; Und über Erd' und Wolken war ihr Geist entrückt. Nur der Beschauung war ihr Sinn erschlossen. Als eine Mackel sie im Vollmondschein erblickt; Si^ sah'S durch zwanzig Tag - und NachteSgleichen, Und stets, nenn sie voll tiefer, heiliger Betrachtung glüht, Erschien bei Tag ihr dieses seltne Zeichen, Tas sich zu deuten fruchtlos stets ihr Geist bemüht. Doch sie voll Weisheit — reich an Demnths- Sinne , Wirft sich im brünstigen Gebeth vor den Altar, Daß sie des Herren Gnad noch mehr gewinne Und er sie lehr
', welch' Sinn in dem Gesichte war. Da lehrte sie der Herr dieß Zeichen deuten: „Der Vollmond seve seiner heil'gen Kirche Bild, Ein fehlend Fest soll jene Mackel dran bedeuten; Fronleichnams Feier werde bald vurch sie erzielt.' Und als sie diese Mahnung hat vernommen, - Da eilt sie, froh der viclivillkomm'nen, heil'gen Pflicht, Der Kirche Hirten meldet sie von Freud entglommen Das ganze ihr so oft erschienene Gesicht. Und dessen Deutung nach des Herren Willen Eröffnet ihm die gottgeliebte Jungfrau
dann, Und flehet ihn, denselben zu erfüllen Nach seinem ganzen Sinn, sobald er kann! Und er verspricht es ihr , daß Christus Ehre Zu mehren keinen Augenblick er säumen wird, Berichtes an Pabst Urban diese Mähre, Der damals würdig Peters Heilgen Stuhl geziert. Und als der heil'ge Vater es vernommen, Und abgewogen hatte in dem engern Kreis Von Männern weisen Sinnes voll und frommen, Befahl dieß neue Fest er, dessen Zeit und Weis'! Und seit dem Jahre ') , da er dessep Feier Verordnet harre in der Christenheit
, War es dem gläubigen und frommen Sinne theuer. Daß Jung und Alt sich seiner dankbar freut! Seht! hell geschmückt im schönsten Feierkleide Eilt jeglicher froh in des Herren Hans, ^Und in der Waffen blitzendem Geschmeide Zieh'n auch der muth'gen Krieger Schaaren ans! Und blumgeschmückt mit Laub und Blüthenzweigen Die Tempel hent, die Pfade hold erprangen, Und Bilder frommer Heiligen sich zeigen. Die frommer Sinn im Lichtschmuck hingehangen. Und mit der Glocken feierlichem Schalle Mischt der Geschütze hehrer Donner
sich. Mir frommer Freude reinem Silberhalle Hcchheil'ger Hvmnen - Chor andächtiglich! Ernst unter gottgeweihten Fahnen schreiten Fromm bethend heul der Christen Schaaren hin, Und wie die Fahnen Wolken an sich breiten Schwebt himmelwärts der Beiher reiner Sinn. Ja, hier erhebet sich mit leichterm S chwnnge Der Christen Herz zur ew'gen, bessern Welt; Und preiset den mit dankerfüllter Zunge ,, Deß Wort und Leib der Erde Nacht erhellt. .» 12<Z4. Denn das gebroch'ne Brod, der segenvolle Wein, Sie schließen ewig