Weihnachten 1941 / ss**, Die heiligen Nächte / Alle Zeichen und Sinnbilder der seelischen Kraft werden in dieser Zeit stärker und lebhafter von uns ergriffen und all» Lichter des inneren Lebens müssen Heller leuchten, um uns immer stärker und lebendiger im Geiste zu machen. In einer einzig artigen Anspannung aller Kräfte stehen wir in diesem Kampfe und haben es deshalb um so nöti ger, das Fest der Geburt des Lichts zu feiern. Stärker als früher'mutz der Sinn des Weihnachts- leuchtens
in uns dringen: Wir müssen diese Feier von uns aus neu erfüllen mit all dem inneren Glanz, sonst hat sie keinen Sinn mehr als blotze Gelegenheit, Gaben zu nehmen und zu geben. Ja, >uir alle wissen, daß die Zeit der Gaben nur um der Gabe willen nicht mehr ist, dah wir ein einge schränktes Leben führen müssen, dah das aber alles um des einen Zieles willen geschieht: der Freiheit, des Sieges, der Ehre. Wir alle sehen es setzt deut lich, datz dieser Krieg die Ausmündung jenes Kampfes ist, der seit
sich diese Ltchtgeburt de» neuen Lebens vollziehen. Wir stehen vor dem ungeheueren Geschehen dieser Jahre nur dann fassungslos, wenn wir in uns nicht die Kräfte der Wiedergeburt, der Lichtgeburt tra gen. Der freilich kann keinen Sinn in den unge heueren Opfern sehen, der über Krieg, Blut. Ver nichtung nicht die leuchtenden Stern« der Zukunft, die Gewähr der inneren Notwendigkeit zu schauen vermag. Und e» mutz zugegeben werden: in einer Zeit fortgeschrittener Zivilisation, im bequemen Leben der Ordnung unserer Städte
aber sollte uns alle unter dem Weihnachtsbauine ergreifen, wenn wir in der Stunde unseres Festes der Abwendung jener Ge fahr gedenken, die von Osten uns zu überfallen drohte, wenn sie der Führer nicht inutig und seherisch aufgedeckt und durch seinen Gegeuschlag gebannt hätte. Alles, was sich für uns in dem Weih- Zioölf Nächte waren es, die man „die heiligen" nannte. Die frühe Kunde davon drang herauf bis zu uirs. Wir hören sie wohl, doch verstehen wir kaum noch ihren Sinn. Nur in den entlegensten Winkeln des Landes