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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 20
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 20
und jenen aller freiheitlichen Parteien Innsbrucks statt. Es wurde beschlossen, am 13. d. M. eine Massenversammlung im großen Stadtsaale abzuhalten. Auch mit der Referat¬ austeilung befaßte sich die Versammlung. Es werden ein Vertreter der Studentenschaft und je ein Vertreter von jeder Partei sprechen. Der Ho chjschulstreik in Wien, Graz, Prag und Brünn. Der infolge der Schließung der Innsbrucker Universität angekündigte Generalstreik der Studentenschaft hat bereits

, daß sich diese in vollstem Einvernehmen mit der Studenten¬ schaft befinde. Das Professorenkollegium werde gewiß im, Sinne seines Beschlusses vom 13. Mai, womit es für die Freiheit der Lehre und Forschung eingetreten sei, Vorgehen. Die Hörer der Montanistischen Hoch¬ schule in Leoben dürsten sich heute dem Streik anschließen. Die Zahl der Hörer an den deutsch- österreichischen Universitäten. . IM Wintersemester 1907/8 waren inskri¬ biert: An der Wiener Universität 7549

Hörer, an der Prager deutschen Universität 1428, an der Innsbrucker Universität 1027, an der Gra¬ zer Universität 1784, an der Czernowttzer Uni¬ versität 700 Hörer. Die Hörerzahl an den technischen Hochschulen. An den sieben technischen Hochschulen Öster¬ reichs sind nach der letzten amtlichen Statistik folgende Frequenzziffern zu verzeichnen: Wiener technische Hochschule 2650, Grazer Technik 573, Prager deutsche Technik 915, Prager tschechische

Technik 1947, Brunner deutsche Technik 623, Brunner tschechische Technik 367, Amberg 1182. Gesamtzahl 7257., - An der Wiener Hochschule für Bodenkultur waren 574 Hörer inskribiert. Privattelegramme Zer Lnnsbr. Nachrichten*. Der Generalstreik an der Wiener Uni¬ versität. Wien, '4. Juni. Das Vertrauensmänner¬ komitee der freiheitlichen Studenten¬ schaft Wiens hat in einer gestern nachmittags abgehaltenen Sitzung zu der Sperrung der Innsbrucker Universität

war sehr bewegt. Die Sperrung der Innsbrucker Universität wurde mit großer Entschiedenheit verurteilt, und gegen die Haltung der deutschfreiheitlichen Abgeordneten erhoben sich Stimmen des Vorwurfes. Schließlich wurde einstimmig folgende Resolution ange¬ nommen: „Das Vertraueusmännerkomitee der freiheitlichen Studentenschaft Wiens sieht in dem Gewaltakt der Regierung in der Innsbrucker Universitütsangelegenheit einen beispiellosen An¬ griff auf die freie Forschung

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 10
auch Ministerpräsident Freiherr von Beck teilnahmen. Es wnrden die Vorgänge an der J'nnsbrncker Universität eingehend besprochen und hiebet folgendes festgestellt: Am 21. April hat das juridische Pro- f es s or e n k o l l e g i u in in Innsbruck folgen den Beschluß gefaßt: „Die Fakultät bean tragt mit Rücksicht auf die obwaltenden Ver hältnisse, es hätten die Vorlesungen über Kir ch enr.e cht in diesem Semester ganz zu ent fallen; jedoch dürfen daraus für die Stu denten keine Nachteile erwachsen.' Ans

diesem vom Unterrichtsminister genehmigten Beschlüsse erhellt zweifellos, daß infolge dieser Maßnahme im Sommerseinester 1903 an der Znnsbrucker Universität weder durch Wahr m n nd no ch dnrch eine andere Lehrkraft Kirchen- recht behandelt iverden dürfe; demgemäß waren natürlich auch alle kirchenrechtlichen Spezialkollegien, wie solche über Ehe- recht oder Semiuarien ausgeschlossen. Trotz des damals gefaßten Beschlusses hat das Kollegium der juridische» Fakultät später zugestimmt, das: Wahrmnnd ein kir

