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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 29.09.1921
Descrizione fisica: 14
Donnerstag, den 29. September 1921. «volfrbtte- Sitte Ivrcherfamilie. Lrzählung aus dem Tiroler Volksleben. Von Josef Praxmarer. 7. Kapitel. Doch Stefan war nicht nach Schongau gereist, sondern nach H.,.. in die Heimat Bernhards. Er wußte, daß Bernhards Eltern noch lebten; hatte Bernhard ja noch einen Brief von ihnen in der Tasche, als er verunglückte; sie wollte Stefan auf- süchen und ihnen die Unglücksbotschaft, sowie Bernhards Bermögensanteil überbringen. Als Student war Stefan öfters

seinen Phantasien nachhängen, und zu Hause angekommen, brachte er dann seine Gedan ken zu Papier. Ein malerischer Urwald war sein Ideal. Seine Studiengenossen betrachteten Bern hard als einen Sonderling, man suchte seine Ge sellschaft nicht, doch konnte man ihn gut leiden, weil er niemand, nicht einmal ein Hühnchen be leidigen konnte. Nur Stefan schloß sich der etwas seelenverwandten Natur Bernhards an; hatten sie ja beide ähnliche Jugendträume, ihr innigster Wunsch, war, einmal reich

zu werden und ihre un bemittelten Eltern dann unterstützen zu können. Auf dieses hin bauten sie viele schöne, goldene Luftschlösser. Eine Auswanderung nach Amerika, Kaliforniens Schätze waren oft der Gegenstand ih res Gespräches. Als Stefan von Innsbruck weg nach Wien kain und so von der Seite Berithards gerissen worden war, fühlte sich Bernhard ganz vereinsamt; er schwankte in seinen Plüneir immer hin und her; er hatte sich zuerst dem Rechtsstudium dann von den trockenen Paragraphen angeekelt, der Theologie zugewendet

, doch der schwärmerische Kopf gefiel den Profesioren nicht, sie hatten an sei nen sonderbaren Ideen immer etwas auszusetzen, und so kam es, daß, eines schönen Tages Bernhard zusanunenpackte, und um weiter zu beschließen, in seine Heimat Mg. Den Professoren war übrigens um den sanften Bernhard leid; daß er so empfindlich wäre, hätten sie nicht geglaubt. Bernhard war gerade damals in seiner Heimat, als Stefan in seinen schönsten Gefühlen zertreten aus Schongau heimkehrte; das Unglück kettete bei de Seelen noch mehr

aneinander und brachte ihnen den Entschluß zur Reife, das herzlose Europa zu fliehen, und unter einem anderen Himmel, fern von allen Menschen nur sich allein zu leben. Wie Stefan und Bernhard ihr Ziel erreicht haben, ha ben wir gehört. Bernhards Vater liebte zwar seinen sanften Lohn, denn wer konnte ihm feind sein, aber das sah er ein. daß Bernhard mit seinen Schwärme reien zu nichts komme; er hätte ihn am liebsten in der Theologie gesehen; doch als er nach Amerika ging, hatte er nichts einzuwenden

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 05.12.1868
Descrizione fisica: 8
Beilage zum.Tiroler Volksblatt' Nro. IS. Eine Wrchersamilie. (Lrizinal-Erzählung aus dem Tiroler Volksleben.) IV. Kapitel. Menschliche Wcchselfiille. (Schluß.) So war eS auch. Stefan erwachte am 8. Tage aus seiner bis herigen Besinnungslosigkeit. Wo bin ich denn, fragte ex, den Wächter und andere Kranke neben sich sehend. Im allgemeinen Krankenhause sagte der Wärter. . So, bin ich krank, fragte Stefan weiter. Sehr krank, gefährlich krank erwiederte der Wärter, ermüden Sie sich nicht, der Arzt

hat eö befohlen. . Ja, wie kam ich denn hiehcr, nahm Stefan die Rede wieder auf; ich weih nicht wie. Man fand Sie besinnungslos im St. Marxerfriedhofe, und brachte sie hieher. Nichtig, sagte Stefan, beim Lichtlein dort schlief ich ein. Stefan erholte sich sehr langsam, erst nach 2 Monaten kam er auS dem Bette; er mußte wie ein Kind daS Gehen lernen, an einem Stäbe wankte er im Hofe dieAlee auf und ab, bei jeder Bank mußte er wieder rasten. Wie wohlthätig war für ihn die Luft und das Licht der Sonne. Allmählig

kehrten die Kräfte wieder und das Noth auf seinen Wangen und mit ihm auch die Lebenslust. Und seine Mutter? Sie war einen Monat lang ohne Nachricht von Stefan geblieben; drei Briefe hatte sie an Stefan schreiben lassen; doch sie kamen nicht an die Adresse; Stefan aber hatte zu viel mit sich selbst und seiner Krankheit zu thun, als daß er an daS Schreiben und seine Mutter hätte denken können, fast gedauken- und gefühllos brütete er die ersten Wochen nach der Krisis dahin. Wer beschreibt daher die Angst

der Mutter um Stefan? Endlich fiel dem Stefan seine Mutter ein und die Kindesliebe erwachte mit aller Stärke. Er bat einen der Kandidaten, einen Tiroler den Todfall des Malers und seine eigene Krankheit der Mutter zu schreiben; waS dieser auch sehr gerne that. Ein neuer Donnerschlag für Afra; doch sie dankte noch Gott, daß er ihr den Stefan belassen habe; sie zitterte für seine Genesung und ließ ihm schreiben, daß er auS dem schlimmen Wien nach Hause kehren möchte; denn in Wien würde auch er, ihr letzter

und einziger Trcst noch das Grab finden.. Sie schickte ihm daS nöthige Geld zur Heimreise und beschwor ihn, nur sich nach Tirol aufzumachen, sobald er könne. Sobald Stefan nur einigermaßen genesen war, begab er sich zu einem Freunde deS seligen MalerS zu St. Anna; um die nähern Umstände deö TodeS desselben zu erfahren. Dieser hatte mit Stefan herzliches Mitleiden und erzählte ihm auch, daß der Maler oft gegen ihn den Willen geäußert habe, ihn, Slefan, zum Erben einzusetzen, bei der habe ihn der Tod

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Volksbote
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Pagina 4 di 14
Data: 15.09.1921
Descrizione fisica: 14
Se ite 4. Nr. 37, wahner, denn Stefan hatte nach und nach deutsche Auswanderer, welche von Mitteln entblößt in Amerika ankamen, hiehergezogen und ihnen Un terhalt und Brot verschafft; der Dörchersohn machte überall den Schaffer, sein Scharfsinn und seine Tätigkeit wußte Alles gut zu ordnen und vorteilhaft an den Mann zu bringen. Der Ba denser staunte, wie sehr ihn sein Nachbar über flügelt habe. Die zweite und dritte Nachbarpar zelle wurde angekauft, und es entstanden bald eben so viele

Maierhöfe. Meine Leser werden mich fragen, dachte Stefan nie mehr an des Brauers Therese oder an seine Mutter? Theresens Bild hatte ihn selbst in diesen Urwald verfolgt, und darum sah man ihn nie von Herzen fröhlich, obgleich er es sich nicht anmerken lassen wollte; immer deckte ein melancholischer Zug das Gesicht des einst so heiteren Dörcherkindes, aber er erstickte den Gedanken an Therese durch angestrengte Beschäftigung, indem er sich hastig in den Strudel derselben und zwar von einer zur an dern

stürzte; daher kam es, daß er fast überall zu treffen war. Womit sich zur Nachtzeit seine Träu me beschäftigten, könnte ich nicht sagen, doch will Bernhard oft von ihm den Namen „Therese' ge hört haben. Stefan liebte den Bernhard wie sei nen Bruder und nahm ihn meistens nach Pitts burg mit, wenn er dort Geschäfte hatte, und das traf oft. Der Mutter schrieb Stefan von Zeit zu Zeit und schickte ihr Wechsel mit manchen hundert Dollars, und er erhielt wieder Briefe von Haufe, die be sagten

