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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 10
zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Kaiser Wilhelm l. von Deutschland 5 Rascher als wir es gestern noch zu fürchten wagten, hat sich an Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen daö Schicksal erfüllt. Unser Blatt war kaum druckfertig geworden, da brachte uns der Telegraph über Wien um 10 Uhr 30 Min. die Trauer botschast, dass der greise Heldenmonarch um 8 Uhr 30 Min. srüh seine Augen für immer geschlossen hat. Am »zergangenen SamStag hatte sich Se. Majestät eine unbedeutende Verkältnng

Wilhelm (Friedrich Ludwig) wurde als der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III. nnd der Königin Luise am 22. März 1797 in Berlin geboren. Am 1. Jänner 1807 erhielt er daö Ossi- cierspatent. Am 30. October 181N zum Capitän er nannt, begleitete er seinen Vater in den Feldzug von 1314 nach Frankreich und erwarb sich bei Bar sur Aube am 26. Febr. das Eiserne Kreuz. 1315 zum Gardemajor ernannt, machte er den zweiten französi schen Feldzng mit und nahm wie 1314 an dem Ein züge in Paris theil

. Mit Vorliebe widmete er sich von da an den militärischen Studien und wurde nach und nach zu den höchsten militärische» Würden be fördert; 1825 wnrde er Generallicutenant und Com mandeur des Gardccorps. Am 11. Juni 1329 ver- mahlte er sich mit der Prinzessin Angnsta von Sachsen- Weimar lgeb. 30. Sept. 1311). Dieser Ehe ent sprossen: Prinz Friedrich Wilhelm, geb. 18. October 1331 und Prinzessin Luise (Großherzogin von Baden), geb. 3. Dec. 1336. Nach deni Tode seines Vaters, 7. Juni 1340, er hielt Wilhelm

bei der kinderlosen Ehe seines Bruders. deS Königs Friedrich Wilhelm IV., als präsnmtiver Thronfolger den Titel „Prinz von Preußen' und wurde Statthalter von Pommern. Bei dem Ansbruch der Revolution 1343 verlangte der Prinz angesichts der Berliner Barrikaden, dass zuerst der Aufruhr mit Waffengewalt niedergeschlagen, dann aber mit dem konstitutionellen System Ernst gemacht werden solle. Als der Repräsentant des militärischen Preußen galt er für einen Reactionär und Absolutisten und halte die Abneigung deS Volkes

Krankheit verfiel, übernahm Prinz Wilhelm am 23. jenen Monats die Stellvertretung und am 7. October 1853 die Regentschaft. Beim AuSbruch des italieni schen FeldzugeS 1859 suchte den Prinzen sowohl Ca- vonr, wie auch Napoleon III. und der Erzherzog Albrecht zu gewinnen, jener verstand es aber mit seinen Entschließungen so lange hinzuhallen (dem Erz herzog Albrecht gegenüber dadurch, dass er den Ober befehl über die gesammte deutsche Streitmacht for derte), bis seine Mediation durch die Friedenspräli

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 6
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 6
( Morgen dm 11. M8rz Eulogius ) 1888 Innsbruck, IO. März. Die Trauerkunde aus Berlin ist es, welche alle Aufmerksamkeit auf sich lenkt, alle Gemüthcr in ganz Europa gefangen nimmt, alle Politiker allein und ausschließlich beschäftigt. Kaiser Wilhelm hat am gestrigen Ta;e sein langes Leben beschlossen, seine glorreiche Regentenlausbahn beendet. Und wenn der Eintritt des Todes Niemanden unerwartet oder gar überraschend kam, so knüpfen sich doch an die Traucr- kunde wegen der sie begleitenden

verhängnisschwangeren Umstände Fragen von schwerwiegender Bedeutung. Kaiser Wilhelm stand während des größten Theiles seiner Regentenlaufbahn im Mittelpunkte einer wahrhaft großen Zeit. Es ist nicht möglich, alle die gewaltigen Umwälzungen, die wahrhaft grundstürzenden Veränderungen, welche sich unter ihm und neben ihm auf den verschiedenen Gebieten des menschlichen Schaffens und Wirkens vollzogen, in wenigen kurzen Strichen dem Leser in Erinnerung zu rufen. Genug, dass Prinz Wilhelm im Jahre 1861 den Thron

