123.859 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1934/21_12_1934/ZDB-3073588-9_1934_12_21_1_object_8227897.png
Pagina 1 di 4
Data: 21.12.1934
Descrizione fisica: 4
' ^ iA ✓ • \ " i x . > r • v — Der Weg in den Dimrnel. — Eine Weihnachtslegende von Dans Thalhammer. Das Feuer flackert nur so schwach. Ist gar kein Leben drinnen. Auch nicht im Wasser, das über der Glut dranbrodelt, und keine Wärme recht in der Stube. Das mag der Kuckuck holen! Und der Solterer Thomas hockt trübsinnig in der kleinen Stube. Ist schon nichts anderes bet Keuschenleuten: sagt allmals die Monika, des Thomas armes Weib. Aber der Thomas nimmt es nicht jo wie das Weib, er fährt oft arg auf und poltert und greint, daß es der Monika

zuweilen durch Mark und Bein geht. So ungut kann der Thomas sein. Freilich, manchmal ist er wieder das gutmütigste Wesen selber. Täte auch nicht leicht eine andere mit ihm so gut aus- kommen wie die Monika; sie ist schon das geduldige Lerz selber. Der Thomas weiß das und hält sein Weib in Ehren. Aber wenn es etwa ihm zureden oder ihn beruhigen wollte, dann ist der Teufel erst recht los. So trägt halt das Meib schwer und duldsam ... so duldsam auch nur Frauen tragen und loben können, ohne schwach

zu sein. Die Monika läßt den Thomas poltern, schreien und die .Holzhacken in der Scheune durcheinander schleudern und tut, als hörte und sähe sie nicht ein bissel. Und so ein Tag ist heute, ja heute. Man sollte es nicht glauben, daß ein Mensch so ungut sein kann — am Leiligen Abend. Weihnachtlich ist die ganze Welt und der Mensch, der Thomas, tut dem Lerrgot ganz versteckt entgegen treten? — Ja, ja. Und beim Thomas ist es heute ganz aus der Art. Jetzt stotzt er den angeschnittenen Brotlaib von sich. Das Messer

, und nicht, wie wenn ein heilig Erwarten sein wollte. Ist halt kein gutes Ding das, was dem Thomas schier das Lerz abdrückt. Die Land zieht er jetzt aus der Losentasche. Lin paar Kupferlinge und ein paar Schillinge hält er zwischen den Fingern. Und das soll reichen für alles, was er zu zahlen hat? — Limmelherrgott noch einmal! — Die schlechten Zeiten: sagt der Waldherr und zahlt allfort weniger. Air einmal ein Stöckel Fleisch tragt es zu den Feiertag-m? — fragt der Thomas und schlägt die karge Löhnung auf den Tisch

, daß es nur so klirrt. „Groscherl, Groscherl!" — tut das Kind einen Schrei, das neben dem Lerd auf dem Stubenboden spielt. „Ein Groscherl! . . .* „Ja, ein Groscherl!" sagt der Vater hart. „Ein Groscherl zum Spielen, zum Essen ist's eh zu wenig! . . ." Das Kleine torkelt jetzt zum Manne her und drückt sich an die Füsse des Vaters: „Ein Groschel. . . bitte, bitte! ..." Der Thomas schaut das Kindel lang still und hart an. Sie, die Monika, ist im Geisstak und wird dem Manne und dem'Ktndel wieder einen Läsen Milch

1
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1954/23_12_1954/VBS_1954_12_23_10_object_3146321.png
Pagina 10 di 16
Data: 23.12.1954
Descrizione fisica: 16
Seite 10 ■ A - ' lieh war ja nicht sie selbst die Erbin} aber da märanigllch bekannt war, daß sie die Hosen anhatte, fühlte sie sich als solche und es war nach ihrer Ansicht nur gerecht, wenn das Erbe zur Hauptsache in .ein «Christ kindl» für sie umgewandelt werde. Viel war es ohnehin nicht, waa herausschaute. Also wurde der Thomas in die Stadt geschickt, um alles zur Zufriedenheit zu erledigen. Zum Abschied drückte sie ihm ihren Wunsch zettel in die Hand: Fürtuch, warm gefüt terte Schuhe

, Nylonstrümpfe usw... Dazu gab es einen Sack voll Ermahnungen. In der Stadt ging alles wie am Schnürchen. Der Thomas mußte zuerst eine Stunde herum sitzen, dann wurde er von einem Zimmer in das andere geschoben, mußte in jedem Zimmer irgendetwas unterschreiben, mußte um Stempel laufen und dann nochmals, weil er statt der Stempel Briefmarken brachte, er gab Fingerabdrücke ab, obwohl er das nicht wußte, und die Ursache davon nur ein kurz vorher gegessenes Speckbrot war, aber endlich war es so weit: etwas wirr

im Kopf aber einige Papierscheine krampfhaft hal tend, verließ er das Gerichtsgebäude. Der erste Mensch, dem er begegnete, war der Tischler aus dem Nachbardorf. Dieser hatte ihm einen neuen Boden gelegt, als der Thomas sich in einem Loch des alten fast den Fuß verrenkt hatte. Den Gruß dieses Mannes konnte er doch nicht andern als mit der Begleichung seiner Schuld er widern. Er hatte dafür das Vergnügen, daß der zweite Gruß bedeutend freundlicher aus fiel. o je, da fiel ihm grad ein, bei der Genos

senschaft war er noch einen Sack Saatkorn schuldig. Diese Schuld beglich er auch. Alles schön und gut, aber , die Hunderter schwan den. Nur der Wunschzettel blieb, was er war: eben ein Wunschzettel. Und als der Thomas eine Ueberprüfung der Barbestände vornahm, ergab es sich, daß in seiner Tasche das größte Papier immer noch besagter Wunschzettel war. Hunger hatte er natür lich auch bekommen und wenn man dann ein Gulasch ißt, kriegt man meistens auch Durst. Und ein Halbele Wein läßt

durchleuchteten Gemüt dachte er: Damit wird die Trine gewiß a Freud haben, warf die Schlupfen schwungvoll über die Achsel und stapfte, heimzu. Die Begrüßung fiel weniger freundlich aus, als es sich Thomas gedacht hatte. Die Trine fuhr ihn unwirsch an und man hörte so etwas wie «Schlendrian» aus ihrem Wort schwall heraus, die Pantoffel flogen polternd in eine Ecke. Der Thomas suchte zu besänf tigen: «Schau, Trine, die Hirten sein a arme Teufel, stehn gleim bei der Krippe. Mir müssen uns halt dreinfinden

2
Giornali e riviste
Oberinntaler Wochenpost
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3073588-9/1934/21_12_1934/ZDB-3073588-9_1934_12_21_2_object_8227898.png
Pagina 2 di 4
Data: 21.12.1934
Descrizione fisica: 4
»Thomas", sagt die Monika jetzt, „Thomas bleib! . . . Bleib, es ist heilige Nacht! . . . „ Für eine Weile tut der Mann, als möchte er umkehren, dann aber drückt er doch die Klinke der Tür nieder. »Heilig . . . heilig . . . dreimal heilig . . . !" fingen eben die Dorf buben von Haus zu Laus. Der Thomas verhorcht. Das Singen greift ihm ans Herz. Einmal ist er auch als Bub Heilignachtsingen gegangen. Ja wenn er heute auch noch Heilignacht- fingen könnte! — Ja dann brauchte er nit erst den schweren

Gang tun. Und schwer kommt es dem Thomas schon an. Langsam tritt die Monika zum Manne hin. Ganz still und ohne Aufbegehren sagt sie: „Ist ein wunderstiller Abend draußen und die Sternder! leuchten ... so m»tz es auch zu Bethlehem gewesen sein." „Vielleicht" — tut der Thomas rauh. „Und ganz arm waren auch die heiligen Menschen Maria und Josef." ».Hungerleider. . . ", sagt der Thomas schwer. »Und doch hat sich auch was für die liebe Familie g'funden . . . . so mutz auch für uns sich noch was finden

." „Das meinst umsonst..." Die Monika nimmt dem Menschen den Stutzen ab und lehnt ihn wieder in den Winkel. Das tut sie alles so still und gut. daß es der Thomas erst merkt, wie sie wieder still neben ihm steht und ihm die Hand auf die Schulter legt. „Weißt du", sagt sie jetzt, »wie wir als Kinder all- mals in den Metten waren und uns drauf g'freut haben, was das Chrisikindel bringen wird? — Bei uns Bauers leuten ist damals das Christkindel noch um die Aufllehzeit kommen, nur zu den Dorfleuten ist es schon

am Abend verher zugekehrt. Weißt du noch wie du einmal geredet hast, daß dir das Christkindl ein Botz bringen wird, ein silbernes 2 oß. mit dem du alle Tage in die Stadt reiten wirst, um die Post und die Sachen, die die Leute brauchen und beim Krämer nit kriegen?" Und die Monika zieht den Mann auf die Bank neben dem Herde nieder. Er will ihr nicht weh tun und hört ihr zu. Ja, ja. das Weib bringt noch eines von Kinderzeit und. wie es einmal doch nicht mehr redet, da ist dem Thomas leichter ums Herz

