut schen Arbeitervereine, und die internationale oder Partei der Eisenacher „Ehrlichen". Auf dem Go thaer Kongresse verbrüderten sich beide, wie es in Büchern heißt. In Wahrheit wurde die Eisenacher Richtung die herrschende. Damit sagte sich die So- zialdemokrie vom nationalen Gedanken los und be kannte

gegenübertreten und sie bekämpfen. Wenn irgend eine Partei verpflichtet ist, antisemitisch zu sein, so ist es die sozialdemokratische. Wie aber kommt die Partei dieser Verpflichtung nach? Wie stellt sie sich thatsächlich zur Judenfrage? Geschichtlich datirt die deutsche Sozialdemokratie seit dem Jahre 1863, in welchem in Leipzig der „Allgemeine Deutsche Arbeiterverein" gestiftet wurde. Sein Stifter und Leiter war Ferdinand Lassalle. Einige Jahre später organisirte sich die internationale Liga, geführt

von Karl Marx, Friedrich Engels, und Andere. — Lassalle, Marxs, Engels, sowie Johann Jakoby, der sich bald in der Partei einen Namen machte, waren Juden, die deutsche Sozialdemokratie wurde mithin von vornherein von Juden geleitet. In den siebziger Jahren, hauptsächlich nach der Ei nigung der beiden Richtungen, traten Juden in großer Zahl in die Redaktionen sozialdemokratischer Blätter ein und führten in den Versammlungen der Sozialdemokraten das große Wort. 1878 wurde zum ersten Male ein Jude, Kayser

, die einer besseren Sache würdig gewesen wäre. Die Antise mitenbewegung wurde in Resolutionen sozialdemokra- tischerseits für eine Schmach und Schande erklärt, die Juden förmlich zu Abgöttern erhoben. Daß Männer ihres Standes Vertreter einer Arbeiter partei sein wollen, ist etwas absurd. Unter dem Ausnahmegesetze wird in der Partei eine Diktatur gehandhabt, über die viele ehrliche Arbeiter erbittert sind. Man irrt sich jedoch, wenn man die oftgenannten Herren Liebknecht, Bebel, Hasenklever

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Pagina 5 di 10
Data: 08.03.1891
Descrizione fisica: 10
ist gründlich erlogen. Wahlmänner waren ungefähr 15 und was die Kalt stellung der Schönerianer anlangt, so ist dies dahin richtig zu stellen, daß der von Schönerer am Wahl tage über Anfrage der Zillerthaler empfohlene Vor stand des Bauernvereins C. Wimmer schon zwei Wochen vor der Versammlung nach Innsbruck berichtete, er könne wegen privaten Verhältnissen keine Wahl annehmen. Mit teuflischer Freude nimmt das Organ der liberalen Partei in Innsbruck die Bemerkungen des „T. V." ab und belltet die Ver sammlung

bemerkbar gemacht, gewann in drei Jahren rund 400 Mit glieder, das alles jedoch in Folge dentschn atio- n a l e r und nicht liberaler Unterstützung. Die dcntschnationale Partei ist die Macht partei der Zukunft, sie kämpft den schweren Kampf gegen die das Volkswohl schädigende Cor- rnption und Ausbeutung auf wirtschaftlichem Ge biete, sie steht in eng geschlossener Reihe einmüthig im Widerstande gegen deutschfeindliche Tendenzen, sie schützt die ehrliche Arbeit und den redlichen Er werb

aller Bevölkernngsklassen. Die deutschliberale Partei ist im Niedergang begriffen, die ungleich artigen, einander widerstrebenden Richtungen inner halb ihres Verbandes fördern, wie schon erwähnt, ihren Untergang. Würde sich der „Tiroler Bauern- Verein oder der allfüllig gewählte Bauern-Kandidat dieser Richtung anschließen, dann wäre er verloren, schließt er sich der nationalen Partei an, dann ist Aussicht auf Erfolg. Nicht liberal, nicht klerikal — sondern national ist unser Leitspruch. Bei der letzten

Wühlerversammlung des „Tiroler B. V." wurde von liberaler Seite ein Flugblatt verbreitet, das ein Musterexemplar liberaler B a u e r n- fäng erei ist. Hier wurden weiters sehr viele Flug schriften der liberalen und klerikalen Partei ver breitet : das gute davon ist, daß die Bauern dadurch auf die Fehler der bestehenden Hauptparteien auf merksam wurden und sich von ihnen abwenden Kall'. Herr B. Huber, Brauereibesitzer „zum Neuwirth", gedenkt seine Gastwirthschaft im modernen Stile umzugestalten und eine elegante

dieser Partei. Diese Thatsache fordert unsere vollste Wachsamkeit und Gegenwehr heraus. Schon vor Jahren hatte Lieb knecht erklärt: Mit den Bauern können wir keine Revolution machen, aber wenn dieselben gegen uns sind, auch nicht. Thatsüchlich sind alle Revolutionen bisher im letzten Grunde daran gescheitert, daß es ihnen an Rückhalt in der Landbevölkerung fehlte. Diesen taktischen Fehler früherer Zeiten will man in der Gegenwart nicht wieder begehen. Darum ist es ! das oberste Bestreben, nunmehr mit alten