wankendem Vertrauen festzuhalten; das Glück ferner, so rück haltlos vom Vertrauen des Volkes getragen zu werden, ist wenigen mit dem fürstlichen Purpur bekleideten deschieden. Und ebenso ist es eine seltene Fügung des Schicksals, dass alle großen Pläne, nicht hervor- gegangen aus dem Drang nach Eroberung, sondern nur aus dem Bestreben nach eigener Sicherheit und Unantastbarkeit, in dem Maße und ohne jedes Fchl- schlagen, ihre Erfüllung finden, wie dies beim Kaiser Wilhelm der Fall war. Das lehrt

die Welt den Wert der Verfolgung großer Ziele ohne Wanken erkennen. Kaiser Wilhelm war nicht ein unruhiger, seine Absichten von einer Laune abhängig machender Geist. Was er wollte, das wollte er ehrlich und bestimmt. WaS ihm seine Rathgeber als erstrebens «Kn Spiel des Anfalls. Roman von Ewald August König. *93 Forschung.) (Nachdruck untersagt.) Es waren viele Gäste im Speisezimmer; sein guter Freund, der Oberkellner, konnte sich ihm nicht aus schließlich widmen, so blieb er denn in seiner gewohnten

sich seine Regentengröße. Das gab seinen erleuchteten Staats männern einen festen Halt. Das befestigte ihn in den Augen seines Volkes und erwarb ihm eine Beliebtheit und Anhänglichkeit, wie sie selten einem Mächtigen der Erde zutheil geworden ist. Kaiser Wilhelm war im besten Sinne des Wortes ein deutscher Mann, ein Mann von deutscher Kraft, von deutscher Ehrlichkeit, von deutscher Zähigkeit, von deutscher Geduld und Ausdauer. Unter ihm hat das deutsche Volk den ersten Schritt zu seiner Größe gethan

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Bozner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 8
des Kaisers berich ten die „M. N. N.': Gestern (Donnerstag) Nach mittag um 5 Uhr setzte plötzlich der Puls aus. Die Aerzte glaubten, der Tod sei eingetreten, doch kehrte der Puls noch einmal wieder. Ober- Hofprediger Kögel verlas Gebete mit BibMellen. Der Kaiser unterbrach ihn wiederholt mit dem Zuruf: „Richtig!' Bald darauf sprach der Kai ser bei vollem Bewußtsein mit dem Prinzen Wilhelm über die politische Lage, besonders über die Vorgänge in Frankreich, die dortigen Armee-Einrichtungen, über Bonlanger

noch den ««erfüllten Wunsch aus: „Sohn Fritz nur «och einmal umarmen!' — Der Tod des Kaisers trat leicht und schmerzlos, ohne schweren Kampf, um halb 9 Uhr ein. Erst gegen 9 Uhr wurde daß Ereigniß in Berlin bekannt. Der Platz vor dem Palais wurde abgesperrt. Alle öffentlichen Gebäude, zahlreiche Privathäuser haben Flaggen auf Halbmast aufgezogen. Prinz Wilhelm selbst hat dem Prinz-Regenten von Bayern das Ab scheiden seines erlauchten Großvaters angezeigt. — Kaiser und König Friedrich Wilhelm ist auf dem Wege