. Wie. warum — das weiß er nicht, aber es ist nicht mehr so schwer unterm Brustlatz. Er lacht ja gar, wie die Monika davon redet, daß der alle Hierzel-Sepp d e ersten Schneebretter (Ski) des Thomas für Hirschgeweih gehalten hat: »O schau, o schaut's doch den Thomas! an, der steht auf einem Hirschen und laßt sich leicht gar ein . . . hu, hu. wie es ihn jetzt abig'schmissen hall" „O. der Hierzel-Sepp!", lacht der Thomas, und das Kindel nimmt er auf den Schoß. „Es ist auch so lustig durch den Wald

3
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1924/02_08_1924/TIRVO_1924_08_02_11_object_7632708.png
Pagina 11 di 16
Data: 02.08.1924
Descrizione fisica: 16
m»d springst wrld bei den Menschen. Derkchrt Bücher und Menschen. Heinrich Pfeiffer: Was spricht der Schulsack . , Kehrt ihn um. . . (Die Bauern murren.) Thomas Münzer: Laßt ihn Brüder. Ich habe mit chm geschwärmt . . . Friedebert Schmitter: Sonderlich! Schwingt das Schicksal eine Rute, so wird die Rute geprügelt — von beiden Seiten . . . Thomas! Du kannst Menschen führen, aber nicht leiten, denn du kennst sie nicht. Wann hätte die Masse je Maße gehabt! Brennendes Blut und der Schmerz

nach Gerechtigkeit machen noch nicht gerecht. Du magst in jedem Satz Recht haben, aber nicht im ganzen. Thomas Mü n ze r: (halb verächtlich): Grammatiker , . . . Schwärmer du! Die Bauern (ungehalten): Er lästert. Hinab mit ihm! Friedebert Schmitter: Ich komme zum zwei tenmal. weil ich dich liebe, Thomas, und nicht will, daß dein edles Herz von Hunden aus oben und unten zerrissen wird. Wer unrecht leidet, kann auch unrecht tun. Die Wage. Thomas, die Wage sei über dir! Ist in den Spitzen deiner Finger die Wage

, die Gerechtigkeit, schwer über jeden Namen? . . . Mord, verübt, wird nicht abgegolten und ausgerottet durch Mord. Mord zeugt Mord . . . endlos, aber nicht Gerechtigkeit und Ausgleich! Thomas Münzer: Friedbert, geh! Wer weiß, ob ich dich schützen könnte, so du weiter sprichst. Dem. der leidet von jeher, dem die Schmach eingeboren ist von Urvätern her. dem komme nicht mit Auswegen und Denken. Geschehen ruft Geschehen hervor, nicht aber Nichtgeschehen, . . . Sünde. Vergeltung aber nicht Der- zeihung! Tat. . . Tat

! Druck . . . Empörung! Schmach ... Rache! Willst du von diesen Armen Uebermenschlich- keit fordern, die nicht ein Gott aufbrächte? Friedebert Schmitter: Ich sehe, wie es kom men wird, kommen wie jeher. Auf Unrecht kommt Un recht. auf Vergeltung Vergeltung . . . endlos! Ihr sengt und brennt . . . und werdet gesengt und verbrannt wer- , den. Wälzen ist alles, größer und größer, schlimmer und schlimmer . . . endlos. Unrecht im Namen des Rechtes! (Ein Stein trifft ihn.) Thomas Münzer: Geh... Du siehst

es. Die Zeit ist nicht für feine, zärtliche und blutlose Menschen . . . Wer schlägt, wird geschlagen werden. Wer schlichten will, und Weltumwälzung ist da. wird Narr. . . Laßt ihn gehen. Brüder. Er ist ein harmloser Narr. Heinrich Pfeiffer: Aber er lästert dich . . . (Friedebert Schmitter wird hinausgestoßen.) ; Friedebert Schmitter: Thomas . . . Thomas '. . . denke an mich, wenn du Opfer sein wirst! , . . (Seine Stimme verliert sich im Brausen.) * * Rodbertus (Astrolog): Gnädigste Herren und : Fürsten

4
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/24_03_1956/TIRVO_1956_03_24_7_object_7691617.png
Pagina 7 di 12
Data: 24.03.1956
Descrizione fisica: 12
Traum — Die Jungen stellen Wachen auf — Tante Beate kann nicht mehr — Herr Wiedmann sieht ein Licht und bekommt einen Kuß — „Hier Städtisches Krankenhaus!“ — Helmut setzt einen Plan in die Wirklichkeit um — Schin kenbröte und Aepfel liegen im Schnee. Die beiden Jungen standen einander ge genüber und beide schwiegen eine Weile. Dann fragte Thomas: „Was willst du da mit eigentlich sagen?“ Die anderen Kinder kamen neugierig herbei. Der blonde Helmut warf den Kopf zurück: „Ich will damit sagen

, daß du mir den Buckel herunter rutschen kannst! Ich werde mich nun um nichts kümmern, was du anordnest. Für mich bist du überhaupt Luft!“ Der dicke Martin lachte wütend. „Du bist ja nur böse, weil wir dich nicht gewählt haben!“ rief er. „Es wäre besser, wenn ihr es getan hättet“, sagte Helmut. „Und warum?“ „Weil ich stärker und größer bin als der da“, erklärte Helmut und zeigte auf Thomas. „Und mutiger auch“, fügte er hinzu „Mut beweist man nicht nur mit Mus keln“. erwiderte Thomas ruhig. „Man braucht auch den Kopf

. „Also du bist auch mutig, ja?“ „Ich glaube schon“, sagte Thomas. Hel mut nickte. „Out“, sagte er, „dann mache ich dir einen Vorschlag. Wir ringen. Dabei kannst du zeigen, wie mutig du bist. Und wenn du mich besiegst, dann will ich dich als Vertreter von Tante Beate anerkennen. Wenn du irisch aber nicht besiegst, dann bin ich ihr Vertreter!“ Er sah Thomas er wartungsvoll an und auch die anderen Kin der machten neugierige Gesichter. Aber Thomas schüttelte nur still den Kopf. „Nein“, sagte er. „Was, nein?“ „Nein

, ich werde nicht mit dir ringen.“ Helmut lachte. „Das habe ich mir so vorgestellt! Du bist eben ein Feigling!“ „Das hat mit Feigheit nichts zu tun“, er widerte Thomas. „Doch, hat es!“ rief Helmut. „Nein“, sagte Thomas. „Es hat nichts mit Feigheit zu tun. Die anderen Kinder haben mich gewählt. Sie hätten auch dich wählen können. Aber sie haben es nicht getan. Die Wahl ist viel wichtiger als unsere Prü gelei. Es ist ganz leicht möglich, daß du mich besiegst, wenn wir ringen und daß du stärker

bist als ich. Aber damit ist über haupt nichts bewiesen. Denn dann könnte zum Beispiel Martin kommen und dich her aus ordern und besiegen und dann —“ „Das könnte er nie!“ rief Helmut. „Ha. ha“, sagte Martin ironisch. „Hört auf“, sagte Thomas. „Es ist ganz gleich, ob er es kann oder nicht. Es war nicht der Sinn der Wahl, daß wir uns nach ihr zu prügeln beginnen. Und weil es nicht ihr Sinn war, will ich es auch nicht tun.“ Er wandte sich an die anderen. „Wenn ihr lieber Helmut als mich habt, dann könnt ihr es noch immer sagen!“ „Nein

5
Giornali e riviste
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2006/16_02_2006/NST_2006_02_16_4_object_1811760.png
Pagina 4 di 16
Data: 16.02.2006
Descrizione fisica: 16
Do 16^2006 Nr, 33 S ü Tag eszeitung D T I R O „Überflüssiges Dasein“ Jetzt hat auch die Junge Generation der SVP ihre Neonazi-Affäre: Der Ortsjugendreferent von Kaltem, Thomas Maran, hat die Liste der 1933 vom NS-Regime verbrannten Büchern ins Netz gestellt. Diese „Schundwerke jüdischer Autoren“ und die „gottlosen Schriften“ von Marx und Engels gehörten verbrannt - „wie einst unter Hitler“. Und Ausländer hält der JG-Funktionär für „Unkraut“, das „getilgt“ werden solle. Von Artur Oberhofer

