¬Der¬ Wald und die Alpenwirtschaft in Österreich und Tirol : gesammelte Aufsätze
Dort, wo man die Butter wegen Nähe eines größeren Ortes rasch und verhältnismäßig höher zu verwerten imstande ist, sowie bei kleinem Vieh stand mag' sieh wohl die Erzeugung von Butter und magerem Käse am besten rentieren. Sind jedoch diese Umstände nicht bestimmend und maß gebend, so dürfte jedenfalls die Erzeugung fetter Käse die angemessenste und einträglichste sein. In Vorarlberg, wo die Almwirtschaft schon seit Jahren sehr sorgfältig und rationell betrieben wird, ist die Produktion fetter
, auf welchen magere, und jene, auf welchen fette Käse erzeugt werden, nebeneinanderstellt, so ergibt sich, daß die Zahl der ersteren die bei weitem Uberwiegende ist. Was die Besitzverhältnisse anbelangt, so sind die Almen in Tirol und Vorarlberg entweder Eigentum einzelner Landwirte, oder sie sind das gemeinschaftliche Eigentum mehrerer Landwirte eines Tales, oder endlich sie sind das Gemeingut einer ganzen Gemeinde. Nur selten werden die Almen von dem Eigentümer verpachtet. Verhältnismäßig am häufigsten trifft
und Kind, Knechten und Mägden im *) Manche jetzt das ganze Jahr über bewohnte Dörfer, wie beispielsweise Elbingenalp ira Lechtal, Wart und Hochkrambach in Vorarlberg, waren früher gewiß nur Almen, und. erst die allmählich zunehmende Übervölkerung der tieferen Täler und die Gründung eigener Seelsorgen veranlaß te die Menschen, sieh dort bleibend festzusetzen. t . Kerner, Der Wald und die Alpenwirtschaft. j .0
