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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 20.06.1953
Descrizione fisica: 12
zu verjagen.“ „So Sie tun nichts dazu. Aber ich werde etwas dazu tun“, sagte Herr Weber. Er packte den Werkführer am Arm. „Kommen Sie.“ Es war totenstill in der Fabrikhalle, als Weber und der Werkführer eintraten. Der Werkführer hatte nicht übertrieben: Auf, unter, hinter, vor jeder Maschine saßen oder lagen ein paar Kinder, sie hockten in den Kisten und saßen auf den aufgestapel ten Paketen, sie stützten den Kopf in die Hand und blickten alle gespannt auf Weber. Weber blickte von einem Ende des Saales

zum anderen. „Was macht ihr hier?“ rief er ganz laut. „Geht nach Hause! Ihr habt hier nichts zu suchen! Geht!“ Die Kinder rührten sich nicht vom Fleck. „Ich befehle euch, nach Hause zu ge hen!“ schrie Weber. Da klang von einer der Maschinen ein Lachen auf. Dann kam ein Lachen aus dem Winkel und dann lachte Toni, der in der Mitte des Saales stand, neben Hillmann und Agnes. „Wenn ihr nicht gehorcht, werde ich euch aus der Fabrik werfen lassen“, suchte Weber das Lachen zu übertönen „Das werden Sie nicht tun, Herr We ber

“, erwiderte Agnes. „Kein Mann und keine Frau in diesem Saal wird die Kinder anrühren. Wir sind in der Mehrzahl, Herr Weber.“ „Ihr seid in der Mehrzahl? Das wollen wir noch sehen!“ fauchte Weber. Er ging auf die Kreissäge zu, faßte das Kind, das dort saß, an den Armen und zerrte es her unter. Das Kind riß sich los, lief davon, Weber lief hinter ihm her — aber er drehte sich plötzlich um und blickte auf die Säge zurück: Auf der Säge saß ein anderes Kind und lachte aus vollem Herzen. „So“, sagte Herr Weber

. „Mich zum Besten halten! Mich! Mich! Ich werde euch zeigen! Ich werde mit euch fertig 1“ Er lief zu dem Telephon am Ende des Saales, hob den Hörer ab und verlangte die Feuerwehrzentrale. „Hier Zündholzfabrik Weber & Co “, rief er. „Kommen Sie, schnell. Senden Sie einen Spritzenwagen mit einem langen Schlauch. Ja, es eilt. Ob es brennt?“ Weber hielt inne. „Es eilt“, rief er schnell. Dann hängte er den Hörer ein und kam wieder in die Mitte der Halle. „Nun werden wir sehen, wer stärker

vor der Fabrik und die Feuerwehrmänner kamen mit einem gro ßen, dicken Schlauch. „Wo brennt es“, fragten sie. Sie blickten sich um. „Wir können kein Feuer sehen. Wo brennt es?“ „Es brennt nicht“, sagte Weber gelas sen. „Im Hofe ist ein Wasserhahn. Dort können Sie Ihren Schlauch anspannen.“ Die Feuerwehrleute sahen einander an. „Es brennt nicht. Wozu sollen wir den Schlauch anspannen?“ „Weil sie ihn auf die Kinder richten sol len“, sagte Weber. Nun nahmen die Feuerwehrleute ihre Helme ab und kratzten

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 11.01.1929
Descrizione fisica: 6
. Einige hatten die Löffel schon aus ihren leeren Tellern genom men und steckten sie in den Mund, sie lutschten daran, wie kleine Kinder das öfters tun. Einige Wärter standen, in Abständen um den Tisch herum, hinter den Stühlen der Irren. Der blonde Weber nahm einen großen Schöpflöffel und füllte die Blech- teller. Da schrie der Rote: „Herrgottsakrament, Weber, du Simpel, so gib doch mir Zuerst, ich Hab' doch so Hunger." Ruhig füllte ihm der blonde Weber den Teller. Die Irren löffelten hastig die Suppe; am gierigsten

schlang der Rote, der m wenigen Augenblicken seinen Teller leer hatte und aufstehend chn mit langgestreckten Armen dem blonden Weber von neuem hinhielt: Drei Tage Arrest für ein Eiserjuchtsalteniat. Die des versuchten Gattenmordes beschuldigte Paula König nur wegen Gattemmtzhailblungverurteilt. Wien, 10. Jänner. Ein außergewöhnlicher Fall von Gattenmißhandlung, der durch längere Zeit als mutmaßliches Verbrechen des versuchten Gattenmordes das Lande Gericht beschäf tigt batte, kam gestern beim Wiener

zum Dienstag von vier Unbekannten überfallen und zu Boden geschlagen. Der in seiner Be gleitung befindliche Sohn flüchtete, während seine Haus- „So füll' mir ihn doch, du Rindvieh." sagte er schier weiner lich. Weber schöpfte aufs neue die Abendsuppe in des Roten Teller, wieder schlang dieser in aller Eile, besonders als er sah, daß noch viele der Irren dem Weber ihren Teller zum Füllen hinhielten. „Einer nach dem andern in aller Ruhe," sagte Weber und begann die Teller vollzuschöpsen. „Halt, Weber

, die fressen mir ja alles weg, zuerst mir, du Kamel," schrie der Rote wütend. Als der blonde Weber nicht auf ihn hörte, nahm er rasch einem andern Kranken den frisch gefüllten Teller aus der Hand und warf ihm seinen leeren hin. „So," sagte beleid!gt der seines vollen Tellers Beraubte, „jetzt esse ich übechaupi nichts mehr heute, sowas ist doch eine Unverschämtheit." „Ja, ja." entgegnete gelassen der blonde Weber, „kommen Sie. Müller, geben Sie den leeren Teller, hier ist noch genug Suppe. Ihr werdet

und lachte schal lend. er vergaß darüber einen Augenblick die Suppe. Die Tischrunde stimmte in des Roten Lachen ein. Während alle lachten, nahm der Rote rasch einem andern den vollen Teller weg und begann die Suppe zu trinken. Der blonde We ber füllte sofort einen andern Teller und stellte den auf den leeren Platz, ehe der Irre wahrnahm, daß ihm seine Suppe fehlte. Weber kannte ja die Tänze des Roten. Müller aber, durch das Lachen noch tiefer gekränkt, als durch den Raub feiner Suppe, sagte wütend

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 13.05.1913
Descrizione fisica: 8
von der Abordnung angenommen wurde. Sin frommer Wüstling. Der Organist Weber von Hölting — Knaben schänder. Der fromme Romed Weber ist Organist der Höt° tinger Pfarrkirche und als solcher selbstverständlich eine feste Stütze der Schwarzen. Bei Wahlen und sonstigen Anlässen agitierte er mit einem Feuereifer, wie ihn nur eingefleischte Parteimänner aufbringen können. Daß er ein eingefleischter Schwarzer ist, ein Schwarzer, wie man sie heutzutage nur noch in wenigen Exemplaren vertreten findet, beweist übri gens

ja schon seine Anstellung in Hötting. Romed Weber ist nämlich in Bozen als Knabenschänder ver urteilt worden. Einen Knabenschänder macht man sonst wohl nicht zum Organisten, weil er als sol cher mit Knaben verkehren muß, also die beste Ge legenheit hat, aufs neue eine ruchlose Schandtat zu verüben. Dem Romed Weber aber haben die Höt- tinger Pfarrgewaltigen die unselige Missetat nach gesehen; nachgesehen aus dem alleinigen Grunde, weil er eben ein Schwarzer war, wie man ihn nicht alle Tage trifft