sie ^ur -^esprechuug der Innsbruck er Affäre über, «ie vertraten dabei den Standpunkt, es hätten nicht, so viele unschuldige Studenten wegen des einzelnen Wahriuuud bestraft iveroen dürfeu. -ve>>er uud gerechter wäre es gewesen, Wahr mund von der Universität zu entfernen, alZ diese zu schließen. — Über die Sitzung wurde folgendes Commnniquö ausgegeben: „Die christlichsoziale Vereinigung hielt während ker Haussitzung eiue längere Klnbberatnng ab, bei welcher Dr. Lneger präsidierte, nnd welcher die Minister Geßmann

wird, durch die Schließung dcr Universität Un schuldige zu strafeu, statt daß dieses eiuzelne Individuum zur entsprechende» Verantwortnng gezogen wird. Die christlichsoziale Vereinigung erwartet, daß Freiherr von Beck, eingedenk sei ner Versicherungen, endlich -Ordnung an den Hochschulen herbeiführe, aber nicht etwa dnrch! Unterdrückung derer, die ihre Pflichten erfüllen wollen, sondern' durch Beseitigung jeuer Ele mente, die, aufgehetzt von außen, in dcr Un terdrückung der Freiheit anderer die Betätigung

, damit die akademi schen Behörden in der Lage seien, die etwa erforderlichen Verfügungen zu treffen. Die in zwischen, bis weiteres' erfolgte Sistierung der Vorlesungen nnd der Seminare der Jnnsbrncker Universität stellt sich nur als weitere Kon- scqnenz des von der Regierung eingenoinme- nen Standpunktes dar.' -2tnö verdien. Die am II. Mai erfolgten Wahlen in die ser bische Skupschtina haben für die Re iernnaspartei 31 Mandate, also die überaus knappe Majorität ^ 1 Stimme ergeben, welche, wie der i ,Pol. Korr

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Bozner Nachrichten
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Pagina 1 di 20
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 20
, dt« 4. Inni 1908. Schließung der Jnusbrncker Universität. I nn sbruck, 3. Juni. Das Unterrichtsministerium hat gestern mittags durch die Statthalterei die Sistierung sämtlicher Vorlesungen an- geocknet und die Schließung der Innsbrucks Universität bis auf weiteres verfügt. . ^ Statthalter Baron S p i e g e l f e l d richtete an den Rektor, folgende Zuschrift: „Ueber -erhaltene höhere Weisung ^auftrage ich Eure Magnifizenz, da die Verhältnisse an oer Universität eine äußerst bedrohliche Gestalt angenommen

ha- - öen/sMll^-vM^'weiirei^nden Folgen begleitet sein kann. Unverzüglich sämtliche Vorlesungen und Seminarübungen aus der Universität bis auf weiteres einzustellen.' Auf Grund dieses Auftrages wurde die Universität um 12 Uhr mittags geschlossen. - Die deutschfreiheitliche Studenten- s chozft nahm gestern um 6 Uhr in einer Versammlung beim «Grauen Büren' zur Schließung der Universität und zur Frage des Generialsireiks i n ga n z O e st er reich Stellung. Mittlerweile hat die Angelegenheit zu Auer Krise

im Kabinette geführt, wie aus folgendem Wiener Telegramm ersichtlich ist. . „Die Schließung der ^ Jnnsbrucker Universität hat zu . Aner Krise im Kabinett geführt. Unterrichtsminister M. Karchet erklärte, daß die S ch l i e ß un C der Universität ohne sein Vorwissen und übersein e n K o f hlMve^ ' jA«hrg. IS herrscht ^rsolgte. Ins freisinnigen Abgeardnetenkreisen h erhaste Aufregung. Allgemein wird die Situation als ^ ' h af t «Märt.' ber<?^ Deutschnationale Verband hielt gestern nachmittags Ns, ^ ewe

