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Pagina 9 di 16
Data: 20.03.1936
Descrizione fisica: 16
haben, ist sie da und verschwin det in Hannas Zimmer. Bentham stößt einen Schrei des Entsetzens ans. Sie stürmen an dem wie gelähmt dastehen den Stoefen vorbei in Hannas Zimmer. Sie bangen nur darum, daß sie zu spat kommen . . . aber da sehen sie ein Schauspiel, das ihnen das Blut erstarren läßt. Bärilak kämpft mit dem Wolf. Nur der keuchende Atem des Wolfes, des riesenhaften blngetüms, und der Atem des Mannes sind im Naume. Bärilak würgt den Wolf. Mit seinen bei den Händen drückt er ihm die Kehle zu. Aber seltsam

, der hochaufgerichtete Wolf scheint kaum Widerstand zu leisten, scheint vor Ent setzen wie gelähmt. Er stößt keuchende Laute aus, Bärikak zwingt ihn zu Boden. Tärgaöe will ihm den Fangschuß geben, aber Bärikak winkt ihm. „Lebendig . . . lebendig!" stößt er heiser hervor. Der Wolf liegt leblos am Boden. Hat ihn Bärilak erwürgt? Die Männer stehen wie erstarrt ob der ungeheuren Kraftleistung des Mannes. Sie sehen, wie Bärilak den Wolf fesselt, daß er sich nicht regen kann. Stoefen steht an der Tür und vermag

sich nicht zu rühren. Gr weiß . . . alles ist ver loren . . . er will davon, aber seine Füße sind wie Blei. Bentham wendet sich, jäh zu ihm, er weicht zurück, aber da fährt Benthams Faust nieder, daß er -ohnmächtig zusammenbricht. Auch Stoefen wird gefesselt. „Der große Wolf . . . 1" stößt Tärgaöe her vor. „Du . . . großer Jäger, du hast ihn lebend gefangen." „Das kann mein Bruder Tärgade auch! entgegnet Bärilak schweratmend. „Gr mtrp nur den Zauber kennen, der den Wolf hilflos macht. Da . . . Bruder Tärgade

. . . rieche meine Hände! Der Geruch hat den Wolf geschlagen, mehr als meine Fäuste." Sie blicken auf das riesenhafte LLntier, das am Boden liegt. Der schwarze Dies. Hans Watzlik. Er fegt das Wild weg, daß die Fetzen fliegen. Er hetzt den Hirsch, er fällt die Wild sau, er legt den Bären auf die Haut, den Bi ber sticht er aus der Wulda, und den Auer hahn schießt er dem Förster vor der Nase weg. In seinem Ba,ckofen brät der Hirschziemer, zartes Hasenfleisch ist sein Mittag. Der gräfliche Wilööretschreiber

sich der schwarze Hies nicht hinaus. Da kauert er hinter dem Ofen, darin die Flammen wim mern. und über ibm am Dachboden klabastert es, als tanze einer droben, und draußen in der Nauhnacht poltert der Sturm. And Schlag zwölf Lthr, "nicht früher und nicht später, springt das Fenster auf, und einer lehnt drau ßen und brüllt: „Bald!" And wenn dev Wild schütz dann mit der geladenen Büchse hinauö- rennt, ist das hämische Gespenst schon davon. Da frieselt es ihm tief in die Knochen hin „Der große Wolf!" sagt Hanna

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Pagina 10 di 12
Data: 15.11.1935
Descrizione fisica: 12
, und der große Wolf schleicht durch die Wälder." Dabei ruhen seine Augen fragend auf Ol stenna. Aber der achtet nicht auf den Blick. Er klingelt. Tärgade kommt und nimmt Sumi in in Empfang. Olstenna sucht die Freunde wieder auf. * „Sie müssen uns vom Schicksal der Ol stenna erzählen", spricht Hanna zu Olstenna. „Neben Sie sich einmal die Seele frei!" Graf Arve nickt ihr zu. „Ja ... ich will erzählen. Nur . . . die Tatsachen ... ich kann nicht schildern . . . nicht ausführlich berichten. Mein Vater wurde

vor zwei Jahren ebenso wie der Händler Tschhlan auf der Landstraße von einem riesenhaften Wolf überfallen, der ihm die Kehle durchbiß. Ebenso erging es dem Pferd vor dem Iagöwagen-. Es war Anfang Herbst. Das Seltsame dabei war, wie immer, daß den Toten außer dem tödlichen Biß nichts zugefügt worden war. Der Leichnam wies sonst nicht die geringste auf. Ich vergesse den Anblick meines toten Vaters nie in meinem Leben. Wir haben monatelang den Wolf gejagt. Es war umsonst. Zweimal fan

geworden, be reits zu großer Festigkeit entwickelt ist." „Ja, Ihre Tochter ist ein ganz einziges Ge schöpf!" rief ich aus. „Nun, vielleicht sind wir beide bestochene Nichter. Aber soviel glaube ich wohl selbst sagen zu dürfen: sie ist ein vortreffliches Mäd chen und verdient glücklich zu werden." „Sie wird es auch gewiß!" bäumten, wollten nicht weiter und wieherten vor Angst. Sie rochen den Wolf. Llnö mit einem Male schoß eine schwarze Masse aus dem nächtlichen Wald, und ehe die Polizisten

nichts. Der Wolf verschwand, ebenso rasche wie er ge kommen, im Walde." „Die Polizisten haben doch geschossen?" „Ja, das taten sie! ES waren mutige, tap fere Burschen, aber alles spielte ficfji so schnell ab, daß sie machtlos waren. Vielleicht wa ren es die hastig, ohne richtiges Ziel abgege benen Schüsse, die den Wolf so rasch ver trieben . . . wer weiß es!" „Diese beiden Polizisten . . . leben die n>och in Karskulla?" „Nur der eine, Hansen. Der andere, Föns, nahm sich den Vorfall so zu Herzen

, daß er den Dienst quittierte und nach Amerika ging." Olstenna berichtet weiter. Jedes Wort fällt ihm unsagbar schwer, denn es beschwor furcht bare, qualvolle Erinnerungen herauf. „Mein ältester Bruder Ehwe wurde, vom großen Wolf ein halbes Jahr später an gefallen, als er — nicht mehr an den Wolf denkend — auf einem einsamen Pirschgange war. Gr muß so überrascht gewiesen sein, so unerwartet starb er, daß wir ihn tot, aber mit friedlichem Gesicht fanden. Wahrscheinlich war ihm gar nicht zum Bewußtsein gekommen

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Pagina 10 di 12
Data: 03.01.1936
Descrizione fisica: 12
Männer ver lassen die schützenden Mauern von Olstenna. Der dunkle Wald dehnt sich vor ihnen. Sie bleiben beide stehen und lauschen. Das geheimnisvolle pfeifen ertönt wieder. „Er ruft den Wolf!" stößt Bentham heiser hervor. Er läßt seine Lampe ausblitzen und der helle Schiein ergießt sich in das Dunkel. Wie ein Schlag geht es durch die Männer. Höchstens zwanzig Schritt vor ihnen steht das zottige Angetüm, der entsetzliche Teufel, der Mörder vieler unschuldiger Leben — der sagenhafte Wolf von Olstenna

. Teuflisch lodern seine Lichter auf, die Haare des Tieres scheinen sich zu sträuben, ein furcht bares Gebiß entblößt sich!, die Männer stehen einen Augenblick wie erstarrt. Da reißt Bentham die Büchse an die Wange. Ein Schuß dröhnt durch die Stille. Aber im gleichen Augenblick ist das Antier zuge sprungen, ein langgestreckter schwerer Körper fliegt durch die Luft, und im nächsten Au genblick liegt Bentham am Boden, nieder- gerissen von dem riesigen Wolf. Die Kugel war fehlgegangen, sie hatte den Wolf

dröhnend zerriß, fährt alles auf Olstenna aus dem Schlafe. Heftige Aufregung 'bemächtigt sich Arves, der Gäste und der Dienerschaft. Sie springen von den Lagern und kleiden sich! in fieber hafter Eile notdürftig an. Tärgaöe hat mit seinen Tatzen den toten Wolf zur Seite gedrückt, daß Bentham auf- stehen kann. Er Zittert vor Aufregung am gan zen Leibe. Aber mit aller Energie reißt er sich zusammen. Beide Hände streckt er Tär- gade entgegen. „Dank — Dank, Tärgaöe — alter treuer Kamerad!" Tärgaöe lacht

kurz auf, dann atmet er noch einmal tief und sagt mit einem Lachen der Befriedigung: „Den . .. den . . . hätten wir! Der Wolf von Olstenna. hat ausgespielt! Schaut, Herr Bentham . .. was für ein riesenhafter Bursche." Bentham nickt, noch immer schwer atmend. „Ja — ja — ein riesenhafter Kerl! Aber — ich hält' mir ihn noch größer vorgestellt! Denk' an die Wolfsfährte, die wir bei dem Händler Tschhlan sahen. Ich glaube nicht, daß dieses Teufels Pranken soviel Erde be- decken,, wie die des Wolfes

