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Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 16
Data: 14.12.1935
Descrizione fisica: 16
Ziethen sie noch einmal hinauf, um den Lehrling August Wilhelm zu wecken. Der junge Mensch hat sich an diesem Abend betrunken. Er war um dreiviertel 11 Uhr in der Ziethenschen SchanMübe mit Frau Ziethen allein. der letzte Gast, ein Herr mit einem grauen Paletot, sein Gras leerte und sich entfernte. Nach 11 Uhr ist Wilhelm beobachtet worden, wie er sich auf Strümpfen, die Stiefel in der Hand, über die Treppe zu seiner Bodenikammer schlich. Das Dienst mädchen klopft an die Tür der Kammer. Wilhelm

noch. Ihre Geldtasche, der das Bargeld ent rollt ist. hängt nicht mehr an ihrer Schürze. Ziethen jam mert und rennt umher. Er fragt das Mädchen und den Lehr ling, der jetzt in Hemd und Hosen erschienen ist. wann sie zu Bett gegangen seien; und Wilhelm sagt etwas von dem Gast im grauen Paletot. Ziethen stürzt auf die Straße, um einen Arzt zu holen. Im Lausen schreit er nach der Polizei. - Ein Wachtmeister eilt nach Ziethens Haus und fragt die am Boden liegende Frau, wer sie mißhandelt habe. Sie sagt

: „Der Anstreicher Roßbach." Viermal fragt der Po lizist: „Wer hat Sie mißhandelt. Roßbach oder Ihr Mann?" Dreimal erwidert sie: „Ziethen, mein Mann." Daraufhin verhaftet der Polizist Ziethen als Mörder. Der Lehrling springt dazwischen: „Wie können Sie meinen Meister ver haften? Er ist nicht der Mörder, ich weiß es." Auch er wird festgenommen, beide müssen zur Polizeiwache. Unterwegs möchte Wilhelm mit Ziethen sprechen. Zwei Aerzte unter suchen die Verwundete. Man fragt sie: „Hat Ihr Mann Sie geschlagen

ist Blut, Späne und abgeschabt. Jetzt wird das weiße"'Holzpartcke chen" nri Ziethens Taschenmesser zum bedeutendsten Indiz. 'Zietlchn leugnet jede Schuld. Wilhelm sagt zu Üngünsten Ziethens aus. Dann belastet Ziethen seinen Lehrling. Ziethen und Wilhelm werden des Mordes anzeklagt. Der Prozeß vor dem Schwurgericht in Elberfeld däu. rt vorn 28. Jänner bis zum 2. Februar 1884. Die Zurechnungs fähigkeit der Sterbenden wird von vier Aerzten aus klare Momente beschränkt, von zwei anderen bestritten. Ter

Revision wird verworfen. Der König von Preußen begnadigt ihn zu ke- benslünglichem Zuchthaus. Nach drei Jahren ermittelt der Bruder des Verurteil ten den Lehrling Wilhelm in Berlin. Dessen Dienstherr, Katholik wie der Rheinische Barbiergeselle, bringt ihn in der religiösen Läuterung des Fronleichnamstages zu einem Geständnis, das in der Nacht zum 10. Juni 1887 von einem Kriminalinspektor und nach ihm von einem Berliner Amts gericht protokolliert wird. Auch durch den Elberselder Unter suchungsrichter

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 12
Data: 12.08.1882
Descrizione fisica: 12
- Kßromk. Inland. Innsbruck, 12. August. ^ Ueber die Zweikaiser-Begegnung in Jscht schreibt unser Wiener Correspondent unterm 10. August: „Die zahlreichen und ausführlichen Be richte, welche heute über die Monarchenbegegnung vorliegen, betonen übereinstimmend vor allem den außerordentlich herzlichen Charakter, welchen der Ver> kehr zwischen Ihren Majestäten den Kaisern Franz Josef und Wilhelm trug, und heben dann die be geisterte Begrüßung der a. h- Herrschaften seitens der Jschler Curgäste

vom Bahnhofe bis zum „Hotel Elisabeth', dem Absteigquartier des deut schen Kaisers, drängte sich eine nach Tausenden zäh lende Menge. Auf dem mit exotischen Gewächsen geschmückten Perron erwartete Kaiserin Elisabeth, von ihrem Obersthofmeister begleitet, die Ankunft des Monarchen. Die hohe Frau, welche vortrefflich aus sah, trug eire Straßentoilette aus stahlgrünem Satin Merveilleux mit zwei Volants, ferner Sonnenschirm und Hut in derselben Farbe und einen schwarzen Halbschlcier. Kaiser Wilhelm eilte

, nachdem er den s'Iv! Wogen verlassen hatte, auf die Kaiserin zu, die ihren '.!o.'Gast aufs freundlichste begrüßte und ihm die Hand reichte, welche derselbe küsste. Kaiser Wilhelm er kundigte sich hierauf nach dem Befinden des Kron prinzenpaares. reichte der Kaiserin den Arm und 55?-. schritt, vom Kaiier Franz Josef, an dessen Seite ^ ° Prinz Reuß gieng, gefolgt, durch den Hoswaitesalon 9.15 9^45 2.31 3.54 4. 5 4.21 4.32 4.45 4.54 5. 2 5.23 5.25 5.43 S.I7 .35 .29 «U. .20 4!» vor das Bahnhofsgebäude

. Als das Publicum der Kaiserin und des deutschen Kaisers ansichtig wurde, brach es in lebhaste Hochrufe aus. Bei der Fahrt nach dem Hotel fuhr in der ersten Hofcquipage die Kaiserin zur Rechten des deutschen Kaisers, im zwei ten Wagen Kaiser Franz Josef, mit dem deutschen Botschafter. Die in den Straßen und vor dem Hotel angesammelte Menschenmenge begrüßte die a. h. Herrschaften enthusiastisch. Im Hotel wurde Kaiser Wilhelm vom Obersthofmeister Prinzen Hohenlohe. General-Intendanten Baron Hosmann, Flügeladjutan

ten Grafen Ch.istalnigg und Bürgermeister Koch empfangen. Nach erfolgter Begrüßung seitens dieser Persönlichkeiten begaben sich die Majestäten in die Appartements des deutschen 5?aisers. Das österreichi sche Kaiserpaar verweilte daselbst etwa zehn Minuten und fuhr dann in die kaiserliche Villa, während Kaiser Wilhelm die eingelaufenen Briefschaften durch sah. Gegen 3- Uhr fuhr ^-e. Majestät der Kaiser wieder vor dem „Hotel Elisabeth' vor, um seinen hohen Gast zum Diner abzuholen. Nach wenigen

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Bozner Tagblatt
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Pagina 4 di 4
Data: 13.09.1943
Descrizione fisica: 4
sich zu einem klaren lauten Ruf: „Wilhelm! Wilhelm!' schrie Lena, die Urgroßmutter. Und nun geschah etwas Seltsames. Am Rand des gefährlich reißenden Baches' stand sehr waghalsig nach vorne, geneigt der kleine, knapp viersührige Urenkel Wilhelm. Er hatte die Urgroßmutter mit geschlossenen Augen gesehen und war. erfreut, daß sie schlief, zum Bach gelau fen, um, obwohl es ihm verboten war, nach den Fischen zu schauen. Cr sah auch sofort einen größeren Fisch in der Tiefe des Wassers, sah ihn nur nicht sehr deut lich

hatte langsam die Augen geöffnet. Verwundert, fast ver- ständnlslos, schaut« sie auf den Knaben vor sich; schien sich erst entsinnen M müs sen, wer «k war und wo sie sich befand. „Rein, ich habe dich nicht gerufen!' sagt« sie dann entschieden. Doch der kleine Wilhelm gab sich Mit dieser Antwort sticht zufrieden. „Freilich! Zweimal soactr» ganz laut hast du geru fen: „Wilhelm! Wilhelm!' „Wilhelm?' fragte da die Urgroß mutter prüfend und dabei dem Klgng ihrer eigenen Stimme nachlauschend. Und im jähen

