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Tiroler Grenzbote
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Pagina 10 di 12
Data: 03.06.1938
Descrizione fisica: 12
„Die despotischen Regierungen vernichten den Charakter des Volks, da sie es von den öffentlichen Geschäften entfernen und deren Verwaltung einer routinierten und intriganten Bureau- kratie anvertrauen." — Freiherr vom Stein schrieb diese Zeilen im Jahre 1796 in einem Brief an den preußischen Prinzen Louis Ferdinand, jenen Neffen Friedrichs des Großen, der seine Liebe zu Preußen in der Schlacht bei Saalfeld mit dem Helden tod bezahlte. Es war nach dem für Preußen schimpflichen Frie den von Basel

, den Stein als einen politischen Fehler der preu ßischen Diplomatie und einen Mangel an sittlicher Größe be- zeichnete. Die Zeit nach diesem Frieden bedeutete für Stein eine fast unerträgliche Ruhepause, in der kein Mensch in Preußen Zeit hatte oder Lust, sich mit Neuerungen, Reformen, irgend einem Fortschritt überhaupt zu befassen, in der planlos und träge herumgewirtschaftet wurde. Es gab dazumals einen ein zigen Menschen im Lande, an den er sich wenden konnte, der „eine mit Bildern großer Tätigkeit

angefüllte Einbildungs kraft, ein lebendiges und sich lebhaft äußerndes Gefühl von Größe" besaß. Das war Prinz Louis Ferdinand, und mit ihm trat der große Reformator Preußens zu dieser Zeit in einen lebhaften Briefwechsel, der ihn die Zeit der Untätigkeit leichter ertragen ließ. In diesem einen, schwerwiegenden Satz sind eigentlich die Ideen zusammengefaßt, die Stein sein ganzes Leben lang ge leitet und die letzten Endes zu der Reorganisation Preußens eführt hatten. Mit vorbildlicher, fast

übermenschlicher Energie at Stein diese Reorganisation eingeleitet, bearbeitet, vorwärts geführt; Ungnade, Verbannung, Aechtung, Vertreibung aus der Heimat — nichts konnte ihn davon allbringen, sein Werk zu vollenden, das endlich von Erfolg gekrönt war. zum Heil des Volkes und des Landes. Das Geschlecht der Reichsfreiherren vom Stein, eingesessen an der unteren Lahn, gehörte zu jenen Angehörigen des mittel rheinischen Kantons der Reichsritterschaft, die sich dem Kaiser unmittelbar verpflichtet fühlten

und die in ihm und nicht in der einzelnen territorialen Staatsgewalt den deutschen Staats gedanken verkörpert sahen. Karl vom und zum Stein wurde am 26. Oktober 1757 zu Nassau geboren und wuchs unter zehn Geschwistern heran. Er war kaum sechzehn Jahre alt. als er in Begleitung eines Hofmeisters auf die Universität nach Göttingen geschickt wurde, um dort Jurisprudenz zu studieren. Stein hatte keinen akademischen Grad erreicht, als er — Ostern 1777 — die Universität verließ, um sich in den praktischen Reichsdienst zu stellen. Zuerst

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 5 di 6
Data: 04.06.1936
Descrizione fisica: 6
, 8. Juni, 8 Uhr abends ver schoben. rfaectieg, Muwlt, Kunst Breinötzlbührre. Mittwoch halb 9 Uhr: „Das fündige Dorf". Bauernschwank. _ ÜMtl Ne MN. ttMoMM! 37 Nr. VH *. frwf im 9 Vor dem 'Richte;* SarlMnMwiMltieii eines Sandelsschul- lehrerr Innsbruck. 3. Juni. 7. Berhandlungslag Konrad Stein hatte sich scheinbar von seinen gestrigen Bauchschmerzen über Nacht sehr gut erholt; denn kaum hatte heute vormittags die Verhandlung begonnen, als Stein mit erregter Stimme dagegen protestierte, daß man gestern

abends zwei Zeugen zur Hauptverhandlung zuließ, ohne daß diese vorher einvernommen worden seien. Auch gegen den Staatsanwalt erhob Stein darüber Beschwerde, daß er an seiner Glaubenstreue zweifle. Angekl.: .Herr Staatsanwalt, den Geist hat mir der Herr gott gelassen, wenn man mir auch den Körper ruinieren will." Staatsanwalt Dr. G r ü n n e w a l d: „Sie simulieren in allen Richtungen, auch hinsichtlich des Glaubens!" Sehr dramatisch gestaltete sich die Einvernahme der Zeu gin

K a t t e r aus G r a z bei der Gegenüberstellung mit dem Angeklagten. Bekanntlich erschien Stein am Pfingstsamstag 1932 bei dem Laboranten Katter und pumpte diesen um 100 Schilling an. Da dieser kein Geld hatte, wies er Stein ab. Dieser fuhr zur Frau nach Rubertsdorf und entlieh sich von ihr die 100 8. Da Stein vor einigen Tagen dies alles be stritt, wurde die Frau Katter heute als Zeugin unter Eid vernommen. Bors.: „Wie lernten Sie Stein kennen?" Zeugin: „Durch seine Frau im Jahre 1921." Vors.: „Können Sie uns über das Eheleben des Stein

vielleicht etwas angeben?" Zeugin: „Ich weiß nur, daß sie nicht gut miteinander ausgekommen sind, die Frau ist seelengut und wir waren immer gute Freundinnen." Vors.: „Erzählen Sie uns, wie es damals sich abspielte." Zeugin: „Stein kam mit einem Taxi ungefähren, erzählte HEUTE LIEGT | | NUMMER 23~BE1 mir, daß ihm sein Lieblingshund eingegangen sei, worüber er trostlos sei, weshalb er von Linz nach Graz gefahren fei, um sich von diesem schweren Schlag erholen zu können. Nun sei ihm aber das Geld plötzlich

! Im übrigen sehen Sie. wie es kommen kann, wenn man Ihnen die verlangten Zeugen ge- genüberstellt. Da kommt etwas ganz anderes dann heraus." Nach Einvernahme dieser Zeugin wurde in die Bespre chung weiterer Fälle eingegangen. Vorher fragt der Vor sitzende, üb Stein sich heute verhandlungsfähig füble. Ang.: „Jawohl, ich will mir nicht den Vorwurf der Simu lation machen lassen!" Vors.: „Wer macht Ihnen denn einen solchen Vorwurf?" Ang. (höchst erregt): „Sie, Herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 08.04.1933
Descrizione fisica: 16
' Ratnatt den, 'lüodie 32 Der Fall Tolstikoff Kriminalroman v o n Kurt Martin -Ja, -." -Ich war heute bei Ihnen; — Sie haben meinen Bru der verhaftet, des Mordes verdächtig. Sie werden meinen Bruder töten mit dieser Anklage." -Gnädige Frau, ich kann nicht anders handeln." -Und wenn Sie nun den wirklichen Täter kennen?" -Ja. dann ist Ihr Bruder sofort frei." Stein lauschte gespannt. Es regte sich nichts mehr. Endlich klangen wieder Worte an sein Ohr. -Herr Kommissar, Sie sollen endlich

aufgeklärt wer den. Kommen Sie zu mir, dann werden Sie erfahren, wer die Tolstikoff erschossen hat." Stein fuhr auf. Er lauschte gespannt in den Apparat. Nichts regte sich mehr. „Gnädige Frau, sind Sie noch dort?" Er bekam keine Antwort. Er klingelte selbst an, erhielt aber keine Verbindung. Ta hing er rasch den Hörer an den Apparat und stürzte hinaus. Wie gejagt stürmte er die Treppe hinunter. Ein leeres Auto kam ihm entgegen. Er sprang hinein. „Rasch, Villa Rüdiger, Parkstraße. Schnellstes Tempo

und wenn Sie zehnmal angezeigt werden!" Das Auto sauste mit rasender Geschwindigkeit durch die Straßen. Stein sah, wie verschiedene Schutzleute den Wagen an zuhalten suchten. Immer wieder befahl er dem Chauffeur: -Fahren Sie zu, Mann, immer zu!" Noch ehe der Wagen vor der Villa hielt, sprang er hinaus und warf rasch ein Geldstück in den Wagen. Dann stürzte er aus das Haus zu. Ein Telegraphenarbeiter lehnte am Zaun. Stein warf flüchtig einen Blick aus ihn. Schnell ries er ihn an: „Döhring, rasch, kommen

