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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 22.08.1920
Descrizione fisica: 16
die Näder einer Mühle rauschen. Oft war Stefan als Knabe hier gewesen und hatte Korn und Mehl hin und zurück getragen. Ter alte Müller stand eben unter der Haustür und gaffte den Fremden nach Dorfsitte neugierig an; er grüßte ihn nicht; Stefan hätte bald Lust gehabt, daß er sich ihm zu erkennen gäbe, doch die Sehnsucht nach der Mutter trieb ihn weiter; noch an ein paar anderen bekannten Gesichtern ging er vorüber, einige zogen sich scheu vor ihm zurück und lugten ihm dann aus einem Verstecke

nach, andere kümmerten sich um den fremden Wanderer auf der Straße gar nicht, passierten ja öfter solche Herren. Nun kam ein stattliches Mädchen, ihr Tuch «ra den Kopf gewunden, ein Wasserschaff un ter dem Arme haltend, daher; wahrscheinlich ging sie zum Brunnen Wasser holen. Stefan musterte sie wohl; das Mädchen aber hatte ihn : schon von ferne gesehen; als er an ihr norbei- ging, schlug sie die Augen nieder und wan delte ihres Weges, ohne den Fremden auch nur zu grüßen. Stefan mußte sich Gemalt 1 antun

Stefan in seinem Herzen auf. „Ja, sie ist es, jetzt blickt sie auf mich her; ich will vorbei wandeln und mich nicht zu erkennen geben." , Doch auf einmal wirft das Weiblein den Spaten, den sie in der Hand hielt, weg, eilt aus dem Garten hinaus und stürzt dem Frem den an den Hals. „Stefan, Stefan, mein ! Cohn!" rief sie. „Du wieder da! Ach, Gott sei Lob! 0, welche Freude, fast will mir das Herz zerspringen. Laß mich ein wenig auf- atmen. Ich kann fast nicht mehr." Das Mutterauge hatte also allein

war die Stube leer; es war, als ob das Haus ausgestorben wäre, als Stefan mit der Mutter eintrat. Ste fan hatte die Flucht seiner Geschwister wohl gemerkt; er ging auf die ihm wohlbekannte Kammer los, und wie Stefan unter die lieber' raschten trat, bedeckten sie vor Scham die glü henden Wangen. „Warum flieht ihr vor eurem Bruder Ste fan?" sagte Stefan lächelnd; „bin ich denn gar so fürchterlich geworden? Wie, Lois, du mit deinem Hufarenschnurrbartz läufst vor einem Herrn davon; gib her die Hand? Grüß

' dich Gott!" Schüchtern reichten nun nachein ander die Geschwister ihrem Bruder die Hand zum Gruße; man getraute sich nicht recht, denn war ja der Bruder ein ganz anderer ge worden, und hatte eine so fremdklingende Sprache. Stefan betrachtete nun mit Muße, wie inzwischen seine Geschwister so groß ge wachsen wären; sie waren gerade glücklicher weise alle zu Hause. Als Thrine mir dem Wasser sich dem Hause näherte, staunte sie, daß es in der Stube so lebhaft zugehe. Stefan sah sie daherkomnckn; er ging

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 12
Data: 25.07.1920
Descrizione fisica: 12
ihres Unglückes schleudern werden. 6. Fortsetzung. Eine Dörcherfomisse. Lriginal-ErzShlung aus dem Tiroler Volksleben. Don Ios-f r a i m a 111. Tief verletzt gr'ss Stefan in seine Tasche und reichte dem für Gefühl abgestumpften Manne einen Zwanziger hin mit den War ten: „Nun werden Sie mir wohl etwa das Grab zeigen?" „Ah so? Nun ist es anders!" sprach der Totengräber, er legte die Scheffel weg, führte" Stefan zu des Malers frisch aufge worfenen Grabeshügel. Ein hölzernes Kreuz war darüber gepflanzt

, und auf demselben Name, Alter, Geburtsort und Todestag b.urz angebracht. Stefan warf fi b st"wm vor dem Grabe zur Erde nieder und hielt sich beide Hände nar's Gesicht. Der Totengräber fing nun an, gesprächig zu werden; er erbot sich, gegen ein Honorar von jährlich 5 fl. Blumen über das Grab zu pflanzen und es in ordentlichem Stande zu erhalten, „ein alter Grabstein, der bei ihm zu haben wäre, koste nur 70 fl., der Platz stabil 50 fl.." — und noch mehr schwätzte er daher. „Ich will allein sein," sagte endlich Stefan

, durch den überlästigen, herzlosen Totengrä ber tief geärgert; „ich brauche Ihre Dienste nicht mehr!" „Wie Sie befehlen," sagte der Mann, bih sich die Zähne über die Lippen und entfernte sich, um sein früheres Geschäft , wieder aufzunehmen; Stefan aber blieb lange an dem Grabe knien; er war im Geiste bei dem Maler und seinem Vater; fürwahr, er wünschte, auch zu sterben, denn welchen Reiz hatte nun sür ihn das Leben mehr? rLcbau. mar es dunkel ULlvorden und Stefan merkte es nicht; endlich erhob er sich und sah

. daß inzwischen die Nacht emgebrochen war. Wohl hatte der Wächter des Gottesackters mit der Glocke das Zeichen des Torschlusses ge geben und war noch den Gottesacker mu sternd durchgangen, aber den regungslos auf der Erde knienden Jüngling hatte er nicht bemerkt. Als Stefan zum Tore kam, fand er es verschlossen, keine lebende Seele in der Nähe regte sich, denn die Menschen scheuen zur Nachtzeit die Nähe der Toten, beson ders die lebenslustiaen Wiener. Stefan pro bierte, das Tor zu öffnen, doch alle feine Mühe

zu, lo sehr er sich dagegen wehrte, schwer war sein Kopf, und ein trübes Phantasiebild in sei nem Gehirn jagte das andere, endlich schwand das Bewußtsein. „Ter mürrische Kauz von gestern," sagte der Totengräber am andern Morgen, den leblos daliegenden Stefan am Arme zerrend; „der ist ja, glaub' ich, gar tot; hat sich zu tot gegrämt: ich werde den Schack holen, daß er mir helfe, ihn ins Leichenhaus zu schleppen; doch muß ich zuerst untersuchen, ob er Geld bei sich hat; wird wahrschenilich wieder eine Armenleiche abgeben

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Pagina 5 di 12
Data: 25.07.1920
Descrizione fisica: 12
letzter und einziger Trost, noch das Grab finden. Sie schickte ihm das nötige Geld zur Heimreise und beschwor ihn, nur sich nach Tirol auszumachen, sobald er könne. Sobald Stefan nur einigermaßen genesen ivar, begab er sie nt einem Freunde des seliaen Malers zu ^r. Anna, um die näheren Umstände des Todes desselben zu erfahren. Tiefer hatte mit Stefan herzliches Mitleiden und erzählte ihm auch, daß der Maler oft gegen ihn den Willen geäußert habe, ihn, den Stefan, zum Erben einzusetzen, leider

nach solchen Erlebnissen zu sehen und zu trösten, war zu groß, als daß er die Anerbietungen dieses Herrn hätte annehmen können. Er reiste von Wien ab, unbekümmert über seine zukünftige Laufbahn und bald lag er in den Armen seiner vor Schmerz Lind Freude zu gleich weinenden Mutter. V. Kapitel. Keinen Rat und keine Ruhe. Stefan war nun bei seiner Mutter zu Hause; er war aus seinem Lebensberuse durch die Unglücksschläge herausgeworsen. Eeine Mutter hatte ihn gern bei sich, und es ihr nicht ein, ihn zu drängen

, daß er die 1 Nädien fortfetze, verlor sie sa dadurch ihre Stütze; auch Stefan lebte bloß für bie i Ge- genwart; denn so konnte er M der Mutter ! sein, die ihn am meisten aas - rden liebte; w was kümmerte ihn die c . voft, hatte er % jetzt guten Appetit, er aß mit der Mutter iund feinen teuern Geschwistern lieber die Erdapfel, als die besten Speisen an einer . j Fiirftentafel. Das herrische Gewand ward an m bcn Nagel gehängt, und Stefan arbeitete ent- iweder mit dem Spaten in der Hand auf dem Felde