^^ll abends fand in ^er Wohnung des! Rektors von die Si^'5 Versammlung der Professoren statt, in welcher Kuch- ? ? einer eingehenden Erörterung unterzogen ' Ms' deren Resultat folgendes festgehalten werden kann: Die versammelten Professm'en sprachen Wahrmund einstiinnng die Anerkennung aus, daß er aus Kollegialitäts gründen und mit Rücksicht auf die Autonomie der Universität auf die Anfechtung der Sistierung seiner Vorlesung verzichtet habe.- Sie nahmen zustimmend zur Kenntnis, daß Professor Wahrmund

von Gendarmerieposten be- , setzt. Es ereignete sich nicht der geringste Zwischenfall und al- ?es blieb» vollkommen ruhig. Die Klerikalen versam melten sich etwa 160 Mann stark um halb 7 Uhr früh vor der Universttat Unanaenehm überrascht, daß die Tore der Universität noch geschlossen Waren, eine Besetzung der Gänge also unmöglich schien. Eine Deputation der klerikalen Stu denten begab sich in die Rektoratskanzlei, Wo trotz der frühen Stunde — es war noch nicht 7 Uhr — bereits eine Senats- sitzung stattfand

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 10
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 10
russische Delegierte aus Rußland einfinden werden. Die Vorgänge an den Hochschulen. Graz, 3. Juni. Infolge der Einstellung der Vorlesungen an der Jnnsbrucker Universität ver sammelten sich heute vormittag in der Vorhalle der hiesigen Universität an 250 bis 300 freiheitliche Studenten und entsendeten zunächst Vertreter zu den Professoren an der juridischen Fakultät Luschin, Tewes und Steinlechner, welche gerade Vorlesungen hielten, mit dem Ersuchen, die Vorlesungen einzu stellen. Da die Professoren

dem Wunsche der Stu- deuten nicht gleich nachkamen, demonstrierten diese vor den Hörsälen so lange, bis die Vorlesungen unterbrochen wurden. Die 'Studenten lärmten uud pfiffen dann einige Zeit i» der Vorhalle, worauf der Rektor Hildebrand erschien, der sagte, er tcile die Entrüstung der Studenten, könne jedoch die Un ruhen aus der Universität nicht dulden und werde daher die Vorlesungen bis auf weiteres einstellen. Der Rektor schloß: „Betrachten Sie die Einstellung der Vorlesungen nicht als eine «Strafe

, sondern als eine Notwendigkeit.' Die stude.Uenschast sang hie rauf eine Strophe des „Gaudeamus' und zerstreute sich um 10 Uhr in vollster Ruhe. Gleich daraus ließ der Rektor folgende Kundmachung an das Tor der Universität heften: „Alle Vorlesungen werden bis auf weiteres suspendiert.' Prag, 3. Juni. Heute früh nach 7 Uhr ver sammelten sich vor dem Studentenheim etwa 340 deutsche Studenten ohne Couleur, welche sich als bald zu einem Zuge rangierten. Sie zogen vom Carolin»»! zum Clementinum nnd von dort zur Technik

, wo sie in den Gängen und Höfen ange sammelt blieben. Die Ansammlung wuchs von stunde zn Stunde durch neu hinznkommende Stu denten. An der böhmischen Universität und an der böhmischen Technik wurden die Vorlesungen ohne Störung abgehalten. An der deutschen Universität und an der deutschen Technik fanden keine Vorle sungen statt. Brünn, 3. Juni. Der angekündigte General streik der Hörer der hiesigen deutschen Technik hat heute vormittag tatsächlich begonnen. Es herrscht vollständige Ruhe. Mehrere Hörer

- k o m m e n. Brünn, 4. Juni. Der streik an der deut schen und tschechischen Technik ist allgemein. Czernowiz. 4. Juni. Die freisinnige Stu dentenschaft der hiesigen Universität hat beschlossen, sich dem Generalstreik der freiheitliche» Studenten anzuschließen. Unterschlagung. Wien, 3. Juui. Tie Verwaltung des städt. Branhauses ist eiuer Tcsraudation auf die Spur gekonnnen, die ein ge)vesener Angestellter deS Unternehmens verübt hatte. Die unterschlagene Sunnne beträgt 73.314 Kronen 37 Heller. Der Defrandant

