avisiert. Am Montag früh wurde nun der Wiener Bankverein von der Krakauer Filiale telephonisch verständigt, daß der avisierte Geld brief nicht angekommen ist und sich die Filiale sofort mit dem Krakauer Postamt in Verbindung gesetzt hat, das mitteilte, daß der Geldbrief zu gleich mit anderen Geldbriefen entwendet wurde. Der Wiener Bankverein erleidet keinen Schaden, da infolge der Deklarierung des Geldbriefes bei der Post das Postärar den ganzen Betrag ersetzen muß. Im Geldverkehr mit Galizien stellt
Sonntag abends nicht mehr in seine Wohnung. Es wurde konstatiert, daß er 192.620 Kronen entwendet hatte. Unter den entwendeten Briefen befand sich auch eine Geldsendung des Wiener Bankvereines an seine Krakauer Filiale im Betrage von 100.000 Kronen. Die anderen Geldsendungen waren an Postämter und an Private adressiert. Wilczek nahm auch mehrere Sendungen, die Rubel. Franken und Mark enthielten, mit, wahrscheinlich, um währeud der Flucht das Geld nicht wechseln zu müssen. Unter den entwendeten Briefen
Liste der Adressateu der entwendeten Briefe nicht zusammengestellt werden, da den Krakauer amtlichen Verzeichnissen nur die Briefnummer und die Geldsummen zu entnehmen sind. Von der Direktion des Wiener Bankvereines wird zu der Affäre mitgeteilt: Samstag, den 16. dieses, schickte die hiesige Hauptanstalt des Wiener Bankvereines an ihre Krakauer Filiale einen Geldbrief, der bei der Post mit 100.000 Kronen deklariert war. Zugleich wurde, wie üb lich, die Absendung dieses Betrages der Krakauer Filiale
sich diese Art der Versicherung (Deklarierung bei der Post) billiger als durch Versicherung bei Ver sicherungsanstalten. Bei anderen Relationen, wie beispielsweise Linz, Innsbruck, ist die Versicherung durch eine Gesellschaft billiger. Die Wiener Poli- zeidireklion wurde durch ein Telegramm aus Krakau vou der Defraudation und der Flucht des Täters in Kenntnis gesetzt. Einzelheiten über die Ausführung der Tat waren im Telegramm nicht enthalten, sondern bloß eine Personsbe schreibung des Täters. * Streikende
riken, 57 Druckereien und 12 andere Unterneh mungen. Mehr als 22.000 Arbeiter feierten. Der 1. Mai verlief im ganzen Reiche ruhig * Der vierte Wiener Blumentag. Auch der heurige Blumentag, obwohl nicht gerade vom schönsten Wetter begünstigt, bewies wieder die Herzensgüte der Wiener. An zwei Millionen Blumen wurden abgesetzt. Der Tag stand im Zeichen der Mohnblume, die man um 10 Uhr schon an der Brust jedes Passanten sah. Aber auch die Insassen der Personenfuhrwerke, ihre Lenker, die Schaffner