; ein Schwarzer, der mit jeder Geste konstatiert: Jchbinfromm, ichbinschwarz! Dem Höttinger Pfarrer, der bekanntlich eine, allerdings nicht ganz ausgebackene, Autokraten- natur ist, war der fromme Organist tief ins Herz gewachsen. Einmal, weil Romed Weber in allen Wirtshäusern das hohe Lied vom Universal menschen Chrysostomus Mößl sang; zweitens, weil er dem Pfarrer sehr ergeben, und.drittens, weil ev eine Stütze der Steffanerpartei ist, die der Pfarrer lange zu erhalten wünscht.-weilsie-sich-so duldsam

unter seinem Pantoffel beugt; viertens, und das ist Wohl das Wesentliche: in Romed Weber erblickte der Pfarrer auch das Ideal eines Frommen, das Mu ster eines Menschen. Weder der Pfarrer, noch ein anderer von den Schwarzen Höttings erinnerte sich welche Untat Weber in Bozen verbrochen; alles war vergeben und vergessen. Jetzt hat sich Romed Weber seinen schwarzen Höt tinger Freunden wenig angenehm in Erinnerung gebracht. Romed Weber ist rückfällig gewor» den: er hat in Hötting mehrere Knaben geschändet. Geschändet

unter Umständen, die aufs neue die alte Wahrheit bestätigen, daß in den ärgsten Frömmlin- gen oft die größten Scheusale verborgen sind. Romed Weber hat Knaben in der Kirche, wie man sagt, aus dem Chor, geschändet; die Methode der Schändung ist so ekelerregend, daß wir sie auch nicht andeu- tungsweise Wiedergaben können. Andere Knaben schändete Weber im Abort des Gasthauses Fischler. (Der Besitzer des Gaschauses ist bekanntlich ein Patentschwarzer.) Im ganzen sollen etwa 10 Knaben von dem Un« znchtsnienschen

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Unterinntaler Bote
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Pagina 7 di 12
Data: 08.04.1904
Descrizione fisica: 12
dieses Apfels eine ungeheure ist. — Beide Sorten sind ausgezeichnete WirtschaftSüpfel, aber auch noch gut für die Tafel. — Die Nummer mit diesem Artikel sendet das GeschästSamt des Praktischen Rat gebers in Frankfurt a. Oder gern auf Verlangen kostenlos zu. (Ein Denkmal für Beda Weber.) Dr. Jnnerhofer von Meran versendete jüngst folgende Schrift: „Seit dem Erscheinen von Professor Wackernells ausgezeichnetem Werke: „Beda Weber und die tirolische Literatur" weiß man genau wer Beda Weber war. Sein Bild

, das „in der Parteien Haß und Gunst" bisher in grellster Gegensätzlichkeit schwankte, steht heute dank der gewiffenhaften Forschung und lichtvollen Darstellung Dr. Wackernells klar und deutlich vor uns. Der Meraner Gymnasialprofeffor Beda Weber war nicht mehr und nicht weniger als der geistige Bannerträger Tirols im Vormärz und noch lange nachher, bis zu seinem ständigen Aufenthalte zu Frankfurt am Main. Ja, man kann mit Fug und Recht behaupten, durch ihn ward das Land Tirol zum erstenmal mit dem literarischen

Leben Großdeutschlands verknüpft. In Wien und in Augsburg war Weber ebenso gut als Geistesgröße bekannt und geschützt, wie im stillen Spießbürgerstädtchen an der Passer. Doch von hier aus wob sein großzügiges Wesen an dem Aufschwung und der Zukunft der tirolischen Literatur, die sich seit ihm einen höchst beachtenswerten Rang erworben und die Augen der Nation im vollsten Maße auf sich gezogen hat. Demnach gebürt dem großen Geistesmanne gerade in Meran, das seine geistige Werk- und Heimstätte

. Der Ruf Meran« ist innig ver wachsen mit dem Namen Beda Weber. Darum sollen hier die Nachgeborenen und die Tausende von fremden Güsten die Züge dieses seltenen Geistesmannes schauen und zugleich die Dankbarkeit der Meraner für solche Bestrebungen wahr nehmen. Zwei Städte waren es vorzugsweise, in welchen Beda Weber gewirkt hat: Meran und Frankfurt am Main. Während der unvergeßliche Geistesheld in Meran, hauptsächlich als Gymnasiallehrer und Schriftsteller wirkte, war er in Frankfurt der großdeutsche

Politiker, der gefeierte Seelsorger und Kanzelredner. Zudem ist die Restaurierung des dortigen Kaiserdomes sein Werk. Man darf daher wohl erwarten, daß auch Frankfurt an der Errichtung des Denkmals regen Anteil nimmt und es dürfte die schönste Auszeichnung für den seltenen Mann sein, wenn sich zwei deutsche Städte in seine Ehrung teilen. Meran hat der Stadt Frankfurt am Main durch eine kampfes frohe Wahl den Tiroler Geistesaristokraten Beda Weber gegeben, nun mögen die beiden am südlichsten Rande

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.07.1924
Descrizione fisica: 8
, Eifersüchteleien, Hertas Schlechtigkeit und Geig, Mitzis Strenge und der dicken Hedwigs Güte, Her Richter unterbrach sie dann und wann, wenn sie sich zu sehr in Einzel ! werde, dann wehe! Herr Rosenstein wies jedoch die ^srr§n an einen Herrn Weber, der der Haus besitzer sei un» diesen Laden ihm (dem Rosenftein) vermietet habe. Aber, fügt» die Abgesandten der „Throlia", Weber hat ja das Haus für uns ge kauft, wir haben ihm das Geld zum Kaufe gege ben. Kehrt euch machen und treppeaus in die Wohnung des Herrn

Weber stürmen, war die nächste Tat der Empörten. Ueber die Unterredung, die dort stattgefnnden hat. können wir nur bruch weise berichten. Herr Weber hat nämlich bestätigt, daß ihm die „Throlia" das Geld gab. um das Haus zu kaufen; aber er habe das Haus auf sei nen Namen geschrieben. Ein Besuch beim Grund buch könne die Herren von dieser Tatsache über zeugen und auch davon, daß mit keinen: einzigen Worte vermerkt ist, daß die „Throlia" auf das Haus oder auf den Laden ein irgendwelches An- recht

habe. Die beiden Herren von der „Throlia" eilten nun in das Grundbuch, und wie gesagt, das Haus war dort auf Herrn Weber geschrieben. Herr Dr. Standinger nahm mit Entsetzen wahr, daß kein einziger Vorbehalt zugunsten der „Throlia" eingetragen ist und laut Grundbuch Herr Weber der ausschließliche Eigentümer sei. Eine Rücksprache mit einem Landesgerichtsrat bekräftigte diese Tat sache. In Begleitung eines Amtsdieners machten die beiden Herren wieder einen Besuch bei dem mit dem Gelbe der „Throlia" zum Hausherrn

empor gehobenen Herrn Weber. Alle Beschwörungen, den Laden räumen zu lassen und das christliche Haus von dem alttestamentarischen Kaufmann zu be freien, stießen auf taube Ohren. Mit einem ver schmitzten Augenzwinkern sagte Herr Weber: „Der Hausherr bin ich, das Geld zum Ankauf des Hau ses zahle ich der „Throlia" ganz gerne zurück. Wenn die „Throlia" das Haus haben will, dann muß sie mir den Preis zahlen, den es heute eben hat." Zu bemerken ist, daß die Kronen, welche die „Th rolia" dem Weber

zum Ankauf des Hauses gege ben hat, noch gute Kronen, Kronen aus dem Jahre 1919 waren. Die Frozzelei von Herrn Weber, daß er bereit sei. die guten Kronen jetzt mit wertlosen Papierkronen zurückzuzahlen, war nicht übel. Herr Engholm versuchte zwar, den Amtsdiener zu be wegen, den Laden des Herrn Rosenstein kurzer hand zu schließen. Der Ämtsdiener hat jedoch die Aufforderung mit folgenden Worten beantwortet: „Nua, da tua i nit mit. I waß schon, was der Herr Oberlandesgerichtsrat gsagt