, oder aber er war in dem Fuhrmanns- Mittel auf der Wanderschaft mit dem Fuhr- ■ ■ 1 werke. Niemand hätte gemeint, daß in die- "?sem jungen Blusenmanne ein absolvierter ^Gymnasiast und gewesener Prämiant, ein ge- ‘y schickter Maler stecke. Nur wer mit ihm näher zu tun hatte, der hatte bald heraus, daß das 'g nicht ein Fuhrmann^ Obst- und Gefchirrhänd- . !er gewöhnlicher Sorte, sondern ein äußerst M geschickter Mensch sei. Seit Stefan zu Hause war, ging das Hauswesen, das nach dem ^ Tode Stöfls etwas ins Stocken geraten

war, glänzend vorwärts, in etlichen Jahren Awaren ein paar Tausend Gulden erspart ^und Güter dafür angekauft. Stefans Urteil lijttmr auch in Gemeindssachen meistens maß gebend; dem Kuraten aber wollte es durch- aus nickt gefallen, 'daß Stefan feine gemach- | ten Studien brach liegen laste, er hatte in j ihm immer noch einen zukünftigen Geift- 3 ill er iichen im Auge; das Geschäft könnte fa der Leis, der nun auch schon 16 Jahre zähle, fort- führen. Doch Stefan war einmal aus seiner ^ Laufbahn heraus

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Pagina 3 di 16
Data: 05.09.1920
Descrizione fisica: 16
. Sie kehrten mit niedergeschlagenen Augen nach ihren Betstühlen zurück. Unter diesen aber war Therese nicht, so viel Stefan von seiner Stelle aus erkennen konnte. Nun traten die zwei Novizinnen in ihrem weißen Habit mit den roten Rosen auf dem Haupte vor. Eine davon hatte ganz die Haltung und Gestalt Theresiens; das Gesicht konnte Stefan un möglich sehen, wegen der Menge der Leute konnte er nicht näher zum Presbyterium Vordringen, er wollte auch nicht, auch schien es ihm, als würden ihn seine Füße

nicht mehr tragen. „Wollt Ihr," sragte diese die Priorin, „frei und überlegt die Ordensgelübde oblegen? Noch seid Ihr frei, Ihr könnt zurücktreten." „Wir wollen," antworteten beide. Stefan glaubte, Theresens Stimme wohl zu erkennen. „So leget eure Hände in meine Hand," fuhr die Priorin fort, „und gelobet Gott, zu hal- Len beständigen Gehorsam, Armut, Keusch heit und die Regel unseres heiligen Ordens." „Wir geloben," antworteten beide, dis Worte der vorfagenden Priorin wiederholend. „Mein Gott!" rief

Stefan laut aus, daß dis neben ihm Stehenden alle nach ihm sahen; er aber sank auf den Betstuhl, verhüllte seist Antlitz, und betete dringend zum Himmel um Stärke. Das Opfer war gebracht, Therese war ja nun eine Gott geweihte Braut/ er wiff nun nicht mehr an sie denken, er will sie aus dem Herzen herausreißen, und doch, er kann es nicht. Die Klosterfrauen waren wieder in ihm Klausur zurückgekehrt. Das Hochamt be gann. Welch widersprechende Gefühle durch- tobten da Stefans Herz

! Doch eines war vor» herrschend, da Gefühl der Ergebung und Entsagung. Tf )eura laurlamus hieß es am Schluß der Fl w. „Großer Gott wir loben dich, Herr wir preisen deine Stärke. Bor dir beugt die Erde sich, und bewundert dein» Werke." Das suchte Stefan gewaltsam in fett nem Herzen zu wiederholen. Mit Therese war es nun für ihn aus, für immer aus. Um Stefan herum war es in der Kirche in zwischen still geworden, die Andächtigen und Neugierigen hatten sich verloren. Stefan war. wie er meinte, nunmehr noch allein in der Kirche

. Da kam der Sakristan, und mahnte ihn, daß es Zeit sei, sich zu entfernen, denn das innere Kirchengittsr werde geschlossen werden, außer dem Gitter könne er bleiben, so lange er wolle. Stefan erhob sich, beugte noch tief sein Knie und seinen eigenen Willen vor Jesus im allerheiligsten Altarssakramente, dann aber ging er niedergeschlagenen-Auges die Kirchs hinaus, um diese heilige Stätte in feinem Leben nie mehr zu betreten. Stefan war auf dem einsamen Wege vom Kloster nach dem Städtchen L. hinab

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Pagina 3 di 16
Data: 18.07.1920
Descrizione fisica: 16
&3m $lt. 29. Seite 3. et wußte sich so leicht zu bewegen, ohne an maßend zu sein: auch hielt ihm keiner seine Abstammung aus einer Dörcherfamilie vor, wohl aber pflegte Stefan selbst manchmal zu erzählen, wie er als Dörcherknabe in der Bluse die Ochsen des Wälfchen nach Landeck getrieben habe. Um Michaeli sollte der Vater mit Geschirr aus Bayern auf den Imstermarkt kommen, wo dann Stefan von ihm Abschied zu nehmen und dann wieder nach Wien abzureisen Willens war. Da kam

nun auf einmal ein Brieflsin aus Schongau in Bayern: es stand auf der Adresse: Eile, Eile, Eile. Hastig und mit banger Besorgnis öffnete Stefan den Brief, und durchflog die mit zitternder Hand geschriebenen Zeilen: „Mutter." stand darin, „wenn du den Vater noch sehen willst, so komme eiligst nach Schongau: es hat ihn plötzlich eine Lungenentzündung angepackt, er mußte mit allem Heiligen versehen wer den: der Vater wünscht dich und den Stöfele noch in diesem Leben zu sehen; die Krank heit ist noch immer im Steigen

, der Vater ist aber setzt von Besinnung, er ruft immer die Mutter: o weh, unser armer, guter Vater, was leidet er! Kommt! Vielleicht ist es schon zu spät." Stefan wurde beim Durchlesen wie eine Leiche blaß. „Was ist? Was ist?" ries ängst lich Afra, ,.o. sage es uns?" „Der Vater ist in Schongau zum Sterben krank." sagte Stefan nach einer Pause und fiel seiner Mutter weinend um den Hals. „Ach, mein Stöfl, mein Stöfl," jammerte Afra laut schluchzend; die Wohnung Stöfls war in ein paar Augenblicken

zu einem Trauerhcnne geworden. Afra ging zum Kura- ten, er tröstete und ermahnte sie, das Ver trauen auf Gott nicht auszugeben; er war da für, daß Stefan und Afra eiligst nach Schon gau aufbrechen sollten, er w"rde für die Zu rückbleibenden sorgen. - 'n selben Tage wurde ein Fuhrwerk be -rrd man brach schweren Herzens nach Dauern auf. Tag und Nacht wurde fortgefahren: Pferd und Leute waren müde. Afra trieb immer zur Eile, es ließ ihr keine Rast und Ruhe; immer schwebte ihr das traurige, bittende Antlitz

seine Stirn. „Ach. wie sanft und gott ergeben du lächelst," sprach Afra zu dem Toten; „sag' Stöfl, gelt, du bist nicht tot, du schläfst nur? Ach, hole mich doch auch ab!" Stefan stand im tiefsten Schmerze seiner Mutter zur Seite, er hatte den Kelch der Bitterkeit bis auf die tiestte Hefe geleert, er konnte keine Träne weinen, sondern starrte nur stumm das bleiche Antlitz des Vaters an. Doch jetzt mußte der Sarg wieder geschloffen werden; die Glocken verkündeten die An kunft des einsegnenden Geistlichen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 04.06.1912
Descrizione fisica: 8
anderen christlichsozialen Verleumdern von dem Fe uill eton. Stefan vom Grillenhof. Roman von Minna Kautsky. „Vielleicht fände ich auch den Mut, zu streiten," sagte er, und auch über seine vollen Wangen flog ein jähes Rot, „wenn ich ein Ziel vor mir sähe, wenn meine Energie noch einem anderen Wesen zugute käme, einem Wesen, das — das ich liebe —" „Und das Sie wieder liebt!" fiel Stefan hitzig ein. „Freilich, ja! — Eben das könnte mich ermuti gen und erheben, aber — das ist nicht der Fall." „Nicht?" fragte Stefan, fast

unfähig, seine Be wegung zu verbergen. „Man liebt Sie nicht?" „Ich glaube nicht," sagte Hans einfach, „ich habe wenigstens keine Beweise dafür, auch nicht die ge ringsten." Stefan hätte laut aufjubeln mögen, aber er be zwang sich und drückte dem Baron nur abermals, diesmal mit ungleich größerer Wärme, die Hand. Dieser nahm dies für eine Kundgebung innigen Mitgefühls. „Wir wollen Freunde sein," sagte er mit seinem herzlichen, ehrlichen Ton, „ich bitte Sie darum." „Von ganzem Herzen," erwiderte Stefan

