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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 16
Data: 20.03.1936
Descrizione fisica: 16
haben, ist sie da und verschwin det in Hannas Zimmer. Bentham stößt einen Schrei des Entsetzens ans. Sie stürmen an dem wie gelähmt dastehen den Stoefen vorbei in Hannas Zimmer. Sie bangen nur darum, daß sie zu spat kommen . . . aber da sehen sie ein Schauspiel, das ihnen das Blut erstarren läßt. Bärilak kämpft mit dem Wolf. Nur der keuchende Atem des Wolfes, des riesenhaften blngetüms, und der Atem des Mannes sind im Naume. Bärilak würgt den Wolf. Mit seinen bei den Händen drückt er ihm die Kehle zu. Aber seltsam

, der hochaufgerichtete Wolf scheint kaum Widerstand zu leisten, scheint vor Ent setzen wie gelähmt. Er stößt keuchende Laute aus, Bärikak zwingt ihn zu Boden. Tärgaöe will ihm den Fangschuß geben, aber Bärikak winkt ihm. „Lebendig . . . lebendig!" stößt er heiser hervor. Der Wolf liegt leblos am Boden. Hat ihn Bärilak erwürgt? Die Männer stehen wie erstarrt ob der ungeheuren Kraftleistung des Mannes. Sie sehen, wie Bärilak den Wolf fesselt, daß er sich nicht regen kann. Stoefen steht an der Tür und vermag

sich nicht zu rühren. Gr weiß . . . alles ist ver loren . . . er will davon, aber seine Füße sind wie Blei. Bentham wendet sich, jäh zu ihm, er weicht zurück, aber da fährt Benthams Faust nieder, daß er -ohnmächtig zusammenbricht. Auch Stoefen wird gefesselt. „Der große Wolf . . . 1" stößt Tärgaöe her vor. „Du . . . großer Jäger, du hast ihn lebend gefangen." „Das kann mein Bruder Tärgade auch! entgegnet Bärilak schweratmend. „Gr mtrp nur den Zauber kennen, der den Wolf hilflos macht. Da . . . Bruder Tärgade

. . . rieche meine Hände! Der Geruch hat den Wolf geschlagen, mehr als meine Fäuste." Sie blicken auf das riesenhafte LLntier, das am Boden liegt. Der schwarze Dies. Hans Watzlik. Er fegt das Wild weg, daß die Fetzen fliegen. Er hetzt den Hirsch, er fällt die Wild sau, er legt den Bären auf die Haut, den Bi ber sticht er aus der Wulda, und den Auer hahn schießt er dem Förster vor der Nase weg. In seinem Ba,ckofen brät der Hirschziemer, zartes Hasenfleisch ist sein Mittag. Der gräfliche Wilööretschreiber

sich der schwarze Hies nicht hinaus. Da kauert er hinter dem Ofen, darin die Flammen wim mern. und über ibm am Dachboden klabastert es, als tanze einer droben, und draußen in der Nauhnacht poltert der Sturm. And Schlag zwölf Lthr, "nicht früher und nicht später, springt das Fenster auf, und einer lehnt drau ßen und brüllt: „Bald!" And wenn dev Wild schütz dann mit der geladenen Büchse hinauö- rennt, ist das hämische Gespenst schon davon. Da frieselt es ihm tief in die Knochen hin „Der große Wolf!" sagt Hanna

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 05.07.1903
Descrizione fisica: 16
diesem Schmerz und Groll heraus erhebt sich für ihn die heilige Aufgabe, das Geheimnis des Duells aufzuklären, den Vater zu rächen. — Mit fünfund zwanzig Jahren ist man ein Mann geworden, der nun handeln muß, selbst dann, wenn auch die Mama und Onkel Wolf sich dagegen wie bisher sträuben mögen. Die Klinge, die Franz von Starenberg schlägt, ist bekannt im Regiment, und nun ist die Zeit gekommen, den geheimnißvollen Gegner des Vaters aus seinem Versteck zu holen, ihn anfznsnchen irgendwo in der Welt

, um ihn vor die Klinge zu fordern. Langsam reitet er weiter und denkt dabei an die Red seligkeiten der Tanten und Basen in der Garnisonstadt zurück. Während die verwütwete Gräfin bemüht war, alles von ihrem Lieblinge entfernt zu halten, was geeignet war, auch nur einen Schatten in sein Gemüth werfen zu können, während sie und mit ihr Onkel Wolf in seiner Gegenwart nie wieder über das Duell sprachen, nur um Franz das schreckliche Bild aus der Seele zu merzen — sorgten die Tanten und Basen dafür

, daß die gebeimnißvolle Geschichte, der blutige Vorgang immer wieder in ihm aufgesrischt wurde. Von ihnen erfuhr er, daß damals Onkel Wolf ein un ruhiger Kopf — in Rußland lebte, und die zärtlichen Ver wandten waren taktlos genug, ihm nicht zu verschweigen, daß seine Frau Mutter, ehe sie dem Vater die Hand zum Bunde fürs Leben gereicht, mit Wolf von Starenberg — dem guten Onkel — verlobt war. Aber der unruhige Kopf war nicht an die Sckwlle zu fesseln, das Verlöbniß wurde gelöst und Wolf schwärmte, wie ein moderner

fahrender Ritter in das weite russische Reich hinein. Nach dem Tode des Vaters kam Wolf zurück und alle Welt hatte nun erwartet, daß der Onkel der verwittweten Mutter die Hand reichen würde. Aber die Tanten und Basen hatten sich geirrt, es kam zu keinem Verlöbniß, trotzdem Wolf immer um die Mama war. Er ward dem einzigen Sohne seines gefallenen Bruders zum zweiten Vater, gab sein ganzes Vermögen hin, um Sorgen und Roth von der Mutter fern zn halten, denn nach dein Tode des Grafen stellte es sich heraus

, daß das große Vermögen fast ver braucht war, das Rittergut unter den Hammer kommen mußte. Wolf rettete den großen Besitz und der unruhige Kopf von früher ward ein vorzüglicher Wirthschafter, daß in wenigen Jahren blühender Wohlstand im Schlosse einkehrte. Und doch, zu einer Vermählung kam es nicht, was lag zwischen den Beiden, die doch sich in der Jugend geliebt und die bereits ihre Verlobnngsringe trugen? — Mit welchem Jubel hätte der junge Offizier den Onkel Wolf als Vater begrüßt! — Er hat ihn ja erzogen

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 15.11.1935
Descrizione fisica: 12
, und der große Wolf schleicht durch die Wälder." Dabei ruhen seine Augen fragend auf Ol stenna. Aber der achtet nicht auf den Blick. Er klingelt. Tärgade kommt und nimmt Sumi in in Empfang. Olstenna sucht die Freunde wieder auf. * „Sie müssen uns vom Schicksal der Ol stenna erzählen", spricht Hanna zu Olstenna. „Neben Sie sich einmal die Seele frei!" Graf Arve nickt ihr zu. „Ja ... ich will erzählen. Nur . . . die Tatsachen ... ich kann nicht schildern . . . nicht ausführlich berichten. Mein Vater wurde

vor zwei Jahren ebenso wie der Händler Tschhlan auf der Landstraße von einem riesenhaften Wolf überfallen, der ihm die Kehle durchbiß. Ebenso erging es dem Pferd vor dem Iagöwagen-. Es war Anfang Herbst. Das Seltsame dabei war, wie immer, daß den Toten außer dem tödlichen Biß nichts zugefügt worden war. Der Leichnam wies sonst nicht die geringste auf. Ich vergesse den Anblick meines toten Vaters nie in meinem Leben. Wir haben monatelang den Wolf gejagt. Es war umsonst. Zweimal fan

geworden, be reits zu großer Festigkeit entwickelt ist." „Ja, Ihre Tochter ist ein ganz einziges Ge schöpf!" rief ich aus. „Nun, vielleicht sind wir beide bestochene Nichter. Aber soviel glaube ich wohl selbst sagen zu dürfen: sie ist ein vortreffliches Mäd chen und verdient glücklich zu werden." „Sie wird es auch gewiß!" bäumten, wollten nicht weiter und wieherten vor Angst. Sie rochen den Wolf. Llnö mit einem Male schoß eine schwarze Masse aus dem nächtlichen Wald, und ehe die Polizisten

nichts. Der Wolf verschwand, ebenso rasche wie er ge kommen, im Walde." „Die Polizisten haben doch geschossen?" „Ja, das taten sie! ES waren mutige, tap fere Burschen, aber alles spielte ficfji so schnell ab, daß sie machtlos waren. Vielleicht wa ren es die hastig, ohne richtiges Ziel abgege benen Schüsse, die den Wolf so rasch ver trieben . . . wer weiß es!" „Diese beiden Polizisten . . . leben die n>och in Karskulla?" „Nur der eine, Hansen. Der andere, Föns, nahm sich den Vorfall so zu Herzen