Sie mit." Er eilte schon weiter. Der verkleidete Kriminalschutz mann folgte ihm überrascht, so schnell er konnte. Drinnen in der Diele sah Stein keinen Menschen. Aber von der oberen Etage herab hörte er laute Stimmen. Stein sprang die Treppe hinauf. Eine Anzahl Bediensteter stand schreckensbleich herum. An einer Tür rüttelten zwei bleiche Männer. Stein drängte sich vor. Er erkannte Erich Rüdiger und seinen Vater. Er stellte sich kurz vor. „Kommissar Stein! was ist geschehen?" Ter Kommerzienrat stöhnte

: „Ein Schuß! —" Stein wandte sich zurück. „Döhring, hieher. Helfen Sie." Die Bediensteten traten, betroffen über das energische Auftreten der beiden fremden Männer, zurück. Auch der Kommerzienrat und Erich Rüdiger traten beiseite. Stein und Döhring stemmten sich mit vereinten Kräf ten gegen die Tür. Ein Krach, die Tür sprang aus. Stein trat als erster hinein. Es war Magda Rüdigers Zimmer. Vor dem Schreibtisch, anscheinend vom Stuhl gesunken, lag eine leblose Gestalt. Stein trat energisch

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 04.03.1933
Descrizione fisica: 16
Do > ks - Zeitung (Rmtum dm Wache maa 27 Der Fall Kriminalroman „Herr Kommissar, ich lasse mich nicht verdächtigen. Ich weiß nichts von dem Mord! Hüten Sie sich, meinen guten Namen anzutasten! Ich dulde das nie und nimmer! Ich habe Ihnen alles gesagt. Mehr weiß ich nicht! Sollte Ihnen das nicht schon als Beweis meiner Schuldlosigkeit dienen, daß ich ruhig hier blieb." Stein maß ihn mit kaltem Blick. „Das kann ebensogut das Zeichen von großer Verschla genheit sein." Kortmann schrie

ihn an: „Das, das sollen Sie verant worten!!" Stein verlor die Geduld. „Genug! Ich erkläre Sie jetzt für verhaftet, Herr Kort mann! Wenn Sie vor Gericht Ihre tatsächliche Schuldlosig keit Nachweisen können, soll es mich freuen. Vorderhand verhafte ich Sie als dringend verdächtig, den Mord an der Tolstikoff begangen zu halben!" Kortmann starrte ihn sekundenlang wortlos an, dann schrie er wieder auf: „Was, was, verhaften, mich verhaften? Sind Sie ver rückt? Sind Sie verrückt?! Ich. ich!! Sind Sie denn ver rückt

?! Ich lasse nicht grundlos meinen Namen in den Schmutz ziehen!" Stein hob ernst die Hand. „Fasten Sie sich endlich, lasten Sie Ihr aufgeregtes Ge baren. Sonst lasse ich Ihnen die Handschellen anlegen." Da war es mit Kortmanns Fassung völlig vorbei. Sein heißes, leidenschaftliches Blut raubte ihm alle Ueberlegung. Mit einem zornerstickten Aufschrei hatte er einen Revolver 'herauSgerissen und emporgehoben. „Wer mich berührt, den schieße ich über den Haufen." Im gleichen Augenblick

hatten sich aber auch die beiden Männer schon auf ihn gestürzt. Da, war es Zufall oder Absicht, — ein Schuß krachte. Stein zog wütend seinen linken Arm zurück. „Der Teufel noch mal." Döhring hatte inzwischen dem Verhafteten sichere Handschellen angelegt. Stein untersuchte seinen Arm. Döhring trat erschreckt zu ihm. „Wie ist es, Herr Kommissar?" „Schlimm scheint es nicht zu sein, Döhring. Helsen Sie mir mal ein bißchen, mein Jackett ausziehen." Mit des Beamten Hilfe entledigte er sich rasch des ,Jacketts

. „So, nun den Hemdärmel hinaufschieben." Döhring schob vorsichtig den reichlich mit Blut getränk ten weißen Aermel empor. Stein nickte zufrieden. „Da. sehen Sie. eine einfache Fleischwunde. Tie Kugel ist glatt durchgeflogen." Etwas unterhalb des Ellenbogens drang aus einer klei nen Wunde eilig rieselndes Blut. An der Tür. die nach der Klinik führte, klopfte es laut. Stein rief rasch: „Herein!" Ein junger Assistenzarzt trat ein. Er sah bekrönen auf die Gruppe. „Ich — hörte einen Schuß. Ich —" Stein nickte. Er war übel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 25.03.1933
Descrizione fisica: 16
als ein ehrloser Betrüger an seinem eigenen Weibe!!" Brüsk wandte sie sich um und verließ das Zimmer, die beiden Männer in den zwiespältigsten Empfindungen zurücklassend. 14 . Paul Stein saß mit Kriminalschutzmann Döhring in seinem Dienstzimmer, als ihm der Besuch einer Dame gemeldet wurde. Verwundert sah er den meldenden Be amten an. „Eine Dame? Ihr Name? In welcher Angelegen heit?" „Sie will ihren Namen nicht nennen. Es ist eine private Angelegenheit, worüber sie mit Ihnen sprechen will, behauptet

sie. Ich glaube, die Dame aber trotz des dichten Schleiers zu erkennen. Es muß Frau Rüdiger sein, die Gattin des jungen Großindustriellen." Paul Stein pfiff leise vor sich hin. „Hallo. — Ja, lassen Sie die Dame sofort herein!" Als er mit Döring wieder allein war, wandte er sich schnell an ihn. „Dieser Besuch interessiert mich außerordentlich. Es sollte mich wundern, wenn da nicht etwas Besonderes da hinter steckt." Die Tür öffnete sich wieder, eine mit einfacher Vor nehmheit gekleidete Dame trat

ein. Ihr Antlitz verhüllte ein dichter Schleier, der nur undeutlich die Gesichtszüge erkennen ließ. An der Tür blieb sie zögernd stehen. „Ich möchte Herrn Kommisiar Stein sprechen, der heute vormittags den Prozessor Kortmann verhaftete." Paul Stein erhob sich langsam. „Bitte, der bin ich. Mit wem habe ich das Ver gnügen?" Der Besuch griff nach dem Schleier und schob ihn hinauf. Paul Stein sah in ein jugendliches, bleiches Gesicht. Er kannte Magda Rüdiger bisher noch nicht. Aber er wußte sofort mit Bestimmtheit

