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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 125 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
II. Die erste Befreiung des Landes. Iii Lefebvre die Mitwirkung der Tiroler in einem für sie günstigen Sinne hervor. Es kommen zwei Berichte Lefebvres über seinen Einmarsch nach Tirol in Betracht; ein kurzer vom 14. Mai, 6 Uhr früh aus Wörgl und ein ausführlicher aus Rotholz vom 16. Mai r ). In diesem wird zunächst des „hartnäckigen' 'Widerstandes ge dacht, den die Tiroler am Pafs Strub leisteten, dann der Gefechte vom 12. Bei Tagesanbruch wird Lefebvre angegriffen. Der Feind hat eine Wolke

von Tirolern an den Flanken des Tales auf gestellt, die verborgen hinter Felsen viele verwundeten. Sie wurden zurückgeschlagen. „Mais ces Tyrolicns und cessé de nous inquieter dans tonte notre marche, soit par le feu qui était très vif, soit par les enormes pierres quails ont roulées de la montagne sur nos colonnes.' Kürzer fafst sich Lefebvre über die Leistung der Tiroler im Gefecht vom 13. Dort wirkten Tiroler vorn Zillcrtal und Oberinntal mit, welche die Flanken der Berge bedeckten 2 ), Gemeint

sind die Unterinntaler von Hall abwärts. Lefebvre habe sie mit einem bayrischen Bataillon angegriffen un d vertrieben. Alles in allem ein für die Tiroler günstigeres Bild, als das, welches Oh as t eie r und Hormayr ent werfen, die ein Interesse hatten, die österreichische Niederlage den Tirolern auf das Kerbholz zu schreiben. Sehen wir noch naher zu. Sicher ist, dafs die Tiroler nicht sehr zahlreich an den Gefechten bei Wörgl teilgenommen haben. Straub hatte höchstens 300 Leute unter sich. Am Tage vorher wurde

bei Kiefersfelden gefochten, wo Deroy 500 Öster reicher und „eine Anzahl' Tiroler auseinandersprengte 3 ). Ls werden die Unterinntaler unter Sicherer gewesen sein, die dort gekämpft hatten. Hachdem die Kompagnien Winterstellers schon am Panik Strub vernichtet worden waren, ergibt sich, dafs ein guter Teil der Unterinntaler gar nicht mehr in Wörgl zur Verfügung stand. Die Oberinntaler und Südtiroler heran zuziehen , hatte Chastelcr unterlassen. Für die Tiroler war 1) Sa ski 3, 275 und 299

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Pagina 186 di 230
Autore: Arens, Franz / von Franz Arens
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XVI, 436 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Segnatura: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
ID interno: 87425
353 Sechster Abschnitt. einer durch Arbeit erwarb, ist ihm ganz besonders zu eigen J ). Und namentlich einer, der nichts als seine Arbeitskraft besafs, konnte seines verdienten Lohnes sicher sein 2 ). Ihm vor allen war man bereit, sein Recht werden zu lassen, wenn er auch meist der untersten Schicht angehörte 8 ). Dienst und Arbeit waren ferner die Gründe, die den Tiroler aufser Landes zu führen pflegten, wenn es mit rechten Dingen zuging 4 ). War Arbeit eine gesunde, normale Ausfüllung

auf das gemeine Wohl mit. Die Wirkung der menschlichen Gefühlsbeziehungen auf die Sittlichkeit haben wir kurz verfolgt; wir dürfen aber auch nicht vergessen, dais dieser tirolische Mensch in seiner einsamen und grofsen Tiroler Natur steht 10 ). Die grofse Abgeschlossenheit des 1) S. oben S. 225. 266. 268. 2) So nach Graf und Dietherr (S. 268) auch der Lohnwerker. 3) Latzfons und Verdings (vor 1539) IV, 369, Salern und Valirn (Mitte des 16. Jahrhunderts) IV, 407, Lienz (1596) IV, 612. 4) Zell und Fügen (Mitte

