auf derJdee, der C h a ra k t e r ist i k und der Au S fü h r u » g. Die Idee, den Tiroler Helden in aller Schlichtheit und Kraft, mit allen Aenßerlichkeilen, die sein Bclk und seine Zeit bezeich nen, hinzustellen, hat in diesem Vilte die entsprechende, folglich die schöne Form, denn nur die. Harmonie des Wirklichen mit dem Gedachten istSchönheit. Charakter ist das einer Person ausschließlich Zukommende. Nun so blicket denn hin auf das Bild, das hier von diesem Bilde beigegeben, seht
ihn an den Kommandanten der Tiroler, mit der Kugelbüchse über der Schulter, mir der Fahne für Gott, Kaiser und Vaterland, mit dem Schützenhute, der auf dem vertheidigten Boden liegt; seht ihn an den frommen Krieger, das kräftige Antlitz gegen Him mel, ruhig auf seinem Felsen, der seine Heimath ist und seines Landesvaters Eigenthum! Ist es nicht Andreas Hofer? — Endlich die Ausführung. Ein riesiges Bild, in solcher Bekleidung, und so hervortretend, so lebendig, so warm? Fürwahr, Schaller hat seine Aufgab- so rühmlich
nichts hatte und nichts wollte, als das Vaterland, so gehört auch in schöner, gerechter Ewiederung alles, was an seinem Denkmahle Theil hat, nur dem Vaterlande an: der ehrwürdige, väterliche Mo- . narch, der dessen Errichtung geboth, der Künstler, der eS aus führte, selbst der Stoff, aus dem es gebildet wurde. Das ganze Vaterland spricht aus diesem Steine, mögen des Vaterlandes Söhne dereinst ermuthigt und erhoben den Worten lauschen, die eines frommen Streiters That und Lohn verkünden. Andreas Hofer, der Oberkoinmaudant der Tiroler Frei
gewesen, jedem Beschauer eben so leicht als seinen eigenen Landsleuten ans den ersten Blick erkennbar, der schlichte Tiroler Bauer, der für sein Heiligstes in den Kampf geht. Die Schwierigkeit für den Künst ler war also doppelt, aber auch doppelt das Verdienst, sie so sieareich überwunden zu haben. Alles, was die Regeln und die Beispiele der Plastik bisher als unerläßliche Bedingungen festge stellt hatten, mußte verläuqnet, mußte der Wahrh.it und einem zweiten, noch außer der Kunst liegenden Zwecke geopfert wer
den. Wenn schon die heurige Kleidertracht überhaupt den Forde rungen der Plastik feindselig entgegen tritt, indem sie eine ihrer ersten Bedingungen, die möglichst vollkommene Darstellung der menschlichen Körperformen beschränkt oder gar aufhebt, so wird die Tiroler Landestracht, so romantisch, >a so mahlerisch sie auch in der Wirklichkeit und mit den dazu gehörigen Umgebun gen sich ausnehmen mag, den Uebelstand eher vermehren, als vermindern, und manche Theile dieser Tracht, wie z. B. der schwere, breite