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Pagina 1 di 14
Data: 22.02.1891
Descrizione fisica: 14
ohne Unter schrift bleiben unberücksichtigt. — Handschriften werden nicht zurückgegeben. — Schluß des Blattes für größere Artikel Donnerstag Abends. SämmUiche Zuschriften, Beiträge und Bezugsgelder sind an die Verwaltung -er „Ueuen Znn-Zeitnug", Innsbruck, Adamgasse Nr. 5, zu richten. Berfandtstelle und Jnferaten-Annahmestelle von auswärts dortselbst. M 8 . Innsbruck, Sonntag den 22. Februar 1891. II. Jahrgang. Wahlaufruf der deutlchnationaken Partei den Keichs- rathswahten. Deutsche

HauptgrundsÜtze unseres Programmes. Dieses sei die Grundlage der Eini gung aller Deutschen in Oesterreich. S t a m in esgenosscn! Wir sind Glieder eines großen Volkes. Seid dessen auch bei den bevorstehenden Reichsrathswahlen eingedenk. Wählet echte, rechte und ganze deutsche M ä ii ner! 928 teil, tut Februar 1891. Für die deutschnationale Partei in Oesterreich: Georg Schönerer. Der Wahlausschuß der dcutschnationalen Partei hat bis jetzt die Aufstellung folgender Kandidaten für die Reichsrathswahlen

, Mittheilungen und Zuschriften in Wahlangelegenheiten an den Ob mann des Wahlausschusses, Herrn G eo rg S ch ö n ercr. Schloß Rosenau bei Zwettl, Niederösterreich, oder an den Obmann-Stellvertreter, Herrn Earl Jro in Meidling, Schönbrunnerstraße 113, zu richten. Die Ziele der deutschnationalen Bewegung und die Nüttel, dieselben zu erreichen, sind klar und deut lich, ohne bombastischen Phrasenschwall nnd für jeden Volksgenossen verständlich in dem vorstehenden Wahl aufrufe der deutschnationalcn Partei

ausgedrückt, welchen wir daher nach Thunlichkeit zu verbreiten alle Parteigenossen bitten. Ohne überspannte und allzu kühne Hoffnungen, aber doch nicht mnthlos hat unsere Partei nicht nur in den bisher von Gesinnungsgenossen vertretenen Wahlbezirken Kandidaten aufgestellt, sie hat nicht nur dort, wo Gesinnungslosigkeit, Verrath oder Schwäche die bisherigen Vertreter einer so hohen Ehre, Anwälte des Volkes zu sein, unwürdig er scheinen ließ, verläßlichere Männer denselben gegen übergestellt

, sondern sie hat auch in solchen Wahlbezirken mit deutschnatioiialen Kandidaturen hervorzutreten gewagt, welche der Judcnliberalismns bisher als seine unbestrittenen Domänen betrachtete. Dies entschiedene, echt deutsche Auftreten unserer- Partei hat in gewissen Kreisen überrascht, da sie meinten, die Ereignisse der letzten Monate hätten sie zerklüftet, zerfahren oder ohnmächtig gemacht. Der Krieg, der geführt wurde und noch geführt werden muß, ist ein durchaus nothwendiger Reinigungs prozeß, um alle unlauteren Elemente

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 4
Data: 22.06.1891
Descrizione fisica: 4
daß die Autonomie und Gleichberechtigung nicht erwei tert, daß von der deutschen Nation keine Selbstverleug> nung erwartet werden und daß alle materiellen Errungen schaften der liberalen Partei bewahrt bleiben müssen. Nun, meine Herren, ich kann diesen Inhalt Ihres Adreß- entwurfes nur alsJhr bisherigesKampfprogramm auffassen, jedoch in negativer Fassung stylifirt. (Zustimmung rechts.) Ich kann mir eine wirkliche Mäßigung der Parteien doch nicht so vorstellen, daß blos Konzessionen

von einer Partei verlangt werden, indes die andere Partei für sich das nvli me tangere bezüglich ihrer Forderungen und Anfichten in Anspruch nimmt. (Beifall rechts.) Ich kann aus diesem Grunde nicht anders, als an der Mäßigung jener Partei einen gewissen Zweifel zu hegen. Ich will dabei durch aus nicht einen Zweifel an dm guten Absichten und dem patriotischen Gefühle jener ansehnlichen, hochacht baren Partei zum Ausdrucke bringen, ich möchte aber wünschen, daß fich die Regierung einmal, und womöglich bald

, darüber klar werde, ob sich die in Aussicht genom mene Unterstützung seitens der Linken — nach den heutigen Ausführungen Sr. Exzellenz des Herrn Mi nisterpräsidenten scheint nunmehr jene Unterstützung nicht mehr blos in Aussicht genommen, sondern feststehend zu sein — auch in der erwünschten Weise dauernd und bequem erweisen werde. Ich möchte mir noch erlauben, auf eine Stelle eines Artikels des Hauptorganes Ihrer Partei vom vorigen Sonntag hinzuweisen. Ich liebe es nicht, einer ernsten Partei