über München nach Berlin begriffen. Palais ein Trauergottesdienst statt. Kaiser Friedrich sprach in einem Telegramm aus San Remo Bismarck und dem Staatsministerium den wärmsten Dank aus , er rechne, besagt das Tele gramm, auf ihren kräftigen Beistand. In dem Erlasse sagt der neue Kaiser, er wolle keine An ordnungen wegen der Landestrauer treffen, son« deru er überlasse dies jedem Deutschen. Berlin, 10. März. Kaiser Wilhelm äußerte sich in den letzten Stunden sehr befriedigt über die bestehenden

dem Botschafter Herbette in Berlin ein Condo- lenztelegramm. Der Vorftaud des deutschen Clubs begab sich in die deutsche Botschaft, um sein Bei leid auszudrücken, die Mitglieder des Clubs ga ben ihre Karten ab. Neueste Foft. Der Tod des Kaisers Wilhelm. Im österreichischen Abgeordnetenhause gestern der Präsident Smolka zu Beginn der hielt Hriginal-Helegramme. Berlin, 10. März. Das Hinscheiden des Kai sers Wilhelm erfolgte ohne Todeskampf. Seit Mitternacht lag der Kaiser ohne Bewußtsein. Nach der Feststellung

des Todes wurde der StaatSakt aufgenommen 'und das Militär beei digt; die Beisetzung erfolgt i» 8 bis 10 Tagen. Berlin, 10. März. Stach dem Tode des Kai sers Wilhelm weilten die KaiseriuMugusta und Prinz Wilhelm lange bei der Leiche; später wurden die Staatswürdenträger eingelassen. Ueber das Antlitz des Kaisers ist friedliche Ruhe ge breitet. Die Bevölkeruug der Hauptstadt ist lief erschüttert. Zehntausend Personen sammelten sich nach dem Bekanntwerden der Todesnachricht un ter den Linden

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 8
. <v. li. Dauveck« In ««n ÄauvMiidren Leti«s<V» land» Haasenstein 6- voaler. Mit 52 Mflr. Anterjattungs-Veilagen ZtH5Uli>MtkZlßM IllAglMg. und Z4 tanilw. VeiülgM „Äetonom'. 58. Samstag den 1V. März 1888 Der Tod Kaiser Wilhelm 's. B ozen, 9. März 1888. Ein folgenschweres Ereigniß hat sich heute in Berlin zugetragen: der greise Kaiser des deut schen Reiches hat das Zeitliche gesegnet. Ganz Europa wird diese tieferschütternde Trauerkunde mit um so größerer Theilnahme aufnehmen, als auch der ritterliche Sohn Kaiser

, wer jetzt die Zü gel der Regierung lm deutschen Reiche in die Hände nimmt? Der Kronprinz selbst ist bekannt lich so schwer leidend, daß er der vollständigen Ruhe bedarf; sein Sohn, der Prinz Wilhelm, ist ein noch junger Mann, der sich bislang noch wenig mit Regierungsgeschästen abgegeben hat, obgleich er sonst als ein thatkräftiger ernster Of fizier geschildert wird, der sich, gleich seinem Va ter, ein festes Ziel gesteckt hat. Bekanntlich hat der verstorbene Kaiser ihm schon am 17. Nov. vorigen

fand auch die all gemeine Zustimmung und den Beifall des deut< fchen Volkes. Wie die Dinge in Deutschland gegenwärtig stehen, so wird es wohl unumgänglich nothwen dig sein, daß Prinz Wilhelm die Regierungsge schäfte im Namen und in der Stellvertretung sei nes kranken Vaters auf sich nimmt. Bezüglich der Erbfolge kann es keinen Zweifel geben Nach dem Erbgesetze geht die preußische Königs und die deutsche Kaiserkrone ohne Rückficht au irgendwelche Umstände aus den Kronprinzen über; die Truppen

, die hinter Liechtenstein kaum zu rückbleiben. In deutsch-parlamentarischen Kreise« gilt für ausgemacht, daß die Unklarheiten in Ihrem Kaiserstaat bezeichneter Richtung uns Deutsche allein abhalten, auch einen Zukunftsplan für den Balkan aufstellen und Rußland nöthigen, sich ihm zu fügen oder hinter denDniestr zurück- zusliehen. Austand. Deutsches Reich. (Kaiser Wilhelm 1-.) Gestern Bormittags erhielten wir ein Telegramm, das den um halb 9 Uhr Früh erfolgten Tod de? deutschen Kaisers meldete. Dieses Ereigniß

ist unerwartet schnell eingetroffen, wenn auch der Tod des greisen Monarchen uns nicht mehr über raschte. Die jüngsten Meldungen über den Zu stand des Kaisers Wilhelm ließen schon ahnen, daß die baldige Auflösung bevorstehe. Wahrlich ein harter Schlag ist es, den die so schwer heim gesuchte kaiserliche Familie, den das ganze deut sche Reich getroffen hat. Aber auch alle fried liebenden Staaten müssen diese Trauer theilen, besonders Oesterreich, dessen warmer Freund Kaiser Wilhelm war. Ein wahrhaft theures