, der Tschhlan riß." Aus öem Schloß strömt es. Allen voran läuft Markollen, gefolgt von Olstenna.. Den beiden schließen sich die anderen an. Nur Bärilak ist nicht unter ihnen. Sie sehen schaudernd den toten Wolf. Markollen ist totenbleich. „Am Gottes willen — welch, eine Bestie — welch ein Tier! Olstenna — da liegt der Mör der deines Geschlechtes." Olstenna starrt die tote Bestie lange an. Er Zitiert am ganzen Körper. Langsam be ruhigt er sich. Dann kniet er nieder, betrachtet lange die Klauen des Wolfes

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Pagina 9 di 12
Data: 08.11.1935
Descrizione fisica: 12
Der lllolf von Olstenna Roman aus dem nördlichen Schweden 8. Forts. von LudwigOsten. „Der große Wolf hat in dieser Nacht den Händler Tschylan, der von Karskulla kam, gerissen. Man hat ihn tot neben feinem ver endeten Pferde gefunden. Die Spuren . . ." Er schweigt betreten, denn eben 'ist Graf Olstenna eingetreten und hat herzlich gegrüßt. Olstenna merkt, als mar ihm den Gruß er widert, die Verlegenheit der Männer. „Was gibt es, mein guter Tärgade?" fragt er freundlich. „Herr, Schlimmes

ist geschehen! Der große Wolf hat einen Menschen gerissen." „Der Wolf ist wieder da?" Olstennas Au gen sind mit einem Male voll Erregung. „Wer . . . sprich, Tärgade, wer ist sein Opfer gewor den?" „Der Händler Tschylan, Herr!" „Der in dieser Nacht von Karskulla kam?" „Ja, Herr? Vor einer Stunde wurde es uns gemeldet. Er liegt tot mit öurchbisfener Kehle neben seinem verendeten Pferde auf der Land straße. Der polizeimeister aus der Stadt ist schon da!" Olstenna bleibt einen Augenblick starr ste hen

. „Ein Wolf hat einen Menschen gerissen", schließt Olstenna. „Das ist in unseren Wäl dern zwar keine Angelegenheit, die oft vor- kvmmt. Die Anwesenheit des Menschen hier in Ginevra Novelle von Ferdinand v. Saar. 3. Fortsetzung. Am mich drehte sich noch alles, und als ich mich jetzt mit hochklopfendem Herzen nach! einem Stuhl umsah, trat Dorsner lächelnd an mich heran. „Nun," sagte er, „dein Ge schmack ist nicht übel. Aber es ist ein noch ganz blutjunges Ding — und dabei arm wie eine Kirchenmaus. Gib acht

ich: „Nun, das wäre ja ei gentlich das Schlimmste nicht." „Gewiß, nicht, wenn ich jetzt ungescheut blei ben könnte. And eigentlich könnt' ich es auch," fuhr sie fort, indem sie das Haupt erhob und stolz um sich blickte, „blas Gerede der Leute sollte mich wenig kümmern. Aber meiner Mut ter wegen darf ich es nicht. Im übrigen ist es gut, daß es so gekommen. Diese Menschien haben nun selbst das Band zerrissen, das uns diesem Zipfel des Landes hat den Wolf auch zum größten Teile Vertrieben. Aber es ist in den letzten

Jahren öloch mehrmals vorgekom- men. Ei 0 schmerzlich der Tod jedes Menschen ist, es wäre kein Grund für mich, mich! so maß los zu erregen. Aber ... es handelt sich um den gefürchteten Wolf von Olstenna, der jetzt, da ich wieder auf dem Schlosse meiner Väter weile, wieder austritt." „Wir sind doch Freunde, Graf Olstenna!" spricht Hanna sehr herzlich. „Wollen Sie Ih ren Freunden nicht sagen, was es mit dem Wolf von Olstenna auf sich hat?" Olstennas Brust geht schwer. Er starrt lange

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Pagina 9 di 12
Data: 13.03.1936
Descrizione fisica: 12
er liegt über deinen Zügen. Was ist gesche hen? " „Der große Wolf hat Märtjä gerissen, zu sammen mit Nhkv, als sie mit ihm floh." Leichenblaß sehen sich Tärgaöe und Frau Parin an. „Du hast Märtjä verloren? Ar mer Bärilak!" „Äch habe sie nie besessen ! Sie gab mir nur Worte der Lüge. Ale hat Märtjä Bärilak geliebt ... nie hat Märtjä überhaupt einen Menschen geliebt. Sie war Sumis Tochter, und Sumi kennt nur einen Gott und das ist das blanke Gold." Hart und erbarmungslos, mit unbeweglicher Miene

spricht's der Jäger, dann läßt er sich nieder. „Höre, Bruder . . bittet Tärgaöe, „heute und morgen . . . sind Tage der Freude auf Olstenna. Willst du die Freude stören? Ich bitte dich, Bruder, schweige dem Herrn gegen über . . . von Märtjäs Tode." „Laß es ihn wissen, Tärgaöe. Gr liebte sie nicht mehr, denn sie verriet ihn wie! mich. Noch größere Freude wird auf Olstenna sein . . . denn der große Wolf wird in diesen Tagen sterben. Das sagt Bärilak!" Erschauernd sehen ihn die beiden Men schen

an. „Der große Wolf ist im Schlosse!" sagt Bärilak mit Nachdruck. „Bärilak weiß es, und er weiß, daß der große Wolf sterben wird. Vielleicht in dieser Nacht!" Tärgaöe muß sich! mit Gewalt von der lähmenden Wirkung der Worte befreien. Was meint Bärilak? Er kennt den großen Jäger, und er weiß, baß er kein Schwätzer und Lügner ist. „Ich gehe zum Herrn!" sagt Tärgaöe schweratmend, „und ich will ihm sagen, daß du da bist, Bruder Bärilak!" „Tu's, Bruder Tärgaöe!" — Arve, der glückstrahlende Bräutigam, steht

wie für die Wildnis geschaffen. An der grasigen Wulöau trifft er einen Wolf an, der gibt gerade an einer Stauöle seine Losung aus. „Wölflein, du bedeutest Glück!" grüßt ihn der Hies. Er drängt sich durch ein Gestrüpp. Meiner Six, dort äst sich ein falbes Wild am Nasen! Da schillern seine Augen, die schwärzer 'sind als Schlehen. Er legt das Gewehr an die Wange. 'Wie er aber an das Zünglein greift, spürt er, daß ihn jemand hält. Erschrocken läßt er die Büchse sinken und kehrt sich um. Doch ist niemand da. Der Nebel

hervor. „Du willst doch nicht sagen . . . daß . . ." „Doch, Herr ... es ist so!" spricht Tärgaöe erschauernd. „Der große Wolf hat Märtjä und Nhio, den Sohn des Schamanen, geris sen. als sie flüchten wollten." Wie ein bleierner Druck legt es sich auf die Menschen. Die Gäste sehen die entsetzten Ge sichter, sie kommen heran und erfahren, was sich Furchtbares ereignet hat. Aeberall sieht man verstörte Gesichter. „Herr", sagt Tärgaöe wieder, „Bärilak hat gesagt . . . der große Wolf ist im Schlosse