, daß er den Dienst quittierte und nach Amerika ging." Olstenna berichtet weiter. Jedes Wort fällt ihm unsagbar schwer, denn es beschwor furcht bare, qualvolle Erinnerungen herauf. „Mein ältester Bruder Ehwe wurde, vom großen Wolf ein halbes Jahr später an gefallen, als er — nicht mehr an den Wolf denkend — auf einem einsamen Pirschgange war. Gr muß so überrascht gewiesen sein, so unerwartet starb er, daß wir ihn tot, aber mit friedlichem Gesicht fanden. Wahrscheinlich war ihm gar nicht zum Bewußtsein gekommen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 12.04.1925
Descrizione fisica: 16
ffc. B. Gr«» * LMNtggs-Nntrrhsltung 18 Wolf Haberlcmd. Erzählung von Ferdinand Benz. Grete suchte Wolf überall zu fesseln und ihm nahe zu sein. Aber er hütete sich, ihr irgend wel ches Zeichen einer besonderen Bevorzugung zu ge ben. Er wollte um keinen Preis die Ruhe seiner Seele noch einmal gefährden. Mit Ausflügen in Regensburgs Umgebung vor- rannen die Osterferien nur zu rasch und'Wolf kehrte in sein Seminar zurück, während Artur sei nen Dienst schon seit einigen Tagen ausgenommen

hereinführen. Thilderl war zornig und ihre Gedanken flogen Zwischen Wolf und dem klotzigen Bauernburschen, der steif auf der Bank saß, hin und her und zogen Vergleiche. „Grüß dich Gott, Thilderl!" sprach der fremde Dauer. Sein Sohn grüßte und lochte verlegen. „Du weißt ja, Thilderl, warum wir gekommen sind," fuhr der Bauer fort. „Ihr beide sollt glück lich werden miteinander auf dem schönen Holler-? Hof. Deine Mutter oder dein Vater wird es dir schon gesagt haben?" „Meine Eltern haben mir nichts mitgeteilt

. Ich kann keinen Mann mehr liebhccken, so lange ich lebe. Es gibt nur einen, an dessen Seite ich Glück finden würde. An ihm hängt meine ganze Seele. Ich kann ihn nie vergessen. — Mutter, ich liebe unfern - Wolf!" Der Mutter stand für Augenbllcke das Herz still vor Schrecken. Es war ihr, als müßte etwas Ent setzliches sich ereignen, als müsse das Haus ein- stürzen. Sie rang nach Atem, als würgte sie je mand am Halse. Sie setzte sich in das Dunkel der «tubenecke. Ihre Füße trugen sie nicht mehr. „Um Gvtteswillen

," seufzte sie nach einiger Zeit und preßte die Hand krampfhaft zusammen. „O Kind, was für ein Geschick schwebt über uns. Nie darfst du cm Wolf denken in irdischer Liebe. Er wird Priester und ist von Gott berufen. Kind, ich bitte dich zertritt diese Gedanken von Anfang an." „Willst du mich unglücklich machen? Ich mag keinen anderen, weil ich ihn lieb habe. Mutter, gib mir den Wolf, laß mir meinen Wolf!" Thilderl rang die Hände und weinte. „Ich beschwöre dich Kind, laß ab, sag nichts mehr davon

, du bringst mich ins Grab!" Die Frau stehle wie eine Verzweifelnde. Jetzt mußte sie mit der Zeit ihre Schande heraussagen und schreien: ..Du kannst deinen Bruder nicht heiraten! Wolf ist dein Bruder." Wann würde dieser schreckliche Tag kommen? Sie wünschte sich aus das Sterbe bett, um kurz vor ihrem Tode alles zu offenbaren und dann auf ewig Abschied nehmen zu können, Später tröstete sich Frau Hedwig mit dem Ge danken, daß Wolf bei seinem Berufe blecke und von Thilderls Plänen gar nichts wisse. Aber neue

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 11.01.1925
Descrizione fisica: 16
fit. L. Btto 5. 2?0I1 IN i iterhsltungf « Wolf Haberlanö. Erzählung von Ferdinand Venz. Hatte Wolf an Mezberger einen väterlichen Freund, so war ihm Thilderl wie eine liebe Schwe ster. Oft kam sie zu ihm und konnte stundenlang in seine lateinischen Hefte sehen und die fremden Wörter betrachten, die Wolf mit flinkem Stifte hinschrieb. Das Mädchen brachte ihm manch be sondere Speise, die ihm die Mutter schon in der Absicht gab, daß Wolf auch etwas davon bekom men sollte. Thilderl

war aber zugleich das Gesamtpublikum, dem Wolf in fteier Erzählung alles kundgaü, was in feinem Knabengeiste hin- und herwogte. Mit jedem Tage wurde das Staunen des Mädchens größer. Es erzählte den Eltern und Dienstboten, was es bei Wolf hörte. Alle waren neugierig und suchten ihn zu bewegen, daß er ihnen beim Essen auch seine Geschichten erzählen möchte. Aber ganz umsonst. Nur einer wurde der Vertraute seiner Geheinmisse, nämlich der alte Toni. Dieser war in den feuchten Herbsttagen wieder von der Gicht

ge plagt und lag entweder in seiner Kammer, oder saß in der Ofenecke. Ihn besuchte Wolf alle Tage und erzählte ihm seine Pläne und Arbeiten. Als wiederum der Winter von Oedenhaid Ab schied nahm und die Schafe täglich schon an den Südseiten der Berge grasten, als wieder die Zeit kam, in welcher die Rosse des Schäfers Landhaus auf den Acker zogen und die vom Schreiner aus gebesserten Hürden wieder ausgestellt wurden, da begann Wolf verdächtige Zeichen in seine Hefte zu malen, daß Thilderl große Augen

machte und der kranke Schaftoni den Kopf schüttelte. „Bub, ich glaub, du wirst ein durch und 'durch G'studierter. Jetzt bist du noch so jung und kannst schon hebräisch schreiben, wie der alte Samuel mit seiner krummen Nase." Was der Wolf zeichnete, waren griechische Buch staben. Immer weiter drang er ein in die Geheimnisse fremder Sprachen. Unter der beständigen Miene anstrengenden Nachdenkens hatte das längliche Gesicht des Knaben einen ernsten, willensstarken Ausdruck angenommen

. Seine Schulkameraden, die einstens ihn neckten und wie ihre Eltern ihn für einen Ueberflüsiigen gering schätzten, suchten jetzt seine Freundschaft: aber er ließ sie kurz an und ging trotzig seine eigenen Wege. Nur mit Thilderl ging er zur Kirche und an ihrer Seite heim. Sie wußte sich niemand auf Erden, mit dem sie so gerne plauderte, wie mit Wolf. Was für herrliche Tage brachte der Sommer wieder! Wie leicht arbeitete es sich in der Felsen burg. Kam ein Regen, so suchten die Schafe Schutz unter den weiten

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 03.01.1936
Descrizione fisica: 12
Männer ver lassen die schützenden Mauern von Olstenna. Der dunkle Wald dehnt sich vor ihnen. Sie bleiben beide stehen und lauschen. Das geheimnisvolle pfeifen ertönt wieder. „Er ruft den Wolf!" stößt Bentham heiser hervor. Er läßt seine Lampe ausblitzen und der helle Schiein ergießt sich in das Dunkel. Wie ein Schlag geht es durch die Männer. Höchstens zwanzig Schritt vor ihnen steht das zottige Angetüm, der entsetzliche Teufel, der Mörder vieler unschuldiger Leben — der sagenhafte Wolf von Olstenna