S o kämpferisch er sich im Forum des Südtiroler Schützenbundes gibt („Ich denk’, was ich will und was mich beglückt“), so scheu gibt sich Thomas Maran gegenüber der Tageszeitung. „Ein Foto von mir? Nein, ich habe kein Interesse, dass ein Bild von mir veröffent licht wird.“ Die plötzliche Scham ist ver ständlich, denn die Gedanken, die der SVP-Ortsjugendreferent von Kaltem im Forum des Südtiroler Schützenbundes (SBB) veröf fentlicht hat, dürften den SVP- Parteiobmann und die Führung der JG wohl kaum beglücken

, da sie allemal den Tatbestand der nationalsozialistischen Wieder gestern. Und es stimme auch, er würde die Marx-Bücher „lieber verbrannt sehen, als dass unsere Jugendlichen diese lesen“. Auch habe er „kritische Anmer kungen zu Ausländern“ abgege ben. Was Thomas Maran als „kritische Anmerkung“ einstuft, klingt im SBB-Forum so: „Was aber vor allem der Jugend aujföUt, ist neben der hohen Kriminalitäisrate unter Aus ländem, die Tatsache, dass man viele Lokale am Wochenende nicht mehr besuchen

kann, weil diese von streitlustigen Frem den besetzt sind (...). Das über schüssige Kapital an Auslän dem stellt zumeist ein Problem dar, und wie jeder gute Acker, wo Unkraut wächst, das nicht dort ,JEs liegt mir fern Schundwerke oder zumindest Aussagen irgendwelcher jüdischer Auto re n zu kommentieren“ Thomas Maran - 28.01.2006 -16.36 Uhr ,JEs gibt auch Autoren unserer Zeit, deren Werke am besten zwischen Holz und Feuer in Rauch und Staub aufgehen sollten“ Thomas Maran - 26.01.2006 -10.35 Uhr ,jWie schön wäre es, hätten

wir die Möglichkeit wie einst Hitler all dieses Schundwerk in Flammen aufgehen zu lassen“ Thomas Maran - 08.05.2004 -17.02 Uhr Aktuell Termine Geschichte Statuten. Organisation Jugend Marketenderin SSB - Katalog. Gästebuch Chat Forum Links Home Ke deutsche Kultur ist Heimat viel«’ großer Künstler. Autoren und ande Schriftsprache betrifft also Autoren älteren Jahrgangs, gehören folgend Nathan Asch Schakm Asch (18% -1957) Henri Barbusse (1873 * 1935) Richard Beer-Hofmartn (1866 -1945) Georg Bernhard (1875 -1944

6
Giornali e riviste
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/29_10_2005/NST_2005_10_29_23_object_1809123.png
Pagina 23 di 24
Data: 29.10.2005
Descrizione fisica: 24
„Wir spielen nicht nur vor alten Säcken“ Die irren (Anti)Popstars der Ersten Allgemeinen Verunsicherungen (EAV) führten neulich in Algund ein wirres Kasperl-Rock-Theater auf und einige Insassen des Austro-Pop-Sanatoriums vor. Die Hauptakteure Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger im Gespräch mit der Tageszeitung über den Methusalemkomplex, die Kastelruther Spatzen und ihren Wohnort Kenia. Tageszeitung: 100 Jahre EAV. Wollt ihr den Rolling Stones Konkurrenz machen und auch noch im Rollstuhl

auf die Büh ne geschoben werden? Thomas Spitzer (Texter und Gitarrist): (lacht) Im Prinzip hast du die Frage schon beant wortet - allen methusalemspe zifischen Kombos, die sich ein bilden sie sind noch zu jung zum Sterben, natürlich Konkur renz machen und was anderes wäre jetzt auch gar nicht vor stellbar. Das ist jetzt gar nicht mal humoristisch gemeint. Wir reihen uns da ganz in die erste Liga ein. Wir haben jetzt sieben Jahre lang zwar viel gespielt aber meistens nur auf Festivals und keine Tour

gemacht. Und wie wir hier in Algund das erste mal wieder ein amtliches Zwei- einhalb-Stunden-EAV-Pro- gramm gemacht haben... Klaus Eberhartinger (Sänger und Vorturner): ...zweidreiviertel • Stunden sind sich ausgegangen... Thomas: ... ist mir eigentlich dann aufgefallen: Was mach ich, wenn das nicht mehr stattfindet. Man muss nicht jedes Jahr eine Tour machen... Klaus: ... ist schon anstrengend, aber sehr, sehr lustig! Thomas: Solange wir nicht wie STS auf einem Bankerl sitzen müssen, auf der Bühne

- solange wir noch stehen können - im Rollstuhl würden wir das viel leicht nicht mehl 1 machen; Ich merke, ihr habt nach wie vor Spaß und auch Lampen fieber. Thomas: Absolut, klar! Klaus: Nicht mehr so wie früher, wo ich mich angschissen hab’. Also das Schlimmste war, glaub ich, bei „Nie wieder Kunst“. Da bin ich auf die Bühne gegangen, habe mich geschleppt wie ein alter Mann... Thomas: Was uns jetzt aber in direkt auch verjüngt, ist dass jetzt ein ganz junges Publikum heranwächst

. Also hier waren von den fünfzehnhundert Leu ten sicherlich 800-900 Jungs, die aber die ganzen alten Sa chen so wie „Eierkopf-Rudi“ kannten und die EAV neu ent decken. Die haben in den CD- Regalen der Eltern gestöbert. Wir haben in Österreich in der Jugend so quasi einen Kultsta tus bekommen. Das ist das, was uns freut: dass wir nicht nur vor alten Säcken spielen. Seid ihr die Montg Phyton der Musikszene? Thomas: Ist nicht so falsch. Ich bin auch ein obsessiver Monty- Phyton-Fan, alle sind wir das, und wenn’s irgendwie Idole ge geben

7
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/14_12_1961/VBS_1961_12_14_3_object_3150841.png
Pagina 3 di 12
Data: 14.12.1961
Descrizione fisica: 12
zu sein. Doch sollten sie dabei' „Diskretion“ üben, sich der Polemik enthal ten und über Tatsachen und Personen nur „vorsichtige und wohlüberlegte“ Urteile ab geben, damit sie die Abseitsstehenden nicht abstoßen, sondern sie gewinnen „mit der Kraft der Wahrheit, des guten Beispiels und der christlichen Nächstenliebe“. Die vom SMonbang 16 Roman von Wolfgang Berger Meister-Verlag, Rosenhelm- „Ich glaube, daß du einen großen Fehler begehst, Thomas. Einen Fehler, den du viel leicht dein ganzes Leben lang bereuen

wirst. Ich höre förmlich den Vater aus dir sprechen, wenn du so große Worte, wie Pflicht und Ehre im Munde führst. Ja, ich weiß, es ist dir bit ter ernst mit diesen Begriffen, aber das macht die Sache nur noch viel schlimmer. '' Die Dielen knarrten, als Bert Albiger sich nun erhob, schnell auf Thomas zukam und dicht vor ihm stehen blieb. Thomas sah das eindringliche, fast fana tische Funkeln in den Augen Berts. „Thomas“, sagte Bert heiser und rüttelte den Bruder an der Schulter. „Ich bin ein Tunichtgut

, ein Taugenichts, ich weiß es, aber ich weiß auch, daß du dich in deinen engen Ehrbegriff verbohrst. dich selbst in Schranken hineingezwängt hast, und daß es' dir dein.ganzes Leben-lang leid tun wird. Höre auf mich, Thomas, nur dieses eine Mal." „Du verstehst es nicht, Bert“, stieß Tho mas Albiger gequält hervor, „Du kannst e3 nicht verstehen, da sind noch so viele Dinge mit im Spiel..." Mit einer schlaffen, resignierenden Bewe gung nahm Bert Albiger die Hand von der Schulter seines Bruders. Seine Stimme klang

bitter: , „Natürlich", ich bin ja das schwane Schaf \ in dar Familie. Ich zähle überhaupt nicht \ mehr mit. Ich kann dich verstehen, Thomas, laß du nicht auf mich hören willst.“ / Schnell faßte Thomas nach der Hand Berts. „So war es nicht gemeint. Bert“, sagte er warm. „Du hast das. falsch aufgefaßt. Ich wollte damit nur sagen...“ Bert nickte. „Schon gut“, sagte er. „Schon gut, Thomas." Und nach einer kleinen Pause des Schwei gens sprach wieder Bert. „loh glaube, Thomas, auch sie liebt

dich. Ich kann mich täuschen, aber ich glaube es nicht.“ Thomas Albiger ließ den Kopf auf die Brust sinken. Er hatte die Fingernägel in die Handflähen geschlagen, daß es schmerzte. „Mußt du es mir denn noch schwerer ma chen, Bert?“ murmelte er. Wenige Tage später wer es. Graf Waldenburg hatte eine kleine Gesell schaft' zur Fasanenjagd eingeladen auch Thomas Albiger zählte dazu. Die Jäger versammelten sich am Fuße des bewaldeteji Hügels. Vor ihnen dehnten sich goldgelb, von der Sonne verbrannt, die abgeemteten 'Felder