, daß sie es sein mußte. Die frappante Ähnlichkeit mit ihrem Bruder sagte es ihm. Halblaut sagte sie: „Ich bin Magda Rüdiger, die Schwester des Professors Kortmann. Ich muß Sie spre chen. Herr Kommisiar. Aber ganz allein. Mein Besuch hier bei Ihnen soll nicht bekannt werden." Stein bemerkte den unruhigen Blick, den sie auf Döh- rrng warf. Er drehte sich zu seinem Untergebenen um. „Gehen Sie hinaus, bis ich Sie rufe." Döhring erhob sich sofort und verließ das Zimmer. Stein bot seinem Besuch einen Stuhl an. Magda

Rüdiger ließ sich darauf nieder. Dann begann sie: „Herr Kommisiar, ich will alles von Ihnen hören. Sie sollen mir sagen, was Sie zu einem so unverantwort lichen Vorgehen veranlaßte. Wie können Sie meinen Bruder so schändlich verdächtigen? Und durch Extra blätter lassen Sie diese Lügen schon in die Welt posaunen!" Stein lehnte sich gelassen in seinem Stuhl zurück und iah ihr ruhig in die zornsprühenden Augen. „Gnädige Frau. Ihre Worte sind nicht ganz berech tigt. Was Sie da zuletzt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 15.04.1933
Descrizione fisica: 16
in plötzlich aufsteigendem Schmerz die Hände vor das Gesicht. „Magda, Magda, das wollte ich nicht!" Paul Stein trat von der Toten zurück. Scharf sagte er: „Es ist zu spät, Herr Rüdiger. Sie hätten eher anfan gen sollen, ein Mann zu sein!" Der Kommerzienrat ging langsam auf und ab. „Was -soll nun werden! Und Oswin. Magdas Bruder!" Paul Stein antwortete ihm: „Ich werde heute nacht noch seine Freilassung bewirken." Erich Rüdiger sprang auf. „Laßt mich gehen! Ich kann es nicht mehr aushalten

hier. Ich will fort!" Stein schüttelte den Kopf. „Ich muß darauf bestehen, daß Sie hier bleiben. Sie müssen mir etliche Aussagen , machen." Erich Rüdiger blickte schaudernd beiseite. „Aber ich kann sie nicht mehr sehen. Nur nicht dort am Boden laßt sie liegen. Hebt sie auf, schaift sie fort!" Der Kommerzienrat sah seinen Sohn fest an. „Schau sie dir nur an dort auf dem Teppich. Da hast du sie hin gebracht!" „Vater!" „Ja, du hast nie an den Ernst des Lebens geglaubt. Jetzt tritt er an dich heran. Du mußt

ihm standhalten! — Und gehen? — Ja, gehen mußt du freilich! Für Jahre bist du hier unmöglich. Ich werde aushalten, wenn ich noch Jahre leben darf. Ich will mein Werk hier fortsetzen, wenn es auch eigentlich ein nutzloses Beginnen ist. Nach meinem Tode wird es sinken und zuletzt verlöschen — Seine Worte klangen todtraurig. Rasch wandte er sich ab und fuhr sich über die Augen. Paul Stein war zur Tür getreten, er hatte Stimmen gehört. Der Arzt trat ein. Stein ließ durch Döhring seine Behörde verständigen

und leitete die sachliche amt liche Untersuchung. Gegen zehn Uhr abends wurde Oswin Kortmann zu Paul Stein geführt. Die beiden Männer waren ganz allein. Paul Stein trat ruhig auf Korkmann zu. „Herr Pro- fesior, ich habe Ihnen mitzuteilen, daß Sie frei sind. Ihre Unschuld hat sich voll erwiesen." Kortmann glaubte seinen Ohren nicht. „Wirklich? Und — der Täter? Haben Sie ihn gefunden?" „Ja." „Wer ist es?" Paul Stein ließ sich auf einen Stuhl nieder. „Wollen Sie nicht vorher Platz nehmen, Herr Pro fessor

?" Kortmann setzte sich müde. Stein zögerte. „Ich muß .'lv:i 'ehr ernste Eröffnun gen machen, Herr Professor. ? Sie sich. — Ihre Schwester — ist tot." Kortmann beugte sich entsetzt vor. „Was? Was sagen Sie?" Er sprang auf. „Magdas Tot? Was, was? Hat sie sich selbst . . .?" Er sah den Kommissar forschend an. Stein nickte. „Ja, sie hat sich erschossen." Kortmann griff sich stöhnend an die Stirn. „Ach, und — meinetwegen!" Es klang wie ein Schrei, verzweifelt und erschüttert. Stein erhob sich ebenfalls

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 11.02.1933
Descrizione fisica: 16
erleichtert auf. „Wie gut, daß wir Sie treffen. Adele wollte nach Ihrer Kanzlei gehen. Ich sagte aber gleich. Sie würden wohl nicht mehr dort sein. Oh, Herr Doktor, wissen Sie etwas Neues?" „Ja, aber — das ist Amtsgeheimnis." Adele Wieland bat: „Aber, Herr Doktor, uns müssen Sie alles sagen. Wir haben eine Depesche bekommen. Lottes Verlobter, Kriminalkommissar Stein, läßt uns wis sen, daß er das Rätsel gelöst hat. Aber wir wollen mehr wissen als diese paar Worte. Erzählen Sie doch. Ist schon

etwas geschehen?" „Da müssen Sie mir aber bis morgen gegen jeder mann zu schweigen versprechen." „Ja, ja, aber was wissen Sie?" „Nicht'viel, Kommissar Stein hat an mich ein ähnliches Telegramm geschickt. Selber läßt er sich nicht sehen. Ich war vor einer halben Stunde aus dem Kriminalgericht und habe Genaueres erfahren. Er hat zu dem Fall Tolstikosf viele Rätsel gelöst. Vor allem hat er auch in Straßburg den Herrn gesunden, der Kurt Bittner um elf in der Süd vorstadt an jenem Abend ansprach. Das weist

Ihres Bru ders und Bräutigams Unschuld nach! Kommissar Stein soll auch den wirklichen Mörder kennen. Es soll vorder hand noch größtes Stillschweigen bewahrt werden. Vor morgen darf kein Mensch etwas erfahren. Auf mein Drän gen hat man Herrn Bittner mitgeteilt, daß der vielbespro chene Zeuge nach einer Depesche höchstwahrscheinlich gesun den sei. Mehr kann das Gericht ihn vorderhand nicht wis sen lassen. Ich bin aber überzeugt: ihm in seiner jetzigen Stimmung ist diese Kunde schon eine große Freude

. Ich könnte ja so wenig für den Angeklagten sagen. Es wäre schlimm abgelaufen. — Sie sprachen mir ja schon von Kom- miffar Stein manchmal, ich hoffte einzig noch auf ihn. Er ist ja unser tüchtigster Beamter. Wenn er nichts erreicht hatte, wäre keine Hoffnung mehr gewesen. — Da — im Letzten Augenblick — diese Wendung! Denken Sie aber auch, ein so schwerwiegender Fall! Und im letzten Moment diese Wendung. Wo da oben keiner der Herren an Herrn Bittners Schuld zweifelte! Bach soll außer sich sein. Er glaubt natürlich

immer noch an seine Ansicht. Wir schei nen vor einer großen Ueberraschung zu stehen. Ich kann den morgenden Tag nicht erwarten. Kommissar Stein wird hoffentlich alles selbst weiterleiten, wenn das auch sei nem Kollegen Bach sehr unlieb sein wird. Der hat sich da ja allem Anschein nach eine große Schlappe geholt, die er kaum wieder ausgleichen kann. Freilich, ganz offen, man muß dem Mann teilweise wenigstens auch recht geben. Denken Sie, wie viele Beweise für Herrn Bittners Schuld ^sprachen