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 6
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 6
anders übrig, als bei, wenn auch flüchtiger Betrachtung der Zeitläufe die Weisheit und Allmacht GotteS zu preisen, der es so eingerichtet hat. daß Kaiser Wilhelm als Freund und Bundes genosse unseres erhabenen Kaisers Franz Josef I., und als per sönlich vollkommen ausgesöhnt mit dem heiligen Vater Leo XIII. aus diesem Leben schied. So ist auch uns schwergeprüften Oesterreichern und allen einst so hart bedrängten Katholiken des deutschen Reiches es möglich, ohne Gram mit inniger Theil nahme

an den Geschicken des deutschen Reiches und seines Kaiser hauses an dem Sarge Wilhelms zu beten: Herr gib ihm die ewige Ruhe! Kaiser Wilhelm war geboren am 22. März 1797 als Sohn deS Königs Friedrich Wilhelm und der Königin Louise von Preußen. Im Jahre 1858 trat er für seinen kranken Bruder König Friedrich Wilhelm IV. die Regentschaft an und regierte nach besten Tode vom 2. Jänner 1861 selbst als König. Am 18. Jänner 1871 wurde er in Versailles von den deutschen Landesfürsten zum Kaiser von Deutschland

proklamirt. Da sein Sohn Kronprinz Friedrich Wilhelm, geboren am 18. Oktober 1831, trotz seines Leidens die Nachfolge für den preußischen Königsthron und deutschen Kaiserthron bereit- von San Remo aus telegraphisch meldete, so tritt besten Sohn Prinz Heinrich, geboren am 27. Jänner !8ö9, Rechte des Kronprinzen ein. U IC Durchreise -es deutschen Kaisers. Der neue deutsche Kaiser Friedrich trifft mit Ertrazug am Sonntag den 11. März um 4 Uhr 43 Minuten Früh auf der Station Innsbruck ein und reist

nach einem Aufenthalt von 5 Minuten um 4 Uhr 48 Minuten weiter. Politische Uebersicht. Oesterreich - Ungar«. — Der kaiserliche Hof in Wien ist in die tiefste Trauer versetzt über den Tod des Kaisers Wilhelm in Berlin. Se. Majestät der Kaiser ist auf die Trauer botschaft sofort aus Pest in Wien eingetroffen. Auch die Volks vertreter von Oesterreich haben im Abgeordnetenhaus durch den Mund des Präsidenten ihrer Theilnahme entsprechend Ausdruck verliehen. (Siehe Telegramme.) — Dieser Tage waren die Deputationen

hochbejahrten Kaise rin hat unter den Erregungen der letzten Tage gelitten, und sie harrte mit Sehnsucht der Ankunft des Prinzen Wilhelm entgegen, der neben den Nachrichten aus San Remo auch solche vom badischen Hofe und von der an den Augen leidenden Groß herzogin bringen sollte. Auch auf dem Prinzen Wilhelm lasten die Aufregungen der letzten Wochen und Monate schwer; er hängt mit jugendlicher Innigkeit und schwärmerischer Verehrung an den beiden gefährdeten theuren Personen, dem Kronprinzen und dem Kaiser

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Meraner Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 16
Wilhelm. Alle anwesenden Prinzen waren gleichfalls im Palais. Von halb 1 bis 1 Uhr war Oberhofprediger Kögel beim Kaisers Samstag verläßt der Kronprinz'San Remo, Der Kaiser empfi-'g kurz vor 2 Uhr die Kaiserin und seine Tochter, um 2 Uhr den Reichskanzler, mit welchem er sprach. Gegen 3 Uhr verließ der Kanzler das Palais. Prinz Heinrich und daS großherzoglich hessische Paar reifen heute Abends von San Remo nach Berlin ab. Da daS bessere Allgemeinbefinden deS Kronprinzen andauert