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 11.03.1933
Descrizione fisica: 16
Seite 8 Volks-Zeitung Samstag den 1t. März 1933 7tr. sy Nach dem Tode des M.-Mannes Silvester Fim Srueuerer des deutsche» Volkes u.id Kr.ichier de« Dritten Reiches buken sich im Bezirksgericht herum Innsbruck, 10. März. (EB.) Heute mußte sich das Be zirksgericht Innsbruck in einer lange währenden Verhand lung mit einer Ehrenbeleidigungsklage der in Innsbruck parteitätigen Nationalsozialistin Elsa Wolf befassen. Frau Wolf. Gattin eines pensionierten Offiziers, trat gegen Frau Cora, Gattin

nach hat die hakenkreuzlerische Prvfesfors- gattin über ihre Mitarbeiterin in der Innsbrucker natio nalsozialistischen „Frauenschaft". Frau Ella Wolf, äußerst ehrenrührige Bemerkungen gemacht — und zwar dem nationalsozialistischen Tischlermeister Alfons A m m a n gegenüber. Es hätte vor kurzem eine Bezirksgerichtsver handlung in der Sache Amman-Wolf stattfinden sollen — es kam aber nicht dazu. Die Prvzeßfache schwebt noch im mer. Die Angeklagte Frau Cora bestritt, daß sie, die Mutter des Helmut Cora, die ihr zur Last

gelegten Aeußerungen gemacht und die Gesinnungs- und Parteigenossin beleidigt habe. Frau Cora wurde aber durch den Kronzeugen Am man aufs schwerste belastet. Dieser Zeuge erklärte, er und auch seine damalige Braut K. können bestätigen, daß Frau Profesior Cora die sehr ehrenrührigen Aeußerungen über Frau Ella Wolf zum Teil sogar mehrmals gemacht habe. War eme Hukeulrku'kriu der anderen nasssagt Den gerichtlichen Aussagen des Nationalsozialisten Amman nach hat Frau Cora der Frau Wolf nachgesagt

, daß sie sich mit dein Blutgeld der SA.-Kameraden bereichert hat. „Sie (Frau Wolf) hat gesammelt und gesammelt . . . Wo ist denn nur das viele Geld hingekommen." Frau Wolf wurde vorgeworsen, daß sie bei ihren Samm lungen „sehr seltsam" verfuhr und nicht korrekt war. Sie hätte sich so manches selbst behalten, statt es abzuführen. Ilebrigens sei Frau Wolf eine „Jiddin", man sehe dies schon ihren krummen Fingern an. Sie habe es gut ver standen, sich durch die nationalsozialistische Partei zu sanie ren. Betreffs

einer erstklassigen Braunschweigerwurst, die Frau Wolf sammelte, ging es auch nicht recht zu — und auch nicht betreffs einer Bestellung in der Konditorei Pe ters. Frau Wolf habe so manches selbst behalten, statt es ordnungsmäßig abzugeben. Der Mann der Frau Wolf sei ein pensionierter Offizier und habe bloß 200 8 monatlich. Er betätigte sich als Staubsauger-Vertreter und Kaufmann und hatte sehr schwer zu kämpfen. Die Wolfs sind nun durch die Nationalsozialisten saniert und der Herr Wolf kommt jetzt gänzlich

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Pagina 9 di 12
Data: 07.02.1936
Descrizione fisica: 12
Der Wolf von Oktenna Roman aus dem nördlichen Schweden 21. Forts, von Ludwig Osten. Tärgaöe sagt lange nichts, dann scheint er sich beruhigt Zu haben und meint: „Dann müßte der Verbrecher einen Helfer auf Öl st enna haben?" „Ja, das glaube ich! And dieser Helfershel fer hat den Wolf fortgetragen. Lasse die Hun de las, Tärgaöe, wir wollen nachsuchen, wo man den Wolf hingeschafft hat." Tärgaöe folgt der 'Aufforderung, und die Hunde werden auf die Spur gesetzt, sie verfol gen

auch eine solche bis an den Waldrand, dann ist es mit einem Male aus. Sie suchen auf dem Wege. Zwei Wagen spuren sind Zu sehen. „Markolkens Wagen?" spricht Tärgade. „Gr ist mit dem Pörkus gekommen, und Pörkus ist mit dem Wagen allein Zurückgefahren. Aber das geschah schv!N gleich! nach! der Ankunft Markollens." Sie stehen wie vor einem Nätsel. ^.Vielleicht hat Pörkus den Wolf gleich wieder mitgenommen!" meint Bentham. „Der große Wolf ist immerhin ein Ereignis, das sie auf Markollen genau so begrüßen

werden, denn die haben dort auch unter dem Wolf sicher Zu leiden gehabt." Tärgade wiegt den Kopf. Er sagt nichts dazu. Gr glaubt innerlich immer noch, daß der große Wolf der Leibhaftige gewesen ist. Stumm gehlen sie ins Schloß Zurück. Der Wolf verschwunden? Als man das auf Olstenna hört, sitzt alles wie erstarrt da.. Einer sieht den andern an, und keiner sagt ein Wort. Anbegreiflich ist es allen. Bis Markollen das Schweigen mit einem halben Lachen unterbricht. „Der Wolf war tot, so tot wie nur einer sein kann!" sagt Mar kollen bestimmt

. „Drei Kugeln faßen in seinem Leibe, und leine hat ihm das Herz zerrissen. Eine tote Bestie läuft nicht davon!" „Herr, es ist der Teufel!" stöhnt Tärgade auf. „Anfug!" wettert Bentham los. „Wolf ist Wolf und nichts anderes? Herr Baron . . . steht keine Möglichkeit, daß Ihr Angestellter Pörlus den Wolf noch herausgeholt hat?" „Wie sollte er dazu kommen?" „Sie haben ihn geschossen, Herr Baron! Pörkus ist bei Ihnen tätig. Es ist doch möglich, daß es ihn gewurmt hat, daß er mit dem Wolf

nicht nach Markollen fahren konnte? Viel leicht wollte er sich auch nur brüsten mit dem Wolf? Es ist doch eine Mönlichkeit? Markollen üblerlegt, dann nickt er. „Ja, Herr Bentham . . . das ist möglich! Pörkus ist sehr ehrgeizig! Gr war auch ärgerlich, als Die erogiochlin. Novelle von Fs«Linarrd v. Saar. 6. Fortsetzung. „Der Sohn des Bürgermeisters hat eine Liebschlaft mit der jungen Kratochwil." „Was du nicht sagst?" rief die Försterih ver wundert aus. Ich aber wußte es ja, und Zuckte daher nur die Achseln. „Line

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Pagina 9 di 16
Data: 14.02.1936
Descrizione fisica: 16
Markollen die Hand, und der Schlit ten fährt davon. Es geht heimwärts! Aber in aller Seelen fitzt das Grauen. Anbegreiflich erschienen al len die Zusammenhänge. Für Tärgaöe steht eins klar: Der Wolf ist der Teufel selber! Nur der Teufel überwindet die Kugel! Keiner spricht ein Wort. Nuhig gleitet der Schlitten durch den winterstillen Wald. Ben tham hält die Büchse fest und schaut aufmerk sam nach- rechts und links. Tärgaöe ist ganz ruhig. Er ist Fatalist. Gegen den Teufel kann man sich nicht schützen

, so sagt er sich. Wenn es im Buche des Lebens bestimmt ist, daß uns der Tod Packt, dann ist es richtig so. Ist's aber ein Wolf von Fleisch- und Blut, dann steht hinten Bentham, und er weiß, daß Benthams Kugel sitzt. Dem Marquis werden die zwei Stunden der Fahrt zu einer Ewigkeit, er atmet auf, als endlich. Olstenna aus dem trüben Winter nebel aufsteigt, als sie einfahren in den Schloßhof. Hanna kommt ihnen entgegen. Ihr Gesicht ist bekümmert. Bentham fragt sie hastig, als er vom Schlit ten gesprungen

ist: „Wissen Sie schon, was sich ereignet hat?" Hanna nickt traurig. „Ja, Markollen hat's uns mitgeteilt! pörkus ist vom großen Wolf gerissen worden. Es ist furchtbar! Wolf ist Wolf, aber . . . man möchte beinahe selber glauben, daß er der Leibhaftige ist." „Hanna, setzt den Kopf klar behalten! Ich habe mir noch keinen Gedanken gemacht! Aber der Satan ist es nicht! Ein Mensch steckt da hinter ... ein Mensch leitet den Wolf!" „Aber . . . der tote Wolf ist wieder lebendig geworden?" „Der tote Wolf? Nein

. Wenn er dann wieder zurückkehre, sei er majorenn und Olstenna sitzt in seinem hohen Lehnstuhl und sieht müde auf seinen Freund. „Mein lieber Arve! Du darfst nicht ver zagen!" „Weißt du, was geschehen ist?" flüstert Olstenna. „Ich weiß alles! Aber das laß dir sagen, Arve! Es ist noch immer alles vernünftig auf der Welt zugegangen. Wolf ist Wolf! And tot ist tot. Das mußt du dir sagen, Arve!" „Gib mir doch eine Erklärung für alles!" „Eine Erklärung? Hm . . . höre zu! Ist es denn nicht mögliche, daiß. es zwei Wölfe gibt