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Innsbrucker Zeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 27.05.1936
Descrizione fisica: 8
Dr. G r ü n n e w a l d) fand heute die S chö f- fenverhandlung gegen den verheirateten ehemaligen Himdelsschullehrer Konrad Stein, geboren 1895 in Ried, Oberösterreich, nach Kremsmünster zuständig, wegen des Verbrechens des teils versuchten, teils vollbrachten Be truges statt. Stein wurde beschuldigt, von 1931—1933 in nicht weniger als 74 Fällen einen Betrag von zusammen 8 3394.40 herausgelockt zu haben. Konrad Stein ist der Sohn des in Kremsmünster woh nenden pensionierten Oberlehrers Franz Stein. Er selbst ist geprüfter

auf, stellte sich als Handelsschullehrer vor und erbat sich ein Darlehen unter dem Vorwände, er sei auf der Heimreise begriffen, aber momentan sei ihm das Reisegeld ausgegangen. So gelang es ihm in verschiedenen Orten Oesterreichs 36 Personen um 8 2005.— zu prellen, in 6 Fällen mit 8 320.— mißlang der Betrug. Aus Grund der vielen Anzeigen und der Ausschreibungen im Zentralpolizei, blatte wurde Stein am 11. Jänner 1933 in Tulln ver haftet. Am 25. März 1933 wurde er vom Landesgerickte Wien I gegen Gelöbnis

aus der Untersuchungshaft entlassen und setzte sein betrügerisches Schuldenmachen wieder in den ver schiedensten Orten Oesterreichs fort. Er gab sich jetzt mei stens als Hechenberger aus und machte den Leuten vor, daß er sich einer Äugenoperation unterziehen müsse oder unterzogen habe oder er sagte, daß er seine Brief tasche zu Hause vergessen habe. Auch diesmal gelang es Stein wieder, von 25 Personen insgesamt 8 763.— heraus zulocken. Als er jedoch am 24. Februar 1934 in Wien bei einem Sektionsrat ebenfalls

diesen Schwindel durchführen wollte, kam er an den Unrechten, der Sektiönsrat hielt ihn fest und übergab ihn der Polizei. Aus der Haft entlasten, nahm Stein, sein „Handwerk" wkder aus und konnte erst am 27. November 1934 in Graz wieder obgefangen werden. Unter Hinweis auf sein Augen leiden und einer beabsichtigten Operation gelang es Stein, wieder am 29. April 1935 seine Enthaftung gegen Gelöb nis zu erwirken: er nahm aber fein unstetes Wanderleben wieder auf und betrog zuerst in Niederösterreich 4 Personen

.: „Wir haben Sie hier schon in anderer Verfassung gesehen: nun, vielleich: werden Sie im Verlause des Pro zesses etwas lebh.u'ter werden." Stein erzählt nun in sehr umständlicher Weise, wie man es ihm unmöglich gemacht habe, im Jahre 1931, durch eine Schule in L i n z sich eine neue Existenz gründen zu können. Aber seine angeblichen politischen Gegner haben ein der artiges Kesseltreiben gegen ihn veranstaltet, daß er die Schule wieder aurlassen muß:? Nachdem aber diese Schüler — es waren 250 Angehörige des Bundesheeres

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Alpenländer-Bote
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Pagina 8 di 16
Data: 09.08.1931
Descrizione fisica: 16
Kugeln getroffen. Die Empörung und Erbitterung über diese schreck liche Bluttat hat in Newyork ungeheure Erregung her vorgerufen. Man nimmt an. daß die Verbrecherwelt es auf den Newyorker Unterweltkönig Schultz abge sehen hatte, der als ein berüchtigter und wohlhabender Alkoholschmuggler angesehen wird. Köpenickiate in Stein. Am 29. Juni des heurigen Jahres berichteten Wie ner Tageszeitungen über die Verhaftung eines inter nationalen Hoteldiebes, der in München einen Schmuckdiebstahl verübt

hatte. Siegfr. Scholz war der Name des Uebeltäters. Er hat bereits mehrere öster reichische Gerichte beschäftigt. Als Scholz ein Viertel jahrhundert alt war. hatte er bereits viele Vorstrafen hinter sich. Er blieb dabei immer seinem Diebsfache treu, nur einmal wurde er Hochstapler. Das hat er aber niemals wieder getan. Warum werden wir sehen: Im Jnflationsjahr 1922 überraschte hoher Besuch die kleine Stadt Stein, berühmt durch ihre Tabanfabrik, bekannter aber durch die Strafanstalt. Ein fescher Offizier

der interalliierten Militärkom mission, angetan mit einer schmucken englischen Uni form, kam in wichtiger Mission an. Die Versorgung der Stadt Stein mit Lebensmitteln war seine Auf gabe. Am Bahnhofe von Krems standen angesehene Bürger der Stadt Stein. Der englische Leutnant wurde von ihnen aus das herzlichste begrüßt und unter un geheurem Aufsehen zum Rathause von Krems geleitet. Alles war von der Liebenswürdigkeit des englischen Offiziers bezaubert. Sein legeres Benehemen, fein freundlich herablassendes Lächeln

, daß auch die Mienen der Kremser strahlten. Schließlich mußte Abschied genommen werden, um dem Gaste Gelegen heit zu geben, das Städtchen Stein kennen zu lernen. Der Empfang des fremden Leutnants in Stein ähnelte einem Triumphzug. Die Bewohner von Stein wollten in keiner Hinsicht den Kremsern nachstehen. Da es in Stein nicht so vrele Sehenswürdigkeiten gibt wie in Krems, kamen die Herren von Stein auf die Idee, zum Herrn Hofrat Dr. Spauner, dem ersten Staatsanwalt des Kreisgerichtes von Krems, zu schicken

, um dort um die Erlaubnis anzusuchen, dem Gaste die Strafanstalt von Stein zeigen zu dürfen. Selbstverständlich wurde die Erlaubnis erteilt. In der Strafanstalt wurde der Abgesandte der Interalliierten Mission auf das respektvollste empfangen. Der An staltsarzt, Medizinalrat Dr. Kökeis, und der dienst habende Oberkommissär waren zur Stelle. Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewger Bund zu flechten! Direktor Kolefchnik, der gut Eng- lisch sprach, wollte dem Gaste zeigen, daß es auch in ! Stein Menschen gibt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 8 di 16
Data: 25.02.1933
Descrizione fisica: 16
. und zwei Her ren in einfachem Zivil traten herein. Kortmann schaute ihnen fest entgegen. Der eine der beiden Herren stellte sich vor. ..Kriminalkommissar Stein." Er deutete aus seinen Be gleiter. „Und hier Kriminalschutzmann Döhring, der bisher nahe mit dem Fall Tolstikoff in Verbindung stand. Ich möchte mir einige Auskünfte bei Ihnen holen, Herr Pro fessors" Kortmann sah ihn kalt an. „Worüber? — Ach — Sie sind doch . . ." „Sie scheinen mich wiederzuerkennen, Herr Professor. Ja, ich war bis heute nacht

ich! Auskunft über Ihre Beziehung zu der ermordeten Sänaerin Margot Tolstikoff!" „Von Beziehungen kann nur geredet werden, wenn solche bestanden hätten. Es haben aber keine bestanden." „Herr Professor. Kein Versteckspiel! Ich weiß ja genau, wer die Tolstikoff war: die voreheliche Tochter Ihrer Mutter!" Kortmann taumelte. Er ging schwankend zu seinem Schreibtisch und setzte sich. Auf seine Einladung hin nah men auch die beiden Beamten Platz. Stein hatte seinen Stuhl nahe an den Schreibtisch Kortmanns