, daß alles gesund sei und Afra nichts sehn licher wünsche, als nochmals das Antlitz Stefans zu sehen. Stefan war nun bereits sechs Jahre in Amerika. Für seine Kronburg-Farm waren ihm von der Kompagnie, von der er den Grund erhandelt hatte, so wie es stand und lag, 30.000 Dollars angeboten worden, ja man erbot sich sogar, ihn mit einem großen Anteil in die Kompagnie aufzunehmen, denn der junge Mann hatte offenbar Koloniesie- rungstalent, er brachte in die junge Ansiedlung Leben, bald würden hier die Gründe

im Werte steigen. War er ja dem gewandtesten und zähesten Pauker gleich: Niemand hätte in ihm den so lang samen Europäer, viel weniger den Tiroler erkannt. Aber Stefan ging in den Antrag nicht ein, weil er sich von Bernhard nicht trennen wollte, und es ihm auf seiner Kronburg-Farm gefiel. Da trat ein Ereignis ein, welches einen tiefen Einschnitt in das Leben Stefans machte. Er war mit Bernhard nach Pittsburg gefahren,, um einen katholischen Missionär zu treffen, der, wie ihm aus Newyork geschrieben

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 09.01.1869
Descrizione fisica: 8
Beilage zum„Tiroler VottDlatt' Nro. 3. Eine Dörcherfamilie. ^ - -< (Orizinal'Erzählung' aus dem Tiroler Volksleben.) - VII Kapitel. Von wem wird der Wanderer^ wohl wieder erkannt?. ' ' .. .. '-^(Schluß.) f. - - Doch Stefan war nicht nach Schonstau gereist, sondern'nach H ... in die Heimat Bernhards. Er wußte, daß Bernhards Eltern noch lebten; hatte-Bernhard ja noch einen Brief von ihnen in' seiner Tasche, als er verunglückte; sie wollte Stefan aufsuchen und ihnen' ^ Unglücksbotschaft, sowie

Bernhards Vermögensantheil überbringen. ^ ^ Als Student war Stefan öfters in Bernhards Heimat gewesen, und hatte dort dessen Eltern kennen gelernt. ' Sie hatten ein ärm liches'Gütchen in H ... ./ dafür aber mehrere Kinder, wovon Bern hard 'das 'älteste war. Bernhard /als'armer Student mußte sich daher' in 'Innsbruck während der Stud mit ' vielen Entbehrungen' herum schlagen. ^Er hatte uekne etwas zu schwärmerische, poetische Natur^ liebte abenteuerliche Erzählungen, besonders?über Amerika ^ die freies

Natur - war sein - liebstes Buch ; an einsamer Stelle konnte er oft stundenweise seinen Phantasien nachhängen,. Nnd zu Hause angekommen,' brachte'er dann seine Gedanken zu P^^ieiN .Ein' nialerischer. Urwald' war sein Ideal. Seine' M betrachteten Bernhard ^ als einen Sonderling,' man suchte seine Gesellschaft nicht, doch konnte/man ihn gut leiden, weil er Niemanden/ nicht einmal ein Hühnchen be leidigen konnte. Nur Stefan schloß sich der etwas seelenverwandten' Natur Bernhards an; hatten sie ja beide

ähnliche Jugendträume, ihr! innigster Wunsch war einmal reich zu werden, und ihre unbemittelten Eltern dann unterstützen zu können. Auf dieses hin bauten sie viele schöne goldene Luftschlösser. 'Eine Auswanderung nach Amerika, Ka liforniens Goldschätze waren oft der Gegenstand ihres Gespräches. Als Stefan von Innsbruck weg nach Wien kam und so^ von oer Seite Bernhards gerissen, worden war, fühlte sich Bernhard, ganz verein samt; , er schwankte in -seinen ,P immer hin und her; er hatte sich zuerst

, als Stefan in seinen schönsten Gefühlen zertreten aus Schongau heimkehrte; das Unglück kettete beide Seelen noch mehr aneinander und brachte in ihnen den Entschluß zur Reife, das herzlose Europa zu fliehen, und unter einem anderen Himmel fern von allen Menschen nur sich allein zu leben. Wie Stefan und Bernhard ihr Ziel erreicht haben, haben wir gehört. . . Bernhards Vater liebte zwar seinen sanften Sohn, denn wer konnte , ihm Feind sein, aber das sah er ein, daß Bernhard mit seinen Schwärmereien

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Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 09.09.1921
Descrizione fisica: 16
Seite 4. Nr. 36 ge, welche mich überraschen und tief erschüttern; ich ahnte davon keine Silbe; ich wähnte Sie mir fern und doch nahm ich einen so schönen Platz in Ihrem Herzen ein. Ich danke Ihnen für Ihr Mitgefühl „Hätte ich das gewußt, .vielleicht wäre mein Ent schluß anders gewesen.' „Sagen Sie das im Ernste?' fragte Rese den Stefan mit vor Freude strahlendem Gesichte. „Im Ernste,' antwortete Stefan. Da kam der Vater Theresens soeben die Stiege herab, und wie er seine Tochter bei dem Landfah

nicht; er hat nichts Unrechtes gesagt oder getan.' „Geh', sage ich dir!' so herrschte der Brauer weiter. Stefan wurde bis über die Ohren rot; doch der wehmütige Blick Theresens wand ihm die beißende Antwort aus dem Munde, die er schon auf der Zunge hatte. „Herr Brauer,' sprach er gelassen, „ich habe mit Therese heute zum erstenmal gesprochen und weiß nicht, wodurch ich eine solche Behandlung verdient habe. Ich glaube, daß weder ich, noch meine Fami lie Ihrem Hause irgend eine Ungelegenheit ge macht haben, außer

der, daß mein Vater hier starb Uebrigens danke ich Ihnen für die meinem Vater erwiesene Güte. Ich werde Sie nach Ihrem Wun sche mit meiner Gegenwart nicht mehr belästigen. Leben Eie wohl und tun Sie Fräulein Therese nicht Unrecht.' Und Stefan ließ einspannen, be zahlte und fuhr nach ein paar Minuten in ein an deres Wirtshaus; ihm war nur unendlich leid, daß Therese seinetwegen nun vieles auszustehen hätte. Noch in der Nacht fragte eine Magd nach Stefan und steckte ihm ein sichtbar in Eile und unter Trä nen

Sie meinen Vater nicht zu hatt, verzei hen Sie ihm um Ihres Vaters willen. Ich bin untröstlich, und habe niemand, dem ich mein Leid klagen kann. Gott bringe die Sache wieder in Ord nung. O, vergessen Sie mich dennoch nicht! The rese.' Am Montag, ehe noch der Hahn krähte, war Stefan wieder auf dem Wege nach Tirol. Erst jetzt konnte er das, was er vorgestern gesehen urü» ge- hött hatte, recht überlegen. Es herrschten in seinem Innern Gefühle, die ihm bisher noch gänzlich un bekannt waren; Wehmut und Wonne

durchzog sein Herz. Wenn er an die edle Gestalt und das kind liche Wesen Theresens dachte, wiederholte er sich im Geiste ihre Worte, ste sagten ihm. daß sie an feinem Schicksale herzliche Teilnahme hege; ja, es wollte ihm sogar scheinen, daß es noch etwas mehr sei, als Teilnahme. Bald aber sagte ihm der Verstand, daß alles dies über die gewöhnliche Weichherzigkeit der Frauen nicht hinausgehe. „Larifari, Stefan.' rief er sich dann zu, „weg mit diesen Flausen, bedenke, daß Du ein Dörcherkind seiest