Erinnern aus dem Tief sten lächelte sie glücklich: „Natürlich, du heißt ja auch Wilhelm, wie dein Groß vater und dein Vater. Cs ist schon mög lich, daß es da einmal eine Verwechslung gibt. Ein Wilhelm, dein Vater, schreibt mir da. daß er bald in Urlaub kommen wird. Ein anderer Wilhelm, dein Groß vater, kam zurück,' als ich gerade hier faß. Und nun, vor wenigen Augenblicken, war es mir, als sehe ich Wilhelm» mei nen Sohn. aus den ich solange , gewartet geträumt. Man kennt sich auch' schön nicht mehr

aus, alle Söhne hier Heißen Wil helm, und Krieg ist nun auch wieder.' Und ruhig vor sich hinlächeind legte die alte Frau ihre Hände ineinander. Die Sonne stand noch immer in praller Glut am Himmel. Die Wiesen und Fel der grünen und blühen wie ehemals. Nichts schien geschehen zu sein, denn Lesta, ,-die Urgroßmutter, wußte nicht, daß sie durch ihren Ruf: „Wilhelm! Wilhelm!' ihren Urenkel km letzten Augenblick vor dem Sturz in den Bach bewahrt hatte, und auch der Knabe ahnte nichts von der Todesgefahr

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 15.12.1934
Descrizione fisica: 8
setzen wir einen Kreis aus kandierten/ abgetropften Kirschen, und mit einer Sahnen spritze spritzen »vir rings um die Torte schöne For» men aus Schlagsahne. Aeo (Zu Wilhelm Grimms 75. TàSbag am IL. Dezember 134). Von Aìarà Müggenburg.- „Im Zimmer aus- und abgehend las or div einzelnen Blätter, während ein zahmer Kanarien vogel, in zierlicher Bewegu-iig mit den Flügeln sich im Gleichgewicht haltend, auf söüvem Kopse saß, in dessen vollen Locken es ihm sehr behaglich. zu ssin schien.' Iii dem alten

: „Kiàr- und Hausmärchen, gesamnM durch die Brüder Grimm', und der Schreiber janer Widmm!>g war der jüirge« von don beiden Brüdern, Wilhelm Grimm. Niicht »veit von jeinism Eckhause in der Marlt- gasse in Kassel lag die Apotheke „Zum Goldene-n, Löwen', dem Apotheke? Wild zugehörig, in dessen Familie Wilhelm Grimm umS Jahr 1812 ver-. Lehà, die für ihn auch zu eine« wahren Schatz kammer für alte Märchen wuà. Die „alte Marie die ehemalige Kinderfrau der beiden jetzt erwach- sonein Töchter, kannte

eine Reihe der schönsten Geschichten,: Dorniröschen, Rotkäppchen, Daumsr- linigs Wanderschaft, Brüderchen und Schwester chen, und anch die beiden Töchtier selbst, Erstehen und Dortchon, wußten Wilhelm manch zart und neckisch Màrlà zuzuraunen», von der Frau Holle, dem Äschlein deck dich, von Hansel und Grete!, wenn man steckt bedenkt, daß Wilhelm 1811 Knsundzwanzig tmÄ Dortchen, das . er später als sàe Gattin heimführte, siebzehn Jahre alt war, daß Wilhelm boi manchem Märche-n »dotierte „von Dortchon

: „Wir haben uns bemüht, diese Märchen so rein als möglich war auszusassen. Kein Umstand ist hinzugedichtet oder verschönert odor abgeànidort wordsn, denn »vir hätten uns gescheut, in sich selbst so reiche Sagen mit ihrer eigenen Analogis oder Remini- szanz zu v«rsröß«M, Sie stur uimAwdliK.' Llb^r schon im 1814 orschisneiven 2. Band w-vnde-t sich das Blatt. Jacob »var in diplomatischen Missio nen in Frankreich und aus dem Wien-er Kongreß, als Wilhelm diesen Band zur Herausgabe vor bereitete, wähnend „im Zimmer

nebenan die einquartierten russischen Soldaà> denen» Kasse! die Besàuig verdankte, sangen und lärmten'. Wilhelm schreibt deshalb: „Wir wollten nicht bloß der Geschichte dor Poesie om-sn Dienst e-rweiscin; es Ivar zugleich Absicht, daß die Poesie selbst, die darin lebendig ist, wirke, erfreue, weil sie er freuen kann. unD darum auch, daß ein eigentliches Erziehungsbuch daraus »verde.' So nahm allmählich das Buch das Gepräge von Wilhelms Wesensart air. Denn so vorbildlich und einzigartig

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Bozner Nachrichten
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Pagina 1 di 8
Data: 23.08.1922
Descrizione fisica: 8
politischen Lage auf die Idee Dr. Seipels, das mitteleuropäische Problem! .schon jetzt anzuschneiden, einzugehen, i Dr. Seipel und Finanzminister Segur dürf ten von ihrer politischen Reise nach Norden Das amerikaaMe Duell. Tobias und Wilhelm waren unzertrennliche Meunde. Sie hatten die gleichen Meinungen, nämlichen Ansichten Und denselben Ge- «HMack. Man sah sie-immer beisammen und kei ner tat etwas, ohne daß er vorher den anderen Lesragt hätte, ob er dies auch tun solle. stand es um diese schöne

Freundschaft, als unk sm-^ges ein großes Unglück über Tobias n^.Ailhelm hereinbrach. Sie verliebten sich Much in Hjh und dasselbe Mädchen. Die hieß Rosa Himmelmeier und lebte da- w'' daß sie auf der Schreibmaschine schrieb, so wan Tobias und Wilhelm glauben darf, req hübscheres und engelgleiche- olc; auf der Schreibmaschine geschrieben, sis, HimmelMeier. Zuerst schwärmten nioiÄ - pbü.M, dann' machten sie ihr ge- silwk'?? Hof. Hier aber hatte ihre Gemein- Tips erreicht. Nil'h ^kümmert erkannten dies Tobias

und wagten sie nicht davon zu sprechen- Are Seelen suchten Nach einem Auswege. Aber ^ fand sich Keiner. So kam es, daß Wilhelm, ^ in allen Dingen der Entschlossenere war, As Tages vor Tobias trat und ihn fragte: -Was soll nun geschehen?' j „Wenn ich das bloß wüßte...' entgegnete - Tobias verzagt. . j „Wir müssen zu einem Ende kommen,' mahnte Wilhelm. ! „Das kann nicht mehr länger so weiter ge- ,hen...' v ! „Aber ich kann ohne sie nicht leben.' seufzte Tobias. Da trat Wilhelm feierlich auf Tobias

zu. „Freund,' sagte er langsam und ernst, „wir müssen uns entscheiden — du oder ich...' „Dann sollst du sie haben.' beeilte sich To bias in edler Freundesliebe zu versichern.. „Dieses Opser kann ich nicht annehmen,' er widerte Wilhelm, „ich bin dasür, daß das Schick sal entscheiden soll...' „Wie wird man aber das Schicksal zu dieser Tätigkeit bewegen?' fragte Tobias. „Ganz einfach, wir veranstalten ein ameri kanisches Duelk Wer die schwarze Kugel zieht, ' der heiratet Rosa Himmelmeier...' Der Vorschlag

gefiel Tobias. Sie vereinbar ten, daß das amerikanische Duell am nächsten Tag in Wilhelms Wohnung stattfinden solle. Tobias erschien zur/vereinbarten Stünde. „Es ist alles bereit,' sagte Wilhelm und führte seinen Freund in das Zimmer. Hier wa ren die Vorhänge geschlossen. Ein düsteres Dunkel beherrschte den Raum. Der Tlsch stand mitten im Zimmer. Es befanden sich zwei brett-- , nende Kerzen darauf, zwischen denen ein Toten kopf lag. Wilhelm und Tobias träten an Än j Tisch. Tobias stellte

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 31.07.1897
Descrizione fisica: 8
. Manche Blätter fügen wohl ihren Betrachtungen auch sehr bezeichnende Bemer kungen bei. So giebt Roche fort zu. daß die Rückerstattung von Metz. falls Frankreich auf den Handel einginge, ein ernster Schntt auf der Bahn der Beschwichtigung wäre; aber er kann nie und nimmer glauben, daß Wilhelm II. dies wollte. Warum auch? schreibt der Chef-Redakteur des „Jntransigeant". Der deutsche Kaiser wäre gar zu naiv, wenn er gäbe, was Niemand von ihm ver langt. wenn er Miene machte, sich mit einer Nation auszusöhnen

