zu richtau ^ ^ ^ : so 10. W!ärz1868. XXII Jahrg Wilhelm ist gestorben— das Sil- , das sich in der Mitte des Welttheils st hinabgetaucht in daS Schattenreich zangenheit. Der Patriarch und der e der Fürsten, der edle Greis, der uns nie mit der stürmischen Geburtsftunde Hunderts verband und in dem- ein lsehbarcS Stück europaischer Geschichte rpttte. ist auS unseren Reihen geschie- nngkgangen zu den Helven der Vorzeit. Herrscher, von dem ein ehrwürdiger r aus dos reue große Reich fiel— mirenve Ansehen
. Wir 2 daß dieser Beiname zu viel und zu ju viel, werk Wilhelm nicht selbst ^lenlenler war wie Friedrich, sein vorsahr, zu wenii. weil er daS nicht was Wilhelm's Eigenthümlichkeiten ^ und M Erleben ausmachte. Der W Kaiser verdient vielleicht den Bei» t! Glücklichen, und zwar deS Glück f besten Sinne deS Wortes. Ihm ist - ' Glück an die Hand gegangen, 'rdienteS schenkt und launenhaft kommt m DaS Glück. daS in der N«tur wohnt und das Glück der Um- verwendet und rasch er« u'k ' ^ nicht ungenützt davon» ' lick o beide
zu Theil geworden, in s war ein Charakter, merk' in ^''^chheit und doppelt merk- unserer Zeit. ^Einfach, bieder und üut'i.^ ^ schon im Knabenalter von v>ur^' ^ Königin Luise, charak- ^^^r aus der Höhe seiner 'vmer eins mit -4k sich felbst, von und innigen altväterlichen chebnn'«ü,er Philosophie, L l« Glänze, vor Wanken in O>t. die -j- Kaiser Wilhelm schlimmen Tagen bewahrte, majestätisch uno bescheiden,' pflichttreu und von liebenswürdigster Güte, erinnert er an jene frommen Ritter, die man auf alten
lö.ine, hat er niemals', zugegebeu; sie schien ibm stets nur eine Art Beiraib in der gesetzgeberischen Arbeit mit Veto. . - Die Ereignisse haben dm zweiten Sohn ^ Friedrich Wilhelm NI. und der Königin Luise- aus der tiefsten Bedrängniß, in die ein Fürsten- kind gerathen kann, auf eine Höhe geführt, und. auf ihr dauernd erhalten, deren — so kann man' kühn behaupten — seit Karl dem Großm kein Herrscher sich erfreut hat. Als er ein Knabe war, stürzte Preußen unter einem Ansturm Napoleons zusammen
waren auch die goldenen Jahre seines Alters, nnd die schwerste der Prüfungen war ihm für das Ende semer Tage gespart geblieben. Zweimal haben Fana tiker nach ihm geschossen, wie er auch zweimal in dm Zeiten seiner Mannesjahre bedroht war. In dm Attentaten von Hödel und von Nobiling mtlud sich die Elektricität der schwülen socialen Zustände. Die Fragen,' welche sie zu lösen aufgebm, liegen auch heute noch in ihrer ganze» Schwere vor unS; allein feinem großm Minister hatte Kaiser . Wilhelm es zu danken, daß die