Kranz- und Gnaden- MW aus 200 Schritte. ^ i^^FortbildungSvertin.) Abend» S Uhr. im Ver- 'a!schuß Monatsversammlung. ^ldun >Telegramme der „Meraaer. Zeitung'. Berlin. 9. März. Kaiser WilhelM ist heute 8'/a Uhr Morgensj gestorben. Wien, 9. März. Im A bg-ordnete n- Hause theilte Präsident S m o l k a heute die Kunde von dem TodeKaiserWilhelmS mit und würdigte daS Ereigniß in einer Rede, worauf die Sitzung geschlossen wurde. - Berlia, 9. März, 4 Uhr 30 MinHGestern Nachmittag gegen 5 Uhr war der Zustand

des Kaisers schon so bedenklich, daß die ganze Ge- neralität sich um Moltke und die ^hohe Beam tenschaft um BiSmarck versammelte,, sowie die persönliche Dienerschaft deS Kaisers im Palais daS Ableben deS Kaisers erwartete, z Der Zchwächezustand nahm zu und Leibarzt Lauer sagte für die nächste Viertelstunde daSZAushören der Herzthätigkeit voraus. Die Voraussage erfüllte sich scheinbar und nach 5 Uhr IS Min. glaubten Lauer und Prinz Wilhelm einen Augenblick, der Tod sei bereits eingetreten. Schon

waren, leisteten dem Kaiser Friedrich Wilhelm den Eid. Um 11 Uhr begab sich Fürst BiSmarck in dm Pr-ch'sch-»L-i,d,°g. w° Mwist-r.PiSsid -.It »--W.h.d-U z-m-b Puttkamer den Tod des Kaisers mit von Thränen» mann auf das Angelegentlichste empfehlen, welche da« erstickter Stimme anzeigte. Präsident Köller schloß N°'eÄ^ a^UnrKlmäßÄi^ die Sitzung hierauf mit den Worten: „Gott leiden, haben dasselbe mit größtem Erfoig angewandt schütze das Kaiserhaus und das Vaterland!' Kaiser Friedrich Wilhelm soll Sonntag früh

in Berlin eintreffen; die Beisetzung Kaiser Wil helm» findet erst nach acht oder zehn Tagen statt. Wiev, 9. März. In der Physiognomie der Straßen drückt sich der Eindruck , der Todesnach richt auS. Die Extrablätter sind in Aller Händen. Die Hostheater bleiben heute geschlossen. Zum Leichenbegängnisse dürfte der Kronprinz nach Berlin gehe». Berlin, 9. März. Kronprinz? Friedrich Wilhelm reist über Verona, Ala, Brenner, München direct hieher. gSgewerbe Meran— lw den 11. März, Nachmittags d-i Lass Pari

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 16
der bonapartistisch-clericalen Partei in Frankreich, die Zumuthungen des französi schen Cabiuets an König Wilhelm machten die Erhaltung des Friedens unmöglich. Der große Heereszug nach Frankreich begann. König Wrl« Helm reiste am 31. Juli von Berlin ab und übernahm in Mainz am 2. August den Ober befehl über die gesammte deutsche Armee. Am 11. August überschritt er die französische Grenze, befehligte persönlich in den Schlachten bei Grave- lotte (18. August) und bei Sedan (1. Srptbr.) und hatte mit Napoleon III

des Versailler Schlosses statt. In der bei dieser Feier verlesenen Proklamation „An das deutsche Volk' nahm König Wilhelm auf den einmüthigen Rin der deutschen Fürsten und freien Städte für sich und seine Nachfolger an dec Kro.ie Preußen die deutsche Kaiserwürde an, im Gedanken „allzeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Erober ungen, so dern an Gütern und Gaben des Friedens ans dem Gebiete nationaler Wohl kahrt. Freiheit und Gesittung.' Am 3. März unterzeichnete