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Neueste Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 06.01.1929
Descrizione fisica: 8
. Der Häftling stand gerade aufgerichtet, nicht mehr vornüber gebeugt, wie damals, als er in dieses Haus eingetreten war. Als er sich ins Wasser legte, sagte der Oberarzt: „Wirklich, Sie haben eine glückliche Natur" Währenddem rüstete der blonde Weber mit zwei anderen Wärtern im Zimmer des Häftlings das neue Bett. Dann lieh er die Matratzenteile und das Bettzeug sorgfältig auf die Kammer tragen, damit auch diese Sachen abgesucht werden konnten. Dieweil die Wärter das Bett rüsteten, fragte der kleine

Goldschmied zutraulich: ' „Sie, Weber, tut das sehr weh, wenn man die Spritze be kommt?" „Sogar sehr weh tut's, gib nur Obacht, damit du keine be kommst," antwortete lächelnd der blonde Weber. «Nein, nein, ich will keine, Weber, ich will ja brav sein und schön im Bett bleiben," sagte der junge Paralytiker kläglich mit jämmerlicher Stimme. Die Freiheit der Amateursender. Das Neujahrsgeschenk der Geaeraldireküon der Postverwaltung an die österreichischen Radioamateure. Wie«, 5. Jänner. Die Generaldirektion

sein wollen," entgegnete gutmütig der blonde Weber. Der Häftling war mit seinem Bade zu Ende, Sorglich, wie eine Mutter ihr Kind, hüllte der Wärter Schätzte ihn in das große Badetuch ein. Der Häftling wollte seine Wäsche wieder anziehen. da reichte ihm der Oberarzt die frische, die er vorher mit Weber durchsucht hatte; er sagte: „Lassen Sie Ihre getragene Wäsche bitte liegen, nehmen Sie diese frische." Er wollte auch diese getragene Leibwäsche mit Weber durch suchen; denn er muhte den Beweis erbringen, daß er recht

, Sie werden ja selbst fühlen, wenn es Ihnen zu viel wird. Sie können überall herumgehen." sagte der Oberarzt. Dann ging er hinaus, in den Saal zum blonden Weber: „Lasten Sie dem Hauptmann seine Kleider. Tabak und Pfeife geben, der Herr kann überall herum gehen." Der Wärter brachte dem Häftling die Kleider. Während des Anziehens fragte er lächelnd den blonden Weber: „Nun, sagen Sie mal, warum haben Sie mir schon wieder frische Bettwäsche gegeben?" „Die Hausordnung in Ihrem Falle, Herr Hauptmann," ent gegnete Weber

Sensation. Da lachte auch der blonde Weber. Der Häftling stopfte rajch seine Pfeife und sagte: „Geben Sie mir Feuer, Wärter." Weber steckte ein Streichholz an, und der Häftling stieß große Rauchwolken hinaus. Er setzte sich bequem in einen Stuhl und hatte das Gefühl, etwas Schweres und Böses, das ihn bislang niederdrückte, habe sich von seinen Schultern gelöst. Langsam blies er den Rauch hinaus. Der Wärter Becherer öffnete die Tür zum Flur, ein grauhaariger Mann stand hinter ihm Der Wärter schaute

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Tiroler Post
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Pagina 11 di 20
Data: 20.03.1908
Descrizione fisica: 20
lauter Männer der josefinischen Schule, zum Teile Spötter im Sinne der lüderlichen Enzyklo pädisten." Trotzdem er eifrig die deutsche Lektüre betrieb und größere Fußwanderungen machte, schloß er seine Studien gut ab. Nun trat Joh. Weber in das Benediktinerstift Marienberg ein und nahm den Namen Beda an. Ein Jahr ver lebte der Freigeist in der Klosterzelle, dann be zog Beda wieder die Hochschule, um Theologie zu studieren und seine Lehramtsprüfung zu bestehen. Die „josefinischen Jämmerlichkeiten

' empor und lenke Meine Seele himmelwärts ..." Als nach Aufhebung der theologischen Fakul tät Weber ins Brixener Seminar zog, begleitete ihn seine schwungvolle Poesie der Ideale auch dorthin, welche bald von Hormayr, bald von Klopstock, Schiller und den Romantikern be einflußt war. Hier begann Weber auch die Studien über Oswald von Wolkenstein. Diese Seminars zeit war für den Ringenden zum Sturm und Drang. Da tat er den Ausspruch: „Dann werde ich ein Priester und kein Pfaffe!" Er haßte das ckolce kar

mente der faulen Titelträger. 1824 er hielt Beda die Priesterweihe. Noch ein Jahr Pa- storal-Studien in Trient und er zog nach Marien berg, um als Hilfspriester in Burgeis seine ersten Lorbeeren als Kanzelredner zu ernten. Endlich trat er seinen eigentlichen Beruf als Professor am Meraner Gymnasium an, den er 20 Jahre in Freundschaft mit feinen Kollegen P. Zingerle und A. Jäger mit Liebe und Neigung ausübte. Weber hat nach Aussage des ersteren wie kein anderer anregend und zündend auf die Jugend

gewirkt. Den Beweis liefern die ehrenvollen Berufungen, z. B. an die Innsbrucker Universität. Die Bitten seines Prälaten und das Wohl der Anstalt hielten den Ehrgeizigen von der Annahme ab. Im zweiten Jahre seiner Lehrtätigkeit er scheinen die „Alpenblumen", der langgeplante Musenalmanach, an dem Streiter, Schüler, Weber, Zingerle, Berger, Strobl, Lama, Thaler, Mazegger, Mosburg, Senn, Bauernfeld, Tschaunigg und Castelli während der drei Jahrgänge teilnahmen. Beda trug meist zur Bereicherung der Lyrik

bei. Dann aber trat seine poetische Tätigkeit allmählich zurück, da bald Zwist unter den Freunden aus brach. Den Übergang zur ernsten Wissenschaft bildet feine Romreise, bei der er, charakteristisch für ihn und die temporäre Bewegung in Tirol, schrieb: „Die Mönche sind hier (in Rom) dumm, die Jesuiten ausgenommen. Ich mag zwar keinen Jesuiten schmecken, aber ich bin es der Wahrheit schuldig: sie sind bescheidene, gelehrte, tätige Leute." Nun begab sich Weber an den Wolken stein, wobei er auf dem Schlosse Montan

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 8 di 18
Data: 16.05.1908
Descrizione fisica: 18
Seite 8 allermeisten Fällen für eine völlig unschuldige das Todesurteil bedeute. Denn stets kehre die Mord manie bei den „Kranken" wieder und richte sich , dann gegen ein neues unschuldiges Opfer. Diesmal } galt das Todesurteil, das in der Freisprechung der ! Jeanne Weber lag, eben diesem kleinen Poirot in Commercy. Hoffentlich werden jetzt die Behörden Gelegenheit nehmen, das Scheusal für die mensch liche Gesellschaft dauernd unschädlich zu machen. Wie ich übrigens höre, wird diese neueste