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Volksblatt
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Pagina 5 di 6
Data: 16.01.1869
Descrizione fisica: 6
Beilage zum Mrvle ' V . ^ ' - - - .' Güte Wrcherfamilie. I ^ (Onzinal-Erzahlung aus dem Tiroler Volkslebey.) i .vm:'''Kapittl. 'Mich Me' MtMsihÄg. > ' - ' ,' ,^>1,. 1?! ,^>Ä .. ' i'.. <.i',l',!i.:«.. 5'' ^ . l < , Stefan kam, wre^ er--versprochen,, in .emigen.Wochen.Wlf.der^Mchi Hauses zurück, i Hach'.jechS . Moch.en. >moyte. -man. in. die. neue) Heimat,^ in's Ünterland . hinabziehen; .^ein Käufer für die Heimat hatte sich ge- l funden. - Man bereitete sich also zur Abrei'e vor. - Schon

einige Male hatteThrinedenStefan fragen wollen, ob er auch in Schongau ge- wes^n^idenn er sagte wfder . von Schongau, ..noch von Therese ein Wort; jste..getraute sich aber m> zu fragen, denn er war jetzt wieder', ernster als je, immer schwebte' eine düstere Falte über seine Stirne..?, Stefan .HM wohlSuch gerne über die Therese gefragt,, er wäre auch g^rne nach Schonzau gefahren, um sich über sie zu erkundigen; er dachte an sie Tag und Nacht; doch er fürchtete die Kunde zu vernehmen,. Therese sei

an ein^n andern verheirathet; Mädchen vergessen so. schnell ihre ersten jugendlichen Träume, es ist dies nur ein schnell aufflackerndes Feuer, das im nächsten Äugenblicke wieder erlischt. Und wäre sie auch ledig, .wird sie der Vater ihm geben? Vielleicht, ist er ja jetzt ein reicher Mann. — ^^ ^ ^ Thrine sagt nichts von Therese, und keines im Hause, sie müssen wissen, daß Therese für mich verloren ist; sie wollen mir nicht das Leid anthun^ es zu sagen. Do überlegte oft^bei sich Stefan. Und so trug man gegenseitig

die Fragen schwer auf dem Herzen. Doch eines Tages war ' Stefan und Thrine allein in der Stube. Thrine nähte am Tische, Stefan schaute am Fenster' gedankenvoll den durchs Thal sich schlangelnden Znnstrom nach;^eS wurde .keine-'Sylbe gewechselt; Stefan war mit seinen Gedanken weit weg von hier. Diese Stille war her Thrine peinlich, sie mußte Stefan von seinen Träu mereien zurückrufen. . - . Was bist Du so nachdenkend, fragte Thrine, warum hast Du heute für Deine Schwester gar kein Wort? ^ . Stesan setzte

- gegen sie und sich, und verkannte sie und' sich? s Therese, sagte Thrine mit. einem schweren Seufzer, ist nicht das Weib eines andern, ihr Vater ist gestorben, sie hat, indem sie auf Dich vergeblich hoffte, im versperrten Kloster zu L. den Schleier'ge nommen, Ob sie schon die Gelübde abgelegt habe, weiß ich nicht. ^ Was, Therese im Kloster, fragte Stefan mit bebender Stimme. Sein Antlitz wurde fahl, wie das einer Leiche. — Sie war nicht für' mich bestimm^ Mr er fort, Herr Dein Wille geschehe; Du verlangst von mir nur Opfer

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 25.12.1937
Descrizione fisica: 8
Seligkeit auf der Bühne. Der junge Mann sah aus lind folgte ihr. Sie fühlte es. Am Ende stand er da und klatschte nicht und sah nur verzaubert, gebannt, entzückt in ihr Gesicht. Edda verbeugte sich und lächelte ihm. ganz zart zu. Sie lag auf ihrer Couch und träumte vom Ruhm. Und es erschien ihr das Gesicht des jun gen Mannes, den sie bezwungen hatte. Sie liebte es. Die Kinder sangen noch. „Weihnachten ist schön', dachte Edda. Stefan Bruhn stand in seinem Hotelzimmer und band sich die Krawatte

. Er war ein ausgezeich net aussehender junger Mann. Gerade Schultern, schmale Hüften und ein braunes, straffes Gesicht. Was tut man am Heiligen Abend, wenn man seit acht Tagen in eine fremde Stadt verschlagen ist und niemanden kennt? „Man geht hinunter in den Speisesaal', dachte Stefan seelenruhig, „und ißt.' Er war ein Sportsmann und ein moderner Mann. Im Speisesaal brannten zwei elektrische Tan nellbäume. „Sehr hübsch', dachte Stefan. „Die haben sich ordentlich Mühe gegeben.' Es war ganz leer im Saal und er setzte

sich in eine Nische. Der Kellner kam, und Stefan bestellte gut und viel zu essen. „Man möchte lieber zu Hause sein an solchem Abend', begann der Kellner beim zweiten Gang ein mitfühlendes Gespräch. „Wieso?' fragte Stefan erstaunt. I „Es ist doch Heiliger Abend', meinte der Kell ner und sah sehnsüchtig, aus. „Sie haben wohl Kinder?' fragte Stefan ver ständnisvoll. „Nein', sagte der Kellner, „ich bin Junggeselle. Aber ich hätte gerne welche heute abend. Man hat so viel Gefühl am Weihnachtsabend.' Stefan grübelte

hatten die Leute ausgerechnet zu Weihnachten so viel Gefühl? Denn er merkte plötzlich, das; er auch welches hätte. Er schrieb eine warme Postkarte an seine Schwester und bedauerte, daß er nicht zu ihr gefahren war. Es hätte sich ma chen lassen, es wären schließlich nur zwei Weg stunden gewesen. Stefan Bruhn schüttelte den Kopf. Cr hatte Sehnsüchte, nnd er erlag Bestrik- kungen seit einigen Tagen. Seit er die Schau spielerin gesehen hatte, die wunderbare, junge mit den stahlblauen Augen und dem schwingen

den Gang. ^ Edda zahlte. „Sie wollen gewiß noch in die Kirche', sagte der weihnachtskranke Kellner. Edda sah ihn an. Er hatte ihr eine Erleuchtung ge bracht. „Das ist ein guter Rat. Vielen Dank', sagte sie und gab ihm ein großes Trinkgeld. „In der Kirche ist Christmette', bemerkte der Kellner, als er Stefan die Zigarre brachte. „Wenn der Herr nichts vorhat? Es ist lek>r schön und stimmungsvoll.' „stimmungsvoll', fragte Stefan, der den meihnachtlich.-n Bestrickungen unterlag. „Ge macht

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Volksblatt
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Pagina 6 di 10
Data: 05.01.1869
Descrizione fisica: 10
lein, der Student, war an ihm nicht mehr zu erkennen, so meinte Afra. Und Stefan spiegelte sich in der Freude seiner Mutter, stumm ließ er sich von seiner Mutter liebkosen und die Hände drücken, denn sein Gefühl fand keine Worte. Dafür aber bestürmte ihn nun Afra mit tausend Fragen, während sie, ihn fest an den Händen haltend, ihrem Hause zuwandelte. Ein Paar neugierige Köpfe schauten ver steckt zum Feuster hinaus, und als der Fremde hiublickte, versteckten sie sich. Die Mutter, sagten

sie zu einander, bringt einen vornehmen Herrn daher, sie muß mit ihm sehr bekannt sein. Verstecken wir uns in die Kammer; und flugs war die Stube leer^ es war, als ob das Haus ausgestorben wäre, als Stefan mit der Mütter eintrat. Stefan hatte die Flucht seiner Geschwisterte wohl gemerkt; er gieng auf die ihm wohlbekannte Kammer los, und wie Stefan unter die Ueber- raschten trat, bedeckten sie vor Scham die glühenden Wangen. Warum flieht Ihr vor Euerem Bruder Stefan, sagte Stefan lächelnd; bin ich denn gar

so fürchterlich geworden; wie Lois, Du mit Deinem Husaren-Schnurrbart laufst vor einem Herrn davon, gib her die Hand. Grüß Dich Gott! Schüchtern reichten nun nach einander die Geschwisterte ihrem Bruder die Hand zum Gruße; man getraute sich nicht recht, denn war ja der Bruder ein ganz anderer geworden, uud hatte eine so fremdklingende Sprache. Stefan be trachtete nun mit Muse, wie inzwischen seine Geschwisterte so groß gewachsen wären; sie waren gerade glücklicher Weise alle zu Hause.. Als Thrine

mit dem Wasser sich dem Hause näherte, staunte sie, daß eS in der Stube so lebhaft zugehe. Stefan sah sie daherkommen; er gieng ihr daher bjs zur Hausthüre entgegen. Wie Thrinele, sagte er, an Deinem Bruder bist Du stolz vor übergegangen, willst Du mich nicht mehr kennen? Vor Freude hätte Thrine bald das Wasserschaff, verworfen; sie stellt es augenblicklich nieder und drückte ihren größten Verdruß aus, daß sie Stefan nicht erkannt hatte, fast hätte sie geweint. Neues Leben war nun in dem Hause Afra's

eingekehrt, es schien fast, als wollte sich Afra wieder verjüngen; der melancholische Zug war von ihrer Stirne verschwunden, ihre Wangen wurden wieder röther und runder. Stefan wollte nun, daß seine ganze Familie die bisherige Be schäftigung mit Geschirr- und Obsthandel aufgebe, und daß man das ganze Heimatgut verkaufe. So viele schöne Erinnerungen ihn sonst an die Stätte seiner Wiege fesselten, so gefiel es ihm doch hier in Mitte seiner ehemaligen Standesgenossen nicht mehr; er paßte nicht mehr