des 15. Jahrhunderts) II, 377 Nl. 5) Sarntheim (1658) IV, 269. 6) IV, 271, s. oben S. 275. 7) IV, 416. 8) Vgl. die Einziehung der „Müßiggänger' zur Verminderung der Tot schläge nach Beschlufs des „Bauernlandtages' von 1525, Egg er S. 108. 9) Zingerle S. 284ff. 10) S. oben S. 22 f. 123 if. Das sittliche Leben. 353 Lebens hielt manche Versuchungen von ihm fern, die harte Arbeit stählte seine Energie. Die enge und vertraute Nähe des Erden fleckes, auf dem er geboren, liefs in dem Tiroler Bauern ein warmes und starkes

bei den Tiroler Bauern nicht gesucht werden kann, und, so weit es zu erwarten ist, im Sinne der Kirchenlehre verläuft. •Spärliche Analekten dazu haben wir in dem Abschnitte über das religiöse Leben gegeben 2 ). Aber ein allgemeines, lückenloses Bild läfst sich nicht zeichnen. Ebenso haben wir über die Aktivi tät der Tiroler im Verhältnisse zur Natur und zum historisch 'Gewordenen bereits gesagt, was zu sagen möglich war 3 ). — Ver zichtet man aber auf den Begriff der einheitlichen Weltanschauung und fragt

nach den „Lebensanschauungen' der Tiroler Bauern, -dann ist auf die ganze Arbeit hinzuweisen — eine Rekapitulation in kurzen Formeln wäre wenig fruchtbar. Noch eine Lücke aber ist auszufüllen. Wir sind vom Rechte •ausgegangen und haben uns, undankbar genug, oft darüber beklagt, •dafs wir „nur' eine Rechtsquelle zugrunde legen konnten. Was ist denn nun aber dieses Recht selbst? Wie verhält es sich zur ■Gesamtheit des Seelenlebens? Auf diese Fragen müssen wir noch 1) S. oben S. 129 f. 2) S. oben S. 104 ff. 3) S. oben

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 297 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
V. Das Ende. 288 habe 1 ). In Schweigen hüllte er sich auch, als Erz herzog Johann ihm das Schreiben Hofers vom 22. Ok tober und den Bericht Roschmanns vom 23. vorgelegt hatte, Und doch erwartete alle Welt eine kaiserliche W illensäufseru n g, in Tirol, wo, wie wir gesehen, auf die Ankunft eines kaiserlichen Kuriers gerechnet wurde, wo noch am 4, No vember der Haller Stadtkommandant, Straub, an seine Frau schreibt: „Wir Tiroler sammeln unsere Leute und verteidigen das arme Vaterland so lange

, bis wir von unsenn Kaiser Franz den Armee-Befehl erhalten, dafs wir nichts mehr unternehmen und Frieden machen sollen mit den Franzosen und Bayern 2 in wo die Deputierten des Landgerichts Lienz vom Vizekönig Eugen einen vierzehntägigen Waffenstillstand fordern, um sich beim Kaiser Franz zu befragen, der sie zu den Waffen gerufen hat und allein ihnen das Niederlegen der Waffen befehlen kann 3 ), sondern auch in österreichischen Kreisen. Genta, der freilich von den Hilfs kräften der Tiroler eine übertriebene

Meinung hat, glaubt, dafs sie ohne Schaden davon kommen würden, wenn sie einen geschickten Unterhändler hätten, und er stimmt Hormayr bei, dafs Kaiser Franz hei Napoleon einen besonderen Schritt hätte unternehmen sollen 4 ). In der Tat legte der neue Staatskanzler Metternich dem Kaiser den Entwurf eines Aufrufes an die Tiroler und eines Handschreibens an den Chef des kaiserlichen Kabinetts, Grafen Rudolf Wrbna vor, diesen für den Fall, als die Franzosen die Absendung des Erlasses an die Tirolei

^ er weigern würden. 'Wrbna sollte ein Handschreiben zur Absendung an Andreas Hofer zugestellt werden 5 ). Der Kaiser aber ent- 1) 1809 Okt. 20, EntscMiefsmg auf den Vortrag des Erzb. vom 11. Ok tober, Or. I. F. Bibl. Ferd. 2073, Nr, 106. 2) Kop. I. F. Bibl. Ferd. 2707, Anhang Nr. 18. Nach dem Brief des selben an dieselbe vom 6. November erwarten die Tiroler täglich den Kurier .mit dem Armee-Befehl des Kaisers Franz. 3) Eugen an Napoleon 1809 Okt. 31, Mèrci, et G ott . du Pr, Eugene