, die er schon lange als seine Vasallin ansieht, weil alle französischen Minister ihm zu Willen sind. Mußte doch Ribot die französische Flotte nach Kiel schicken und Meline das Blut der Griechen vergießen lassen, weil Wilhelm es so wollte, und tanzen nicht die meisten Regenten der Bank von Frankreich, die zugleich Verwaltungsräthe der Otto- manischen Bank sind, als Deutsche von Geburt nach seiner Pfeife' Das ist so. wettert Rochefort, seitdem Jules Ferry vor Bismarck kroch, und nur ein ein ziges Kabinet

, das, welchem Goblet Vorstand und in dem Boulanger Kriegsminister war. hat die Zähne zu weisen gewagt. . . . Wilhelm II. möge Metz be halten und Frankreich behält seine Schande. — Henri des Houx, dessen Interview mit Bismarck vor einigen Jahren großes Aufsehen erregte, behandelt die Frage mit mehr Ernst und Maß. Sie verdiene, schreibt er. wohl erwogen zu werden. Eine Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland habe Gambetta, Jules Ferry, Burdeau. Spuller beschäftigt, sie beschäftige unaufhörlich den Fürsten

Bismarck, und es sei all bekannt, daß Kaiser Wilhelm ihre Lösung wünsche. Um den französischen Revanchegelüsten einen Riegel vorzuschieben, habe Fürst Bismarck den Dreibund ins Leben gerufen und Frankreich in seinen Kolonial- Unternehmungen unterstützt. Bei Lichte besehen, fährt Henri des Houx fort, hat Deutschland am Zustande kommen einer friedlichen Lösung des schleichenden Konflikts größeres Interesse als Frankreich. Ein Krieg würde störend in seine wirthschaftlichc Ent wicklung eingreifen

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 10.08.1885
Descrizione fisica: 4
blitzendes Juwel in die belle Sommerpracht ein, die den Reisenden von allerwärts her entgegen- lachtcn. In Gastein hatte bereits eine Stunde vor der anberaumten Ankunftszeit des Kaiserpaares das Curpublicum alle günstiger gelegenen Punkte besetzt. Der Straubingerplatz, die Straubinger- straße und alle Promeuadewege waren von einer Kopf an Kopf gedrängten Menge occupirt. Kaiser Wilhelm zeigte sich am offenen Fenster, die zahlreichen Huldigungen durch ein freundliches Neigen des Kopfes erwidernd

. Auf der Terrasse des Badeschloffes hatte die Suite in glänzender Parade-Uniform Aufstellung genommen, um die Ankunft des österreichischen Kaiservaares zu er warten. Der kleine Platz zwischen dem „Hotel Strau binger', wo das Kaiserpaar wohnte, und dem Badeschloß, welches Kaiser Wilhelm beherbergt, war von einer zahlreichen Menschenmenge dicht besetzt. Sonst ist dieser Platz das Centrum der Gasteiner Badegäste, heute ist er der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller politischen Kreise, die Stätte eines großen

; dann sprach der Monarch die Gra fen Thun und Chorinsky an, während die Kaiserin den Grafen Pernponcher uns darauf den Cardinal Fürstenberg mit Ansprachen beehrte. Graf Pern poncher überbrachte dem Kaiserpaar die Begrüßung des Kaisers Wilhelm. Graf Perponcher fragte, wo der Empfang genehm wäre, worauf der Kaiser sofort der Kaiserin den Arm reichend, die Rich tung gegen das Badeschloß einschlug, und noch ehe er seine Appartements im „Hotel Straubin ger' betrat, in's Badeschloß ging, um dem Kaiser Wilhelm

einen Besuch zu machen. Auf der Treppe, welche ins Badeschloß führt, wartete bereits Kaiser Wilhelm, in die Obersten- Uniform seines österreichischen Infanterie-Regi ments gekleidet und mit dem Bande des Stefans- ordens geschmückt. Alle Herren des Gefolges trugen österreichische Orden. Als er das Kaiserpaar sah, ging Kaiser Wil helm rasch seinen kaiserlichen Freunden entgegen, küßte der Kaiserin die Hand, umarmte und küßte dreimal den Kaiser Franz Josef, welcher sagte: „Ich freue mich. Majestät wohl

zu sehen. Zwischen dem Kaiserpaar und dem greisen Herrscher folgte darauf ein reger Auswusch von Fragen und Erkundigungen, und auf eine Frage der Kaiserin Elisebeth antwortete Kaiser Wilhelm: „Die österreichische Luft und Oesterreichs Heil- quellen üben bei mir eine geradezu wunderthätige Wirkung', worauf Kaiser Franz Josef sagte: „Nun, so Gott will, werden Majestät noch oft diese Wirkung erproben.' Kaiser Wilhelm dankte für den Besuch, hierauf reichte er der Kaiserin den Arm und führte die hohen

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Bozner Nachrichten
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Pagina 2 di 8
Data: 19.03.1907
Descrizione fisica: 8
der' Präsident den Antrag zur Abstimmung, daß die Beratungen unterbrochen werdeil und das Präsidialbureau der Reichs duma beauftragt werde, sich mit der Regierung ins Beneh men zu setzen, damit eine geeignete Stätte für die Fort führungen der Beratungen hergerichtet würde. Der An-' trag wurde fast einstimmig angenom/mpn und die Sitzung sodann nach nur.IMtündiger Datier ge schlossen. Stadt-und Kurtheater Bozen-Gries. „Mignon.' Op e r in 3 Akten. Text yach Goethes „Wilhelm Meister' von M. Earre und S. Barbier

, aber dennoch ist sie Wohl die Hauptursache für .die Beliebtheit der Oper. - Die Musik enthält neben vielem Hübschen und Wertvollen (Ouvertüre!) auch Manches Alltägliche. —Nachstehend der Inhalt: 1. Akt. Hof eines Gasthauses. Zechende Bürger, unter ihnen der fahrende- Sänger Lothario. Aus dem Planwagen -einer Zigeimeröande wird Ml.gnon gewalt sam hervorgezogen, und Jarno, der Führer der Bande, befiehlt ihr, den Eiertanz All tanzen. Sie weigert sich und Wilhelm M ei st er schützt sie vor Mißhandlung

. Die Zi geuner ziehen ab, und der Schauspieler Laertes kntt zu Wilhelm, um ihn vor Philinezu Warnen, dennoch ge lingt es der koketten Schönen sehr bald, Wilhelm in ihren Bann zu ziehen. Trotzdem kauft Wilhelm Mignon von dein Zigeuner los (Mignons Lied: „Kennst Du das Land''/. Sie weiß ihn schließlich zu bewegen, daß sie ihm in Pagen kleidung folgen darf. Die Schauspieler sind auf das Schloß von Friedrichs Onkel eingeladen und Wilhelm Meister be gleitet die Truppe, PWinens halber, dorthin. 2. Akt. Zimmer

im Schloß. Philine sitzt vor einem Spiegel und schmückt sich. Bald darauf kommt Wilhelm Meister mit Mignon in Pagenkleidung. Philine läßt ihren Spott an ihr aus und versteht es, Wilhelm ganz an sich zu fesseln. Schließlich gehen beide ab, lmd die eifersüchtige Mignon tritt vor dm Spiegel, schminkt sich und ist beglückt, wie hübsch sie nun aussieht. („Ist das Migtton wohl?') Sie kann der Versuchung nicht länger widerstehen, ein mal wieder Mädchenkleider anzulegen und läuft fort, sich mit Philinens

Kleidern zu schmücken. So angetan wird sie von Wilhelm und Miline überrascht, welche die arme Kleine arg verspottet. Wilhelm fühlt, daß er sich von Mignon trennen muß. (Sein Abschiedslied: „Leb' Wohl, gieb Kraft, dem Herzen,') — Verwandlung. Park mit einem Mrtenhaus. Mignon, wieder in ihrem Zigeuner kleide, ist ganz verzweifelt, daß Philine ihr Wilhelms Herz entfremdet. In ihrer Eifersucht wünscht sie, daß Gottes Blitze das Gartenhäujschen vernichten möchten. Lothar!» hat dies gehört und steckt