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Volksblatt
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Pagina 6 di 10
Data: 02.01.1869
Descrizione fisica: 10
lein, der Student, war an ihm nicht mehr zu erkennen, so meinte Afra. Und Stefan spiegelte sich in der Freude seiner Mutter, stumm ließ er sich von seiner Mutter liebkosen und die Hände drücken, denn sein Gefühl fand keine Worte. Dafür aber bestürmte ihn nun Afra mit tausend Fragen, während sie, ihn fest an den Händen haltend, ihrem Hause zuwandelte. Ein Paar neugierige Köpfe schauten ver steckt zum Fenster hinaus, und als der Fremde hinblickte, versteckten sie sich. Die Mutter, sagten

sie zu einander, bringt einen vornehmen Herrn daher, sie muß mit ihm sehr bekannt sein. Verstecken wir unS in die Kammer; und flugs war die Stube leer; eS war, als ob daS HanS ausgestorben wäre, als Stefan mit der Mutter eintrat. Stefan hatte die Flucht seiner Geschwisterte wohl gemerkt; er gieng auf die ihm wohlbekannte Kammer los, und wie Stefan unter die Ueber- raschten trat, bedeckten sie vor Scham die glühenden Wangen. Warum flieht Ihr vor Euerem Bruder Stefan, sagte Stefan lächelnd; bin ich denn gar

so fürchterlich geworden; wie Lois, Du mit Deinem Husaren-Schnurrbart laufst vor einem Herrn davon, gib her die Hand. Grüß Dich Gott! Schüchtern reichten nun nach einander die Geschwisterte ihrem Bruder die Hand zum Gruße; man getraute sich nicht recht, denn war ja der Bruder ein ganz anderer geworden, uud hatte eine so fremdklingende Sprache. Stefan be trachtete nun mit Muse, wie inzwischen seine Geschwisterte so groß gewachsen wären; sie waren gerade glücklicher Weise alle zu Hause. Als Thrine

mit dem Wasser sich dem Hause näherte, staunte sie, daß eS in der Stube so lebhast zugehe. Stefan sah sie daherkommen; er gieng ihr daher bis zur Hausthüre entgegen. Wie Thrinele, sagte er. an Deinem Bruder bist Du stolz vor übergegangen, willst Du mich nicht mehr kennen? Vor Freude hätte Thrine bald daS Wafserschaff verworfen; sie stellt es augenblicklich nieder und drückte ihren größten Verdruß auS, daß sie Stefan nicht erkannt hatte, fast hätte sie geweint. Neues Leben war nun in dem Hause Afra's

eingekehrt, es schien fast, als wollte sich Afra wieder verjüngen; der melancholische Zug war von ihrer Stirne verschwunden, ihre Wanzen wurden wieder röther und runder. Stefan wollte nun, daß seine ganze Familie die bisherige Be schäftigung mit Geschirr» und Obsthandel aufgebe, und daß man daS ganze Helmatgut verkaufe. So viele schöne Erinnerungen ihn sonst an die Stätte seiner Wiege fesselten, so gefiel eS ihm doch hier in Mitte seiner ehemaligen Standesgenossen nicht mehr: er paßte nicht mehr

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Volksblatt
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Pagina 6 di 8
Data: 28.12.1868
Descrizione fisica: 8
Sie darum; erbarmen Sie sich unser, unser Gefährte steht bereit, Sie^ dorthin zu bringen. . ^ i Das Auge des PaterS fienz vor Freude Heller zu glänzen an. Hin, hin zu ihnen, zu Gottes liebe Schästein, sprach er. Gott segne Euch Kinder, er lohne Eure Liebe. Brechen wir auf! Es zieht mich. Nur noch daS Nöthige zum Messelesen und zur Spendung der Sakramente. Und im Galoppe gierig es dann dahin gegen Kron burg-Farm. Als sie an der Farm des Badensers ankamen, war eS schon ziemlich dunkel. Stefan

, dann werde ich Euch Unterricht geben und die Sakramente spenden. Gerne, gerne antwortete das Elternpaar, wir danken Ihnen Vater, Sie sind uns ein Engel vom Himmel. Und Stefan mit Bernhard und dem Pater brachen wieder auf, um noch zeitig genug nach Kronburg-Farm zu kommen. Da tönte auf einmal ein Glöcklein in die schweigsame Nacht hinaus, gar so wunderliebsam; es war das Ave-Maria-Zeichen von der Kapelle in Kronburgs-Farm. Die Leute hatten Feierabend gemacht; eS gieng zum Abendessen. O wie schön klingt

hier in der Waldeseinsamkeit dieser Gruß, sagte der Pater. Er entblößte sein Haupt und betete: „Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft.' Stefan ließ die Rosse im Ttabe gehen. DaS Glöcklein verstummte; man bedeckte sich wieder, und kräftig sieng nun Stefan zu schnalzen an. Man sah jetzt ein Feuer flackern. Man war an der Thüre deS großen Farmhauses angekommen; gleich eilte Alles zur Hausthüre um den kliss Stefan zu begrüßen. Ein Priester, ein Priester, tönte es nun von Mund zu Mund, man drängte sich an den Pater

, um ihm die Hand zu küssen. Welch' ein Jubel herrschte auf Kronburg-Farm! Noch am selben Abende wurde die Mission mit einem von dem Pater in der Kapelle gehaltenen Rosen kranze begonnen. Am Schlüsse gab er mit dem Missionskreuze, in dem ein Kreuzpartikel war, den Segen. Es wurden dann von Stefan den Hausgenossen drei Feiertage angesagt. Man sollte in diesen Tagen einmal nur für die Seele sorgen. Am andern Tage in aller Frühe kam der Badenser mit seiner ganzen Familie; er wollte auch an der Mission Theil nehmen

er von den Bewohnern Kronburg-FarmS Abschied. Stefan und Bernhard führten ihn nach Pittsburg zurück, er mußte versprechen, wenigstens in einem Jahre wiederzukehren. Die Religion ist für daS menschliche Herz ein Bedürfniß, und der Priester ist Vermittler zwischen Gott und den Menschen; freilich weiß man oft den Priester nicht zu schätzen, wo man von ihm nur ein paar Schritte entfernt ist, ja viele möchten sie sogar als etwas Lästiges entfernen, doch eS gibt Lagen und Stunden im Leben, wo man sehnlichst

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 19.12.1868
Descrizione fisica: 8
Beilage zum .Tiroler Volksblatt'Nro.23. Eine Dörcherfamilie. (Original-Erzählung aus dem Tiroler Volksleben.) VI. Kapitel. Der Farmer. He LandSmann, wo wollen Sie hin, redete ein Mann den Stefan im norddeutschen Accente an. als er eben nach achtwöchentlicher be schwerlicher Seereise im Hafen von New-Aork landete, und sich seinen Reisekoffer aus dem Schiffe hinausschaffen ließ. Sie suchen gewiß AnsiedlungSplätze. Ich bin Agent der großen ot Wir haben in der Nähe von Cincinati viele Tausende

Morgen Landes zu verkaufen, schöner Grund und Boden mit Wal dungen, gute Kommunikation mit Cincinati, nur 20 englische Meilen von de? Stadt entfernt, der Acre zu zwei Dollars; um ein Paar hundert Dollars kaufen Sie sich den Umfang einer großen Herrschaft in Deutschland; Sie sind dann Großgrundbesitzer. Stefan betrachtete den elegant angezogenen Mann vom Fuß bis zum Kopf; er hatte schon in Bremen, wo er sich einschiffte, verschiedene Sorten Schwindler kennen gelernt, welche sich an den einfältigen