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 10 di 20
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 20
f KAke M E M. . . , ' RäPrWe« MnnerMg M 4. Fu»i IM. . . . . — . . . ...b. ^ _ _ _ _ _ — . . . — - - - -—> - - - > - ^ - - Die Haltung der tschechischen Studenten. Prag, L Juni. Der Rektor der tschechi¬ schen Universität Hoftat Professor Goll ließ Mute die Vertreter des tschechisch - siavischen Studentenverbandes zu sich bitten. Der Ob¬ mann des tschechischen Studentenverbandes, Jurist Tvrdzicky, erklärte auf eine Frage des Rektors

Hoch sch li¬ ier: Juristen, Mediziner und Techniker, dem Streik anschließen und von heute ab die Vorlesungen nicht mehr besuchen. Prag, 4. Juni. Sämtliche Studenten der tschechischen Universität haben sich dem Streik angeschlossen. Auch an den technischen Hoch¬ schulen ist der Streik allgemein. Die tschechischen Studenten erließen einen Aufruf, worin es heißt, daß infolge des frivo¬ len Eingriffes auf die Freiheit der Universitäten zu dem schärfsten

Aufklärungen über die Vorgänge vor und bei Schließung der Universität wurden zwar zur Kenntnis genommen, doch erklärt die Ver¬ einigung, nicht in der Lage zu sein, sich mit der in dieser Angelegenheit von Seite der Rea¬ gier u n g und der Fakultät in Innsbruck ver¬ folgten Politik „restlos zufrieden zu stellen"; sie gibt vielmehr der Meinung Aus¬ druck, daß die Schließung der Universität durch den Statthalter von Tirol eine in den Verhält¬ nissen

die einstweilige Einstellung der Vorlesungen und Seminarübun- gen an der genannten Universität zur Kenntnis und erhebt dagegen Vorstellung, da sie nicht in tatsächlichen Vorkommnissen der Universität begründet erscheint, vielmehr die Ruhe auf aka¬ demischem Boden nicht gestört wurde und ,der akademische Senat hoffen konnte, mit den Ma߬ regeln, die er im autonomen Wirkungs¬ kreis am 20. Mäi l. I. beschlossen hatte, die Ordnung aufrecht zu erhalten

. Der akademische Senat ist der Zuversicht, daß das k. k. Mini¬ sterium jene Maßnahmen ergreifen werde, die. geeignet sind, der durch das Hereinziehen politi¬ scher Bestrebungen in Universitätsangelegenheitcn künstlich hervorgerufenen universitätsseindlichen Erregung zu wehren und ruft den Schutz der Staatsverwaltung für die Lehr- und Lernfrei-' heit der Universität und für die gesetzlich ge¬ währleisteten Rechte aller Universitätsangehöri¬ gen an. Die Vertreter

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Brixener Chronik
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Pagina 4 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
, um diesen Zuständen ein Ende zu machen. Auf die jüngsten Vorfälle in Graz hinweisend, sagte der Redner, die Kundgebung des Wiener Rektors gegen die Grazer Bauern beinhalte eine Be leidigung eines großen Teiles christlich arbeitender Männer, eine Beleidigung der Väter Tausender von Studenten an der Wiener Universität. Wenn der Rektor erkläre, er werde die akademische Freiheit gegen „von der Straße hereinbrechende Banden' zu schützen wissen, so seien das nur höhnende Phrasen; denn wenn ein Trupp Bauern wirklich

herangerückt käme, wäre der Rektor der Wiener Universität der erste, der Reißaus nimmt, und die akademische Freiheit würde vielleicht nur vom Giebel der Universität herunter verkündet. (Heiterkeit.) Die massenhaft besuchte Volks versammlung zeigte der Regierung, daß es ihre Pflicht sei, Farbe zu bekennen, und daß es nicht mehr angehe, daß sie sich aalglatt überall durch winde. Wir verlangen von der Regierung, daß sie in klarer Weise ihre Richtlinie in der Uni versitätsfrage kundtue und daß sie sich dabei

gegenwärtig halte, daß die Mittel zum Unter halte der Universität zum großen Teil von der katholischen Bevölkerung Oesterreichs geliefert werden. Wenn in der letzten Zeit fo viel von der Gefährdung der Lehrfreiheit gesprochen wurde, so müsse Redner an die akademischen Lehrer die Frage richten, wo denn ihre Lehrfreiheit eigentlich sei; die letzten Phasen der österreichischen Studentenbewegungen haben gezeigt, daß die freiheitlichen Professoren keine Lehrfreiheit mehr besitzen, sondern seit langem schon