. Teuflisch lodern seine Lichter auf, die Haare des Tieres scheinen sich zu sträuben, ein furcht bares Gebiß entblößt sich!, die Männer stehen einen Augenblick wie erstarrt. Da reißt Bentham die Büchse an die Wange. Ein Schuß dröhnt durch die Stille. Aber im gleichen Augenblick ist das Antier zuge sprungen, ein langgestreckter schwerer Körper fliegt durch die Luft, und im nächsten Au genblick liegt Bentham am Boden, nieder- gerissen von dem riesigen Wolf. Die Kugel war fehlgegangen, sie hatte den Wolf

dröhnend zerriß, fährt alles auf Olstenna aus dem Schlafe. Heftige Aufregung 'bemächtigt sich Arves, der Gäste und der Dienerschaft. Sie springen von den Lagern und kleiden sich! in fieber hafter Eile notdürftig an. Tärgaöe hat mit seinen Tatzen den toten Wolf zur Seite gedrückt, daß Bentham auf- stehen kann. Er Zittert vor Aufregung am gan zen Leibe. Aber mit aller Energie reißt er sich zusammen. Beide Hände streckt er Tär- gade entgegen. „Dank — Dank, Tärgaöe — alter treuer Kamerad!" Tärgaöe lacht

kurz auf, dann atmet er noch einmal tief und sagt mit einem Lachen der Befriedigung: „Den . .. den . . . hätten wir! Der Wolf von Olstenna. hat ausgespielt! Schaut, Herr Bentham . .. was für ein riesenhafter Bursche." Bentham nickt, noch immer schwer atmend. „Ja — ja — ein riesenhafter Kerl! Aber — ich hält' mir ihn noch größer vorgestellt! Denk' an die Wolfsfährte, die wir bei dem Händler Tschhlan sahen. Ich glaube nicht, daß dieses Teufels Pranken soviel Erde be- decken,, wie die des Wolfes

, der Tschhlan riß." Aus öem Schloß strömt es. Allen voran läuft Markollen, gefolgt von Olstenna.. Den beiden schließen sich die anderen an. Nur Bärilak ist nicht unter ihnen. Sie sehen schaudernd den toten Wolf. Markollen ist totenbleich. „Am Gottes willen — welch, eine Bestie — welch ein Tier! Olstenna — da liegt der Mör der deines Geschlechtes." Olstenna starrt die tote Bestie lange an. Er Zitiert am ganzen Körper. Langsam be ruhigt er sich. Dann kniet er nieder, betrachtet lange die Klauen des Wolfes

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Tiroler Post
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Pagina 2 di 8
Data: 04.12.1901
Descrizione fisica: 8
social ; Peter Ladurner 28 Stimmen, christlich social ; Decan Schöna singer 93 Stimmen, conservativ; P l a t a t s ch e r in Algund 97 Stimmen, conservativ. Mittwoch, den 4. December finden die Land tagswahlen aus den Städten und Märkten statt. Die Man-atsmederlegung des Abg. Mols. Das „Gr. Volksblatt" schreibt: Allgemein wird die Mandatsniederlegung des Abg. Wolf mit der letzten Duellaffaire in Zusammenhang gebracht, und die Gerüchte, dass es sich dabei um eine sehr schmutzige Angelegenheit handle

, wollen trotz aller Dementis nicht verstummen. Diese Gründe privater Natur werfen auf die Verfechter deutscher Sitte und Treue ein eigen tümliches Licht. Uebrigens wird es gut sein, die Darlegung der Gründe für diese plötzliche Mandatsniederlegung abzuwarten, da der Abg. Schönerer selbst dieselben der Oeffentlichkeit über geben wird, falls Wolf sich noch einmal um ein Mandat bewerben sollte. Carl Wolf, am 28. Jänner 1862 geboren, studierte an der Prager Universität Philosophie und war 1883/84 Obmann

erhalten hatte. Auf die Feststellung des Wahlresultates, welches Herrn Wolf als gewählt erscheinen liess, nahm die Regierung des Grafen Badeni hervorragen den Einfluss. Graf Badeni weckte auch zuerst ein größeres Interesse in der Oeffentlichkeit für den Abgeordneten Wolf durch das Pistolenduell, welches am 25. September 1897 zwischen ihm und dem Abgeordneten Wolf stattfand, und in welchem Gras Badeni am Arme leicht verwundet wurde. Graf Badeni hatte den Abgeordneten Wolf wegen des Zurufes „Schufterei

" fordern lassen. In der stürmischen Sitzung vom 27. No vember 1897, in welcher die Sicherheitswache das Abgeordnetenhaus und den Sitzungssaal besetzt hatte, wurde Wolf, der Tags zuvor auf Grund der Lex Falkenhayn ausgeschlossen und gewaltsam aus dem Hause entfernt worden war, als er trotzdem im Sitzungssaale erschien, von der Wache ergriffen, verhaftet und dem Landes gerichte in Strafsachen eingeliefert. Er wurde jedoch noch am Abend des 28. November, un mittelbar, nachdem Graf Badeni seine Demission

erhalten hatte, wieder auf freien Fuß gesetzt. Bei den Reichsrathswahlen im Jänner des laufenden Jahres wurde Wolf vom Städtebezirk Trautenau zum zweitenmale in den Reichsrath entsendet. In dem Sturze des Wolf liegt ein Stück Tragikomik, denn der Glaubens- und Sitten prediger, der mit einem fanatischen Hasse die katholische Religion angegriffeu, der ausgerufen: „Hütet eure Frauen und Töchter" vor der an geblichen unsittlichen Morallehre des hl. Alfons, ist in der politischen Versenkung verschwunden

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Alpenländer-Bote
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Pagina 3 di 14
Data: 01.03.1925
Descrizione fisica: 14
Sonntsgs-Anterhsltung Wolf Haberland. Erzählung von Ferdinand Benz. Stahl bestellte die Grüße Lulus mrd Gretes und schilderte chren Zorn, daß sie nicht mitgedurft hatten. „Aber." sprach er. „ich herbe sie beruhigt und ihnen versprochen, einige Blindschleichen und Frösche für sie zu sangen." „Aber jetzt kommt doch in meine Burg, wo ihr die Rucksäcke oblegen könnt!" „Bravo, in die Burg! Ist sie weit weg?" fragte Seiling, „Da ist sie, bei den Felsen!" Sie gingen einige Schritte empor und traten

einer Joppe hatte Wolf ein blaues, weites Staubhemd an; nur barfuß war er nicht mehr, weil seine Fuß sohlen in der Stadt weich geworden waren und er nicht mehr wie früher mit seiner Hornhaut über spitzige Steine und Dörner lausen konnte, ohne einen Schmerz zu verspüren. Eine neue Hornhaut sich wachsen zu lassen, war ihm aber zu schmerzhaft. Außerdem konnte er sie nicht aus nützen, weil die Ferien zu Ende gingen, bis ein richtiger Dorn von ihr cünvich und sie nicht mehr durchbohren konnte. Zuerst zeigte

ihnen Wolf die Gegend mit Ber gen, Wäldern und fernen Dörfern. Drüben lag sein Olymp, der Berg mit den vielen Felsabstür- zen. Nach Osten deutend deklamierte der Schäfer: „Eos im Safrangewand' erleuchtete rings nun die Erde, Als der Donnerer Zeus die Unsterblichen rief zur Versammlung k Auf den obersten Gipfel des vielgezackten Olympos." Dabei wies er hinüber zu den Felsenschrofen und verlebendigte dadurch bei seinen Freunden das tote Wort des Buches. Dann aber wurde die Burg außen und innen untersucht

und als groß artig befunden. Auf ihren kleinen Wanderungen in Sicht der Herde gab es aber so viele Dinge, die sie interessierten, daß Wolf genug zu erklären hatte und manchmal selbst Liberfragt war. Die Augen der. Städtler fanden vieles, was Wolf als alltäglich übersah. Vor lauter Freude und Wisiensdrang dachten die drei gar nicht an Hunger und Durst. Es wurde aber Abend wie alle Tage und Wolf mahnte zum Aufiwuch. Er hing sich Seilings Rucksack auf den Rücken, die Freunde rafften alles übrige zusam men