6, 95. Die Gewissensangst vieler Tiroler drückt sieb, auch rührend in dem Schreiben Winterstellers an K, Franz aus- Pete mad er, Tirols Landesverteidigung 1,149. 4) Tagebücher 212. 5) Der ErlaCs an die Tiroler sollte lauten: „ Tiroler t Ihr habt mir Be weise von Anhänglichkeit gegeben, welche mein Herz stets mit Dankbarkeit

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 191 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
III. Die zweite Befreiung des Landes, 17 7 Tirol, welche die Unterwerfung des Landes sickern sollte 3 ). Um so unangenehmer berührte dann die Nachricht vom Abmarsch Lefebvres. Zugleich verbreitete sich am 27- Mai in München die Kunde vom Gefecht am Berg Isel vom 25. 2 ). Der Bericht des General Deroy über diese Angelegenheit war nun wenig geeignet, die Lage klarer erkennen zu lassen. Deroy glaubte, dafs die Österreicher und Tiroler, die ihn angriffen, nach Schwaben durchbrechen wollten

; er erkannte somit nicht, dafs es die Haupt macht des Tiroler Landsturms war, die ihm entgegenstand. An den Rückzug der Tiroler knüpfte man die Hoffnung, dafs sie in ihre Berge geflohen seien 3 ). Am letzten Mai waren, indes diese Hoffnungen wieder geschwunden. Seit dem 27. fehlten alle Nach richten von Deroy. Nur die Kämpfe bei Scharnitz, wo Graf Arco vergeblich nach Innsbruck durchzubrechen suchte und sich nach Mittewald zurückziehen mufste, liefsen Übles ahnen» Man horte von Teimers Wirksamkeit

im Oberinntal, die bedeutend vom Ge rüchte übertrieben wurde, und erfuhr, dafs die Innsbrucker Kapi tulation vom Landvolk nicht anerkannt werde. Aufrufe Hormayrs, in welchen die Freiheit der Schweiz gepriesen war, liefsen die Anschauung entstehen, dafs die Tiroler nicht mehr für Osterreich streiten, sondern die Republik erklären - wollten 4 ). Endlich kam die Nachricht von dem ungünstigen Ausgang der dritten B erg-J sei-Schlacht und dem Rückzüge Deroys 5 ). Hat schon sie Bestürzung hervorgerufen

, so noch mehr der Ausfall der Tiroler bei Scharnitz. Schon hielt man die Umgebung von München für bedroht. Flüchtende Bauern langten dort an und auf den Bat des Generals du Taillis, des Stadt kommandanten von München, kehrte der königliche Hof aus Nymphenburg in die Stadt zurück 6 ). Deroy war beauftragt, ein Vordringen der Tiroler zu verhindern. Er nahm Aufstellung am Ausgang des bayrischen Hochlandes von Rosenheim bis München, Graf Arco mit seinen 600 Mann war bis Wolfratshausen zurück- 1) Unten

Nr, 35. 2) A. a. 0. Nr. 36. 3) A. a. 0. Nr. 37. 4) Unten Nr. 38. 5) Unten Nr. 39. 6) Unten Nr. 40: vgl. auch das Schreiben Maximilian Josephs an .... 1809 Mai 30, Lebensbilder aus den Befreiungskriegen 3, 359. T. Voltolini, Der Tiroler Aufstand.

9
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 299 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
Y. Das Ende. 285 bewogen haben? Wohl die Scheu, den feierlichen Verh ei (sangen, die er in seinem Handschreiben aus Schärding, in seiner Zuschrift an die Tiroler Stände vorn 1. Juni und vor allem im Wolkers- dorfer Aufruf vom 29. Mai gemacht hatte, auf diese Weise widersprechen zu müssen. Für Tirol ein unheilvoller Entschlufs. Es begreifen sieh die harten Worte, die Gentz über das Ver halten des Kaisers aus der Feder schlüpften 1 ). So blieb es bei der Sendung Lichtenth urns. Lichten- thurn