Auswanderer anmachen und ihm sein Geld auf feine Art ablocken wollten. Dieser schien ihm auch nicht darnach angethan, daß er menschenfreundliche Absichten babe; er trug so ganz den Typus eines abgefeimten Gauners; denn seine Augen blitzten gar so unheimlich; die Gesichtszüge hatten auch etwaS Spöttisches. Stefan antwortete ihm gar nicht und gieng mit seinem Träger weiter. Man hatte ihn gewarnt, sich mit Jemand auf dem Wege in etwas einzulassen. Nun lief der angebliche Agent, sich durch die Volkshaufen

drängend, nach, und wiederholte sein Anbot in französischer, dann englischer Sprache. Stefan würdigte ihn nicht ein mal eines BlickeS, geschweige denn einer Rede. Endlich, als der Agent ihn zu belästigen gar nicht nachließ, erhob Stefan seinen Ziegenhainer, um ihm anzudeuten, daß er nun bald eine amerikanische Antwort be kommen würde. Aou ougkt to go to tke äevil fluchte der Agent und blieb zurück, denn er war mit seinem Anschlage gescheitert. Er gehörte zu jenen, welche den ankommenden Auswanderern

wohlfeiles Land an bieten, ihnen das Grundstück dem Breiten- und Längengrade uach genau bezeichnen, Kontrakte schließen, Vorschüsse nehmen, und dann den Gefoppten mit gutem Winde irgendwo allein sitzen lassen; der Auswanderer aber kann seinen Grund im stillen Ozean suchen, dem Gelde kann er nachsehen. Eine Anzeige bei Gericht hilft wenig oder gar nichts, und die Klage kostet erst wieder Geld. Noch ein Paar machten sich unter allerhand Vorwänden an Stefan und seinen Freund, doch diese hatten sich gelobt

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 14.02.1922
Descrizione fisica: 6
chem die Jttsnltierung des Abg. Daragona Anlaß gegeben hatte. Es gab einige Verwundete Ms beiden Seitein. Der deutsche Botschafter. Rom, 14. Februar. Der neue deutsche Botschafter. Doktor Neurath, wird heute vom Minister des Aeußern Marchese della Torretta empfangen werden. (Nachdruck verboten.) Zaza. Don Roda Roda. Die erste Quadrille tanzt Zaza mit ihrem Flirt, dem jungen Doktor Stefan Weeg. „Sie sind heute sehr sonderbar, Zaza. Mir scheint, Sie kokettieren mit diesem Aff«n.' aza — steif

:' „Wen'meinen Sie eigentlich?' tefan: »Stellen Sie sich doch nicht unwissend. Ich mein« natürlich den Affen Bethlen/ „Ich weiß nicht, warum «inen Affen nennen.' Sie Herrn von Dethlen ensch auftaucht, von dem e« heißt daß er Millionär ist. Und es stört euch gar nicht, daß sein Großvater noch in Bauernhöfen herumgestiegen ist.' Zaza: „Ich kann nichts für die Hofen von Herrn vethlen« Großvater.' „Sie befremden mich, Zaza. Dieser.... dieser Großstadt- ton ist mir neu an Ihnen.' „Wie meinen Sie?' , Stefan

— nervös: «Bethlen ist doch nur gekommen, um zu heiraten. Das wissen Sie so gut wie ich. Er wird das mo dernste, schickste Mädel der Saison heiraten, hat er im Kasino erklärt.' Zaza — mit sanftem Lächeln; „Diesen Ausspruch Herrn Bethlen» hatte ich noch nicht gehört. Man kann sich seinen gan zen Charakter daraus zulammenretmen.' Stefan — eifernd: ,Mas geht Sie sein Charakter an?' „Nichts. Gar nichts.' Stefan drückt ihr heftig die Hand^ »St» wissen doch, Zaza, -- füg* * - Stefan — mit heiserer Stimme

: „Und ich? Gott, Stefan, wenn wir beide nicht so arme Teufel „Daß ich Ihre Tanzstundenliebe war.' - Und ich?' „Sie? ~ *' ' ' ' wären!' Sie geht fünf Schritte vor — Verbeugung links — Ver jüng recht» — Lächeln — fünf Schritte zurück. „Sie scheinen entschlossen, Zaza...:' Zaza — einfach: „Was wollen Sie? Ich habe Chancen.' Ein unverständliches Kommandowort ertönt. Zaza reicht ein mal die linke, einmal die rechte Hand und windet sich langsam durch die buntschillernde Reihe der Tanzenden. Ihr erzittert

, als sie^Bethlens Hand erfaßt. ja famos.' hre Hand Bethlen: „Sie unterhalten sic Zaza: „Weeg hat mir fein letztes Liebesabenteuer erzählt.' Sie gleitet weiter und landet endlich bei Stefan, der sie in den paar-vorgeschriebenen Walzertakten fest an sich schließt. Stefan: .^Zaza^ ich liebe Sie. Seit drei Jahren.^ Ich hatte Warum nicht reich genüge sazal' „Äh, haben Sie gedacht, daß ich da» nicht wüßte?' Stefan: „Zaza — Sie und der Bauernenkel!' „Der Bauernenkel kann mich heiraten. Wir zwei

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 6
Data: 21.09.1937
Descrizione fisica: 6
er. Der Kamerad stotterte etwas und wies nach der Riese. Stefan ahnte, was geschehen war, als er die Riese hinunterblickte. Cr sah eine Gleitspur und hörte es donnern und poltern. Das Blut drohte ihm zu er starren, aber er war ein Mann mit harten Ner ven- Den Bruchteil einer Sekunde brauchte er, um die Lage zu erfassen und zu überlegen. Die Ka meraden hatten in ihrer rauhen Art ein wahrhaft tolles Spiel gespielt: einen der ihren, den Jüng sten, hatten sie mitsamt dem Klotz, auf dem er ra- stnd saß

, auf die Riese gehoben, als wollten sie ihn reitend zu Tal schießen lassen. Aus dem Spiel war bitterer Ernst geworden. Der regennasse, schwere Klotz geriet ins Rutschen und war, noch ehe der Mann, der obenauf saß, abspringen konnte, mit seiner menschlichen Last zu Tal geglitten. Sie schrien auf, weil sie ihm nicht zu helfen vermoch ten, und sie schrien nach Stefan. Stefan raste Hals über Kopf talab, sprang über tiefe Klüfte und einen Absatz hinunter und ge langte auf einen Felsvorsprung, von wo er das Tal

, der auf ihn niederprasselte, nicht. Ein Kamerad war in Gefahrl Stefan sah den Klotz mit der menschlichen Last obenauf heranschießen. Er sah den Kameraden fest geklammert liegen, sah den Klotz unheimlich rasch näherkommen, auf den Felsvorsprung zu. Unwill kürlich zählte er, eins, zwei, drei, vier, fünf, da breitete er die Arme und sprang elf Meter tief gegen die Riese und gerade auf den zu Tal don nernden Klotz. Der Anprall war heftig und schmerzend, aber es gelang Stefan, was er unbewußt beabsichtigt hatte: er prallte

auf den Klotz unh gegen das oben aufliegende Bündel Mensch, und die Gewalt sei nes Sturzes war stark genug, daß er in der Sturz bahn blieb und mitsamt dem Kameraden vom Klotz weg über die Riese hinausflog. Es sah aus, als schösse der Klotz unter ihnen weg. Sie über schlugen sich, tauchten im Waldboden auf, kuller ten einen Hang hinunter bis in dichte Büsche vor einem Bachlauf, wo sie liegen blieben- Noch hörte Stefan die Kameraden 'n der Straße schreien, rot tanzte es ihm vor den Augen. Hernach fiel

. Er wußte nicht, daß ihm der Arzt eine lindernde «pritze verabreicht hatte. „Was ist?' fragte er stok- kend. — „Tolle Sache', sagte der Arzt. „Aber es war recht so. Ihr Kamerad ist gerettet. Geringe Verletzungen.' — „Der Klotzt fragte Stefan- — „Der sprang aus der Riese und krachte dann in den Steinbruch.' Der Arzt sprach langsam. „Und die Arbeit? Stefan begehrte zu wissen, was ihn im Augenblick am meisten beschäftigte. Er lauschte, ob es die Niese hinunterdonnerte, aber er hörte nichts. „Schaffen