, einige Pfiffe erschollen und die Herde sam melte sich und folgte den drei Hirten, welche sie zur Tränke und dann in den Pferch führten. Artur unb Seiling versuchten, die Pfiffe und Schnalz laute nachzuahmen, mit denen Wolf die Herde lockte. Sie hätten ihr bestes Turnerkunststück da für hergegeben, wenn sie auch nur halbwegs so Seifen und locken hätten können. Beim Schäferkarren ging der Jubel los. Ein ichtiges Häuschen auf zwei Rädern mit einem nichtigen Bette mitten auf dem Acker. Daneben ?er große

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Pagina 5 di 14
Data: 15.03.1925
Descrizione fisica: 14
Somitags-Änterhsltung Wolf Haberland. Erzählung von Ferdinand Benz. Artur und Seiling sahen mit großen Augen auf Wolf. Sie hatten ihn noch nie ausgelassen fröhlich gesehen, aber dieser Ernst und diese Feierlichkeit war ihnen noch nicht bei ihm begegnet. Zum ersten mal Lachten sie daran, was es heißt, einen Beruf wählen. Sie sahen, daß ein Beruf von einem Men schen ungeheuer viel fordert, sogar das Leben. Das Sabelrasseln, das Einherstolzieren, das Be wundernlassen verblaßte vor ihrem Geiste

. Sie sahen weißen Schnee auf der Erde und neben ihnen war er rot von ihrem Blute. Sie schwiegen und dachten an den alten Schaftoni und den gro ßen Krieg, den er seit Jahren prophezeite. Wolf aber stellten sie sich vor, wie er im schwatzen Ta- lare einherschreitet, wie er sich niederbeugt über bleiche Gesichter der Sterbenden und wie ein Lä cheln huscht über die Mienen der Kranken, wenn sie ihn sehen und seine ruhigen Worte hören. Langsam verlosch die Glut des Himmels. Schwei gend erhoben sich die drei

. Wolf pfiff und lockte zur Heimkehr. Als sie mit der Herde zum Pferche kamen, war Thilderl bereits dort. Wolf streute noch rasch sei nen Tieren rotes Salz in die ausgestellten Rinnen, das sie gierig aufleckten. Dann trieb er sie in den Pferch. Die Freunde hatten bereits „Fräulein" Thilderl artig begrüßt und begannen, jeder mit eigenem Löffel bewaffnet, aus der gemeinsamen Schüssel zu essen. Es mundete ihnen vorzüglich und nach vielen Lobreden auf Thilderl und ihre Kochkunst mußte Wolf den Schlafraum

. In weiter Ferne flammte ein Wetterleuchten auf. Wolf blickte sich um. Die Luft war dunstig und der Himmel überzogen: „Heute Nacht könnt ihr ein Konzert hören, denk ich, in welchem die Trom meln und Pauken vorherrschen," bemerkte Wolf. „Wir müssen uns doch ein ruhiges Plätzchen suchen, zumal wir schon von der Herde weit entfernt sind." Sie gingen zur Schäfervilla, packten an und schoben sie näher zur Herde hin und zwar an den Ackerrain, in den Schutz hoher Schlehen- und Hol lunderstauden. Das Stroh wurde

nachgetragen. Wolf verhing vorsichtig den unteren Teil des Wa gens mit dichter Mache, die keinen' Regen und keinen Wind durchließ. Sie bot dem Hunde Schutz in stürmischen Nächten. Das Gestrüpp hielt den Hauptanprall des Regens auf. wenn es wirklich Gewitter geben sollte. Der Schlafsack war auf dem Stroh gebreitet. „Gute Nacht." hieß es und jeder kroch auf sein Lager. Auch Tyras legte sich der Länge nach zu Wolfs Füßen. „Schlaft nur ruhlg zu. auch wenn es donnert und blitzt. Das Dach ist gut

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Pagina 3 di 14
Data: 29.03.1925
Descrizione fisica: 14
Kt IS. «ew » ü Ammtsgs-A ntert lsl tung liiiiüi Wolf Havelland. Erzählung von Ferdinand Benz. »Nun, Thilderl, wenn ich so ein Sänger bin. mutz ich natürlich das nächstemal bekanntgeben: Mor- gen singt ein weltberühmter Tenor. Nicht erschrek- ken, meine Herrschaften!" „Ach, jetzt lacht er uns auch noch aus!" schmollte rhilderl. Mit allerlei Neckereien, die Zwischen Thilderl und Wolf hin- und herschrssen, kamen die drei rasch nach Oedenhaid. Die Hollerin war wieder in sich zurückgesunken

. Vor ihrem Manne und Wolfs scharfem Gesichte hätte sie nicht um die Welt den Schleier von ihrer Seele reitzen können. Was würde Wolf sagen? Sie auslachen und mit 2lb- Mu von sich stotzen? Konnte er nicht mit Recht sagen: Jetzt brauche ich keine Mutter mehr! In meiner Kindheit hätte ich ihrer bedurft!" Diese Gedanken schlugen ihrem Anlauf zum offenen Be kenntnis zu ihrem Kinde die Füße ab. Wolf bekam nach acht Tagen vom Pfarrer das Dekret zugesandt, in welchem die Nachricht stand, daß Wolf Haberland

in das bischöfliche Seminar als Kandidat ausgenommen sei. Der Student freute sich und mit ihm die geistlichen Herren und besonders die Hollerbäuerin. Der Pfad war hiemit betreten, der Wolf zum Priestertum emporführen sollte. War ihm der Weg nicht zu steil und nicht zu dornig? Die Zukunft mußte entscheiden. Gar oft quälte ihn das Heilandswort: Viele sind beru fen, wenige aber auserwählt. War er ein Er wählter? 11 . Nach der Freiheit der Ferien, die Wolf größten teils bei seiner geliebten Herde verbracht hatte, kam

zu verwirklichen gewesen. Die Bäuerin wollte übri gens von einem Ersatz nichts wissen und Thilderl at beleidigt, wenn Wolf davon redete. Im Seminar selbst wurde Wolf freudig begrüßt. Er kannte manche, die am Gymnasium bei ihm gewesen waren und auch Theologie zu studieren begannen. Im Studiensaale hatte jeder ein Pult für sich. Das war sein Eigentum, sein kleines Reichs Jeder ordnete es sich nach seinem Geschmacke. Die Bü cher wurden säuberlich aufgestellt, die Schreibge genstände geordnete, einige religiöse

Bilder oder Figuren schufen einen altarartigen Hintergrund. Die Werkstatt war fertig, die Arbeit konnte ausge nommen werden. Wolf hatte noch etwas beson deres in seinem Pulte, ein Sträußlein verdorrter Heideblumen, die er auf seiner Weide gepflückt hatte, und ein Bäuschchen Wolle, das er seiner »Hexe", seinem Lieblingsschafe, beim Abschied ab- genommen hatte. So hatte er den Anblick und den Dust von Herde und Heide bei sich. So unschein bar diese Andenken waren, so milderten

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Pagina 5 di 16
Data: 04.01.1925
Descrizione fisica: 16
Herrn, der mit wenigen Schritten am Schafkarren ftcmfcr Auf seinem Strohsack aber saß der er schrockene Wolf, l nt das Wbinsonbüchlein neben die Laterne gesunken war. Er war gerade bei der Vertreibung der Menschenfresser vom Eilande des Helden. Toni und Wolf schauten einander lange an; dann brachen sie in lautes Lachen aus, das vom Walde her widerhallte. „Junge, du markierst Gespenster!" „Ich Hab nur gelesen." „Gelesen? Man liest doch bei Tag und nicht bei der Laterne." „Ich kann aber nimmer

. Jetzt ist es zwölf Uhr, jetzt wollen wir Pferch schlagen und dann schlafen. Ich habe also doch einen Geist erlöst und bin nicht umsonst in die Nacht hinausgewandert!" Nachdem der Standplatz der Schafe verändert war. krochen beide in den Karren auf den Stroh sack. Der Heimweg bei der Nacht war dem alten Geisterseher zu beschwerlich. Bald schliefen sie nebeneinander ein, friedlich der Alte, unruhig und von jagenden Träumen gehetzt der Knabe. Als sie in der Morgendämmerung von einander schieden, bat Wolf den Toni

. Ehe er forthinkte, mahnte er noch: „Bub, vergiß über deinem Buch deine Schafe nicht! Das Buch ist etwas Totes, ein Schaf aber etwas Lebendiges. Wenn du aber rechte Freude hast an den trockenen Büchern, dann halte dich an den Benefiziaten. Der Bauer nützt dir dann nichts!" Die Hollerbäuerin war in taufend Aengsten um ihr Kind, nein um ihre Kinder. Jedesmal, wenn nachts ein Gewitter über die Gegend fuhr, bangte sie auch um Wolf, den sie einsam bei seiner Herde wußte. Die Hollerin war allein zu Hause

