Erste Beilage zu Nr. 16 der „Lienzer Zeitung' vom 21. April 1906. Der Ausbruch des Vesuv. Unter den zahlreiche» vesuvianischeu Ort schaften, die durch den Ausbruch d?s Vesuv gelitten, sind besonders Ottajano und San Giuseppe Opfer der Katastrophe geworden. Schon am 7. ds. Mts. war der Stein- und Aschenregen so heftig geworden, daß die Ein wohnerschaft das Schlimmste befürchten mußte, denn man sah sofort ein, daß in dieser dem Vesnv am nächste» gelegenen Ortschaft die Häuser dem Sleinregeu
» geblieben ist. Der Weitermarsch wird immer beschwerlicher — den» die Stein- ha»fe» werde« immer höher; an einigen Stellen liegen sie zwei Meter hoch! 5'ie Eisenbahn linie der Vesuvringbahn, die die Straße entlang läuft, ist völlig verschwunden. Nur hie und da sieht mar. noch ein Stückchen von den Dächern der Bahnwärterhäuser aus dem Sande hervorragen. Die Telegrafeustaiigen sind ganz kleiu geworden, nnd die Drähte laufe» einige Zentimeter vom Erdboden entfernt! Die Bäume sind verschwunden
Schutthaufen, man muß die größte» Anstrengungen machen, um einige Schritte vorwäits zu kommen. An deu »leiste» Häusern sind die Dächer eingestürzt, und haben diese die unteren Stockwerke zerstört. Gruppen vo» Frauen weinen vor de» Hänsern im Sande u»d wage» nicht, einzntieien. D is ist die Hauptstraße, die Via del Muuicipio. Die übrige» sind i» noch schlimmerem Zusta>ioe. Die Stein- u»d Aschenschicht erreicht hier die Fenster der erste» Etage der Hä»ser. Einige Häuser, die bis jetzt nicht völlig