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Volksblatt
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Pagina 5 di 10
Data: 05.01.1869
Descrizione fisica: 10
tauchte jetzt vor Stefan auf, denn er war der Fremde.' Nun kniete er als Mann vor dem Altare, vor dem er einst als munterer Knabe mit dem Maler gekniet war. Wie viele Schicksale waren seit dieser Zeit über ihn ergangen? Hier ist Alles noch im Alten; die Muttergottes lächelt Stefan ebenso ent gegen, wie sie es vor 20 Jahren gethan. Stefan legte hier seine Danksaguni ihr zu Füßen, er gedachte lebhaft an seinen Vater, den Maler und Bernhard, es war, als ständen sie im Geiste an seiner Seite; er dachte

an seine Mutter, ist er ihr ja so nahe, und sie ahnet es nicht, sie vermuthet ihn noch in Amerika. Lebt sie noch, oder wird auch wieder den Stefan in seinem väterlichen Hause eine Hiobspost erwarten. Könnte ja sein, denn hatten ihn ja oft schon plötzliche Unglücksboten ereilt, und ihn gelehrt, dem Glücke nicht zu trauen. Dann stellte er sich auch noch die Frage: Was wird aus Therese ge worden sein? Und ein tiefer Seufzer entfuhr seiner Brust; er konnte dieses Gedankens lange nicht los werden. Endlich raffte

abwärts. Bald sollte sich sein Zweifel lösen. Er war schon an der Landstraße und passirte die Brücke über den Bach, an dem klappernd die Räder einer Mühle rauschen. Ost war Stefan als Knabe hier gewesen und hatte Korn und Mehl hin und wieder getragen. Der alte Müller stand eben unter der Haus thüre und gaffte den Fremden nach Dorfsitte neugierig an; er grüßte ihn nicht; Stefan hätte bald Lust gehabt, sich ihm erkennen zu geben, doch die Sehnsucht nach der Mutter trieb ihn weiter; noch an ein Paar

andern bekannten Gesichtern gieng er vorüber, einige zogen sich scheu vor ihm zurück, und lugten ihm dann aus einem Verstecke nach, andere kümmerten sich um den fremden Wanderer auf der Straße gar nicht, passirten ja öfter solche Herren. Nun kam ein staatliches Mädchen, ihr Tuch um den Kopf gewunden, ein Wasserschaff unter dem Arme haltend, daher; wahrscheinlich gieng sie zum Brunnen Wasser zu holen. Stefan musterte sie wohl; das Mädchen aber hatte ihn schon von Ferne gesehen; als er an ihr vorbeigieng schlug

sie die Augen nieder und wandelte ihres Weges, ohne den Fremden auch nur zu grüßen. Stefan mußte sich Gewalt anthun, sich nicht an ihren Hals zu werfen, denn es war die Jungfrau, seine Schwester, Thrinele; wie groß war sie geworden, wie hatte sie sich zur blühenden Jung frau entfaltet, wie sittsam und eingezogen geht sie daher. Und es that dies dem Herzen Stefans wohl. Nun taucht sein Vaterhaus zwischen den Wohnungen auf, nur etwa 50 Schritte ist er noch davon entfernt. Wie klopft das Herz Stefans

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 28.12.1868
Descrizione fisica: 8
Vor deS Himmels Hochaltar? Sind'S der Heil'gen glüh'nde Herzen Liebeflammend immerdar? Nein, eS sind die Liebesfunken, Die Gott ausstreut ob der Welt, Die die Erd' in Nacht versunken Schnöde von sich ferne hält. II. Eine Aörcherfamilie. (Original-Erzählung aus dem Tiroler Volksleben.) VI. Kapitel. Der Farmer. (Schluß.) Langsam erstieg auS gezimmerten Balken in der Ansiedelung der Tiroler ein WohnhauS, oder besser gesagt ein Blockhaus. Man fügte die Balken ineinander, wie eS (stefan auf den Bergdörfern

, die sie selbst gepflanzt. Welche Lust war eS an Sonntagen um die eigenen Felder zu spazieren. ES gieng an'S Einheimsen. Korn und Erdäpfel gab eS in Hülle und Fülle, vorzüglich groß war der Kartoffelsegen; welch' große, schmackhafte Kartoffel, sie wuchsen ja in ihrem eigentlichen Heimatlande. Jetzt erst dachte Stefan daran, auch für die Kartoffel einen Keller zu graben, er mußte noch vor dem Winter fertig werden. Nun gieng eS an daS Einkaufen von Kühen und Schweinen, hatte man ja schon Futter genug. DaS überflüssige

in der Waldeüemode war eS lebendig geworden; auch ein neues, bequemeres, größeres Blockhaus stand neben dem alten da, alle andern Räumlichkeiten waren erweitert; Kronburg war eine große Farm geworden und hatte schon 24 männ liche Einwohner, denn Stefan hatte nach und nach deutsche Aus wanderer, welche von Mitteln entblößt in Amerika ankamen, hieher gezogen und ihnen Unterhalt und Brod verschafft; der Dörchersohn machte überall den Schaffer, sein Scharfsinn und seine Thätigkeit wußte Alles gut zu ordnen

und vortheilhaft an den Mann zu bringen. Der Badenser staunte, wie sehr ihn sein Nachbar überflügelt habe. Die zweite und dritte Nachbarparzelle wurde angekauft, und es entstanden bald eben so viele Mayerhöfe. Meine Leser werden mich fragen: Dachte denn Stefan nie mehr an des Bräuers Therese oder an seine Mutter? Theresens Bild hatte ihn selbst in diesen Urwald verfolgt, und darum sah mau ihn nie vom Herzen fröhlich, obgleich er es sich nicht anmerken lassen wollte, immer deckte ein melancholischer Zug daö

Gesicht des einst so heiteren Dörcherkindes, aber er erstickte immer den Gedanken an Therese durch angestrengte Beschäftigung, indem er sich hastig in den Strudel derselben und zwar von einer zur andern stürzte; daher kam es, daß er fast überall zu treffen war. Womit sich zur Nachtszeit seine Träume beschäftigten, könnte ich nicht sagen, doch will ihn Bern hard oft den Namen „Therese' seinen Lippen entschlüpfen gehört haben. Stefan liebte den Bernhard wie seinen Bruder, und nahm ihn meistens

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Bozner Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 20.12.1943
Descrizione fisica: 4
in der Lokalisation «fremdkörper unbestritten bewahrt. m ist. fft * sll er Fremdkörper auf dem Wege, gul dem er in Speise- oder Luftröhre gelang- je. wieder hemusgeholt werden. 8tefan George Ein Mitschöpfer deutscher Volkheit Stefan George, einer der umstritten sten und eigenwilligsten Gestalter der deutschen Literatur, altem Baucrnblut entsprossen, am 12. Juli 1868 zu Dingen geboren, ist vor zehn Jahrä,, am 4. Dezember 1933, gestorben. Schien fein Frühwerk in dem Bestreben, alltäg liche Pfade zu vermeiden

. Die ersten geistigen Wirklichkeiten, die den Mitlebenden dieser Epoche neu vor Augen erschienen, waren: die Metaphysik der Rasse, die Gestalt der Heimat, die Mystik des tiefen Lebens, die alte Romantik von 1800. Die Bestrebungen der Neuromantik stellen sich am reinsten in Stefan George dar. In ihm und in feinem Kreise finden wir „l'art pour l'art', den Kult antiker und renaissancehafter Schönheit, die Metaphysik des Blutes, des Traumes, den Willen zum Lebensstil unter der Herrschaft der Kunst