, der Mann und die Knechte waren noch nicht heimge kommen. Nur die Mägde waren da und fütterten das Vieh. Wo mag das Thilderl fein? War es beim Wolf, war e^auf dem Wege mitten im Unwetter, hatte es sich irgendwo unter einem Busche vor dem Regen versteckt? Kaum ließ das Unwetter nach, da nahm die Hollerin einen Schirm und ging auf die Suche. Die Wolken waren in Trümmer geris sen und die Abenddämmerung machte sich geltend und brachte noch einiges Licht über die Gegend, nachdem das Düster der Regenwolken

hatten sie die Köpfchen beisammen. Die Bäuerin war unfähig, die Kinder zu wecken. Sie konnte die Geschwister nicht auseinanderrei ßen. Daß sie doch immer und allen Menschen gesagt hätte: ^.Der Wolf Haberland ist mein Bub." Viel leicht hätte sie der Hollerbauer mit ihm geheiratet. Dann hätte das Thilderl einen Bruder und sie einen Sohn, den sie nicht nur im geheimen als Kind lieben durfte. Soviel sie auch nachdachte, sie fand aus der Irrnis keinen Ausweg mehr. Die Hollerin horchte lange dem ruhigen Atem

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Alpenrosen
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Pagina 1 di 4
Data: 20.03.1915
Descrizione fisica: 4
und ab und sah aus die Sielen vor sich hin. „Hast du ihn gern?" fragte er dann. „Wen?" „Wen? . . . Sen Wolf." Als ob ihr das Blut ins Gesicht geschüt tet worden märe, stand Zcnze da und nestelte im Leinen herum. Wuchte ihr Vater schon darum? .Hatte vielleicht gar Wolf davon geredet? Tas hatte er wirklich dumm ge macht. „Ein wenig wohl," gab sie verschämt zu. „Ein wenig wohl! Da hast es also! Tas hätte dir nicht not getan . . . Nun macht mir der Mensch vierzehn Tage Kün digung und will nachher gehen, gerade

jetzt, wo ich einen Gesellen am notwendigsten brauche. Aber es ist nun einmal so . . . Ta sitzt er draußen auf dem Bänkchen. Sn hast cs angerichtet, jetzt geh' lind setze ihn: seinen Tickkopf zurecht!" Zenz rührte sich nicht vom Platze. „Hörst du?" befahl der Meister. Zenz widersprach nicht und ging hinaus. „Aber lvas bist denn so ungut mit dem Tirndl, Thomas," wandte sich nun die Mei sterin an ihn. „Tas; sie den Wolf gern steht, ist kein Wunder. Er ist ein sauberer Mensch und ein fleißiger Arbeiter . . . Wär's

. . . Aber du . . . Tn könntest so ein weniges von außen herum reden. Meinst du nicht?" . . . Wolf saß auf der Gredbank und sah vor sich hin ins Leere. Jetzt hatte er es gesagt; es loar heranßen. Er konnte nicht anders. Aussicht auf Ver einigung war nicht vorhanden. Zenz war das einzige Kind und bekam das Haus, und er ... er lvar nur ein armer Hand werksbursche. Ter Abstand war zu groß. Es bei dem Meister versuchen, ob er ihm die Hand des Dirnleins znsagte? Sich aller Wahrscheinlichkeit nach einen Korb holen? Nein

, nicht um vieles! Und wozu das lange Beisammenbleiben? Es war so am klügsten. Er ging lvieder fort, in die weite Welt hinaus, von einem Meister zuni andern. Leicht vergaß er das Tirnlein doch mit der Zeit. Sie soll ja alles eben machen. Und sie? Sie würde es auch vergessen, wenn er fort war, und einen andern heiraten, der das Haus übernehmen konnte- . . . Ja, es war so am vernünftigsten. Zenz setzte sich neben ihn hin und legte ihm die Hand auf die Schalter. „Wolf," fragte sie leise, „Wolf, was hat es heute

. . ." „Nicht das," begütigte er. „So meine ich cs nicht. Eben weil ich dich so gern Hab', habe ich anfgesagt. Wohin soll das führen? Ja, wenn du so arm wärest wie ich, nach her stünde die Sache ganz anders. Da würde ich deinem Vater sagen: ich kann ohne das Tirndl nicht leben; gebt es mir . . . Aber so?" „Bin ich denn reich?" „Wohl. Du bist das einzige Kind und kriegst das Haus." „Tas Hans! Das ist nicht der Rede wert . . . Wolf, ich überlebe es nicht, tvenn du fortgehst." „Ei wohl! So schnell stirbt man nicht." „Wolf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 13.11.1913
Descrizione fisica: 8
, daß sich die Wähler in diesen traurigen Zei ten des Lachens nicht entwöhnen. Gestern war wieder ein großer Tag für die Natio nalverbändler. Der Herr Wolf, der seit längerer Zeit — eigentlich schon seitdem er in einem großen Prozeß seine Ehre verteidigen mußte — in den Hin tergrund getreten war, wollte sich mit einem Ruck wieder an die Spitze des deutschen Volkes stellen. Also stellte er im Nationalverband den Antrag, man solle in den Delegationen die Verhandlungen so lange obstruieren, bis der Finanzplan im Hause

vergeffen werden, wer auf die Julisession ver zichtet hat? Wir wissen es nicht, aber es wird schon richtig sein, daß er irgend etwas Derartiges damit gemeint haben dürfte. Jedenfalls war man im Na tionalverband nicht wenig pass, daß Herr Wolf die Verhandlungen der Delegationen obstruieren möchte. Und man erinnerte sich — oder erinnerte sich vielleicht auch nicht —, daß es in wenigen Tagen gerade ein Jahr her sein wird, daß Herr Wolf in den Delegationen gerade das Gegenteil von dem ge tan

hat, was er jetzt propagieren möchte. Vor einem Jahr — am 19. November — wurde Herrn Karl Hermann Wolf aus berufenem Munde bei der Hof tafel das Lob zuteil: „Sie haben eine sehr schöne patriotische Rede gehalten!" Und jetzt sollte Herr Kt H. Wolf auf einmal im Ernst sich das Lob verscherzen wollen? Das konnte man nicht anneh men, und so kam es, daß die Anregung des Patrio ten beim Vorstand keinen Anklang fand und daß Herr Groß dagegen sprach. Auch andere, die Herrn Wolf vielleicht bei der Hoftafel gesehen oder wenig stens

gchört hatten, wie brav er sich aufgeführt hatte, um dort gelobt zu werden, hatten Bedenken, Hern: Wolf in die Gefahr zu bringen, daß er sich mit seb ner vorjährigen Aufführung so in Widerspruch setze. Das Ergebnis war, daß der Antrag Wolf abgelehnt wurde - allerdings mit der ganz geringen Mehr heit von einer Stimme. 24 Naüonalverbandler stimmten gegen den Antrag, 23 dafür. 24 Natio nalverbändler stimmten für den vorjährigen Wolf, 23 für den heutigen. . Der Antrag, die Delegationen zu obstruieren

es ängstliche Gemüter im Deutschen Nationalverbande, die wieder eine andere Gefahr auftauchen sehen. Es gibt nämlich im Nationalverbande einige Leute, die ein gutes Gedächtnis haben und die sich erinnern, daß im vorigen Jahre - es war im März 1912 - Herr 'Wolf, als er im Nationalverbande in einer Frage überstimmt wurde, aus dem Nationalver band austrat. Es handelte sich damals um die Frage, ob der Nationalverband zustimme, daß die erste Lesung der Wasferstratzenvorlage noch vor Ostern auf die Tagesordnung