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Bozner Tagblatt
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Pagina 7 di 10
Data: 01.07.1944
Descrizione fisica: 10
in dem Aufbau, der nach dem Kriege auf allen Gebieten einzusetzen hat, eine be stimmte Rolle zufallen. Soldalenliebe Von Hermann Vlailler Wilhelm Hauff dichtet: . .Steh' ich um finsterer Mitternacht r so einsam auf der stillen Wacht, r da denk' ich an mein fernes Lieb, ob mir's wohl treu und hold verblieb.' Der „Spieß' setzt ins'Strafbuch: „... drei Tage geschärfter Arrest,' weil der Oberschütze Gustav Traumiiller es auf Posten' an der ge botenen Aufmerksamkeit fehlen ließ.' # Der Mann, der auf Urlaub geht

, trällert: „In der Heimat angekommen, fängt ein neues Leben an.' Sie schrieb ihm in ihrem letzten Briest „Jetzt habe ich schon alle Papiere beisaminen, bis auf den Taufschein der Großmutter mütter licherseits.' * „Uebers Jahr, übers Jahr, wenn ich wieder um komm..dachte er drei Wochen später beim Abschied und mußte gleich auf den ersten Brief antworten: „Mach' Dir doch jetzt noch keine Kopfzerbre chen, wen wir als Paten nehmen.' Unvergänglicher Humor Zu Leben und Werk des großen Humoristen Wilhelm Busch

— Von Wilhelm Heinfz Welch ein großer Wohltäter war dieser Mann, der mit Griffel und Zeichenstist den geplagten Erdenbürgern zu einem herzfrohen Lächeln verhalf! Wer kennt nicht feine lustigen Bildergeschichten „Fipps der Affe', „Max und Moritz', „Hans Hucke bein der Unglücksrabe', „Tobias Knopp'. „Die fromme Helene' und viele andere mehr?? — Es hieße daher Eulen nach Athen tragen, wollten wir schildern, wer Wilhelm Busch war! Aber was er uns immer noch ist und bleiben wird, das wollen wir immer

wieder einmal dankbar bekennen! Die beiden Daten, der 15. April 1832 und 9. Jän ner 1908, sind die Begrenzungen einer Lebensstrecke, die zwar arm an äußeren Ereignissen, doch reich an unvergänglichen Werten war, deren glückliche Erben wir heute noch sind. Die Persönlichkeit von Wilhelm Busch können wir erst zutiefst verstehen aus ihrer innigen Naturverbundenheit und Heimatliebe. Seine große Liebe zur Allnatur hat Busch einmal in einem Briefe mit dem weisheitsvollen Brahmanenwort ausgedrückt: „Erde, du meine Mutter

wie seine Naturvexbundenhett war auch seine Liebe zur angestammten Heimat. Als echter Niedersachse blieb er zeitlebens dem Heimatboden verhaftet. Zu seinem Geburtsdörfchen Wiedensahl im Bückeburgifchen mit feiner Einsamkeit und Stille fand Busch immer wieder zurück. Größer wurden von Jahrzehnt zu Jahrzehnt die Zwischenräume, in denen Wilhelm Busch seinen engeren Heimatbereich verließ, und zusehends kürzer wird der Aufenthalt außerhalb der „angestammten und angewöhnten Heimstätte'. Die tiefe Vertrautheit seiner ländlichen

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Dolomiten
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Pagina 5 di 6
Data: 29.07.1940
Descrizione fisica: 6
Generationen lebten die Menschen der beiden Höfe in Freundschaft nebeneinander. Die heutige» Besitzer fanden sich über die Jagd zusammen. In beiden steckte gleich stark die Liebe zu ihren Wäldern, die wie die Höfe gleich falls ancinanderstictzen. Meist sah man sie gemeinsam zur Jagd gehen. Rur in deii letzten Wochen war das anders ge worden. Sie gingen beide demselben Hirschen »ach. einem Einzelgänger, der es immer wieder verstand seinen Ort zu wechseln. Bald lauerte ihm Wilhelm, der Waldhos- baner

auf. bald der alte Stclnmann. An einem Abend trat Wilhelm zu seiner Frau in die Stube. „Ich habe ihn!' rief er. „Ich weiß, wo er steckt. Er steht Im Moos und wechselt zu Stein- maili, hinüber. Ein kapitaler Bock, wie mir seit Jahre» keiner mehr vor die Flinte ge kommen ist! Eine ganze Zeit schon spüre ich ihm »ach. Weiß der Henker, woher er den Wind nimmt r Kamm. Therese, sei gut — hilf mir, Brot und Wurst ciiizupacken. Ich sage dir, ich komme nickt früher zurück, bis ich ihn habe. Kraftvoll stand

Wilhelm vor ihr. Seine Ailgen blitzten vor Lust und Leidenschaft. Eine halbe Stnndc später sah sie ihn mit seinem Hund den Bach entlang oem Walde zngehen. An diesem Abend hatte der alte Steinmann ebenfalls sein Gewehr aus dem Schrank ge nommen „nd war in den Wald gegangen. Auch er stellte dem Hirsch schon seit Tagen nach. „Kinder, das gibt ein Fest, wenn ich den kriege! Wir wolle» doch sehen, ob deralte Stein- mann nicht schlauer Ist als der alte Bock.' Mit diesen Worten war er gegangen. Kalt

und schneidend pjisf der Ostwind und jagte schwarze Wolkcnfctzcn über den Himmel. Hin und wieder überglänzte der Mono die Baum- wipsel, die sich krümmten und bogen. Äbgerisie- neo Laub wirbelte in gleitendem Flug durch die 'Nacht. Wilhelm hatte den Rockkragen hochgeschlagen und atiiictc die kalte Luft ein. So gefiel es ihm, so hatte er das Wetter gern. Er hielt den Hund kanpp an der Leine und schlich vorsichtig ins Moos. Dunkel stand ver wachsenes Erlengestrüpp. Leise knisterte ver trocknetes Riedgras

. Langsam, jedes Geräusch vermeidend, schlich der Mann weiter. Bor ihm lief der Hund, die schwarze Schnauze dicht am Boden. Jetzt trat der Mond durch die Wolken. Wilhelm sah auf. Kurz vor ihn, trat, dunkel gegen das Licht gestellt, der gewaltige Hirsch aus dem Gehölz. Kurz stand er, dann setzte er flüchtend davon. Wilhelm ritz die Büchse hoch, der Schutz krachte. „Verflucht noch! mal — scheint wieder nichts zu werden!' Er ging hinüber zu der Stelle, wo er soeben noch gestanden hatte, und setzte den Hund

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Pagina 3 di 8
Data: 16.07.1939
Descrizione fisica: 8
, Nippes — sie büßten diesmal bitter! So erreichte die Schlacht ihren Höhe punkt. Ein Trupp der Feinde, die ich zu Paaren getiieben hatte, sammelte sich auf einein hellseidenen Sofakiffcn, au- Aber rücksichtsvoll und diskret, wie er! zu sein pflegt, ging Wilhelm auf dieses Thema nicht weiter ein. Er erkundigte anhaltend. Es läutete Sturm! l sich außerordentlich liebenswürdig u»d> Geldbriefträger klin- anscheinend harmlos nach meiner Frau.! Immer höher hinauf führte der Weg. Ich erklärte

ihm mit der heiierste» Mie --»eber schroffen Felsen türmte sich die al- Da, gerade in diesem bedeutsamen Au genblick, in dem mir der Sieg schon sicher schien, klingelte es. Einmal, zweimal, dreimal - So kann nur ein geln! Ich eil:e zur Tür und össnete. Lei der war es mein Freund Wilhelm Wir batte» uns tauge nicht gesehen. Also freudiges Händeschütteln nnd die Aufforderung meinerseits, ins Zimmer zu kommen. Er trat ein — blieb aber im selben Augenblick entsetzt stehen und blickte aus die Bescherung. Ich halte

im Augenblick nicht an das Schlachtfeld ge dacht und Wilhelm in dieses Zimmer ge- führt. Ich murmelte verloren etwas vom Herunterfallen der Sachen, von der leicht tei, Lonau der heutigen Häuser, von der Erschütterung durch die vorbeifahren- Der Geigenbauer von Salans Von Franz Heinrich Pohl scheinend zu einem letzten todesmutigen den Omnibusse, von dem Speklakel und ^ Vorstoß. Die Situation »var für mich üu- dem unerhörten Trampeln der Kinder. Wissen Sie jetzl. ßerst günstig. Jetzt oder nie! lüber

der Sohn und blieb aufseufzend stehen. Er wischte sich die Stirn, es war nicht sest- zustellen, ob es Schweiß oder Negennässe war. Der Vater war weitergegangen, jetzt wandte er sich und rief: „Wo bleibst du, Wilhelm, — sollen wir uns auch noch verlieren?' „Ich komme schon', antwortete der Sohn und sprang mit ein paar Sätzen dem Alten nach. Plötzlich kam wieder das brüllende Klagen der Kuh durch die Nacht, der Laut kam von links. „Nun also Erzählung von Maree Stahl. Sie standen still und lauschten