Studenten Vernunftgründen nicht zugänglich sind, dann werden wir die Zu stände an unseren Universitäten bis zu den letzten Konsequenzen aä adsuräuln führen. Der Bummel vor der Universität, der kann auch einmal zu einem Rummel von Tausenden christ lich sozialen Arbeitern werden. (Stürmischer Beifall.) Diese Rede sowie die Ausführungen der Abg. Kemetter, Dr. Stumpf, Dr. Fajkmajer und Bösbauer wurden wiederholt von stürmischem Beifall unterbrochen. In der Versammlung herrschte eine furchtbare Erregung

, die namentlich des öfteren bei Nennung des Namens des Uuterrichts- ministers zum Ausbruch kam. Nach der Ver sammlung zog die tausendköpfige Menge zur Universität, besetzte die Rampe und die Stiegen sang die Volkshymne und das Lueger-Lied und äußerte ihre Erregung gegen den Rektor durch stürmische Abzug-Rufe. Mit einer begeisterten Kund gebung für die katholischen Studentenverbindungen vor dem „Schwarzspanierhofe', wo die katholische Studentenverbindung „Norica' ihren Sitz hat fand die Demonstration

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
gegen die Universität, sondern im Gegenteil eine Kundgebung für die Universität und erzwecke nichts anderes, als die Regierung zu nötigen, endlich einmal an den Hochschulen Ruhe, Ordnung und Anstand ein zuführen. Die Versammlung gefährde auch nicht das Deutschtum in der Einigung, sondern im Gegenteil, die Wiener Katholiken freuen sich, mit den anständigen Nationalen gemeinsam gegen das Judentum vorgehen zu können, das eigentlich in der Hochschulfrage das größte Maul hat. Mit einem Karl Hermann Wolf

wollen allerdings die christlichen Wiener nichts zu tun haben, denn ein Mann, der manch schmähliche Tat hinter sich hat, verdient nicht den Ehren namen „deutsch'. Die christliche Bevölkerung Oesterreichs werde nicht dulden, daß ein Mann, der gerichtlich nicht nur als Verleumder der katholischen Kirche, sondern auch als Gottes leugner gebrandmarkt sei, jemals mehr an einer österreichischen Universität Kirchenrecht vortrage. Weiter sprachen vr. pkil. Fajkmaier, Abgeord neter Kunschak, Dr. Stumpf und Kemetter

. Eine Resolution gegen die Anarchie an den Hoch schulen wurde unter stürmischem Beifall ein stimmig angenommen. Nach der Versammlung zogen viele Teilnehmer zur Universität, woselbst die Volkshymne gesungen wurde. Die ganze Volkskundgebung ist würdig und erhebend ver laufen. (Vgl. auch Seite 2.) Ikirckltcke Nachrichten. ln tler «irche äer englischen smulein ist am Freitag, den 5. Juni zu Ehren des hlst. Herzens Jesu Aussetzung des höchsten Gutes von 5 Uhr srüh bis 8 Uhr abends. Hl. Messen von 5 bis i/z10 Uhr

, halb 12 Uhr vormittags: Festbummel in den Arkaden der k. k. Universität; nachmittags: Ausflug zum „Feldmarschall Radetzky' am Liechtenstein bei Mödling. Line Anregung für Sie Aroier Kauern- bünckler. Wie uns aus Wien mitgeteilt wird, machte die einheitliche Huttracht der niederöster reichischen Bauernbündler beim Bundestag auch nach außen hin für das Auge den Eindruck der Zusammengehörigkeit und Eintracht. Wie wäre es, wenn auch Mitglieder des Tiroler Bauern bundes sich zu einer ähnlichen Huttracht