, schmählich zu politischen Zwecken miß-- braucht." und etwas wie Mitleid. „Sie liebt ihn also nicht," dachte er. „Armer Hans!" Sie besprachen hierauf ihr neues Verhältnis und wie häufig sie in der Folge miteinander verkehren wollten. Stefan führte die Möglichkeit aus, daß er assentiert werde. Hans bemerkte, daß sie in einem und demselben Regimente dienen würden, da hier der Werbebezirk für das Regiment sei, bei dem er sich befände. „Es kostet mich dann nur ein Wort," fügte er fröhlich hinzu

, „und Sie kommen auch in dieselbe Kompagnie. Sie dürfen dann sicher sein, daß Sie, von mir wenigstens, nicht allzu sehr malträtiert werden." Beide lachten, aber Stefan meinte, daß er selbst auf diese Begünstigung sehr gern verzich ten möchte. Auch von seinem Jugendfreunde Franz erzählte Stefan und Hans äußerte hierauf den Wunsch, ihn kennen zu lernen. „Professor Wüst hat mir schon von seinem Ta lent erzählt," versetzte er, „er hat mir gesqgt, er hätte manches Gedicht von i£)m gelesen, das fast tadellos

in der Forin war und in so feurig-schwung voller Weise einen Gedanken zum Ausdruck brachte, daß man es mit den besten Erzeugnissen der mo dernen Literatur vergleichen könnte. Nun, Ste fan, ich möchte den Poeten sehen und sprechen und ich hoffe, Ihr Freund wird auch der meine werden." „Ich wünschte es lebhaft," sagte Stefan, „und Franz verdient es auch. Aber um Sie mit ihm be Also: nicht den Schatten eines Beweises konnte der Wiener-Neustädter Verleumder erbringen, nicht den Schatten eines Beweises

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Unterinntaler Bote
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Pagina 2 di 4
Data: 14.09.1893
Descrizione fisica: 4
, nachdem vorerst auf Se. Majestät ein drei faches Hoch ausgebracht worden war. Preise erhielten: A. Für Mutterstuten mit Saug- oder Abspänfohleu: Johann Egger von Söll, 30 sl., Stefan Kohlhofer, Kitzbühel 25 sl., Johann Millinger, Kirchberg, 20 sl., Georg Waltl, Erpsen- dorf, 16 fl., Johann Beihammer, Brix.-TH.J 14 fl., Franz Lackner von St. Johann. 12 fl., Christ. Aigner, Kirchdorf, 10 sl., Franz Ebner, St. Johann, 8 sl., Leonhard Wörgetter, Kitzbühel, 7 fl., Theres Hager, Oberdorf, silberne Medaille

' ich ihn je Wieder sehen?" — Ein schmerzlicher Gedanke schien sie plötzlich zu durch zucken. „Ja Friede", fuhr sie fort, „mit welchen Opfern bist Stuten: Martin Vötter, Aurach, 30 sl., Kaspar Walch, Kirchberg, 24 fl., Stefan Fridl. St. Johann, 17 sl., Josef Fuchs, Kirchberg, 14 si., Sebast. Ritter, Kirchberg, 12 sl., Johann Schermer, Brixenthal, 10 sl., Wolsgang Aschaber, Westendors. 8 sl., Josef Jöchl, Reith, 7 sl., Anton Lackner, Jochberg, 6 fl., Andrä Jöchl, Reith, 6 sl., Christ. Krim bacher, Kirchberg

, 6 sl., Stefan Obermoser, Aurach, 6 sl., Stefan Krepper, Kirchdorf, silberne Medaille, Johann Filzer, Anvach, silb. Medaille, Thomas Hochkogler, Kirchberg, silb. Medaille (hat aber die Annahme verweigert), Ulrich Schroll. Kirchberg, silb. Medaille, Christ. Stöckl, St. Johann, silb. Medaille. C. Für zweijährige Hengst- und Stutsohlen: Georg Muhr, Oberndorf, 25 sl., Scb. Tscholl, St. Johann 20 fl.. Andrä Oberaner, Kitzbühel, 18 sl., Martin Vötter, Aurach, 15 sl., Mathias Drixl, St. Johann, 12 sl., Stefan Ober

moser, Aurach, 10 sl., Gottlieb Landegger, Oberndorf, 8 sl., Michael Oberleitner, Reith, 7 sl„ Johann Fridl. St. Johann, 7 fl„ Mathias Hetzenaner, Brixen, silb. Medaille, Johann Fischer Waidring. silb. Medaille, Stefan Krepper, Kirchdorf, silb. Medaille. D. Für einjährige Hengst- und Stutsohlen: Math. Wieshofer, Fieberbrunn, 20 sl., Johann Hasenberger. Ellman 18 sl., Andrä Obenauer, Kitzbühel, 15 fl., Anton Landmann, Jochberg, 12 sl., Michael Oberleitner, Reith, 10 fl., Math. Adelsberger, Reith

. 8 sl., Joses Egger, St. Johann, 7 fl., Stefan Langhofer, Ellman, silberne Medaille. Internationale Zucht- und Nutzvieh-Ausstellung. Ans dieser Fachausstellung in Wien wurden unter Anderem die folgenden Preise zuerkannt: Den Siegespreis, bestehend ans einem Ehrenpreise des Kaisers, erhielt die Znchtgenossen- schaft in Bludenz (Sebastian Walch und Alois Vonbank in Blndenz) für eine Znchtcollection von Vorarlberger Gebirgs- vieh; ferner je ein Staatsehrendiplom: die Gemeinde Dorn birn für eine Znchtcollection

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Volksbote
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Pagina 3 di 14
Data: 29.09.1921
Descrizione fisica: 14
Donnerstag, den 29. September 1921. «volfrbtte- Sitte Ivrcherfamilie. Lrzählung aus dem Tiroler Volksleben. Von Josef Praxmarer. 7. Kapitel. Doch Stefan war nicht nach Schongau gereist, sondern nach H.,.. in die Heimat Bernhards. Er wußte, daß Bernhards Eltern noch lebten; hatte Bernhard ja noch einen Brief von ihnen in der Tasche, als er verunglückte; sie wollte Stefan auf- süchen und ihnen die Unglücksbotschaft, sowie Bernhards Bermögensanteil überbringen. Als Student war Stefan öfters

seinen Phantasien nachhängen, und zu Hause angekommen, brachte er dann seine Gedan ken zu Papier. Ein malerischer Urwald war sein Ideal. Seine Studiengenossen betrachteten Bern hard als einen Sonderling, man suchte seine Ge sellschaft nicht, doch konnte man ihn gut leiden, weil er niemand, nicht einmal ein Hühnchen be leidigen konnte. Nur Stefan schloß sich der etwas seelenverwandten Natur Bernhards an; hatten sie ja beide ähnliche Jugendträume, ihr innigster Wunsch, war, einmal reich

zu werden und ihre un bemittelten Eltern dann unterstützen zu können. Auf dieses hin bauten sie viele schöne, goldene Luftschlösser. Eine Auswanderung nach Amerika, Kaliforniens Schätze waren oft der Gegenstand ih res Gespräches. Als Stefan von Innsbruck weg nach Wien kain und so von der Seite Berithards gerissen worden war, fühlte sich Bernhard ganz vereinsamt; er schwankte in seinen Plüneir immer hin und her; er hatte sich zuerst dem Rechtsstudium dann von den trockenen Paragraphen angeekelt, der Theologie zugewendet