Jahrhun derten Herrscher schenkt aus einem Hause, mit besten Sein Oesterreich steht und fällt. (Lebhafter Beifall rechts ) In der Dynastie und in dem dynastischen Ge fühle der Völker — darin liegt und wird auch hoffent lich in der Zukunft der wahre Kitt für den Bestand unseres Reiches liegen. (Lebhafter Beifall rechts.) Wenn nun die Regierung solchen Aeußerungen gegenüber noch immer fich der Hoffnung hingibt, daß sie bei jener Partei den erwünschten Halt und die erwünschte dauernde Stütze finden

werde, dann mache sie vielleicht das Ex periment; es wird dadurch Klarheit in die Situation gebracht und die Regierung selbst um eine Erfahrung bereichert werden. (Lebhafter Beifall rechts.) Es bleibt noch die dritte der großen Parteien dieses Hauses übrig, welche es bisher zu vermeiden wußte und Dank ihrer Sonderstellung auch vermeiden konnte, sich in dieser oder jener Hinsicht bindend zu äußern. Gestern wurde von autoritativer Seite aus der Mitte jener Partei mit Nachdruck der Satz gesprochen

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Pagina 1 di 12
Data: 10.05.1891
Descrizione fisica: 12
kann, was die Eltern in einem arbeitsvollen Leben vor sich gebracht haben, kommt nicht mehr zur Geltung. Dieser sozialdemokratische Zukunftsstaat sieht allerdings einem großen nationalen Zuchthaus so ähnlich, wie ein Ei km andern. Sieg der Idee. Bereits Anfangs der siebziger Jahre wurden die Ideen, welche gegenwärtig das Programm der deutsch nationalen Partei in Oesterreich bilden, von einzelnen Männern vertreten; aber beide der damaligen Haupt- parteieu, die liberale wie die klerikale, wie auch die internationale

Presse, welche in Oesterreich stets mit tonangebend war, waren sorgfältig bedacht, diese Ideen todt zu schweigen. Auch als sich Ende der siebziger und Anfangs der achtziger Jahre die Dentschnationalen allmählig zusammenfanden und jene Ideen, welche später auch in der berühmten Thron rede Kaiser Wilhelms 1. vom November 1881 nie dergelegt wurden, in einer geschlossenen Partei unter Führung des damaligen Abgeordneten Georg Ritter von Schönerer vertraten, n :<vktr sie von den alten Parteien

und der Presse, insbesonders ob der wirth- schaftlichen, aber auch wegen ihrer nationalen Richtung einmüthig angefeindet, verfolgt und lächerlich gemacht. Doch unbeirrt um alle Angriffe ging die deutschna tionale Partei ihre Wege und verbreitete immer und immer wieder dieselben Gedanken in Wort und Schrift unter dem Volke. Erfreulicher Weise gewannen denn auch insbe sonders die wirthschaftlichen Reformgedanken, welche man nicht ganz zutreffend „Staatssozialismus" ge nannt hat, immer mehr an Boden

. Ja die alten Parteien konnten sich diesen Ideen nicht mehr ver schließen und eine nach der andern wurde in ver schiedene Parteiprogramme ausgenommen. Wer erinnert sich nicht, mit welcher Heftigkeit die Verstaatlichung des Eisenbahnwesens angegriffen wurde, wer erinnert sich nicht an ,die Anfeindung der Gewerbegesetzgebung, die, wenn auch mangelhaft, doch als Beginn einer nothwendigen Reform zu be trachten ist, an den unversöhnlichen Krieg, der von der Presse und der liberalen Partei gegen die Bör sensteuer

sind. Aber nicht genug an dem, daß sich die alten Parteien mehr oder minder das deutschnationale Programm aneigneten, sogar aus der letzten österreichischen Thronrede hat der wirthschaftliche Theil des Linzer Programmes deutlich genug wiedergeklungen. Ver gleicht man die in wirthschaftlicher Beziehung von der österreichischen Thronrede angestrebten Ideen mit dem Linzer Programme, so sieht man klar, daß die selben durchwegs auf diesem Programme beruhen. Auch daß dje liberale Partei, welche noch vor kurzem vom Deutsch

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 08.03.1891
Descrizione fisica: 10
der Wiedereintritt Schönerer's in das poli tische Leben als eine Thatsache von großer Be deutung für unsere inner-politischen Verhältnisse ans das Freudigste begrüßt. So schrieb hierüber das deutschnationale „Obersteirerblatt" an leitender Stelle: „Wir freuen uns — offen sei dies gestanden — aus vollem Herzen des Entschlusses Schönerer's. Er erweist durch sein Eingreifen in den politischen Wirr- sal, oen das Streberthnm und die Heuchelei haupt sächlich in der ehemals so kräftigen dentschnationalen Partei

in Niederösterreich hervorgerufen hat, der dentschnationalen Sache einen Dienst, den wir über seine bisherigen großen Verdienste stellen möchten. Ein trauriges Bild der Zerfahrenheit geben uns die Parteiungen in Wien und im Lande Niederösterreich. Elemente wurden ans die Bildflüche getrieben, deren sich jede anständige Partei zu schämen hat, Männer, die man für makellos hielt und als Führer der Dentschnationalen anzuerkennen nicht znrückhielt, zeig ten sich plötzlich in ihrer wahren Gestalt als poli tische