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Brixener Chronik
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Pagina 2 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
den Gottes lästerer wieder auf unsere Universität. Deswegen also hat sich Tirol zur Zeit, da es nicht zur Krone Habsburgs gehörte, so warm, so begeistert für Oesterreich eingesetzt, um hundert Jahre später von der österreichischen Regierung ganz dieselbe Verhöhnung unseres Glaubens zu erleben, die damals zum Aufstand geführt hat! Wozu sprechen wir noch von einer Tiroler Landesfeier? Eher einen Trau er go ttesdieust könnte man halten für die armen, wahnbefangenen Helden des Jahres neun, die da geglaubt

hat fahreu müssen, daß er vom Unterrichtsminister hat empfangen werden müssen, um diesen Instinkt zu bekommen. Es ist zu empörend, was sich damit das regiernngsgestempelte Freimaurertum an der Tiroler Universität geleistet hat, als daß man es eingehend schildern könnte. Wahrmund kommt m der Zelt der höchsten Aufregung aus einmal aus Spamen zurück, fährt nach Wien und nächsten Tags zurück, kündigt eine Vor- besprechung an, führt diese mit Germanisten und Medizinern, die bei ihm auf keinen Fall

was zu suchen haben, und liest am gleichen Nach- mittag unter dem Schutze der akademischen Platten- brüder ein kirchenrechtliches Seminar, ohne daß das Tiroler Volk oder die Tiroler Studenten schaft auch nur geahnt hätte, welch frivoles Spiel getrieben wird. Und als am Dienstag die katho- lische Studentenschaft auf die Universität ziehen wollte, wurde ihr vom Rektor der Ein tritt ohne Angabe von Gründen ver weigert. Sie hat ganz recht gehandelt, daß sie hierauf , dem akademifchen Senat in folgender

Studenten schaft energischen Protest und sieht sich genötigt, angesichts eines derartigen Vorgehens den aka demischen Behörden das schärfste Mißtrauen aus zusprechen. Die katholisch-deutsche Studenten schaft Innsbrucks.' Als Wahrmund am Dienstag um 12 Uhr wieder lesen sollte, wurde im Auftrage des Unter richtsministeriums die Universität bis auf weiteres geschlossen. Keukerungen Ser Regierung. Im Anschlüsse bringen wir die letzten tele graphischen Mitteilungen aus Wien und Innsbruck: Laut

des Rektors und des Dekans in Kenntnis gesetzt, damit die aka demischen Behörden in der Lage seien, etwa er forderliche Verfügungen zn treffen. Inzwischen erfolgte bis auf weiteres die Sistierung der Vor lesungen und Seminare an der Innsbrucks Um-. versität von Seite der Regierung. Innsbruck, 2. Juni. Der Statthalter ord nete die Sistierung der Vorlesungen an der hiesigen Universität an. Es herrscht vollkommene Ruhe. Aus Stadt und Nand. Brixen, 3. Juni 1908. «slmo. freitsg. Seil 5. MI. 8 Uhr abends

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Pagina 2 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
der .Ka:ho!itcn Tirols sich gestellt Hai. Lindere Kronländer solgen dem Beispiele. Unicrc Kräfte sind nichi erschöpft. Wer da meint, die chrifttichsvzialen Abge ordneten und Sie christlichfoziale Partei hauen sich schon verausgabt, der irrt. Schon ftühcr, als es gall, die Enncrnung des Religionsfchänders Wahrmund von der Jnnsbrucker Universität erreichen, damit unsere Söhne nicht das Lehrgift eines Wahr- mnnd einsaugen müssen, ivnrden weitere?.>!'aß regeln zum Schnur unserer Religion und zum Schutze

