er zur Leitung der Redaction des Falkenauer „Bolkswille" berufen, und nun begann für ihn die reiche, aber aufreibende Thätigkeit als Agitator, der er bis zum letzten Tage oblag. An seinem am 3. April stattgefundenen Leichenbegängnisse nahmen 15.000 Men sche» theil. Die Parteivertretung war vertreten durch Gen. Dr. Verkauf, welcher dem Verstorbenen eine warmempfundene Grabrede hielt. Gen. Abg. Dr. Verkauf führte in Sachen der Confilcation der „Arbeiter-Zeitung" und des wegen Veröffentlichung
nichts Gefährliches enthält, als Preßerzeugniß zu confisciren (lebhafte Rufe: Hört! Hört! bei den Socialdemokraten), ohne von dem Justizminister sofort seines Amtes enthoben zu werden — denn er ist kein Richter, er ist ein Staatsanwalt — so fällt ein Theil von diesen Mißbräuchen auf den Justizminister zurück. Wen hat man zum Vorsitzenden für diesen Fall gewählt? Den berühmten berufsmäßigen Justizmörder Oesterreichs, den Holzinger. Wenn man ein bestellte Arbeit braucht, kommt der Holzinger wieder. Der Holzinger
alle diese Dinge bestellt worden seien, so ist es seine Pflicht, brüte zu erklären, seine Auffassung sei es nicht, daß dir Interpellationen nicht ein Theil der Verhandlungen des Reichsrathes sind. Nun vertröstet man uns auf den Kaffationshof. Formell ist das sehr schön, aber wenn «ir die Sache prüfen, müßten wir uns sagen, der Kaffationshof ist zu einem politischen Gerichtshof geworden, wo alle abgetakelten Minister hingeschickt werden (Heiterkeit), und von diesen erwarten Sie Justiz? Wir erwarten
zu machen, d. h. das Beichten jenen zu überlassen, die da glanben dieses als Stütze ihrer auf schwachen Beinen stehenden Moral nicht entbehren zu können. Dieser kirchlichen Einrichtung kommt, wenn es nicht gerade das Interesse des Geschäftes fordert, ein großer Theil unserer bürgerlichen Claffe längst nicht mehr nach. Anders denken sie, wenn Arbeiter sich thuen wir gwiß nie; und wenn die Preßfreiheit in dem besteht, so Werts ös ins nit übel nemmen, wenn wir lagen, wollte Gott, wir hätten nie was darvon ghört. ^uß i Enk