war Tiroler. Er besafs damals keinen amtlichen Charakter, doch brachte er ein Handschreiben des Erzherzogs Johann mit, in dem der Erzherzog mitteilt, dafs wirklich Friede geschlossen und dafs es der Wunsch des Kaisers sei, dafs die Tiroler sich ruhig ver hielten und sich nicht nutzlos opferten 2 ), doch entbehrte dieses Schreiben jeder Beglaubigung, war nicht gesiegelt 3 ). Noch am 21. wurde Lichtenstein aus Keszthely entsendet; es war ihm auf getragen, bei Tag und Nacht „ohne Hindernis' nach Innsbruck

zu reisen 4 ), Er traf die Dinge in Tirol in unheilvollstem Zu stand. Die Bayern und Franzosen zögerten, sie hofften unzweifelhaft, das Land friedlich zu gewinnen. Die Tiroler deuteten dieses Benehmen als Schwäche ß ). Hofer, der noch immer der Meinung war, dafs Tirol nicht an Bayern komme, fragt bei Drouct, als er den Frieden den Tirolern kundmacht, an, was der feindliche Einfall bedeute °). Drouet antwortet in hochmütiger Weise. Er nennt Hof er das Rebellenhaupt, mit dem er sich nicht in Verhandlungen

einlassen dürfe 7 ), aber er wiederholt die Briedens Verkündigung. Das war nicht die Art, um die Tiroler zu gewinnen. An demselben Tage erläfst Vizekönig Eugen einen Aufruf, der Frieden und Amnestie verspricht, zur Unterwerfung auffordert und die Abstellung aller Klagen 1) Gentz, Tagebücher 212. der Eapp 698; Hormayr, Andreas Hofer 2 2, 489. 3) H. 'Wörndle, Dr. Philipp 'Wörndle 118 Dach dessen Aufzeichnung. 4) Erzh. Johann an Generalmajor von Marschall 1809 Ott. 21, I. F. Bibl. Ferd, 2078, Nr. IIB

. 5) Hofer an Firler 1809 Okt. 23, 1 F. Bibl. Ferd, 2729, Nr. 72. 6) Rapp 691; Andreas Hofer und die Tiroler Insurrektion im Jahre 1809, 68 f. 7) Kop. I. F. Bibl. Ferd. 2073, Nr. 118.

10
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 64 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
Erzherzog Johann die Tiroler durch seine Agenten geradezu zur Fahnenflucht auffordern, wenn er auch wünschte, dafs Gewalttätigkeiten unterbleiben sollten •). In Salz burg und Villach wurden eigene Werbekommandos für flüchtige Tiroler Jäger aufgestellt s ). Bekannterweise war denn auch die Fahnenflucht der Tiroler Jugend eine außerordentlich starke. Und wo die Stellung versucht wurde, kam es ku Unruhen, die nament lich in Axarns und Predazzo mi förmlichen Revolten ausarteten. Dan die Konskription

nicht durchgeführt werden konnte, war ein Zeichen völliger Schwache Bayerns, war eine böse 'Vorbedeutung der kommenden Ereignisse. Nach den Unruhen, welche die Konskription im Gefolge ge habt hatte, trat einige Beruhigung der zur Siedehitze gesteigerten Aufregung 3 ) im Lande ein. Vielleicht auch mag das lange Zögern der Österreicher lahmend auf die Spannung der Geister eingewirkt haben. Aber es war nur die Ruhe vor dein Sturm. A 1 b die Lo sung dea Aufstandes erscholl, und die Tiroler sich selbst befreiten

unterbleibe und die junge Mannschaft .sich, wie bereits ein guter Anfang macht ist, durch die Flucht in das Soklnirgisehe oder nach Umständen nach Kärnten rette. 2) Ebendo rt. 3) Trauner an Krzh. Johann 1809 Marx. 10, I. F. Bild, Ferd. 2071. Nr. 7 glaubte, dafs sieh die Tiroler hei ihrer J^jidenschaftliehkeit selbst verraten werden. *

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 46 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
S3 I. Die Vorgeschichte des Aufstandes. innenmgen schlössen, die Ausmerzung des Namens Tirol aus der Amtssprache} Unwillen im Lande erregt haben. Denn der Tiroler hingt an seiner Heimat, und die Aussicht» in dem bestgehafsten Bayern aufgehen zu müssen, war für ihn nicht verlockend. Sah er doch mit Verachtung auf seinen nördlichen Nachbar herab, in welchem der freie Tiroler Bauer, weil der bayrische zumeist leibeigen war, keinen ebenbürtigen Genossen sah und dein er auch in materieller Kultur