. Damit übernimmt Stefan George die Führung der Neu romantik. In der Persönlichkeit Georges sind ein starkes Gefühl für die Würde und Verantwortung des Dichters, ein herrischer Wille zur Größe, eine ttefe Er neuerung des Lebens aus den Bezirken des'Ethos. Sein ganzes Leben ist '^ine Gegenwehr gegen die Mächte der Zer setzung. die sich ihm unter den Formen des Spezialistentums, der Mechanisie rung, der Slushöhlung aller kulturellen Werte darstellten. Als „Artist' empfand er die Haltung des „Naturalisten

waren im grauen Pessimisrnus-. eines in Masse und Mechauisieruvd' sich' auflösenden Volkes verschwunden. Sie wollte der Dichter wieder zur Geltung bringen' durch die Macht, die das bele- bende Wort, die heroische Haltung seiner Persönlichkeit, die Magie seiner Ideen verleiht. , | Stefan George begann als „Artist'' mit der Reform der Sprache, mit einer Abwendung von den stilistischen Form- elementen des Naturalismus, mit einem ' Protest gegen die bloße Temperaments

oder Persönlichkeitsoffenbarung, wie sie in den skizzenhaften Anläufen der natu- ralistisch«n Schriftsteller vorlog. Dem setzte er ganz durchgesormte Versgebilde.' die einer erträumten Kulturatmospyäre Gestalt und Wirklichkeit in der Phanta sie zu geben suchten, gegenüber. Was tn diesem ersten Anlauf von Stefan George t und seinem Kreis erstrebt -wurde, ge lang. Die Sprache gewann neue Würde und Haltung, neue Feierlichkeit, Plastik, Bestimmtheit und Durchsichtigkeit.. Der Kunstwille Georges schuf über dem all täglichen Leben der Gegenwart ein Reich

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Volksbote
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Pagina 4 di 14
Data: 29.09.1921
Descrizione fisica: 14
Seite 4 — Nr. 39 schlossen, Therese in ihrer heiligen Klosterruhe nicht zu stören, sie dachte ja jetzt weder an ihn. noch ' an die Welt mehr. Doch was ist der menschliche Wille, er ist ein schwankendes Moosrohr. Am an» dern Tage war Stefan auf dem Wege nach L., Thrine drängte ihn dazu und das war Stefan ein leuchtend; er wollte sich nur, ohne daß es Therese wüßte, erkundigen, ob sie schon dem Herrn verlobt sei; dann aber, wenn das wäre, in der Stille ab- reisen. Wenn nicht, was dann, darüber

war er sich noch im Unklaren. Mittelst Post reiste Stefan nach L. ab. War das ein Wogen in seinem Innern, der Postwagen schien ihm im Schneckengange zu gehen. Endlich war er in L. nngelangt; es war 9 Uhr abends. Dunkelheit war aber über L. ausgebreitet, das Klösterchen war bereits in tiefer Nachtruhe, kein Licht war irgendwo zu sehen, nur das ewige Licht flimmerte düster durch die Fenster der Klosterkirche heraus. In diesen stillen Räumen also weilte Therese, und du willst die Braut Christi ihrem Bräutigam ent führen

! Das sei fern von mir! So seufzte Stefan. Er begab sich in das Posthaus und zu Bette, und verbrachte eine schlaflose Nacht. In ihm war der Entschluß reif, in aller Frühe ohne Erkundigung nach Therese wieder von L. abzureisen; doch woll te er sich dazu noch durch das hl. Meßopfer stär ken. Es zog ihn wie mit Gewalt hin zur Kloster kirche. Kaum war das Ave-Maria-Elöcklein ertönt, so stand Stefan schon an der Pforte der Kirche. Es begann im Chore soeben die Mette. Wie wehmü tig stimmte ihn der langsame

Choralgesang der Nonnen. Stefan weinte; er lauschte nach einer be kannten Stimme; doch der Gesang widerhallte in den gewölbten Hallen der alten düsteren Kirche u. verschwamm in einem einzigen Tone der Anbe tung und des Lobes Gottes. Auch Stefan betete. Endlich verstummte der Gesang; auf dem Hochal tars, der festlich geschmückt war. wurden die zahl- •. reichen Kerzen angezündet; die Orgel auf dem Chore begann eine sanfte Melodie und ein paar silberhelle Stimmen sangen dazu den Psalm: Quam dilecta

; endlich die übrigen Nonnen in schwarzem Habit; den Schluß bildete die Priorin. Stefan bemühte sich, unter ihnen The rese herauszufinden, doch vergebens. Die drei mit weißen Rosen bekränzten Mädchen nahmen in rot beschlagenen Betschemeln auf der linken Seite des Presbyteriums, die zwei Klosterfrauen mit den roten Rosen zur rechten Platz, die Priorin auf einem rotgepolsterten Lehnstuhle auf der Evange lienseite. Endlich gab es mit der Meßglocke ein Zeichen; der Zelebrant mit zwei Leviten trat

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Volksblatt
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Pagina 5 di 10
Data: 02.01.1869
Descrizione fisica: 10
, ewig keine Trennung mehr. - ! ^ DaS Kronburzer Kirchlein stauchte jetzt, vor. Stefan auf, denn er war der Fremde. Kun kmlete er als . Mann , dor dem Altars vor., dem er einst als munterer 'Knabe, mit . dem Maler gekniet war. Wie... viele Schichale waren seit dieser 'Zeit.über 'ihn 'ergangen Hier istz Alles noch im Altm; die MÄtergottes lächelt 'Stejan 'ebenso eut-^ gegen, wie' sie rS vor.20. Jahren 'gethaiu ''StesänUegteHer^seme^ Danksazuni ihr zu Füßen, er gedachte lebhaft.äü semen Vaters dea

^ Maler und'Bernhard/ eS war,/als ständen sie M Geiste an seiner j Seite; er dächte an seine Mutter, ist'er ihr'ja,j^.«ahe/'uÄ'fie ahu^ es nicht, sie vermuthet ihn noch in Amerika. Lebt sie noch, oder wird^ auch wieder den Stefan in seinem väterlichen Hause eine Hiobspost^ erwarten. Könnte ja sein, denn hatten ihn ja oft schon plötzliche s Unglückeboten ereilt, und ihn gelehrt, dem Glücke nicht, zu trauen. Dann stellte er sich auch noch die' Frage: WaS wird aüs Therese ge worden sein? Und ein tiefer

empor;' dort also am Herde steht vielleicht jetzt seine liebe Mutter, vielleicht auch nicht. Er wendet nun seine Schritte abwättS. Bald sollte sich sein Zweifel lösen.'' ' ' ' Er war schon an der Landstraße und passirte die Brücke über den Bach,' an dem klappernd die Räder einer Mühle rauschen. Ost war Stefan als. Knade hier gewesen und hatte Korn und Mehl hin und wieder getragen. Der alte Müller stand eben unter der HauS-' thüre und.haffti den 'Fremden nach Dorfsitte neugierig tm; er grüßte

^ ihn nicht;^Stefan hätte bald Lust gehabt, sich ihm erkennen zu geben, ^ doch die Sehnsucht nach der Mutter trieb ihn zweiter; noch an ein /, Pavr^ andern bekannten Gesichtern gkeng er vorüber, einige zogen sich ? .fcheU 'vot ihm zurück, und lugten chm dann auS einem Berstecke nach, ^ a»Me kümmerten sich um den fremden Wanderer auf der Straße^ gar nicht, pafsirten ja öfter selche Herren. Nun kam ein staatliches Mädchen, ihr Tuch um den Kopf gewunden, ein Wasserschaff unter ^ dem Arme haltend, daher

; wahrscheinlich gieng sie zum Brunnen Wasser zu holen. Strfan musterte sie wohl; das Mädchen aber hatte ihn schon von Ferne gesehen; als er an ihr vorbeiging schlug sie die Augen nieder und wandelte ihreS WegeS. ohne den Fremden akch nur zu grüßen. Stefan mußte sich Gewalt anthun, sich nicht än ihren ^ HalS zu werfen, denn eS war die Jungfrau, seine Schwester, Wineke: wie groß war sie geworden, wie hatte sie sich zur'blühenden Jung- ? fraü entfaltet, wie sittsam und eingezogen geht sie daher. Und eS' that

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Volksbote
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Pagina 4 di 16
Data: 06.10.1921
Descrizione fisica: 16
Seite 4. Nr. 40 vöoif*Dote Donnerstag, den 6. Oktober 1921. .-igeht. Leben Sie wohl' ich mutz zurück zu mei nen geistlichen Bräuten.' Therese küßte gerührt der Priorin die Hand wie einer zweiten Mutter, dann aber schloß sich das Sprachgitter, und die Tritte der sich entfernenden Priorin widerhallten in den langen Klostergän gen. Stefan war heute Mittags an Theresens Tisch. Tausend und tausend Dinge wurden erzählt; es verflosien die Stunden wie Minuten. Stefan woll te heute noch abreisen