Mordtat der Jeanne Weber noch im Parlament zur Sprache gebracht werden. Die Kindsmörderin Jeanne Weber ist der Ge sprächsstoff in ganz Frankreich; die Presse bringt spaltenlange Berichte über ihre Untaten. Aus dem reichhaltigen Material haben wir nicht ohne Mühe das Wichtigste herausgesucht. Die Weber, eine ge borene Moulinet, ist 3L Jahre alt und stammt aus Pasmpöl (Nord). Als Köchin kam sie nach Paris und heiratete mit 22 Jahren den Dienstmann We ber. Die ersten Jahre der Ehe waren glückliche

, doch gingen bald Gerüchte über den sonderbaren Tod der Kinder in der Familie Weber. Der Tod erfolgte im zarten Alter und immer, wenn sich die Kinder allein bei der Mutter befanden. So starben im März 1905 Georg und Susanne, 18 bezw. 34 Monate alt, Kinder zweier Brüder ihres Mannes. Im April 1905 starb ihr Kind Marcel, im gleichen Monat fand man einen anderen kleineren Neffen halbtot bei seiner Tante, die man schon damals im Volksmunde die „Menschenfresserin" nannte. Das Kind wurde ms Spital verbracht

. Die Eltern der toten Kinder zeigten die rätselhaften Todesfälle bei Gericht an und sagten, die Schwägerin habe sie er drosselt. Jeanne Weber wurde verhaftet, es erfolgte die Exhumierung der Leichen. Mehrere Aerzte er klärten aber, sie seien eines natürlichen Todes ge storben. Die Gerichtsverhandlung brachte unterm Beifall des Publikums den Freispruch. Bei späterer Peinigung eines betrunkenen Mannes mit glühenden Eisen jagte Weber seine Frau aus dem Hause. Im Juni 1906 beging sie, weil mittellos

in Ordnung zu sein, aber die 16jährige Schwester des toten neunjährigen Knaben ging vor Gericht und gab an, die bei ihnen woh nende Jeanne Moulinet sei die „Menschenfresserin" Jeanne Weber. Das Gericht schritt zur Verhaftung, mehrere ärztliche Untersuchungen der Leiche fanden statt. Am 6 Februar 1908 wurde die Weber wieder freigelassen, weil die Eingeweide des Knaben Spuren von typhösem Fieber aufgewiesen hatten. Eine Zeit lang ist die Weber, die infolge Trunk sucht unzurechnungsfähig scheint

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 08.05.1951
Descrizione fisica: 6
. Es gab einen ohrenbetäubenden Krach. Der Lastwagen wurde hochgehoben und zur Seite geschoben. Im nächsten Augenblick schoß eine Stichflamme aus dem grauen Auto. Männer stürzten vor und versuchten, den Chauffeur aus den Trümmern zu ziehen. Als Schlesinger ankam und ins Freie sprang, leg Montag vormittag begann der erste Ge schworenenprozeß im Lande Salzburg, und zwar gegen den 40jährigen Radiotechniker August Singer, der im Juli v. J. seine 16- jährige Geliebte, Gertrude Weber, in einem Salzburger

Hotelzimmer meuchlings ermor dete. Wie die Anklageschrift ausführt, hatte der Angeklagte das Mädchen während es schlief, durch 14 Stiche mit seinem Taschen messer gräßlich verstümmelt und dabei die linke Brust bis auf die Rippen freigelegt. Die eigentliche Todesursache war ein Stich in die rechte Lunge, der zu starkem Blutverlust und Ersticken führte. Wie die Anklageschrift weiter ausführt, hatte Singer die Weber, die ihr Elternhaus wegen einer Auseinandersetzung mit ihrem Vater verlassen hatte, darin

Geschwindigkeit in die stark abfal lende Strecke mit der folgenden Kurve einge fahren zu sein. Er schaltete zu jäh die elek- ten zwei Soldaten eben eine leblose Gestalt auf die regennasse Straße. Schlesinger rannte zu ihnen. In seinem Rücken heulte noch im mer die Sirene. Die Soldaten redeten auf ihn ein. Zwei versuchten mit Schaumlöschappa raten die Flammen zu ersticken. Schlesinger kniete neben dem Verunglückten nieder und sah ihm ins Gesicht. Er sah in das Gesicht des Redaktions dieners Heinrich Weber

sinn brachte ihn eines Tages in eine über alles peinliche Situation, in Verbindung mit einem Skandal erster Klasse. Roger Weigand sah sich ruiniert. Seine eben begonnene Karriere war zu Ende. Er Im Verhör gab Singer, der schon elf ver schiedene Erklärungen über den Verlauf der Tat abgegeben hatte, folgende Darstellung: Gertrude Weber habe einen Mann kennenge- lemt, der sie so beeindruckt habe, daß sie Singer erklärte, sie wolle bei ihrem neuen Bekannten bleiben. Er habe ihr dies auszu reden

versucht, es sei zu einem Streit gekom men und Gertrude Weber habe ihm erklärt, sie wolle Selbstmord begehen. Mit einem Mes ser, das er vorher zum Oeffnen einer Zeit schrift benützt hatte, habe sie die Geste des PulsaufSchneidens gemacht. Auf seine Be merkung hin, daß dies zu lange dauern würde, habe sie sich das Messer an den Hals gesetzt, zu ihm „feig“ gesagt und im gleichen Moment sei ein Blutstrahl aus ihrem Körper geschos sen. Er habe die Wunde zugehalten, plötzlich streckte sich Gertrude

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 24.01.1925
Descrizione fisica: 16
in Unterfranken vom 25. August 1924 an Dr. Weber verlesen, worin er sagt, Dr. Weber müsse daraus entnehmen, welcher Geist zurzeit im Bunde Oberland herrsche. Dr. Weber erklärte, für ihn habe es festgestanden, daß es sich nur um den Schützenbund handeln konnte, dem ja ein Großteil des ehemaligen Bundes Oberland an gehörte. Der Vorsitzende bezeichnet es als auffallend, daß Dr. Weber in einem Brief als oberster Führer des Bundes Oberland bezeichnet wurde, obwohl er sich damals in Landsberg am Lech

in Festungshaft befunden habe. Weiters wurde ein Brief ver lesen, in dem die Angeklagten Dr. Altzheimer und Mayding Dr. Weber ausdrücklich als Führer be- zeichneten. Der Angeklagte Dr. Altzheimer gab auf Vorhalt an, daß er damit Dr. Weber als Vorbild in menschlicher Beziehung und als geistigen Füh rer habe bezeichnen wollen. Zum Schlüsse der Vormittagsverhandlung kam noch eine offizielle Kundgebung des Schützenbun des zur Verlesung, die an Dr. Weber schon wäh rend seiner Festungshaft als an den Führer

des Bundes Oberland gerichtet wurde. Auch hiezu er klärten die Angeklagten, daß Dr. Weber als gei stiger Führer angesprochen werden sollte. In der Nachmittagssitzung gegen die Führer des Bundes Oberland wurde die Vernehmung des Anaeklagten Mayding beendet. Angeklagter Dr. Altzheimer erklärte, daß der Schützen- und Wanderbund eine Deckorganisation mehrerer Ver bände gewesen sei. Dr. Weber sei für ihn auch nach dem November 1923 immer der Führer des Bundes Oberland gewesen. Angeklagter General