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 08.11.1935
Descrizione fisica: 12
Der lllolf von Olstenna Roman aus dem nördlichen Schweden 8. Forts. von LudwigOsten. „Der große Wolf hat in dieser Nacht den Händler Tschylan, der von Karskulla kam, gerissen. Man hat ihn tot neben feinem ver endeten Pferde gefunden. Die Spuren . . ." Er schweigt betreten, denn eben 'ist Graf Olstenna eingetreten und hat herzlich gegrüßt. Olstenna merkt, als mar ihm den Gruß er widert, die Verlegenheit der Männer. „Was gibt es, mein guter Tärgade?" fragt er freundlich. „Herr, Schlimmes

ist geschehen! Der große Wolf hat einen Menschen gerissen." „Der Wolf ist wieder da?" Olstennas Au gen sind mit einem Male voll Erregung. „Wer . . . sprich, Tärgade, wer ist sein Opfer gewor den?" „Der Händler Tschylan, Herr!" „Der in dieser Nacht von Karskulla kam?" „Ja, Herr? Vor einer Stunde wurde es uns gemeldet. Er liegt tot mit öurchbisfener Kehle neben seinem verendeten Pferde auf der Land straße. Der polizeimeister aus der Stadt ist schon da!" Olstenna bleibt einen Augenblick starr ste hen

. „Ein Wolf hat einen Menschen gerissen", schließt Olstenna. „Das ist in unseren Wäl dern zwar keine Angelegenheit, die oft vor- kvmmt. Die Anwesenheit des Menschen hier in Ginevra Novelle von Ferdinand v. Saar. 3. Fortsetzung. Am mich drehte sich noch alles, und als ich mich jetzt mit hochklopfendem Herzen nach! einem Stuhl umsah, trat Dorsner lächelnd an mich heran. „Nun," sagte er, „dein Ge schmack ist nicht übel. Aber es ist ein noch ganz blutjunges Ding — und dabei arm wie eine Kirchenmaus. Gib acht

ich: „Nun, das wäre ja ei gentlich das Schlimmste nicht." „Gewiß, nicht, wenn ich jetzt ungescheut blei ben könnte. And eigentlich könnt' ich es auch," fuhr sie fort, indem sie das Haupt erhob und stolz um sich blickte, „blas Gerede der Leute sollte mich wenig kümmern. Aber meiner Mut ter wegen darf ich es nicht. Im übrigen ist es gut, daß es so gekommen. Diese Menschien haben nun selbst das Band zerrissen, das uns diesem Zipfel des Landes hat den Wolf auch zum größten Teile Vertrieben. Aber es ist in den letzten

Jahren öloch mehrmals vorgekom- men. Ei 0 schmerzlich der Tod jedes Menschen ist, es wäre kein Grund für mich, mich! so maß los zu erregen. Aber ... es handelt sich um den gefürchteten Wolf von Olstenna, der jetzt, da ich wieder auf dem Schlosse meiner Väter weile, wieder austritt." „Wir sind doch Freunde, Graf Olstenna!" spricht Hanna sehr herzlich. „Wollen Sie Ih ren Freunden nicht sagen, was es mit dem Wolf von Olstenna auf sich hat?" Olstennas Brust geht schwer. Er starrt lange

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 9 di 12
Data: 13.03.1936
Descrizione fisica: 12
er liegt über deinen Zügen. Was ist gesche hen? " „Der große Wolf hat Märtjä gerissen, zu sammen mit Nhkv, als sie mit ihm floh." Leichenblaß sehen sich Tärgaöe und Frau Parin an. „Du hast Märtjä verloren? Ar mer Bärilak!" „Äch habe sie nie besessen ! Sie gab mir nur Worte der Lüge. Ale hat Märtjä Bärilak geliebt ... nie hat Märtjä überhaupt einen Menschen geliebt. Sie war Sumis Tochter, und Sumi kennt nur einen Gott und das ist das blanke Gold." Hart und erbarmungslos, mit unbeweglicher Miene

spricht's der Jäger, dann läßt er sich nieder. „Höre, Bruder . . bittet Tärgaöe, „heute und morgen . . . sind Tage der Freude auf Olstenna. Willst du die Freude stören? Ich bitte dich, Bruder, schweige dem Herrn gegen über . . . von Märtjäs Tode." „Laß es ihn wissen, Tärgaöe. Gr liebte sie nicht mehr, denn sie verriet ihn wie! mich. Noch größere Freude wird auf Olstenna sein . . . denn der große Wolf wird in diesen Tagen sterben. Das sagt Bärilak!" Erschauernd sehen ihn die beiden Men schen

an. „Der große Wolf ist im Schlosse!" sagt Bärilak mit Nachdruck. „Bärilak weiß es, und er weiß, daß der große Wolf sterben wird. Vielleicht in dieser Nacht!" Tärgaöe muß sich! mit Gewalt von der lähmenden Wirkung der Worte befreien. Was meint Bärilak? Er kennt den großen Jäger, und er weiß, baß er kein Schwätzer und Lügner ist. „Ich gehe zum Herrn!" sagt Tärgaöe schweratmend, „und ich will ihm sagen, daß du da bist, Bruder Bärilak!" „Tu's, Bruder Tärgaöe!" — Arve, der glückstrahlende Bräutigam, steht

wie für die Wildnis geschaffen. An der grasigen Wulöau trifft er einen Wolf an, der gibt gerade an einer Stauöle seine Losung aus. „Wölflein, du bedeutest Glück!" grüßt ihn der Hies. Er drängt sich durch ein Gestrüpp. Meiner Six, dort äst sich ein falbes Wild am Nasen! Da schillern seine Augen, die schwärzer 'sind als Schlehen. Er legt das Gewehr an die Wange. 'Wie er aber an das Zünglein greift, spürt er, daß ihn jemand hält. Erschrocken läßt er die Büchse sinken und kehrt sich um. Doch ist niemand da. Der Nebel

hervor. „Du willst doch nicht sagen . . . daß . . ." „Doch, Herr ... es ist so!" spricht Tärgaöe erschauernd. „Der große Wolf hat Märtjä und Nhio, den Sohn des Schamanen, geris sen. als sie flüchten wollten." Wie ein bleierner Druck legt es sich auf die Menschen. Die Gäste sehen die entsetzten Ge sichter, sie kommen heran und erfahren, was sich Furchtbares ereignet hat. Aeberall sieht man verstörte Gesichter. „Herr", sagt Tärgaöe wieder, „Bärilak hat gesagt . . . der große Wolf ist im Schlosse

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 28.12.1924
Descrizione fisica: 16
Nr. SS. Sette & Wolf HaheMnö. Erzählung von Ferdinand Venz. An einem schönen Maitage nahm der Schaftom ! seinen Lehrbuben mit zur Herde. Frisch war der Morgen, aber schwül der Mttag. Frühlingsodenr wehte ringsum. Die Herde graste an den Hängen, während die beiden Hirten und der Hund droben am Waldesrande standen. Tyras hatte eine leichte Arbeit, denn die Aecker waren weit entfernt. Der alte Hirte zündete sich seine Pfeise an, lehnte sich aus den langen Stiel seiner Schippe, blies blaue Wolken

in die Luft und blickte in die hüge lige, waldige Gegend hinaus. Wolf hatte es sehr eilig und konnte nicht ruhen. Er eilte beständig hin und her, übte sich mit seiner Schippe im Wer sen, trieb die Schafe zusammen und stellte viele Fragen. Der Alte lächelte und träumte von seinen eigenen Fugendjahren, die im kleinen Häuschen bei wenig Brot und vielen Geschwistern so lustig und selig verrannen. Schließlich aber sprach er: „Wolf, du bist ein Verschwender. Du mußt bes ser sparen. Der Tag ist lang und am Wend

sollst du auch noch Kraft haben: darum bleibe ruhig und mache nur die nötigsten Gänge!" Da stellte sich Wolf auch neben seinen Lehrer, stennnte sich gleichfalls auf den Schippenstiel und blickte in die Weite. Des dauerte eine Zeitlang. Dann begann der Kneäst von einem Fuß auf den anderen sich zu stellen. Er ermüdete. „Wenn du dich stellst," belehrte ihn der Greis, „so stelle dich immer fest aus zwei Füße, dann wirst du'nicht müde. Und vor den Leuten mußt du auch aus zwei Beinen stehen

und brach- ten sie abends wieder in die Hürden, nachdem die selben auf einem noch ungedüngten Teile des Ackers zurecht gemacht worden waren. Dann lehn ten sich beide an die Deichsel des Schäferhauses und verzehrten das Abendbrot. Langsam wurde es Abend und kühl kam der Wind aus dem Walde. Sie gingen schlafen, wie sie waren. Rur die Stiefel zogen sie aus. Zuerst kroch Wolf in den engen Bau, dann Toni. Sie zogen die Decke über sich und schlummerten. Um Mitternacht kroch der Alte her aus. Der Knabe

von neuem zu beginnen. Wolf hielt es mit den Büchern. Nochmals las er seinen Robinson und nochmals. Dann begann er ihn nachzuahmen. Droben am Waldhange, wo er die Weide überblicken konnte, baute er sich zwi schen Felsenblöcken eine richtige Hütte, in der er aufrecht stehen konnte. Er deckte sie so gut ab, daß kein Regen mehr durchdrang. Da drinnen saß er nun fast alle Tage und las, was er'nur immer er wischen konnte. Des Benefiziaten Bibliothek, so weit sie für ihn paßte, wurde vorgenommen, Band

