inserieren lassen, daß, Edgar Sturm dringend gebeten werde, seine Adresse anzugeben -- zuerst ohne Er folg ; dann erhielt sie unter Chiffre „Julia' folgende Zeilen: .„Unser Prokurist ist zur Zeit in Bombay, dürfte in 3 Monaten zu rückkehren. Ihre Briefe treffen ihn: Bom bay, Haus Jefferies.' Es galt nun festzustellen, ob dieser Edgar Sturm! auch wirklich der Heißersehnte, oder nur ein Namensvetter sei. Julia depeschierte. nach San Francisco, nach Bombay, und zwar in hochgradiger Auf regung
, bis' ihr endlich die Gewißheit wurde, Edgar sei am! Leben; vb ndch frei, das konnte sie aus den Nächrichten nicht ersehen. Edgar Sturm lag am Fieber darnieder, als Julias, Zuschrift in Bombay anlangte; er durste sie nicht erhalten, und als sie ihm nach überstandener Krankheit eingehändigt wurde, erfuhr er, daß! sein Sekretär nur ganz geschäftlich geantwortet haben der Gesuchte fei tatsächlich Herr Edgar Sturm' aus' Wies baden, der Deutschland vor zirka 20 Jahren verlassen. Inzwischen war Julias Brief
eingetroffen, in dem sie von ihren Erlebnissen erzählte. Lebhafte Sehnsucht, ihn wieder zu sehen, dem sie sich in den schönen Tagen der Jugend ver lobt, sprach aus jeder ZeLe. Edgar Sturm, der jetzt wieder vollständig hergestellt war, erinnerte sich ihres einstigen Lieblingsliedes und depeschierte die oben mit geteilten Verse daraus. Nun wußte sie, daß er ihr trep geblieben, daß- er kommen werde, daß ihr an seiner Seite das ersehnte Glück erblühen müsse. Die duftenden Reseden wären allerdings längst
verblüht, als Sturm, nachdem er in Bombay seine Geschäfte erledigt, die Rück reise antrat. Julia war ihm' bis Hamburg entgegengefahren. Welch eilt Wiedersehen nach zwanzigjäh riger Trennung! Beide waren ergraut, aber in beider Au gen loderte jugendliches Feuer, als sie ein ander umarmten. . Die Flitterwochen nach der baldigst statt findenden Vermählung verlebten sie an der Riviera; wer die beiden da Arnt in Arm längs des Strandes dahintvaNdeln sah, wuIte auf den ersten Blick, daßt es Liebesleute