zur Verwendung für einen allgemeinen wohl thätigen Zweck übergeben wurde. Durch Erlaß vom 22. März 1879 ertheilte der Kaiser dem am 21. März vollzogenen Statut der unter dem Protectorate des Kronprinzen stehenden Stiftung „Kaiser Wilhelm-Spende' als einer „Allgemeinen deutschen Stiftung für Alters-, Renten- und Kapital - Versicherung' die Ge nehmigung. Bei der sorgfältigen Pflege der Aerzte und nach, dem Gebrauch verschiedener Heilquellen vollzog sich allmälig die Genesung des >chwer verwundeten Kaisers

- Ungarn bezeichnen. Im Jahre 1881 wurde dem Kaiser der erste Urenkel geboren. Im vorigen Jahre feierte Kaiser Wilhelm unter dem Jubel des deutschen Volkes und unter der Theilnahme der ganzen Welt seinen 90. Geburts tag. Dieses letzte Lebensjahr aber brachte mit der Erkrankung des Kronprinzen tiefen Kummer über dm greifen Kaiser wie über das Reich. Etwa vor Jahresfrist wurde es zuerst bekannt, daß der Kronprinz an hartnäckiger Heiserkeit leide; im Frühjahre ging er nach Ems zur Cur und anfangs lauteten

beschloß der Kronprinz, am Samstag von San Remo nach Berlin zurückzukehren. Der Tod kam ihm zuvor, Kronprinz Friedrich Wilhelm findet seinen Vater nicht mehr Leben. Am 9. März, um 8 Uhr 30 Minten Morgms schloß Kaiser Wilhelm die Augen für immer. Lleiae Chronik. Meran. 9. März. (Der Tod Kaiser Wilhelms) war in Meran verfrüht schon gestern Abend ge meldet geworden. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die allerdings noch unverbürgte Nachricht in der Stadt und der Eindruck war all gemein ein tiefernster

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 16
theilweise abwehrend, in seinem Selbsterhaltungstriebe zugleich aber die jeweilig Kleinen erhöhend, — so stutzt es sich in Preußen seit Bismarck gegen das Bürgerthum auf den vierten Stand, die Gesellschaft wider Willen demokratisirend. Unter den großm Veränder ungen, die unter Wilhelm I. sich vollzogen haben, ist diese eine der wichtigsten; in ihrem Austreten und ihren nächsten Folgen war und ist sie illiberal, in ihren weiteren Wirkungen kann sie es selbstverständlich nicht bleiben. Dank ihr aber, dank

. des deutschen Volks,Ä,' die'vAaistrMil- helmS letztes Lebensjahr verdüsterte, eine Sorge, die er mit hinübernehmen mußte in das dunkle Schattenreich. Und diese Sorge . erfüU seit Monaten auch die Nation und doppelt schwer wird sie jetzt empfunden werden in diesen Tagen der Trauer um den verstorbenen Kaiser. Krank, schwer krank kehrt Kronprinz Friedrich Wilhelm, nunmehr der zweite deutsche Kaiser, aus San Remo in die Heimath zurück, und noch ist es ungewiß, ob es ihm gestattet sein wird, seinem Vater

miterlebt, an der er als Prinz, als König und Kaiser ge arbeitet hat. ^ ^ Der deutsche Kaiser und König von Preußen ist heute im patriarchalischen Alter von 91 Jahren gestorben. Wilhelm I. (Friedrich Ludwig), deutscher Kaiser und König von Preußen, der zweite Sohn deS Kö.'igS Friedrich Wilhelm III. und der Königin Luise, einer Prinzessin von Mecklenburg - Strelltz. ist am 22. März 1797 in Berlin geboren. Nach der Schlacht bei Jena verlebte er mit seinen Eltern und Geschwistern drei Jahre in Königs» berg

widmete er sich von da ^ Mtlitärwesen und wurde zu den allerh- militärischen Würden befördert; 1825 vx General Lieutenant und Commandant det'ß CorpS. Am 11. Juni 182g vermählte t- mit der Prinzessin Augusta von Sachsen.« (geb. am 30. September 1S11), deren Schwester Prinzessin Marie mit seinem j-.- Bruder Karl vermählt war. LuS Mi gingen hervor: Prinz Friedrich Wilhelm i Prinz von Preußen und deS Deutschen k geboren 16. October 1831, Prinzessin! (Großherzogin von Baden), geboren 3, l der 1833