herangezogen und holte ein Notizbuch aus seiner Tasche. Kortmann unterbrach das Schweigen. „Sie wollen also über das verwandtschaftliche Verhält nis dieser Dame zu meiner Mutter etwas wisten?" Stein nickte. „Ganz recht, es liegt mir viel daran." „Das ist wohl nicht gut möglich. Mit der Mordaffäre hat das ja rein gar nichts zu tun." „Das ist Ansichtssache, Herr Professor; mich interessiert es^aus alle Fälle sehr, daß die ermordete Sängerin Tolsti- koft die Tochter der Generalin und wmit auch Ihre Schwe

die Finger lassen solle." Stein schnitt ihm das Wort ab. „Genug, Herr Profestor! So kommen wir zu nichts. Sie waren einmal bei der Er mordeten gewesen, einige Monate vor ihrem Tode, nicht wahr?" „Das geht Sie nichts an! Ich muß Sie bitten, Herr Kommissar, mich jetzt zu verlassen. Sie werden zu aufdring lich." „Ganz und gar nicht. Es wäre aber empfehlenswert, wenn Sie sich nicht so erregen wollten. Ich tue nur meine Pflicht. Dringend ersuche ich Sie, mir meine Fragen zu beantworten

schon unter Eis und Schnee; Und auch die Dichter lieber reimen Vom Frühling und vom roten Klee. A. G l i tz. „Gut, fragen Sie!" „Ich möchte hören, ob Sie einmal bei der Ermordeten einige Monate vor ihrem Tode waren." „Ja." „Sie trugen da einen grauen Mantel und einen schwar zen Schlapphut. die beiden in Ihrem Geldschrank bis heute nacht versperrten Kleidungsstücke?" „Ja." „Und in der Nacht, in der die Sängerin ermordet wurde, waren Sie auch bei ihr?" „Nein." Paul Stein sah ihn scharf an. „Irren

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Pagina 5 di 6
Data: 04.06.1936
Descrizione fisica: 6
Donnerstag, den 4. Juni 1936. ,Neueste Zeitung' Nr. 126. Seite S. $ecic$§eitwtih Der Prozeh gegen de« Betrüger Stein. Innsbruck, 3. Juni. Am Pfingstsonntag 1932 dachte Stein wieder einmal nach, wie er rasch zu Geld kommen könnte. Da siel ihm ein alter Bekannter namens Katter ein, der in Graz (Stein weilte damals in Graz e einer .jS<fMifrtriinhim,*"Y i„ mito.. gelang erhalten. Daraufhin setzte sich der" „dar/e^ensdurstige" Handelsfchul- profefsor in ein Taxi und fuhr

zu der in R o b e r t s d o r s bei Graz wohnhaften Gattin seines ehemaligen Freundes Katter, die vor vielen Jahren im Haufe Stein als Näherin beschäftigt war. Stern gab der Frau Katter gegenüber an, daß ihr Gatte -bereit fer, rhm die 100 8 vorzuftrecken, aber da er das Geld nicht bei sich habe, beauftrage er ihn (Stein), seiner Gattin auszurichten, daß sie chm die 100 8 vom Wirtschaftsgeld ausfolgen möge. Frau Katter ließ frch durch das sichere Auftreten des Herrn Professors tatsächlich tauschen und folgte dem Beschuldigten 100

alles zu widerlegen, was die Zeugin vorgebracht hatte. Ms ihn der Staatsanwalt einmal auf die Widersinnigkeit seiner Ausführungen aufmerksam machte, verwahrte sich Stein neuerdings in frechstem Tone, „schon wieder unterbrochen zu werden". Vorsitzender OLGR. Dr. Bichler: „Der Angeklagte erteilt also dem Staatsanwalt eine Rüge! Als Angeklagter haben Sie sich Zwischenbemerkungen wohl gefallen zu lassen. Angeklagter (erregt den Kopf schüttelnd): „Man muß sich hier ja alles gefallen lassen; man steht

war weiter hervorgegangen, daß sich die Ehegatten Katter, als sie trotz energischer Mahnbriefe die 100 8 nicht zurückbekamen, brieflich an den Vater Steins gewendet haben. Dieser habe jedoch erklärt, für seinen ungeratenen Sohn nichts mehr zu bezahlen. Als Stein eine Atempause machte, frug der Vorsitzende, ob er denn endlich mit seiner Verantwortung in diesem Falle fertig sei? Angeklagter: „O nein, noch lange nicht." i Staatsanwalt: „Jetzt können wir uns wieder freuen, jetzt hat er ich was neues zurechtgelegt

." Eine besondere Roste spielte in der erregten Wechselreüe zwischen dem Beschuldigten und der Zeugin ein Brief, den Frau Katter an die Familie Stein gerichtet haben soll, in dem sie schrieb, daß es mit der Zurückgabe des Geldes nicht eilig fei und daß sie bedauere, die Familie Stein in solcher Notlage wissen zu müssen. Der Angeklagte beantragte die Herbeischaffung dieses Briefes, der noch im Besitze seiner Frau sei, sowie die Ladung seiner Gattin zur Verhandlung. Vorsitzender: „Wozu haben Sie die 100

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 11
Data: 28.06.1931
Descrizione fisica: 11
B 22-4-29. / Kostsparkassen-Konto 52.677. / Entgeltliche Ankündigungen im Textteile sind mit einem Kreuze und einer Nummer kenntlich gemacht. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: -Oesterreichische Anzeigen-Gesellschaft A.-G.. Wien, l., Brandstätte 8. Fernruf v 22-5-95. Nr. 146. Innsbruck, Sonntag, den 28. Juni 1931. 19. Zahrg. Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten" Bezugspreise im Abonnement der „Innsbrucker Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Sonntags 8 —.30. Der Reichsfreiherr vom Stein. Zn seinem IVO

. Todestage am 29. Juni. Von Dr. Richard Eckhardt. Das deutsche Volk hat in zwei Jahrhunderten das große Glück gehabt, drei gewaltige Staatsmänner an öem Aufbau feines Staates und Reiches wirken zu sehen: Friedrich, Stein und Bismarck. Die mächtigen Energien, die in diesen drei Großen zusammengeballt waren, stellen wohl die bedeutsamste Transformation des deutschen Volksgerstes auf politischem Boden dar. Man könnte versucht sein, Friedrich den Großen als den Be gründer, Bismarck als den Vollender

und Stein als den großen Wegbereiter zwischen beiden zu deuten. Immer fünfzig Jahre liegen zwischen öem Höhepunkt des Wir kens jedes dieser drei Staatsmänner: 1769,1813 und 1876. Das Schlußjahr des Siebenjährigen Krieges, der Höhe punkt des Befreiungskrieges und der letzte der deutschen Einheitskriege sind historische Daten, die jedem Deutschen von Kind auf geläufig sind. Steins Aufgabe war es, aus dem Zusammenbruch des friöericianischen Preußen nach den Unglückstagen von Jena und Auerstä 5 t im Jahre