überlegen war. Der Gegensatz, der durch Jahrhunderte zwischen den Häusern Habsburg und Wittelsbach bestanden hatte und der vor hundert Jahren zum Einfall der Bayern in Tirol und der glorreichen Verteidigung des Landes durch die Tiroler geführt hatte, mufste die Spannung noch ver mehren. Ein derbes Schimpfwort war es, das der Tiroler dem Bayern gönnte. König Maximilian Joseph hatte bei Besitznahme des Landes feierlich versichert, dafs an der Landesverfassung „kein Jota' geändert

, und eine Grenze war 1 nicht zu ersehen. Es ist ganz glaublich, dafs die Klagen dieses Inhalts, welche die Tiroler Deputierten dem Erz herzog Johann vorlegten '), der Meinung des Volkes entsprachen. Im übrigen werden diejenigen am meisten die Aufhebung der Verfassung beklagt haben, die durch diese Mafsregel verloren, also die Mitglieder der Landstände und vor allem der land ständische Adel. Diese Kreise waren es ja auch, die am eifrig sten nach der Wiedervereinigung Tirols mit Österreich die Wiederherstellung

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 321 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
unerschwingliche Lasten auf und leistete kulturell wenig. Das war das Ende des Aufstandes der Tiroler. Grofses Auf sehen hat er erregt. Die Besten Deutschlands erzeigten den Tirolern ihre Sympathien. Die Tiroler haben nicht national empfunden. Die Freiheit, für die sie die Waffen, er griffen, hatte wenig mit dem gemein, für das ein Stein oder Arndt sich begeisterten. Es war der Widerstand einer noch an halb mittelalterliche Zustände gewöhnten Bevöl kerung gegen den modernen Staat} der Bauernstand verteidigte

seine Rechte und Privilegien gegenüber einem absoluten Regiment mit seiner zentralistischen und nivellierenden Tendenz. Aber es sind dennoch die Taten der Tiroler nicht vergeblich geschehen. Sie zeigten, dafs man für Ideale alles, auch das Leben opfern könne. So bleiben die schönen Worte Heigels wahr: „Hofer und seine Freunde sind nicht deutsche Helden; der Gesichtspunkt, dafs es sich um deutsche Ehre handle, war ihnen völlig fremd, aber die Kühnheit, womit sie in einer Zeit, da alle Fürsten und Völker

um die Gunst Napoleons buhlten , für ihre Selbsterhaltung sich dem Übermächtigen entgegenstellten, machte gewaltigen Eindruck auf Deutschland . . . Für das heranwachsende Geschlecht gingen die Schüsse, die auf Napoleons Geheifs in Mantua den Tiroler zu Boden streckten, ebensowenig wirkungslos verloren, wie das Ende Palms in Braunau : Deutsehland hatte einen Märtyrer mehr, und diese Blutsaat zeugte Männer *).' Und darin liegt die historische Bedeutung des Tiroler Auf standes von 1809. 1) Heigel, Andreas

14
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 276 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
Iii Y. Das Ende. Im einem zweiten Handschreiben empfiehlt; der Kaiser, die Häupter der Tiroler allenfalls verkleidet in Sicherheit zu bringen 1 ), Diese Befehle kamen 111 spät, denn die Tiroler hatten, als die Aufträge in die Hände des Erzherzogs kamen, soweit sie nicht Tirol mit den österreichischen Truppen verlassen hatten, den Widerstand gegen die Feinde begonnen. Wir wissen nicht, wann die Kunde von den Ereignisgen in Tirol ins österreichische Hoflager und zu. Erzherzog Johann kam, Hormayr

beispielsweise vermutete am 10. August, dafs Lcfebvre schon in Brixen sei 2 ). Aber ebenso wenig ist uns bekannt, dafs Erzherzog Johann den kaiserlichen Befehl vollzog und die Tiroler zurückhielt. Da kamen am IB. August die schon erwähnten Deputierten der Tiroler, Möller, Lichtenthurn, Trogmann, mit dem Briefe des gandwirts. Der Erzherzog sandte Müller und Lichtenthurn an den Kaisernach Komorn ®). Trogmann gab er die Versicherung, dafs Österreich keinen Frieden schliefsen, sondern den Krieg fortsetzen werfe

