13 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1998/01_06_1998/Schlern_1998_06_01_26_object_6012936.png
Pagina 26 di 84
Data: 01.06.1998
Descrizione fisica: 84
ihren Status über die männlichen Familienmitglieder bezogen. Ihr Ansehen hing von der äußeren Wertschätzung ab, die ihnen von anderen Menschen entgegenge bracht wurde."'“') Den gängigen Usancen entsprechend begab sich der Witwer Streiter nach ge bührender Trauerzeit um 1840 wieder auf Brautschau. Anfangs riet ihm sein Freund Beda Weber zwar von diesem Ansinnen ab: „In Deinem Alter, bei Deinen Kindern und noch mehr bei Deinen Erinnerungen kannst Du keine andern Ver hältnisse wünschen

, als die, in denen Du bist. Die Ruhe kommt mit der Zeit, durch die Thätigkeit selbst.“ 1 - 4 ) Joseph Streiters Kandidatin war Julie von Gartenberg 1 ’), die ihm als Gast auf Schloß Trostburg durch Beda Weber vorgestellt wurde.'-") Allerdings war der Rechtsanwalt trotz persönlicher Sympathien" ) kein standesgemäßer Partner für die junge Frau adeligen Standes. Auch die häuslichen Verhältnisse Streiters standen der Verbindung im Wege: Der Witwer war mit 38 Jahren zwar noch im besten Mannesalter, jedoch auch Vater

burg ausrichten, und der gemeinsame Freund Beda Weber war bereits mit der Er ledigung der Formalitäten betraut, als Streiter die Verbindung im August 1842 abrupt auflöste. Die überraschende Entscheidung erfolgte im Interesse der Kin der und aufgrund eines klaren Entscheids für seine Haushälterin Anna von Ka peller. Die Verlobte Julie hatte sich nämlich nicht dazu bereit erklärt, der Nani auch nach der Hochzeit die Erziehung der Kinder zu überlassen: "") Sylvia Paletschek, Adelige und bürgerli che

Frauen (1770-1870). In: Elisabeth Fehrenbach (Hg.), Adel und Bürgertum in Deutschland 1770-1848, München 1994, S. 159-185, hier 171. '- 4 ) Steub. Sängerkrieg in Tirol, 321. '-) Vgl. dazu: Wackernell, Beda Weber, 153: „Der damalige Schloßherr (auf Trost burg) Robert Graf von Wolkenstein, stand den größeren Teil des Jahres in Pflege der Hauptmannswitwe v. Garten berg und ihrer Töchter Sophie und Julie zu Bozen; in den heißen Sommermona ten übersiedelte er mit der Pflegefamilie nach dem waldumrauschten

als .unsere edle Freun din'. Am 24. V. 39. da Streiter sich zu ei ner Reise nach Wien und Deutschland rüstet, bittet er den Freund, die Samm lung seiner Gedichte, die dieser anlegt, an Julie zu übergeben." " 7 ) Ebd. 216: „Dauerndes Freundesglück (zwischen Beda Weber und Streiter) schien einzukehren, als Streiter im Herbst 1841 offen um die Hand der Julie v. Gartenberg anhielt und Gegenliebe fand. B(eda) nahm herzlich Anteil: .Le bet heimlich und versteckt vor der ruch losen Welt, die das Glück

1
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1998/01_06_1998/Schlern_1998_06_01_21_object_6012931.png
Pagina 21 di 84
Data: 01.06.1998
Descrizione fisica: 84
“. Begleitet von den wöchentlichen brieflichen Anweisungen und Erkundigungen der Eltern Holer über Gesundheit, Eß- und Schlafgewohnheiten von Tochter und Familie, vergin gen mehrere Jahre. Joseph Streiter nahm seine familiale und berufliche Verantwortung offenbar sehr ernst, beklagte sich doch Beda Weber über die Säumigkeit des Freundes bei der Beantwortung von Briefen: Du kein Wort, keinen Laut. Was fehlt dir? Ist es Launigkeit, Faulheit, stumpfes Hinbrüten? Ich verbitte mir ein für alle Mahl