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 7 di 14
Data: 20.09.1903
Descrizione fisica: 14
eines Mannes. In russischer Sprache rief er irgend Jemand einige Befehle zu. „Der Herr," rief Stiwa aus und rannte nach der Thür,.. Fürst Migkaja, Jlija Alexandrowitfch!" Im nächsten Augenblick war der Bursche ans dem Zimmer geeilt. Wolf athmete tief auf und zog seine Uhr. „Bei Gott," flüsterte er sich zu, . ich habe mich versäumt, der Zug ist längst an gekommen." Er warf einen Blick in den Spiegel, strich sich den Schnurrbart aus und stellte sich dann ruhig und gefaßt auf Alles, was da kommen

könnte, mitten in das Zimmer. So erwartete er den Besuch des Fürsten, den er schon die Treppe. herauf kommen hörte. Die Stimme des Alexei Twerkoneff wird vor allen anderen vernehmbar. Er spricht mit Jemanden, aber Wolf kann kein Wort verstehen. Auf einmal unterbricht die grelle Stimme den Alexei und Wolf vernimmt klar die Worte: „Warum hat man mich nicht so fort benachrichtigt, daß die Migkajewna trotz meines strengen Verbotes hierhergegangen? Auf Dich habe ich mich verlassen, Alexei, Du bist aber schlecht

und hast mich Hintergaugen! Was ist das für ein Forsthaus, wie kommt Maria Jvanowna in ein Forsthaus? —" Die Thüre wurde jetzt geöffnet und in deren Nahmen trat ein nachlässig gekleideter, kräftiger Mann mit röthlichem ^ollbart und geschlitzten Tatarenaugen. Schon sein erster unmuthig leuchtender Blick fiel auf Wolf und diesen fixirle er jetzt vom Kopf bis zu den Füßen. Hinter ihm stand Alexei Twerkoneff und Stiwa. Die Blicke der beiden Männer begegneten sich und auf das geröthete Gesicht des Russen

fiel es wie ein Schatten. „Wer sind Sie, mein Herr," begann der Rothbart französisch. „Es dürfte an Ihnen sein," versetzte Wolf russisch, sich mir vorzustellen, denn ich bin hier zu Hause. Ich vermuthe in Ihnen den Fürsten Migkaja, Jlija Alexandro- witsch?" — „Ich bitte sehr um Aufklärung. Mit welchen Rechten befinden Sie sich hier in den Wohnräumen meiner Frau? — Mir wurde gesagt, daß Sie in dem Gelde und in den Papieren der Migkajewna wühlten, wie in Ihrem eigenen. — Schon vor Jahren

wollte die Migkajewna hierher reisen und führte nun doch diesen Entschluß aus und zwar heim- lich! Der Teiifel lerne die Frauen kennen! — Ich will indessen hoffen, daß Sie ein Mann sind, mit dem sich reden läßt." „Darüber kann ich Sie beruhigen," versetzte Wolf mit einem kalten, feinen Lächeln, „haben Sie indessen die Güte, die beiden Domestiken da wegzuschicken." „Das wäre doch meinem Ermessen zu überlassen. Ich finde Sie hier unter ver dächtigen Umständen und könnte einen der Leute gebrauchen, um zur Polizei

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Tiroler Wastl
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Pagina 6 di 12
Data: 04.05.1902
Descrizione fisica: 12
Satisfactionsfähigkeit überhaupt an Sinn haben soll, nachher muaß man a' das Ehrengericht anerkennen, denn das letztere ist sozusagen die Muatter der Sa tisfactionsfähigkeit und ohne ihr ganz undenkbar. Wer an sie glaubt, steht schon ganz von selber auf dem Boden des Ehrengerichtes. Dem Herrn K. H. Wolf scheint er aber zu hoaß zu sein, und drum ist er ausgekniffen, aber wia i den Schalk Toni kenn, wird er den Wolf sehr bald ban Kragen haben. Was der guate Mann und Moosabkratzer Wolf von der Ehr

iatzt haltet, wird unter andern a' die Juden stark interessieren, denen er in seiner göttergleichen Selbstherrlichkeit, ohne Rücksicht auf den Stand, den sie einnehmen, insgesamt in Bausch und Bogen feier lich jede Satisfactionsfähigkeit abg'sprochen hat? Iatzt stand er sozusagen glücklich mitten unter ihnen, denn der Spruch vom Dr. Schalk, der durch und durch an Ehrenmann ist, dem nicht 's mindeste nachg'sagt werden kann, kann nur durch an Ehrengericht um- g'stoßen werden und vor dem ist der Wolf

eben kühn ausgenissen. 0 ternxora, ■— o mores. (Richtig haben s' ihn g'fressen, den Wolf skandal), von dem im obigen Artikel, dear 's vorige mal nimmer Platz g'habt hat, die Red geatzt. Die Flucht Wolfs vor dem Ehrengericht haben's g'schluckt wia an Kand'lzucker auf die bloße Erklärung vom Wolf hin, daß er sich auf koa Ehrengericht ein laßt, vor man ihm net sagt, um was sich's handelt. Und die Unentwegten haben dös willig g'schnappt und g'schluckt, obwohl sie völlig wissen müassen, daß Sekundanten

, wenn von oaner Seite aso a Weigerung mit an Appell an's Ehrengericht vor liegt, koa Wort weiter mehr verlieren därf'n, wenn sie vielleicht a' gern möchten. Die G'schicht von der Bestechung der „O st d. R u n d s ch a u" durch das hochmögende, bauern- und volksfeindliche Zucker kartell hat der Wolf durch a paar Apfekatt'n in a Guatachten-Oblate einwickeln lassen. Dös ist vom Wolf entschieden unvorsichtig g'wes'n, denn durch dö Vorsicht hätt allenfalls do oaner auf den Ge danken verfallen

nette Sümmerl hat er aber net für sich verwendet, sondern merk würdigerweis der Ostd. Rundschau g'lieh'n und verbuacht, was dem Eigenthümer der Ostd. Rundschau, dem Herrn Wolf, merkwürdiger weis ebensowianig aufg'fallen ist, wia die seiner zeit in seinem Blatt angekündigten Enthüllungen über die Auswucherung der armen Bauern durch das hochadelige, guat patriotische Zuckerkartell. Dös merkwürdige „Uebersehen" ist um so merkwür diger, als der große Corruptionstödter Wolf in Böhmen in zahllosen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 06.09.1903
Descrizione fisica: 16
„Sie wissen es also schon, Herr Graf," entgegnete der Polizeivorsteher, „die Frau Fürstin ist verschwunden und nun bringt dieser Mann da die Nachricht, daß die hohe Dame sich auf dem Forsthaus befindet. Offenbar kann damit nur das gräfliche Forsthaus gemeint sein." Sinnend blickte Wolf zu Boden, wie wenn er schnell einen Entschluß fassen wollte. Da sagte Lydia: „Ich danke Ihnen, Herr Graf, daß Sie sich selbst hierher bemüht haben. Ich habe an diesem schrecklichen Tag so manchesmal

an Sie gedacht. Nun aber brachte mir Alexei Twerkoneff die Nachricht, doß Mama sich in einem Forsthaus befindet und ich will sofort zu ihr eilen. Alexei kennt den Weg und wird den Wagen führen." Noch immer stand Wolf schweigend da, noch immer rang er mit einem Entschluß. „Ich vermuthe, daß die Prinzessin die Behörde in Sachen der Fürstin angerufen hat," wandte er sich nun zu dem Beamten. „Jawohl, Herr Graf. Ich habe indessen der Prinzessin gleich gesagt, daß in unserem Kreis jedes Kind, oder jeder Fremde