8
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1995/06_08_1995/VBS_1995_08_06_20_object_3163240.png
Pagina 20 di 42
Data: 06.08.1995
Descrizione fisica: 42
Wie der Hirt Thomas den Stier bändigte/eine wahre Geschichte ff'Thomas mußte von weitem zu- 1 sehen, als Peter, der alte Hirt h der Genossenschaftsweide, gefällt wurde wie ein morscher Baum. Der junge Knecht arbeitete mit dem Traktor auf dem Hügel, als der starke Stier, der Herr der großen Herde, seine Hörner gegen den Hirten senkte. Dann lief alles ab wie eine stumme, dramatische Bildfolge: Peter hob noch schwan kend den Stock-vielleicht hatte er schon am Vormittag zur jause et was zuviel getrunken

, das geschah in der letzten Zeit manchmal -, dann ließ er ihn sinken, wandte sich um und wollte fliehen. Als der Stier den Alten mit dumpfem Brummen zu Boden drückte, rannte Thomas schon quer über den Acker, daß die Schollen stoben. Aber das plötzlich bösartige Tier tat sein Werk bis zum Ende. Bis Thomas das Wie sental erreichte, stand der Stier schon abseits und wütete mit sei nen Hörnern in einem Erdhaufen. Der Alte war von seinem Schmerz schon erlöst - er atmete nicht mehr. Sekundenlang erstarr

te etwas in Thomas; er war dem Tod noch niemals so nahe gekom men wie jetzt. Scheu blickte er auf den reglosen Hirten nieder. Doch da half nun nichts mehr. Er wischte ein paar Blutstropfen weg, die auf den bleich gewor denen Lippen des Toten lagen. Als er den Körper aufhob, mußte er keuchen, um ihn ins Dorf hin überzutragen. Der Knecht kam nicht weit, da fühlte er, daß der Stier sich noch einmal näherte. Ihn faßte eine plötzliche Wut. Er ließ seine Last zu Boden gleiten, hob einen großen Stein auf und rannte

dem dumpf brüllenden Stier entgegen. Als der faustgroße Stein zwischen den zwei gewaltigen Hörnern aufprall te, gab es einen dröhnenden Ton. Vielleicht überraschte der uner wartete Angriff das Her. Es wandte sich schnaubend ab und trabte zu seiner Herde zurück. Thomas erzählte im Dorf nur kurz, was vorgefallen war. Als er wieder zu seinem Traktor hinaus schritt, zog er den Pflug in die unfertige Furche zurück und setzte- von neuem an. Doch als er mit der sinkenden Sonne heimkehrte, war teten die Bauern

!“ Ja, die Bauern dachten schon wieder an die Wirk lichkeit, wenn auch der Tote noch gar nicht unter der Erde lag. Thomas war ein einfacher Mensch. Das Vertrauen schmei chelte ihm im ersten Augenblick. So sagte er zu. Denn daß sich im Dorf schon mancher vor ihm mit Händen und Füßen gegen das ge fährliche Hirtenamt gesträubt hat te, wußte er nicht. ,-v . o äah sich Thomas unverse- y'fy hens als Hirt der Dorfgenos- fc,senschaft. Er wurde sich des sen erst bewußt, als er am nächsten Morgen die große Jungviehherde

9
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1964/31_12_1964/VBS_1964_12_31_6_object_3152848.png
Pagina 6 di 14
Data: 31.12.1964
Descrizione fisica: 14
Thomas zähmt den Stier Erzählung von Franz Braumann „...Nein, das tut der Michel! Du bist z,u jung noch. Er kann danach mit dem Stier Fuhrmann werden, darum soll er ihn auch selber abrichten!“ In Thomas’ Gesicht wuchs ein düsterer und bitterer Zug, da ihm dies wieder einfiel. Du meinst also, daß ich da so leicht nachgebe, Vater? Einen Stier abrichten zum Zug! Das kommt mir nicht aus! Eine dunkle Begier nach Härte und Wildheit befiel ihn, als er dies dachte. Er spürte die eigene Faust voll

verhaltener Kraft, und das warme Blut rann gut durch den Arm. Schau, Vater, du schickst mich jetzt zur Mühle mit dem Ochsen, aber ich fahre mit dem Slier! So spann er weiter die verwege nen Gedanken. Er freute sich der Sommer- stille im einsamen Hof, alles Bauernvolk war voll Weizen und Korn für die Mühle lagen gut. Thomas ging um den Wagen und prüfte Kipfen und Schleifholz. Auch die Räderkeile hielten fest. Und das neue Leitseil brauchte er kaum, weil er das Rind am Zügel führte. „Hü, Junger, geh

!“ Thomas fiel eine sonderbare Unruhe in das Blut. Er nahm mit seinen siebzehn Jahren sein Vorhaben ernst. Die Kette am Zügel ver klemmte manchmal im festen Zugriff einen Finger, daß er die Zähne zusammenbeißen mußte. Der Stier aber senkte dunkel den Kopf und zog ungelenk und mühselig den leichten Bretterwagen. Im leichten Wind, der aufkam, knarrte das Tor hinter ihm zu. So geschah es, daß Thomas an dem Tage aus zog, den Stier zum Ziehen abzurichten und zu dieser Stunde kein Mensch davon wußte. Woran

sie bei der Predigt denken Und woran denkst du? •pf* - " i hügelein zu Feld. Bis ihr heimkommt zum Abend, bin ich auch wieder da, und der Stier geht gebändigt im Gespann! „Auf, Junger, du!“ Der gefleckte Stier lag faul im Stall neben dem Barren. Jetzt, da ihn Thomas Rott an- stieß, kreischte er halbwach und stand auf. Sein junger Körper voll schlafender Kraft streckte sieh, daß der Rücken einsank, und am Genick und Schenkel traten wie Hügel die Muskelwülste her. Thomas Rott umging prüfend den jungen Stier. Gar

so viel Kraft kannst du ja noch nicht haben; der Bretterwagen ist genug für dich! Und da Thomas dies dachte, wuchs in seinem jungen Gesicht langsam die festere Entschlossenheit. Er verlor die Sicht durch das Fenster nicht aus den Augen, als er das schwere Ochsenjoch vom Nagel tat. Den eisernen Kettenzügel nahm er noch und den Ueberwurf und die hänfenen Stränge. Thomas fühlte wieder wie eine halbe Mah nung den Eigenwillen seiner Tat. Dunkle Erinnerungen kamen ihm von wilden Stieren und zertrümmerten Wagen

10
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1969/09_01_1969/VBS_1969_01_09_5_object_3155569.png
Pagina 5 di 12
Data: 09.01.1969
Descrizione fisica: 12
Die Erbsdiaft des Kugler Thomas Der Kugler Thomas war, wie leider so manche andere Leidensgenossen, ein armer Schlucker, der sein ganzes bis heriges _ Leben nie begreifen konnte, wozu eigentlich die Geldtaschen erfun den wurden. Er jedenfalls brauchte fast keine. Obendrein hatte er sich seinerzeit des Bibelwortes erinnert, es sei nicht gut, wenn der Mensch allein durchs Leben gehe. Nachdem ihn aber die Trine zum Altar geführt hatte, wäre er wohl vom Gegenteil überzeugt gewesen, aber cs war halt

zu spät dazu. Die Trine selbst hatte mit dem Thomas alles eher als einen Haupttreffer gemacht. Er war wohl im ganzen und großen ein passab ler Mensch, auch nicht gerade arbeits scheu, aber alles in allem merkte man es bei ihm etwas zu deutlich, daß der Herrgott den Urvater Adam aus Lehnt gemacht hatte. Der Thomas war zu wenig rührig. Es nahte wieder einmal Weihnachten. Darauf freuen sich fast alle Menschen. Der eine freut sich, weil er hofft, daß man ihm haufenweise schöne Sachen schenkt