, die hier das Land unsicher machen, zwei solcher Angetüme, wie Markollen eins erlegt hat? Nun stelle dir vor: pörkus fährt mit dem heimlich herausgeholten Wolf davon. Der Gefährte folgt dem Geschirr nach, der Geruch des toten Wolfes bringt ihn zur Na- ferei, und er fällt pörkus an und tötet ihn und das Pferd." „Ja, ja . . . das habe ich mir auch, schon gesagt ... aber der tote Wolf ist verschwun den? Der Wolf -aber hat nicht einmal das tote Pferd angerührt? Kannst du mir da eine Erklärung geben?" Gebe es Gott

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Pagina 9 di 14
Data: 22.11.1935
Descrizione fisica: 14
Der Wolf von Olstenna Roman aus dem nördlichen Schweden ! 10. Forts, von Ludwig Osten. „And wer sollte das sein?" „Das, Arve, ist sehr schwer zu sagen. Ihr : hattet keine Feinde?" „Wir hatten keinen Feind. Mag uns man- ] Her unseren Reichtum, unseren Besitz geneidet haben, aber Feinde an sich . . . nein, die hat ten wir nicht." „Mein Freund, Feindschaft wird oft durch ein mißverstandenes Mort erweckt. Kleinig keiten verursachen die größten Feindschaften. Zu kannst einen Menschen gekränkt

noch einmal durchforschen ... bis ins kleinste. Hast du Tagebücher deines Va- , ters, deiner Brüder, deiner Schwester? Laß uns dann nachforschen. Wir finden den Punkt, wo wir einhaken können. Für mich steht eins fest: ich gehe nicht eher von Olstenna, bis der große Wolf vernichtet, bis sein Geheimnis restlos geklärt ist." „And . . . wenn er . . . der Teufel selber wäre?" „Glaubst du denn, daß hier übersinnliche Kräfte geheimnisvoll wallen?" Ernst entgegnete Graf Olstenna: „Ich muß es glauben nach dem Erleben der Jahre

! Was haben wir nicht alles getan, um den Wolf zu finden. Wir haben ihn gejagt bis in die fern sten Schlupfwinkel . . . aber er war wie in die Luft zerflossen. Da lernst du an das Aeberna- türliche ... an den Teufel, glauben!" Bentham nickt ihm ruhig zu. „Ich verstehe dich, Freund Olstenna! Ich fühle, was du ge litten hast! Ich will dich überzeugen, daß ver brecherische Menschenhände hier ihre Hand im Spiele haben." „Was wirst du tun?" „Zunächst fahre ich demnächst nach Kars- kulla, um die Protokolle über die Antaten des Wolfs

von Olstenna nachzulesen. Dann gehe ich zu den Anverwandten ö>er Opfer. Mich interessiert außerordentlich, zu erfahren, ob der Wolf bei seinen vergangenen Opfern auch . . . Geld und Gold mitgehen hieß." Ginevra Novelle von Ferdinand v. Saar. 5. Fortsetzung. And nun begann sie rasch ihre Anstalten zu treffen. Sie schob den Tisch nahe an die Mut ter heran und breitete ein frisches Tuch dar über. Dann brachte sie aus der Küche Kanne und Tassen, welch letztere sie sorgsam füllte und lächelnd kredenzte. Nachdem

. Die beiden Männer sitzen, allein im großen Herrenzimmer. Hanna ist müde und hat sich! zurückgezogen. Schwelgend sitzen sie und lau schen der urewigen Melodie des Sturmes. Bis Tärgade vom Altan hereintritt. Auf seinem Gesicht liegt eine seltsame Spannung. „Herr . . .!" „Was gibt's, Tärgade?" „Der Wolf ist wieder in den Wäldern!" „Das weiß ich, Tärgade, wir haben sein Wirken, seine Grausamkeit gesehen . . . heute morgen!" „Herr . . . er heult . . . unweit vom Schlosse? Wollen Sie seine Stimme nicht hören

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Pagina 10 di 14
Data: 29.11.1935
Descrizione fisica: 14
im Schenkraume. „Dort ist der große Wolf!" schreit Barllak außer sich vor Zorn und deutet auf Olstenna. Eine Hand fährt empor, ein Messer saust -durch die Luft am Kopfe Olstennaö vorbei. Ein Aufschrei geht durchs Lokal. Der Lappe scheint für einen Augenblick sel ber entsetzt. Mau will sich auf ihn stürzen, aber Olstenna ist vorgetreten. Er sieht dicht vor Bärilak und sieht ihn an. „Geh . . .!" sagt er ruhig. „Du willst meinen Tod!" „Ich will deinen Tod!" „Geh, Bärilak . . . geh, sage

. Das Mädchen ist rot vor Verlegenheit ge- worden. Sie ruft Bärilak zu: „Er spricht die Wahrheit! Ich habe es nicht gesagt!" Bärilak scheint sehr überrascht. Er will sprechen, aber Olstenna fällt ein: „Höre mich, Bärilak! Du tust mir Unrecht. Du nennst mich den großen Wolf! Ich! bin ein Mensch wie du, wie alle. Du weißt, was mir der Wolf von Olstenna! angetan hat. Ich jage den Wolf! Ich habe einen Schwur getan, daß ich! oder er fallen muß. Laß mir Zeit . . . die Monde dieses Jahres! Ich gebe

, wo er sich im Kreise einiger Alters-- und Gesinnungsgenossen nach des Tages Doch plötzlich ruft Hanna ihn an. „Bäri lak . . .!" Der große Jäger bleibt stehen, und zum er sten Male scheint sich Verwunderung in seiner Miene auszudrücken. „Was will die weiße Daube von mir?" „Man nennt dich den großen Jäger, Bä rilak !" „Ich bin der große Jäger!" entgegnet Bä rilak stolz. Zusiimmenöes Gemurmel im ganzen Rau me. „Du hast gehört, was der Herr von Olsten na vor hat. Er will den großen Wolf jagen! Run

denn ... du warst der Mann, der den Herrn von Olstenna beschimpfte, der ihn den großen Wolf nannte ... du hast den anderen vorgereöet, daß er selber der Werwolf sei, der seinen Vater, seine Schwester und seine Brü der umgebracht habe . . . um sich in den Besitz der Güter zu bringen. Oder hast du es nicht getan?" „Bärilak hat es getan!" entgegnete der Jäger fest. „Run denn . . . du sprachst die schlimmste Lüge aus, die je ein Mund gesprochen hat! Olstenna hat dir versprochen, daß er sich zum Kampfe stellt

, er hat sich die Frist erbeten, um den großen Wolf zu jagen! Run denn . . . Bärilak, es wäre deine Pflicht ... daß sich, der große Jäger mit dem Herrn von Ol stenna gemeinsam bemühte . . . den großen Wolf zu jagen!" Bärilak sieht sie stumm an. „Der große Wolf ... der Schrecken dieser Gegend, der einem Kind sogar das Leben nahm . . . ist's nicht ein Wild, wohl wert, gejagt zu werden!" „Der Jäger jagt den Wolf nicht, der ein Jäger unter den Tieren ist!" „Du Törichter! Wäge deine Worte! Du nanntest den Herrn

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Der Arbeiter
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Pagina 7 di 12
Data: 25.05.1932
Descrizione fisica: 12
, Kein Bild mehr auf deinem Altar? Und nun? Mit lauterem Golde Verklärt dich der Ampel Schein. Wie grüßest du. Reine du, Holde, Mir tief in die Seele herein? Und leuchtend liegen die Pfade Des Lebens mir wieder klar, Seit ich vorm Bilde der Gnade Ein reuiger Büßer war. Walter Obrist. Nr. 21. ,D»r Seite 83. „Also?" „Ja, am Sonntag waren zwei da, der schwarze Gei ger und das schwindsüchtige Frauenzimmer, das seine Frau sein soll. . ." Da schlägt ihr Wolf die geballte Faust mitten ins Ge sicht. Dann geht

er, ohne sich nach ihr umzuschauen. Ganz langsam. Sollen sie hinter ihm Herkommen und ihn plügeln! So gleichgültig ist er geworden. Aber es kommt niemand. Ein Faustschlag mag wohl nichts so Seltenes sein hier. Der Böhla schleicht hinterher. Einmal knurrt er . böse. Hunger, Hunger? Wolf fällt plötzlich ein, daß er heute Geburtstag hat. Siebzehn Jahre. Ihm scheint, er müßte hundert alt sein. Wie ein langes, trauriges Leben sind die letzten Wochen. Wolf ist müde wie ein Greis. Böhla schüttelt ihm am Arm. „Essen!", krächzt