. Da bastelte ja jemand an ener Geige . . . Reinhard vergaß sein Leid. In einem kleinen Bauernhaus am Hang war noch Licht, dort mußte es wie eine bleiche runde Scheibe. „Derbem! Mond!' sagten alle drei inbrünstig wie^ Reinhard trat vorsichtig an das offe- Dunkel. Dann gingen sie weiter über den unebenen Boden. „Wir gehen fetzt wieder über Gras', sagte Wilhelm. Der Vater ging wortlos weiter. „Jo sefa!' rief Wilhelm, „Josefa!' „Ruf nicht', sagte der Mann, „vielleicht ist das Moor ganz nahe, und sie läuft

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 16.08.1889
Descrizione fisica: 10
, den Kaiser Wilhelm zu Ehren seines Gastes entfaltete, gewährte einen überwältigenden Anblick, wie er in Berlin kaum noch gesehen worden ist. Am Nachmittag waren die Wolken, die den Himmel bedeckt hatten, verschwunden, und als die Ankunfts stunde nahte, bestrahlte die Augustsonne Stadt und Thiergarten in vollem Glänze. Waren schon bis da hin ungeheure Menschenmengen nach dem Thiergarten und der Feldstraße gewandert, so lockte das schöne Wetter noch viele Tausende mehr heran. Was man kaum für möglich

. Alle Truppen der Garnison waren zn diesem Riesenspalier . aufgeboten. Um ^5 Uhr wurde Achtung commandiert, ein Jubel brauste aus der Ferne her. Der Kaiser Wilhelm in der Unisorm seines österreichischen Husaren-Regiments fnhr mit dem Prinzen Heinrich, der die österr. Corvetten-Capitän- Unisorm trug, zum Bahnhöfe. Nun folgten Fürst Bismarck und Graf Moltke, beide mit großer Be geisterung begrüßt. Alle Generale und StaatSwürden- träger in großer Uniform waren anwesend. Am Ende des Bahnhofes war ans

purpurfarbigem Sammt ein Zelt errichtet und von hier führte eine Treppe, reich mit Sammt decoriert, abwärts zur Straße. Kaiser Wilhelm begrüßte die Generale und Würdenträger uud schritt dann die Ehrencompagnie des Kaiser-Franz- Garde-Negiments ab, um sie noch einmal vor dem Eintreffen des Kaisers Franz Joses zn besichtigen. Es war eine Abtheilung, in der jeder Mann die bekannte preußische Grenadiergröße hatte. Ossiciere und Mann schaft trugen den alten Grenadicrhelm. Der Kaiser musterte die Compagnie

sehr genau. Mit dem Glocken schlage Fünf fuhr der Hofzug ein. Kaiser Frauz Joses in der Qbcrsten-Unisorm des Kaiser-Franz- Garde-RegimentS erschien auf der Plattform des Salonwagens, und ehe die Lakaien die Treppe an den Waggon anlegen konnten, war der Kaiser Franz Josef herabgeeilt. Kaiser Wilhelm sieng unsern Kaiser förm lich mit den Armen auf. Die Augenblicke, die uun folgte», waren ergreifend. Die beiden Kaiser hielten sich umschlungen, küssten sich dann immer wieder, so oft, dass die nächsten

Zuschauer nicht anzugeben wussten, wie oft dies geschah. Beide Kaiser waren tief bcwegt. Kaiser Wilhelms Erregung malte sich in seinen Zügen. Kaiser Franz Joses, dessen vortreff liches Aussehen allgemein bemerkt wurde, lächelte freudig bewegt und auch ihm sah man an, dass er von der Begegnung mächtig ergriffen sei. Es war eiiiA^lKM?t«nge Umarmnng und auf alle, die diese «Zj^MMKjU^Avchte sie eiuen tiefen Eindruck. Nnn /Merre^ DAÄmser Wilhelm dem Erzherzog Franz Ferdinand und küsste ihn, während Kaiser

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Volksrecht
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Pagina 2 di 8
Data: 24.03.1922
Descrizione fisica: 8
Seite 2 „VolksroKt' Nt. 3 6 Liederlichkeit zu nennen pflegt. Er befaß etwas im, gesammelt hatte — wohl entgcgengekommen, der im. und erregte bannt keinesfalls denArgivohn ferner Nach- Gcgcnsatz zn Rudolf, das er wenigstens für Pflichtgefühl Falle des Sieges dahin ging, Paris vom Erdboden barstaaten. Bei Wilhelm war dies' anders. Er konnte hielt. Man kann annehmen, daß er cs damit sogar ehr- zn vertilgen nnd Belgier, Russin, Polen und Franzosen f nie genug Menschen^in bnnte^Röcke stecken mrd

' beilegte. Tiefe Vcr chrnng bleibt ein psychologisches Rätsel, denn des En kels aan.ws Wesen stand .tu dem alten Wilhelm i> kels ganzes Wesen stand zu dem alten Wilhelm in ausgesprochenstem Kontrast. Sein Vorbild besaß, einen bescheidenen, aber hausbackenen Verstand und tvar sich wohl bewußt, daß er kein „Großer' war. Aber er besaß das Geschick, aus Tausenden einen Hansmeicr wie Bismarck zu finden. Der phantastische Enkel dagegen der von Anfang an sein eigener Herr.und Kanzler seiir ivollte, warf

der junge Wilhelm .jenen. Brief an Bismarck über die „alten Onkels', die zu varieren hätten, den jener mit begreiflichem Entsetzen las. Was lief sich von einein koustitutiouellen Monarchen erwarten, der trotz Staatsrechtsstudiuins derart stümperhafte An sichten verriet, daß inan jedem zivölfjührigen Kadetteu- schüler in einem Aufsatze die Zensur „ungenügend' ge geben hätte. Wilhelms erste Taten nach seiner Thronbesteigung bestanden in unaufhörlichen Garnisottsalarmiernngen bei Tag ,und bei Nacht

man zivischen ihn? und Wilhelin eine große Aehnlichkeit finde». Wenn die geistige Abnormalilät bei deni Kaiser lveniger osfeir- sichtlich hervortrat, so tvar es der Umstand, daß sich die Krankheit bei. dem viel jün.geren Wilhelm nicht voll entwickelt Halle nnd offenbar nicht vollkommen niiheil- baren Eharaktcrs war. Während der Wiktelsbacher men schenscheil sich in seine Märchenschlössir in die Berg einsamkeit zurückzog, war der Hohen',oller der Peterl auf allen Suppen und umgab sich mit allem Pomp

eines krankhaften ParvennS. Während der Bapernfürst nur 'sich und seinem Wahn lebte, setzte Wilhelm, um ' geben von einem zahllosen Troß, zum Teil recht zwei fclhaftcr Sorte, die ganze Welt in Bewegung, Aufregung, Uiirnhe, Besorgnis und zuletzt in Braud. Der kranke Einsiedler auf Neuschtvaustein verfugte zum Glück für sein Volk nur mehr über eine nominelle Macht und als er sie dennoch benützen wollte, lvnrde seine Krank heit allgemein bekannt und das Drama ging zn Ende. Wilhelms Wahn crkamrte

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Volksblatt
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Pagina 1 di 10
Data: 27.08.1904
Descrizione fisica: 10
Wilhelm im Sommer 1871 betreffen. Schaffte führt aus: Die Zusammenkünste des Kai sers Franz Josef und Beusts mit Kaiser Wilhelm I. und Bismarck zu Wels, Gastein, Jschl, Salzburg waren vielleicht eine Mache Beusts auch gegen uns gewesen. Beust hatte es rasch erreicht,-sich bei Bis marck durch Geschäftigkeit gegen die „rote und die schwarze' Internationale zu insinuieren. Gegen die „Schwarzen' hatte er den „Liberalen' zu Gefallen die Schulgesetzgebung des Bürgerministeriums eifrig unterstützt, und seit