, ohne daß er selbst zu tief in den Beutel zu greifen braucht, der an dere, weil er anderen Freude machen darf, den dritten ergötzen die langen Winterabende, und es soll sogar solche geben, die sich um Weihnachten herum deshalb freuen, weil nun bald der Fasching kommt. Aber das sind Gemüts rohlinge. Auch der Thomas freute sich, obwohl er dazu eigentlich wenig Ursache hatte, und das in Anbetracht seiner und seiner Trine finanziellen Möglichkeiten. Wenn der Thomas sich trotzdem auf Weih nachten freute

, so war es hauptsächlich die Krippe. Wenn er so sinnierend vor ihr stand, kamen ihm allerlei tröstliche Gedanken und er sagte sich im Stillen vor: Schau nur hin, Thomas, auf die Hirten. Die sind auch ganz arme Häu ter gewesen. Was haben sie schon ge habt? Ein bissei einen Käse, ein Buttcr- knöllele, ein Reinl voll Schmalz, viel leicht eine Pfeife voll Tabak, sonst aber nichts. Und sie sind doch die ersten gewesen, die zum Christkindl geholt worden sind. Von einem Sparkassen buch! hat man nie etwas vernommen. Nachher

nur vorschwebten, aber nie greifbar wurden, hatte sic einen Groll auf den armen Thomas, der sic auch nicht herbeizaubern konnte. Einmal im Leben erwischt jeder Mensch ein Zipfelchen vom Glück. So hatte der Thomas eine Basl. Diese Basl war, wie so ziemlich alle alleinstehen den Weiberieute, ein wenig neugierig. Aber mit einemmal wurde sie so neu gierig, daß sie wissen wollte, wie man etwa im Himmel Weihnachten feiert. Weshalb sie sich anfangs Dezember der Länge nach hinlegte und mir nichts dir nichts starb

11
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1962/18_01_1962/VBS_1962_01_18_3_object_3150905.png
Pagina 3 di 12
Data: 18.01.1962
Descrizione fisica: 12
auf das christliche Gewissen seiner Zeitgenossen einiwiikend, das ist An tonius. Auch seine Nachwirkung war groß. Noch viele Jahrhunderte später hat sein Le ben, das der große Athanasius beschrieb, starke Seelen zur freiwilligen Weltentsagung begeistert. Auszug aus „Helden und Heilige“ von Hümmeler Die vom Sdiroiienhang 21 Roman von WolfgangBerger Meister-Verlag, Rosenheim Monika sprach weiter: „Siehst du, auch du kannst es nicht leug nen, Thomas. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, eine Ehe auf diese. Grundlage

zu stellen. Ich möchte gerne, daß wir beide uns alles noch einmal in aller Ruhe überlegen, und daß wir die Hochzeit noch verschieben, bis wir uns endgültig schlüssig geworden snd. Bist du da mit einverstanden?“ Thomas zögerte. Er wußte sehr gut, daß er mit seiner Antwort bereits eine Entscheidung traf. Er war sich auch im klaren, daß es eigentlich nur eine Antwort für ihn geben durfte, wenn ihm daran lag, Monikas Zweifel zu beseitigen: Ein klares, eindeutiges Fest halten an dem Hochzeitstermin

. Das alles schoß Ihm in Gedankenschnelle durch den Kopf. Aber trotz allem sagte er: „Ich bin einverstanden, Monika. Wir wol len es so machen, wie du es vorgeschlagen hast.“ Thomas sah sehr gut das schmerzliche Zuk- ken, das kaum wahrnehmbar um Monikas Mundwinkel huschte. Die Gegenüberstellung mit dieser überraschenden Situation hatte Thomas’ Sinne geschärft. „Was wird dein Vater dazu sagen, wenn wir den Hochzeitstermin verschieben?“ fragte Thomas. Er sprach nur, um etwas zu sagen, um dieses drückende Schwelgen

zu durch brechen, das auf ihnen lastete. Sie sah zu Boden. „Er wird sich damit abflnden müssen“, er- widerte sie leise. Sie sprachen beide so, als handele es sich nicht .nur um eine Verlegung der Hochzeit, trotzdem — den Buchstaben nach — doch noch, alles offen war. Und das Gefühl verdichtete sich in Thomas zur Gewißheit, daß mehr hinter Monikas Worten stand, als sie zugeben wollte. Aber was konnte es sein? Hildegard? Quirin Nun berger? Noch ehe der folgende Tag zur Neige ge gangen war, sollte Thomas Albiger

es erfah ren. > Am nächsten Morgen kam Alois Albiger in Thomas’ Zimmer, was er sonst selten tat. Es war noch sehr früh, und Thomas stand ge rade am Waschbecken und rasierte sich. Alois Albiger blieb an der Tür stehen. „Ich fahre heute in die Kreisstadt, Tho mas“, sagte er, „gleich nachher. Willst du mitkommen?“ Thomas drehte sich überrascht um. Sollte das heißen, daß der Vater . Freudig und erwartungsvoll kam Thomas’ schnelle Frage: »Zu "Bert, Vater?“ Alois Albiger nickte. „Ja, zu Bert“, antwortete

12
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/26_10_1961/VBS_1961_10_26_4_object_3150758.png
Pagina 4 di 12
Data: 26.10.1961
Descrizione fisica: 12
an Halluzinationen? Thomas stand auf. Auf nackten Füßen ging er zum Fenster, spähte hinaus in die trübe Schwärze der regenverhangenen Nacht. Und er sah die Gestalt,- die da neben dem Stamm des Apfelbaumes stand Ein weißes Gesicht glänzte wie ein verwaschener, schemenhafter Fleck durch die Dunkelheit. Und da war der Pfiff wieder. Nein, es war kein Zweifel mehr möglich... Thomas riß das Fenster auf. „Bert! Bist du es?“ Eine vertraute Stimme antwortete. „Ja, Thomas. Ich. bin es.“ „Warte, ich komme hinunter

!“ Schnell schlüpfte Thomas in seine Hosen. Er war ziemlich erregt. Ber.t war hier. Bert, sein Bruder, den der Vater einst aus dem Hause gewiesen hatte dessen Name auf dem Alhiger-Hof nicht mehr genannt werden durfte. Was konnte geschehen sein, daß Bert wie derkam? Es geschah bestimmt nicht aus ge ringer Ursache heraus. Wenige Augenblicke später stand Thomas unten an der Hintertür und schloß sie auf. „Bert!“ Er preßte die Hand des Bruders und zog ihn in den Flur herein. Der Lichtschein der matten

Flurlampe be leuchtete Berts Gesicht. Berts schmales, noch etwas unausgepräg tes Gesicht wirkte fahl. Das regenfeuchte dunkle Haar hing ihm strähnig in die Stirn. In seinen dunklen Augen lag ein gehetzter, unsteter Ausdruck. Auf den ersten Blick hätte man die beiden Männer kaum für Brüder halten können. Bert war kleiner und schmaler gebaut als Thomas. In seinem ganzen Wesen, in seinen Bewegun gen lag etwas Nervöses, Unruhiges. Nur wenn man näher hinsah. konnte man erkennen, daß manche Linien

in ihren Ge sichtern sich ähnelten. Die Form der Stirn, die Linien des Mundes. Nur, daß die Züge Thomas’ männlicher, ausgereifter wirkten, schroffer und härter waren in der Linien führung. Bert lehnte sich gegen die Wand. Er wirkte erschöpft. „Ist der Vater da, Thomas? Kann ich hier bleiben?“ „Der Vater kommt erst morgen früh zu rück. Er ist nach Bruck gefahren. Komm rauf in meine Kammer!“ Die Treppe knarrte, als sie hinaufstiegen Vor seiner Kammertür. blieb Thomas einen Augenblick stehen und lauschte ins Haus

hin unter. Aber alles war still. Niemand vom Gesinde schien wach geworden zu sein. Nicht, daß Thomas irgend jemandem Re chenschaft schuldig gewesen wäre. Auch dem Vater gegenüber gedachte er zu verantwor ten, was er tat. Aber er hatte das bange Ge fühl, daß es etwas ganz Bestimmtes war, was Bert hierher geführt hatte. Etwas, was be stimmt unerfreulich war. Es schien Thomas, als sei Bert auf der Flucht... Bert ließ sich in Thomas’ Kammer kraftlos auf das Bett niedersinken. Schlaff und in sich zusammengesunken saß

13
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/02_11_1961/VBS_1961_11_02_3_object_3150769.png
Pagina 3 di 12
Data: 02.11.1961
Descrizione fisica: 12
?“ „Ja, ja“, murmelte Bert Albiger. kaum die Lippen bewegend, „ich habe es schon gehört. Morgen am Jägerkreuz...“ Er atmete tief. Offenbar war er schon im Hinübergleiten in den dumpfen Schlaf der Erschöpfung. Bert rührte sfeh auch nicht, als Thomas sachte die Steppdecke über seinen Körper breitete. Thomas sah von der Tür noch ein mal auf den regungslos daliegenden Bruder zurück, und ein bitter-mitleidiger Zug grub sich um seine Mundwinkel ein. Dann zog er leise die Tür hinter sich ins Schloß. Es war kurz vor Mittag