Dr. Weber beendet. Der Angeklagte erklärt, daß der Schützen- und Wanderbund schon im Frühsommer 1923 als Zu sammenfassung der großdeutsch eingestellten Ver bände gegründet worden sei. Bei Begründung des Frontbanners habe Hauptmann Roehm in Landsberg sowohl von ihm wie von Hatler und Kriebel schärfste Ablehnung erfahren. Im Schüt zen- und Wanderbund habe er selbst den Erben und Wahrer des Oberlandgeistes, nicht aber eine illoyale Fortsetzung von Oberland gesehen. Hierauf wird in die Zeugenvernehmung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 12
Data: 08.09.1934
Descrizione fisica: 12
schaftsbund der österreichischen Arbeiter und Angestellten einberusene Versammlung aller Handels- und Transport arbeiter statt, in welcher über den Zweck des Gewerkschafts Der Freund Von Alexander Keller Ludwig Weber ging langsam über die Brücke. Es war zehn Uhr abends. Der Wind pfiff übers Wasser. Die Lichter brannten trübe. Aber Weber beachtete es nicht. Er hatte genug. Zehn Tage lang hatte er 'beinahe nichts mehr ge gessen. Jetzt wollte er Schluß machen. Fort mit dem elenden Leben . . . Er legte

eine Hand auf die Brüstung . . . warf noch einen Blick auf die treibenden Wolken — da . . . berührte jemand seine Schulter. »Einen Augenblick," sagte der elegant gekleidete Herr, der hinter ihm stand. „Was ist's? Liebe? Krankheit? Eifer sucht?" Weber wandte sich unwirsch um. „Not . . ." sagte er hart. „Not. . ." Die nächsten zehn Minuten vergingen wie ein wüster Traum. Die beiden Männer standen unterm Brückenbogen. Der Fremde hatte sich vorgestellt. „Ich bin Direktor Mül ler ... ja — einfach Müller

, die zum Teil ihre Durchfahrt nach Wien zur Heldendenk malfeier zu einem Besuch des Heldenbuches und der Messe benützten; namentlich am Nachmittag war das Bild durch viele Schützen in Tracht belebt. Trotz der Wirtschaftskrise äußern sich die Aussteller verhältnismäßig günstig über die gemachten Erfahrungen. Das Messegeschäft ist zweifellos an meine Legitimation und vergessen Sie nicht . . . Direktor Hans Müller. Morgen um die Zeit treffen wir uns wieder hier." Weber schüttelte den Kopf. „Das verstehe

. . . Wie? Sie wird Sie nicht erkennen? A bah — Sie wird sich an Ihren Tisch setzen und wird glauben, daß ich es bin . . . Um Mitternacht ist sie nicht mehr ganz nüchtern . . . Richtig — hier haben Sie noch Geld . . , Sind Sie einverstanden?" Weber nickte. Was lag daran? Umbringen konnte er sich auch am nächsten Tag. Trotzdem zögerte er. Der Fremde drückte ihm den zweiten Tausender in die Hand. Dann den dritten und den vierten . . . Beim vierten begann We ber die Welt aus freundlicheren Augen anzusehen. Sie trennten

sich als Freunde . . . Um elf Uhr war Weber im „Nachtfalter". Es war wunderbar. Die Kleider des anderen saßen ihm wie ange gossen. Er trank einen Champagner nach dem anderen. 2. -. Hirschfleisch —.80 bis 2.—, Rehfleisch 1.— bis 2.80, Poularde 4.40, Brat-, Backhuhn 3.80, Suppenhuhn 2.20 bis 3.—, Gänse 3.80, Enten 3.20, Fasan Stück 2.—, 2.50, 3. —, Hähne leb. 1.80, Rebhuhn 1.—, 1.60. Fische: Forellen 10.—, Karpfen leb. 3.60, Schellfisch 3.—, Seelachs 2.—, Kabeljau 2.—, Makrelen 2.—. Merlan 2.—, Schill, Zander

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 30.03.1951
Descrizione fisica: 4
, werden also auch weiterhin gerne entge gengenommen. Aus Stadt und Land Johannes Mario Simmel Oh Utrlöcöec Kriminal-Roma* tlUltlt (UftlC Hltltfl «•miORI IAIIIN.IVICNII 33 Die Papiere erwiesen sich zum größten Teil als Photokopien, zum Teil auch als Ori ginaldokumente. Sie alle hatten direkten Be zug auf die Person Thomas Hellers. Weber betrachtete interessiert mehrere in französischer Sprache abgefaßte Papiere der Pariser Universität, die sich auf die Ver leihung des Titels eines Doktor juris bezo gen, einen Heimatschein

, die Photokopie eines Taufscheines, einer Eheschließungs- urkunde und eines Geburtsscheines. Sein Gesicht sah beinahe dumm aus. Sein Gesicht sah immer dumm aus, wenn Hein rich Weber intensiv nachdachte. Es war Weber klar, daß der Inhalt des Kuverts die Gestalt des unbekannten gelegentlichen Mit arbeiters in einem neuen, sehr interessanten Licht erscheinen ließ. Weber hätte sich gern mit ihm unterhalten, doch dieser war zu jener Zeit bereits verschwunden. Der Re daktionsdiener beschloß, das Kuvert zu be halten

und den weiteren Verlauf der Ereig nisse abzuwarten. Es war gerade ihr weiterer Verlauf, der ihn bewegte, seinen Fund zu verheimlichen. Der Tod seines Chefredakteurs und die Ent deckung des ermordeten Unbekannten schu fen eine neue Situation. Weber überlegte, daß er — selbst wenn er es wollte — jetzt nicht mehr mit dem Kuvert herausrücken konnte, ohne in den Verdacht der Täterschaft zu geraten und in die ganze geheimnisvolle Angelegenheit verwickelt zu werden. Ein Gespräch mit Dr. Czerny, der sich eindring

lich nach einem Umschlag mit Dokumenten erkundigte, die Fragen der Polizei und schließlich das Auftauchen der zweiten Frau Heller ließen den Redaktionsdiener den Ent schluß fassen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Ohne große Worte, still und ge duldig, wie es seine Art war, schaltete sich Heirich Weber, der Romantiker, in das Ge schehen des Tages ein. Er hatte das Gefühl, daß seine Stunde gekommen war. Frau Heller, die er im Hotel „Exzelsior“ anrief, schien zu erschrecken

, als sie seine Stimme hörte. Weber faßte sich kurz. Er war ein Feind vieler Worte. „Ich muß Sie sprechen.“ „Sie können nicht ins Hotel . . „Natürlich nicht.“ Weber hustete unge duldig. „Wo denn?“ Der Redaktionsdiener nannte eine Adresse. „Ich komme“, sagte die erste Frau Heller. „Aber allein“, sagte der Redaktions diener. Frau Heller räusperte sich, als wollte sie etwas sagen, aber sie überlegte es sich und bängte einfach ein. Heinrich Weber rieb sich die Hände, zog dann seinen schwarzen Arbeitsmantel aus und sah

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 09.10.1908
Descrizione fisica: 10
Saueibrunn bei Tische vor ihren Augen öffnen zu lassen und den Korkbrand zu beachten. 234 - 62 - man sie und den dazu, der die erste erfunden, da er mit seiner Erfindung das ganze Unglück über die Menschen gebracht hat!" „Ja, Weber-Seff, du hast recht!" schrien erregt die Haus weber, während unter den Fabriksarbeitern eine ziemliche Un ruhe entstand. Auch der Regierungsvertreter rutschte nervös auf seinem Sessel hin und her, da ihm die Sache anfing unangenehm zu werden, blieb aber noch sitzen