kleinen Kindern unter die ärztliche Aufsicht des Schwiegervaters nach Innsbruck. 911 ) Bereits im Frühjahr 1832, bald nach Abklingen der Epidemie, hielt sich Beda Weber wieder für einige Zeit in Unterpayersberg auf. Auch die Bozner Luft, die der Wundarzt Mazegger noch im Oktober des Vorjahres als Stinkluft ") bezeich net hatte, dürfte ihn nicht weiter gestört haben, da sich Weber im nachhinein bei seinen Gastgebern für die gewährte Erholung herzlich bedankte. 1 "") Wegen

Männlichkeit und selbständige Weiblichkeit, 332. "’j SLA, Nachlaß Streiter, Beda Weber, BW 1831, 3 (Meran, 1831 Mai 27). " 7 ) SLA, Nachlaß Streiter, Beda Weber, BW 1831, 9 (Meran, 1831 September 28). “) Ebd. 11 (Meran, 1831 Oktober 20): Dr. Mazegger hat Dich besuchen wollen, fand dich aber nicht und that mir Deine Hinausreise kund. ") Ebd. 11 (Meran, 1831 Oktober 20). ’"") Ebd. BW 1832, 7 (Meran, 1832 April 28): Ich bin von Bozen viel gesünder zurück gekehrt als angekommen, und nahment- lich viel ruhiger

2
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1998/01_06_1998/Schlern_1998_06_01_9_object_6012919.png
Pagina 9 di 84
Data: 01.06.1998
Descrizione fisica: 84
. Die Übertreter dieses Verbotes wurden, da es unter den Schülern, meist Aspiranten von Tonsur oder Kutte, eine Menge Spione gab, mit der Wegnahme der Bücher, die man sofort verbrannte, kirchlicher Buße und selbst mit der Relegierung bestraft. Hier lernte Joseph Streiter auch seinen späteren Freund Beda Weber kennen 33 ), mit dem er sich dann entzweite. Da Joseph Streiter zu den „schwierigen“ Schülern gehörte, sah es die Mutter als das Beste an, den Sohn im Gymnasialjahr 1819/20 in das Knabenseminar

de Tschiderer. Un Santo pastore della Chiesa Tridenti- na, Trento 1994. '“) SLA, Nachlaß Streiter, Persönliches Jo seph Streiter, Aus meinen Lehrjahren, 17. ,; ) Josef Eduard Wackernell, Beda Weber 1798-1858 und die tirolische Litteratur 1800-1846. (Quellen und Forschungen zur Geschichte, Litteratur und Sprache Österreichs und seiner Kronländer 9), Innsbruck 1903, 9: Streiter bemerkte dazu in einem späteren kurzen Lebens abriß über den Freund: „Als Weber ins Bozner Gymnasium eintrat, ragte

er durch seine lange bleiche Gestalt und noch mehr durch sein Talent aus allen Jünglingen hervor. Uns Jungen, denen Schiller bei harter Busse, ja nach wie derholter Betretung selbst bei Karzer strafe verboten war, wurden seine pro- loco und prodomo als Muster in die Hand gegeben.“ '“) Siehe dazu; Der Ritten als Sommerfri sche. In: Karl Felix Wolff, Der Ritten und die Rittner Bahn (Monographien von Südtirol 4), o. O., o. J. [ca. 1910], 20 f.; Beda Weber, Handbuch für Rei sende in Tirol, Innsbruck 1842, 300