Gaukler und eigensüchtige Streber. Mit Ekel und Abscheu mußte man sich von diesem Treiben abwenden und man war nahe daran, sich des Namens „Deutschnationaler" zu schämen, wenn man die ehe maligen Gesinnungsgenossen und deren Anhang bei ihrer verwerflichen Arbeit sah." Der Artikel schließt mit folgenden Worten: „Uneingeengt durch irgend welche Abhängigkeit von dieser oder jener parlamentarischen Partei, frei stehend auf dem Boden der dentschnationalen Sache, die kein links lind kein rechts

wie für deren Gegner, sowohl durch das, was er enthält, I als durch das, was er nicht enthält, j Die Traditionen der Vereinigten Linken erscheinen in ihrem Wahlaufrufe fast vollständig preisgegeben. Nirgends wird mehr ein Anspruch auf eine partei mäßige Regierung des Staates erhoben; es wird vielmehr die Bereitwilligkeit ausgesprochen, eine neu trale Regierung zu unterstütze». Mit keinem Worte wird ferners die gesetzliche Feststellung der deutschen Staatssprache erwähnt. Und fchließlich

für das Zusammengehen zu ge meinsamer Arbeit. Es besteht jedoch ein großer Unterschied zwischen unserer seit je eingenommenen Stellung und zwischen der unmittelbar vor der Wahl vorgenommenen Frontveränderung der Vereinigten Linken. Unsere Stellung beruhte auf sachlichen, ans dem nationalen Prinzipe erwachsenen Gründen. Die Vereinigte Linke dagegen läßt sich offenbar von den Verhältnissen des Tages bestinnnen. Sie giebt, wenn sie es auch nicht sagt, dip Hoffnung nicht auf, aus ihrer Partei ganz oder theilweise

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 09.06.1889
Descrizione fisica: 8
wohl glatt und ohne große Veränderungen der Partei-Verhältnisse abspielen. Dasselbe, das Hecht bezüglich der hauptsächlich in Betracht kommenden Parteioerhältmsse, wird auch in Böhmen der Fall sein, doch befehden sich dort die liberalen Jnngtschechen und die kon- seroativ-feudalen Alttschechen ans das heftigste, wobei als Resultat eine Vermehrung der jungtschechischen Abgeordneten im Landtage sicher vorauszusehen ist. Hinsichtlich des Ver hältnisses der Deutschen zu den Tschechen in Böhmen bleibt

, indem der Fürfterzbischof von Salzburg, die Bischöfe von Trient und Brixen sowie der Rektor der Universität Innsbruck Birilftimmen und lveiter auch die Stifte und Probsteien 4 Mitglieder in den Landtag zu entsenden haben, so daß also noch 60 Abgeordnete zu wählen sind. Bisher saßen im Tiroler Landtag 50 deutsche Abgeordnete, und zwar 33 konservative und 17 liberale; die anderen 18 Abgeordneten gehörten der italienischen Nationalität an und hievon zählten 7 zur konservativen und 11 zur liberalen Partei

. Die bevorstehenden Landtagswahlen vollziehen sich bei einer starken Bewegnag. In Dentsch- tirol stehen sich die deutschkonservative und die liberale Partei scharf gegenüber. Inner halb des deutschkonservativen Lagers besteht im besonderen wieder die Richtung der Zal- linger-Partei als schärfere Tonart, mit welchen Erfolgen, bleibt abznwarten. Den schwersten Schlag jedoch wird die liberale Partei durch den Verlust ihrer sämmtlichen bisherigen Mandate aus dem Großgrundbesitz erleiden, indem diese 10 Landtagssitze

zwischen den Deutschklerikalelt und nationalen Trentinern anfgetheilt werden, wornach der deutschlibe ralen Partei nur sieben, möglicher Weise auch gar blos sechs Mandate im Landtag ver bleiben, deren Träger ans den Handelskammern, dann ans den Städtewahlkreiseil Innsbruck und Bozen und des Unterinnthals gewählt werden, wozu noch der Rektor der Universität Innsbruck zu rechiien ist. Im ganzen werden die Tiroler Landtagswahlen, wie die Ver hältnisse stehen, der heutigen Strömung ent sprechend einen weiteren Verlust