, da ihm wahrscheinlich nicht so gleich der Paragxaph einfiel, nach ivelchem er die Versammlung hätte auflösen können. Weber-Seff achtete weder auf die Unruhe der Fabriksarbeiter noch auf die Nervosität des Gesetzeswächters, für ihn waren nur die Hausweber da, mit denen fühlte er, zu denen sprach er. Er fuhr fort: „Lang wird es noch dauern," sagte der Redner, „bis bessere Zeiten kommen werden. Alle Leute müssen erst gescheit werden, dann ist es erst möglich, daß wir aus dem Elende herauskommen! Na, ich danke schön

ich nichts, für das bin ich nicht zu haben. Ich selber will den Vorteil haben, ich selber will noch etwas genießen, was ich so lange entbehren mußte und meine Kinder sollen auch schaujen, wie sie zu etwas kommen." Wie besessen klatschte Steinklopf-Peter mit seinen derben Händen; die Hausweber folgten diesem Beispiele. „Ich habe gedacht," fuhr Weber-Seff fort, „man würde uns heute in der Versammlung sagen: Geht und schlagt den Fabri kantenludern den Schädel ein! Geht und nehmt, wo ihr etwas kriegt, wo es zu viel ist! Auf den Plakaten schreiben

begleitet. Der Regierungsvertreter sprach etwas zum Vorsitzenden. Dieser erhob sich und ersuchte den Redner sich zu mäßigen und bei der Sache zu bleiben. Weber-Seff hörte diese Ermahnung nicht, sondern fuhr mit leidenschaftlicher Emphase fort: „Handeln müssen wir, wenn wir nicht vollends zugrunde gehen wollen. Deshalb sage ich euch: Horcht nicht auf das leere Gerede — nehmt eure Prügel und schlagt den Menschenschindern die Fenster ein!" Der Regierungsvertreter erhob sich: „Im Namen des Gesetzes erkläre

ich die Versammlung für aufgelöst und ersuche Sie, sofort das Lokal zu räumen!" Rufe des Unwillens wurden laut, doch Weber-Seff schrie mit dem ganzen Aufwande seiner Kräfte: „Rächen müssen wir uns für all den Hunger, den wir ge litten, für all die Schmach, die wir ertragen mußten! Rächen für all die Strafen, die man uns diktiert hat und rächen müssen wir die Kinder, die vor Hunger gestorben sind!" Weber-Seff sprang erschöpft von der Bank. „Rächen müssen wir uns!" schwirrte es noch eine Weile durch den Saal

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 9 di 10
Data: 18.02.1939
Descrizione fisica: 10
, Chemnitz. Andreas Kraus Vetter Walter, Fabr., Wien. Kitzbühelerhof Verborg Agnes und Tochter, Berlin. Edelweiß Zrb. v. Venningen und Frau, Riegerding. Holzner Vogel A. und Frau, Aachen. Bvdenseer Vogel Hub., Fabr., und Frau, Aachen. Reisch Stoffe Sport Moden Bekleidung Eigene Modelle Tel. 213 Weber Kurt, Jüterborg. Bichlalm v. Wunschheim Erwin, Wien. Erika Wiechert Max und Frau, Starogard. Hvlzner Wal Franz und Frau, Worms. Erika Wagenknecht Lotte und Tochter, Hilden. Klausner Ing. Wenaler Peter

und Frau, Berlin. Alpenhaus Weickmann Berta, München. Villa Margit Weber Irmgard, Essen. Bichlalm Wirth Maria, Linderode. Pvsthof Dr. Wimmer Hans-Norbert, Berlin. Pvsthof v. Wolffersdvrff Elisabeth, Bad Pyrmont. Montana, Weber Herta, Berlin. Ehrenbachhöhe Wilezek Karl, Wien. Reisch t Weckersheim Irma, London. Koschek Weber Edith, Düsseldorf. Bichlalm Willgeroth Heinrich, München. Reisch Wallisser Armand, Hanau. Heim Anna Dr. v. Witucki Margot, Würzburg. Rosengarten Weller Herbert und Frau, .Ostpreußen

Wassolvwski Vitalis und Frau, Allenstein. Reisch Wünschmann Käthe, Nürnberg. Steineckhütte Wörner Hans, Fürth. Steineckhütte Winderoll Karl, Hof i. Sa. Steineckhütte Weber Otto und Frau, Wechelstadt. Alpenhaus Wagner Hans, München. Tscholl Wapler Karl und Frau, Leipzig. W. Rößl Wintzen Elisabeth, Berlin. Reisch General d. Inf. List Wilhelm u. Frau, Wien. Tennerh. Walther Lulu, München. Straßhofer Ing. Wolf Erich, Dessau. Petzold Dr. Weber Anton und 19 Skikürsteilnehmer aus Neu- - beuren. Oberaigen Zander

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 12.03.1953
Descrizione fisica: 12
landesveterinärdirektor vr. Dr. Fritz Weber im Ruhestand git Ende des verflossenen Jahres trat Hofrat n r Weber in den Ruhestand. Mit ihm schied einer der verdientesten Männer um die Seuchen bekämpfung i*n Tirol aus dem aktiven Dienst. Bevor wir näher auf seine Arbeiten und Be mühungen um Wohl und Wehe dos Tiroler Vieh bestandes und damit der bäuerlichen Bevölke rung des Landes eingehen, wollen wir uns seinen Werdegang beleuchten. Als Sohn einfacher Leute 1887 in Neumarkt bei Salzburg geboren

, diente er nach der Gym nasialzeit in Salzburg als Einjährigfreiwilliger Juli 1939 alp Amtstierarzt in Imst und Rcutte wieder in Dienst gesetzt. 1942 ging dann das Wanderleben weiter, als man ihn bis zum Kriegs ende ins Altreich schickte. i Gleich nach dem Krieg trat er wieder bei der Veterinärabteilung der Landeshauptmannschaft in Innsbruck in Di'enst und wurde im November ! 1945 mit deren Leitung betraut. 1949 wurde Dr. Weber vom Bundespräsidenten zum Wirk lichen Hofrat ernannt. Drei

seiner Hauptbetätigungsgebiete seien be sonder erwähnt: Die Bekämpfung des seuehen- haften Verwerfens der Rinder, der Rindertuber kulose und der Maul- und Klauenseuche. Schon immer war es eine der Hauptsorgen und Hauptschäden des Bauern, wenn in seinem Stall seuchenhaftes Verwerfen auftauchte. Dr. Weber ließ hier kein Mittel unversucht, um vor allem schon vor einem Verwerfen den Träger dieser Infektion, den Bazillus Abortus Bang, festzustel len. In diesem Sinne leitete er eine großzügige Untersuchungs- und Impfungsaktion

im ganzen Lande ein. Eine der Hauptsorgen für den Tierhalter und Tierarzt stellt seit, langem die Rindertuberkulose dar. In den letzten Jahren wurden nun in wei ten Gebieten des Landes durch Tbc-Unter suchungen der Gesundheitszustand der Tiere Dr. Fritz Weber von 1908 bis 1909 im 1. Tiroler Kaiserjägerregi ment. Kurz nach Vollendung des Studiums an der Tierärztlichen Hochschule in Wien rückte er schon am 1. August 1914 wieder zu seinem ge liebten 1. Tiroler Kaiserjägerregiment alp Fähn rich

i. R. ein und zog nach Galizien. In einem schweren Gefecht am »7. September 1914 ver wundete ihn eine Maschinengewehrgarbe schwer. Er geriet in russische Gefangenschaft und kam nach Sibirien. Kurz nach seinem Austausch über Schweden und seiner Heimkehr trat er im April 1918 in der k. k. Staathalterei in Innsbruck in den Staatsdienst ein. In dieser Zeit meinte es festgestellt. An der Organisation dieser Aktion und in ihrer Durchführung war Hofrat Dr. Weber maßgeblich beteiligt. Als e,s im Vorjahr sehr schwierig

