, ohne dafür auch nur den geringster: Nutzen zu bringen. Wäre es anders, gebe es längst keine venerischen Krankheiten mehr, denn welcher Jüngling, der davon ergriffen wurde, beka m ni cht schon vorher Kenntnis davon? Das Ziel der stxucllcu Jugendaufklärung darf, schreibt Schulze sehr richtig, nicht wie bei den radikalen Sexualpädagogen von heute darin gesucht werden, schon die Kinder zu kleinen Aerzten für kör perliche und seelische Schwankungen des Geschlechts lebens zu erziehen und zur Erreichung
dieses Zweckes vor ihnen auch die letzten Hüllen von den inrimsten. Vorgängen zwischen Mann und Weib wegzuziehen. Ich glaube, daß dieses Ziel nicht einmal die Erwach- senen lockt, solange diese selbst aus freiem Antriebe um ihre höchsten Freuden den Mantel der Dunkelheit und der wortlosen Leidenschaft schlagen. Wenn zwei Erwachsene solche Stunden noch voreinander wie ein schamvolles Mysterium hüten, weil ihnen der sexuelle Vorgang nicht wie beim Tiere lediglich ein fleisch liches Ergötzen ist, lveil
haben alle jene, die dies ideale Ziel durch Gewalt zu erreichen versuchen, kein Recht sich Anarchisten zu nennen, sou- dern sie spielen unter diesen die gleiche Rolle, wie die Antichristen unter den Christen. Ter jesuitische Grundsatz: „Der Zweck heiligt die Mittel" ist für die Anarchisten nicht minder aUcheulich und verwerflich wie für die Jesuiten, denn ob ein böses Mittel gute oder schlechte Ziele verfolgt, immer erfüllt sich! das Dichter wort: Das eben ist der Fluch der bösen Tat, Daß sie fortzeugend Böses muß gebären
, daß er dann auch keinen Teil au ihm haben werde, denn er konnte keinen als seinen Gesinnungsgenossen aniehen, der nicht die letzten, strengsten Forderungen seiner Lehre erfüllen mochte. Daraus ist zu ersehen, daß der Anarchismus keine neuzeitliche Erfindung, sondern vielmehr mindestens so alt ist wie das Christentum, und wenn dies vielleicht nie voll zur Geltung kommen kann, wird es doch immer das höchste Ziel der Menschheit bleiben, lveil es nach der höchsten und edelsten Freiheit strebt. Diese setzt der Anarchismus