, doch der schwärmerische Kopf gefiel den Profesioren nicht, sie hatten an sei nen sonderbaren Ideen immer etwas auszusetzen, und so kam es, daß, eines schönen Tages Bernhard zusanunenpackte, und um weiter zu beschließen, in seine Heimat Mg. Den Professoren war übrigens um den sanften Bernhard leid; daß er so empfindlich wäre, hätten sie nicht geglaubt. Bernhard war gerade damals in seiner Heimat, als Stefan in seinen schönsten Gefühlen zertreten aus Schongau heimkehrte; das Unglück kettete bei de Seelen noch mehr

aneinander und brachte ihnen den Entschluß zur Reife, das herzlose Europa zu fliehen, und unter einem anderen Himmel, fern von allen Menschen nur sich allein zu leben. Wie Stefan und Bernhard ihr Ziel erreicht haben, ha ben wir gehört. Bernhards Vater liebte zwar seinen sanften Lohn, denn wer konnte ihm feind sein, aber das sah er ein. daß Bernhard mit seinen Schwärme reien zu nichts komme; er hätte ihn am liebsten in der Theologie gesehen; doch als er nach Amerika ging, hatte er nichts einzuwenden

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 5 di 8
Data: 24.03.1906
Descrizione fisica: 8
. 2. Genehmigung des Rechnungsabschlusies für das Jahr 1905 und Erteilung des Absolutoriums. Z. Verlesung des Berichtes über die am 22. Mai 1905 im Sinne des Gesetzes vorgenommene Revision der Ge nossenschaft. 4. Neuwahl des Obmannes. 5. Neuwahl von 5 Ausschußmitgliedern. 6. Sonstige Anträge. Zimmergewehrfreischietzen in Landl. Bestgewinner vom Freischießen am 11. und 18. März 1906: Haupt: Kaspar Sieberer, Josef Lechner, Anton Lechner, Hiacinth Kaneppele, Joh. Thaler Landl, Stefan Jäger Kufstein, Andrä Lechner

Landl, Ludw. Faller Kuf stein (Jungschützenbest), Mich. Riedl Kufstein. Josef Hupf- auf Vorderthiersee. Ehrenbeste: Paul Sieberer Landl, Johann Winkler Bayrischzell, Karl Bergmann Kufstein, Hiacinth Kaneppele, Seb. Thaler Landl, Ludwig Faller Kufstein, Michael Riedl Kufstein, Stefan Jäger Kuf stein, Michael Scharmann in Bayrischzell. Joses Bichler Landl. Festscheibe: Stefan Jäger Kufstein, Seb. Thaler Landl, Ludwig Faller Kufstein, Mich. Scharmann Bayrisch zell, Andrä Lechner Landl, Ant. Gruber jun

. Hinterthier see (Jungschützenbest). Schlecker: Joh. Thaler, Seb. Thaler Landl, Ludwig Faller Kufstein, Stefan Strobl Landl, Hans Scharmann Bayrischzell, Karl Bergmann Kufstein, Hiacinth Kaneppele Landl, Ant. Gruber jun. Hinterthiersee (Jung schützenbest) Mich. Riedl Kufstein, Frz. Sock Thierberg. Serienbeste: Karl Bergmann Kufstein, Ludwig Faller Kufstein, Hiacinth Kaneppele Landl, Frz Sock Thierberg, Stefan Strobl Landl, Stefan Jäger Kufstein. Die Regulierung des Stuhlganges ist eine der Hauptbedingungen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.07.1912
Descrizione fisica: 8
in der Straflosigkeit. Wenn den eines so nichtswürdigen Wahlbctruges übersübrten christlichsozialen Beamten in Wien diesmal kein Haar gekrümmt wird, dann wird die Methode, durch Wahlschwindel, der nichts als etliches Geld kostet, sich die fehlende Gunst der Wähler zu ersetzen, Stimmen und Mandate zu er gattern, Schule machen, man wird ihm noch mehr, noch bedenkenloser zusprechen als bisher; nicht nur in Wien, sondern überall, wo eine gewissenlose, Feuilleton. «8 Stefan vom Grillenhof. Roman von Minna Kautskh

. Er wollte sich hart machen beim Abschied, er wollte sich rauh geben, es gelang ihnt nicht. Er hatte im Coupe Platz genontmen und winkte mit nassen Augen zu ihm herüber. „Leb' wohl, Ste- tan, mein Junge, denk' an mich!" Der Zug setzte sich in Bewegung, ein Taschen tuch flatterte aus Wüsts Coupe — in den nächsten Sekunden war der Zug aus der Halle und brauste davon. 19. Kapitel. 1 An der Tür des Laboratoriums wurde die Glocke gezogen. Es war Stefan, der gekommen war, um als Pensionär bei Professor Schwarz

einzutreten, und den man vom Vorderhause hieher gewiesen, wo ihn Frank empfing und ihn in das für ihn be- stiminte Zimmer geleitete. Stefan war einiger maßen betroffen, als er inne ward, daß dasselbe unmittelbar neben dem Laboratorium lag, da es aber geräumig und licht, nett und freundlich war, so sagte er sich, daß dies alles sei, was er füglich beanspruchen könne, und er gab sich zufrieden. Er begann sogleich, sich einzurichten. Er stellte die Möbel nach seinem Bedürfnis und Geschmack, ord nete

sein werde, als es die Rechte gewesen. Mit Pro fessor Schwarz kam er nur selten in Berührung. Seine Studenten hatten noch Ferien, und er blieb daher meift drüben in seiner Wohnung und arbei tete auf seiner Stube. Auch die Mahlzeiten wur den Stefan von Frank auf sein Zimmer gebracht. Dieser ließ sich dann mit ihm in einen längeren Diskurs ein. Er wußte alle möglichen Univer sitätsgeschichten, wußte die lächerlichsten Anekdoten vom Volke gehaßte Gemeindeklique gegen die Mehr heit der Wähler ein Mandat erringen

, was ihm, in natürlicher Rückwirkung, eine Art Verehrung einflößte. Wenn ihm Stefan einmal von seinen Hoffnungen und Plänen, sprach, und er hatte Augenblicke, wo er das Bedürfnis fühlte, sich mitzuteilen, zuckte er nur stillschweigend die Achsel, aber es schien Stefan, als ob es unter diesem Barte höhnisch ihm entgegengrinste. Sonst Mir Frank freundlich und aufntcrksam gegen ihn, wenn auch in seiner rauhen Weise. Die Kost war gut und reichlich, und Frank nötigte ihn förmlich zum Vielessen, namentlich von Fleisch

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Volksbote
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Pagina 4 di 14
Data: 01.09.1921
Descrizione fisica: 14
Sine Jorcherfamllie. Oriainal-Erzählung aus dem Tiroler Volksleven. Von Josef Praxmarer (8. Fortsetzung.) Stefan wankte nun nach dem St. Marxer Fried hof hinaus und suchte da lange unter den neuauf geworfenen Grabhügeln herum, um das Grab sei nes Wohltäters zu finden, doch es waren deren zu viele,' endlich sah er den Totengräber an einem Grabe schaufeln. Der Mann machte dabei ein sehr gleichgiltiges Gesicht und fing endlich gar an, sich ein munteres Stückchen vorzupfeifen,' er achtete

auf die Ankunft Stefans wenig, denn traurige Ge sichter zu sehen hatte er täglich Gelegenheit genug, was ging das ihn an; Stefan redete ihn also an: „Ist nicht vor drei Tagen ein Maler hier begra ben worden, wo liegt er?' „Wird wohl sein,' antwortete mürrisch der To tengräber; „wer möchte sich um alle jene beküm mern, die hier eingescharrt werden: einige Tausend habe gerade ich schon begraben, meistens magere Bissen, die kaum ein Glas Slibowitz tragen, fette Bissen sind selten. Der, den Sie suchen

, hat auch nur ein Grab 4. Klasse, wofür wir nicht mehr als lumpige vier Zwanziger bekommen.' Und ohne sich weiter einzulassen, pickelte und schaufelte der Mann fort. Tief verletzt griff Stefan in seine Tasche und reichte dem für Gefühl abgestumpften Manne einen Zwanziger hin mit den Worten: „Nun werden Sie mir wohl etwa das Grab zeigen?' „Ah ßo! Nun ist es anders!' sprach der Toten gräber, er legte die Schaufel weg, führte Stefan zu des Malers frisch aufgeworfenen Grabeshügel. Ein hölzernes Kreuz war darüber

gepflanzt, und auf demselben Name, Alter, Geburtsort und Todestag kurz angebracht. Stefan warf sich stumm vor dem Grabe zur Erde nieder und hielt sich beide Hände vor's Gesicht. Der Totengräber fing nun an, ge sprächig zu werden; er erbot sich, gegen ein Hono rar von jährlich 5 fl. Blumen auf das Grab zu pflanzen und es in ordentlichem Stande zu erhal ten, „ein alter Grabstein, der bei ihm zu haben wäre, koste nur 70 fl. der Platz stabil 60 fl.', — und noch mehr schwätzte er daher. ^ »Ich will allein

sein.' sagte endlich StefaWdurch den überlästigen, herzlosen Totengräber tief ge ärgert; „ich brauche Ihre Dienste nicht mehr!' — „Wie Sie befehlen,' sagte der Mann, biß sich die Zähne über die Lippen und entfernte sich, um sein früheres Geschäft wieder aufzunehmen; Stefan aber blieb lange an dem Grabe knien; er war im Geiste bei dem Maler und seinem Vater; fürwahr, er wünschte auch zu sterben, denn welchen Reiz hat te nun für ihn das Leben mehr? Schon war es dunkel geworden und Stefan merkte es nicht; end