. Nach dem Tode seines Vaters, 7. Im erhielt Wilhelm bei der kinderlosen Eh Bruders. deS Königs Friedrich als piäsumtiver Thronfolger den Titel. von Preußen' und wurde zum St>> Pommern und zum G-neral der Znsaiit5 nannt. Bei dem AuSbruch der Revolution I unterzeichnete er als erstes Mitglied det^ Ministerium? daS Verfassung? - Patent t' März und verlangte angesichts der L: Barricaden, daß zuerst der Ausruhr mitb gemalt niedergeschlagen, dann aber m constitutionellen System Ernst gemacht solle

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 16
zu richtau ^ ^ ^ : so 10. W!ärz1868. XXII Jahrg Wilhelm ist gestorben— das Sil- , das sich in der Mitte des Welttheils st hinabgetaucht in daS Schattenreich zangenheit. Der Patriarch und der e der Fürsten, der edle Greis, der uns nie mit der stürmischen Geburtsftunde Hunderts verband und in dem- ein lsehbarcS Stück europaischer Geschichte rpttte. ist auS unseren Reihen geschie- nngkgangen zu den Helven der Vorzeit. Herrscher, von dem ein ehrwürdiger r aus dos reue große Reich fiel— mirenve Ansehen

. Wir 2 daß dieser Beiname zu viel und zu ju viel, werk Wilhelm nicht selbst ^lenlenler war wie Friedrich, sein vorsahr, zu wenii. weil er daS nicht was Wilhelm's Eigenthümlichkeiten ^ und M Erleben ausmachte. Der W Kaiser verdient vielleicht den Bei» t! Glücklichen, und zwar deS Glück f besten Sinne deS Wortes. Ihm ist - ' Glück an die Hand gegangen, 'rdienteS schenkt und launenhaft kommt m DaS Glück. daS in der N«tur wohnt und das Glück der Um- verwendet und rasch er« u'k ' ^ nicht ungenützt davon» ' lick o beide

zu Theil geworden, in s war ein Charakter, merk' in ^''^chheit und doppelt merk- unserer Zeit. ^Einfach, bieder und üut'i.^ ^ schon im Knabenalter von v>ur^' ^ Königin Luise, charak- ^^^r aus der Höhe seiner 'vmer eins mit -4k sich felbst, von und innigen altväterlichen chebnn'«ü,er Philosophie, L l« Glänze, vor Wanken in O>t. die -j- Kaiser Wilhelm schlimmen Tagen bewahrte, majestätisch uno bescheiden,' pflichttreu und von liebenswürdigster Güte, erinnert er an jene frommen Ritter, die man auf alten

lö.ine, hat er niemals', zugegebeu; sie schien ibm stets nur eine Art Beiraib in der gesetzgeberischen Arbeit mit Veto. . - Die Ereignisse haben dm zweiten Sohn ^ Friedrich Wilhelm NI. und der Königin Luise- aus der tiefsten Bedrängniß, in die ein Fürsten- kind gerathen kann, auf eine Höhe geführt, und. auf ihr dauernd erhalten, deren — so kann man' kühn behaupten — seit Karl dem Großm kein Herrscher sich erfreut hat. Als er ein Knabe war, stürzte Preußen unter einem Ansturm Napoleons zusammen

waren auch die goldenen Jahre seines Alters, nnd die schwerste der Prüfungen war ihm für das Ende semer Tage gespart geblieben. Zweimal haben Fana tiker nach ihm geschossen, wie er auch zweimal in dm Zeiten seiner Mannesjahre bedroht war. In dm Attentaten von Hödel und von Nobiling mtlud sich die Elektricität der schwülen socialen Zustände. Die Fragen,' welche sie zu lösen aufgebm, liegen auch heute noch in ihrer ganze» Schwere vor unS; allein feinem großm Minister hatte Kaiser . Wilhelm es zu danken, daß die