er heißer. „Ja. Böhla", sagt Wolf. Essen? Womit? Er hat nur seine Uhr und sein Mes ser. Das Messer gibt er nicht her. Also die Uhr ver kaufen. Bleibt nichts anderes übrig. In der nächsten Schenke. Und dann essen und schlafen. Herrgott, was hat das Mädel gesagt? Er hätte doch weiter fragen müssen... Sie brauchen nicht lange zu gehen, bis wieder so eine Laterne aus der Dunkelheit sticht. Hinter bunten Vor-, hängen sind ein paar Fenster erleuchtet. Wie sie die Tür aufmachen, springt ihnen ein wirrer Lärm

ent gegen wie ein wildes Tier. Stampfen, Jauchzen, Lachen, ein paar abgerissene Geigentöne, eine Harfe. Herrgott» Herrgott im Himmel ... Wolf tastet in dem dunklen Gang nach einer Tür. Sein Herzschlag geht plötzlich wieder in fieberhaften Stößen. Da! Noch wilder flutet der Lärm auf; ein paar erstickte Lichter schwimmen in einem blauen See von Tabaksrauch. Gestalten wirbeln und schwanken darin hin und her, nebelhaft wie Gespenster. Klirren, Ge kreisch zuckt auf und zerplatzt wie Luftblasen

an der Oberfläche. Immer wieder versucht armselig irgend ein Akkord auszukommen und wird im gleichen Augenblick vom Lärm aufgefressen. „Tür zu!" gröhlt jemand. Mechanisch gehorcht Wolf. Langsam gewöhnen sich seine Augen an die Beleuchtung. Er steht in einem langgestreckten Raum. Rings an den Wänden sind Tische, an denen die Gäste hocken und Bier oder Fusel trinkey. Böhla drückt sich scheu in die Ecke hinter der Tür und rührt sich nicht mehr. Er hat Angst vor den vielen Menschen. Ganz vorn sind die Musikanten

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 13.03.1935
Descrizione fisica: 8
ihvucfrev ZesZttuner JZ Huso Wolfs Loben un- Sterben Bon Karl Gj-eon Göffele M hat nicht schon Lieder von Hugo Wolf gehört? §er hat nicht schon Freude gehabt an dem Glanz, den tziese Lieder ausstrahlen? Wer ließ sich nicht für eine Stunde dem Alltag entheben und hineinversetzen in M seligen Liederhimmel dieses begnadeten Kompo nisten? Doch das, was fast niemand weiß, ist folgen- j,es: Das Genie Hugo Wolf hat sich seine Melodien Merungen, während sein Leib darbte. Er nahm die Mde und das Leid

seiner übersensitiven Veranla gung als Schicksal auf sich: denn diese Veranlagung verlieh ihm zwar die Gabe, die Klänge aus den Sphä ren wahrzunehmen, aber sie war auch der Grund sei ner nervösen Gebrechlichkeit. Er opferte sich seiner Kunst aus und er starb an den Folgen von Entbehrun- KN und an Ueberarbeitung in einem Alter von noch nicht ganz 43 Jahren, nachdem schon sechs Jahre vor her die Nacht des Wahnsinns sich auf ihn herabgesenkt hatte. Hugo Wolf wäre (fjeute) in diesen Tagen To Jahre alt geworden

, wenn ihn ein unerbittliches Schicksal nicht in frühen Jahren von der Erde abbe rufen hätte. Hugo Wolf wurde geboren am 13. März 1860 zu Wdisch-Graz in der Steiermark. Er entstammt einer Familie, die ursprünglich nichts mit Musik zu tun hatte. Sowohl fein Urgroßvater, wie fein Großvater M Vater waren Lederhändler. Doch schon bei seinem Ater war der Einbruch des musikalischen Elements festste War: Philipp Wolf hat Musiker werden sollen, er vermochte sich aber gegen den Widerstand der Fa milie nicht durchzusetzen

. Um so leichteres Spiel hatte dann Hugo, als er Musik studieren wollte. Er fand zwar nicht begeisterte Zustimmung bei seinen Eltern, aber Zeit seines Lebens hat er in seinem Elternhaus Verständnis und Hilfe gefunden. Leider konnte diese Hilfe, in Zahlen ausgedrückt, nur gering sein, denn Vater Wolf verlor, als Hugo sieben Jahre alt war, sein Haus und fein Vermögen durch eine Feuers brunst. Dies zwang den Vater, hinfort als einfacher Arbeiter für feine Frau und seine 8 Kinder das kärg liche Brot zu verdienen

, bis er 1887 das Zeitliche seg nete. Die verschiedenen Schulen, die Hugo Wolf besuchte, fanden in ihm keinen guten Schüler. In der Volks schule zu Windisch-Graz ging es noch einigermaßen. Das Gymnasium zu Graz aber mutzte er wegen unge nügender Leistung verlassen. Nicht anders erging es ihm auf dem Gymnasium zu Marburg an der Drau. Ja, sogar aus dem Helmesbergerfchen Konservatorium in Wien mußte er „wegen Disziplinarvergehen" ent lassen werden. Dieses Fiasko kann nur so gedeutet

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 06.12.1935
Descrizione fisica: 16
Dtr Ao>f von Olstenna Noman aus dem nördlichen Schweden 12. Forts, von Ludwig Osten. Bärilak nimmt sie. „Ich bin dein Iagö- genvsse, Herr!" sagt er einfach. Bentham sieht in diesem Augenblicke, daß zwischen den bei den Männern eine gewisse Aehnlichkeit besteht. Darüber staunt er sehr, aber er behält es für sich, sagt zu niemandem ein Wort davon. * Der pvlizeimeister ist sehr freundlich zu Bentham und ist sofort bereit, Bentham Ein blick in die Protokolle zu geben. „Der Wolf von Olstenna", sagt

er und nickt dazu. „Ein schwerer Brocken, Sir Bentham! An dem werden Sie sich die Zähne aus beißen." „Ich denk', es ist ein Vieh mit vier Beinen, von Fleisch und Blut, und der Teufel müßte öahintersteckm, wenn wir die Bestie nicht be kommen. Jetzt habe ich keinen anderen Gedan ken mehr, als den Wolf zu stellen!" „Großartig war das von dieser Dame, dem Fräulein de Groot, den Bärilak zu stellen und ihn zu zwingen, daß er mitjagt!" „Ist Bärilak wirklich so groß als Jäger?" „Ja! Bärilak trägt zwei Namen

der Grenze leine Brennerei . . . zur guten Ge sundheit, Sir!" Er kippt das Glas hinter, Bentham folgt seinem Beispiele. Es nimmt ihm für einen Augenblick die Luft, abler dann geht es wie flüssiges Feuer durch seinen Kör per. „Ein Teufelszeug — was? Hm . . . wenn man hier so dreizehn Jahre in dieser einsamen Gegend sitzt, w,o sich Wolf und Bär gute Nacht sagen, da liebt man so ein Gläschen. Besonders des Winters, da ist es gut gegen die Kälte!" „And im Gommer gut gegen die Hitze!" Sie lachen beide lustig

KreuzHen zu befühlen, das ich an mir trug. Nicht etwa, daß das Bild Ginevras durch den intimen Verkehr mit der schönen Frau getrübt 'oder gar verwischt worden wäre,- trägt ein paar Kronen." „Ich wäre Ihnen außerordentlich verbun den !" „Aber sehr gern, Gir! Doch! jetzt sagen Sie mir mal das eine: warum interessiert Sie das Vergangene so? Wenn Sie den Wolf jagen wollen, dazu brauchen Sie doch die nä heren Angaben übler das Vergangene nicht." Bentham nickt und sieht den polizeimei- ster nachdenklich

an. Sind (Sk noch nie ajuf den Gedanken gekommen, daß dieser Wolf un ter Amständen dos Werkzeug eines Verbre chers fein könnte?" Der polizeimeister ist überaus verblüfft. „Wie . . . Werkzeug eines Verbrechers? Der Wolf? Aber, Sir Bentham . . . was ist das für ein Gedanke?" Ganz ernsthaft fährt Bentham fort: „And doch ist der Gedanke wirklich der Erwägung wert. Denken Sie doch, daran, wie systematisch der Wolf dem Geschlecht von Olstenna zu Lei be gegangen ist. Da lieg: doch Sinn drin. Die ser Teufelswolf