; er ermahnte die Tiroler zu treuer und standhafter Ver teidigung und forderte weitere Benachrichtigung 4 ), Inzwischen hatte die Stimmung am kaiserlichen Hof e gewechselt. Baldacci und andere, besonders Agenten Englands, sprachen gegen den Frieden *). Mit ihnen verband sich Kutschers, der die Fran zosen sogar ohne Aufkündigung des Waffenstillstandes angreifen wollte 6 ). Und was diese Männer in jenen Tagen bedeuteten, er fahren wir aus einem anderen Briefe des Erzherzogs Johann; „Ein Mann machet

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Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 122 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
II, Die erste Befreiung des Landes. gegangen war, an der Nordwestgrenze des Landes, denn man plante gerade einen der Vorstöfse gegen München und Augsburg 1 ). Das war nicht nur taktisch unklug, sondern auch ein politischer Fehler, denn jetzt trat die Bedingung ein, die Lefebvre in seinen Wei sungen für den Vormarsch nach Innsbruck gestellt war. Dann die fehlerhafte Aufstellung, General Penner war zu schwach, um sich in der sonst für die Fechtart der Tiroler günstigen Schlucht des Söllandes

halten zu können, die Stellung, weil von allen Seiten leicht zu umgehen, übel gewählt. Die Ebene von Wörgl endlich setzte Chasteier der überlegenen Macht der feindlichen Kavallerie und Artillerie aus, wobei ihn die Tiroler wenig unterstützen konnten. Auch verlor Fenner den Kopf und dachte zunächst an den lUick- zug 2 ). Dann waren die österreichischen Truppen den feindlichen keineswegs gewachsen. Sie bestanden zum grofseu Teil aus Land wehrmänncrn, die schlecht ausgerüstet und noch weniger eingeübt

einen wenig verheifsenden Eindruck machten und namentlich gegen das französische und bayrische Militär nicht sehr günstig abstachen, vielfach auch nur mit Widerwillen sieb zum Kriegsdienst hatten pressen lassen. Als die Tiroler diese Truppen sahen, meinten sie: „Hat der Kaiser jetzt solche Sol daten? Das sind ja Bauern. Was tun wir mit diesen? Bauern sind wir ja selbst genug 3 a Weit bedenklicher aber war es, dafs zwischen dem Militär und der Tiroler Landwehr und dem Landsturm nicht das beste Einvernehmen

an Dipanii und Peer 1809 Mai 11, da er am 12. nach Murnau abgehen wolle Beilagen zu Rapp 2, Nr. 34. *2) Peternader, Tirols Landesverteidigung 1, 109. 3) Stettners Tagebuch, 1. F. Eibl. Ferd. 8657, f. 8 1 und I. 11; das schlechte Aussehen dieser Truppen bestätigt Hochrainer, Tiroler Bote 1881. 338. Ebenso Danai I. F. Eibl. Dip. 1258, 36. B

16
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 53 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
das Verlangen, über die Stim mung im Lande Aufklärung zu erhalten. Die Instinkte des Volkes werden aufgerüttelt, „Q wie sii Ts wird die Rache gegen manchen sein 8 – <f , Greifbare Gestalt nahm die Verschwörung der Tiroler an, als einige Vertrauensmänner nach Wien kamen, um mit dem Erzherzog Johann die entgültigen Verabredongen zu treffen. Wir sind fiber diese Verhandlungen durch Hormayr unterrichtet, der nicht nur in seinem von Bartholdy 4 ) und Rapp benutzten Berichte an den Generalintendanten Grafen Goes

vom 1) Rapp, Tirol im Jahre 1809, 56. Interessante Briefe Tcimers und Steger? an Kahl, Tiroler Bote 1876, 851 !. und Ambros Mayr, Tiroler Bote 1896, 523 f., deren ältosto in don März 1807 zurückreichen. Schon damals 'wird die Hoffnung eines Wiedersehens in den Jahren 3809 oder 1810 aus gesprochen. 2) Hormayr an Eric. Johann, I. F. Bibl. Fcrd, 2072, Nr, 69. Nach Pot e ma dor, Tirols Landes-Vertheidigung 1, 84 hätte II of er schon am 8. Sep tember 1806 an Erzh. Johann geschrieben, doch dürfte wenigstens

das Datum nicht richtig wiinJergpgobon worden sein, wenn dio Nachricht nicht überhaupt aus der Luft gogriffon ist. 3) Tiroler Bot« 1816, 851 f. 4) Bartholdy, Der Krieg der Tiroler Ijindloute im Jahre 1809, 68f.