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 16
sation zur vollendeten Thatsache machte» ein meh'jähriger Confl et zwischen Regierung und Kammer, an welchem die Ministerien Hohen« zollern und Hohenlohe Jngelfingen scheiterten. Inzwischen war Friedrich Wilhelm IV. <2. Januar 1861) glstorben, Wilhelm bestieg Entscheidung deS Conflictes nur auf kurze Zeit den Thron und hob bei seiner Krönung in hinaus. Doch kostete es Bismarck „furchtbare Königsberg daS „Königthum von GotteS Gnaden' ! Kämpfe, um den König zu der Ueberzeugung zu scharf hervor

. Der Sluvent Oskar Btcker, brir gen, daß Preußen schlagen müsse.' Der welcher am 14 Jul» 1861 in Baden Baden, Beschluß der Bundesversammlung vom 14. Juni nach dem König schoß und »hn unbedeutend ver- 1866 erleichterte dem König den Entschluß. In wundete. gab alt Motto seiner That an, daß er die Ueberzeugung habe, Wilhelm sei seiner Aufgabe hinsichtlich der deutschen Politik nicht gewachsen. Dem VerfassnngS Co, flict standen die Minister zu Anfang 1862 so rathloS gegen über, daß sie ohne ein Nachgeben

durch die IiemnitätS-Vorlage gelöst. Durch d e Verfassung des Norvdeutichen Bundes vom l. Juli 1867 wu de Wilhelm Präsident des selben und übernahm die militärische und Pott» wieder rückgängig machte, war keine Rede. Als ^ derjenige Man», welcher Krast und Muth genug Mllm zu gewinnen sich bemüht; Napoleon habe, gegenüber der Kammer die, Rrorgamsation aufrecht zu erhalten, wurde ihm Herr v öls> marck Schönhausen, der preußische Gesandte in Petersburg, genannt. Die Bei Handlungen mit . ... BiSmarck wegen

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 6
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 6
im Kou- gress die Mehrheit erhalte. f Kaiser Wilhelm. Die seltsame Thaisache, dass die telegrafischen Meldungen von dem Tode des deutschen Kaisers dem wirklichen Ableben vorauseilten, findet ihre volle Aufklärung. Man sah im königltchen Schlöffe zu Be:lin am 8. März während des ganzen Tages der Auflösung des hohen Kranken entgegen. Die Gene ralität war um Moltke, die hohe Beamtenschaft um Bismarck versammelt, und die gesammte Dienerschaft erwartete im Königspalaste das Ableben desKaiserS

. Um 5 7* nachmittags glaubten der Leibarzt Dr. Lauerund PrurzWilhelm einen Augenblick, das Herz habe zu schlagen ausgehört, und in der nächsten Minute war die Nachricht unter den vor dem Palais ange sammelten Massen. Sofort giengen nach allen Seiten Traue:depeschen ab, ja in Berlin begann selbst die Verbreitung von Extrablättern mit der Todesnach richt. Dieselben wurden jedoch konfisziert, da das verloren geglaubte Leben des Kaisers nochmals auf flackerte, Kaiser Wilhelm sogar wieder sprach und nach Nahrung

in der ihriger. Nachdem der Tod erngeireten war, bedeckte man das fast unv. ränderte Antlitz des entseelten Kai sers mit einem weißen Tuche. Die Truppen, welche bereits in den Kasernen konsigniert waren, leisteten dem Kaiser Friedrich Wilhelm den Erd. Im Abgeordnetenhause des preuß. Land tages machte Minister v. Puttkamer Mittheilung von dem eingetretenen Ereignis. Präsident Köller schloss hierauf die Sitzung mit dem Ausrufe: Gott schütze das königliche Haus, Gott schütze das Vaterland! Im Reichstag

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