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 06.10.1955
Descrizione fisica: 12
, Dr. et Mag. Richard jg Kwizda, im Touring-Haus des Hotels „lyrol . Innsbruck, Brunecker Straße 12. Laxidesvetermärdirektor i. R. Hofrat Dr. Weber gestorben Am 29. September hat unser Land einen aufrechten Mann, einen Mann von echtem. Schrot und Korn verloren. Landesveterinär direktor in Pension Hof rat DDr. Fritz Weber ist nach langer Krankheit auf seinem Besitz „Bad Leopoldsruhe“ in Lienz gestorben. In Neumarkt bei Salzburg 1887 geboren, be suchte er in Salzburg das Gymnasium. Vom Oktober 1908

der Erholung trat er in den Staatsdienst und kam als Bezirkstierarzt nach Lienz. Von 1926 bis 1933 war er österreichischer Veterinärdelegier ter für das Deutsche Reich in München. Nach der Änderung der politischen Lage in Deutsch land und wegen der damaligen Spannung zwi schen Deutschland und Österreich wurde der Posten eines österreichischen Veterinär delegier ten in München im Jahre 1933 aufgelassen. Von 1933 bis Herbst 1938 war Dr. Weber Stell vertreter des Landesveterinärdirektors in Inns bruck

. Nach dem politischen Umstürze in Österreich und dessen Eingliederung in das Deutsche Reich wurde Dr. Weber wegen seiner katholischen Weltanschauung und seiner öster reichischen Gesinnung zunächst vom Dienste enthoben, nach einiger Zeit jedoch wieder in Dienst genommen, aber von einem Amte zum anderen und zuletzt nach Worbis in Mittel deutschland versetzt, wo er bis Kriegsende ver blieben ist. Im Jahre 1945 nach Tirol zurück gekehrt, wurde er Landesveterinärdirektor. Im Jahre 1950 hat ihn der Bundespräsident

zum Wirklichen Hofrat ernannt. Wegen Erreichung der gesetzlichen Altersgrenze ist Dr. Weber mit 31. Dezember 1952 in den Ruhestand ge treten. Hofrat Dr. Weber hat sich für das Veterinär wesen, Landwirtschaft und Bauern eine Fülle von Verdiensten erworben. Als seinerzeitiger Veterinärdelegierter in München hatte er viele wichtige Aufgaben veterinärer und wirtschaft licher Art zu erfüllen. Der Export von. Tieren und tierischen Produkten nach Deutschland hat durch seine Interventionen bei den zuständi gen

Behörden in Deutschland viel Belebung er fahren. Im Herbst 1945 wurde Dr. Weber zum Lan desveterinärdirektor von Tirol bestellt. Wie be kannt, hat die österreichische Verwaltung nach dem Kriege neu aufgebaut werden müssen. Der Aufbau hatte viele nachkriegsbedingte Schwierigkeiten und wurde durch Einmischun gen der Besatzung oft gehemmt. Auf dem vete rinären Gebiete dieses Aufbaues hatte Dr. We ber sich mit den verschiedenen Aufgaben zu befassen und hat diese bei seinem Organisa tionstalente oft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 6
Data: 10.05.1951
Descrizione fisica: 6
Untersuchung ergab, daß der Nachlässigkeit eines Müllers die Verant wortung für das vergiftete Mehl zuzuschrei« ben ist. Volksbewegung gegen Diktatorenwillkür Nur drei Minuten ... lohannes Mario Simmel D» Uttlöpöec Kriminal-Roman ffÜüllt tlfiQC Hlllftl tOmiOHl lAlliM.mtHil 65 Während dessen die anderen Herren zum Umbruch gingen, holte Weber Hellers Re volver aus Czernys Zimmer, ging Renard in das Zimmer Hellers nach, zwang ihn dort, in den bewußten Schrank zu treten, und erschoß ihn, nachdem

er ihm sämtliche Dokumente und den Inhalt seiner Taschen abgenommen hatte. Dann legte er den Revolver, den er mit einem Gummihandschuh angefaßt hatte, in Hellers Lade zurück.“ Wagner dachte kurz nach. „Es ist übrigens nicht gesagt, daß Renard die Photokopien noch bei sich trug, als We ber ihn erschoß. Vielleicht versteckte er sie irgendwo und Weber fand sie. Tatsache ist, daß der Mörder sie bei sich trug, als er gegen die Straßensperre raste. Als, wie verabredet, Frau Renard, alias Heller, ankam, meldete

er sie an und wartete auf die Dinge, die da kommen sollten. Vor her hatte er dafür gesorgt, daß der Metteur Maier das Bild gegen die alarmierende Notiz austauschte. Das war eine gefährliche Ope ration, aber sie gelang. Maier wußte natür lich nicht, daß Weber sein Auftraggeber war. Seine Frau hat ausgesagt, daß er alle Weisun gen stets schriftlich erhielt. Aber durch seine Arbeit in der Redaktion vermochte der Die ner ständig zu beobachten, ob sie auch aus geführt wurden. Er legte, als er Heller mit Frau Renard

aus dessen Zimmer kommen sah, das präpa rierte Zeitungsexemplar zuoberst und der Trick gelang: Heller nahm das Blatt, ging in sein Zimmer zurück und verlor, als er die Nachricht las, die Nerven. Er erschoß sich. Es kam Weber sehr gelegen, daß er sich erschoß, denn natürlich hatte er sich die Sache mit der Erbschaft, die nun auf die legi time Frau übergehen würde, auch schon über legt. Es kam ihm selbstverständlich auch sehr gelegen, daß die zweite Frau Heller als erste in das Zimmer stürzte und den Revolver

darüber zerbrochen, wo ich zuletzt eine Flasche mit Gin gesehen habe. Jetzt weiß ich es wieder!“ „In Webers Zimmer?“ „Ja“, sagte Maria und setzte sich wieder. Wagner nickte. „Nun kommen wir zu dem Mord an dem Metteur Maier. Weber, der sich zu Mittag mit Frau Renard traf und dabei von Schlesin ger erwischt wurde, sah, daß nicht alles so ablief, wie er es gehofft hatte. Klinger bockte, Lang betrug sich gleich falls nicht programmgemäß, und es stand zu fürchten, daß wir irgendwann die Identität