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Reuttener Nachrichten
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Pagina 4 di 6
Data: 14.11.1930
Descrizione fisica: 6
ist alles anders — alles anders. Es ist ja nicht so, wie du sagst!" „Alles so — —," lallte Radanyi. „War die Komtesse auch im schwarzen Kater, Elemer ?" „Nein — bei ihm — in der — Wohnung!" „Du lügst!" Haller griff mit der einen Hand nach der oberen Bettwand und hielt sich daran, so war er erregt vor Schrecken. „Ich lüge nicht — ich — habe noch — nie ge—logen 1" Nein, er hatte noch nie gelogen. Der Direktor legte den Kopf Elemer? sorglich zurück. „Ich komme gleich wieder, mein Junge." Er lief in die Küche und machte mit ungeübten Händen Feuer. Den Stefan

zu machen und es glückte ihm auch bis auf das eine, wie Elemer dar« aufkam, zu sagen, daß die Tochter Warrens bei dem Herrenreiter Gellern in der Wohnung gewesen war. Das konnte er nicht miteinander verflechten. Elemer mochte sie verwechselt haben. — Armer Junge I — Armer Junge! Das einzig vernünftige war, er ging zu Eva Maria und ersuchte sie um eine Aussprache. Sie würde sicher das Mißverständnis am ersten klä ren können. Gegen zehn Uhr machte er sich auf den Weg, in die Herrenstraße. Dem Stefan

hatte er den Auf trag gegeben, den „jungen Herrn" so lange nicht zu stören, bis er ein Geräusch aus dessen Zimmer hörte, welches drauf schließen ließ, daß er wach sei. Dann sollte er ihm beim Ankleiden behilflich sein. Stefan machte kein geistreiches Gesicht dazu. Irgend etwas mochte da schon nicht stimmen. Der junge Herr hatte ihn noch nie zu seiner Toilette benötigt. Man würde ja sehen. Er ging in Filzpan toffeln und stellte das Klingelwerk im Flur ab, sogar das Spatzenzeug konnte sich ungetrübt seiner Diebes

* beute freuen. Keine Stange fuhr dazwischen. Das hätte den jungen Herrn geweckt. Aber alle Fürsorge war umsonst. Vor der Garten* türe tutete eine Hupe, als ob das just an dieser Stelle hätte sein müssen. „Verdammtes Gebelfer" erzürnte sich Stefan. „Da schlaf einer, wenn er kann. Das hatte der junge Herr todsicher gehört." In der Tat fuhr Radanyi aus seinen Kissen auf. Was gab’s da heute schon ? — Dann griff er nach seinem Kopf. Er vermochte ihn kaum aufrecht zu halten. Noch nie hatte er solch

aus Gellerns Villa hatte kommen sehen. „Mein Neffe ist noch nicht wach ?" sagte Alice Ballin im Flur. „Aber Stefan, sagen Sie einmal, das, gibt es ja gar nicht. Es ist ja gleich halb elf. Radanyi drückte sich erschrocken in die Kissen zurück, als müßten die ihm Schutz gewähren. Also das war der Lärm gewesen, aber Tante mochte wohl nicht allein gekommen sein, denn er hörte eine zweite und dann noch eine dritte und vierte Stimme auf klingen. Und dazwischen immer wieder die Stefans, daß der junge Herr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 06.07.1912
Descrizione fisica: 16
. Er bemerkte Franz und trat sogleich auf ihn zu. Er sprach in herz licher Weise mit ihm und fragte ihn, ob er sich er holt habe, Franz bejahte freudig. Die Füße schmerzten wohl noch etwas, aber das sei nicht zu vergleichen mit dem, was er die vorhergehenden Tage gelitten, meinte er. Jetzt kam Stefan gegen sie herangeschritten. Als Hans das fast stolze Lächeln auf seinen Lippen und den frohen, strahlenden Blick seiner Augen be merkte, furchte sich seine Stirne wie im Unmut und es überkam ihn eifersüchtiger

Groll. Seit jenem Nachmittag, wo Valerie ihm ein halbes Geständ nis gemacht, indem sie ihn anflehte, Stefan zu schützen, seitdem kämpfte sein gutes Herz, sein brü derliches Gefühl für Stefan, mit einer immer wie derkehrenden Empfindung von Verdruß und leicht- begreiflicher .Mißgunst über dessen Bevorzugung. Hätte Stefan für seine Liebe zu fürchten und zu hangen gehabt, wäre er traurig oder schwermütig gewesen, oder würde er sich dem freunde ver- DolkS-Zei! zumal an diesem Wehrgesetz

, von ihr geliebt zu werden, eher vergönnt als jedem andern; er hatte seine Be mühungen unterstützt, und wenn Stefan über die Ungleichheit ihrer Stellung geklagt hätte, wenn er verzagte, die Teure zu erringen, so hätte er es wohl über sich gebracht, ihm Mut zuzusprechen, ihn zu trösten. Aber Stefan zeigte kein Vertrauen, er teilte sich dem Freunde nicht mit, er zeigte ihm nur ein glückliches, triumphierendes Lächeln. Das regte ihn auf, das erzürnte ihn. Die beiden wech selten einige kurze, gleichgültige Worte

und dann entfernte sich Hans. Stefan merkte es wohl, daß zwischen ihnen nicht mehr alles so war, wie vorher, aber er schrieb dies veränderte Benehmen ihrer gegenseitigen Stellung zu, die Disziplin gestattete keine freundschaftliche Annäherung zwischen einem Offizier und einem Gemeinen: er mußte sich be scheiden. Jetzt wurden die Trommeln gerührt. Die Zug führer kamen heran, alles formierte sich. Der Hauptmann trat vor die Front pnd hielt eine kurze Ansprache und ermahnte zur Ausdauer. Proviant sei leider

steil in die Höhe, die Sonne brannte heiß und immer heißer; mit Sang und Klang hatte man den Marsch angetreten, jetzt wurde es immer stiller, keiner sprach mehr ein Wort, man hörte nichts als den gleichmäßigen Takt der Schritte und den keu chenden Atem. Unaufhaltsam ging es vorwärts. Franz blieb einige Male stehen, nur einen kur zen Augenblick; er wandte sich dann mit einem trü ben Lächeln nach Stefan um, der hinter ihm ging, und sagte in einem halb scherzenden Ton: „Es will nimmer vorwärts, Steffel