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 31.01.1936
Descrizione fisica: 12
ollen Seiten, jeden Moment kann er Um stürzen. Olstenna hält sich fest. Gr hat die Zügel noch in der Hand, aber das Entsetzen hat ihn förmlich gelähmt, daß er nicht Gebrauch bon Ihnen macht. Die Pferde kaufen um ihr Leben und um das Leben ihres Herrn. Olstenna hat das Gefühl, daß ihnen der Wolf im Macken ist. Aber er kann den Kopf nicht wenden. Da ... jetzt lammt die scharfe Kurve. Die Pferde werfen den Wagen um, wenn er sie nicht jetzt wieder in seine Gewalt bekommt. Mit aller Kraft zieht

er an den Zügeln. Das Hanöpferd geht hoch, und wiehert vor Schmer zen, aber sie gehorchen dem Herrn, und die Kurve wird überwunden. Jetzt noch vierhundert Meter, und Schloß Olstenna ist erreicht? Gr wirft einen Blick zurück, und das Blut will ibm gefrieren, denn er sieht die Bestie . . . das Höllenvieh . . . den ungeheuersten Wolf, den je die Erde sah, hinter sich!, nur knapp zehn Meter entfernt. Gr wird ihn am Schlosse erreichen.. Von dem rasenden Gefährt herab ist sich Olstenna der Kugel nicht sicher

, und dann wird es Macht um ihn. Starke Arme umfassen ihn und tragen ihn auf sein Zimmer. Bleierne Stille liegt über Schloß Olstenna. Das furchtbare Erlebnis mit dem großen Wolf, dem der Letzte des Stammes bald zum Opfer gefallen wäre, liegt wie ein Alp druck über allen. Selbst der Marquis hat seine gute Laune verloren. Bentham kommt von Olstenna. Hanna hält ihn unterwegs an. „Wie geht es unserem Freunde?" „Gut, Hanna! Er hat sich von dem Schrek- ken erholt und wird zum Abendessen an der Tafel

hat eine Matur von Eisen, Han na! Er hat es schon überwunden!" „Wann wird man den Teufel überwinden?" „Ich hoffe bald, Hanna! Morgen sind wir wieder draußen und jagen ihn. Er oder wir ... die Losung gilt . . . gilt für immer." Baron Markollen hat sich kurz nach dem Weggänge des Hausherrn auch! empfohlen und ist mit seinem Jagdwagen den Wald weg Markollen zu gefahren, trotz aller War nungen Tärgades. Baron Markollen hat ihn ausgelacht. „Mir tut der Wolf nichts! Ja, wenn ich ein Olstenna wäre

. . .!" An diesem Abend gibt es noch eine unge heure Sensation auf Olstenna,- denn als man gerade bei der Abenötafel saß, kehrt Markol len zurück. Man sieht ihm an, daß etwas Besonderes geschehen sein muß, denn er ist bleich im Ge sicht. „Olstenna . . .!" schreit Markollen laut in den Saal. „Der große Wolf ist tot!" Wie elektrisiert springt alles auf. „Der große Wolf ist tot?" Olstenna kann es nicht fassen. „Ja . . , tot . . . endgültig tot . . . vernich tet! Kommt . . . seht euch den Burschen an! Er liegt

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 13.03.1936
Descrizione fisica: 12
Benthamö Staunen vergrößert sich. Will mir Bärilak nicht sagen, wo der große Wolf ist?" „Nein! Du wirst ihn sehen, Herr, wenn er liegt!" „And wenn er ein neues Opfer gefordert hat?" ,7Nein, Herr? Gr wird lein neues Opfer fin den? Herr, hier sieh' dir meine Hände an, sie werden den Wolf würgen . . . würgen, dis er zu Tode gekommen ist." Bentham kann das alles nicht begreifen. Was meint Bärilak nur? Gr spricht von ei nem c> n deren. Sollte Bärilak öoch> nicht schuldig sein? Nein, nein

. Ah . . . der große Wolf ist an der Arbeit. Das Jagdfieber ergreift ihn. Er wirft noch einen Blick auf die spielende Gesellschaft, sein Auge gleitet über Stifjäten, Nhnöel, geht weiter auf Markollen, der ganz in das Spiel vertieft scheint. Dann verläßt er mit Tärgaöe das Zimmer. * Hanna ist müde. Als sie das Zimmer betritt, schrickt sie zusammen, denn am Fenster sieht, sie Bärilak stehen. Sie stößt einen kleinen Schrei aus, aber sie beruhigt sich sofort wieder, denn Bärilaks Mienen künden nichts Schlimmes

. Er legt den Finger auf den Mund. Sie schließt die Tür. „Nie weiße Taube soll ohne Sorge sein! Bärilak ist gekommen, um sie vor dem großen Wolf zu schützen." Hanna schrickt zusammen. „Der große Wolf . . . soll hier zu mir kommen?" „Ja, Bärilak weiß es! Gr wird ihn hier erwarten, und mit seinen Händen wird er ihn erwürgen. Die weiße Taube soll sich nicFjit sorgen. Wenn sie tapfer ist und den Dämon schauen will, der das Geschlecht der Olstenna fast vernichtet hat . . . dann mag sie dort am Fenster stehen

." „Bärilak . . . wir wollen uns Helfer holen!" „Damit es der Wolf spürt! Bärilak braucht kernen Helfer! Er meistert den Wolf und wird gen, das nicht knallt und nicht den dummen Lärm schlägt, der den Förster anlockt? Oder soll er den Schuß! Verlangen, der alleweil ins Blatt trifft? Oder ist es nicht besser, sich den Traum vom Hals zu wünschen, der ihn fast jede Nacht martert, den Traum, daß feine Ku gel jedes Ziel verfehlt? Und wie nützlich wäre die Kunst, womit man den Jägern, den ver fluchten, die Nohre

verschwinden, und sehr viel Glück wird sie im Leben finden." „Wie soll ich> dir danken, Bärilak!" spricht sie herzlich!. „Du hast das Schlimmste er fahren. Der Wolf nahm dir Märtjü, die du liebtest!" „Ich! habe sie nicfjit geliebt . . . nicht mehr geliebt, denn ich sah, wie falsch sie war uno daß ihr Herz einem Stein glich. Schicksal ist Schicksal." „Warum tust du das für mich?" Versonnen aiftoiortet der Jäger, und feine Blicke liegen in weiten Fernen. „Durch Bäri- lals Träume ist oft eine Frau gegangen

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 18.05.1932
Descrizione fisica: 10
Die Frau des Musikanten. * Erzählung von Augusta LudoviKa L e ch n e r. Langsam steigen Schritte die Treppe herab; sie wol len leise sein, aber die alte Stufen knarren. Wolf schleicht den Gang entlang zur Werkstätten tür. Wie er den Fuß aus die Stufe setzt, stößt er an etwas. Einen Herzschlag lang stutzt er, dann mutz er ein bißchen lächeln. Natürlich. Die Adelheid sitzt da und schläft einen unbekümmerten Kinderschlas. Ge wiß hat sie auf ihn gewartet, mit einer ihrer kleinen Sorgen

, für die sie immer den Rat des großen Bu ben holt. Ganz sachte schüttelt er sie. Mit einem klei nen erschreckten Aufatmen fährt das Dirnlein in die Höhe. ~ „Was tust du denn da, Adelheid?" fragt er schnell, damit sie ihn an der Stimme erkennt. „Oh, Wolf", kommt es aus der Dunkelheit zurück, ».ich bin froh, daß du da bist. Weißt du, der Böhla sitzt noch immer in der Küche und überhaupt — heut fürcht ich mich, Wolf . . . und ich weiß auch" . . . ihr Stimmlein wird ganz geheimnisvoll . . . „ich weiß

auch, daß die Gertraud da war, und daß sie das Kind lein gebracht hat. Wolf, wenn die Getraud wieder käme! Weißt du noch —Wolf unterbricht sie fast hart. Freilich weiß er noch . . . alles was die Getraud ihm Gutes und Liebes getan hat . . . ihm und allen Menschen, die zu ihr kamen — auch dem armen Nar ren da draußen. Alles weiß er. Aber er will es jetzt nicht hören. „Du solltest lang schon schlafen, Adelheid", sagte er ein bißchen schroff. Sie gibt keine Antwort. Aber wie er die Tür öffnet, schlüpft sie schnell

mit herein. Wolf macht ein Feuer in der Esse. Dann zieht er ein Messer unter der Joppe hervor; ein langes Weidmesser, das ihm Jakob Meh rer einmal geschenkt hat. Der Schleifstein beginnt zu summen. Sorgfältig drückt der Knabe die breite Klinge an. Ueber sein Gesicht springt ein Feuerschein. Die Adelheid kauert an der Esse, friert und fürchtet sich vor dem Messer und vor Böhla und vor der Nacht . . . ach, sie weiß selber nicht vor was . . . Lieber Gott, was ist das für ein Tag heut! Böhla schiebt