, oder irgendwie Jemand absolut sicher ist, bei Tag und Nacht, und daß, so lange ich im Kreise amtire, niemals auch nur der Versuch zu einem Kapitalverbrechen vorlag." „Ganz recht," versetzte Wolf, „der Aufenthalt der Frau Fürstin auf meinem Forsthaus läßt sich sehr einfach erklären und glaube ich, daß für die Behörde gar feilt Grund mehr vorliegt, weiter in diese Angelegenheit eiuzugreifen." „Es ist also alles in gmer Ordnung, die Frau Fürstin ist im Forsthaus?" erkundigte sich der Polizeivorsteher

. „Ich bin in ihrem Auftrag hier." „Dann ist ja alles gut und ich habe hier nichts mehr zu thun," antwortete diejer und ging mit dem Gasthalter auf die Thüre zu. Dort aber wandte er sich nochmals um und rief voll Begeisterung: „Ein großer Sieg, der von der Rennbahn, Herr Graf! Der Bohlwitz war blaß vor Wuth. Hipp, hipp, hipp hurrah für Starenberg!" Wolf lächelte und erst als die Thüre sich hinter dem Verehrer geschlossen hatte, sagte er zu Lydia in russischer Sprache: „Ich bringe Grüße von Ihrer fürstlichen Mama

." „Ich danke Ihnen, o, ich danke Ihnen," jauchzte diese auf. Dann dachte sie wieder an Franz und jetzt, wo die Sorge, die Angst um d e Mama von ihrem Herzen genommen, lebte dort die Sehnsucht nach einem Wiedersehen mit Franz auf. Wolf setzte sich aufs Sopha und jetzt nahm sein Gesicht den Ausdruck eines tiefen Wehes an. Er bewunderte die Schönheit der Prinzessin, etwa wie ein Vater sein Kind und begann nun mild und freundlich, wie wenn jedes seiner Worte ein Trost für sie sein sollte: „Die Frau Fürstin

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 9 di 14
Data: 20.09.1903
Descrizione fisica: 14
Jetzt richtete sich Wolf stolz auf, so daß der Fürst überrascht diesen anstarrte. „Ich freue mich, mein Herr," begann er und s ine Stimme schwoll an, „daß Sie noch über so viel Schamhaftigkeit veriügen, um sich dadurch verhindert zu sehen, den feigen niedrigen Betrug ohne mit den Wimpern zu zucken, erzählen zu können. — Ja, Sie haben recht. Maria Jvanowna bat mir alles mitgetheilt. Die gefälschten Papiere, Ihr Drängen und Drohen, der Wille ihrer alten Eltern, das Alles wirkte zusammen

." „Zugeslanden, ohne Zeugen, wie bei dem Duell mit meinem Bruder. Ich hatte zwar einen Herrn gebeten, mir gefällig zu sein, aber wir werden nun ohne diesen Herrn nach dem Forsthause absahren. Alles Nöthige finden wir dort." Beide Männer verließen das Zimmer. Der Fürst mit wilder Hast; Wolf ruhig und gefaßt. Schulter an Schulter erreichten Sie das altmodische Thorbaus und dort trat der Gasthalter auf den Grasen zu und berichtete, daß Baron Merks und eine Anzahl anderer Herren im Gastzimmer auf den gnädigen

Herrn warteten. „Bitten Sie die Herren um Entschuldigung," sagte Wolf, „ich bin jetzt verhindert, werde aber möglicher weise später kommen. Tragen Sie den Herren Sekt auf, für meine Rechnung." In der nächsten Minute saß er neben dem Todfeind in dem Wagen und Knicks, der sich rasch ans den Bock geschwungen, fuhr mit dem Wagen davon. In rasender Eile ging es nun in der Richtung nach dem Forsthause zu. Knicks ließ die Pferde wild ausgreifen. Den Gedanken an den Pistolenkasten konnte er nicht los

, welcher zuerst aus dem W. gen sprang. Wolf flüsterte ihm etwas zu, worauf der Förster scheu zurücktrat. Der Fürst war inzwischen ebenfalls aus dem Gefährt gestiegen und sah mit flüchtig prüfendem Blick das Forst haus an. Dann flog dieser Blick zu dem Förster hinüber. „Hab u Sie die Güte, iuich zu begleiten," sagte Wolf gedämpft, fast feierlich, „wir sind angekommen." Eine unheimliche Ruhe bemächtigte sich des Russen, als er den Fuß über die Schwelle des Forsthauses setzte. Die Nöthe auf seinem Gesielt nahm

eine graue Färbung an. Unruhig, suchend schweiften seine Blicke umher, so daß man es ihm ansah, wie er sich jetzt scheute, der Migkajewna entgegenzutreten, an der Seite eines Mannes, den er einst nach modernem Muster von ihrer Seite reißen uud beseitigen wollte. In dem Moment aber, als Wolf eine Thüre geöffnet, dann zurücktrat, um den Fürsten den Bortritt zu überlassen, wappnete er sich mit Trotz und seine brutalen Manieren gewannen wieder in dem Asiaten die Oberhand. Mitten in dem geräumigen Zimmer

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 27.09.1903
Descrizione fisica: 16
— — richte mich — — immer in solchen Momenten in seinen Angen zu lesen war, jetzt begreift sie es — er hatte ja eine Frau die er verlassen! Das Verhalten der Gräfin erschütterte Wolf bis in sein Tiefinnerstes hinein. In ihr wurzelte ja sein ganzes Sein und wendet sie sich grausam enttäuscht von ihm ab, was bleibt ihm dann noch von diesem verfehlten Leben? — Und wieder sagte er sich, daß er zu den Menschen ge« hört, denen nichts gelingt, so lange sie athmen. In jener Stimmung, die den Haß am Dasein

zeitigen kann, wandte sich auch Wolf ab, um das, was ihm das Schicksal zu tragen gab, allein zu tragen bis ans Ende. Welche Rechte hatte er, sie daran Antheil nehmen zu lassen? — Da aber sah er eine Thräne in ihren Augen, begegnete er einem Blick, welcher Rechenschaft verlangte, auf Grund eines Rechts, das das Herz nur dem Herzen ein räumen kann. Und diese Rechenschaft durste er ihr nicht schuldig bleiben. Jetzt war die Stunde gekommen, in der sie richten sollte über ihn. „Wir waren glücklich," begann

mich wie ein Donner- schlag die Nachricht vom Duell Leos." Die Gräfin begann hier laut aufznschreien. Franz umklammerte mit beiden Armen seine unglückliche Mutter, hielt sie fest und rief ihr zu, sich zu fassen. „Ich bin zu Ende," fuhr Wolf fort, „Fürst Migkaja war es, der den Bruder, zum Duell zwang, ganz nach modernem Muster. Die Kugel, die meinen Bruder nieder warf, war für mich bestimmt. Meine Frau aber trat mit dem Mörder vor den Traualtar und wurde Fürstin Migkaja. Nml stand ich an einem verhängnißvollcn

Maria Jvauowna auf einmal in unserer Nähe auf." Wolf brach hier plötzlich ab und sah bedeutungsvoll die Schnägerin an, als wolle er ihr, wie so manchesmal sogen: „Nichte mich! —" ^ Sie sah ihn lange an. Mit einem Male begriff und verstand sie die vielen Nätbsel seines Wesens. Jetzt be griff sie, was dieses qualvolle — Nichte mich — das stets aus seinen Augen sprach, zu bedeuten hatte. Sie reichte ihm auf einmal die Hand und flüsterte: „Wolf, wir haben beide schwer gelitten. O, mein Gott, welche Tage

liegen hinter uns. — Aber wie kam die Todte dazu, sich als die Wittwe meines Mannes zu betrachten?" „Fürst Migkaja behauptete, nicht meinen Bruder, son dern mich im Duell getödtet zu haben. Das war der Weg, auf dem er ihre Hand und ihr großes Vermögen gewann." Von inneren Gefühlen überwältigt, nahm Wolf jetzt die Gräfin an der Hand und führte sie hinaus ans dem Hause. Dort, unbeachtet, umflossen vom Sonnenlicht, um- janchzt von den Vögeln unter dem Himmel, stellte er ihr die Frage

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