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 29.03.1951
Descrizione fisica: 4
ist. Es ist der Redaktionsdiener Hein rich Weber.“ 14 UHR 20 1. Heinrich Weber wohnte in Untermiete. In seinem häßlichen Zimmer stand eine ge schmacklose Kredenz, in deren Mittelteil ein kleines Bücherregal eingebaut war. Das Regal trug Heinrich Webers Bibliothek: eine Bibel, ein Taschenlexikon und etwa drei Dutzend Kriminalromane. Er las sie, weil sie ihn in der Ansicht bestärkten, daß er viel mutiger und klüger sein konnte als alle Polizisten, wenn sich eine Gelegenheit dazu bot. Dieser zweite Heinrich Weber wartete still

und geduldig auf seine Chance, während der erste Heinrich Weber ebenso still und ge duldig Botendienste verrichtete. Am Tag des Todes seines Chefs befand sich Weber in einem Zustand hochgradiger Erregung. Er verstand es, diese seine Er regung zu verbergen, aber das Jagdfieber hatte ihn ergriffen und er verfolgte jede Aktion der Polizisten, jede Bewegung der Menschen um sich mit angespannter Auf merksamkeit. Hier, so schien es ihm, war seine Chance gekommen, zu beweisen, wes sen er, Heinrich Weber, fähig

war. Der Zufall brachte Heinrich Weber ® diesem Tag in den Besitz eines Objektes, dB* in innigem und ursächlichem Zusammenbau! mit den Ereignissen in der Redaktion des „Wiener Mittags“ zu stehen schien. Viele» wäre anders gekommen, hätte der Redak- tionsdiener nicht in den ersten Vormittag 5 ' stunden nach alter Gewohnheit die Matratzen des eisernen Feldbettes auseinandergeno®- men, auf denen der imbekannte gelegent liche Mitarbeiter geschlafen hatte. Abe* Heinrich Weber nahm sie auseinander

. W zu seinem Erstaunen erblickte er unter der mittleren ein größeres, prall gefülltes Kuven Weber stand, als er es entdeckte, zunäebs wie erstarrt. Er befand sich allein im Zi®* mer, es war ganz still. Nur der Regen trom melte gegen die Fenster. Der Redaktion^ diener nahm den Umschlag vorsichtig in®* Hand. Es war, er erkannte ihn sofort wi«“®’ jener, den der Unbekannte bei seinem E®' treffen in der Redaktion großsprecherisch vorgewiesen hatte. Weber öffnete ihn iE sam. Aber er kam

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 25.04.1953
Descrizione fisica: 12
mit sei nen Mitmenschen lebt und Anteil nimmt an ihren Freuden und Leiden. Ihr, als Arbeiterkinder, sollt Euch aber vornehmen, es seinem Vorbild gleichzutun und Euer Leben nach seinen Grundsätzen zu formen: Menschenliebe, Freiheit und Gerechtigkeit. Ein herzliches Freundschaft Euch allen von Eurer Rosi. Die magischen Zündhölzer (4. Fortsetzung) „Warum nicht ein Zündholz?“ Weber lächelte, er nahm den Brief, legte ihn auf den Schreibtisch. „Viele Leute werden die sen Brief für Unsinn halten

Weber. „Die Leute werden den Brief lesen und viele werden sich sagen: Versuchen wir es! Es kann ja nicht schaden, kaufen wir eine Schachtel Zündhölzer! Vielleicht finde ich die drei magischen Zündhölzer und dann — dann werden wir ja weiter se hen.“ Herr Weber stand auf und ging im Zimmer hin und her. „Ja, das machen wir. Rufen Sie die Zeitung an und rücken Sie ein Inserat ein, ganz groß, eine volle Seite. Und lassen Sie Plakate drucken, in Riesen buchstaben, und überall anschlagen!“ „Aber, Herr

Direktor“, wandte Agnes ein. „Was das alles kosten wird!“ „Es wird sich auszahlen!“ entgeguete Weber. „Und nun nehmen Sie ihren Notiz block und schreiben Sie mit.“ Agnes holte ihren Block und setzte sich. Weber schloß die Augen, als wollte er an gestrengt nachdenken, dann diktierte er: „In der Zündholzfabrik Weber & Co. er schien heute ein geheimnisvoller Mann, der folgenden Brief hinterließ.“ Er nahm den Brief und reichte ihn Agnes. „Nun schrei ben Sie den Brief Wort für Wort ab. Mit der Unterschrift

. Und dann geht es wei ter.“ Er schloß wieder die Augen und dachte angestrengt nach. „Wir halten es für unsere Pflicht“, diktierte er weiter, „un seren Kunden Kenntnis von diesem Brief zu geben. Die hunderttausend Schachteln Zündhölzer, die sich in unserer Fabrik be fanden, als Herr Donner sie besuchte, wer den morgen früh in den Verkaufsläden der Stadt zu haben sein.“ Herr Weber hielt inne. „So. Und als Unterschrift, ganz groß: Zünidholzfabrik Weber & Co. Haben Sie das?“ „Ja“, sagte Agnes tonlos. „Dann gehen

Sie damit zur Druckerei. Und wir werden heute eine Nachtschicht einlegen. Was sind hunderttausend Schach teln Streichhölzer? Morgen können wir eine Million verkaufen, zwei Millionen, drei Millionen.“ Weber lief erregt zum Schreibtisch, hob den Telephonhörer ab und befahl dem Werkführer, sogleich zu ihm zu kommen. Agnes setzte sich an ihre Schreibmaschine. Draußen, in der großen Halle ratterten die Sägen und drehten sich die Räder und füll ten sich die Schachteln und häuften sich die Kisten auf und bald rollten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 12
Data: 06.06.1953
Descrizione fisica: 12
und Aepfel und Pflaumen her vorholten, betraten Toni» Martha und Hill mann das Büro des Herrn Direktor Weber. „Guten Tag“, sagten sie alle drei an der Tür „Guten Tag“, brummte Weber. Er sah die drei an» dann sagte er: „Was wollt ihr, und wer seid ihr?“ • „Wir möchten gerne Herrn Direktor Weber sprechen“, sagte Martha. „Der bin ich“, antwortete Weber. „Sie haben das Inserat in die Zeitung gegeben und die Plakate an allen Wänden anschlagen lassen — nicht wahr?“ sagte Toni. „Ich gebe sehr oft Inserate

in die Zei tung und habe schon viele Plakate anschla gen lassen“, brummte Weber. „Sie wissen sehr gut, welches Inserat und welches Plakat wir meinen“, sagte Hillmann. „Das mit den magischen Zündhölzern“ sagte Martha. Da hörte die Schreibmaschine zu klap pern auf, hinter der Agnes saß. Es war ganz still im Raum. Weber wandte sich an Agnes: „Weiterschreiben, weiterschrei ben!“ rief er. „Die Briefe müssen fertig werden!“ Dann blickte er wieder auf Hill mann und die Kinder. „Was wollt ihr eigentlich?“ sagte

er. „Sie haben angekündigt» daß unter den Zündholzschachteln, die heute verkauft werden, eine ist, die drei magische Zünd hölzer enthält“, sagte Toni. „Das stand in dem Inserat. Und was weiter?“ fragte Weber, „Wir haben diese Schachtel gefunden und die drei Zündhölzer haben wirklich mit grüner Flamme gebrannt“» sagte Toni langsam. Und dann setzte er noch lang samer hinzu: „Aber es ist kein Wunder ge schehen. Es ist kein Wunsch in Erfüllung gegangen.“ „Nein» kein Wunder“, sagte Hillmann sehr ernst. „Sehen Sie: Mein Bein

ist steif, wie zuvor!“ Weber blickte aut Hillmanns Bein, dann sagte er: „Ich weiß nicht, was meine Zünd hölzer mit Ihrem Bein zu schaffen haben und was ihr eigentlich von mii wollt. Ich bin sehr beschäftigt.“ Und er tat» als suchte er unter den vielen Schriftstücken, die auf dem Schreibtisch lagen» einen Brief oder eine Rechnung, die er nicht finden konnte. (Fortsetzung folgt: Wir lasen für Sie E. J. Uiberackei: „Halali“, ein Buch für Freunde von Wald und Wild. Der Verfasser schrieb

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