! Wolf nimmt den Fuß vom Schleifstein. Er probiert die Klinge am Daumen. Wie sie schneidet? Blut tropft auf den Steinboden. „Könnt sein, es fließt noch mehr Blut von dir", lächelt der Knabe düster. „Und nicht das meinige. Streicht viel Gesindel durch das Land." Er wiegt die Klinge auf und nieder. Im Flammenschein huscht ein seurigrotes Schlänglein darauf hin und her. Ter Böhla lacht. Wolf tritt vor ihm hin. „Böhla; Hör zu! Wir müssen die Gertraud suchen gehen, die Getraud, suchen, hörst du Böhla

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 13.05.1933
Descrizione fisica: 12
JnnabvMicUeT Zeitung Nr. 40 Samstag. 18. Mai 1988 3 JZ Vor den2 Hiciifer Jen einem Welb, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" Innsbruck, 12. Mai. Am 24. März 1933 war Landesrechnungsrat Othmar Patt iß vom Innsbrucker Bezirksgerichte von der Anklage wegen öffentlicher Schmä hung freigesprochen wovden. Die Verhand lung war unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt worden. Die Privatanklage war von der ehemaligen Obfrau der nationalsozialistischen Ortsgruppe Inns bruck, Frau Elsa Wolf

, erhoben worden. Der An klage lag folgender Vorfall zugrunde. Am 14. Dezember war Frau Wolf mit Frau Maria Seltner in die Geschäftsstelle der NSDAP, gekommen, um mit dem Gauleiter Hofer in einer Angelegenheit Rücksprache zu pflegen. Von einem Nebenlokal war dann auch Pattiß herausgekommen; dieser habe er klärt, bei der Verhandlung am 13. Dezember vor dem Bezirksgerichte Innsbruck fei auch von seinem 1000- Schilling-Darlehen gesprochen worden. Gau leiter Hafer meinte, er zweifle daran, weil chm

sonst Redakteur H. der „I. N." sicherlich davon Mitteilung gemacht haben würde. Frau Wolf klärte aus, sie könne sich erinnern: Im Gerichtssaal sei von der Dar- lchenssache sicherlich nicht gesprochen worden. Nur vor der Verhandlung habe sie sich zu Redakteur H. über die Angelegenheit geäußert. Daraufhin Pattiß: „Sehen Sie, rv 0 das Weib hineinschmeckt, stinkt es!" Frau Wolf: „Aber Herr Pattiß, ich habe vor Gericht keine Aussage gemacht, weil ich nicht wollte, daß die Darlehenssache vor die Oeffentlichkeit

komme. Ich wollte Sie schonen!" Pattiß: „Von einem solchen Weib, wie Tie sind, brauche ich keine Schonung!" Frau Wolf: „Das, was Sie sind, bin ich auch!" Diese Äußerung Pattiß, „von einem Weibe, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" bildete den Gegen- jmd der Ehrenbeleidigungsklage der Frau Elsa Wolf Wen den Landesbeamten Pattiß. Der Freispruch des Lrstrichters gründete sich aus das vorgeschrittene Alter aut) die dabei zutagegetretene Gedächtnis- schrväche der Belastungszeugin Maria Leitner

ist. Auch habe Pattiß wörtlich gesagt: „Sehen Tie, jetzt haben wir es schon. Wo das Weib hinein schmeckt, stinkt es!" Sie habe sich die Worte deshalb so gut gemerkt, weil sie in aufgeregtem Tone gesprochen und mü erhobenen F ä u st e n begleitet wurden. Die Privatanklägerin Elsa Wolf schilderte als Zeu gin den Vorfall vollkommen übereinstimmend mit Frau Maria Leitner. Hofer habe Pattiß noch zurechtgewie sen: „Herr Pattiß, Sie tun der Frau unrecht!" Pattiß: »Von neun Stunden im Tag hat sie sechs Stunden ge tratscht

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 14 di 14
Data: 13.12.1935
Descrizione fisica: 14
mit Ihrer Genehmi gung unternehmen, Baron!" „Bitte sehr! Ganz nach Belieben!" sagt der Baron eifrig. Seine Spielleiöenschaft ist in dem Augenblicke größer als seine Verehrung für Hanna. So setzen sich die vier — Olstenna ungern, aber gute Miene zum „bösen Spiel" machend — nieder, während Bentham mit Hanna das Herrenhaus verläßt. Im Hofe stoßen sie auf die alte Lappin, die Hanna mit großen Augen ansieht. „Du bist eine schöne Frau!" spricht die alte Lappin. „Nimm dich vor dem Wolf in acht!" „Was meinst du, Frau

?" nimmt Bentham das Wort. „Olstenna ist ein schlimmer Ort! Ist des Ol stenna einzige Tochter durch öeU Wolf zu Tode gekommen! Wißt Ihr es nicht, Herr?" „Ich weiß es, Frau! Aber der Wolf soll sich hüten? Wir werden ihn jagen . . . ihm zu Leibe gehen!" Die Alte sieht Bentham beinahe geringe schätzig an und kichert dann : „Der große Wolf ist ein großer Jäger! Er ist schlimmer als der Teufel, Herr!" „Ich habe manchen Wolf gejagt und zur Strecke gebracht, Frau, ich werde ihn aus löschen." „Seid

Ihr ein so großer Jäger, Herr?" „Ich bin ein Jäger wie Bärilak!" pärrja, die alte Lappin, zuckt zusammen, ihre Augen blicken mit einem Male böse. „Bärilak . . . was weißt du von Bärilak, /Herr?" fragt sie lauernd. „Man nennt ihn den größten Jäger und sagt, daß er Euer Sohn ist." pärrja nickt erregt. „Mein Sohn . . . haha . . . mein Sohn! Der mir, seiner Mutier, flucht. „Er wird mit uns den großen Wolf ja^ gen!" Die alte Lavdin siebt ihn verständnislos stürzung versetzt hatte, tanzte man in Wien doch sorglos

nach Hause gekommen und hatte dann weit in den Tag hinein geschlafen. Als ich eben mit dem Ankleiden fertig war, er schien mein Diener und meldete, daß eine jun ge Dame in Trauer mich zu sprechen wünsche. Wie ein Blitz durchzuckte es mich: Ginevra! Mer schon hatte ich! auch diesen Gedanken mit der Annahme beschwichtigt, daß die Be treffende möglicherweise eine pauvre hvteuse an. „Bärilak . . . will den großen Wolf jagen? Hahaha . . . Bärilak wird den großen Wolf nie finden. Bärilak jagt keinen Wolf

werde ich die Proto kolle studieren, und dann heißt's forschen und suchen." ' „And den Wolf jagen!" „And den Wolf jagen! Ja, Hanna, wir wollen das Scheusal in seinem Schlupfwinkel aufstöbern und das Verhängnis, das über dem Hause Olstenna liegt, bannen. Ich gehe nicht eher von Olstenna, bis das geschehen ist!" „Dann werden Sie vielleicht lange, lange hier bleiben müssen!" „Ich hoffe, Hanna, daß auch! Sie so lange Gast auf Olstenna sein werden!" „Das Wird sich finden, lieber Freund

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 13.05.1933
Descrizione fisica: 16
Obfrau der Deutschen Frauen- schast, Elsa Wolf, als feindliche Streiter um die braune Ehre gegenüber. Die Sache liegt schon eine ziemliche Zeit zurück. Am 14. Dezember vergangenen Jahres kam Frau Wolf in Begleitung der Frau Marie Leitner in die ^Kanzlei des Nazi-Gauleiters Hofer, um dort eine »Sache" !zu klären. (Frau Wolf wurde nämlich vorgeworfen, sie Habe Spendenpakete eingesammelt, sie aber nicht abge- ; liefert.) Während des Gespräches kam nun Pattis in die Kanzlei und stellte Frau Wolf wegen

eines anderen Vor- ;faHe§, der sich einige Tage vorher im Gericht zutragen hatte, energisch zur Rede. Auf die Erwiderung der Wolf, sie habe im Gericht nur ein Gespräch mit einem Partei genossen geführt, um Pattis vor eventuellen Unannehm- lichkeiten zu bewahren, scheint die Energie des Herrn Pattis überladen gewesen zu sein. Von so einem Weib... Er ging aufgeregt in der Kanzlei auf und ab, fuchtelte mit den Händen in der Lust herum und brüllte schließlich 'die Wolf mit den Worten an: »Von einem Weib

, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung!" Frau jWolf antwortete jhm mit den Worten: »Das, was Sie sind, Hin ich auch!" und ging. Vor dem Gebäude sagte sie dann noch zu der Frau Leitner: »Sehen Sie, das muß man sich Hon so einem Herrn gefallen laßen!" — und Herr Pattis verstand statt Herrn: Kerl. Frau Wolf klagte, da ein anhängiges Uschlaverfahren immer mehr hinausgezogen wurde, den Landesrechnungs rat Otmar Pattis wegen öffentlicher Schmähung. ^Dieser wurde aber vom Innsbrucker Bezirksgericht in der ^Verhandlung

vom 24. März d. I., die unter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattfand, freigesprochen mit der Be gründung auf das vorgeschrittene Alter und der damit verbundenen Gedächtnisschwäche der Belastungs zeugin Marie Leitner und auf die unbestimmte Aussage des Gauleiters Hofer. Frau Wolf legte Berufung wegen Schuld ein. Heute fand vor dem Berufungssenat unter dem Vorsitze des Hof- rates Dr. Haupt die Verhandlung statt, zu der mehrere Zeugen geladen waren. Höfliche Moniere« Die Wäscherin Marie Leitner konnte

in ihrer Zeu genaussage nur die inkriminierte Aeußerung: „von einem . Weib, wie Sie sind, brauche ich keine Schonung" abermals 'bestätigen. Sie konnte sich auch noch einer anderen „lie benswürdigen" Aeußerung des Herrn Pattis erinnern, der 'in bezug auf die Unterredung der Frau Wolf im Gerichts- saal zur Frau Wolf gesagt hat: „Wo das Weib hinein- Hchmeckt, stinkt es!" Der Verteidiger des Angeklagten, Dr. Tapper, will die Aussage der Zeugin erschüttern, indem er ;tf)r vorwirft

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Pagina 10 di 12
Data: 17.01.1936
Descrizione fisica: 12
, dem Wolfe zum Opfer!" „Ja, das ist ein seltsames Zusammentreffen ! Wissen Sie, Herr Bentham, der Bigge fiihrte oft so überschwängliche Neben. Er konnte ja ganz gut schießen, und beim Königsschießen hat er auch einen Trostpreis in Apsala ge wonnen, aber so sehr geschickt als Jäger war er nicht, und doch rühmte er sich, daß er den Wolf unschädlich machen könne." „Wirtlich? Größenwahn, den der Mann schwer bezahlen mußte!" „Ja, das stimmt! Alle haben damals ge sagt, der alte Teufel hat es gehört

und hat den Bigge geholt . . . durch den Wolf!" „Ich nehme an, die Bestie ist von Fleisch und Blut!" Der Wirt wiegt bedächtig den Kopf hin und her. „Man weiß es nicht, mein Herr! Es gibt seltsame Dinge auf der Welt! Es ist schon möglich, Herr, daß er der Leibhaftige ist!" „Wenn er das wäre, würde er nicht so viele anständige, gute Menschen h>olen. Ich denke, der Teufel holt nur die Bösewichte?" „Das ist wohl richtig, aber es fallen ihm eben doch Anschulöige mit zum Opfer, die un vorsichtig sind." „Die Olstenna

gewesen sein. Aber es war ja nur dum mes Zeug. Die pärrja war ja damals, als sie jung und schön war, ein Luderchen. Aber unser alter Graf . . . nein, nein ... der ver gaß sich nicht! Ein Kavalier war er, ei da gibt's nicht einen zweiten weit und breit, einen besseren vielleicht nicht in ganz Schwe den." Bentham hört ihm nur noch! mit halbem Ohre zu. Er muH an Bigge Netter denken, an den Bahnarbeiter, der immer Geld hatte. Hm... läßt das nicht die Deutung zu, daß er . . .. eins der vom Wolf gerissenen Opfer beraubt hatte? Möglich

. „Ja ... es ist ja auch! zum Wahnsinnigwerden!" „Was ist denn geschehen?" „Der Wolf . . . war in dieser Nacht im Schlosse, oder . . . ich bin selber der Wolf!" Bestürzt sehen die Freunde Olstenna an. „Ich bitte dich, Arve!" stottert Bentham. „Willst du mir nicht sagen, was los ist?" „Komm' mit, Henry!" Sr schreitet voran, und Bentham folgt ihm. Auch Hanna schließt sich uneingelaöen an. Bald sind sie auf dem Korridor und stehen vor OlstennaS Zimmer. „Da. . . . sieh . . . Henry!" spricht Ol stenna bebend und deutet auf den Boden. Beide

er. „Was das zu bedeuten hat, Arve? Nicht, daß du in den Nächten als Werwolf herumspukst! Das ist dummes Kinöergeschwätz für einfältige Seelen. Das bedeutet, daß ein Verbrecher auf Olstenna ist . . . öder in un mittelbarer Nähe von Olstenna! Nichts ande res bedeutet es!" „Aber . . . die Tapfen? Der Wolf war im Schloß!" „Nein, nein, das kann nicht möglich sein! Sieh doch die Fährte an . . . hier hört sie auf! Ein Wolf ist von Fleisch und Blut! Aber nach der Fährte müßte er in der Luft zerflossen! sein. Wäre

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Pagina 3 di 6
Data: 15.11.1937
Descrizione fisica: 6
Aayre C,senvaH„ in Desterret«y. Der erste Zug der Eisenbahnstrecke Wien—Wagram Die erste Eisenbahnbrücke über die Donau, verläßt Wagram am 6. Jänner 1838. (Lichtbilder Telephot, Wien.) lNachoruck verboten.) 12 Filmexpedition Incobar. Roman von Erich Baring. „Ich hoffe, Sie lassen sich einmal bei uns in Blankenese sehen, Herr von Ihna. Wie wäre es, wenn Sie morgen nach mittags mit Jochen zum Tee hinauskommen würden?" Wolf dankt mit verbindlichen Worten. Asmuffen ärgert sich. Er hatte gehofft, morgen

mit Ma rianne allein sein zu können. Er hilft Marianne in den Mantel. Während sie die Gürtel schnalle schließt, wendet sie sich ihm zu und fragt so nebenbei, ohne jedoch eine Antwort abzuwarten: „Wie geht es Do lores?" Jochen tritt einen Schritt zurück. Also ist doch Dolores der Grund für Mariannes merkwür diges Verhalten! Marianne ist eifersüchtig auf die junge Kreolin! Sehr bald nach Herrn van Nijl und seiner Tochter verlassen auch Jochen Asmuffen und Wolf Ihna die Terrasse des Uhlen- horster Fährhauses

, daß er die Filmauf nahmen machen wird." „Dann ist es recht, Herr Asmuffen. Der Einbau der von mir erfundenen neuen Kreiselmotoren ist so gut wie beendet. Die Fabrik in Harburg hat tadellos gearbeitet. Deutsche Arbeit ist immer erstklassig. Das Allerwichtigste aber war für mich, aus reichend Betriebsstoff zu bekommen, und das ist mir gelungen." „Was für einen Stoff benützen Sie, Herr Ingenieur?" interessiert sich Wolf Ihna. Der Japaner lächelt verbindlich, dann zuckt er die Achseln. „Herr Baron

, das ist mein Geheimnis. Auch Herr Asmuffen kennt die Zusammensetzung des Stoffes nicht und hat mir auf Ersuchen der Frau de Incobar sein Wort gegeben, sie auch nicht erfahren zu wollen." „Das habe ich getan. Die Hauptsache ist es, daß sich die Motoren bewähren, denn Schnelligkeit ist für uns die Haupt sache." „Unter welcher Flagge fahren wir eigentlich?" erkundigt sich Wolf. „Ich nehme an, zunächst unter der deutschen. Was Donna Elvira bestimmt, weiß ich natürlich nicht. Ich weiß überhaupt nichts." Der Japaner

verneigt sich artig vor Jochen. „Wann darf ich Sie im Hafen erwarten, Herr Asmuffen?" „Morgen früh, Herr Hashiro." Angenehm. Wir werden die Nacht durcharbeiten und ein sehr großes Stück vorwärtskommen." Mit tiefer, ehrerbietiger Verbeugung verschwindet der Ja paner. Ihna sieht ihm mit langem Blick nach ... Der Abend dunkelt, als Wolf und Jochen den Wagen be steigen. Sie sind zum Essen zu Konsul Haugrove gebeten worden. Ihna freut sich über die Einladung, denn er wird Dolores de Incobar kennenlernen

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