, als Alois Albiger aus der Stadt zurückkehrte. Als Thomas den Wagen des Vaters in den Hof elnfahren sah, ließ er seine Arbeit in der Scheune liegen und ging dem Vater ent gegen. Vor einer halben Stunde noch hatte Tho mas nach Bert gesehen. Aber dieser hatte noch geschlafen, wie ein schutzsuchendes hilfloses Kind ln dem breiten Bett zusammen gerollt. Er war auch nicht wach geworden, als Thomas das Zimmer betreten hatte. Alois Albiger kletterte etwas steif vom Kutschbock und warf dem Jungknecht die Zügel

zu. „Na, Thomas, was gibt es Neues auf dem Hof?“ Der Bauer schien guter Laune zu sein.. Offenbar hatte er seine Geschäfte in der Stadt zu einem befriedigenden Abschluß gebracht. Thomas trat dicht an seinen Vatej&heran. Et war unruhig, und in ihm war etwas'wie Angst vor der Reaktion des Vaters. , „Vater“, sagte Thomas Albiger, „es ist etwas geschehen. Bert ist da.“ Alois Albigers verwittertes Gesicht blieb unbewegt. Aber Thomas sah das flüchtige Zucken um des Vaters Mund, und, er sah auch, wie sich die Faust

des alten Mennes jäh und hart um das Holz der Trittleiste des Wagens schloß. „Er Ist oben in meiner Kammer" sprach Thomas schnell weiter, „er schläft noch.“ Alois Albigers Haltung lockerte sieh etwas Aber seine Stimme War rauh, als er sagte: „Wecke ihn! Ich will ihn sofort sprechen)“ Thomas war froh, daß der Vater nicht ge fragt hatte, warum Bert gekommen war. Es war wohl besser, wenn der Vater es von Bert selbst erfuhr, Aber wie würde die Reaktion des Vaters sein? Was würde er Bert sagen? Thomas kannte

seinen Vater genau und wußte, daß das Licht in des Vaters Augen nichts Gutes bedeutete. In diesem Augenblick bedauerte es Thomas, daß sein Vater Bert nicht gesehen hatte, wie dieser gestern nacht vor der Tür gestanden hatte. Abgerissen, schmutzig, erschöpft... Vlelleighjt hätte das seiner Reaktion die Härte genommen. Viel leicht ... \ öik - • ' „Ja, Vater“, sagte Thomas nur.*m^ Er ging zum Haus und stieg langsam die Stufen hinauf. Bert schlief immer noch. Sein Mund war halb geöffnet. Jetzt im Schlafe

14
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/12_10_1961/VBS_1961_10_12_4_object_3150734.png
Pagina 4 di 12
Data: 12.10.1961
Descrizione fisica: 12
wie ein Vorhang aus Wasser. Der Bauer wandte eich um, „Wo ist denn eigentlich der Thomas? Er ! wlrd doch bei dem Wetter nicht etwa drau ßen sein?“ Margaretha zuckte gleichmütig die Ach seln. „Kann schon sein. Vorhin hab ich ihn je denfalls Weggehen sehen. Und ich glaub | nicht, daß er schon de ist“ \\ Alois Albiger. runzelte die Stirn. Er sagte nichts, als Margaretha ihren Worten hinzu- b setzte: p „Aber so einem jungen Burschen 'vie dem [) Thomas wird Ja wähl dar bißchen Regen nichts ausmachen. Tiefer

wie bis auf die Haut kann es ja eh nicht gehen.“ In der Tat war Thomas draußen auf den Hängen, als das Unwetter losbrach. Seit Sonntag hatte er es keinen Abend zu Hause ausgehalten. Die Einladung beim Grafen am Montag war ihm recht willkommen gewesen als Vorwand seines Weggehens. Und an den letzten beiden Tagen hatte er weite Gänge quer über die Hangfelder und durch die Nie derwälder unternommen. Aber auch das konnte die jagende Unrast in seinem Blut nicht schwinden machen... Als der erste Blitz vom Himmel zuckte

, war Thomas Albiger gerade oben auf dem kleinen Hochplateau oberhalb der Klamm. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den schmalen Stamm einer niedrigen Fichte, schutzsuchend gegen den Regen. Aber das spärliche Geäst des Baumes war ein kümmerlicher Schutz. Denn der scharfe Wind trieb den Regen fast waagrecht vor sich her und peitschte ihn in Thomas’ Ge sicht. Thomas fühlte die Regentropfen wie feine Nadelstiche auf seiner Haut Der Wind zog und zerrte an seinem Hut und an dem hoch geschlagenen Joppenkragen

. Wieder war da das grelle Auf zuck en eine? Blitzes. Für Sekundenbruchteile riß er den tief und unheimlich gähnenden Spalt der Klamm auf, um ihn sofort wieder in tiefes Dunkel zu tauchen. Der unmittelbar darauf folgende Donner schien mit seiner Stimm gewalt die Wände der Klemm zum Einsturz bringen zu wollen. Thomas Albiger starrte ln das Inferno ringsum. Ei- dachte nicht mehr daran, sich vor dem Witen des Regens zu schützen. Er meijrte es nicht, daß dos Wasser ihm ln dickem SdrwaSl vom Hut floß, bSU er sich nach vorn

beugte, daß der Stoff an seinen Schultern naß und schwer vor Feuchtigkeit wurde. Thomas starrte hinüber in die Richtung, wo die Wurzer-Alm liegen mußte. So weit ihn seine Gänge an den letzten beiden Tagen auch geführt hatten, um die Wurzer-Alm hatte er immer einen großen Bogen geschla gen ... Alois Albiger sah auf. als Thomas in die Wohnstube trat. Thomas hatte sich schon umgezogen. Nur sein Haar glänzte noch regenfeucht. , „Na“, sagte Alois Albiger, „da hat es dich aber ganz schön eingeweicht

15
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/12_10_1961/VBS_1961_10_12_3_object_3150733.png
Pagina 3 di 12
Data: 12.10.1961
Descrizione fisica: 12
. Er entpuppte £ich als ein witziger und charmanter Plauderer mit einen: geradezu unerschöpflichen Anekdolenvorrat Und er war es auch, der den Hnuptanteil daran hatte, daß Hildegard und Monika gut unterhalten wurden. Thomas selbst war ziemlich still rn diesen Abend. Aber das fiel nicht weiter auf, war doch auch sonst seine zurückhaltende Ruhe ein Teil seines Wesens. Jetzt stand Finsterer, ein Hans-Dampf-in- allen-Gassen, gerade auf dem Podium und schwang zum Gaudium seiner Freunde mit Fleiß und Vehemenz

den Taktsock. Thomas sah den temperamentvollen Bewe gungen des jungen Jägers zu. und einen flüchtigen Augenblick lang beschlich ihn ein vages Gefühl des Neides. Warum konnte er nicht ausgelassen und fröhlich sein wie Han nes Finsterer? Und warum war diese fiebrige Unruhe neute in seinem Blut, die ihn hemmte und die seine Gedanken beschäftigte? Hannes Finsterer kam von dem Podium herunter. Seine. Augen funkelten und blitz ten. Auf seiner Stirn perlten kleine Schweiß tropfen,, denn es war im Saal noch wärmer

geworden. ' . „Kommen Sie. Fräulein Monika’ 1 sagte er und brachte eine tadellose Verbeugung zu stande, „wir beiden Hübschen haben heute* überhaupt noch nicht miteinander getanzt? Wollen Sie mir nicht einmal die Ehre geben?“ Monika erhob sich lächelnd. Thomas blicke auf Hildegard. Ei zögerte unschlüssig. Sollte er Hildegard zum Tanz bitten? Etwas in ihm drängte ihn, es zu tun Aber da war auch eine andere Stimme in sei nem Inneren, die ihm eine Warnung zuzuru fen schien. Irgendwie war es wie die ver

borgene, im Unterbewußtsein wurzelnde Ahnung einer Gefahr-... Unsinn, sagte Thomas zu sich selbst, war um sollst du nicht mit ihr tanzen? Was ist denn schon dabei? Und wahrscheinlich war tet sie sogar darauf. Er erhob sich mechanisch. „Wollen wir tanzen. Hildegard?“ Es war ein Walzer, den die Kapelle spielte Thomas legte den Arm so behutsam um die schlanke Taille des Mädchens, als sei sie aus feinem, zerbrechlichem Glas. Sie tanzten. Hildegards goldblonder Scheitel war dicht unter Thomas’ Kinn