1806 das Tüchtige und Unverlierbare am alten Preußentum zugleich zu er halten und in dem neuen Staatsaufbau als Grundlage zu behalten, zugleich aber auch die neuen, in den französi schen Revolutionskriegen geborenen Ideen mit diesem Preußentum auseinanöerzusetzen und zu einer neuen Einheit im politischen Leben zu gestalten. Zwar wissen wir von Stein nicht, was uns bespiels- weise bezüglich Wilhelm von Humboldts, Harden- .bergs und der preußischen Staatsphilosaphen Fichte itWWrkl, ebenso Epon

SGckckcker bekannt ist, daß sie im Anfänge, bewußt und betont nach außen hin mit der bürgerlichen Revolution in Frankreich sympathisierten. Gleichwohl hat Stein, dessen reichsritterliche Tradition, seine immediate Reichssreiherrlichkeit, ihn eigentlich mit öem toten Körper des Heiligen Römischen Reiches deut scher Nation hätte verbinden sollen, von Anfang seiner politischen Selbständigkeit an ebenfalls das Neue positiv gesehen und gewertet und danach gehandelt. Der Grund dafür ist in seiner Laufbahn

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 16
Data: 05.05.1932
Descrizione fisica: 16
. Als Beispiel einer auto matischen Mähmesserschlei-fmaschine wähle ich -den Schleif automat „Heureka" von W. Flemming, Elterlein i. Sa., eine Maschine -des am weitesten verbreiteten Typs mit Sandstein und Raßsch-l-iff. lieber dem durch Handkurbel oder Kraftantrieb -ge drehten Stein liegt d-er Messerhalter, in -den >d-er Messer- balken -durch ib'ie Schraube a derart eingespannt wird, daß d-er Messergr-und -genau Mitte -Stein läuft. Die Messer- ftütz-e -wird so unter -den Messerbalken -gestellt

, daß -der Balken zwar gestützt, aber nicht gehoben wird. Beim Schleifen braucht man -lediglich zu beobachten, ob der Stein Spitze und Grund des Messers.gleichmäßig schleift; hierzu wird die Klinge mit der Schraube b richtig ein- reguliert. Der Hebel o bient zum Abfangen, d. fy. Stützen der Spitzen alter Messer, um zu verhindern, daß die Spitzen alter Messer zu stark -abgeschliffen werden. — Werden diese Gesichtspunkte beobachtet, -dann kann selbst ein Schuljunge ein Mähmesser schleifen, ohne es zu ver- derben

. Da -der Mefferh-alter -sich leicht -entfernen läßt, so kann man den Stein jederzeit als normalen Schleif stein benutzen. Rach -l ä n g ex-em G eb r a u ch -eines Schleif- a-utomaten mit -dachförmigem Stein prüfe man nach, ob der -Stein noch feine spitze, dachförmige -Gestalt hat. Dazu dient die in -unserer Abbildung sichtbare ,Hehre". Hat der -Stein bie richtige Form verloren, dann richtet man ihn mit d-er Abd-vehvorrichtung wieder nach. Eine Rachläs s igke i t, die man so häufig an Schleifsteinen beobachten

kann, ist die, d-aß der Stein dauernd im Wasser steht, wenn er nicht -gebraucht wird. Selbst im Winter wird- das Wasser nicht entfernt! Kein Wunder, daß der Stein aufweicht und unrund wird. Die Schuld trägt -aber zum Teil auch -d-er Konstrukteur des Schleifautomaten, indem er -den Wassertrog nicht ver- stellbar macht. Man wähle daher nur solche -Schleif, apparate, d-ie entweder -einen verstellbaren Wassertrog haben oder deren Trog sich leicht entleeren läßt. Kundmachung. Gemäß 8 131 des Teilungs^llegulierungs^Landes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 32
Data: 30.04.1938
Descrizione fisica: 32
für ein ausgezeichnetes Augenheumittel. Echte Aquamarine sieht man selten. Die meisten im Handel vorkommenden Steine sind künstlich erzeugt. Die teuersten Hühner der Wett Zur gleichen Gruppe wie der Aquamarin gehört der Smaragd. Auch er ist ein Beryll, ein Tonerdesilikat. Als die Spanier im Jahre 1537 den Smaragd bei den Indianern sahen, waren sie nach ihm wie verrückt. Es war ein neuer Stein und man tötete etliche tausend Indianer, ehe man ihnen das Geheimnis der Smaragd minen von Muzo in Kolumbien entriß. Echte

seiner Augen — ein Smaragdeinglas. Man bezahlte damals für schöne Smaragde einen märchenhaften Preis. Nach der Eroberung Perus sanken die Preise und sind bis heute nicht gestiegen. Ein vierkarätiger reiner Smaragd ko. stet rund tausend Mark. Größere Smaragde gibt es nur wenige. Der Herzog von Devonshire besitzt einen saust, dicken Stein. Der letzte Zar besaß einen, der einen Viertel meter lang war. Und ein Riese unter den Smaragden ist 'N Wien im Naturhistorischen Museum zu sehen. Es soll der größte

unterworfen. Ein Türkis beispielsweise, für den man vor hundert Jahren nach heutigem Gelde hundert Mark be zahlte, ist heute für die bescheidene Summe von drei Mark zu kaufen. Ein Stein — brennend wie Feuer Der Mineraloge nennt den Stein einen , roten Ko rund" und bezeichnet ihn als em Gemenge von Aluminium und Sauerstoff. Der Edelsteinhändler nennt ihn Rubin. Die Abergläubischen sehen tn chm den „Stein der Macht", des Lebens und der ewigen Jugend, den Stein, der Liebe und Gegenliebe erzeugt

. Vom praktischen Standpunkt aus betrachtet ist der Rubin ein sehr wertvoller Stein, ja, der wertvollste Edel stein, den es überhaupt gibt. Während man für einen Dia- amanten von zwei Karat rund sechstausend Mark bezahlt, • hat ein zweikarätiger Rubin schon einen Preis von sechs- undzwanzigtansend Mark erzielt. Reine, schön gefärbte Ru bine, sogenannte Taubenblutrubine, sind nämlich sehr sel ten. Eigentlich findet man sie nur am Jrawadi in Birma. Die schönsten Stücke werden auch heute noch von den stein reichen

aus einem Rubin herauszu schleifen. Das kann man in Europa nicht. Im Orient ge nießt der Rubin hohe Verehrung. Der Stein ewiger Treue Mineralogisch gehören Rubin und Saphir der Zeichen Gruppe an, nämlich der Korundgruppe. Der eine ist eben rot, der andere, der Saphir, blau. Der eine ist wertvoller als der Diamant, der andere ist weniger wertvoll. We'.l man ihn häufiger findet. Ehemals war der Saphir sehr ge sucht. In der englischen Staatskrone funkeln achtzehn pracht volle Spahire, ebenso viele

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Der Südtiroler
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Pagina 4 di 18
Data: 01.04.1937
Descrizione fisica: 18
mit Wald bedeckt, in den Niederungen hausten die Ureinwohner auf ihren Burgen. Solche Burgen waren oberhalb Lengstein, am Penzl, wo die Straße vorbeizog und bei Anterinn. Die älteste und mächtigste Burg war der Rößlergraben, der Unterinn und Siffian scheidet, heute noch als Ruine Stein am Ritten sichtbar. Dort befand sich durch Jahrhunderte hin durch das Gericht des Bezirkes Ritten. Unterhalb der Burg Stein soll noch ein Schloß gestanden haben, Schloß Diem, von dem aber heute keine Spur mehr

und Münzen aus den Jahren 148 und 104 v. Ehr., weiters eine Porphyr quader mit etruskischer Inschrift. Wallburgen oder verschollene Burgen standen auf dem Pügel der Föhnpromenade, sowie oberhalb dem Spital von Lengmoos, weiters oberhalb Signat sowie in Anterinn auf dem Burghügel von Zwingenstein. Auch ober Lengstein sind Wallburgen aufgefunden worden. Die Burg Stein am Ritten. Es geht die Sage, daß auf diesem Schloße eine wilde Porde von Peiden hauste, die ihrem christlichen Nachbarn oft Besuche

