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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 202 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
„Was hast du sonst noch auf dem Herzen, Mads?' Mads sah etwas niedergeschlagen aus. „Ich wollte Sie bitten, wieder im Wald Holz hauen zu dürfen. Ich werde von nun an das Trinken bleiben lassen,' fügte er mit reuiger Miene hinzu. „Das hättest du schon früher tun sollen.' „Wohl wahr. Ich weiß, daß ich unrecht getan habe, aber ich verspreche Ihnen, daß es gewiß nicht mehr geschehen soll.' „Du mußt aber doch beim Pächter Arbeit erhalten. Das gibt bessern Verdienst, als die Holzhauerei

.' „Nun, das ist wahr. Aber ich kann ohne den Wald fast nicht leben. Ich bin jahrelang dort gewesen. Jeder Fleck da drinnen kommt mir wie ein alter Bekannter vor. Und so meinte ich, daß Sie diesmal Gnade vor Recht ergehen lassen würden.' Der Waldhüter zog die weißen Brauen zusammen. Bald wäre er zornig geworden, aber dies vertrug sein Zustand nicht, denn sonst wurde sein altes Leiden doppelt so heftig. Ein Zittern befiel ihn und in seinen Gliedern stach es wie mit Stadeln. „Für diesmal, meinst du! Diesmal

wie alle andern Male, wenn du zu tief ins Glas geguckt hast, Mads! Du hoffst immer auf Gnade, aber jetzt lassen wir der Gerechtigkeit freien Lauf. Ich dulde das Trinken während der Arbeit im Walde nicht. Das fehlte noch, daß der Förster mir solche Dinge sollte unter die Nase reiben können!' „Das soll nicht geschehen, Herr Waldhüter, so viel an mir liegt,' sagte Mads sanft. „Es ist wirklich zu arg, daß wir uns draußen im Wald so haben zanken können, das ist wahr, aber es handelte

gehalten werden, wenn sie sich beobachtet wissen.' Der Waldhüter wurde ganz munter. „O ja, lieber Römer, das würde großartig werden. Tue es also! Mache täglich ein paarmale die Runde durch den Wald, und wenn sich meine Gicht einigermaßen manierlich auf führt, sv spielen wir am Abend eine Partie Whist zu einem Grog. Das würde ausgezeichnet sein, du! Ich bürge dafür, daß Ritta keine Einwendung gegen diese Anordnung macht.' Aus der Küche herein kam ein junges Mädchen in einem angenehmen, grauen Wollkleid

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 218 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
funkelten an dem großen dunkelblauen Himmel. „Ich glaube dir, Mads,' sagte er. „Vielleicht bin ich etwas Wie, wenn Frau Ellbaeck Holger zurückhielte! Wohl war zu hart gegen dich gewesen. Du kannst wieder an deine Wald sie seine Tante, aber nicht unempfänglich für die Bewunde- arbeit gehen, wenn du willst. Zuerst aber kommst du mit mir rung junger Männer. Und Holger hatte ihr eines Tages nach Hause und nimmst etwas für die Kinder mit. Ritta ist scherzend gestanden, daß er eine zeitlang in Frau Elbaeck

fast wohl besser für die Weihnacht versehen, als deine Lene.' verliebt gewesen sei ... . Na vielleicht war sie doch nicht so » » - kokett, wie man von ihr behauptet hatte — vielleicht war alles _ * nur lauter Bosheit .. . „Am Weihnachtsabend müssen wir ein Glas Wein trinken, Der Knecht, der einen Augenblick hinausgegangen war, sagte der alte Waldhüter, und füllte Gläser mit Rotwein, kam herein und berichtete, daß vorhin drüben im Wald Schüsse Auf seiner rechten Seite saß Römer, auf der linken Ritte

wohnte in allen Herzen. In einer Ecke der Stube stand sein könnte. der große Weihnachtsbaum angezündet und die farbigen Kerzen ' „Was sollen wir tun, Vater?' fragte sie ängstlich. leuchteten um die Wette mit den frohen Augen der Kinder und „Severin und ich müssen in den Wald, mein Kind!' Der der Erwachsenen. Waldhüter stand auf und trat fest auf den Boden, als wollte „Gratuliere zu dem guten Ausgang deines Abenteuers, er mit Gewalt alle Gebrechlichkeit von sich abschütteln. „Wir Römer', sagte

der Kerzen an dem Weihnachts- einem warmen Aufleuchten der Augen. „O, ich befürchtete so bäum warteten. Sie preßte die schmalen weiße Hände auf die ein Unglück, als Severin kam und erzählte, daß Wilderer im Brust „Ach Gott, ach Gott, wenn nur nicht etwas Schlimmes Wald seien.' geschehen ist!' „Das Unglück hätte mich auch beinahe ereilt,' erwiderte Der Waldhüter wanderte mit langen Schritten, seine Gicht Römer ernst. „Glücklicherweise wurde es abgewendet, aber es vergessend, weiter. „Der kleine Römer