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Pagina 1 di 12
Data: 28.06.1891
Descrizione fisica: 12
, daß der Bezugspreis für dies Jahr schon eingesandt wurde, ersuchen wir, die Anweisung solchen Freunden unseres Blattes zu geben, die ge sonnen sind, dasselbe selbst zu beziehen. Wer hat sich geändert? Ein parlamentarisches Ereigniß ist die Bewilli gung des Dispositionsfondes durch die „Vereinigte Deutsche Linke". Seit 12 Jahren bekämpfte diese Partei dön Dispositionsfond, verweigerte die Be willigung desselben und nun mit einem Male findet sie, daß dieser von ihr als unmoralisch bezeichnete Fond zu gewähren sei

. Ter Tispositionsfond ist jene vom Parlamente dem Kabinete zu bewilligende Summe, über deren Verwendung das letztere keine Rechnung zu legen hat. Die Negierung bestreitet aus diesem Fonde die Kosten ihrer Presse, also jener officiös genannten, Presse, welche wieder die Aufgabe hat, die Regierungs-Anschauungen dem Volke mundgerecht zu machen. Es ist klar, daß einen solchen Fond der Regierung eine Partei nur dann bewilligen kann, wenn sie zu dieser Regierung unbedingtes Vertrauen hat. Die „Ver

ihr nichts zu, als daß sie sich nähern darf. Mit jedem Schritt, der näher zur Regierungstafel führt, gibt diese Vereinigte Linke einen Theil ihrer ursprüng lichen Grundsätze auf und nähert sich dem Ideale einer willenlosen, von dem gnädigen Lächeln der Regierungsmächte abhängigen, in der Sonne der Kabinetsgunst ersterbenden Partei. Die Jugend- träume dieser Partei sind längst zerronnen: auf dem Idealismus der Sechziger Jahre setzte sie die „praktischen" Mannesthaten der Siebziger Jahre und errang nicht Freiheit und Volkswohl

, sondern Geld- und Machtstellen, und heute gleicht sie dem Greise, der froh ist, Gnadenbrod genießen ztr dürfen. Diese Partei ist reif zum Verschwinden — sie muß hinweg, wenn dem deutschen Volke in Oesterreich nicht neuer Schaden zugefügt werden soll. Und sie wird verschwinden, wie ihr selbst der Sinn für freie politische Entwicklung, der Sinn für die wirklichen Fortschritte und der Sinn für das dem Volke Noth- wendige entschwunden ist. Dr. S. Rede Schönerer'-, gehalten am 14. d. Mts. auf der Versammlung

gesagt, daß er wohl isolirt bleiben wei^e, wenn er sich in so wichtigen Fragen von der Partei trenne. Er aber antwortete, daß er seine Aufgabe nur darin erblicke, die Interessen des ehrlich arbei tenden Volkes in Oesterreich zu wahren nnd zu schützen, unbekümmert, ob er allein bleibe oder nicht. — Seine besondere Aufmerksamkeit schcllktc er ferncrs der Frage der Grundsteuer-Regulierung wegen ihrer großen Wichtigkeit. Im Jahre 1874 habe er beantragt, daß die österreichische Grenze gegen den Eintrieb

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Pagina 1 di 8
Data: 21.08.1887
Descrizione fisica: 8
- beizusühren. Diese Partei sagt: Weg mit den verschiedenen Sprachen, trachten wir eine gemeinsame Schriftsprache zu finden, in der wir uns geistig verständigen können; hinweg mit der Verschiedenheit der Glaub- enslehren, hinweg mit den zwei Päpsten, schließen wir uns der russisch-orthodoxen Kirche an und verehren wir den Czar als unseren Papst; dann werden wir mächtig, stark und gefürchtet sein. Diese Partei nennt man nun die panslavi- stische. Dieselbe ist ebenso alt, als wert verbreitet und rührig

Protektorat stehen würden. Man sieht daraus, daß der Panslavismus seine gefährliche Spitze augenscheinlich gegen Oesterreich-Ungarn kehrt, wo jedoch die deut schen Fortschrittsmänner im Jntereffe der Selbsterhaltung und des österreichischen Staates sich mannhaft gegen den anstür menden Slavismus wehren. Wichtig für die Tagesgeschichte ist der malen der in Rußland geführte Kampf zwischen der sogenannten europäischen und der panslavistischen Partei. Wie schon ihr Name andeutet, sucht die erstere Anschluß

an das zivilisirte Europa, sie wünscht für Rußland europäische Bildung, sie verlangt Frieden mit Europa und dringt insbesondere darauf, daß die orientalische Frage im Einverständ- niß mü den europäischen Mächten einer all- mäligen sriedlicheu Lösung zugeführt werde. Zur europäischen Partei gehörendieruhigeren besonneneren Russen; zu ihr gehören auch die vielen Männer deutscher Abstammung, welche m Rußland hervorragende Stellungen im Staatsdienst, im großen Grundbesitz, in der Geschäftswelt inne

haben. Die panslavistische Partei hingegen predigt die vollständige Ab- schließung von Europa; sie begehrt ferner, daß in Rußland nur eingeborne Nationalruffen zuRang und Ansehen gelangen und bekämpft den Einfluß der deutschen, der europäischen Bildung überhaupt, indem sie behauptet, Ruß land könne nur gedeihen, wenn das Volk sich aufstrengslavischerGrundlage weiterentwickle Sie istes,welchebeijenen slavischen Stämmen, die nicht unter russischer Herrschaft stehen, die panslavische Agitation -betreibt. Nach außen