. Anzeiger' berichte! am Dienstag: Im Statthaltereipräsidium wurde sowohl lelephonisch, als auch durch persönliche Vorstellung des ReichsraisabgevrdnclenProscssor Mapr und Vertrerer der kalholischen deutschen Studeinenschaft Aufschlüsse begehrt: der Herr Stalthalier Baron Spiegelfeld zeigte sich aber über die Vorgänge in der Universität vvlli g 11 nor 1 r n 1 ier 1 i !) und konnie immer nur mitteilen, es sei ihm über das Tatsächliche nichts bekannt. Mit den Mitleilnngen der Re gierung wäre

haben die Sache möglichst geheimnisvoll .i.igczeneli. d.'.mit die Ueberrumoelung gelinge. Lnen uud ehrlich ist das Vorgeben der srei- sinnigen Eliane an der InnSbrucker Universität sicherlich nicht zn i'.cnnen: im 'Hegenieil gleicht cs einem heimlückuchen Ueberfall. T^as sreiiinnige Siudenienorgan „Tiroler Tac:b-a:l' weiß zu erzählen: Professor Wahrmund begann heuie Z Uhr nachmiuags sein lirchenrcanliches Seminar, das sehr zahlreich oeftichl war. Es ereignete sich lein Zwi''ch>ensall. Tic Zahl der Beteiligten

2. Juni, berichtet: Tic Regierung hat soeben die Ab haltung de- kirchenrechtlichen Seminars durch Professor Wahrmund in Innsbruck, als eines integrierenden Teils dcr Vorlesuugstätigkeit des Proiessors, aus (i'ründcn dcr öffentlichen Ruhe und Urdnung nnicrsagt. Infolge der Schließung der Universität in Innsbruck soll es im Kabinett zu einer Krise kommen. Umerrtchtsminister March er erklärt, daß die Schließung der Universität über seinen Kopf hinweg ersolgt sei und daß er entschlossen sei, daraus

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
in der Lage seien, die etwa erforderlichen Verfügungen zu 'treffen. Die inzwischen, bis weiteres erfolgte Sistierung her Vorlesungen und der Seminare der Innsbrucker Universität stellt sich nur als weitere Konsequenz des von der Regierung ein genommenen Standpunktes dar." Die Ereignisse in Innsbruck. Gestern abends 6 llhr fand im Gasthofe „zum granen Bären" eine freiheitliche Studentenversamm- lung statt, in der die Vertreter derselben kurz über die Ereignisse des letzten Abends und Tages Bericht

erstattet und insbesonders darauf Hingeiviesen wurde, daß von gar keiner Seite, weder von frei heitlicher, noch von klerikaler Seite ein Anlaß gegeben wurde, die Schließung der Universität verfügen. Im Anschluß an diese Ausführungen beschloß die Studentenschaft, folgende Erklärung zu veröffentlichen: „Die freiheitliche Studentenschaft von Innsbruck erklärt, daß sie in der Schließmrg der" Universität eine grobe Mißachtung des Kom promisses durch die Regierung erblickt und daß es eine Wiederöffnnng

Hochschulausschuß benachrichtigte die Innsbrucker Studentenschaft, daß sämtliche Vor lesungen sistiert und die Universität ge schlossen wurde. In Prag ist der Streik an den deutschen Hochschulen allgemein, die tsche chischen Studenten werden morgen mit dem Streik einsetzen. Abordnungen der Studentenschaft ver ständigten die Rektoren, daß mit Rücksicht auf den Gewaltakt in Innsbruck der Generalstreik proklamiert wurde, worauf die Rektoren antwor teten, daß sie die Verantwortung für die Folgen den Studenten

überlassen mühten. Die Hörer der deutschen Technik in Brünn haben heute früh den Streik begonnen, der Ausschuß hat seine Mandate niedergelegt. In Wien war heute vormittags die Situation noch ungeklärt. Jedoch werden auch dort nach uns zugekommenen Informationen nachmittags sämtliche Vorlesun gen sistiert werden. In Czernowitz ist heute infolge des Nationalfeiertages die Universität geschlossen. Vom Tage. Innsbruck. den 3. Juni. Abgeordnetenhaus. Das Ereignis der gestrigen Sitzung des Abgeord netenhauses