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 54 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
, man lachte, man erzählte, und ans einem Trunk zur Erwärmung wurden viele. Wie er sich am letzten Ende nach Hause gefunden, wußte er selbst nicht, aber als er ganz zu sich kam, lag er vor seinem Garten im Schnee und nicht weit von ihm kauerte sein Töch terchen und starrte ihn mit angstvollen Augen an. Er erhob sich mühsam und torkelte schwerfällig auf sie zu mit verglasten Augen und dem heisern Lachen der Trunkenheit. Da stieß sie einen lauten Schrei aus und floh vor ihm, hinaus in den Wald, in den Schnee

aus Angst vor ihm, da ließ er sich eiskaltes Wasser über den Kopf gießen und ging dem Kinde nach, so schnell er konnte. Der Wald war groß, es gab der Wege viele, und in der rasch hereinbrechenden Dämmerung meinte er zahllose Male, sie zu sehen — aber es war immer ein Strauch, eine kleine Tanne oder ein großer Stein, die er für sein Kind gehalten. Je mehr sich aber sein Kopf dabei aufhellte, um so gräß- Nachd-M verd .-en. licher ward die Vorstellung für ihn, er habe sein kleines Müd ^en in den Tod

zurück gedrängt hatten. Aus dem früher stillen Dorfe war ein Vorort der großen Stadt geworden, Villen und große Häuser hatten die Weingärten und den Wald ersetzt. An alles das dachte der alte Mann, als er im Garten stand und den Damen nachsah, die ihm gesagt, es werde für ihn und seine Tochter besser sein, sich zu trennen. Er konnte das nicht glauben. Wer sollte wohl solche Geduld mit ihr haben, wer verstand ihre unartikulierten Laute so gut, wie ihr Vater, wer lockte den Lichtstrahl in ihr Auge

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 251 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
dunklen stürmischen Herbstabend? Da hatte wohl nur-dtzr Gemurmel und Gesumme hören, wie von einer Mühle, die in Sturm an der Tür gerüttelt. Als er am Abend Laub aus dem emsiger Tätigkeit ist. Dazu Gesänge und kreischende Musik Wald herein getragen und den Kühen vorgelegt hatte, da hatte u id viele Stimmen, die durcheinander schrieen und riefen. es in den Kronen der Bäume getost und geseufzt und große Das junge Paar blieb stehen und lauschte auf den Festlärm. Äste waren mit Gekrach und Geprassel

Herabgefalley.. Vielleicht „Hier gehts gewaltig lustig zu, Bodil', sagte der Bursche, wären die niederfallenden Zweige gegen oie Türe geworfen , Zo ist es in unserer Gegend nicht.' worden? „Nein, Karsten, aber es ist auch nicht nötig.' „Nein, das ist es gewiß nicht', meinte die Alte bestimmt. „Ja—a, meinst du, Bodil?' sagte er und blickte ihr schsr- Sie hatte so viele Jahre in dem entlegenen Hause neben dem Md in die Augen. „Deine Tante hat erzählt, daß Ihr häufig Wald gewohnt, daß sie gut genug die Laute

unterscheiden Feste feiert und tanzt und daß eure Füße sich in der Zwischen- konnte, die der Wald in den verschiedenen Jahreszeiten hören z it immer im Takt bewegen.' ^ ließ. — - „Tante übertreibt. Sie mag das Spiel nun einmal nicht Da pochte es laut und deutlich ans Fenster, l iden. Aber sonst ist es nicht so schlimm. Und wer kein Tanz- Die Alte blickte mit einem Nicken der Befriedigung vo/ oär ist, der fragt dem Takt wenig nach.' ihrem Strickstrumpf auf und ein Ausdruck der Spannung zeigte „Du glaubst

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Pagina 42 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
, ohne jedes Zeremoniell: „Sind Sie der Herr von Grillwitz?' „Jawohl, das bin ich!' entgegnete dieser voll lauernder Schärfe, da er auf irgend eine Szene gefaßt war. „So alarmieren Sie sofort, was Beine hat! Ihr Wald am Ginsterbach brennt. Ein Landstreicher hat das Feuer an gelegt!' rief Dr. Kühling hinauf. Dem alten Forstheger war's, als ob ihn jemand hinterrücks einen Schlag versetzt habe. Er wurde kirschrot vor Zorn. „Das ist kein anderer als der verdammte Fischräuber ge wesen!' jappste er, nach Fassung ringend

davonjagend: „Der Wald brennt! Glaubt ihr, er läßt sich mit eurer dum men Tinte löschen?' „Das kann eine lange Geduldsprobe werden!' sagte seuf zend der Advokat, während Steinwart sich ärgerlich auf die Lippen biß. Drunten war inzwischen Mill, die den Alarmruf Kühlings gleichfalls vernommen hatte, an das Automobil geeilt, krebsrot vor Verlegenheit und Scham. „Es brennt am Ginsterbach?' fragte sie unsicher. Er nickte nur und fügte lächelnd hinzu: „Ich glaubte, Sie wußten es schon, weil Sie so fir