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 02.09.1888
Descrizione fisica: 8
, die bulgarische nämlich, scheint neuerdings in eine völlige Regungs losigkeit eintreten zu wollen, deren Ende Niemand abzusehen vermag. Es ist wahr, daß man sich einen Augenblick lang mit der Hoffnung geschmeichelt hatte, die Peter- Hofer Kaiser-Begegnung werde baldigen und unmittelbaren Einfluß im Sinne einer Lös ung dieser Frage ausüben. Man hatte auf eine Art Auflösung der sogenannten anti russischen Partei in Bulgarien gerechnet und erwartet, daß die gegnerische Diplo matie die Waffen strecken

ist Aussicht vor handen, daß die Erwartungen sich in naher Zeit erfüllen. Die aus Bulgarien eintreffen den Berichte sind so reich an Widersprüchen, daß nur ein übertriebener Optimismus auf eine baldige Lösung des Knotens rechnen könnte. Wäre die dortige russenfreundliche Partei dem Siege nahe, so würden ihre Führer sicher in der Lage sein, bestimmte Mittheilungen nach answärts gelangen zu lassen. Die in allen bulgarischen Nachrich ten herrschende Verworrenheit zeigt jedoch, daß die russenfreundliche Partei

in Bulga rien, wenn sie auch nicht gailz ohnmächtig ist, doch zum mindesten noch in einen schwierigen Kampf verwickelt bleibt, dessen Ausgang sich im vorhinein noch immer nicht bestimmen läßt. Jene Mitglieder die ser Partei, welche augenblicklich in Peters burg weilen — Zankoff selbst ist darunter — scheinen nur wenig greifbare Hoffnun gen zu hegen und gar iiichts Bestimmtes über die Änssichten der von ihrer Partei gegen den Prinzen Ferdinand und Stam- buloff geführten Wühlarbeit zu wissen

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Neue Inn-Zeitung
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Pagina 10 di 14
Data: 22.02.1891
Descrizione fisica: 14
klerikalen Partei ist, damit diese neue Opfer für ihre Parteibestrebungen gewin n en. „Bauer, hilf Dir selbst!" Diese goldene Regel haltet Euch bei der bevorstehenden Wahl vor, in diesem Zeichen werdet Ihr siegen, mit andern Worten, nur durch eine eigene, unabhängige Bauernpartei, die sich weder von der Kanzel, noch vom geldsüchtigen Advokaten oder gleichgesinnten Parteigenossen was einwenden läßt, werdet Ihr zu einer für Euch vor- theilhaften Vertretung kommen. In Eueren Banern- kreisen giebt

, thatkräftige deutsche Männer, von denen Ihr die Versicherung habt, daß sie standhaft an ihren nati onalen Grundsätzen halten, damit Ihr Euch nicht für Eueren ehrlichen guten Willen im Hinblick ans die ganze Bauernschaft Tirols getäuscht seht. Seht hin, wie die klerikale Partei im Lande Tirol in ihre zwei Streitgrnppen (die Zallingerianer- und die Casinoparteiangehörigen) Jahr ans, Jahr ein sich gegenseitig bekämpft, ans welchem Grunde so manche volkswohlthätige Institution nicht ins Leben treten kann; seht

eingedenk: ,,Bauer hilf Dir selbst" und haltet Euch an das Programm, das am Be ginn der heutigen Nummer der,,Inn-Zeitung" veröffentlicht ist. — Wählt bäuerliche Wahl- männer, nehmt ihnen das Ehrenwort ab, daß sie nicht wehr die in klerikalen Partei Interessen arbeitenden Abgeordneten, oder die im Bunde mit Czechen, Slaven gegen unser deutsches Volk in Oesterreich stehenden Vertreter, wühlen. S.id auf der Hut, weist diesen fanatischen Parteilenten die Thüre, seid einig, dann werdet Ihr zum Siege gelangen

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 8
Data: 07.03.1891
Descrizione fisica: 8
haltenen Aufruf auch nur gewußt und es fällt den maßgebenden Herrn der konservativen Partei gar nicht ein. verschiedene darin enthaltene Behauptungen zu ver treten. Der Kufstciner Liberalismus in der Noth. ES geht uns folgender Aufruf zu: „An die Rcichsrathswähler von Kufstein! Der hochwichtige Augenblick naht, in welchem wir durch unsere Wahlstimmen mitzuwirken haben an der großen Entscheidung über unser Wohl und Wehe in der kommenden Zeit. Wäre noch einer von uns im Zweifel, wie er zu wählen

habe, so möge er zurückblicken auf das, w^s unS die klerikale Partei im Vereine mit ihren Parlaments - Bundesgenossen in den zwei abgelaufenen Reichsraths - Perioden beschert hat; dem Verblendetsten müßten da die Schuppen von den Augen fallen. (Ja gewiß, die „klerikale" Partei hat im Dercine mit andern trotz der liberalen Schulden das in Europa sprichwört liche österreichische Defizit beseitigt und denStaats- kredit in ganz ungeahntem Maße gehoben — eine solche Partei muß Jeder verabscheuen. Die Red