Gastein lag er dem Kaiser Franz Josef nicht bloß wegen der „Internationale' der Roten, wovon die Rede war, sondern sehr an gelegentlich auch wegen dessen in den Ohren, was in Deutschland alsbald als der famose „Kultur kampf' — gegen die „schwarze Internationale' — sich enthüllen sollte. Wahrscheinlich unterstützte da mals Bismarck den Grafen Beust gegen Hohenwart. Zwar nicht durch Vorstellungen, die er bei unserem Monarchen selbst gemacht hätte oder durch Kaiser Wilhelm hätte

machen können, aber nach Spuren, auf die wir stießen, durch die offiziöse Journalistik. Hohenwart hatte das Original einer Weisung eines Berliner offiziellen Preßbureaus an die „Alte Presse' in die Hände bekommen, worin es hieß: „Beust gegen Hohenwart stützen!' und argwöhnte, daß Beust die Zusammenkunft im Jntrige gegen uns betreibe. Daher hatte Hohenwart den Kaiser vor der Zusammenkunft in Wels gewarnt. Dieselbe war jedoch nicht zu umgehen. Kaiser Franz Josef fuhr mit Kaiser Wilhelm von Wels über Gmunden nach Jschl

, eine Fahrt, über welche Kaiser Franz Joses dem Grafen Hohen wart folgende Mitteilung machte: Der Kaiser Wil helm habe erklärt, ehe er den Krieg von 1866 be gonnen, habe er acht Tage lang im Gebete mit Gott gerungen und danke dem Kaiser (Franz Josef) für seine versöhnte Stimmung; 1870 sei für Napoleon die Folge von 1866 und die Vergeltung sür 1859 gewesen; in der Nähe von Gmunden angekommen, fragte Kaiser Wilhelm sehr bewegt dreimal nach dem Befinden j des Königs von Hannover und ließ sich die Lage

der dortigen Villa des letzteren zeigen . Nach der Änkunst in Jschl fand eine weitere intime Unterredung beider Kaiser statt. Kaiser Wilhelm habe dabei beteuert, sich in die österreichische Staats krisis nicht einmischen zu wollen, und habe ^ nur die Bitte ausgesprochen, wenn möglich zu verhüten, daß „Schlnerzensschreie' nach Deutschland dringen. Eine ähnliche Aeußerung machte Kaiser Wilhelm auch gegen Beust, der sie sofort, aber vergeblich, beim Kaiser Franz Josef zu verwerten suchte

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Lienzer Zeitung
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Pagina 26 di 32
Data: 09.05.1908
Descrizione fisica: 32
Da wich alles Blut aus Ferdinands eben noch so glühendem Antlitz. Tödlicher Haß loderte in seinen Augen, wie er von seinem Sitz emporschnellte und die Fäuste ballte, als wollte er alles zer schlagen, was ihn umgab. Was er da erwiderte, waren unver ständliche, heisere Laute. Einige der zunächst sitzenden Offiziere mußten Wilhelms Worte verstanden haben, denn schon waren sie an diesem Tisch und starrten Wilhelm an, als wäre etwas Unerhörtes geschehen. „Eine Kokette, die Gräfin?!' murmelte

zu verschonen. Ferdinand empfahl sich mit drei Regimentskameraden, um an einem anderen Ort das Nähere zu besprechen. Wilhelm brach eine Stunde später mit den meisten Gästen zugleich auf. Er schien sehr ruhig, denn er war seiner erregten Sinne wieder vollkommen Herr geworden. Ein Duell mit dem Bruder des Mädchens, das er wie ein höheres Wesen anbetete, war unvermeidlich. O, wie bereute er, dem Freunde auf die brennende Frage so unverzüglich eine so laute und offene Antwort gegeben zu haben. Hätte

zu werden, demselben die Hand zur Versöhnung bieten? Sein Weg führte an der Villa, in welcher Ferdinand wohnte, vorüber. Ein Bursche war, trotzdem jetzt eben erst der Morgen zu grauen begann, bereits im Garten mit dem Putzen des Sattel zeugs beschäftigt. Auf Wilhelms Frage nach dem Herrn Leutnant, antwortete der Husar, derselbe wäre nicht zu Hanse und würde den ganzen Tag für niemand zu sprechen sein. Als Wilhelm gegen Mittag seine Wohnung eben betreten, wurde ihm ein Husarenleutncmt von Holtzenburg gemeldet. Ernst

und mit dem üblichen Zeremoniell überbrachte ihm der junge Offizier eine Forderung auf Pistolen. Als Kampfplatz hätte man die Waldwiefe hinter der Villa Kalkstein gewählt. Dort würden die Herren ihn am Nachmittag vier Uhr erwarten. Ein Ver söhnungsversuch dürste völlig aussichtslos sein, ließ das schneidige Herrchen noch durchblicken. In aller Ruhe ordnete Wilhelm, was vor einem so bedeutsamen Gang zu ordnen war. Er schrieb an die Eltern, att Agnes und noch an ein paar Freunde, versiegelte die Briefe und nahm

sie dann mit zu seinem Sekundanten, einem Oberleutnant von Hercher, der bereits am Vormittag in alles eingeweiht war. Dieser sollte, falls Wilhelm im Duell fallen würde, das Erforderliche besorgen. Dunkle Wolken umhüllten wie ein schwarzer Schleier das Firmament. Die sonst so heitere, lachende Maienwelt schien traurig über den Frevel ihrer vornehmsten Geschöpfe, und die Sonne mochte nicht ansehen, wie da Menschenblut vergossen werden sollte, wo sonst so stiller Gottesfrieden rein und hehr über die Fluren wehte

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 18
Data: 19.12.1833
Descrizione fisica: 18
Um Z Uhr VinchinitiagZ Uni y Uhr Abeiits Scknee Regen Nebel 2,3 Molken Regen Wolken Wollen Regen trüb trüb trüb Wolken Südwind Wilhelm III. von Wolkenstein - Trostburg. (Fortsetzung.) Nicht lange dauerte der Friede mit Frankreich, die Fran zosen fielen neuerdings in Italien ein. Karl war genöthiget, eine bedeutende Streitmacht aus Deutschland und Spanien dagegen ins Feld zu stellen. Mailand wurde zum Sammel plätze der einzelnen Heerhaufen bestimmt. Wilhelm stellte sich an die Spitze

an ihn an, sey es zum Tode oder zum Siege; die zurückbleibenden Freunde umarmten ihn ohne Thränen, denn sie hatten Ehrfurcht vor dem Muthe und Geiste des Helden; sie schmückten ihn mit Schwert und Ärust- harnisch, mit Sattel und Panzer, hochverehrten Ueberbleib« seln aus blutigen Feldschlachten, worin Wolkensteiner ruhm voll gefochten. Gur! entgegnete Wilhelm; aber euer Schwert kann ich nicht brauchen, ich bin mit meinem eigenen zu ver traut. Gangolf von Beroldseck und Sulz, und Wolfgang von Montfort

, mit Eleonora von Wolkenstein-Nodencgg ver- heirathet, zogen sich mit den Heerhaufen der Vorlande über den SIrlberg ins Thal der Etsch, wo sie Wilhelm erwartete. Tiroler und Vorländner in eine Masse verschmelzt zogen über Roveredo und VreScia ins Lager vor Mailand. Krankheiten, die gewöhnlichen Begleiter großer Heers, besonders in Italien, machten ihnen viel zu schaffen. Manche entwischten heimlich durch die Schweiz nach Deutschland. Nur Wilhelm mit seinen Tirolern hielt tapfer aus und bewies soviel