3
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1998/01_06_1998/Schlern_1998_06_01_23_object_6012933.png
Pagina 23 di 84
Data: 01.06.1998
Descrizione fisica: 84
. Streiters engster Freund Beda Weber mied das Strei- tersche Haus für einige Zeit: Dich sähe ich gern, denn ich hange mit Leib und Seele an Dir und Deinen Kin dern, wie wohl kaum an meiner eigenen Seele. Aber der Aufenthalt in Bozen ist mir allzeit schmerzlich. Deine Frau ist gestorben, ihre Freundlichkeit, ihre herzli che Güte hat mich beym Eintritte stets vieles vergessen machen außer dem Hause. Sie ist gestorben und die leere Stelle thut mir weh. Der Anblick der Toni, die weiß, was sie verloren, thut

mir auch weh."") Streiter suchte allein durch briefliche Streitgespräche mit Freunden Trost, und selbst Beda Weber, dessen priesterliches Gelübde ihm Alleinsein und Keuschheit vorschrieben, war ganz gerührt durch die Schilderung freudlosen Le bens.'") Zum Zeitpunkt dieses gravierenden Einschnitts im Leben der Familie ergaben sich für Streiter neue Berufsperspektiven, da in Bozen eine Advokatenstelle frei wurde. Auch die Beziehungen zur einflußreichen Familie Giovanelli in Bozen, zu der Joseph Streiter

Streiter, Beda Weber, BW 1837, 8 (Meran, 1837 Dezember 10). 113 ) Steub, Sängerkrieg in Tirol, 105. 114 ) Anna von Kapeller, geb. in Innsbruck, 1803 Mai 29 (SLA, Matrikenbücher Bo zen/Pfarrei Maria Himmelfahrt, HB 1830-1852, 178), gest. in Bozen, Dorf 56, 1878 März 27 (SLA, Matrikenbücher Bozen/Pfarrei Maria Himmelfahrt, SB 1875-1883, 153). Heirat mit Joseph Streiter 1845 September 14, Trauung in der Hauskapelle von Unterpayersberg, Trauzeugen: Peter Anton von Tschiderer und Anton Welponer. Eltern

5
Giornali e riviste
Schlern
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Schlern/1998/01_06_1998/Schlern_1998_06_01_27_object_6012937.png
Pagina 27 di 84
Data: 01.06.1998
Descrizione fisica: 84
... daß du in diesem Sinn fortfahren dürftest, und mit meinen Erziehungs grundsätzen nie einverstanden sein wirst, drängt sich mir nun mit unwiderstehli cher Wahrheit auf, und ich sehe darin die Klippe, an der das Glück unserer Ehe wie des Lebens scheitern wird. Laß uns daher kein leichtsinniges Spiel wagen, und der Vernunft mehr als unserem Herzen folgen. Lebe wohl, ich sehe dich nie wieder!''") Freund Beda Weber antwortete auf die Mitteilung der gescheiterten Verbin dung in einem ersten Brief

, dasselbe, wenn es euch ge fällt, auf eine ehrenhafte Weise zu lösen.'"') Als Weber jedoch den Grund für die Auflösung der Verbindung erfuhr, rea gierte er entrüstet: Dein Benehmen läßt sich durch nichts rechtfertigen und die Art, wie Du es tun willst, macht es womöglich noch schlechter. Es wurde meine tiefste Verachtung gegen Deine Handlungsweise lebendig, und noch jetzt kann ich meine Empfin dung nicht unterdrücken. Ich bin überzeugt, daß keine einzige Seele, die davon unterrichtet ist, darüber anders denken und. empfinden

, 10 (Ritten, 1842 August 11). 1 ■"’) Zit. nach Wackerneil, Beda Weber, 216 f. ,: ") Ebd., 217. '"■) Vgl. dazu: SLA. Matrikenbücher, Bo zen/Pfarrei Maria Himmelfahrt, HB 1830-1852, 178. m ) Steub, Sängerkrieg in Tirol, 342. " 4 ) SLA, Nachlaß Streiter, Farn. Holer, Konzept eines Briefes von Joseph Strei ter an Katharina Holer (Bozen, 1840 August 10). " j Steub, Sängerkrieg in Tirol, 342.

7