.) Wählcr von Kufstein! Laßt Euch nicht bethören durch die gleißnerischen Worte des klerikalen Wahlaufrufes! Glaubt Ihr denn, der klerikale Kandidat werde das gut machen, was seine Partei durch 12 Jahre am Volke verbrochen hat ? (Zum Bei spiel den Bau der Arlbergbahn! Die Einführung der Postsparkassen, des Chekverkehrs u. s. w. Die Red.) Glaubt Ihr, er werde ein weißer Rabe sein? (Gewiß nicht! Ileberhaupt kein Vogel und jedenfalls schwarz! Die Red.) Die klerikale Partei hat bewiesen

(Wo denn? Hat sie die Gewerbefreiheit und ähnliche Freiheiten bis zu der zu verhungern dem Gewerbestande gebracht? Die Red.), daß sie nicht Sinn und Herz hat für die be drängte Lage des Gewerbes und für die Noth des klei nen Mannes, und nun soll dem klerikalen Wahlaufrufe geglaubt werden, daß der klerikale Kandidat diese Eigen schaft besitze! Glaubt es nicht, daß bief j Partei in Zu kunft anders handeln würde, als sie cs bisher getrieben. Aus ihrem Wahlaufrufe ist e» schon zu lesen, daß es bei dem alten Treiben bleiben

soll. Denn vom kleri kalen Kandidaten wird darin verkündet, daß er keine Gelegenheit versäumt, die Schulfrage wieder aufzu wühlen, daß er also das nämliche treiben will, womit feine Partei bisher die kostbare Zeit vergeudet und die Gelegenheit versäumt hat, dem Volke wirklich zu nützen. (Die Zeitvergeudung ist nicht schlecht bei einer Frage, welche in ganz Europa verhandelt wird und wo es sich um die Seelen unserer Kinder handelt. Die Red.) Wähler von Kufstein! Die Vorsehung ist mit uns. (Welche Vor sehung

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 04.12.1887
Descrizione fisica: 8
, so bilden auch ganze Körperschaften den Zielpunkt der heftigsten Angriffe von klerikaler Seite, sobald diese Vereine u. s. w. nicht den Stempel der bedingniigslosen Unterordnung unter die äußerst weltlich gemeinte klerikale Partei herrschast sich an die Stirne setzen. Wie wurde seinerzeit der „Alpe n verein", wie wird heute noch der „deutsche Sch ul verein" bei jeder Gelegenheit mit den schivärzesten Farben gemalt, sogar die F e u e r w e h r e n, diese schöne Einrichtung gegenseitig werk- thätiger

letztere, nämlich seinen durchaus nicht religionsfeindlichen Stand- Punkt hat z. B. der oberösterr. Bauernver ein erst kürzlich bewiesen, indem er sich ge genüber den gröblichen Verlästerungen Seitens der klerikalen Partei geradewegs mit einer Beschwerde an den oberöfter- reichischen Bischof Dr. Müller in Linz wendete, worauf denn auch von diesem höchsten geistlichen Würdenträger des Landes folgende den Stempel echten Priesterthums tragende Rückantwort bei der Vereinsvorstehung einlies: „Ich befasse

mich nicht mit Politik und werde mich nie in politische Parteikämpfe entmischen. Ich bin Bischof vom heiligen Geist gesetzt, die Kirche Oberösterreichs zu regieren. Ich bin Bischof allerKatholiken die ses schönen Landes, sie mögen welcher Partei immer angehören, undumfasse alle ohne Ausnahme mit der aufrich tigsten Liebe und dem innigen Wohl- wollen. So ist es und so wird es auch blei ben. Was die Zeitungsblätter betrifft, so erscheint keines unter meiner Autorität, und ich übe auf keines irgend einen Einfluß

, sondern um solchergestalt aus unwider legliche Weise das Volk von der religiösen Ungesährlichkeit zu überzeugen und sich vor ullgerechtfertigten Angriffen Ruhe zu schaffen oder denselben die Spitze abzu brechen. Die katholische Kirche ist doch allüberall dieselbe, in dem einen Lande wie iin andern, der Bischof von Linz er klärt sich als Bischof aller Katholiken, welcher Partei sie auch angehören, er segnet auch seine von der klerikalen Presse be leidigten Seelsorgebefohlenen, sollte also unter gleichen Voraussetzungen

