umzukommen, als ich plötzlich eine Stimme vernahm, welche rief: „Bleibe nicht stehen! Gehe! Gehe! sonst wird dich heute noch ein großes Unglück treffen. Nicht der Sumpf wird dich todten, son dern der Stein wird dich treffen und dich erschlagen. Bleibe nicht stehen!' Ich spühte.nach allen Richtungen, um den Sprecher zu ent decken — vergebens — Ich rief neuerlich um Hilfe, bekam aber nur die gleichen Warnungen zur Antwort „Er kommt! Er kommt! der Stein!' rief die Stimme. „Gehe, ehe es zu spät
ist!' In dem Au genblicke sah ich, wie von dem zunächst liegenden Gebirge ein Stein sich loslöste und in gerader Richtung mir zurollte. Ich rang in Verzweiflung die Hände, um dem immer näher kommenden Steine zu entgehen — dieser fiel unweit vor mir aus einen anderen Stein auf, machte einen Satz in der Luft, bis er senkrecht ober mir stand in dem Augenblicke wachte ich auf. Sonderbarer Traum, dachte ich, doch Träume sind Schäume, Ausgeburten der Phantasie. Nach dem ich einige Zeit dem noch immer tobenden und wüthenden
Wetter zugehört, schlief ich wieder ein. Bald umfing meinen schlummernden Geist der gleiche Traum, bis ich wieder den ober meinem Haupte schwebenden Stein sah und neuerdings erwachte. Da es fünf Uhr Morgens war, so stand ich auf, um meine Beschäftigung voin vor hergehenden Tag fortzusetzen. An die Träume dachte ich nicht mehr. Als ich angekleidet war, gieng ich vor die Thüre der Sennhütte, um nach dem Wetter zu sehen. Das Firmament war fast wolkenlos, aber der ringsherum liegende Hagel zeigte
vom Unwetter der verflosse nen Nacht. Nach kurzer Umschau wandte ich mich um, um in die Hütte zu treten. Kanin hatte ich einen Schritt gemacht, so hörte ich einen dumpfen Fall und mich umblickend, sah ich gerade auf der Stelle, wo ich den Moment vorher gestanden, einen Stein in der Größe einer mittleren Suppenschüssel, der vom Sturm in der Nacht auf dem Dache losgerissen, so weit vorgetrieben worden war, bis er über den Dachraud zu Boden fiel, genau auf den Platz, wo ich ge standen. Wäre