17
Libri
Categoria:
Storia
Anno:
1909
Forschungen und Beiträge zur Geschichte des Tiroler Aufstandes im Jahre 1809
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Pagina 360 di 471
Autore: Voltelini, Hans ¬von¬ / von Hans von Voltelini
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XII, 456 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: s.Tiroler Freiheitskampf ; z.Geschichte
Segnatura: II 101.847 ; D II 101.847
ID interno: 160211
Aktenstücke. Nach einer Weisung Champagnys an Otto aus Wien 1809 Juni 5 (ebcn- dort Bavière Supplement 1809 — 1810 Bd. 1' i 110) hat Champagny die vor stehenden Nachrichten aus Tirol dein Kaiser Napoleon vorgelesen- Über das Gefecht am Berg Isel vom 29. Mai Tgl. Mar et ich, Die zweite und dritte Berg Isel - Schlacht 102 f. Die Stärke der kais. Trappen , die sich daran beteiligten, betrug 1270 Mann Infanterie, 87 Eeiter, ebendort 11 ö. Die Stellung der Österreicher und Tiroler reichte

von der Volderer Brücke bis zum Mittelgebirge von Natters und zum Eichhof. Das Gefecht begann nach 7 'Uhr früh und währte bis nach 3 nachmittags. In der Nacht zog Deroy von Inns bruck ab. Da die Xnnbrücken abgebrochen und das rechte Innufer in der Hand per Tiroler war, vollzog sich der Abmarsch auf dem linken Innufer, Am 31. Mai 4 Uhr nachmittags hatte Deroy Kufstein erreicht; M are tic h 213, hm 29. Mai wurde durch das Gefecht bei Hohenems auch Vorarlberg befreit, vgl. Hormayr, Andreas Hofer 9 % 285; Ebenhoch

, Vorarlberg im Jahre 1809, 27. 40. Ott© an Champagny. — München, 1809 Im i 3. Schlappe Arcos bei Scharnitz. Arco weicht his Benediktbeuern zurück. Vorkehrungen gegen einen Überfall der Tiroler. General Du Tallii rät dem König, Nvraphenburg zu ver lassen. Flucht der Landleute nach München. Nachrichten aus Vorarlberg. Verbreitung falscher Siegesnachrichten durch die Österreicher. Schlimme Folgen der Erfolge der Tiroler. Orig. Paris. Arch, da Min. des k. K. Bavière 1809, Bd. 185 f. 280—281 Munich, le 3 juin

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Pagina 106 di 230
Autore: Arens, Franz / von Franz Arens
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XVI, 436 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Segnatura: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
ID interno: 87425
sein, mit dieser Einschränkung ist Landesverteidigung 4 ) geboten, aufser Landes zu ziehen ist aber nicht nötig. Gehen wir nun zum Bewufstsein der Landeszugehörigkeit über! Die Liehe der Tiroler zu ihrem Landesfürsten ist aus rührenden Anekdoten und Tatsachen genug bekannt, die Weis- tümer geben dafür neben ein paar Petitionen im Tone treuherziger Ergebenheit eigentlich nichts; wie wir oben sahen, wufste die Gre- meinde um ihre alten Rechte auch dem Landesherrn f > ) gegenüber eine energische Sprache zu fuhren

des Erbberech tigten 9 ), den eines Leibherren 10 ), der seinen Mann reklamiert, oder den Tatort eines Verbrechens handelt. Doch ist bei ähnlicher Ge legenheit im Weistume Zell und Fügen (Mitte des 15. Jahr hunderts) bezeugt, dafs die Tiroler ihre Lehrzeit bisweilen aufser Landes zubrachten. Besonders streng hat man das Wort „Land' 1) IV, 97. 2) IV, 728. 3) II, 107. 4) Vgl. Tille S. 233. 235. 238. 5) S oben S. 99. 6) IV, 604. 7) S. 99. . 8) S. oben S. 10. 9) S. unten S. 242. 10) Wenns (zweite Hälfte