, daß sie es an der notwen- digenWachsamkeit fehlen ließen, sodaß eines Tages die Feinde in das Schloß einzudringen vermochten. Alle Insassen wurden gefangen genommen und so das letzte Nest des Peidentumes am Ritten aus gehoben. Mitte des 14. Jahrhunderts war die Burg in den Pänden der Perren von Villanders, die mit Ludwig von Brandenburg, dem zweiten Gemahl der Margarethe Maultasch in Streit gerieten. Engelmar von Villanders, Perr auf Stein, der die Stelle eines Landeshauptmannes bekleidete, schlug

sich während der Abwesenheit Ludwigs von Brandenburg zum ersten Gemahl der Landesfürstin Margarethe, zu Peinrich von Böhmen. Diesen Verrat zu rächen beauftragte Ludwig den Perzog von Teck, der Engelmar von Villanders gefangen nahin und seine Pabe einzog. Der Bruder des Gefangenen trotzte aber auf Burg Stein dem Perzog von Teck, worauf Engelmar nach Stein St. Magdalena gebracht und dort enthauptet wurde, am Fuße des Ritten Die Burg ward gestürmt und zerstört. - - WKW .WP -K v' * SK.K- '«r' Ün Hl WWW Bozner Edelsitz hr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 10
Data: 09.12.1938
Descrizione fisica: 10
, die er einen Monat lang nehmen hätte müssen, fehlte eine ganze Flasche. Um Frankreichs letzten Kronjnwel Ein Stein im Gewicht von 136 Karat P a r r §, im Dezember. Während der bewegten verflossenen Tage überlegte man in der französischen Hauptstadt ernsthaft, wie die Kunstschätze des Louvre auf dem schnellsten Weg in Sicher beit gebracht werden könnten, wie man vor allem den letzten Kronjuwel Frankreichs, e'.nen Stein im Gewicht von 136 Karat, wögschaffen könne. Frankreichs Kron- jnwel, der „Regent", liegt

bekanntlich unter starker Siche rung tm Louvre. Thomas Pitt lauste ihn billig Zu Beginn des 18. Jahrhunderts weilte Thomas Pitt, übrigens der Großvater des berühmten englischen Staats mannes Prtt, in Indien und erwarb dort einen Riesen stein zun: Preise von rund 300.000 Goldfranken. Als der Stein zwei Jahre später von Philipp von Orleans erwor ben wurde, bezahlte der schon di? Summe von 2.5 Millio nen Gollsranken. Bei der Krönung Ludwigs XV. saß der Riesenstein, der inzwischen „Regent" getauft worden

übrigen Schmucksachen wurden unter einem Stein auf den Champs Elysees ausfindig a- macht. Im Laufe von dre Tagen verhaftete man zwanzig Personen, von denen fünf wenige Tage später hinaerichtet wurden. Dem „Bürger Eorbin" zahlte man fünf Jahre später nach mehr fachen Reklamationen eine Belohnung von 6000 Franken aus. ZuM Nationalbesitz erklärt In d«n nun folgenden Jahren wurde der „Regent" National besitz. Man gab ihn mehrfach als Sicherheit für größere Anleihen in das Ausland. Napoleon- Cöfte

ihn z. B. in Basel aus und setzte ihn oben auf den Knopf sei nes Schwertes, das er bei festlicher'. Gelegenheiten an sei- be^ Serte trug. Ludwig XVIII. nahm den Stein mit ins Exil nach Gent. Aber er brachte ihn wieder m'r zurück, als er aus den Thron gerufen wurde. Während der Revolution von 1830 wurde der Stein nach Rambouillet gebracht. Unter einer Bedeckung von 50.000 Soldaten holte Louis Philippe den Stein später wieder nach Paris zurück. ^ Napoleon III. hatte eine große Anzahl wertvoller Steine

zu einem Schmuck für d'e Kaiserin Eugenie ver arbeiten lassen. Aber er wagte nicht, den „Rezent" zu be rühren, nachdem dieser endgültig zum Nationaleigentum erklärt worden war. Fluchtweg für den Kriegsfall Während des Krieges 1870 -71 wurde der „Regent" vor der Belagerung von Paris nach Brest geschafft und dort im Arsenal in einem Panzerichrank aufbewahrt. Später brachte man den Stein sogar auf einem franzö sischen Kriegsschiff unter, um ihn jederzeit außer Landes schassen zu können. Erst :m Jahre 1872 wurde

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 20
Data: 27.03.1932
Descrizione fisica: 20
sind mit einem Stern und einer Anmmrr ve.seven. Ein»rlnummrr«o Sroschen. Verwaltung kn Innsbruck. Mar mMa"stra»e 9 LLrierdon 741. 747). An diese sind alle Bestellungen. Selösenv ng-n u id Beschwerden wegen Ri^tustkllung de» Blatte« zu richten. Alle Aach richten u d Serichte stad mi senden an dirAebakton der ..Tiroler Dolks- dvten"tn Fristen« tunteeinntal'. Re. 12 Innsbruck, Sonntav. Srn 27. März ISZ2 2 «. Fahrsans Ofterfrase. Wer wälzt uns weg den Stein? So fragten jene Frommen, Die einst beim ersten Schein

Zum Grab des Herrn gekommen. Ein lichter Himmelsgeist In schneeigen Gewänden Vom Stein zum Himmel weist Und sagt: Er ist erstanden. Wer wälzt uns weg den Stein? Das mag die ernste Frage Gar vieler Christen sein Im Gleichmaß ihrer Tage. Wer zählt die Steine her, Die Bürden und die Tücken Die oft so bang und schwer Aus Menschenherzen drücken. Wer wälzt uns weg den Stein? Frag heut' im Osterlichte. Dann wird's dir leichter sein Und fröhlich dein Gesichte. Schau doch in's Grab hinein. Der Herr

ist auferstanden, Wer hob denn ihm den Stein, Führt ihn aus Grabesbanden? Wer wälzt uns weg den Stein' Kannst du noch fürder klagen? Wird es dein Gott nicht sein. Der dich bislang getragen? Mein Herr, Gott Sabaoth, Wenn Felsen auf mir liegen, Du hilfst aus Not und Tod, Du führst aus Kamps zum Siegen! Adolf Müller. Der Kaiser als Ehrenbürger Eine stattliche Anzahl van Tiroler Gemeinden, ja gleich die Gemeinden zweier so großer Täler wie das Oetztal und Stubaitales zusammen, haben den Sohn Kaiser Karls