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 12
Data: 17.08.1912
Descrizione fisica: 12
, aber sie kann ihn nicht verlassen, sie kann nicht . . . Schon spürt sie, daß ihre Muskeln er lahmen: die Füße fühlen den Boden nicht mehr unter sich, die Arme werden steif, und doch glaubt sie noch zu spüren, wie fein Körper ihr unter den Händen dahinrutscht, sie muß ihn noch fester halten, noch fester, es muß sein; sie will es, will es mit der Energie der Verzweiflung, und doch vermindert sich von Minute zu Minute die Möglichkeit hiezu; ihre Kräfte versagen, sie wird ihn loslassen im nächsten Augenblick. „Stefan!" ruft

sie in Todesangst. „Stefan, komm zu dir, ich bitte dich — hilf dir, ich kann es nicht — Stefan, Stefan!" Jetzt ertönt ein Gebell vom Walde her. „Ajax!" schreit sie auf in hoffnungsvollem Entzücken, und ein Jodler antwortet ihr. Sepp, Anton, sie kom men, Stefan wird gerettet werden. Schon hat sie ihn losgelassen und sie versucht es nur mehr, sich selber an dem Gezweige festzuhalten, aber ihre Kraft ist zu Ende; er wird gerettet, sie selbst ist ver loren. „Hilfe! Hilfe!" Sie vermag sich nicht län ger zu erhalten

an die Bettkante ge legt hatte und vor Erschöpfung eingefchlafen war. Kathrein ging geschäftig hin und her, sie suchte Ver bandzeug zusammen. Die Füße des armen Stefan waren ja in einem entsetzlichen Zustande. Der blonde Anton sah indes, mit einem großen Butter brot in der Hand, zum Fenster hinaus, er glaubte, nach der gehabten Anstrengung sich damit regalie- ren zu dürfen. Von Zeit zu Zeit legte er es weg, wischte die fetten Finger an seiner Lederhose ab, trat dann an ein Becken mit Wasser, und, einen nassen

mit der sonstigen Politik der Jungtürken. In gleicher Weise wurde die Stellung der Bü rokratie und des Militärs gestärkt. Innerhalb selben auf die heiße Stirn seines ehemaligen Kriegskameraden; dann kehrte er zum Fenster und zu seinem Butterbrote zurück. Er sah die Straße hinunter, er erwartete den Doktor. Sepp war nach Seekirchen gelaufen, ihn zu holen, er sollte hernach zu Hans Wachtler, um diesen eben falls von dem Unfall, der Stefan betroffen, in Kenntnis zu setzen — so hatte es Nandl nämlich an befohlen

. Es war fünf Uhr morgens, als die drei Män-, ner fast gleichzeitig das Häuschen betraten und von Kathrein sogleich in das Krankenzimmer geführt wurden. Im Dorfe wußte noch niemand etwas davon, was in dieser Nacht vorgegangen war, und die Leute sollten es auch nicht erfahren. Nandl wollte Stefan vor dem Verdachte des Selbstmordes bewahren, sie und ihre Genossen hatten sich daher das Wort gegeben, außer Hans niemandem den wahren Sachverhalt mitzuteilen. Dem Arzt wurde nun erzählt, Sepp hätte Stefan im Walde

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 3 di 6
Data: 25.02.1928
Descrizione fisica: 6
der Anwesenden starke Anforderungen. Daß bei dieser fröhlichen Stimmung dem nachfolgenden Tanze bis zur frühen Morgenstunde gehuldigt wurde, ist nicht zu verwundern. Ein Großteil der Anwesenden war kostümiert und konnte man sehr hübsche und originelle Kostüme sehen. Heil! Bestgewinner vom Bolzschietzen am 18. Feber. Jux: 1. Mieter Egger, 2. Stefan Brunner, 3. Mar Kofler. Haupt'. 1. Peter Egger, 2. Franz Föger, 3. Stefan Brunner, 4. Josef Herold, 5. Max Kofler, 6. Alois Glätzle. Schlecker: 1 . Hans pöschl

, 2. Hans Margreiter, 3. Alois Glätzle, 4. Stefan Brunner, 5. Franz Föger, 6. Peter Egger, 7. Max Kofler, 8. Martin Kohlhofer. Serien: 1 . Peter Egger, 2. Franz Föger, Hans pöschl, 4. Stefan Brunner. Nächstes Schießen am 25. d. M. Wahlberufungskommission. Auf Grund der Wahlordnung für den Nationalrat werden mit Ver ordnung der Landesregierung vom 12. Feber ö. I. die Berufungökommissionen für die Dauer der Ge setzgebungsperiode des Nationalrates gebildet

Erzherzog Karl Ludwig Veteranen- Verein für pillersee am Sonntag, den 19 . ös. seine 74. Generalversammlung ab. Vollzählig rückte der Verein, begleitet von der Schützenvereinigung, der Ortsgruppe pillersee des Tiroler Kaiserjägerbunöes und der Musikkapelle Fieberbrunn zum Festgottesdienst aus, um auch der verstorbenen Mitglieder zu gedenken. Hierauf fand im Gasthof „Post" die Jahreö-Haupt- versammlung statt. Nach Erstattung deö Tätigkeits und Kassaberichtes wurden die Herren Bürgermeister Stefan Foidl

, Gemeinöesekretär Stefan Oberwaller und Kapellmeister Stefan Bücher für die langjährige, tatkräftige Anterstützung des Vereines zu Ehrenmit gliedern ernannt. Das Ehrenzeichen für 25jährige Mitgliedschaft erhielten Martin Gstür, Kaspar Netten- wanöer, Bartlmä Dersch, Stefan Gabriel, Sebastian Harrasser, Franz Mühlberger, Johann perterer, Simon Bücher, Johann Trixl, Stefan Schwaiger, Josef Soöer und Josef Eöenhauser. Kaiserjägerbunö. Sonntag, den 19. öS. hielt die Ortsgruppe pillersee des Tiroler Kaiserjäger

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 16
Data: 29.08.1920
Descrizione fisica: 16
zu werden. 11. Fortsetzung. Eine Dörcherfamilie. Origm«!-Erzählung ans dem Tiroler 'liol^slebc». Don Josef Praxmarrr. Stefan also war auf dem Wege zur Heimat Bernhards. Bernhards Vater sah eden aus der Bank vor dem Hause und blies aus sei-! nem Pseifenköpschen dichte Rauchwolken, heraus: er dachte an Bernhard; es waren' nun mehrere Monate her, daß er ihm nicht geschrieben hatte. Der ferne Sohn war jetzt der Liebling des Vaters, hatte er ihn ja jo manchen Gold-Dollar und echten Portoriko- Tabak zugemittelt, konnte

er ja jetzt ur.be> kümmert in die Zukunft blicken, bald wird Bernhard heimkehren und statt des kleinen Anwesens ein ordentliches Bauerngut kaufen, so hatte er das letztemal geschrie ben. Tagtäglich erwartete er nun einen Brief, oder Bernhards Ankunft. Weil er sich also öfter getäuscht sah, blies er heute so un geduldig die Rauchwolken aus seinem Pfeifchen; der Postillon aus S. war vorbei geritten und hatte wieder keine Nachricht vpA Bernhard gebracht. ‘ < „Guten Abend. Thömle," sagte Stefan, zu Bernhards Vater

hinzutretend; er hatte den alten Thomas gleich erkannt. „Gut'n Obed," antwortete Thömle er staunt, daß ein Fremder ihn bei seinen Na men anred e; „kennt's mi ös?" „Soll ich^en Vater Bernhards nicht Ken- nen," sagte Stefan, „ich meine, Ihr sollt mich wohl auch kennen, ich habe mit Bernhard so manches mal an Euerem Tisch gestockte Milch und Erdäpfel gegessen?" „Oes?" ftagte Thömle erstaunt. „Umnög> llch, i Han enk mei löbti it g'söcha?" „Nun," sagte Stefan, „kennt ihr des Stö- fels Stöfele nicht mehr

?" „Ja ja, ös seidses," rief Thömle aus, nach dem er Stefan eine Zeit lang ins Antlitz ge blickt hatte. „Grüh Gott! Wo ist der Bern hard? Gewiß ist er nicht mehr weit." , „Weit von uns ist er nicht," antwortest Stefan traurig, „denn auch wir haben mir einen Schritt bis in die Ewigkeit." „Bernhard in der Ewigkeit," rief Thömk in höchster Bestürzung und ungläubig das Haupt schüttelnd aus. „Oes macht mir das Blut zu Eis. Dös kann it seit, vor 7 Monat war er noch ftisch und gesund, er hat's mir g'fchriba. Wohear wißt

