, blauen Himmel, die geputzten, heiteren Menschen zwischen den Zeilen sehen, man muß den Flieder, die Maiblume riechen — Glockenklang soll in das Ohr schallen und ein tiefes, volles Behagen, ein zustimmendes Lächeln um die Lippen locken — ja, ja, das ist Pfingststimmung, das ist Pfingsten . . ." „Nun, lieber Hugo, was wirst du .denn schreiben?" Eine helle, liebe Stimme fragt es, und ein blondes Frauenköpfchen schaut mir über die Schulter. „Hast du dir schon etwas aus gedacht? Weißt du schon den Titel
?" Den Titel! Ja, das war's. Das ist überhaupt gar keine Kleinigkeit, den rechten Titel zu finden, der gleich Span nung erregt und den Leser gefangen nimmt. . Nein, Liebchen," antwortete ich der holden Frau, „den Titel Hab' ich noch nicht, der kommt ja auch erst später, wenn alles fertig ist; sieh einmal —" das Dozieren könnt' ich nicht lassen, trotz dem gerade Ferien im Kolleg waren —, „sieh, der Titel entwickelt sich meistens erst aus dem Ganzen, erst, wenn die Hauptperson und die Erlebnisse
derselben, oder ein Gegenstand, oder —" „O, lieber Hugo," fiel mir die kleine Frau ins Wort, „tme oft ist dir eine Sache, ein Name, eine Person ein- gefallen, ein Geschick, eine Notiz — und gleich war für die beabsichtigte Arbeit der gewünschte Titel da; du hast mir's selbst gesagt, daß sich dann oft die Ge danken um diesen, sozusagen vom Himmel gefallenen Titel herumranlken; weshalb soll es dir beut' nicht ebenso gehen — wart' nur, ich will dir helfen — nimm doch einfach „Pfingsten"; das bringt gleich die richtige Trimmung