, kann bei der Trockenheit der halbe Wald herunter brennen!' wehrte er ihr Angebot ab. Aber sie sprang trotzdem ins Haus hinein und kam mit einem Lodenmantel zurück. „Der ist sicher für alle Falk gut!' sagte sie dabei und legte ihn in den Wagen. „Nein, was Sie nett sein können, Fräulein Wegwart!' sagte er lustig und sie erglühte von neuem. „Nicht wahr, Sie sind mir nicht böse?' bettelte sie in aller liebster Befangenheit. „Wegen der Dusche?' lachte er auf. „Wie darf ich denn? Das war doch eine abgemachte Sache

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 259 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Ritta eilte nach dem Ufer, schnallte ihre Schlittschuhe los „Und erhabene Prinzipien — nicht wahr? Vergiß das und ging in den Wald hinein. Dort setzte sie sich »auf einen nur nicht! Ein Mädchen mit moderner Bildung hat ;a seine mo schen Baumstrunk und weinte. Prinzipien, die über altvaterische Dinge erhaben sind! Folge Es dauerte lange, bis sie sich erhob. Nachdem sie ihre du nur dieser Mode, Ritta! Hast du deinen Geliebten satt, so Au M mit Schnee gewaschen hatte, hing sie ihre Schlittschuhe

, den prächtigsten und besten „Ja, er soll mit der Tochter des Waldhüters verlobt sein,' Menschen auf der Welt? Ich will dir nur sagen, daß ich aus sa ^te sie, „scheint aber sonst der Frau Försterin den Hof zu Rücksicht auf Römer und feine Familie nichts von einem machen. Man kann den beiden früh und spät im Wald begegnen. Skandal wissen will.' Nun, was soll man dazu sagen, der Förster ist alt und dre Frau Der Waldhüter hatte in seinem entschlossenen Ton ge zärtlich, wie eine junge Katze.' sprochen

, war aber keineswegs von der Wirkung seiner Worte Ritta hatte genug gehört. Still schlich sie den gleichen überzeugt. Sie hatten einander gegenüber gestanden, der Wald- Weg, auf dem sie gekommen war, zurück. Kummer und Zorn Hüter und feine Tochter. So wie damals vor einigen Jahren, brannten in ihrer Seele. Sie fühlte sich auf das Tiefste gedeh- als Ritta erklärt hatte, daß sie in Kopenhagen emen Kursus nnitigt und gekränkt. Wäre sie Römer in diesem Augenblick durchmachen und etwas lernen wolle

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Pagina 244 di 414
Data: 29.12.1911
Descrizione fisica: 414
Gemahlin des Prinzen Napo leon Vonaparte. zu einem Festtag mache — „Sehr schön gesagt, Herr Tange!' rief Frau Elbaeck bewundernd aus, indem sie den Kopf schalkhaft auf die Seite neigte. > „Aber mir scheint sali, als hätten Sie Ihr Bild von dem Genius des Lichts iraer.d einer Zeitschrift entlehnt?' „Ich blagiere nie, beste Frau!' versicherte der Kandidat. „Übrigens zweifle ich gar nicht daran, daß Sie, wenn es sein müßte, gleich jenem Genius den Wald der Unwissenheit er leuchten würden.' Ein strahlendes

unter die Arche.gelegt haben,' bemerkte Tange. „Doch, das leugne ich unter allen Um ständen! Mich zum rötesten Revolutionär zu machen, das i,: — so möchte ich beinahe sagen — eine kriminelle Beschuldigung.' Römer hatte sich erhoben. Mit dem Glas in der Hand und den Blick fest auf Ritta gerichtet, begann er: Hier bei Wald und salz'gen Wellen, Fühl' ich frische „Ich glaube meiner Treu, er spricht in Versen!' rief der Förster aus.' „Du bist doch nicht etwa schon betrunken, Holgers ' „Keine Störungen, Förster!' ermahnte

Tange. Römer begann wieder und diesmal unter lautloser Stille: „Hier bei Wald und salz- gen Wellen, Fühl ich frische Lüfte quellen. Meersalzbrise von den Sunden Läßt mir Leib und Seel' gesunden. Bei den Buchen all, den schlanken. Wächst der Geist .mit den Gedanken, Hier auf diesen Schicksal steigen Ward das Beste mir zu eigen.' . Der warme Glanz in Römers Augen und der weiche Klang seiner Stimme machten das Herz Rittas schlagen und schwemmten jedes Mißtrauen fort, als er weiter deklamierte

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