. Ihre H&nd lag leicht wie ein Vogel auf seinem Oberarm kaum zu spüren. Die Gesichter ringsum verschwammen für- Thomas zu wesenlosen weißen Schemen. Es war ihm. als sei er mit Hildegard allein auf dieser Welf. Sogar die Musik drang nicht mehr bewußt an Sein Ohr. sondern war nur noch' wie eine von ferne raunende Kulisse.'. So drehten, sie sich im Walzertaki und kei ner von ihnen sprach ein Wort... Erst als Hildegard plötzlich stehenblieb merkte es Thomas, daß. die Musik zu Ende war. Mit einer unwillkürlichen

16
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/07_12_1961/VBS_1961_12_07_3_object_3150829.png
Pagina 3 di 12
Data: 07.12.1961
Descrizione fisica: 12
Unzukömmlichkei ten im modernen Fremdenverkehrsbetrieb auf die besonderen Aufgaben der Katholi schen Jugend hin. Mit -großem Interesse wur de ein Tonfilm „Opfer bereichert das Leben“ aufgenommen. Eine Abteilung der Brigade musik und der Chor der Lehrer- und Leh- rerinnenbildungsanstalt gaben dem Festakt musikalische Umrahmung. Di« vom SMenhang 15' Roman von Wolfgang Berger Meister-Verlag, Rosenheim „Ich weiß es nicht“, erwiderte Thomas Albiger. „Ich kenne von Geldern zu wenig, um das beurteilen

zu können. Aber beruhige dich nur, die Sache wird sich schon aus der Welt schaffen lassen.“ Sie hielt seine Hand fest. „Willst du nicht gleich mit hineinkommen, Thomas, und die Sache klarstellen? Ich habe ein bißchen Angst.“ Thomas spürte, wie er ärgerlich wurde. Er hatte immer ein offenes Ohr für Eva von Walderburgs kleine und große Sorgen gehabt Und sie-hatten sich immer prächtig verstan den. Lag es wohl an Thomas’ innerer Gereizt heit und Angespanntheit, daß ihm diese Sor gen Evas mit einem Mal läppisch und lächer

lich vorkamen? Auf jeden Fall... er hatte ge nug eigene Sorgen. Gereizt sagte er: „Ich kann nicht einsehen. warum das nötig sein soll. Du wirst ihm doch sicherlich selbst klarmachen können, daß alles ganz harmlos war, und außerdem... ich muß jetzt dringend wieder zurück.“ Er erhob sich. Eva' von Walderburg blickte etwas ent täuscht drein, betroffen. Doch dann nickte sie: „Ja, wahrscheinlich hast du recht, Thomas Ich maohe mir wohl zu viel Sorgen. Leb wohl.“ Sie reichte ihm mit kurzem Druck die Hand

. Thomas Albiger ging zu seinem Wagen, schwang sich auf den Kutschbock und lenkte- die beiden tänzelnden, gutgelaunten Rosse zum Parktor des Walderburgischen Besitzes hinaus. Wenige Minuten später hatte er den klei nen Zwischenfall im Park schon wieder ver gessen. Es hatte die ganze Nacht hindurch nahezu ununterbrochen geregnet. Doch jetzt an die sem Sonntagmorgen schob sioh die Sonne .wieder .runter dem schweren, immer nocn regenträchtigen, grauen Gewölk hervor und verlieh diesem Morgen

einen festlicheren, freundlicheren Anstrich. Monika Lechner war an diesem Sonntag ganz früh auf den Albiger-Hof herüberge kommen, denn diesen Tag wollten die Lech- ners wiederum in Thomas’ Haus verbringen Adam Lechner wollte erst am Nachmittag kommen, doch Monika ging schon jetzt mit ihrem Verlobten zur Frühmesse. Nebeneinander knieten sie in. der Kirchen bank. Es war das erste Mal. daß sie sich hier in Thomas’ Heimatqft' öffentlich zeigten'. Thomas fand nicht die. rechte Andacht bei dieser Messe. Immer

17
Giornali e riviste
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2000/26_01_2000/NST_2000_01_26_6_object_1781223.png
Pagina 6 di 16
Data: 26.01.2000
Descrizione fisica: 16
Mi 26.1.2000 Nr. 16 6 Tageszeitung S Ü D T I R O Der Bruder-Mord Zuerst hat Thomas Göller seine Ex-Partnerin Monika Mor ermordet. Und jetzt hat er den Bi'uder des Mordopfers schwer belastet. Ob die Aussagen des Kronzeugen einer gerichtlichen Überprüfung standhalten, muss sich angesichts der dürftigen Indizien erst zeigen. Teil II der Serie über die „Akte Thomas Göller“. . CAP! D'IMPLTAZIONE K), L) e M) . DICHIARAZIONIRESE DAL GÖLLER: j' \U>0SCR1TT0 PERVENUTO IL 21.01.1V99

1 * - ■ . . | Ich (jallvr Thomas, habe mit Mor Manfred aus Br ixen im August 2993 den .! 3 onkaiigesiei!ien aus Meramen in Um! überfallen. Gewußt hat !IM Hubert aut } und Angestellter bei der i ober die Geldtiejerung von Meranzen tack YitilL KWtttüubert erzählte alles Mor j Manfed die schon langer Freunde sind und Mor Manfed sagte es mir. Ich stahl 1 aHcu'.e in der Nähe van Ritlner Seilbahn in Bozen ein Motorrad und sytllte es nach J Mühlbach. Am Tag des Cberfalls fuhr Mor Marfred mit seiner Alfa 164 nach \ Meranzen

, die Tirol gegen den stän dig wachsenden Transit in der Hand habe, meinte Liclitenberger. Von Artuu Oberhofer Sein Brief an Staatsanwalt Guido Rispoli beginnt in der selbstbe wussten Ich-Form: „Ich, Göller Thomas, habe mit Mor Manfred aus Brixen im August 1993 den Bankangestellten aus Meransen in Vinti überfallen.“ Dann fahrt der Kronzeuge Göller in seinem Eigenbau-Krimi weite)" „Gewußt hat IV Hubert aus Wei ten tat und Angestellter (...) über die Geldlicferung von Meransen nach Vinti. IV Hubert erzählte

ich aus mul wartete dort, bis es spät abends wurde in einem Waldstück Mor Manfred Iwlte mit später mit dem Firmen auto ab und brachte mich nach Brixen zurück. Der Koffer ent hielt 10 Millionen Lire in Deut scher Mark und Schecks. Mor Manfred luibe ich einen Geldbe trag von 3,5 Millionen Lire aus- gehämdigL“ Als Thomas Göller am 6. Mai 1999 in der Justizvollzugsanstalt in Si ena von den Carabinieri verhört wird, bestätigt er den Inhalt des Briefes und nennt weitere De tails. So zum Beispiel gibt

er zu Protokoll, daß er bei dem Überfall auf den Geldboten in Vinti eine Pi stole, Kaliber 7,65, benutzt habe, mit der er wenige Monate später seine ehemalige Lebensgefährtin Monika Mor getötet habe. Er nennt diesfalls auch den Namen eines Mannes aus Steinegg, der ihm die Waffe angeblich besorgt habe. Formell unter Ermittlung steht auch der Mann, der laut Thomas Göller vor dem Überfall in Vinti den entscheidenden Tip gegeben hat (allerdings hatte Göl ler den Hof-Namen mit richtigen Nachnamen venvechselt