, Therese sollte inzwischen zusammenpacken. Nach sechs Wochen sollte in Ab- sam die Hochzeit gefeiert werden und dann wollte man auf dem neuen Gute im Unterlande aufzie- hen. Da hatte man also noch die Hände voll zu tun. Abends nahm auf der Post Therese von Stefan auf baldiges glückliches Wiedersehen Abschied. Der Postillon blies sein Stllcklein lustig herab, dann aber schnalzte er, und fort ging es im Galopp zum Städtchen hinaus. Stefan dachte an die Zeit, wo er als Knabe zur Nachtzeit an Kronburg

vorbei schnalzte, und die Kobolde droben am Schlosse ihn neckend äfften. Auch hier schnalzten die Echogeister von den Felswänden herab, zwischen denen er durchfuhr. Der jugendliche Frohsinn war wieder kn sein Herz eingekehrt. Als Stefan in seiner Heimat anfuhr, klopfte der Mutter und Thrine gewaltig das Herz, denn nun hat Therese die Gelübde abgelegt, er kehrt ja ohne äe zurück; doch als sie in sein Antlitz blickten, und innere Wonne und Frieden, wie lange nicht mehr, rn demselben herablasen

, da waren sie über den Erfolg der Reise Stefans nicht mehr in Zweifel, bevor es Stefan ihnen mündlich sagte. < „Mutter,' sagte Stefan, „der Himmel will uns inmal auch wieder zulächeln. In sechs Wochen, so Gott will, führe ich dir Therese als deine Tochter zu.' Und wirklich stand Therese nach sechs Wochen in der Kirche zu Absam als Braut an der Seite Ste fans. Wie eine Rose blühte sie, Seligkeit leuchtete aus ihren Zügen, als Stefan fest und laut „Ja' sagte. Sie aber schlug die Augen nieder und flü sterte den Umstehenden

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Volksblatt
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Pagina 4 di 8
Data: 02.02.1916
Descrizione fisica: 8
oder als Kellerschüler. Möge eS d?m Jubilar g»gönnt sein, noch auf lange hinaus seine reiche« Erfahrungen dem Wohle deS Landes zu widme», als leuchtendes Vorbild getreuer Pflichterfüllung. Afing, 29. Jänner. (Kurat ?. Stefa« Beer f.) Schon fo viel Weh hat unS Astngem der Krieg angetan. Und schon wieder wählte d« Krieg erbarmungslos sein Opfer unter uns und wir müssen klagen: Der Krieg hat un» den Herrn Ku- raten genommen. Roch ist eS nicht lange her und der hochw. Herr?. Stefan weilte iy unserer Mitte. Die Freude

des Wiedersehens war groß. So lieb sprach er am Sonntag nach Neujahr zu uns und ermahnte unS zum Gottvertrauen in diesen schwer« Zeiten. „Vielleicht eher, als wir eS glauben, kommt der Tag, der unS Sieg und Frieden bringt,' so sprach Stefan von der Kanzel aus und fügte - dann noch tröstend bei: „dann hat alles Sorge« ! und Bangen ein Ende.' Als?. Stefan also sprach, wir!» er kaum geahnt haben, daß sein Lebensende so nahe bevorstehend sei, daß der Tod schon nach ihm ausgeschaut. Der Pflicht folgend, reiste

?. Stefa» wieder zu seinem Batalllvn. Recht ungern verließ er unS. Zudem sühlte er sich körperlich unwohl. > Nach wenigen Tagen vernahmen wir. daß ?. Stesa» ernstlich erkrankt sei. Tage verginge«. Unser Bange« schwand mehr und mehr, da weiterer Bericht aus blieb. Da schreckte un» die Kunde, daß ?. Stesa« dem Tode nahe sei. ES war ein böser Tag, an de« e» hieß: ?. Stefa» ist gestorben. Roch immer kau« man eS nicht fassen, mag man eS nicht glaube«, daß ?. Stefan, ein Mann in der Vollkraft der Jahre

, schon im Tode schlummert. Doch, mag auch ?. Stefa« heimgegangen sein zu Gott, sür uns Asinger ist l?. Stefan nicht gestorben. Wenn er auch richt mehr ^ unter unS weilt, so lebt doch unter uns fort daS Wort, daS er von der Kanzel ans zu unS gesprochen, j Und zeitlebens wollen wir spr-chen von dem Wohl wollen, mit dem Pater Stefan uns beglückt. So gern hatte ?. Stefan die Afinger. Mit ganzer ^ Seele war er uns zugetan. Gerne redete ?. Stefa« ; davon, daß ihm das einsame Bergdörflein zur liebe« Heimat

geworden. Einmal hat ?. Stefan gleich gesagt: Da höre für ihn die Welt auf, wo Afing aufhört. Und diese seine Zuneigung und Liebe zu unS äußerte sich nicht nur im Worte, zeigte sich auch in der Tat. Um nur von dem einen zu spreche«. „Was ich in der Eigenschaft eines Feldkuraten er spare, gehört der Afinger Kirche,' schrieb er einmal auf emer Felsvostkarte. Und auch daS sei noch erwähnt. Mit welchem Seeleneiser stand Stefa«

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Meraner Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 11.03.1914
Descrizione fisica: 10
, seine von rein künstlerischen Anschauungen diktiertön Grundsätze doch noch zur Geltung zu bringen. — Tiroler Künstler von der Qua lität eines Tesregger, Egger-Lienz, Pera- thoner, Penz ustv. sollten zu einer Entschei dung der viel umstrittenen Platzfrage für das nationale Denkmal berufen werden, auch auf die Gefahr hin, daß die Tenkmalseinweihung Um einige Zeit hinausgeschoben werden müßte. Ter Meraner Künstler-Bund. . (Krastquell gegen St. Stefan.) Es würde der Tendenz meines Mutterhauses der Steinbrucher

Bürgerlichen Bierbrauerei A. G. Steinbruch widersprechen, würde ich auf den ,/Offenen Brief' des Herrn Hans Fuchs, Brauhaus Forst (siehe Meraner Zeitung) in ebensolcher Weise mit seitenlanger Annonce erwidern. Nur um mein gutes Recht zu behaupten, begnüge ich mich heute in dieser Spalte nochmals festzustellen, daß ich beide Biere, deren Musterflaschen notariell ver siegelt waren, St. Stefan und Forster Kraft- Herr Fuchs — bei der Wüsenschaftl. Station für Brauerei in München (warum ver schweigt oies Herr

Fuchs in seiner Annonce?) untersuchen ließ und die Resultate ganz anders lauteten, als die von Herrn Fuchs veröffentlichten. Tas Brauhaus Forst be hauptet, daß „Kraftquell' 7.75°/o Ball, wirs- lichen Extraktgehalt und 3.25 o/a Alkoholge halt, St. Stefan 7.47o/o Ball, wirklichen Ex traktgehalt und 4.45°/o Alkoholgehalt auf weise. Tie Untersuchungsstation Weihen stephan stellt aber folgendes Ergebnis fest: R.aftquell. »t. Stefan 7.09 Wirklicher Extraktgehalt 8.39 3.64 Alkoholgehalt, Gew °/o 413

und bemerkt hiezu noch, daß St. Stefan normal malzig, süß schmeckt, während „Krastquell' Farbmalzgeschmack ausweist. Auf Grund obiger Analyse hat also „St. Stafan' bei nur 1/2 ^'0 mehr Alkohol IV2 °/o mehr Extraktgehalt, ist daher, pxyportisnÄ genommen, für den Konsumenten, unbedingt wertvoller und von ausgesprochener Ge schmackreinheit. Was aber die Analyse der Wissenschaftlichen Station anbelangt, so ist es mir leider (da ich nicht Mitglied dieser Station bin) mißgönnt, dieselbe zu veröffent lichen

. Auch diese Analyse, ebenfalls von Herrn Direktor Dr. Lintner gefertigt, liegt aber in meinem Bureau zur Einsicht auf, und ich kann nur verraten, daß sie — genau genommen — noch mehr zugunsten des St. Stefan-Bieres ausgefallen ist. Ter Schluß Passus der Annonce, mit welchem Herr Fuchs das St. Stefan . als „gewöhnliches BocWier' bezeichnet, wird schon durch meine obigen Ausführungen hinfällig; dieser Passus ist wohl auch kaum ernst zu nehmen, wenn man bedenkt, daß „St. Stefan' als Doppelmalz bier in der ganzen

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