ös dös?" „Ich selbst komme eben setzt aus Amerika/ antwortete Stefan, „ich selbst habe die Erds aus Bernhards Sarg geworfen. Thömle, ei starb als ein Heiliger, vergönnt ihm doch die bessere Welt, er wünscht sich gewiß nicht mehr in dieses Jammertal; glaubt mir, ich habe an ihn den teuersten Freund verloren. Gottes Hand hat ihn abberufen." „O Gott, o Gott," rief Thömle jammert aus, „die Stütze meines Alters, meinen Tross hast du mir entrissen!" — Stefan ließ der alten Thömle aussammern und ausweinen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 18
Data: 16.08.1928
Descrizione fisica: 18
, wo hin sie wollen, wir brauchen sie nicht. Im 'kroatischen Lager hingegen -gilt Heute, mit Ausnahme von ganz wenigen, persönlich an «Belgrad interessierten Männern nur mehr eine Parole: „Los von «Belgrad!" Stefan Radic hat in -einer seiner letzten politischen Kund gebungen, wovon wir letztesmal berichteten, die Her stellung einer losen Personalunion mit «Serbien als Ziel angegeben. So «können die «Gegensätze nicht zur Ruhe «kommen, so lodern -sie immer bei jedem Anlässe -wieder empor. In der letzten Zeit

haben sie einen schrecklichen «Ausbruch ge funden im «Attentat in der Skupschtin-a in Belgrad, dem drei — nun ist auch «Stefan Radic gestorben — kroatische Abgeordnete zum Opfer gefallen sind. Das Attentat hat einen neuen «Mord ausgelöst. Ein Kroate tötete den Chefredakteur -Ristovic. Man Hatte sich nach diesem «Attentat auf einen scharfen Kampf gegen Belgrad gefaßt gemacht, jedoch nicht erwartet, daß dieser Kampf solche Formen, wie sie von den leitenden Poli tikern der kroatischen Bauernpartei auf das schärfste ver

be kannt, daß Ristovic die Absicht hatte, ein Attentat auf Pribicevic, einen hervorragenden Abgeordneten der kroa tischen Bauernpartei, zu verüben. Während dieser «Gewitterschwüle ist nun Stefan Radic, der beim «Attentat in der «Skup-schtina verwundet worden war, an den «Schußverletzungen gestorben. Mit dem Tode Stefan Radic endet -wohl eine der merkwürdigsten politischen Laufbahnen, die die Geschichte der letzten Zeit -zu verzeichnen hat. Radic war eine Art politischer Kondottiere-Natur

, von der man sich in «jähem Wechsel der Stimmungen immer der größten Ueber- raschungen zu versehen Hatte. Bor dem Umstürze ein er gebener «Anhänger der Habsburger, aber gleichzeitig auch ein erbitterter Feind der die Kroaten knechtenden «Ma gyaren, hat «Stefan Radic «sich dann wiederum für -die südslawische nationale Einigungsidee begeistern «können und keine Bedenken getragen, an der «Zerschlagung der Habsburger-Monarchie tätigen Anteil zu nehmen. Die Deutschen pries er bald als Kulturbringer und Freunde der Kroaten

den „Männerstolz vor Königsthronen", und so wie er früher mit einem «wahren «Fanatismus für die Habs burger ein getreten -war, so erwies er auch «Alexander Karageorgevic seine -Ehrfurcht, -sobald sich der «König ihm huldvoll nahte. «Dieses «Untertanenverhältnis gegenüber dem ge!krönten Haupte ist vielleicht auch die -Ursache ge wesen, «daß «Stefan Radic, wie damals -gemeldet wurde, infolge einer persönlichen Intervention -des «Königs, all seinen Haß gegen die -Serben und insbesondere gegen Pasic vergaß

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Kitzbüheler Nachrichten
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Pagina 5 di 8
Data: 27.09.1935
Descrizione fisica: 8
dir, Walter! Und ich verspreche dir das, was du willst, und werde es halten. Du kannst ruhig schlafen." „Schwöre es mir!" sagte er mechanisch. „Ich schwöre es dir!" Dann war es lange still. „Wohin willst du gehen?" „Nach — Buchlau." Er sah nichts mehr, er wußte nichts mehr, er fühlte nur noch, daß sie ihm einen Brief in die Hand schob. Darm war er fort. Seine Gedanken kamen überstürzt zurück. Sie ris sen an seinen Nerven, denn er las: „Graf Stefan Czikovski, Jagdhaus Flattnttz." Die Pferde standen

sie auf. Ni»,ui tat einen leisen Schrei. „Stefan!" Sie löste sich hell aus de»,, Schatten des Fensterbogens und stand vor ihm. „Daß du kormnst, daß du da bist!" und streckte ihn, beide Hände entgegen. Da ergriff er sie an beiden Händen und »vollte s»e an sich ziehen. „Neil, — so nicht! Bleib ruhig stehen, Stefan ! Du »veißt doch, »oas ich versprochen habe! Du mußt wieder gehen! Du darfst mich nicht küssen! Ich habe dich gesehen, ich »veiß, daß du an mich denkst, jetzt mußt du wieder fort. Ich kann doch mein Wort

nicht brechen." Stefan lächelte. „Ich bin nicht gekonune»,, um dir einen Besuch zu machen. Ich bin gekommen, um dich zu hole»,, zu entführen." Er verfiel ins Flüstern. „U»,ten steht der Diener mit meiner,, Wagen. — Komm, Ninni! Nirnm einen Mantel! Schnell! Ehe es jemand »veiß, sind wir fort, weit fort. Das Dach ist aufgeschlagen. Niemand kann uns sehen. Schnell! Denke nicht lange nach!" Er nahm einen Schal, der über einer Stuhllehne lag. „Nimm das! Du brauchst sonst nichts! Morgen sind »vir in Salzburg

, in Wien, in Paris, »», 'Mün chen — wo du willst!" Nirmi »var einen Schritt zurückgetreten. „Nein —" sagte sie. „Du »villst nicht? Wäs heißt das? Sei nicht über- sparuit, Ninni! Von einer Frau, d»e mit einen, am dern durchgeht, läßt sich jeder Mann scheiden. Es ist nur gut für den Prozeß. Du verstehst das nicht. Ich kann dir in der Schnelligkeit das auch nicht er kläre»,. Komm!" „Nein!" sagte sie noch einmal und hob flehent lich die Hände. „Stefan, ich kann »,icht

sie abwehrend die Hände. „Nein! Nein! Ich kann nicht! Sei gut, Stefan! Warte noch zehn Wochen, dann können »vir uns im mer sehe»». Ich »verde nach Wisent gehen, da kännst du »„ich besuchen." Da lachte er. „Glaubst du, daß ich jahrelang warten »verde, bis endlich die Scheidung ausgesprochen ist? Das gla»»bst du? Das ist ja Wahnsinn, das ist verrückt! Willst du vielleicht hier sitzen, Monate um Monate, bis es endlich entschieden ist? Soll ich mich vielleicht dort oben einschneien lassen? Komm! — Wir genießen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 3 di 16
Data: 22.06.1902
Descrizione fisica: 16
, Ennsmannbauer, Kurz Josef jnn., Handelsmann. Im zweiten Wahlkörper: Georg Lichtmannegger, Foidlbauer, Josef Hofinger, Handelsmann, Johann Oberachner, Gastwirt, Stefan Foidl, Schmiedbauer, Josef Hechenberger, Hoferbauer, Thomas Raß, Fritzbauer. Ersatzmänner: Waltl Nikolaus, Kaiserbauer, Brugger Bartlmä, Bäckenbauer, Windberger Josef, Gastwirt. Im dritten Wahl körper: Johann Lindner, Angererbauer, Perterer Balthasar, Neutischlerbauer, Ripper Johann, Hausbesitzer. Lackner Anton, Rummelbauer, Brunnschmied

Nikolaus, Schl ossermeister,^ Karl Johann, Handelsmann. Ersatzmänner: Bachler Josef, Schuh machermeister, Ebner Franz, Aßmannbauer, und Stöckl Stefan, Gastwirt. Die Wahl war eine sehr gut beteiligte und ist ruhig verlaufen. — Aus F i e b e r b r u n n wird uns geschrieben: Am 10. Juni, fanden hier im Gasthause „zur Post" die Gemeindewahlen statt. Von 40 Wahlberechtigten im ersten Wahlkörper erschienen nur 22 Wähler. Gewählt wurden: Bartlmä Dersch, Jnnergrünbichlbauer, Johann Foidl, Vorn bichlbauer

, Bartlmä Foidl, Auwirt, Michael Schwaiger, Worgettbauer, Pfaffenschwendt, Joh. Schwaiger, Rettenwand- bauer, Leonhard Kappeller, Liendlbauer. Ersatzmänner: Joh. Waltl, Außergruberbauer, Josef Eder. Niederfilzbauer in Pfaffenschwendt, Stefan Schwaiger, Waldhausbauer. Vom zweiten Wahlkörper waren von 216 Wahlberechtigten 52 Wähler anwesend und wurden gewählt: Josef Obwaller, Bammer- bauer, Joh. Trixl, Lacknerbauer, Josef Foidl, Zimmermeister, Mathias Wieshofer, Bahnhofrestaurateur, Joses Alfons Eder