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 8
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 8
8 d Ankundigungspreis nach Tarif. — Annahme in allen Ankündigungs-Anstalten des In- und Auslandes. Ur. 143 Irmsdrnck, Donnerstag, 4. Inm 1908. 43. Jahrgang Generalstreik an allen Hochschnlen. Innsbruck, 3. Jrmi. Gestern mittags wurde durch eine telegraphische Verfügung des Ministeriums die Sistierung sämt licher Vorlesungen in Innsbruck angeordnet und die Universität bis auf weiteres gesperrt. Die Regierung hat durch diese Maßnahme die mit der Furcht vor angeblichen Demonstrationen be gründet wird, den klerikalen

anzusehen. Während man im ersten Moment noch eine Demission Mar- chets für unvermeidlich hielt und davon sprach, daß sich auch die Minister Derschatta und Prade mit Marchet solidarisch erklären werden, kam es später wieder zu der bis zum Ueberdruß bekann ten „ruhigeren Auffassung" und gegen Abend war die Krise durch ein Kommunique des fa mosen Neunerausschusses auch schon wieder glück lich beigelegt. Freiherr von Beck erklärte nämlich, daß die Schließung der Universität nichts anderes sei

Dr. v. Der schatta, Dr. Marchet und Prade, vorübergehend auch Ministerpräsident Freiherr v. Beck teilnah- men. Es wurden die Vorgänge an der Inns brucker Universität eingehend bespvochen und hie bei folgendes festgestellt: lA!m 21. April hat das juridische Professoren kollegium in Innsbruck folgenden Beschluß ge faßt: „Die Fakultät beantragt mit Rücksicht auf die obwaltenden Verhältnisse, es hätten die Vor lesungen über Kirchenrecht in diesem Semester ganz zu entfallen; jedoch dürfen daraus für die Studenten

keine Nachteile erwachsen." Aus diesem vom Unterrichtsminister genehmigten Be schlüsse erhellt zweifellos, Daß infolge dieser Maß nahme im Sommersemester 1908 an der Inns brucker Universität weder durch Wahrmund noch durch eine andere Lehrkraft Kirchenrecht behan delt werden dürfe; demgemäß waren natürlich auch alle kirchenrechtlichen Spezialkollegien, wie solche über Eherecht oder Seminarien ausgeschlos sen. Trotz des damals gefaßten Beschlusses hat das Kollegiu m der jurid i schen Fakultät später

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 8 di 20
Data: 04.06.1908
Descrizione fisica: 20
gemachten Versprechen Rück¬ sicht zu nehmen. Wir bedauern, daß diese Ihre Haltung möglich! war, obwohl ein Angehöriger; des Professoren - Kollegiums der Innsbrucker Universität angehört. Wir werden dafür sorgen, daß die Öffentlichkeit über den Stand der Dinge entsprechend aufgeklärt werde. Sämtliche Ver¬ treter der deutschfreiheitlichen Studentenschaft Innsbrucks". Weiter beschlossen die Vertreter der freiheit¬ lichen Studenten folgende Erklärung

nachmittags fand eine Äusschußsitzung des „D euts chenVolks verein esinJnns- bruck" statt, der auch der ehemalige Reichs¬ ratsabgeordnete Dr. Erler anwohnte. Es wurde mit Stimmeneinhelligkeit folgende Kundgebung beschlossen: „Die gestern über Auftrag der Wiener Regierung erfolgte Schließung der Inns¬ brucker Universität ist ein brutaler Eingriff in die Autonomie der Universitäten, zu welchem die tatsächliche Lage auf der Uni¬ versität nicht den geringsten

Anlaß gegeben hat. Die Schließung ist eine unter dem Drucke der terroristischen Drohungen der klerikal-christlich^ sozialen Partei und aus Wunsch höherer, poli¬ tisch unverantwortlicher Kreise unternommene Herausforderung der freiheitlichen Bevölkerung der Landeshauptstadt, aus welche diese die Ant¬ wort nicht schuldig bleiben wird. Der Ausschuß macht die Regierung, welche den Frieden der Universität und die staatliche Autorität der kle¬ rikalen Hetze

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