18
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/16_11_1961/VBS_1961_11_16_3_object_3150793.png
Pagina 3 di 12
Data: 16.11.1961
Descrizione fisica: 12
in seine nieder ländische Heimat zurückziehen mußte. In Skandinavien erwarten den neuen Apo stolischen Delegaten schwierige Aufgaben. Unter den 20 Millionen Skandinaviern leben nur ungefähr 70.000 Katholiken, die oben drein in dem Gebiet der nordischen Staaten sehr verstreut leben. Eine Vielzahl von ka tholischen Flüchtlingen aus Osteuropa ist in Skandinavien überhaupt noch nicht erfaßt. Die vom Sdiroffenhang 12 Roman von Wolfgang Berger Meister-Verlag, Rosenheim Thomas drückte eine Reihe von Händen

und murmelte die bei solchen Gelegenheiten üblichen Verbindlichkeiten. Ihm fiel auf, daß Eva beim letzten der vor zustellenden Herren etwas zögerte, und daß sie — fast unmerklich zwar — ein wenig von ihrer unbefangenen Burschikosität einzubü ßen schien, als sie sagte: „Graf Tassilo von Geldern... Herr Albi- ger.“ Thomas sah sich daraufhin den Grafen Gel dern etwas genauer an, als er es bei den übri gen getan hatte. ■ Tassilo von Geldern war ein^ Inngaufge- schossener, junger Mann. Et wirkte ein biß chen

schlaksig in seinen Bewegungen, ein wenig ungelenk mit seinen langen Glied maßen, aber seine Augen blickten ruhig und freundlich, und sein Händedruck war fest und kräftig. „Leider kann ich mich im Augenblick nicht mit dir unterhalten. Thomas“, sagte Eva von Walderburg, „ich habe nämlich diesen Tanz Tassilo versprochen.“ Sie errötete bei diesen Worten und wandte sich so schnell'ab, als fürchte sie. Thomas könne etwas gemerkt haben. Mit wiedererwachter Burschikosität hakte sie sich bei Geldern

unter und ging neben ihm zu der in der Mitte-des Salons impro visierten Tanzfläche. Thomas indessen ließ sich in einem beque • men Polstersessel nieder und nahm einer. Kognak von dem Tablett, das der Diener Joseph ihm hinreichte. Etwas später gingen Eva upd Thomas aui die breite Terrasse hinaus, die sich über die ganze Längsseite des Raumes erstreckte. Die Nacht war lau, und die Sterne waren von feinen, dunstigen Wolken verschleiert. Vielleicht wird es morgen Regrn geben, dachte Thomas, das wäre schlecht

, denn dann bringen wir morgen den Weizen nicht vom Hangfeld herunter. „Wie findest du ihn denn, Thomas?“ klang neben ihm die fragende Stimme Evas auf. Er wandte geistesabwesend den Kopf. „Wen denn?“ . „Nun... Tassilo von Geldern natürlich.“ Er konnte in der Dunkelheit nicht sehen, ob sie wiederum errötet war. aber ihre Stimme hatte nicht ganz so unbefangen ge klungen wie sonst. „Ich finde ihn sehr nett“, erwiderte Tho mas Überzeugung, „nicht so vorlqut und alt klug wie die meisten anderen.“ Ihre Stimme klang

19
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1961/28_12_1961/VBS_1961_12_28_3_object_3150869.png
Pagina 3 di 12
Data: 28.12.1961
Descrizione fisica: 12
. Die vom SMenbang 18 Roman von .Wolfgang Berger Meister-Verlag, Rosenheim Es war eine größere Gesellschaft, die sich auf Schloß Walderburg versammelt batte, und . Thomas wunderte sich an sich ein bißchen t darüber, daß der Graf so viele Leute einge laden hatte zu diesem doch recht nebensäch lichen Anlaß. Thomas saß Eva von Walderburg gegenüber, die Tassilo von Geldern als Tlschherm hatte Selbst einem schärferen Beobachter, als Tho mas an diesem Abend war, wäre es wohl auf gefallen, daß Tassilo' und Eva immer

wieder Blicke wechseltet!. Dann trafen sich einmal die Bücke Evas und Thomas’. Eva läohelte Thomas zu Es wa»> ' ein glückliches Lächeln. So war es für Thomas keine Überraschung als sich — nachdem das Essen abserviert und der weiße Rheinwein in die Gläser elnge- schenlkt worden war — Graf Walderburg er hob, an sein Glas klopfte und sagte: . „Meine werten Gästel Wir sind n:oht nur aus Anlaß des Weggehens meiner Tochter Eva hier zusammengekommen. Ich habe noch eine .. Überraschung, für Sie alle bereit

. Ich habe die Ehre, die Verlobung meiner Tochter Eva ml! dem Grafen Tassilo von Geldern bekarintzu- geben. Und loh möchte mein Glas erheben und auf das Wohl des jungen Peares ansto ßen.“ Es gab ein beifälliges Händeklatschen. Glä ser stießen klirrend aneinander, dann war das junge Brautpaar umdrängt von der Schar der Gratulanten. , Thomas selbst hielt sich etwas abseits. Erst als die Menschentraube, die sich um Geldern und Eva von Walderburg herum, gebildet hatte, sich etwas lockerte, trat auch er auf Eva

zu. Fest drückte er die schmale Hand des jungen Mädchens. „Viel Glück, Eva“, sagte er einfach. Sein Glückwunsch kam aus einem ehrlichen Herzen. Er freute sioh wirklich, daß Evas Wünsche in Erfüllung gegangen waieri, und er glaubte auch, soweit er das beurteilen konnte, daß sie mit Geldern glücklich wer den würde. Aber ganz tief drinnen im hinter sten Winkel von Thomas* Herzen war doch ein kleiner Stachel des Nelde^ Er ärgerte sich über dieses in ihm auf keimende Gefühl, aber er konnte es nicht bannen

mit dem jungen Brautpaar an. - „Nun, Thomas“, sagte Eva, „bei'dir wird es äuch bald so weit sein, nicht wahr? Du hei ratest doch in wenigen Wochen, und ich möchte mir schon ausbitten, daß'ich eine Ein ladung' zu 'deiner Hochzeit beikomme. Ich werde sicher kommen,“ „Selbstverständlich werdet ihr mir will kommen sein“, enyiderte Thomas. Sein Gesicht wirkte verschlossen und kan tig, als er diese Worte sprach, aber Eva war wohl viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und viel zu glücklich, um diese plötzliche

20
Giornali e riviste
Sterne und Blumen
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/STEBLU/1915/26_09_1915/STEBLU_1915_09_26_6_object_8329058.png
Pagina 6 di 8
Data: 26.09.1915
Descrizione fisica: 8
geblieben war. Vor dem gegenüber liegenden Dause' sprach ein Polizist mit der Kellnerin. Ihr Aachen tönte wie zerschellendes Glas. Im zweiten Stock stand die alte Frau und beobachtete das paar. Sie hatte ihren liebsten Platz, das Fenster mit dem Spion, verlassen. Gewöhn lich sah sie so mürrisch und verdrießlich aus, daß Thomas sie mit einer Zitrone in Essig verglich. Doch nun lächelte sie einem jungen Mädchen zu, das auf dem Balkon die Blumen begoß, ein paar welke Blätter entfernte und dabei

, die er liebte: rotbraune, mit goldigem Glanz. „Nett", sagte er und legte das Glas beiseite. Es klingelte am Telephon. Das Büro. Thomas mußte fort, eine Fülle verschiedenster Arbeit war tete auf ihn. Ouer über die Straße eilte er zum Halteplatz der Straßen bahn. Sie stand noch immer auf dem Balkon, und es schien ihm, als be obachtete sie ihn. Wo hatte er diese ^ Augen vorher schon gesehen? Und dieses Haar? *v Das Klingeln der Straßenbahn ^ weckte ihn aus seinem Sinnen; nun ^ ging es fort zur Arbeit

. ^ * * Thomas Berg saß im Büro und war mit Konzepten beschäftigt. Dann ^ mußte er den Inseratenteil aller Zeit- ?? ungen sorgfältig studieren, ob da e-v nicht irgend etwas ausgeboten wurde, 3 3 3 3 Mutterlos. (Nachdruck verböte».) Schweigende Nacht! — 5iill rieht der Mnd seine ew'ge Bahn, sendet die milden Strahlen fein in ein armselig' Kämmerlein. 6rvß und verträumt blicket das Mägdlein ;um Himmelsrelt. tin Heller Ztern, der winkt und winkt; — ob er Sruß vom Mtterlein bringt? „Sott Vater du", so flehet

ist echt. Wenn Sie etwas zu erwidern haben, sehe ich Ihren Zellen ent- 3 gegen. Una Fantasia." Thomas steckte mit leisem Lächeln die Feder in den Behälter. Dann ^ las er noch einmal, was er geschrie- ^ ben hatte und kuvertierte den Brief. * * * Es vergingen einige Tage, und ^ Thomas hatte den kleinen Vorfall ^Y völlig vergessen. *v Eines Tages war er ihr aber, dem Haufe gegenüber, begegnet. Sie ^ war an ihm vorbeigeglittcn, ohne ^Y ihn eines Blickes zu würdigen. In «kv seiner freien Zeit blieb

er nun viel ?* zu Jause. Sobald sie sich auf dem ^ Balkon zeigte, war er wild vor Freude. Wenn sie die Blumen lieb- «kv koste, meinte er, es gelte ihm, ihre Augen schienen die seinen zu suchen. was seine Firma interessieren könnte. Eines Abends, als die Dämmer Es klingelte unaufhörlich am Haus- telephon, die Federn kritzelten, dumpfes Dröhuen kam aus den Packräumen im Hof. Thomas Berg las und las, und mit einem Alale war er mitten in den Heiratsannoncen. Alechanifch glitten diese Nufe nach dem Eheleben, diese Bitten

21