, Sieberwirt, Josef Schwaiger, Nidingbauer in Schönau. Ersatz männer: Stefan Stöckl, Krämer u Wagnermeister, Stefan Schwaiger.Hanfenbauer in Reit, Michael Eppensteiner,Pranger bauer. Die Wahl, welche Herr k. k Bezirkshauptmann Arthur Graf Wolkenstein leitete, verlief ruhig und zur vorgeschriebenen Zeit, trotzdem agitiert wurde. Daß die meisten der Wahl berechtigten wenig oder gar kein Interesse an dieser so wichtigen Sache haben, bewies wohl vollauf die schwache Beteiligung. — Unterm

. Hechenbichler, Pillerbauer, als Ausschüsse: Johann Eder, k. k. Straßenmeister, I. Brandtner, Hinterkapellbauer, Stefan Millinger, Bognerbauer, Andrä Öbinger, Bergerbauer und Nik. Schreder, Dorf schmied, als Ersatzmänner: Martin Brandtner, Jagglbauer, Josef Brandtner, Gastager, Josef Krepper, Bachmannbauer und Andrä Brandtner, Reiterbauer. — Seit 1. Juni befinden sich schon mehrere Sommergäste in unserem Dorfe verteilt, und zwar im Postgasthof Villa Häsler und bei Kaufmann Kienpointner

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 4 di 8
Data: 20.11.1909
Descrizione fisica: 8
Verein« und gesellige» reden. Radfahrer »Verein Kufstein. Dienstag den 23. ds. 8 Uhr abends Monats-Versammlung im Vereinsheim Gasthof ,zum goldenen Hirschen". SchießftandSnachrichten. K. k. Bezirksschießstand Kufstein. Am 7. und 14. Nov. 1909 Auslösch- und Stoanbrecha-Schießen. Distanz 200 Schritte, Scheibe B, in 4 Kreisen, Nummernblatt 7 cm. Beste : Hauptbeste: I. Oberschützenmeister Joses Sailer, 2. Math. Schmid, 3. Johann Wörgötter, 4. Stefan Jäger, 5. Ferd. Gratz, 6. Albert Goldschmid

, 7. Georg Hödl, 8. Karl Steininger, 9. Michael Riedl, 10. Joses Kayser, I I. Anton Schund, 12. Gottfried Gstrein, 13. Josef Fehringer, 14. Ludwig Dengg. >5. Josef Schweighoser, 16 Baron v. Sternbach, 17. E. Mühlberger. 18. A Letten- bichler, 19. Alois Styr, 20. Anton Mieser. Schleckerbeste: 1. Michael Riedl. 2. Georg Schroll, 3. Stefan Jäger, 4. Anton Schmid, 5. Johann Tavonaro, 6. Josef Markt, 7. Joses Fehringer, 8. Josef Rederlechner, 9. Anton Mieser, 10. Josef Schroll, II. Ferdinand Gratz

, 12 Gottfried Gstrein, 13. Martin Gasser, l4. Franz Kreidl, 15. Balrh. Hekl, 16. Franz Köllensberger, >7. Peter Böhm, 18. Joh. Wörgötter, 19. Josef Zangenfeind, 20. Joses Sailer. Stoanbrechabeste: l. Alois Lettenbichler, 2. Albert Gold schmid, 3. Josef Markt, 4. Kosmas Schreier, 5. Josef Berger, 6. Michael Riedl, 7. Stefan Jäger. 8. Ferdinand Gratz, 9. Gottfried Gstrein, 10. Elias Mühlberger, 11. Anton Schmid, 12. Karl Nigler, 13. Joses Schweighoser, 14. Jakob Zöttl, 15. Balth. Hekl, 16. Georg Schroll

, 17. Josef Fehringer. 18. Alois Wach, 19. Karl Steininger, 20. Josef Sailer, 21. Matthias Schmid, 22. Josef Wacker, 23. Karl Stecher, 24 Josef Gasser, 25. Joses Kayser, 26. Anton Wieser, 27. Joses Rederlechner, 28. Joses Bayer, 29 Ludwig Dengg, 30. Alois Styr. Serienbeste: 1. Mich Riedl, 2. Joses Markt, 3. Matthias Schmid, 4. Stefan Jäger, 5. Joses Rederlechner, 6. Elias Mühlberger, 7. Anton Schmid. 8. Georg Schroll, 9. Balth. Hekl, 10. Gottfried Gstrein, II. Johann Wörgötter. Jungschützen beste

: 1. Peter Treichl, 2 Josef Gasser, 3. Georg Hödl, 4. Josef Freisinger. Prämien: 1. Stefan Jäger, 2 Joses Rederlechner, 3. Georg Schroll, 4. Michael Riedl, 5. Josef Markt, 6. Ferdinand Gratz. Juxscheibe von Herrn Baron v. Sternbach: Joses Zangenfeind. Herr Josef Schroll wurde als Stoanbrecha Moasta für 1910 ausgerufen. Bei diesem Schießen beteiligten sich 55 Schützen und wurden 3135 Schüsse abgegeben. Sprachleidendc! Durch ein völlig neues, radikales Verfahren kann der wie immer geartete Sprachfehler

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 10.07.1912
Descrizione fisica: 8
die zweite Lesung. Am 27. Juni wurde das Wehrgesetz und am 3. Juli der Strafprozeß in dritter Lesung beschlossen. Das Herrenhaus hat beiden Gesetzen zugestimmt. Das Budget für 1912 sowie sämtliche Steuer gesetzvorlagen blieben unerledigt. Die Beratung des Budgets im Ausschüsse wurde durch die Obstruktion verhindert. Am 17. Mai wurde das Budgetproviso rium für das zweite Halbsahr 1912 nach erster Le sung an den Ausschuß gewiesen. Die Beratung des- Stefan nickte. „Das arme Weib! Wie wird sie's ertragen

einen Augenblick, dann sagte er rasch: „Stefan, wenn mir etwas passieren sollte, so über geben Sie das ihr in meinem Namen." Stefan sah erst überrascht auf, dann nahm er das Dokument und sagte einfach und herzlich: „Ich danke, ich danke in ihrem Namen, aber hoffentlich werden Sie dieses Werk der Barmherzigkeit selbst vollziehen." Er nahm seine Brieftasche hervor und legte das Papier hinein. Er hielt es für überflüssig, Hans zu sagen, daß er auch selbst an die Lene gedacht und daß er für den Fall seines Todes

, was er damit beginnen solle: als sich setzt Stefan zu ihm wendete, sah er ihm groß und fragend ins Gesicht. „Stefan," sagte er mit vor Erregung zitternder Stimme, „wir sind Kameraden, wir sind mehr, wir sind Freunde geworden: aber ich denke, wahre, wirk liche Freunde müssen Vertrauen zueinander haben und besonders in solcher Lage. Wir erwarten die Schlacht — wer weiß, was geschieht, — — haben Sie nichts auf dem Herzen, nichts, was Sie mir anvertrauen möchten?" „Nein, Hans, ich wüßte nicht," versetzte Stefan kurz

. Hans streckte ihm seine Hand entgegen, einige Vergißmeinnichtblümchen, mit einem blauen Sei denfaden zusammengebunden, lagen auf ihrer Flä che. „Nehmen Sie dieses wieder zu sich," sagte er mit ironischer Bitterkeit, „und achten Sie in Zu kunft sorgfältiger auf dergleichen Liebestrophäen, wenn Sie diese Liebe selbst doch vor aller Welt ver bergen wollen." - p.f! Stefan hatte bereits die zarten Blüten an sich gerissen, er blickte Hans mit funkelnden Augen an. „Sie wissen, von wem das kommt?" fragte

sie, ich wußte es!" rief Stefan mit unaufhaltsam hervorbrechender Heftigkeit. „Und auch Ihr Bruder liebt sie, und jeder von Euch hat das Möglichste getan, um sie zu verblenden, sie zu erschmeicheln, um sie für sich zu gewinnen." „Und wenn dem so ist, wer dürfte es uns ver wehren?" fragte Hans, durch die auffallende Hef tigkeit des andern noch mehr gereizt. „Das Mäd chen gefällt uns, sie ist mit uns in gleicher gesell schaftlicher Stellung, jeder von uns darf der Ein willigung der Eltern sicher

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