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Neueste Zeitung
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Pagina 4 di 6
Data: 29.10.1936
Descrizione fisica: 6
, einer der größ ten Steine, die man jemals in den indischen Diamanten gruben fand. Tavernier war vorsichtig genug, den Stein schon am nächsten Tag aus der Hand zu geben und einem Freund anzuvertrauen, der ihn nach Paris bringen sollte. Nochmals 24 Stunden später war Tavernier durch eine Schar toll wütiger Hunde zerrissen. Franz Holschewar, Färbereibesitzer, ist am 26. d. M. im 66. Lebensjahre in Innsbruck gestorben. (Lichtbild: Richard Köpruner, Innsbruck.) So wurde Tavernier zum ersten Opfer des Hope-Diaman

ten. In Paris kam der Stein in die Hände des französischen Ministerpräsidenten Nicholas Fouquet. Er ließ ihn für seine Gattin fassen. Sie trug ihn auf einem Ball. Sechs Monate später wurde Fouquet hingerichtet. Der Stein kam in den Besitz Ludwigs XVI. Er starb ebenso auf dem Schafott wie Marie Antoinette. Die schöne Prinzes sin Lamballe erfreute sich nur sechs Stunden des Besitzes dieses Steines, als sie von den Pariser Revolutionären gelyncht wurde. Dem jungen Diamantenhändler Hendrik Fals gelang

es, im Wirrwarr der französischen Revolution den Stein zu stehlen. Er brachte sich im Jahre 1830 in London selbst um. Der russi sche Großfürst Iwan K a n i t o w s k y wurde der nächste Be sitzer des Diamanten. Er wurde von einem Anarchisten er dolcht. Kurz vorher hatte er den Stein einer Bühnenschönheit mit Namen Lorenze Ladue zum Geschenk gemacht. Sie wurde von ihrem Liebhaber ermordet. Dieser stahl den Schmuck, wurde aber selbst kurze Zeit später hingerichtet. Der Grieche Simon Montharides verkaufte

den Stein an den türkischen Sultan. Bier Tage, nachdem Montharides den Kaufpreis ausgehändigt erhalten hatte, ging das Pferd durch, das den Wagen zog, in dem er mit seiner Gattin und seinem Töchterchen unterwegs war. Der Wagen rollte einen Berg abhang hinunter. Alle drei Personen waren tot. Der Sultan machte den Stein seiner Favoritin Zubaya zum Geschenk. Drei Wochen später erwürgte der Sultan in einem Wutanfall jene Favoritin. Durch einen Verwandten der Zubaya wurde der Stein aus dem Harem

herausgeschafft und nach Westeuropa gebracht. Hier kaufte Lord Francis Pelham Clinton Hope das Schmuckstück. Er verlor bald darauf den größten Teil seiner ererbten Ver mögens. Seine Gattin May Hohe brannte ihm mit dem Sohn des Bürgermeisters von Newyork durch. Endlich erstand Mr. McLean aus Washington den berühm ten Stein zu einem Preis von 30.000 Pfund Sterling. Wie wir schon erwähnten, hat sich vor einiger Zeit Mr. McLean von seiner Gattin scheiden lassen. Der Sohn, der aus jener Ehe hervorgegangen

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 05.11.1931
Descrizione fisica: 12
Sie, Fräulein Pölt, wir wollen die restaurierten Räume aussuchen," mahnte Baumeister Stein.' Das übrige zeigt Ihnen gele gentlich Herr Doktor Neudeck. Vielleicht gehen Sie am Sonntagnachmittag herüber, da bin ich mit meiner Familie aus ein Nachbargut eingela den. Wie ist es, Herr Doktor, haben Sie Sonn tag nachmittag Zeit, Fräulein Pölt herumzufüh ren?" Harald verneigte sich höflich. „Gewiß! Mir ist jeder Tag und jede Stunde recht. Sind Sie einverstanden, Fräulein Pölt? Also, ich erwarte

Sie Sonntagnachmittag um drei Uhr am Schloßtor." Baumeister Stein führte Clara nun durch den ganzen Westturm und in die angrenzenden Räume des westlichen Flügels und erklärte ihr, was er hier geschaffen hatte. Ueberall war der ursprüng liche Stil mit feinstem Verständnis fest gehalten worden und die Räume zeigten, daß Künstlerau gen und Künstlerhände hier gewaltet hatten.. Clara war ehrlich entzückt und sprach es auch aus. Doktor Neudeck sah weltvergessen in ihre strah lenden Augen. „Baumeister Stein

Sie wohl, Herr Doktor, lasten Sie sich von dieser zuversichtlichen jungen Dame einen beruhigenden Wunderglauben beibringen," meinte Baumeister Stein lächelnd. Harald sah mit einem seltsamen Blick in Claras Augen. „Ich wollte wohl ein gelehriger Schüler sein." Sie errötete jäh unter seinem Blick und wandte sich dem lebensgroßen Porträt zu, vor dem sie eben standen. Es stellte eine Dame in Stil Lud wigs VI. dar, mit Perücke und Schönheitspflä sterchen und einem eitlen und gefallsüchtigen Lä cheln

, sie liebt ihr Fräulein Clara sehr," erwiderte der Baumeister lachend. Harald begleitete den Baumeister und Clara bis zum Schloßtor. Jenseits der Brücke sahen sie Käthe stehen, die unruhig und erwartungsvoll aussah. Stein reichte Harald die Hand. „Auf Wiedersehen, Herr Doktor!" „Auf Wiedersehen, Herr Baumeister! Fräu lein Pölt es hat mich gefreut, daß Sie in Vesten stein waren." Damit reichte Harald auch Clara die Hand. Sie legte die ihre ohne Zögern hinein. (Fortsetzung folgt).

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Pagina 5 di 10
Data: 28.04.1935
Descrizione fisica: 10
zu machen, sei hier unter Beifügung von Lichtbildern einiges von den Erfordernissen eines guten und paffenden Denkmales gesagt. Vorausgeschickt sei, daß die Aufgabe der Krieger - oderHeldenehrung auch mit den geringsten Mitteln befriedigend gelöst werden kann, wenn die richtige Art des Denkmales gewählt wird. Nach landläufiger Meinung muß ein Denkmal ein be hauener Stein oder eine aus Erz gegossene Statue sein. Dies erschöpft jedoch noch nicht die vielen Möglichkeiten, die sich dem Künstler bieten

. Denn ein Heldendenkmal kann auch aus einer Kapelle, einem Bildstöckl, einer Inschrifttafel oder einem Baum oder sonst einer Anpflanzung bestehen. In vielen Orten, wo nicht viel Geldmittel zur Verfügung stehen, könnte man Denk mäler von schöner und großartiger Wirkung errichten, wenn man z. B. eine bestehende alte Baumgruppe mit einer Mauer oder einer sonstigen passenden Umfassung (nicht Stacheldraht!) als geheiligten Bezirk abgrenzt und darin einen Stein, ein Holzkreuz oder eine Holztafel zum Gedenken aufstellt. Ent

spricht dies aber nicht den Wünschen des Denkmalausschusses oder besteht sonst ein Hindernis für die Ausführung dieser Idee, so ist es am besten, sich an Vorhandenes zu halten und in oder an einer bestehenden Kirche oder Kapelle ein passendes Denkmal in Form eines Kruzi fixes, eines Bildes oder einer Tafel anzubringen. Soll aber ein ganz neues Denkmal aus Stein oder Erz geschaffen werden, dann mache man etwas ganz Einfaches und Schlichtes, das ganz anders zur Andacht stimmt als ein ver fehltes

in seiner Wirkung ver bessert werden. Wahl des Materials. Wichtig ist auch das Material des Denkmales und seine Bearbeitung. Wird ein Denkmal aus Stein errichtet, so wähle man lieber Granit, Nagelfluh oder Kalkstein als Marmor oder Sandstein. Der Stein soll ferner gemeißelt, aber nie poliert sein. Polierte Steine, wie sie uns von den Friedhöfen her satt sam bekannt sind, passen nicht zur Umgebung. Sollen Grab kreuze angebracht werden, so wähle man handgeschmiedete. Für die Gedenktafeln kommen neben Stein

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