Diensteifer und Kriegsgewandtheit, daß ihn der Kaiser zu seinem Diener auf nahm und ihn dringend bath, noch zwei Jahre bei ihm zu bleiben. Wilhelm war geneigt dazu; nie hatte er des Kampfes und der Arbeit zu viel, und rückte mit den Seinigen nach Savoyen bis an die französische Gränze. Ein kurz darauf ein getretener Waffenstillstand, welcher iss? auf zehn Jahre ver längert wurde, machte indeß ein weiteres Bleiben überflüssig, und schon im Oktober des nämlichen Jahres kehrte er unter lautem Jubel

seiner Freunde, besonders seines vielgetreuen Melchior von Vels, nach Trostburg zurück. Während Wilhelm auf diese Weise gegen auswärtige Feinde thätig war, nahmen die reformirenden Ideen der Zeit im Herzen des Vaterlandes immer mehr überhand. Da Wilhelm Luthers Zeitgenosse und nur ein wenig jünger als dieser war, so hatte er auch den ganzen Leidenskelch auszutrinken, den der unselige Mönch reichlich genug den Völkern eingeschenkt. Kaum war seine Bibelverdeutschung erschienen, so wurde das Buch

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 10
Data: 10.03.1888
Descrizione fisica: 10
zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Kaiser Wilhelm l. von Deutschland 5 Rascher als wir es gestern noch zu fürchten wagten, hat sich an Sr. Majestät dem deutschen Kaiser und König von Preußen daö Schicksal erfüllt. Unser Blatt war kaum druckfertig geworden, da brachte uns der Telegraph über Wien um 10 Uhr 30 Min. die Trauer botschast, dass der greise Heldenmonarch um 8 Uhr 30 Min. srüh seine Augen für immer geschlossen hat. Am »zergangenen SamStag hatte sich Se. Majestät eine unbedeutende Verkältnng

Wilhelm (Friedrich Ludwig) wurde als der zweite Sohn des Königs Friedrich Wilhelm III. nnd der Königin Luise am 22. März 1797 in Berlin geboren. Am 1. Jänner 1807 erhielt er daö Ossi- cierspatent. Am 30. October 181N zum Capitän er nannt, begleitete er seinen Vater in den Feldzug von 1314 nach Frankreich und erwarb sich bei Bar sur Aube am 26. Febr. das Eiserne Kreuz. 1315 zum Gardemajor ernannt, machte er den zweiten französi schen Feldzng mit und nahm wie 1314 an dem Ein züge in Paris theil

. Mit Vorliebe widmete er sich von da an den militärischen Studien und wurde nach und nach zu den höchsten militärische» Würden be fördert; 1825 wnrde er Generallicutenant und Com mandeur des Gardccorps. Am 11. Juni 1329 ver- mahlte er sich mit der Prinzessin Angnsta von Sachsen- Weimar lgeb. 30. Sept. 1311). Dieser Ehe ent sprossen: Prinz Friedrich Wilhelm, geb. 18. October 1331 und Prinzessin Luise (Großherzogin von Baden), geb. 3. Dec. 1336. Nach deni Tode seines Vaters, 7. Juni 1340, er hielt Wilhelm

bei der kinderlosen Ehe seines Bruders. deS Königs Friedrich Wilhelm IV., als präsnmtiver Thronfolger den Titel „Prinz von Preußen' und wurde Statthalter von Pommern. Bei dem Ansbruch der Revolution 1343 verlangte der Prinz angesichts der Berliner Barrikaden, dass zuerst der Aufruhr mit Waffengewalt niedergeschlagen, dann aber mit dem konstitutionellen System Ernst gemacht werden solle. Als der Repräsentant des militärischen Preußen galt er für einen Reactionär und Absolutisten und halte die Abneigung deS Volkes

Krankheit verfiel, übernahm Prinz Wilhelm am 23. jenen Monats die Stellvertretung und am 7. October 1853 die Regentschaft. Beim AuSbruch des italieni schen FeldzugeS 1859 suchte den Prinzen sowohl Ca- vonr, wie auch Napoleon III. und der Erzherzog Albrecht zu gewinnen, jener verstand es aber mit seinen Entschließungen so lange hinzuhallen (dem Erz herzog Albrecht gegenüber dadurch, dass er den Ober befehl über die gesammte deutsche Streitmacht for derte), bis seine Mediation durch die Friedenspräli

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 05.06.1878
Descrizione fisica: 8
diesbezüglichen Mittheilungen in der Beilage der gestrigen Nummer. A. d. Red. Pflanze hatte er sich zu weit vorgewagt^, bekam das Uebergewicht und stürzte in den Abgrund, in welchem er todt aufgefunden wurde. Vermischtes. * Ueber den Zusammenstoß der deutschen Panzerschifffe „Großer Kurfürst' und „König Wilhelm', worüber unS bereits ain SamStag eine De pesche zuging, läßt sich der „Kölnischen Ztg.' Folgen des entnehmen: ,;Bei der Borbeifahrt des Geschwaders an Dove? und Folkestone gestern (30. Mai) früh

be merkte man, daß der „Große Kurfürst' dem Admirals schiff „König Wilhelm' in einer Entfernung von nur einem halben Kabel folgte, „Preußen' erheblich weiter dahinter. .Bei Folkestone kreuzte eine norwegische Barke unbekannten Namens den CurS des AdmiralschisseS; die Barke hätte den CurS ändern sollen, that dieß in dessen gar nicht. Der commandirende Ossicier des AdmiralschisseS wich der Seeregel gemäß aus, indem er als Dampfer den Segler anrief, während dagegen die Barke, obgleich zum (Kurswechsel

aufgefordert, keine Folge leistete. Während der „Wilhelm' anSwich, blieb der „Kurfürst' im; alten CurS; ob der „Wilhelm' das Signal zum Kurswechsel gab, steht nicht fest. Der „König Wilhelm,, fuhr daher das nahe Hinterschiff an und schlug mit dem Heckstachel mit großer Gewalt gerade in die Schiffsmitte der Wasserlinie des „Großen Kurfürsten' ein. Der Zusammenstoß währte nur eine Minute. Der Schaden erwies sich so groß, daß alle Rettungsmittel vergeblich waren. Der „Kurfürst' sank wie ein Sack. Der „König

Wilhelm' setzte sofort Boote aus und leistete nach Möglichkeit Hilfe. Sechs Fischer boote ans Folkestone, die zufällig an der UnglückSstelle waren, griffen schnell 72 Mann auf. Andere Nach richten, welche wir in der „Allg. Ztg.' vom 3. Juni lesen, beziehen sich auf eine Erklarnng des ersten LordS der englischen Admiralität, welcher von Capitän Pinn im Unterhanse über die Katastrophe interpellirt ward, Lord Smith beantwortete sie im Eingange seiner Er« widerung dahin, daß die bisher eingetroffeneu

Meldun gen vom Untergänge eines „schöne» deutschen SchisfeS' richtig seien. Dann fuhr er fort, wie folgt: „DaS deutsche Panzergeschwader, bestehend aus den Schiffen „Prenßen', „König Wilhelm' und „Großer Kurfürst' verließ Wilhelmöhaven am Abend des 29. ds., um sich nach dem Mittelmeere zu begeben. Es wurde gemeldet: daß das Geschwader um 3 Uhr 45 Minuten Dover passirte und daß um 9 Uhr 50 Minuten, als eö 7 Meilen von Folkestone entfernt war, ein Zusammen stoß stattfand zwischen dem „König Wilhelm

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Bozner Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 27.09.1910
Descrizione fisica: 12
10 Kaiser Wilhelm und Kaiser Franz Joses im Kinematographen-Theater. Am Mittwoch nachmittags haben die beiden Monarchen gemeinsam die Jagdausstellung besucht und sich auch ins Ki- nematographentheater begeben. Der weite Saal dieses Theaters war bis ans das letzte Mätzchen von einem eleganten Publikum besetzt. In den Logen neben der Hofloge sah man unter andern die Familie des deutschen Botschafters Herrn v. Tschirschky, des Prinzen Gottfried Hohenlohe, des Fürsten Furstenberg, Graf

das Auwmobil — doch zur allgemein sten Ueberraschung entstieg demselben Herzog Viktor von Ratibor, der Präsident des deutschen Komitees. Fürst Für stenberg rief -ihm lachend zu: „So einen Empfang hast du noch nicht gehabt!' und unter allgemeiner Heiterkeit nahm der Herzog von Ratibor in der Nahe der Funktionäre seinen Platz ein. Gleich darauf verkündeten die Hoch-Rufe, daß das kaiserliche Automobil wirklich nahe. Im Fond saßen nur die beiden Kaiser; Kaiser Wilhelm in der Uniform seines öster reichisch

