Jnnsbr «cker Zeitung. Eilster Jahrgang. tV"- zo. Freytag den 21. April 1809. Auszug der merkwürdigem Begebenheiten. Innsbruck. Oesterreich gezwungen durch die unglückliche Wendung des letzten Krieges mußte das so wichtige Land Tirol — den Schlüssel zu Deutsch land und Italien — an Baiern abtreten. — Diese Trennung war dem liebvollen Herzen des guten Kaisers und Landesvaters Franz I. sehr schmerzlich, und nur das Bedingniß, daß Ti rol bey seiner Constitution und seinen Frey- heiten bleiben
sollte , konnte diesen Schmerz in etwas mindern. Vaiern, durch fremden Einfluß gezwungen, drang dem Lande Tirol das Conscriptions- Systcm auf, schaffte die Stände ab, bemäch tigte sich des EigenthumS der ehrwürdigen Geistlichkeit, und benahm dem Adel seine Privilegien und zum Theile auch seine Pfand gerichte. Sogar der Name Tirol wurde ver tilgt. Oesterreich griff zu den Waffen, und am yten d. M. kamen Se. Exzellenz der Herr Feldmarschatt-Lieutenant Marquis von Cha steler mit dem 8ten Armee - Corps, abgesandt
durch den in Tirol so allgemein geliebten E. H. Johann kaiserl. Hoheit, den bedrängten Tiro lern zu Hülfe. Die ganze Nation rüstete sich, und als am loten die kön. baierischen Truppen die Drücke von St. Lorenzen abtragen wollten, um den Anmarsch der österreichischen aufzuhalten, fiengen die braven Pusterthaler die Feindselig keiten an. Die Klause von Mühlbach wurde umgangen, und die baier. Truppen mußten sich über Echabs am rechten Ufer der Eisack über die Ladritscher Brücke zurückziehcn, welche sie eben falls
, und Morgens kam noch eine französische Kolonne, die aus Italien über Trient, Botzen und Driren durch Tirol nach Augsburg marschiren sollte , und über zooo Mann Infanterie und 600 Mann Cavallerie stark war, den Baiern zu Hülfe, und drückte die Tiroler etwas zurück. Gegen Abend aber kam die Avantgarde des Hrn. F. M. L. Mar quis von Chasteler, welcher auf die erste Nach richt, daß die Tiroler mit den Baiern angebun den hatten, von Sillian aufgebrochen war, auf die Höhe von Schabs, und die Pete — aus Jägern