, denn äus den Weistümern spricht weder der Versuch, die fetandesunter- schiede :: ) aufzuheben, noch irgendein fafsbares Staatsideal. Auch für die allgemeineren Interessen des österreichischen Kaiserstaates wird man vergebens einen inneren Anteil in den Weistümern suchen; der Habsburger in der Wiener Hofburg ist doch vor allem der Landesherr von Tirol J ) — dagegen haben die Tiroler Bauern, wenn Egger 5 ) recht berichtet ist, während ihres Auf standes sich gerade mit den österreichischen Standesgenossen

war s ), und wer weifs, ob auch sie des römischen Königes gedächte, wenn er nicht Herr der österreichischen Erblande wäre. Im 17. Jahrhunderte ist sie dann bereits unter denen, „die man ietziger Zeit nit im brauch hat' — der letzte Schimmer des Reichsgedankens ist aus dem Gesichtskreise des Tiroler Bauern verschwunden. Und, um der Negation des Staatsideals noch einen negativen Zug beizufügen — der Begriff des Staates als solchen ist den Weistümern über- 1) 111, 370 N'i, s . oben S. 66; der Ausdruck findet

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Libri
Categoria:
Storia culturale, folclore, musica, teatro
Anno:
1904
¬Das¬ Tiroler Volk in seinen Weistümern : ein Beitrag zur deutschen Kulturgeschichte.- (Geschichtliche Untersuchungen ; 3)
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Pagina 22 di 230
Autore: Arens, Franz / von Franz Arens
Luogo: Gotha
Editore: Perthes
Descrizione fisica: XVI, 436 S.
Lingua: Deutsch
Soggetto: g.Tirol ; s.Volkskultur ; s.Weistum
Segnatura: II 107.354 ; II 102.240 ; II 120.695
ID interno: 87425
hat, wird dadurch allerdings nicht be einträchtigt, wie der Tiroler Aufstand von 1809 zur Genüge be wiesen hat. So weit über den Einflufs der Natur auf das Gemein schaftsleben. Aber auch die seelischen Eigenschaften des einzelnen Gebirgsbewohners werden durch die umgebende Natur eigentüm lich beeinflufst. Das Leben des einzelnen spielt sich ja zumeist im engen Bereich der Hochtäler ab, ist aber beziehungsreich genug, um gemeinsame Züge eines spezifisch alpinen Volkscharakters aus zubilden. Vor allem verlangt

das Gebirgsleben einen grofsen Aufwand von Körperkraft ; es kommt freilich zuweilen vor, dafs der Mensch durch harte Arbeit und ungenügende Nahrung degeneriert aber im allgemeinen überwiegt der günstige Einflufs auf die Gesundheit und körperliche Tüchtigkeit des Volkes — im österreichischen Heerwesen haben die „Tiroler Kaiserjäger' immer eine ehren volle Stelle behauptet. Auch sittliche Festigkeit, Willensstärke werden durch diese harte Lebensart begünstigt. Dazu kommen die Wirkungen der Bergeinsamkeit

, wie man es ia namentlich'auch den Tirolern Nachrühmt. Das elementare Walten der Naturkraft aber, das tagtäglich den einzelnen wie die Gesamtheit bedroht, erweckt das Gefühl 1111 Menschen, dafs es etwas Stärkeres als er selbst geben müsse, geringfügig und vereinsamt dünkt er sich in der grofsen wuch sen Natur, und er sucht Halt im Glauben. Die Tiroler sind ein frommes Volk, um so mehr, als sie keine Zeit zum Zweifeln und spekulieren haben. Schliefslich darf wohl auch noch darauf hin- S e, Wiesen werden, dafs die unendlich

gegensatzreiche Natur zur Belebung und Symbolisierung förmlich hindrängt — ein Umstand, der uns, wie die anderen hier angedeuteten, natürlich noch näher beschäftigen wird. Hier kam es nur darauf an, der Natur des Landes in ihrem Anteil am tirolischen Volksleben gerecht zu werden. Das eine hängt aber dem Tiroler Wesen natürlich geradeso a ® wie fast allem menschlichen Sein und Tun: dafs in seinen Vorzügen selbst seine Schwächen als Obertöne anklingen. Und davon dürfen wir nicht ganz schweigen

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