-ungarischen Husarenregiments, unser Kaiser in der Uniform des p-^ußischen Gardegrenadierregiments Kaiser Franz. Zuerst entstieg unser Kaiser dem Wagen, gleich nach ihm sprang Kaiser Wilhelm an seine Seite. Fürst Fürsten berg trat den beiden Herrschern entgegen und begrüßte sie im Namen, des AusstellunasvräsidiimnA.. . Nach kurzem Aufenthalte auf der Terrasse des ölinelnato-. graphen begaben sich die Monarchen in die Hofloge. Das Publikum erhob sich von den Sitzen und brachte unserem Kai ser

und seinem Gaste Ovationen dar. EinGIockensignal gab das Zeichen zum Anfang der Vorstellung, der Zuschauerraum wurde verdunkelt und als erstes Bild wurde die Aufnahme der Fuchsjagd in Donaueschingen vorgeführt, an welcher Kai ser Wilhelm als Gast des Fürsten Fürstenberg teilmchm. Als das Bild Kaiser Wilhelms auf dem Film zum erstenmal sichtbar wurde, erneuten sich die Hoch-Rufe des Publikums, die sich immer wiederholten, so oft das Bild des Kaisers bei irgend einer Wendung ins Publikum zu sprechen, zu lachen

oder zu grüßen schien. Die beiden Kaiser unterhielten sich vor trefflich; Fwiser Wilhelm gab unserm Kaiser Aufklärung über die Jagd; er erinnert sich an manche DeWils und be merkte lachend zur Szene vor dem Frühstückzelt, in der Fürst Fürstenberg seinen Sohn scherzend bei den Ohren nimmt: „Jetzt nimmt er den „Quax' bei den Ohren.' Fürst Fürsten berg ruft seine beiden jüngsten Söhne scherzhaft Quix und Quax. Am Schlüsse des Bildes intonierte die Musikkapelle Herrlinger die deutsche Hymne, und als der Saal

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 03.10.1888
Descrizione fisica: 10
. 22. IahrgW. Kaiser Wilhelm II ü We». Meran, 2. October. Kaiser Wilhelm H. zieht morgen als Gast unseres Kaisers in Wien ein: der Willkommen, den ihm die alte Kaiserstadt bieten wird, wird sicher ein herzlicher sein, in den glänzenden Gemachem der Hofburg sowohl, wie in den Straßen, durch die ihn sein Einzug führen wird. Kaiser Wilhelm ist noch jung an Jahren und sein Herrscherdasein zählt kaum nach Monaten; nicht seiner Persönlichkeit kann der Jubel gelten, der ihn in Wien, wo immer er sich öffentlich

zeigen sollte, umbrausen dürfte, sondern dem neuen Träger der deutschen Kaisenrone, von dem wir hoffen, daß er eine feste Stütze des Bundes sein werde, den Deutschlaud und Oesterreich zu Schutz und Trutz geschlossen. Es hätte nicht erst halbamtlicher Versicherung bedurft, um klar zu stellen, daß der Besuch Kaiser Wilhelm II. in Wien und Rom nickt der Lösung schwebender Fragen aus dem Gebiete der europäischen Politik gelte. Es sind .Antrittsvisiten' des jugendlichen Herrschers, von eminent politischer

Bedeutung zwar, da sie der Er neuerung alter Freundschaft mächtiger Fürsten, der Bestätigung der zur Wahrung gemeinsamer Inter essen zwischen volkreichen Staaten geschlossenen Ver träge gelten, diplomatische Tagesarbeit liegt ihnen aber ferner. Wilhelm II. ist kein Fremder in Wien und am Ritner Hofe. Im letzten Decennium, d.i. feit seiner Grvßjährigkeit, wiederholten sich fast alljährlich die Besuche des Prinzen Wilhelm. in Wien, wo ihn namentlich mit Kronprinz Rudolf ein offenes, warmes

Freundschaftsverhältniß verband. Als Kaiser jedoch betritt er zum erstenmale österreichischen Boden, und in allen Jubel und in alles Festgetön hinein wird morgen sicherlich vor allen Betheiligten an der Be grüßung, wem auch nur für Augenblicke, düster und ernst die Erinnerung aufsteigen an die Ereig nisse, welche diesem Fürsten vorschnell die deutsche Kaiserkrone aufs Haupt gedrückt. Zwischen dem letzten und dem morgigen Besuche Wilhelm II. liegt da! Trauerspiel des deutschen Volkes, eine Tragödie, die allen Forderungen

und, was ihm wohl selbst als das höchste dünkte, ein freier, edler Mensch. Es ist anders gekommen und statt des Vaters ist es der Sohn, den wir als Nachfolger Wilhelm I. zu begrüßen haben. Niemand wohl fühlt mehr als der junge Kaiser selbst die Schwere der Pflicht, welche das Schicksal ihm aufgelastet: möge es ihm auch die Kraft verleihen, sie voll und ganz zu erfüllen. Der beste Wunsch, den die Deutschen Oesterreichs dem hohen Gaste zum Will komm bieten können, ist: möge seine Regierung das deutsche Volk nie

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Volksblatt
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Pagina 3 di 8
Data: 02.12.1916
Descrizione fisica: 8
, Der so vieles mußt erdulden Für ein glücklich Oesterreich!' Karl Delug. Kaiser Wilhelm in Wien. Abfchiedsworte vom Heimgegaugeue»» Kai ser und Verbündete«. Rückreife ans Ge» fundheits?«ckstchteu. Wien, 29. November. Kaiser Wilhelm traf gestern mit Gefolge um 11 Uhr vormittags am Nordbahnrwfe ein und wurde von Kaiser Karl emp fangen. Weiters waren auch die Herren der deut schen Botschaft am Bahnhofe anwesend. Kaiser Karl trug die Uniform seines preußischen Husaren-Regi mentes mit den Abzeichen

des Generalfeldmarschalls. Kaiser Wilhelm stand beim Nahen des Zages in dsr Türe deS Salonwagens. Man sah ihm noch die letzten Zpuren der Erkältung an. Kaiser Wil- Helm begrüßte Kaiser Karl, der am Bahnhossteige stand, schon vom fahrenden Zuge auS in überaus herzl chsr Weise. Nachdem der Deutsche Kaiser, der die Unisorm des k. u. k. Jnsanteric-RegimenteS Nr. 34 trug, den Zug Verlaffen hatte, erfolgte die Begrüßung der beiden Monarchen. Kaiser Wilhelm küßte be wegt Kaiser Karl und verweilte mit ihm einige Zeit im Gespräche

. Kaiser Karl zeichnete das Gesolge des Deutschen Kaisers durch Ansprachen auS, wäh- der Deutsche Kaiser die Herren der deutschen Bot schaft und das Gesolge des Kaisers Karl ansprach. Dann suhren die beiden Monarchen im Leibauto Kaiser Karls in die Hosburg. In den Straßen, wo die Herrscher erkannt wurden, war sie Begrü ßung ungemein herzlich. In der Hofburg angekom- men, staltete Kaiser Wilhelm der Kaiserin Zita einen längeren Besuch ab, worauf sich die beiden Kaiser in die Hosburgpsarrkirche begaben

, wo sie längere Zeit im Gebete weilten. Kaiser Wilhelm legte an der Bahre einen prachtvollen Kranz in seinem und im Namen der Kaiserin nieder. Mittags nahm Kaiser Wilhelm das Frühstück beim Kaiserpaar und stattete um 3 Uhr nachmittags den Angehörigen des hohen Verblichenen Besuche ab. worauf er die Witwe deS verstorbenen deutschen Botschafters von TschirSky besuchte. Dann begab sich Kaiser Wilhelm zum Tee in das Palais deS Vizepräsidenten deS Herrenhauses Fürsten Egon Fürstenberg. In die Hosburg zurückgekehrt

, empfing er den Besuch deS Königs Ferdinand von Bulgarien mit de« Kron prinzen und Prinzen Cyrill. Hieraus erschien Kaiser Karl in den Gemächern des Deutschen Kaisers, um zur Abendtasel einzuladen, worauf die drei Ver bündeten Monarchen noch einige Zeit im angeregten Gespräche verweilten. Die Abendtasel fand beim Kaiserpaare statt. Nachdem Kaiser Wilhelm in der Hosburg von Kaiserin Zita Abschied genommen hatte und sich auch von den Hofwürdenträgern wei land Sr. Majestät verabschiedet hatte, fuhr

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