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 1 di 8
Data: 29.01.1888
Descrizione fisica: 8
können. Nicht so der aus dem deutschen Bundesgebiete aus- getviesene Deutsche. Er wird hinausgedrängt in die Fremde, wo Noth und Elend seiner harren; kehrt er, vom Heimweh oder Hunger getrieben, in's Vaterland zurück, so wird ec dann mit Grfängniß bis zu 3 Jahren bestraft. Und wie leicht Einer der Ver bannung anheimfallen kann! Es genügt, wenn Jemand wegen Betheiligung an „verbotenen Vereinen" vernrtheilt wird. Schon die Annahme, daß Jemand Mit glied der sozialdemokratischen Partei sei, führt zur Verurtheilung des Betreffenden

wegen Betheiligung an einem „verbotenen Verein". Nimmt ein Deutscher an Ver sammlungen im Auslande zur Förderung der Bestrebungen der Sozialdemokratie theil, so kann, abgesehen von einer Frei heitsstrafe, ebenfalls auf Zulässigkeit der Entziehung der Staatsangehörigkeit erkannt werden. In der That, ein solches Gesetz hat noch nicht bestanden. Es unterließt keinem Zweifel, daß nicht nur die sozialdemokra tischen Abgeordneten, sondern alle thätigen Mitglieder der Partei auf Grund dieses Gesetzes

in die Fremde, „in's Elend", wie man früher treffend zu sagen pflegte, Hin ausgetrieben werden können. Das Gesetz be deutet eineWegnahmedesallgemeinenStimm- rechtes, es eröffnet eine neue Zeit — die Zeit der revolutionären Bewegung. Schon haben die Führer der reichsdeutschen Sozialdemo kratie beschlossen, falls das Gesetz iu Kraft treten sollte, der Partei Wahlenthaltung anzuempfehlen, dem Reichstag und den Landtagen den Rücken zu kehren und sich bedingungslos auf revolutionären Boden zu stellen

. Der Stimmzettel hat bisher die gewaltthätige Richtung niedergehalten und einen Theil der Partei mit ber Hoffnung erfüllt, es werde sich trotz Alledem auf parlamentarischem Wege etwas erreichen lassen. Es gab radlkale Elememte genug, die sich über die „Reichstags-Harmonie- meier" lustig machten und zum Kampf mit allen Mitteln riethen. Der Stimm zettel, den in Deutschland auch der Aermste bis jetzt besitzt, erhielt die Arbeitermassen auf dem Boden der Ruhe und des Friedens. Jetzt falls man ihn den Händen

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 8
Data: 19.09.1891
Descrizione fisica: 8
- und mit IO kr. für dreimalige Einschaltung per einspaltiger HetitzeiLe oder deren Raum berechnet. — Bei öfterer Insertion Rabatt M 213. Jahrgang XXXI. Januarius [“’^SäSST 8 “] Samstag 19. September 1891 I I „ f I ! —— Unsere Stellung zu den nationalen Parteien. Auf die von uns zitirte Rede des Grafen Schön born in der Versammlung zu Seelau erwiderte die .Politik" im Wesen Folgendes: „Vorerst möchten wir darauf hinweisen, daß sich die altczechische Partei im prinzipiellen Gegensatze zur katholischen Partei nie befand

und gegenwärtig gleich falls nicht befindet, und daß es daher im höchsten Grade befremden muß, wenn dieser Partei in ihrer bisherigen Organisation die Bundesgenossenschaft der Konservativen nun gekündigt wird. Eine Frage der Reorganisation der Partei ist für dieselbe eine Lebensfrage. Ihre alte Organisation können die Altczechen nicht aufgeben, sie können auf neuen Grundlagen nicht eine neue Partei bilden. Ihrer Bezeichnung als Nationalpartei getreu, mußte die altczechische Partei das nationale Interesse

vertheidigen und muß auch in Zukunft diese Aufgabe als Hauptaufgabe haben. Die Vertheidigung der kirchlichen Interessen konnten die Altczechen für ihre Hauptaufgabe nicht ansehen, da in Böhmen der Katholizismus durch die Hierarchie ener gisch genug vertreten und vertheidigt ist, so daß seine Vertheidigung die altczechische Partei nicht zu übernehmen brauchte. Neben der nationalen hindert sie daran auch die staatsrechtliche Frage. Die altczechische Partei ist eine „müßig liberale Partei

", die nach allen Richtungen hin Extreme perhorrescirt. Die altczechische Partei kann als solche nicht leugnen, daß auch konfessionelle Fragen zu extremen werden können. Zur Zeit des Konkordatetz war der Staat in den Händen einer extrem katholischen Parteis?), und die altczechische Partei hat ja einen sol chen Staat auch nicht gewollt. Was die konfessionelle Schule anbetrifft, so wurde ja unter hervorragender Theilnahme der altczechischen Partei eine Art Rcmedur schon durch die Schulnovelle geschaffen. Nicht genug daran

, die altczechische Partei setzte sich während ihrer Thätigkeit im Reichsrathe auch für andere kirchliche Jntereffen, so für die Regelung der Congrua, der Katechetengehalte, der Gehalte der Profes soren an den theologischen Bildungsanstalten ein und bewies hiedurch, daß sie dort, wo es die faktische Noth wendigkeit erheischt, die faktischen Jntereffen der Kirche auch zu wahren versteht. In gleichem Interesse sprach sich Dr- Mattus vor drei Jahren in einer Wählcrver- sammlung in Jungbunzlau über diese Frage

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